DE4105490A1 - Schlupfregelsystem fuer ein motorfahrzeug - Google Patents
Schlupfregelsystem fuer ein motorfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schlupfregelsystem für ein Motorfahr
zeug, und vor allem ein Schlupfregelsystem, das ein Griffigkeits
regelsystem und ein Antiblockiersystem umfaßt.
Ein Schlupfregelsystem mit einem Griffigkeitsregelsystem für ein
Motorfahrzeug wurde bereits in den japanischen Offenlegungs
schriften Nr. 58-16948, Nr. 57-22948, Nr. 62-231836 u. ä. be
schrieben. Wenn während des Startvorganges und/oder des Fahrbe
triebs ein übermäßiger Schlupf zwischen den Antriebsrädern und
der Fahrbahnoberfläche entsteht, setzt das Schlupfregelsystem
den übermäßigen Schlupf unter einen vorbestimmten Wert herab, um
Antriebskräfte zu erhalten, die von den Antriebsrädern auf die
Fahrbahnoberfläche übertragen werden. Dadurch werden das Start-
und das Beschleunigungsvermögen verbessert.
Wenn das Fahrzeug auf einer Fahrbahnoberfläche mit einem gerin
gen Reibkoeffizienten fährt, bewirkt ein übermäßiges Nieder
drücken des Beschleunigungspedals (Gaspedals) einen übermäßigen
Schlupf in den Antriebsrädern. Zu diesem Zeitpunkt verringert
das Griffigkeitsregelsystem das an die Antriebsräder übermittel
te Antriebsdrehmoment, indem der Bremsflüssigkeitsdruck und die
Bremskraft in den Antriebsrädern erhöht werden. Dadurch wird der
übermäßige Schlupf des Fahrzeugs verringert und man erhält einen
gewünschten Reibkoeffizienten zwischen den Antriebsrädern und
der Fahrbahnoberfläche.
Das Schlupfregelsystem ist mit einem Antiblockiersystem versehen
(im folgenden ABS genannt), das einen gewünschten Reibkoeffizienten
zwischen den Antriebsrädern und der Fahrbahnoberfläche auf
rechterhält und durch das Regeln des Bremsflüssigkeitsdrucks in
den Antriebsrädern auf der Grundlage der Schlupfbedingungen in
den Rädern beim Bremsvorgang eine optimale Bremskraft erzielt.
Das ABS ermittelt die Schlupfbedingung der entsprechenden Räder
auf der Grundlage der geschätzten Fahrzeuggeschwindigkeit, die
unter Zuhilfenahme der Geschwindigkeitsabnahme des Fahrzeugs und
der Rotationsgeschwindigkeit der jeweiligen Räder errechnet
wird, und verringert dann den Bremsflüssigkeitsdruck auf der
Grundlage der Schlupfbedingungen, um den Blockierzustand der
Räder beim Bremsen auszuschalten, so daß das Fahrzeug einen ge
wünschten Reibkoeffizienten zwischen den Antriebsrädern und der
Fahrbahnoberfläche erhält.
Bei herkömmlichen Schlupfregelsystemen mit sowohl dem Griffigkeits
regelsystem als auch dem ABS wird, aus Gründen der Sicher
heit der Insassen, der Bremsregelung durch das ABS Vorrang vor
der Bremsregelung durch das Griffigkeitsregelsystem eingeräumt.
Es besteht die Möglichkeit, daß das ABS die Geschwindigkeitsab
nahme des Antriebsrades, die entsteht, wenn das Griffigkeitsre
gelsystem den Schlupf den Antriebsrades für die Geschwindigkeits
abnahme des Rades regelt, die durch die Schlupfbedingungen des
Rades entstehen, falsch interpretiert, so daß der Bremsflüssigkeits
druck, der in dem erhöhten Druckzustand gehalten werden
soll, im Gegenteil dazu verringert wird.
Zudem wendet das ABS eine rechte und eine linke individuelle Re
gelung in den Vorderrädern an, wobei das ABS den Bremsflüssigkeits
druck in den rechten und linken Vorderrädern unabhängig von
einander regelt, und es wendet eine rechte und linke gemeinsame
Regelung in den Hinterrädern an, um das Fahrzeug zu stabilisieren,
wobei das ABS den Bremsflüssigkeitsdruck im rechten und lin
ken Hinterrad auf der Grundlage der Geschwindigkeitsabnahme des
Hinterrades, das Kontakt mit der Fahrbahn hat, regelt, dessen
Reibkoeffizient verhältnismäßig kleiner als der einer anderen
Fahrbahnoberfläche oder des Mittels der Geschwindigkeitsabnahme
der Hinterräder ist.
