DE4106287A1 - Verfahren zum anisotropen aetzen von monokristallinen, scheibenfoermigen traegern - Google Patents
Verfahren zum anisotropen aetzen von monokristallinen, scheibenfoermigen traegernInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum anisotropen Ätzen von
monokristallinen, scheibenförmigen Trägern nach der Gattung des
Hauptanspruchs.
In "The Fabrication of High Precision Nozzles by the Anisotropic
Etching of (100) Silicon" von E. Bassous und E.F. Baran veröffent
licht im Journal of Electrochemical Society, August 1978 wird ein
Verfahren zur Herstellung von in einem Raster angeordneten Düsen mit
quadratischen Ausgangsöffnungen für Tintenstrahldrucker beschrieben.
Die Düsen werden durch anisotropes Ätzen von Durchgangslöchern in
einem monokristallinen Siliziumwafer mit (100)-Kristallorientierung
erzeugt. Dazu wird ausgehend von quadratischen Öffnungen in der
Ätzmaske, deren Kanten parallel zu zwei in der (100)-Waferoberfläche
liegenden, aufeinander senkrecht stehenden (110)-Richtungen aus
gerichtet sind, einseitig in den Wafer eingeätzt. Dabei bilden sich
pyramidenartige Ätzvertiefungen aus, deren seitliche Begrenzungs
wände (111)-Kristallorientierung haben. Diese Kristallebenen sind
gegen die (100)-Waferoberfläche um ca. 54,74° geneigt. Die quadra
tischen Öffnungen in der Maskierschicht sind entsprechend der Dicke
des Wafers und diesem Neigungswinkel der (111)-Kristallebenen gegen
die (100)-Kristallebenen so dimensioniert, daß bei ausreichend
langer Einwirkung der ansisotropen Ätze der Siliziumwafer voll
ständig durchgeätzt wird und sich auf der Unterseite des Wafers
quadratische Austrittsöffnungen bilden.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß sich die Packungs
dichte von in einem Raster angeordneten Löchern durch Ausnutzen der
Anisotropieeigenschaften des Trägermaterials und durch gezieltes
Unterätzen der Maskierschicht erhöhen läßt. Das Verfahren läßt sich
außerdem vorteilhaft bei der Herstellung von Membranen anwenden.
Auch für die Strukturierung von nur einem Durchgangsloch oder nur
einer Membran ist das erfindungsgemäße Verfahren von Vorteil, da
dabei vergleichsweise wenig Nutzfläche des monokristallinen Trägers,
nämlich die Oberfläche, auf die beispielsweise elektronische
Schaltungselemente aufgebracht werden, verloren geht.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen des im Hauptanspruch angegebenen Ver
fahrens möglich. Als günstig erweist es sich, die Öffnungen in der
Maskierschicht so anzuordnen, daß beim Einätzen durch die Öffnungen
je Öffnung eine Ausnehmung im Träger entsteht und daß die Aus
nehmungen bis zum Ende des Ätzprozesses nicht beim Unterätzen der
Maskierschicht ineinander übergehen. Dadurch läßt sich auf einfache
Weise die Form der beim Ätzen erzeugten Ausnehmungen im Träger
bestimmen. Besonders vorteilhaft läßt sich das erfindungsgemäße
Verfahren auf monokristalline Siliziumwafer mit (100)-Kristall
orientierung anwenden. Insbesondere bei der Strukturierung von
Membranen ist es vorteilhaft, das erfindungsgemäße Verfahren auf
monokristalline Siliziumwafer anzuwenden, die mindestens zwei
Schichten aufweisen, zwischen denen ein Dotierungsübergang, wie zum
Beispiel ein pn-Übergang oder ein pp⁺-Übergang, besteht. Die Ver
wendung des Dotierungsübergangs als Ätzstopgrenze für die Tiefen
ätzung ist besonders vorteilhaft, da dadurch eine Entkopplung der
vertikalen und der lateralen Ätztiefe erreicht wird. Im Gegensatz
zur Größe der Membran, die über die Dauer der Ätzeinwirkung bestimmt
wird (laterale Ätztiefe), hängt die Dicke der entstehenden Membranen
von den Schichtdicken des Siliziumwafers bzw. der Tiefe ab, in der
sich der Dotierungsübergang befindet. Zur Erhöhung der Packungs
