DE19506067C1 - Verfahren zum Ausschneiden eines Ausschnitts aus der Wandung eines als Hohlkörper ausgebildeten Bauteils und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Ausschneiden eines Ausschnitts aus der Wandung eines als Hohlkörper ausgebildeten Bauteils und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausschneiden eines
Ausschnitts aus der Wandung eines als Hohlkörper ausgebildeten
Bauteils gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Die Erfindung
betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfah
rens gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 3.
Um eine kostengünstige Fertigung von Bauteilen zu ermöglichen,
die nach dem Innenhochdruck-Umformverfahren hergestellt werden,
ist es notwendig, das Umformwerkzeug derart auszubilden, daß
auch Ausschnitte aus den Bauteilen herausgeschnitten werden
können.
Es sind Verfahren bekannt, die das Ausschneiden der Ausschnitte
von innen nach außen oder von außen nach innen, wie die DE 43
22 063 C1 zeigt, ermöglichen. Dabei soll das vollständige Aus
schneiden dann durch Verringerung des Innendrucks erreicht wer
den, wonach das ausgeschnittene Teil beim Zurückführen des
Lochstempels nach außen gedrückt werden soll. Dies dürfte aber
äußerst schwierig sein, da dieses Teil genau durch den Aus
schnitt gedrückt werden muß. Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zum vollständigen Ausschneiden der Aus
schnitte von innen nach außen. Bei den bekannten derartigen
Verfahren kommt es beim Ausschneiden eines Ausschnitts häufig
zu einem Nachfließen des Werkstoffs des Bauteils und damit zur
Verminderung der Wandstärke des Bauteils im Bereich um den Aus
schnitt herum. Bei einem der bekannten Verfahren wird dies da
durch vermieden, daß der Bereich um den zu bildenden Ausschnitt
herum mit zackenförmigen Erhebungen ausgestattet ist (EP 0 484
789 A1).
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren und eine Vorrichtung der vorgenannten Art zu schaffen, mit dem die oben darge
legten Schwierigkeiten vermieden werden und bei dem sich auch
die vorstehend beschriebenen Maßnahmen oder ähnliche erübrigen.
Die gestellte Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs ge
nannten Art dadurch gelöst, daß mit steigendem Druck in dem
Bauteil der Stempel zurückgeschoben und dadurch eine an dem Um
formwerkzeug im Bereich des vorgesehenen Ausschnitts vorhandene
umlaufende Schneidkante frei wird und daß bei weiter steigendem
Druck in dem Bauteil der Ausschnitt aus der Wandung des Bau
teils mittels der an dem Umformwerkzeug vorgesehenen Schneid
kante nach außen herausgetrennt wird.
Durch die vorher mittels der Prägekante des Stempels erzeugte
Sollbruchstelle wird der zur Bildung des Ausschnitts heraus zu
schneidende Teil der Wandung des Bauteils durch die Schneid
kante des Umformwerkzeugs leicht abgetrennt.
In Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird mit stei
gendem Druck in dem Bauteil der Stempel bis zum unteren Tot
punkt zurückgeschoben, wodurch sich eine im unteren Bereich des
Stempels vorgesehene Dichtfläche gegen eine in dem Schneidwerk
zeug vorgesehene Dichtfläche anlegt und damit das Schneidwerk
zeug abdichtet.
Durch die Abdichtung des Schneidwerkzeugs im unteren Totpunkt
wird ein weiterer Druckanstieg ermöglicht, der für das Aus
schneiden mehrerer Ausschnitte aus der Wandung eines Bauteils
erforderlich ist.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens weist die im Patentanspruch 3 angegebenen
Merkmale auf.
Die Vorrichtung kann noch dadurch verbessert werden, daß der
Stempel in seinem mittleren Bereich eine weitere, nach oben ge
richtete Dichtfläche aufweist, der eine in dem Umformwerkzeug
vorgesehene Dichtfläche gegenüberliegt, gegen die sich der
Stempel im oberen Totpunkt mit seiner Dichtfläche anlegt.
Durch die in dem Umformwerkzeug vorgesehene weitere Dichtfläche
wird der Hub des Stempels festgelegt und damit die Eindring
tiefe der Prägekante des Stempels in die Wandung des Bauteils
bestimmt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung sind in
dem Umformwerkzeug mehrere Schneidwerkzeuge neben- und/oder
hintereinander angeordnet.