Andererseits wendet das Griffigkeitsregelsystem eine rechte und
eine linke individuelle Regelung bei den Antriebsrädern an,
durch die das System den Bremsflüssigkeitsdruck in den rechten
und linken Antriebsrädern unabhängig voneinander regelt, um das
Antriebsmoment im Antriebsrad ohne Schlupf und mit verbesserter
Steuerbarkeit aufrechtzuerhalten.
Deshalb wird bei Beginn der Verringerung des Bremsflüssigkeits
druckes in den Hinter- oder Antriebsrädern durch das ABS im di
rekten Anschluß an die Erhöhung des Bremsflüssigkeitsdruckes in
den Hinter- oder Antriebsrädern durch das Griffigkeitsregelsystem
der Bremsflüssigkeitsdruck im rechten und linken Hinterrad
durch das ABS gleichermaßen verringert, entsprechend dem Hinter
rad, das Kontakt zur Fahrbahnoberfläche hat, dessen Reibkoeffi
zient verhältnismäßig kleiner ist als der der anderer Fahrbahn
oberflächen oder des Hinterrades, dessen Bremsflüssigkeitsdruck
um einen verhältnismäßig höheren Wert als der des anderen Hinter
rades durch das Griffigkeitsregelsystem erhöht wird. Deshalb be
steht die Möglichkeit, daß der Bremsflüssigkeitsdruck im Hinter
rad, dessen Bremsflüssigkeitsdruck nicht verhältnismäßig höher
als der des anderen Hinterrads ansteigt, zu stark erhöht wird.
Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Schlupfregelsystem für ein Motorfahrzeug zu schaffen, das vor
teilhafterweise sowohl ein Griffigkeitsregelsystem als auch ein
ABS zusammen betreiben kann.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Schlupfregel
system für ein Motorfahrzeug vorzusehen, bei dem ein ABS vor
teilhafterweise eine Schlupfbedingung der Räder erfassen kann.
Es ist ebenfalls eine Aufgabe der Erfindung, ein Schlupfregelsystem
für ein Motorfahrzeug vorzusehen, das den Bremsflüssigkeitsdruck
eines Antriebsrades auf einen Sollwert herabsetzen kann,
wenn ein ABS in direktem Anschluß an eine durch das Griffigkeits
regelsystem durchgeführte Griffigkeitsregelung wirksam wird.
Nach der vorliegenden Erfindung ist ein Schlupfregelsystem für
ein Motorfahrzeug vorgesehen, das den Schlupf von Antriebsrädern
regelt und Mittel zum Erfassen eines Schlupfverhältnisses eines
jeden Antriebsrades aufweist, weiter Mittel zum Erfassen einer
Geschwindigkeitsabnahme eines jeden Rades, Griffigkeitsregelmittel
zum Verringern eines Schlupfes eines jeden Antriebsrades
durch Regelung des Bremsflüssigkeitsdruckes in jedem Antriebs
rad, so daß das Schlupfverhältnis eines jeden Antriebsrades zu
mindest gleich dem vorbestimmten gewünschten Schlupfverhältnis
ist, wenn das Schlupfverhältnis eines jeden Antriebsrades gleich
dem gewünschten Schlupfverhältnis wird, sowie ein Antiblockiersy
sem zur Regelung des Bremsflüssigkeitsdruckes auf der Basis der
Geschwindigkeitsabnahme eines jeden Rades, um eine Blockierung
des Rades auszuschalten, wobei das Antiblockiersystem erste Re
gelmittel umfaßt zur Regelung des Bremsflüssigkeitsdruckes im
Falle, daß eine Griffigkeitsregelung durch die Griffigkeitsregel
mittel nicht ausgeführt wird, und zweite Regelmittel zum Regeln
des Bremsflüssigkeitsdruckes im Falle, daß ein Griffigkeitsrege
lungsvorgang durch die Griffigkeitsregelmittel durchgeführt
wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hat das erste
Regelmittel Bremsregelmittel zur Regulierung des Bremsflüssigkeits
druckes basierend auf einer Schlupfbedingung des Rades, die
auf der Grundlage der von den Geschwindigkeitsabnahmeerfassungs
mitteln erfaßten Geschwindigkeitsabnahme ermittelt wird, und das
zweite Regelmittel Bremsregelmittel zum Regulieren des Bremsflüssigkeits
druckes auf der Grundlage einer Schlupfbedingung des Ra
des, die basierend auf dem von den Schlupfverhältniserfassungs
mitteln gemessenen Schlupfverhältnis bestimmt wird.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfassen die er
sten Regelmittel Bremsregelmittel zum Verringern des Bremsflüssigkeits