dichte von Lochplatten mit rechteckigen Austrittslöchern oder Arrays
mit rechteckigen Membranen in (100)-Silizium ist es vorteilhaft,
sechseckige Öffnungen in die Maskierschicht einzubringen, wobei
jeweils zwei parallele Kanten der Öffnungen parallel zu einer in der
(100)-Waferoberfläche liegenden (100)-Richtung orientiert sind und
die übrigen vier Kanten jeder Öffnung parallel zu zwei aufeinander
senkrecht stehenden, in der (100)-Waferoberfläche liegenden
(110)-Richtungen orientiert sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dar
gestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen die Fig. 1a ein erfindungsgemäßes Ätzschema für einen
(100)-Siliziumwafer, die Fig. 1b einen Schnitt durch einen
(100)-Siliziumwafer, der nach einem Ätzschema entsprechend Fig. 1a
geätzt ist, und zum Vergleich Fig. 2 ein weiteres Ätzschema für
(100)-Siliziumwafer nach dem Stand der Technik.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich auf einfache Weise
in einem Träger Ausnehmungen oder Durchgangslöcher erzeugen. Eine
mögliche Anwendung stellt die Erzeugung von in einem Raster angeord
neten Strukturelementen, wie beispielsweise Durchgangslöcher oder
Membranen, mit gleichen geometrischen Abmessungen dar. Dabei ist es
oft wichtig, die Packungsdichte zu erhöhen, bzw. die Fläche des
Trägers, die anderweitig, z. B. zum Aufbringen von elektronischen
Schaltungselementen, genutzt werden kann, so wenig wie möglich zu
reduzieren. Als Träger wird ein monokristallines, scheibenförmiges
Substrat verwendet. Die Strukturierung dieses Trägers erfolgt durch
anisotropes Ätzen. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich beson
ders für die Strukturierung von Siliziumwafern mit (100)-Kristall
orientierung. Diese können beispielsweise undotiert oder gleichmäßig
dotiert sein. Zur Erzeugung bestimmter Strukturelemente, wie z. B.
Membranen, ist es jedoch vorteilhaft, Siliziumwafer zu verwenden,
die zwei unterschiedlich dotierte Schichten aufweisen, so daß
zwischen den Schichten ein Dotierungsübergang, wie z. B. ein
pn-Übergang oder ein pp⁺-Übergang, besteht. Dieser Dotierungsüber
gang wird als Ätzstopgrenze für die Tiefenätzung verwendet, so daß
die Tiefe der Ätzausnehmungen bzw. die Dicke der zu erzeugenden
Membranen in diesem Fall unabhängig von der Dauer der Ätzeinwirkung
ist. Gegenstand der Erfindung ist es, bei der Strukturierung der
Ätzmaske die kristallographischen Anisotropieeigenschaften des
Trägers zu berücksichtigen und eine gezielte Unterätzung der
Maskierschicht vorzusehen.
Beispielhaft wird hier ein Verfahren zur Erzeugung von Lochplatten
aus (100)-Siliziumwafern beschrieben und mit einem Verfahren nach
dem Stand der Technik verglichen. In den Fig. 1a und 2 sind zwei
unterschiedliche Ätzschemata für diesen Fall dargestellt. Mit den
Pfeilen in der linken oberen Ecke der Fig. 1a und 2 sind die
Kristallorientierungen des Siliziumwafers bezeichnet, da es bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren wesentlich auf die Orientierung der
Öffnungen in der Maskierschicht bezüglich der Kristallorientierungen
des Trägers ankommt. Um den Platzbedarf der beiden Schemata bei
gleicher Austrittsöffnungsform und Anzahl der Austrittsöffnungen 30
vergleichen zu können, sind jeweils Schemata mit zwölf quadratischen
Austrittsöffnungen 30 dargestellt. Zum anisotropen Ätzen von Durch
gangslöchern in (100)-Silizium wird entsprechend dem Stand der
Technik von Ätzmasken gemäß Abb. 2 ausgegangen. Mit 20 sind die
Ätzmaskenöffnungen bezeichnet. Aufgrund der kristallographischen
Winkel zwischen der (100)-Siliziumwaferoberfläche und den stabilen,
ätzbegrenzenden (111)-Kristallebenen von ca. 54,74° müssen die
Ätzmaskenöffnungen je nach gewünschter Tiefe der Ausnehmungen bzw.