Bei Verwendung eines derart ausgestalteten Umform
werkzeugs können mittels des erfindungsgemäßen Ver
fahrens aus der Wandung eines Bauteils mehrere
Ausschnitte unterschiedlicher Form und Größe neben
und/oder hintereinander ausgeschnitten werden, wobei das
Ausschneiden - je nach Querschnittsgröße - gleichzeitig
oder nacheinander erfolgt.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert,
in der ein mit einem Schneidwerkzeug versehenes Umform
werkzeug im Querschnitt dargestellt ist.
Das Umformwerkzeug 1 für die Herstellung des als Hohl
körper ausgebildeten Bauteils 2 ist mit einem Schneid
werkzeug 3 versehen, das eine Halteplatte 4 und eine
Führungsbuchse 5 aufweist. In der Führungsbuchse 5 ist
ein Stempel 6 geführt, mit einer umlauf enden Prägekante
7 an seinem oberen und mit einer umlauf enden Dichtfläche
8 an seinem unteren Ende. Das Umformwerkzeug 1 weist
ferner einen Dichtungseinsatz 9 auf, der in einen in dem
Stempel 6 vorhandenen Innenraum 10 eingreift und der den
Stempel 6 so abdichtet, daß ein Druckaufbau in dem
Innenraum 10 möglich ist.
Die Halteplatte 4, die die aufgrund des in dem Innen
raum 10 wirkenden Innendrucks entstehenden Axialkräfte
aufnimmt, ist an ihrer Oberseite mit einer umlauf enden
Dichtfläche 11 versehen, die der an dem Stempel 6
vorgesehenen Dichtfläche 8 gegenüberliegt.
Der Innenraum 10 steht über eine Zuleitung 12 mit einem
regelbaren Druckaggregat in Verbindung.
Im Bereich des vorgesehenen Ausschnitts 13 in dem Bau
teil 2 ist das Umformwerkzeug 1 mit einer Schneidkante
14 versehen.
Der Stempel 6 weist etwa in seinem mittleren Bereich
eine weitere Dichtfläche 15 auf. Dieser Dichtfläche 15
liegt eine in dem Umformwerkzeug 1 vorgesehene Dicht
fläche 16 gegenüber.
In der Zeichnung sind zwei verschiedene Stellungen des
Stempels 6 dargestellt. Die rechte Hälfte zeigt den
Stempel 6 in seinem unteren Totpunkt, die linke Hälfte
in seinem oberen Totpunkt. Im unteren Totpunkt liegt die
Dichtfläche 8 des Stempels 6 an der Dichtfläche 11 der
Halteplatte 4 an, während im oberen Totpunkt die Dicht
fläche 15 des Stempels 6 an der Dichtfläche 16 des
Umformwerkzeugs 1 anliegt. Die Dichtfläche 16 begrenzt
somit den Hub des Stempels 6 und bestimmt damit die
Eindringtiefe der Prägekante 7 des Stempels 6 in die
Wandung des Bauteils 2. Die Abdichtung des Schneid
werkzeugs 3 durch die Dichtflächen 8 und 11 im unteren
Totpunkt ermöglichen einen weiteren Druckanstieg im
Bauteil 2 für das Ausschneiden weiterer Ausschnitte 13 aus
der Wandung des Bauteils 2.
Der Umformprozeß verläuft in der Weise, daß nach dem
Schließen des Umformwerkzeugs 1 der Innenraum 10 in dem
Stempel 6 über die Zuleitung 12 mit einem Druckmedium
beaufschlagt wird. Dadurch wird der Stempel 6 aus dem
unteren Totpunkt (rechte Darstellung) nach oben gedrückt
und erzeugt dabei schließlich mit seiner Prägekante 7 in
der Wandung des Bauteils 2 eine Sollbruchstelle, wobei
die Prägekante 7 soweit in die Wandung des Bauteils 2
eindringt, bis sich die Dichtfläche 15 des Stempels 6 an
die Dichtfläche 16 des Umformwerkzeugs 1 anlegt und
damit der Stempel 6 den oberen Totpunkt erreicht (linke
Darstellung). Dadurch, daß die Dichtflächen 15 und 16
kegelförmig ausgebildet sind, übernehmen sie gleich
zeitig eine Abdichtungsfunktion.
