-
Maschine zum Formen von Bausteinen aus Zement, Beton u. dgl. Für diese
Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom a. Juni igii die Priorität auf Grund
der Anmeldung in der Schweiz vom ii.Dezember igi8 beansprucht. Es sind Maschinen
zur Herstellung von Bausteinen aus Zement, Beton u. dgl. bekannt, bei denen ein
Formrahmen den festen Boden umschließt und, zwecks Freilegung und Entnahme des Formlings,
nach unten von letzterem abgezogen wird. Zur Behandlung des Formgutes in der Form
vor deren Abziehen kennt man sowohl das Einstampfen, wie auch das Einpressen mit
Hilfe einer besonderen maschinellen Vorrichtung. Maschinell betriebene Stumpfvorrichtungen
erfordern eine verwickelte und teure Antriebsvorrichtung, und das Handeinstampfen
ist umständlich und zeitraubend, während die maschinelle Pressung unter Ausschaltung
des Handstampfens einerseits unzulänglich ist wegen der ungleichmäßigen Schichtung
des Rohstoffes in der Form, anderseits aber auch die Maschine nicht unwesentlich
verteuert. Gemäß der Erfindung werden diese 'Nachteile dadurch vermieden, daß unter
Vermeidung einer besonderen Preßvorrichtung .durch die Ausgestaltung der Form eine
ausreichende Pressung erzielt wird, und zwar dadurch, daß die Wände des Formrahmens
an ihren Innenflächen mit einer Aufrauhung versehen sind, durch welche eine so starke
Haftfähigkeit zwischen Formling und Formrahmen ensteht, daß 1-eim Abziehen des letzteren
zugleich die erforderliche Pressung des Formlings stattfindet. Es bedarf hiernach
lediglich einer gleichmäßigen Verteilung des Rohstoffes und eines vorbereiteten
Einstampfens desselben in der Form von Hand, während :die weitere Pressung des Steines
durch die Maschine selbst beim Abziehen des Formrahmens ohne eine besondere Preßvorrichtung
erfolgt.
-
In Verbindung mit der vorstehend erwähnten Einrichtung sind an der
Maschine Vorkehrungen getroffen, um denn Formrahmen, der unter erheblichen Kräften
abwärts bewegt wird, eine genau lotrechte, erschütterungsfreie Führung beim Abziehen
zu sichern. Die bisher bekannt gewordenen Formmaschinen mit abziehbarem Formrahmen
besitzen nach dieser Richtung eine sehr unzulängliche Führung, insofern der Formkasten
zwar auch längs senkrechter Stangen sich auf und ab bewegt, welche aber keine zuverlässige
Gradführung ergeben, weil sie oben keine Verbdn-@unh haben, da der Formboden, den
sie tragen, nur lose auf die Stangen aufgelegt ist. Die Fiihriingsöffniingen für
den Formkasten liegen dabei in wagerechten Platten, auf welchen sich herabfallendes
Formgut ansammeln kann:. Demgegenüber sind beim Erfindungsgegenstande die senkrechten
Führungssäulen durch den daran befestigten Formboden starr verbunden und die Führungsöffnungen
für den Formkasten werden durch bloße Augen gebildet, welche unterhalb des Formbodens
die Führungssäulen umfassen und den Formrahmen auch gegenüber Alen reim Abziehen
auftretenden großen Kräiten spielfrei führen.
-
Zur näheren Erläuterung der Erfindung ist
ein Ausführungsbeispiel
auf der Zeichnung dargestellt, u::d zwar in Abb. i in einer teilweise im Schnitt
dargestellten Seitenansicht, während der Formung, 'Abb. 2 in einem Querschnitt und
_ Abb. 3 im Grundriß.
-
Abb. q. zeigt eine der Abb. i entsprechende Darstellung der :Maschine,
jedoch nach Senkung des Formrahmens mit freigelegtem Formling.
-
A ist das Maschinengestell, in welchem vier, im Querschnitt zylindrische,
senkrechte Säulen S befestigt sind, die nach oben entsprechend weit über das Maschinengestell
hinausragen. Ein beweglicher Formträger B ist verschiebbar auf diesen Säulen gelagert.