je nach Dicke des Siliziumwafers, wenn Durchgangslöcher geätzt
werden sollen, ausreichend groß gewählt werden. In Fig. 2 sind
quadratische Ätzmaskenöffnungen gewählt worden, deren Kanten
parallel zu zwei in der (100)-Waferebene liegenden, senkrecht
aufeinanderstehenden (110)-Richtungen orientiert sind. Die quadra
tischen Ätzmaskenöffnungen müssen je nach Dicke des Siliziumwafers
größer als die Austrittsöffnungen 30 gewählt werden. Beim Einätzen
durch die Ätzmaskenöffnungen 20 bilden sich pyramidenförmige Aus
nehmungen aus, deren Grundflächen immer während des gesamten Ätz
prozesses quadratisch sind. Eine gezielte Unterätzung der Maskier
schicht tritt nicht auf, da die Orientierung der Ätzmaskenöffnungen
20 so gewählt ist, daß sich sofort (111)-Kristallebenen als seit
liche Begrenzungswände der Ätzausnehmungen bilden.
Will man die Packungsdichte der Durchgangslöcher erhöhen, so kann
vorteilhaft die Tatsache ausgenützt werden, daß bei entsprechender
Gestalt und Orientierung der Ätzmaske durch gezielte Unterätzung
derselben im Design Platz gespart werden kann. Da die Ätzrate in
allen (100)-Richtungen gleich groß ist, wird bei Orientierung der
Ätzmaske entlang der (100)-Richtungen die Unterätzung der Maskier
schicht gerade so groß wie die Ätztiefe. In Fig. 1a ist ein solches
Ätzschema dargestellt. Die Ätzmaskenöffnungen 20 sind sechseckig und
praktisch Segmente der in Fig. 2 dargestellten quadratischen Ätz
maskenöffnungen entlang der Diagonalen dieser Quadrate. Das heißt,
daß zwei parallele Kanten der sechseckigen Ätzmaskenöffnungen 20
parallel zu einer (100)-Richtung, die in der (100)-Waferoberfläche
liegt, ausgerichtet sind. Die übrigen vier Kanten der Ätzmasken
öffnungen 20 sind wie in Fig. 2 parallel zu zwei aufeinander senk
recht stehenden, in der (100)-Waferoberfläche liegenden (110)-Rich
tungen orientiert. Mit 40 ist die Maskenunterätzung bezeichnet. Bei
der dargestellten Orientierung und Dimensionierung der Ätzmasken-
Öffnungen bilden sich also durch anistropes Einätzen sechseckige
Ausnehmungen aus, die nur auf vier Seiten von ätzbegrenzenden
(111)-Ebenen begrenzt sind, die jeweils paarweise einen rechten
Winkel einschließen. Die verbleibenden zwei Seitenwände der Aus
nehmungen sind durch die Dauer der Ätzeinwirkung definiert. Auf
diese Weise kann bezüglich eines in Fig. 2 dargestellten Ätzschemas
eine Platzersparnis von ca. 11% erzielt werden.
