DE19805275A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Einbringen eines Durchbruches in eine Wand - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Einbringen eines Durchbruches in eine WandInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Einbringen eines Durchbruchs in eine Wand eines
Bauteiles, bei dem in einem Werkzeug die eine Seite der
Wand dem Druck eines flüssigen oder gasförmigen
Druckmediums und die andere Seite der Wand einer gegen
diesen Druck wirkenden Schneidkante ausgesetzt wird.
Ein bekanntes Verfahren zum Ausschneiden eines
Ausschnitts aus einer Wandung eines nach dem
Innenhochdruck-Umformverfahren hergestellten Hohlkörpers
(DE 43 22 063 C1) sieht vor, die Wandung mit einem entgegen
dem Innenhochdruck wirkenden Lochstempel bei maximalem
Innenhochdruck zunächst vorzuschneiden und anschließend bei
verringertem Überdruck endgültig auszuschneiden. Ist der
Innendruck gering genug, wird dabei der ausgeschnittene
Abschnitt beim Zurückführen des Lochstempels mit nach außen
gedrückt. Daß dies immer vollständig geschieht, läßt sich
nicht garantieren. Geschieht dies vollständig, muß der
Abschnitt durch das Unterwerkzeug aufgenommen und von dort
entsorgt werden.
Ein weiteres bekanntes Verfahren zum Ausschneiden eines
Ausschnitts aus der Wandung eines als Hohlkörper
ausgebildeten Bauteils (DE 195 06 067 C1) sieht deshalb
vor, während der Herstellung des Bauteils nach dem
Innenhochdruck-Umformverfahren einen mit einer Prägekante
versehenen Stempel zunächst teilweise in die Wandung
hineinzudrücken und anschließend durch Erhöhung des
Innendrucks diesen Stempel soweit zurückzuschieben, daß er
eine Schneidkante des Umformwerkzeugs freigibt, an der sich
die vorgeschnittene Wandung auftrennt. Hierbei entfällt
zwar die Unsicherheit des Durchschiebens des abgetrennten
Wandabschnittes durch den erzeugten Durchbruch, die
Notwendigkeit der Aufnahme des Abschnitts durch das
Unterwerkzeug und dessen Entsorgung bleibt jedoch bestehen.
Entsprechende Entsorgungsprobleme treten auf, wenn das
Ausschneiden nicht aus einer Wand eines zwischen zwei
Werkzeughälften aufgenommenen und unter Innenhochdruck
stehenden Hohlkörpers, sondern aus einer Wand eines
zwischen zwei Werkzeughälften eingespannten flachen
Bauteils, dessen eine Seite unter dem Hochdruck einer
Werkzeughälfte steht, erfolgt.
Sie entfallen bei allen diesen Verfahren nur dann, wenn
das Lochen mit am Werkzeug verbleibenden scharfkantigen
Butzen erfolgt. Durch derartige Durchbrüche lassen sich
jedoch keine Leitungen führen, deren Ummantelung oder
Isolierung nicht beschädigt werden darf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung nach den Oberbegriffen der Ansprüche
1, 5 und 9 zu schaffen, die saubere, insbesondere
einzugsfreie Schnittkanten hinterlassen und eine
problemlose Entsorgung der Schnittabfälle ermöglichen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale der
Ansprüche 1, 5 und 9 gelöst, deren Unteransprüche die
Erfindung weiter ausbilden.
Ist die Kontur des vorgesehenen Durchbruchs kompliziert
oder läßt das Werkzeug die Aufnahme von Abfällen nicht zu,
wird die Kontur des vorgesehenen Durchbruchs im Werkzeug
vorgeschnitten und außerhalb des Werkzeugs mit geringer
Energie am Vorschnitt aufgetrennt. Lassen die Kontur des
vorgesehenen Durchbruchs und/oder die Ausbildung des
Werkzeuges keine Probleme beim Entsorgen der Abfälle
erwarten, wird die Wand umlaufend durchgeschnitten. Darüber
hinaus ist es möglich, einen Teil der Kontur des
Durchbruches durchzuschneiden und den anderen Teil
vorzuschneiden, so daß außerhalb des Werkzeuges nur an
diesem Teil aufgetrennt werden muß. Schließlich ist es
vorgesehen, einen Teil der Kontur durchzuschneiden und den
anderen Teil zu belassen oder vorzuschneiden, um den
Wandabschnitt außerhalb des Werkzeuges an der belassenen
oder vorgeschnittenen Kontur umzubiegen. Obwohl mit
geringem Druck gearbeitet wird, und einzugsfreie
Schnittkanten hinterlassen werden, ist eine sichere
Entsorgung der Wandabschnitte gewährleistet.
Das Vorschneiden und/oder das Durchschneiden kann mit
einer Schneidkante des Werkzeuges, die ein Stempel, der den
Durchbruchsbereich der Wand während des Umformens abstützt,
nach dem Umformen bei Aufrechterhaltung des auf die Wand
wirkenden Drucks freigibt, und/oder mit einer Schneidkante
des Stempels selbst erfolgen.
Es ist jedoch auch möglich, mit einem ersten Stempel die
Wand ohne großen Energieaufwand geringfügig zu öffnen und
das auf die Wand wirkende Druckmedium durch diesen Stempel
hindurch an einen den ersten Stempel umgebenden zweiten
Stempel zu führen, um mit dem durch das Druckmedium
beaufschlagten zweiten Stempel den Vorschnitt und/oder den
Durchschnitt zu erzeugen.
In der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist dazu der erste
Stempel einen Kanal auf, der nach dem abfallfreien
Durchstoßen der Wand den sich an die Wand anschließenden
Druckraum mit dem Druckraum zum Beaufschlagen des den
ersten Stempel umgebenden zweiten Stempels verbindet.
Ist auch der erste Stempel hydraulisch betätigbar und ist
sein Druckraum mit einer Druckquelle verbunden, deren Druck
geringer als der Druck des die Wand belastenden
Druckmediums ist, ist der Druckraum des ersten Stempels in
dessen zurückgezogener Stellung mit dem Kanal und in dessen
Vorschnitt- oder Durchschnittsstellung mit dem Kanal und dem
Druckraum des zweiten Stempels verbunden, wobei sich
zwischen dem Druckraum des ersten Stempels und der
Druckquelle ein Rückschlagventil befindet. Durchstößt der
erste Stempel unter der Einwirkung des geringen
Steuerdrucks die Wand, breitet sich der Innenhochdruck
durch den Kanal zunächst im Druckraum des ersten Stempels
und schließlich im Druckraum des zweiten Stempels aus, so
daß dieser mit großer Energie gegen die Wand gedrückt wird
und diese vorschneidet und/oder durchschneidet.
Stützt sich der zweite Stempel in Richtung zur Wand am
Werkzeug und in entgegengesetzter Richtung am ersten
Stempel federnd ab, wird er in Ruhelage an einem Absatz des
Werkzeuges gehalten und nach dem Drucklosschalten des sich
an die Wand anschließenden Druckraums wieder an diesen
Absatz zurückgedrückt, während der erste Stempel in der
Ruhelage in einer Position gehalten wird, die die
Verbindung seines Druckraumes zum Druckraum des zweiten
Stempels versperrt.
Bei einer anderen Ausbildung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist die Schneidkante zum Vorschneiden und/oder
Durchschneiden am Werkzeug ausgebildet, während der Stempel
zwischen einer ersten Stellung, in der er den
Durchbruchbereich der Wand während des Umformens abstützt,
und einer zweiten Stellung, in der er die am Werkzeug
ausgebildete Schneidkante zum Vor- und/oder Durchschneiden
freigibt, bewegbar ist.
Ist dieser Stempel von einem mit einer Schneidkante
versehenen weiteren Stempel umgeben, läßt sich das Vor-
und/oder Durchschneiden in zwei Schritten auf beide
Schneidkanten verteilen. Zunächst erfolgt das erste
Vorschneiden durch den an die Wand führbaren äußeren
Stempel bei Abstützung der Wand durch den inneren Stempel,
dann erfolgt das zweite Vorschneiden oder Durchschneiden
durch die vom inneren Stempel freigegebene Schneidkante des
Werkzeuges.
Weist die Schnittkante eine derartige Hinterschneidung
auf, daß der Schnittabfall nach dem Durchschneiden der Wand
in der Hinterschneidung festhaltbar und nach der Entnahme
des durchbrochenen Bauteils aus dem Werkzeug aus der
Hinterschneidung und aus dem Werkzeug herausdrückbar ist,
eröffnet sich eine weitere Möglichkeit der Entsorgung der
Schnittabfälle.
Alle Ausbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
können in beliebiger Anzahl in das Werkzeug eingesetzt oder
eingewechselt werden.
Es ist vorgesehen, die Stempel und/oder die Schneidkanten
wechselbar auszubilden, die Stempel hydraulisch oder
elektromagnetisch wahlweise einzeln oder parallel
anzusteuern und die Schneiddrücke in Abhängigkeit von der
Dicke und dem Werkstoff der Wand und dem Druck des auf die
Wand wirkenden Druckmediums einzustellen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand dreier
Ausführungsbeispiele näher erläutert. In den zugehörigen
schematischen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine erste erfindungsgemäße Vorrichtung in
Ruhelage,
Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 bei ausgefahrenem
ersten Stempel,
Fig. 3 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 bei ausgefahrenem
ersten und zweiten Stempel,
Fig. 4 eine zweite erfindungsgemäße Vorrichtung in
Ruhelage und
Fig. 5 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 bei zurückgeführtem
Stempel.
Die Vorrichtung 2 nach Fig. 1 bis 3 ist Teil eines nur
angedeuteten (Innen)hochdruck-Umformwerkzeuges 4, in dem
ein durch seine Wandung 6 dargestelltes Werkstück
aufgenommen ist, das ein Hohlkörper, eine Halbschale oder
ein anderes hochdruckgeformtes oder hochdruckformbares
Bauteil sein kann. Sie weist einen im (Innen)hochdruck-
Umformwerkzeug 4 geführten inneren Stempel 8 und einen
sowohl im (Innen)hochdruck-Umformwerkzeug 4 als auch auf
dem inneren Stempel 8 geführten äußeren Stempel 10 auf.
Durch den inneren Stempel 8 führt eine axiale Bohrung 12,
die an einem Ende an der zu durchdringenden Wand 6 und am
anderen Ende in einem Druckraum 14 des (Innen)hochdruck-
Umformwerkzeuges 4 mündet. Koaxial zur wandseitigen
Bohrungsmündung ist eine spitzwinklige Schneide 16
ausgebildet, die an der Bohrung beginnt und nach außen hin
stark abfällt. Der Druckraum 14 ist über ein
Rückschlagventil 18 mit einer nicht dargestellten
Druckquelle verbunden, die einen relativ geringen
Steuerdruck ps zur Verfügung stellt. Zwischen einem Bund 20
des inneren Stempels 8 und einem Bund 22 des äußeren
Stempels 10 ist eine Druckfeder 24 angeordnet.
Der äußere Stempel 10 ist mit seinem Bund 22 zwischen
einer wandabgewandten Ringschulter 26 und einer
wandseitigen Ringschulter 28 des (Innen)hochdruck-
Umformwerkzeuges 4 verschiebbar. Zwischen dem Bund 22 und
der Ringschulter 28 ist eine Druckfeder 30 angeordnet. Sein
Druckraum 32 ist mit einen Kanal 34 verbunden, der in der
Ruhelage des inneren Stempels 8 an dessen äußerem Mantel
endet und in der ausgefahrenen Stellung des inneren
Stempels 8 in dessen Druckraum 14 mündet. An seinem freien
Ende besitzt der äußere Stempel 10 eine stumpfwinklige
Schneide 36, die an seinem Außenmantel beginnt und nach
innen hin leicht abfällt.
Die Wirkungsweise ist folgende:
Steht die Wand 6 unter (Innen)Hochdruck pi, wird der Druckraum 14 über das Rückschlagventil 18 mit dem relativ geringen Steuerdruck ps beaufschlagt, so daß sich der schmale innere Stempel 8 entgegen der Federkraft der Druckfeder 24 in Richtung der Wand 6 bewegt und diese mit seiner spitzwinkligen Schneide 16 schließlich entgegen dem Innenhochdruck pi ohne große Mühe durchdringt. Da mit dem Verfahren des inneren Stempels 8 auch der Kanal 34 freigegeben wurde, kann sich der im Bauteil- oder im (Innen) hochdruck-Umformwerkzeug vorhandene Innenhochdruck pi über die Bohrung 12, den Druckraum 14 und den Kanal 34 auch im Druckraum 32 ausbreiten, woraufhin sich auch der äußere Stempel 10 entgegen der Federkraft der Druckfeder 30 in Richtung Wand 6 bewegt und diese mit seiner stumpfwinkligen Schneide 36 gleichermaßen anschneidet und abstützt. Die Tiefe des Anschnitts ist durch die Ringschulter 28 begrenzt. Sie ist so abgestimmt, daß der angeschnittene Wandabschnitt gerade noch mit der Wand 6 verbunden ist. Nach dem Drucklosschalten aller Druckräume drückt die Druckfeder 30 den äußeren Stempel 10 wieder an die Ringschulter 26 und die Druckfeder 24 den inneren Stempel 8 wieder in seine den Kanal 34 verschließende Ausgangsposition. Anschließend wird das Bauteil aus dem (Innen)hochdruck-Umformwerkzeug entnommen und der weiteren Bearbeitung oder der Montage zugeführt. Dabei oder auch unabhängig davon wird nun der vorgeschnittene Abschnitt ohne großen Energieaufwand mit Handwerkzeugen oder maschinengebundenen Vorrichtungen an der Schnittkante von der Wand 6 abgetrennt. Der Durchbruch wird hier außerhalb des (Innen)hochdruck-Umformwerkzeuges fertiggestellt.
Steht die Wand 6 unter (Innen)Hochdruck pi, wird der Druckraum 14 über das Rückschlagventil 18 mit dem relativ geringen Steuerdruck ps beaufschlagt, so daß sich der schmale innere Stempel 8 entgegen der Federkraft der Druckfeder 24 in Richtung der Wand 6 bewegt und diese mit seiner spitzwinkligen Schneide 16 schließlich entgegen dem Innenhochdruck pi ohne große Mühe durchdringt. Da mit dem Verfahren des inneren Stempels 8 auch der Kanal 34 freigegeben wurde, kann sich der im Bauteil- oder im (Innen) hochdruck-Umformwerkzeug vorhandene Innenhochdruck pi über die Bohrung 12, den Druckraum 14 und den Kanal 34 auch im Druckraum 32 ausbreiten, woraufhin sich auch der äußere Stempel 10 entgegen der Federkraft der Druckfeder 30 in Richtung Wand 6 bewegt und diese mit seiner stumpfwinkligen Schneide 36 gleichermaßen anschneidet und abstützt. Die Tiefe des Anschnitts ist durch die Ringschulter 28 begrenzt. Sie ist so abgestimmt, daß der angeschnittene Wandabschnitt gerade noch mit der Wand 6 verbunden ist. Nach dem Drucklosschalten aller Druckräume drückt die Druckfeder 30 den äußeren Stempel 10 wieder an die Ringschulter 26 und die Druckfeder 24 den inneren Stempel 8 wieder in seine den Kanal 34 verschließende Ausgangsposition. Anschließend wird das Bauteil aus dem (Innen)hochdruck-Umformwerkzeug entnommen und der weiteren Bearbeitung oder der Montage zugeführt. Dabei oder auch unabhängig davon wird nun der vorgeschnittene Abschnitt ohne großen Energieaufwand mit Handwerkzeugen oder maschinengebundenen Vorrichtungen an der Schnittkante von der Wand 6 abgetrennt. Der Durchbruch wird hier außerhalb des (Innen)hochdruck-Umformwerkzeuges fertiggestellt.
Kann das Bauteil zeitweise Schnittabfälle aufnehmen, sei
es, daß es große weitere Öffnungen aufweist, über die die
Abfälle an geeigneter Stelle einfach entsorgt werden
können, sei es, daß die Abschnitte eine Kontur aufweisen,
die ein problemloses Entsorgen über die erzeugten
Durchbrüche ermöglichen, kann die Schneide 36 des äußeren
Stempels 10 auch durch die Wand 6 hindurchgeführt werden,
so daß der Abschnitt in das Bauteil, sofern es hohlförmig
ausgebildet ist, oder in die den Druckraum bildende
Werkzeughälfte gedrückt wird. Der Durchbruch wird hier
bereits innerhalb des (Innen)hochdruck-Umformwerkzeuges
fertiggestellt.
Schließlich ist es auch möglich, die Schneide 36 so
auszubilden, daß ein Teil der Kontur des Durchbruchs
vorgeschnitten und der übrige Teil der Kontur
durchgeschnitten wird, um das Abtrennen außerhalb des
(Innen) hochdruck-Umformwerkzeuges zu erleichtern.
Die Vorrichtung 38 nach Fig. 4 und 5 weist einen im
(Innen)hochdruck-Umformwerkzeug 4 eingelassenen Einsatz 40
auf, in dem ein Stempel 42 geführt ist. Der Einsatz 40
besteht aus einem Boden 44, dessen Rand 46 einen Druckraum
48 umgibt, und einem auf dem Rand 46 stehenden Aufsatz 50.
Durch den Rand 46 führt ein Kanal 52 zum Zuführen des
Druckmittels. Der Aufsatz 50 besitzt an der wandzugewandten
Innenseite eine umlaufende Schneidkante 54. Der Stempel 42
ist mit seinem Bund 56 zwischen dem Rand 46 des Bodens 44
und einer Ringschulter 58 des Aufsatzes 50 verschiebbar.
Die Wirkungsweise ist folgende:
Stehen die Wand 6 und der Druckraum 48 unter Innenhochdruck, stützt der Stempel die Wand 6 ab. Wird nun der Druckraum 48 drucklos geschaltet, gibt der Stempel 42 die Schneidkante 54 frei, und die Wand beginnt sich unter dem Einfluß des Innenhochdrucks an dieser Schneidkante aufzuschneiden. Die Tiefe des Aufschneidens wird wiederum durch den Stempelweg bestimmt. Sie wird auch wiederum so eingestellt, daß der Abschnitt gerade noch mit der Wand 6 verbunden bleibt und nach der Entnahme aus dem (Innen)hochdruck-Umformwerkzeug auf die bereits oben beschriebene Weise ohne großen Aufwand endgültig abgetrennt werden kann. Auch hier ist es möglich, die Schneidkante so auszubilden, daß ein Teil der Kontur des Durchbruchs vorgeschnitten und der übrige Teil der Kontur durchgeschnitten wird, um das Abtrennen außerhalb des (Innen) hochdruck-Umformwerkzeuges zu erleichtern.
Stehen die Wand 6 und der Druckraum 48 unter Innenhochdruck, stützt der Stempel die Wand 6 ab. Wird nun der Druckraum 48 drucklos geschaltet, gibt der Stempel 42 die Schneidkante 54 frei, und die Wand beginnt sich unter dem Einfluß des Innenhochdrucks an dieser Schneidkante aufzuschneiden. Die Tiefe des Aufschneidens wird wiederum durch den Stempelweg bestimmt. Sie wird auch wiederum so eingestellt, daß der Abschnitt gerade noch mit der Wand 6 verbunden bleibt und nach der Entnahme aus dem (Innen)hochdruck-Umformwerkzeug auf die bereits oben beschriebene Weise ohne großen Aufwand endgültig abgetrennt werden kann. Auch hier ist es möglich, die Schneidkante so auszubilden, daß ein Teil der Kontur des Durchbruchs vorgeschnitten und der übrige Teil der Kontur durchgeschnitten wird, um das Abtrennen außerhalb des (Innen) hochdruck-Umformwerkzeuges zu erleichtern.