Während des Umformprozesses wird der Stempel 6 durch den
Druck in dem Innenraum 10 im oberen Totpunkt gehalten.
Mit steigendem Druck in dem Bauteil 2 und einer
regulierten Druckabnahme in dem Innenraum 10 wird der
Stempel 6 zurückgeschoben und gibt dabei die an dem
Umformwerkzeug 1 vorgesehene Schneidkante 14 frei.
Während der Stempel 6 bis zum unteren Totpunkt geschoben
wird, erfolgt das Ausschneiden des Ausschnitts 13 durch
die Schneidkante 14.
Claims (5)
1. Verfahren zum Ausschneiden eines Ausschnitts aus der Wan
dung eines als Hohlkörper ausgebildeten Bauteils während
der Herstellung des Bauteils nach dem Innenhochdruck-
Umformverfahren mittels eines mit einem Schneidwerkzeug
versehenen Umformwerkzeugs, wobei das Schneidwerkzeug einen
mit Druck beaufschlagbaren Stempel aufweist, der durch den
ihn beaufschlagenden Druck soweit in die Wandung des das
Bauteil bildenden Hohlkörpers hineingedrückt wird, daß eine
an seinem oberen Ende befindliche, als umlaufende Präge
kante ausgebildete Kante eine Sollbruchstelle erzeugt,
wobei der den Stempel beaufschlagende Druck regelbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß mit steigendem Druck in dem
Bauteil (2) der Stempel (6) zurückgeschoben und dadurch
eine an dem Umformwerkzeug (1) im Bereich des vorgesehenen
Ausschnitts (13) vorhandene umlaufende Schneidkante (14)
frei wird und daß bei weiter steigendem Druck in dem Bau
teil (2) der Ausschnitt (13) aus der Wandung des Bauteils
(2) mittels der an dem Umformwerkzeug (1) vorgesehenen
Schneidkante (14) nach außen herausgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit
steigendem Druck in dem Bauteil (2) der Stempel (6) bis zum
unteren Totpunkt zurückgeschoben wird, wodurch sich eine im
unteren Bereich des Stempels (6) vorgesehene Dichtfläche
(8) gegen eine in dem Schneidwerkzeug (3) vorgesehene
Dichtfläche (11) anlegt und damit das Schneidwerkzeug (3)
abdichtet.
3. Vorrichtung zum Ausschneiden eines Ausschnitts aus der Wan
dung eines als Hohlkörper ausgebildeten Bauteils während
der Herstellung des Bauteils nach dem Innenhochdruck-
Umformverfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, mit einem ein Schneidwerkzeug aufweisenden
Umformwerkzeug, wobei das Schneidwerkzeug einen mit Druck
beaufschlagbaren Stempel aufweist, der an seinem oberen
Ende mit einer als umlaufende Prägekante ausgebildeten
Kante versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Umform
werkzeug (1) im Bereich des vorgesehenen Ausschnitts (13)
eine Schneidkante (14) und der Stempel (6) in seinem unte
ren Bereich eine Dichtfläche (8) aufweisen, der eine in dem
Schneidwerkzeug (3) vorgesehene Dichtfläche (11) gegenüber
liegt, gegen die sich der Stempel (6) im unteren Totpunkt
mit seiner Dichtfläche (8) anlegt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stempel (6) in seinem mittleren Bereich eine weitere,
nach oben gerichtete Dichtfläche (15) aufweist, der eine in
dem Umformwerkzeug (1) vorgesehene Dichtfläche (16) gegen
überliegt, gegen die sich der Stempel (6) im oberen Tot
punkt mit seiner Dichtfläche (15) anlegt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in
dem Umformwerkzeug (1) mehrere Schneidwerkzeuge (3) neben- und/oder
hintereinander angeordnet sind.
Priority Applications (1)
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DE1995106067 DE19506067C1 (de) | 1995-02-22 | 1995-02-22 | Verfahren zum Ausschneiden eines Ausschnitts aus der Wandung eines als Hohlkörper ausgebildeten Bauteils und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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Publications (1)
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---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: THYSSEN KRUPP AUTOMOTIVE AG, 44793 BOCHUM, DE |
|
8365 | Fully valid after opposition proceedings | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |