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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von aus einem Grundseifenkörper und mindestens einem in dessen Oberfläche eingelagerten Nebenseifenkörper bestehenden Stückseifen, wobei in einen durch Versträngen und anschliessendes Schneiden erhaltenen, mit einem Hohlraum versehenen Grundseifenkörper diesem Hohlraum entsprechende Nebenseifenkörper eingelagert und die erhaltenen Seifenstücke anschliessend gepresst bzw. gestanzt werden.
Es sind bereits zahlreiche Stückseifen verschiedenartigen Aussehens, das in der Regel auf verschiedenen optischen Effekten beruht, entwickelt worden ; diese Stückseifen erfreuen sich beim Verbraucher einer grossen Beliebtheit. So ist es bereits seit langem bekannt, transparente Stückseifen herzustellen ; auch marmorierte oder gestreifte Seifen befinden sich seit längerer Zeit auf dem Markt. Eine ästhetisch besonders ansprechende Seife besteht aus zwei gleich grossen, jedoch verschieden gefärbten Hälften ; ihre Herstellung ist Gegenstand der DE-AS 2049268.
Es sind auch bereits Seifen bekanntgeworden, die in einem Grundkörper aus Seifenmasse ein kleineres Seifenstück, meist in einer zur Farbe des Grundkörpers kontrastierenden Farbe, eingelagert enthalten ; derartige Seifen und ihre Herstellung sind beispielsweise in den DE-OS 1617253 und 1617254 beschrieben.
Bei den bisher bekannten Verfahren war es nicht möglich, derartige, in einem Grundkörper eingelegte Seifenstücke aufweisende Stückseifen, sogenannte"Intarsien-Seifen", auf kontinuierliche Weise im technischen Massstab rationell herzustellen. Darüber hinaus wurde beim Einpressen des einzulagernden kleineren Seifenstückchens ("Intarsie") in den dafür vorgesehenen Hohlraum an der Oberseite des Grundkörpers häufig eine Verformung der Intarsie beobachtet, die eine exakte Verbindung derselben mit dem Grundkörper verhinderte und auch zu einer unschönen und unregelmässigen Oberflächengestaltung führt.
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optisch ansprechendes Gesamtbild bieten, wenn man bei der getrennten Herstellung und Nachbehandlung sowohl des Grundseifenkörpers als auch der einzulagernden Seifenstückchen ganz bestimmte Parameter einhält.
Erfindungsgemäss wird dabei die Viskosität der beiden zu verarbeitenden Seifenmassen durch Regelung über die Temperaturen so eingestellt, dass beim Pressvorgang nur der äussere (Haupt-) Seifenkörper fliesst, während der einzufügende, kleinere Seifenkörper festbleibt und dabei von dem äusseren Seifenkörper fest umschlossen wird und damit eine feste Verbindung mit diesem bildet.
Dies wird dadurch bewirkt, dass beide Seifenmassen bei 35 bis 45 C getrennt versträngt werden und die zur Bildung des Nebenseifenkörpers bestimmte Seifenmasse nach dem Strangpressen
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raum des Grundseifenkörpers vor der Einfügung des Nebenseifenkörpers mit einer, vorzugsweise erhaben ausgebildeten Prägung versehen wird.
Es wird also während des Strangpressvorganges, der für Haupt- und Nebenkörperseifenmasse in parallelgeschalteten, getrennten Schneckenpressen abläuft, die Temperatur für die Versträngung der Seifenkörper bei 35 bis 45 C, vorzugsweise etwa bei 40oC, gehalten, und der Nebenseifenkörper beim Austritt aus der Strangpresse schockartig auf 25 bis 35 C, vorzugsweise etwa 30 C abgekühlt und anschliessend in den dafür vorgesehenen Hohlraum des Hauptseifenkörpers eingepresst wird.
Die erfindungsgemässe Lösung der eingangs zitierten Aufgabe besteht somit in einer Kombination von zwei Verfahrensmerkmalen.
Demgegenüber betreffen die DE-OS 2254119 und 2602477 Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Seifenstränge durch Extrudieren von verschiedenfarbigen Ausgangsmassen, jedoch nicht die Herstellung von Seifen der erfindungsgemäss definierten Art ; die dabei erhaltenen Seifen sind also einer andern Produktkategorie zuzurechnen, die dazu eingesetzten, vorbekannten Verfahren vermögen zur Lösung der im Rahmen der Erfindung gestellten Aufgabe nichts beizutragen.
Die DE-OS 2254119 betrifft, wie bereits ausgeführt, ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung gestreifter Seifenstränge. Um "eine gute Regelmässigkeit der Streifen zu erzielen, ist es auch erwünscht, die Strangpresse bei einer Temperatur von 30 bis 55 C, vorzugsweise im Bereich von 35 bis 45 C zu betätigen".... (vgl. Seite 6,4. Absatz der DE-OS).
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Diese letztgenannte Stelle betrifft jedoch die bei der gemeinsamen Extrusion verschiedenfarbigen Seifenmaterialien im Extruder zur Herstellung gestreifter Seifen einzuhaltenden Bedingungen und steht in keinerlei Zusammenhang mit dem getrennten Versträngen der erfindungsgemäss zum Einsatz gelangenden verschiedenen Seifenmassen und schon gar nicht mit dem Abkühlen der einen Seifenmasse (der für den Nebenkörper bestimmten) gegenüber dem Grundseifenkörper.
Ein Hinweis auf die erfindungsgemässe Verfahrenskombination lässt sich also dieser DE-OS nirgends entnehmen.