Ist der Stempel auf nicht dargestellte Weise von einem
mit einer Schneidkante versehenen weiteren Stempel umgeben,
läßt sich das Vor- und/oder Durchschneiden in zwei
Schritten auf beide Schneidkanten verteilen. In einem
ersten Schritt schneidet der dünnwandige äußere Stempel die
Wand bei Abstützung durch den Inneren Stempel vor. In einem
zweiten Schritt trennt sich die unter Innenhochdruck
stehende Wand an der durch den inneren Stempel
freigegebenen Schneidkante weiter auf. Die erzielbaren
Varianten reichen wiederum vom ausschließlichen
Vorschneiden über das teilweise Vorschneiden und teilweise
Durchschneiden bis zum vollständigen Durchschneiden.
Alle diese Vorrichtungen sind, je nach Bedarf, an einer
oder mehreren Stellen des (Innen)hochdruck-Umformwerkzeuges
einsetzbar oder in diese einwechselbar. Darüber hinaus sind
auch die Schneidkanten und die wahlweise oder parallel
ansteuerbaren Stempel in die Vorrichtungen einwechselbar.
Damit stehen Verfahren und Vorrichtungen zur Verfügung,
mit denen durch das wahlweise Vor- und/oder Durchschneiden
der Durchbrüche im (Innen)hochdruck-Umformwerkzeug und das
Abtrennen an der umlaufenden oder verbleibenden
Vorschnittkante bzw. das Umbiegen an der verbleibenden oder
vorgeschnittenen Kontur des Durchbruchs außerhalb des
(Innen) hochdruck-Umformwerkzeuges saubere, insbesondere
einzugsfreie Schnittkanten erzeugt und die Schnittabfälle
leicht entsorgt werden können.
Claims (18)
1. Verfahren zum Einbringen eines Durchbruchs in eine Wand
eines Bauteils, bei dem in einem Werkzeug die eine Seite
der Wand dem Druck (pi) eines flüssigen oder gasförmigen
Druckmediums und die andere Seite der Wand wenigstens einer
gegen diesen Druck wirkenden Schneidkante ausgesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wand (6) in Abhängigkeit
von der Ausbildung des Bauteils und des vorgesehenen
Durchbruchs
- - in dem Werkzeug (4) mit Hilfe der Schneidkante wahlweise bis auf eine Restwanddicke, die ein Abfallen des Wandabschnittes von der Wand (6) verhindert, vorgeschnitten und/oder durchgeschnitten wird und
- - außerhalb dieses Werkzeuges (4) mit geringer Energie an der umlaufenden oder verbleibenden Vorschnittkante aufgetrennt und/oder an der verbleibenden vorgeschnittenen oder ungeschnittenen Kontur des Durchbruchs umgebogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Vorschnitt und/oder der Durchschnitt mit einer
Schneidkante (54) des Werkzeuges (4) erzeugt wird, die ein
Stempel (42), der den Durchbruchsbereich der Wand (6)
während des Umformens abstützt, nach dem Umformen bei
Aufrechterhaltung des Drucks (pi) freigibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Vorschnitt und/oder der
Durchschnitt mit der Schneidkante (36) eines an die Wand
(6) führbaren Stempels (10) erzeugt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche von 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß
- - mit einem ersten Stempel (8) die Wand (6) unter Vermeidung von Schnittabfällen geringfügig geöffnet und das Druckmedium durch diesen Stempel (8) hindurch an einen zweiten Stempel (10) geführt wird und
- - mit dem unter Druck (pi) stehenden zweiten Stempel (10) der Vorschnitt und/oder der Durchschnitt erzeugt wird.
5. Vorrichtung zum Vor- und/oder Durchschneiden eines
Durchbruchs in eine Wand unter Verwendung eines Werkzeuges,
in dem die eine Seite der Wand einem unter dem Druck (pi)
stehenden Druckmedium und die andere Seite der Wand einer
gegen diesen Druck wirkenden Schneidkante aussetzbar ist,
insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche von 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, daß ein
erster Stempel (8) durch die mit dem Druck (pi) belastete
Wand (6) schnittabfallfrei führbar ist und einen Kanal (12)
aufweist, der nach dem schnittabfallfreien Durchstoßen der
Wand (6) den unter dem Druck (pi) stehenden Druckraum mit
dem Druckraum (32) zum Beaufschlagen eines den ersten
Stempel (8) umgebenden zweiten Stempels (10) verbindet, der
unter dem Einfluß des Drucks (pi) durch die Wand (6) oder
an die Wand (6) führbar ist, um diese wahlweise
vorzuschneiden und/oder durchzuschneiden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Stempel (8) hydraulisch betätigbar ist, wobei
sein Druckraum (14) mit einer Druckquelle verbunden ist,
deren Druck (ps) geringer als der Druck (pi) des
Druckmediums ist.
