DE277038C

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Publication number: DE277038C
Application number: DENDAT277038D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

M 277038 KLASSE 80«. GRUPPE

ALBERT BEHNISCH in EILENBURG.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Mai 1913 ab.

Gegenstand der Erfindung bildet eine zur Herstellung von Hohlsteinen eingerichtete Drehtischpresse, bei welcher beim Füllen der Formen mit Preßgut in dieselbe ein nichtbindender Zellenkern eingebettet wird, welcher nach dem Pressen bzw. Erhärten des Formlings aus diesem herausfällt oder herausgenommen wird. Das Neue besteht darin, daß über dem die Preßformen tragenden, in

to bekannter Weise schrittweise um seine Mittelachse sich drehenden Preßtisch ein über drei Formen sich erstreckender, mit drei Ausmündungsöffnungen versehener Füllgut behält er angebracht ist, in dessen mittlerem Abteil ein mit nichtbindender Masse beschickter Trichter angeordnet ist, in dem sich ein offener, zum Hineinsenken in die Preßformen dienender Kasten befindet, welcher bei tiefster Stellung in der Preßform über der aus dem ersten

ao Abteil in sie eingefüllten Preßgutschicht drei Räume bildet, die nach öffnen eines das mittlere Abteil und den Trichter abschließenden Schiebers im Mittelraum mit Kernmasse, in den seitlichen Räumen dagegen mit Preßgut ausgefüllt werden, worauf unter dem dritten Abteil die Form vollends mit Preßgut ausgefüllt wird.

Auf der Zeichnung ist die zur Herstellung von Hohlsteinen dienende Presse dargestellt, und es zeigt:

Fig. ι einen Grundriß, und
Fig. 2 einen Vertikalschnitt.
Fig. 3 und 4 stellen zwei fertige hohle Formlinge dar.

Die in Anwendung kommende Presse ist mit einem um eine Säule α sich drehenden Tisch b versehen, der im vorliegenden Falle mit acht, in gleichmäßigem Abstande voneinander entfernt stehenden Formen 1, 2, 3,4,5 ... ausgerüstet ist und schrittweise um die Entfernung zweier Formen voneinander fortgerückt wird. In den Formen 1, 2 ... hängt je ein Preßstempel c, der mit einer in dem gegabelten Fuße desselben drehbar gelagerten Rolle d auf einer Laufbahn e aufruht und sich auf dieser beim Drehen des Tisches b fortbewegt. Die Laufbahn β ist nach der Drehrichtung des Tisches hin stufenförmig abgesetzt, und zwar so, daß beim Drehen des Tisches mindestens drei hintereinanderfolgende Preßstempel c von einer Stufe zur andern bis zu einer gewissen Tiefe in ihrer Form hinabsinken.

Über dem Drehtisch b ist ein über drei Formen desselben sich erstreckender, zur Aufnahme des Preßgutes dienender Füllbehälter f angebracht, der mit drei auf die Formen verteilten Austrittsöffnungen versehen ist, deren mittlere für gewöhnlich durch einen Schieber g abgeschlossen ist, während die beiden seitlichen Austrittsöffnungen durch den Tisch b abgeschlossen werden. In dem mittleren Abteil des Behälters f ist ein Fülltrichter h eingebaut, der mit nichtbindendem Material, wie Sand, Schlacke o. dgl., gespeist wird. In der Mundöffnung des Trichters h befindet sich ein offener, verschiebbarer Kasten i, der durch eine mit ihm verbundene Stange k in den Trichter hineingezogen wird und in diesem bis

zu einer gewissen Tiefe hinabgesenkt werden kann.

Die Wirkungsweise ist folgende:
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Form 2 des Preßtisches unter dem ersten Abteil des Behälters f angelangt, und der in der betreffenden Form hängende Preßstempel ist auf der Laufbahn e so tief gesunken, daß über ihm in der Form ein freier Raum vorhanden ist, welch letzterer aus jenem Abteil des Behälters mit Preßgut ausgefüllt wird. Beim nächstfolgenden Weiterdrehen des Tisches kommt die mit der Teilfüllung versehene Form unter das mittlere Abteil des Behälters f und unter den Trichter h zu stehen, wobei der Preßstempel dieser Form zufolge des Überganges auf die nächst tiefer liegende Stufe der Laufbahn e um die betreffende Stufentiefe in-der Form hinabgesunken ist.

Während des Stillstandes des Tisches wird der bewegliche Kasten i des Trichters k in die an jener Stelle angelangte Form hineingesenkt, und es wird dann der Schieber g herausgezogen. Infolgedessen füllt sich die Form bis zur Tischoberfläche seitlich mit Preßgut, in der Mitte dagegen mit Sand o. dgl. Nach Emporheben des beweglichen Kastens i und Einschieben des Schiebers g geht eine schrittweise Weiterdrehung des Tisches vor sich, wobei der Preßstempel mitsamt dem in der Form befindlichen Material um die weiterfolgende Stufe der Laufbahn e tiefer sinkt und die betreffende Form unter das dritte Abteil des Füllbehälters f zu stehen kommt und dort der noch in ihr vorhandene Leerraum mit Preßgut ausgefüllt wird. Von hier aus wird bei Weiteldrehung des Tisches δ die in der geschilderten Weise gefüllte Form mit ihrem Preßstempel unter den Preßmechanismus I m gebracht, und es findet dann durch diesen das Zusammenpressen des in der Form befindlichen Füllgutes statt, wobei die mit Bindemittel vermischte Masse in allen ihren Teilen bis zum höchsten Grade verdichtet wird, während die den Zellenkern bildende Masse in sich lose bleibt und nach Erhärten des Formlings aus diesem herausfällt oder herausgenommen werden kann.

Die fertigen Steine zeigen sodann je nach Ausbildung des im Trichter h befindlichen Kastens i z. B. die aus den Fig. 3 und 4 ersichtliche Form.

Claims

Patent-Anspruch:

Drehtischpresse mit in den Formen hängenden Preßstempeln zur Herstellung von Hohlsteinen insbesondere aus Kalk und Sand, gekennzeichnet durch die Anordnung eines über drei Formen sich erstreckenden Füllgutbehälters (f), in dessen mittlerem Abteil ein mit nichtbindender Masse beschickter Trichter (h) untergebracht ist, in dem sich ein offener, in die Preßformen hineinzusenkender Kasten (i) befindet, welcher bei tiefster Stellung in der Preßform über der aus dem ersten Abteil in sie eingefüllten Preßgutschicht drei Räume bildet, die nach öffnen eines das mittlere Abteil und den Trichter abschließenden Schiebers (g) im Mittelraum mit Kernmasse, in den seitlichen Räumen dagegen mit Preßgut -ausgefüllt werden, worauf unter dem dritten Abteil die Preßform vollends mit Preßgut ausgefüllt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.