Das gleiche gilt hinsichtlich des in der DE-OS 2602477 beschriebenen Verfahrens zur Herstellung mehrfarbiger Seifenriegel, wo ebenfalls mindestens zwei gefärbte Seifenmassen gemeinsam zur Bildung mehrfarbig gemusterter Seifenstücke verstrangt werden, wobei Seifennudeln speziellen Durchmessers miteinander vermischt werden. Das im Beispiel 1 der DE-OS 2602477 beschriebene Verfahren geht von einer Versträngung einer weissen und blauen Seifenmasse aus. Dabei treten die
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differenz ist nicht ersichtlich. Diese Temperaturdifferenz ist im Hinblick auf das erfindungsgemässe Verfahren jedenfalls ohne jede Bedeutung, weil sich diese auf Vorprodukte bezieht. Die so erhaltenen, verschiedenfarbigen Seifennudeln werden beim bekannten Verfahren nämlich durch weiteres Strangpressen zu einer gestreiften Seife vereinigt.
Auch dieses Verfahren, bei dem also Seifenprodukte einer von den erfindungsgemäss herge- stellten"Intarsien-Seifen"unterschiedlichen Produktkategorie erhalten werden, lässt keinerlei Ableitung der erfindungsgemäss zum Einsatz gelangenden Verfahrenskombination zur Herstellung dieser Seifenstücke zu.
Das Einfügen des kleineren Seifenstückes in den Hohlraum des Grundseifenkörpers lässt sich beim erfindungsgemässen Verfahren optimal lösen, wenn sowohl das kleinere einzulagernde Seifenstück selbst und der zur Aufnahme desselben bestimmte Hohlraum des Grundseifenkörpers konisch ausgebildet sind.
Die Seifenkörper können eine beliebige Form aufweisen, beispielsweise rund oder oval sein, das eingesetzte kleinere Seifenstück kann prinzipiell ebenfalls jede gewünschte Form besitzen.
Der für die Aufnahme des einzufügenden Seifenstückes vorgesehene Hohlraum des Hauptseifenkörpers kann, muss jedoch nicht symmetrisch in dessen Oberfläche angeordnet sein ; d. h. er kann sowohl in dessen Mitte als auch ausserhalb derselben liegen.
Die chemische Zusammensetzung der erfindungsgemässen Seifenstücke entspricht der üblicherweise für diesen Zweck eingesetzten ; unter der Bezeichnung "Seifen" sind also sowohl Alkalisalze höherer Fettsäuren alleine als auch sogenannte Tensid-Seifen zu verstehen, die die üblichen Zusätze enthalten. Es wird in diesem Zusammenhang auf die Angaben in Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 3. Auflage, Band 18, S. 355-395 (1967, Urban & Schwarzenberg, München- - Berlin-Wien) sowie die Monographie von D. Osteroth, "Kosmetikum Feinseife" (1972, Hüthig-Verlag, Heidelberg) verwiesen.
Das erfindungsgemässe Verfahren lässt sich auf folgende Weise schematisch beschreiben : In zwei nebeneinander angeordneten, parallellaufenden Vakuum-Zweischnecken-Strangpressen an sich bekannter Bauart werden die Seifenmassen für den Haupt- und Nebenseifenkörper bei Temperaturen zwischen 35 und 45 C, vorzugsweise etwa 40 C, getrennt versträngt. Nach dem Austritt aus der Strangpresse wird die zur Bildung des Nebenseifenkörpers bestimmte Seifenmasse schockartig auf 25 bis 35 C, vorzugsweise etwa 30 C, abgekühlt, während die zur Bildung des Hauptseifenkörpers vorgesehene Seifenmasse auf ihrer Versträngungstemperatur belassen wird. Danach werden beide Seifenmassen in Stücke der erforderlichen Grösse geschnitten.
Hiebei ist zu bemerken, dass die erwähnte schockartig Abkühlung der Nebenkörper-Seifenmasse auch nach dem Schneiden derselben in Stücke erfolgen kann.
Die Grundseifenkörper-Rohlinge werden nunmehr einer Ausstanzvorrichtung zugeführt, wo der zur Aufnahme des Nebenseifenkörpers bestimmte Hohlraum aus der Oberfläche ausgestanzt wird.
In einer Einfügevorrichtung werden nunmehr die entsprechend der Hohlraumausstanzung vorgeformten, parallel geführten Nebenseifenkörper in die Vertiefung der Grundseifenkörper eingefügt
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und die so erhaltenen zusammengefügten Seifenstücke in an sich bekannter Weise verpresst bzw. gestanzt.
Vor der Einfügung des Nebenseifenkörpers kann, wie schon erwähnt, gegebenenfalls noch eine Prägung des Hohlraumbodens erfolgen, um Seifenstücke zu erhalten, die nach teilweisem Gebrauch, d. h. nach dem Abwaschen der Oberfläche das so eingeprägte Zeichen wieder sichtbar werden lassen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von aus einem Grundseifenkörper und mindestens einem in dessen Oberfläche eingelagerten Nebenseifenkörper bestehenden Stückseifen, wobei in einen durch Versträngen und anschliessendes Schneiden erhaltenen, mit einem Hohlraum versehenen Grundseifenkörper diesem Hohlraum entsprechende Nebenseifenkörper eingelagert und die erhaltenen Seifenstücke anschliessend gepresst bzw.
gestanzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass beide Seifenmassen bei 35 bis 45DC getrennt versträngt werden und die zur Bildung des Nebenseifenkörpers bestimmte Seifenmasse nach dem Strangpressen und vor ihrer Zusammenfügung mit dem Grundseifenkörper auf 25 bis 35DC abgekühlt wird, wobei die Temperaturdifferenz vorzugsweise etwa 10 C beträgt und dass gegebenenfalls der Hohlraum des Grundseifenkörpers vor der Einfügung des Nebenseifenkörpers mit einer, vorzugsweise erhaben ausgebildeten Prägung versehen wird.