7. Vorrichtung nach Anspruchs 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druckraum (14) zum Beaufschlagen des ersten Stempels
(8) in dessen zurückgezogener Stellung mit dem Kanal (12)
und in dessen Vorschnitt- oder Durchschnittsstellung mit dem
Kanal (12) und dem Druckraum (32) zum Beaufschlagen des
zweiten Stempels (10) verbunden ist, wobei sich zwischen
dem Druckraum (14) zum Beaufschlagen des ersten Stempels
(8) und der Druckquelle ein Rückschlagventil (18) befindet.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche von 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der zweite Stempel (10) in
Richtung zur Wand (6) am Werkzeug (4) und in
entgegengesetzter Richtung am ersten Stempel (8) federnd
abstützt.
9. Vorrichtung zum Vorschneiden und/oder Durchschneiden
eines Durchbruches in eine Wand unter Verwendung eines
Werkzeuges, in dem die eine Seite der Wand einem unter dem
Druck (pi) stehenden Druckmedium und die andere Seite der
Wand einer gegen diesen Druck wirkenden Schneidkante
aussetzbar ist, insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche von 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß
- - die Schneidkante (54) am Werkzeug (4) ausgebildet und
- - ein Stempel (42) zwischen einer ersten Stellung, in der er den Durchbruchbereich der Wand (6) während des Umformens abstützt, und einer zweiten Stellung, in der er die Schneidkante (54) des Werkzeuges (4) freigibt, bewegbar ist, derart, daß die Wand (6) wahlweise vor- und/oder durchschneidbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stempel (42) von einem weiteren Stempel umgeben
ist, der eine weitere Schneidkante aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Werkzeug (4) einen oder mehrere
Einsätze aufweist, die die Schneidkanten (54) tragen und
die Stempel (42) führen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche von 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidkante (54) eine
Hinterschneidung aufweist, wobei der Schnittabfall nach
dem vollständigen Durchschneiden der Wand (6) in der
Hinterschneidung festhaltbar und nach der Entnahme des
durchbrochenen Bauteils aus dem Werkzeug (4) mit Hilfe des
Stempels (42) aus der Hinterschneidung und aus dem Werkzeug
(4) herausdrückbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche von 5 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stempelwege durch Absätze
(26, 28, 46, 58) des Werkzeugs (4) begrenzbar sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche von 5 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die separat betätigbaren
Stempel hydraulisch oder elektromagnetisch betätigbar sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche von 5 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung in beliebiger
Anzahl in das Werkzeug einsetzbar oder einwechselbar sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche von 5 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stempel und/oder die
Schneidkanten wechselbar sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche von 5 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stempel wahlweise einzeln
oder parallel ansteuerbar sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche von 5 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schneiddrücke der Stempel
in Abhängigkeit von der Dicke und dem Werkstoff der Wand
und dem Druck (pi) des auf die Wand wirkenden Druckmediums
einstellbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998105275 DE19805275B4 (de) | 1998-02-11 | 1998-02-11 | Verfahren und Vorrichtung zum Einbringen eines Durchbruches in eine Wand |
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DE1998105275 DE19805275B4 (de) | 1998-02-11 | 1998-02-11 | Verfahren und Vorrichtung zum Einbringen eines Durchbruches in eine Wand |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19805275A1 true DE19805275A1 (de) | 1999-08-19 |
DE19805275B4 DE19805275B4 (de) | 2004-07-15 |
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Family Applications (1)
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DE (1) | DE19805275B4 (de) |
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