In Fig. 1b ist ein Schnitt durch einen (100)-Siliziumwafer 50 dar
gestellt, der nach einem Ätzschema entsprechend Fig. 1a anisotrop
geätzt ist. Der Schnitt verläuft entlang der Achse I. Der Silizium
wafer 50 in diesem Beispiel weist nicht überall dieselbe Dicke auf;
er wird aus einer ersten Schicht 51 gebildet, auf die eine zweite
Schicht 52 mit definierter Dicke aufgebracht ist. Die beiden
Schichten 51, 52 weisen unterschiedliche Dotierungen auf, so daß
zwischen ihnen ein Dotierungsübergang, wie zum Beispiel ein pn- oder
ein pp⁺-Übergang, besteht. Dieser wurde in dem hier dargestellten
Ausführungsbeispiel als Ätzstopgrenze für die Tiefenätzung benutzt,
wodurch die laterale Ätztiefe unabhängig von der vertikalen Ätztiefe
wird. Dadurch wurden Membranen 56 mit definierter Dicke und gleichem
Durchmesser erzeugt, obwohl der Siliziumwafer 50 keine einheitliche
Dicke aufweist. Die Dicke der Membranen ist bei Verwendung eines
Dotierungsüberganges als Ätzstopgrenze weitgehend unabhängig von der
Dauer der Ätzeinwirkung und entspricht der Dicke der zweiten Schicht
52. Die Größe bzw. der Durchmesser a der Membranen hingegen hängt
entscheidend von der Dauer der Ätzeinwirkung ab. Da bei dem er
findungsgemäßen Verfahren die laterale Ätztiefe von der vertikalen
Ätztiefe entkoppelt ist, können auch in Siliziumwafern mit nicht
einheitlicher Dicke mehrere Strukturen mit gleicher Dicke und
gleichem Durchmesser erzeugt werden.
Die Ausnutzung der Anisotropieeigenschaften von monokristallinen
Trägersubstraten zur Erzeugung von Strukturelementen bei der Orien
tierung und Dimensionierung bzw. Strukturierung von Ätzmasken für
anisotropes Ätzen, in dem die Ätzmaske gezielt unterätzt wird,
beschränkt sich nicht nur auf die Anwendung bei monokristallinen
Siliziumwafern mit (100)-Kristallorientierung sondern schließt auch
solche monokristallinen Substrate ein, deren Anisotropieeigen
schaften sich bei Ätzprozessen ausnutzen lassen.
Claims (5)
1. Verfahren zum anisotropen Ätzen von Ausnehmungen in einem mono
kristallinen, scheibenförmigen Träger zum Erzeugen von Struktur
elementen, wie Membranen oder Durchgangsöffnungen, bei dem eine
Maskierschicht auf eine erste Oberfläche des Trägers aufgebracht
wird, die Maskierschicht strukturiert wird, indem mindestens eine
Öffnung in die Maskierschicht eingebracht wird und bei dem eine
anisotrope Ätze durch die mindestens eine Öffnung in der Maskier
schicht auf den Träger einwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dimensionierung der mindestens einen Öffnung (20) und deren Orien
tierung bezüglich der Kristallorientierung des Trägers und der
Anisotropieeigenschaften des Trägermaterials so gewählt wird, daß
die gewünschte Größe und Form der Grundfläche der Ausnehmung oder
des Austrittslochs (30) durch gezieltes Unterätzen der Maskier
schicht erreicht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Öffnungen (20) in einem Raster angeordnet werden und daß beim
Einätzen durch die Öffnungen (20) je Öffnung (20) eine Ausnehmung im
Träger entsteht und daß die Ausnehmungen nicht beim Unterätzen der
Maskierschicht ineinander übergehen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
monokristalline, scheibenförmige Träger ein Siliziumwafer mit
(100)-Kristallorientierung ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der als
Träger dienende monokristalline Siliziumwafer (50) mindestens zwei
Schichten (51, 52) aufweist, zwischen denen mindestens ein Dotie
rungsübergang, vorzugsweise ein pn-Übergang oder ein pp⁺-Übergang,
besteht, und daß der mindestens eine Dotierungsübergang als Ätzstop
grenze für die Tiefenätzung dient.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erzeugung von Ausnehmungen mit rechteckigen Grundflächen oder Aus
trittslöchern (30) sechseckige Öffnungen (20) in die Maskierschicht
eingebracht werden, wobei jeweils zwei parallele Kanten der Öffnun
gen (20) parallel zu einer in der (100)-Waferoberfläche liegenden
(100) -Richtung orientiert sind und die übrigen vier Kanten jeder
Öffnung (20) parallel zu zwei aufeinander senkrecht stehenden, in
der (100)-Waferoberfläche liegenden (110)-Richtungen orientiert sind.
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