Der Träger B besteht bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem Stück mit
dem beweglichen Formrahmen C. Der Boden N der Form ist fest mit den oberen Enden
der Säulen S verbunden, also nicht beweglich. Der Formrahmen wird zugleich mit dem
Formträger B auf ,den Führungssäulen S auf und nieder bewegt. Auf -dem festen Boden
1T liegt noch ein auswechselbarer Boden M. Die beiden Böden N und 31 sind
so gestaltet, daß spie mit geringem Spiel in den Hohlraum der Form eintreten können.
Die Form C ist auf ihren Innenwandungen stark geraubt, um bei der Senkung des Formrahmens
eine gewisse Pressung des in den Rauhungen haftenden Formlings zu veranlassen. An
dem Formträger B befinden sich unterhalb des von den Säulen S getragenen und mit
ihnen fest verbundenen Formbodens N Führungsaugen B', von welchen die Säulen S dicht
umschlossen werden. Mit R und Rl ist ein Winkelhebel, welcher hei o drehbar im Maschinengestell
gelagert ist und sich um i8o° aus der Stellung nach Abb. i in jene nach Abb. q.
drehen läßt. Am Ende,des Armes R1 befindet sich eine Antriebsrolle t, die in eine
Parallelführung b des Formträgers B eingreift.
-
Die beschriebene Formmaschine wirkt wie folgt: Wenn die Maschinenteile
die in den Abb. i und 2 dargestellte Lage einnehmen, wird die .Form mit dem zu verarbeitenden
Baustoff gefüllt und vorgestampft. Durch das Einstampfen entweicht das im Baustoff
enthaltene Wasser in Richtung auf die geraubten Wän-le der Form hin. Da dieses Wasser
einen starken Gehalt an Bindemitteln aufweist, mit welchen es sich heim Durchfließen
des Formgutes von innen nach außen sättigt, so werden die Teile des Bartstoffes,
die sich in der INTachbarschaft der Formwandungen befinden, nach dem Einstampfen
eine Höchstmenge an Bindemitteln aufweisen. Ist glas Einstampfen beendet, so dreht
man den Hebelarm R im Sinne des Uhrzeigers aus der Stellung nach Abb. i in jene
nach Abb. q.. Infolge dieser Bewegung läuft die Rolle t zwischen den Führungen b
und drückt hierbei von oben nach unten gegen .den unteren Führungsteil b. Durch
die Rauhigkeit der Formwände und den hohen Gehalt an Bindemitteln in den ihnen benachbarten
Teilen des Baustoffes, welche die Haftung des Baustoffes an den Formwandungen vermehrt,
vermag diese Bewegung nach unten ein Abtrennen der Form von dem ,geformten Baustein
zunächst noch nicht herbeizuführen. Hieraus ergibt sich eine Pressung des geformten
Baustoffes von oben nach unten, die so lange anhält, bis die Rolle t bei der im
selben Sinne fortdauernden Drehbewegung des Hebelarmes R eine stärkere Kraft gegen
die untere Führung b -des beweglichen Formträgers ausübt, als sie die Haftung zwischen
Baustoff und Formwandungen aushält. In diesem Augenblick trennt sich die Form von
dem Baustoff, der auf dem auswechselbaren Boden -U verbleibt, während die Form C
in die Stellung nach A:bb.4 übergeht, bei welcher sich der Hebel R um i8o° gedreht
hat. Man nimmt alsdann den geformten Stein weg und bringt ihn zum Trockenplatze;
hierbei und während der Trocknung ruht der Stein auf dem Boden M.
-
Dreht .man den Hebelarm R in entgegengesetztem Sinne und setzt einen
neuen Borlen M auf .den festen Boden N, so ist die Maschine wieder für eine neue
Formung fertig. Die so hergestellten Steine zeigen infolge ihres hohen Gehalts an
Bindemitteln eine völlig undurchlässige Oberfläche.