druckes in den Antriebsrädern zu einem gleichen Grad und
basierend auf einer Schlupfbedingung der Antriebsräder, und die
zweiten Regelmittel umfassen Bremsregelmittel zum Verringern des
Bremsflüssigkeitsdruckes in den Antriebsrädern unabhängig vonein
ander und basierend auf einer Schlupfbedingung eines jeden An
triebsrades.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der vorliegenden Erfindung und
ihrer bevorzugten Weiterbildungen werden im folgenden anhand der
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht eines Schlupfregel
systems nach der vorliegenden Erfindung,
Fig. 2 ein Zeitdiagramm, in welchem der Verlauf der
Schlupfregelung dargestellt ist,
Fig. 3 ein Blockdiagramm, in welchem ein Schaltkreis dar
gestellt ist, der einen Sollschlupfwert für den
Bremsregelbetrieb und einen Sollschlupfwert für
den Motorregelbetrieb bestimmt, um beide Soll
schlupfwerte der Hinterräder einzustellen,
Fig. 4 ein Diagramm, in welchem die durch das Griffigkeits
regelsystem bestimmte Untergrenze der Dros
selöffnung gezeigt wird,
Fig. 5 ein Flußdiagramm, in welchem ein Vorgang der Be
stimmung des Schlupfzustandes des jeweiligen Ra
des durch ein Antiblockierregelsystem gezeigt
wird, und
Fig. 6 ein Flußdiagramm, in welchem ein Regelungsvorgang
der Hinterräder durch ein Antiblockierregelsystem
gezeigt wird.
Fig. 1 zeigt ein Motorfahrzeug A mit einem Schlupfregelsystem
gemäß einem Ausführungsbeispiel nach der Erfindung. Das Fahrzeug
A hat rechte und linke Vorderräder 1FR, 1FL als angetriebene Rä
der und rechte und linke Hinterräder 1RR, 1RL als Antriebsräder.
Ein Antriebssystem umfaßt einen Motor 2, welcher im Frontbereich
des Fahrzeugs angeordnet ist, ein direkt mit einer Kurbelwelle
des Motors 2 verbundenes Automatikgetriebe 3, eine mit einer
Hauptwelle des Automatikgetriebes 3 verbundene Gelenkwelle 4,
ein mit dem hinteren Endteil der Gelenkwelle 4 verbundenes Diffe
rential 5, und Antriebswellen 6R, 6L, die sich ausgehend vom Dif
ferential 5 in jeweils rechte und linke Richtung erstrecken und
jeweils mit dem rechten Hinterrad 1RR und dem linken Hinterrad
1RL verbunden sind.
Ein Drosselventil 42 ist an einer Ansaugöffnung 41 des Motors
zur Regelung der Menge der Ansaugluft vorgesehen. Das Drosselven
til 42 ist mit einem Beschleunigungspedal 43 über einen Drossel
öffnungsregelmechanismus 44 und einen Beschleunigungszug 112a
verbunden. Der Drosselöffnungsregelmechanismus 44 umfaßt einen
Motor 106. Der Drosselöffnungsregelmechanismus 44 arbeitet der
art, daß die Drosselöffnung veranlaßt wird, der Beschleunigungs
öffnung in einem Verhältnis von 1 : 1 dadurch zu entsprechen, daß
der Betrag, um den das Beschleunigungspedal 43 niedergedrückt
wird, direkt zum Drosselventil 42 in einer Ruhestellung des Mo
tors 106 übertragen wird, und das Verhältnis der Drosselöffnung
zur Beschleunigungsöffnung in einem Bereich von 1 : 1 bis 0 : 1 da
durch geregelt wird, daß der Betrag, um den das Beschleunigungs
pedal 43 niedergedrückt wird, in Übereinstimmung mit der norma
len Drehrichtung, der umgekehrten Drehrichtung, oder der Auf
rechterhaltung der Umdrehung des Motors 106 geregelt und dann
zum Drosselventil 42 im Betriebszustand des Motors 106 übertra
gen wird. Genauer gesagt, im Ruhezustand des Motors 106, wenn
das Beschleunigungspedal 43 die Beschleunigungsöffnung A% hat,
überträgt der Drosselöffnungsregelmechanismus 44 die Beschleunigungs
öffnung A% direkt zum Drosselventil 42 und betreibt das
Drosselventil 42 so, daß das Ventil 42 die Drosselöffnung A%
hat. Auf der anderen Seite, wenn das Beschleunigungspedal 43 im
Betriebszustand des Motors 106 die Beschleunigungsöffnung A%
hat, kann der Drosselöffnungsregelmechanismus 44 die Drosselöff
nung in dem Bereich von A% bis 0% durch normale Drehrichtung
oder umgekehrte Drehrichtung des Motors 106 ändern, und kann des
weiteren die Drosselöffnung durch Beibehaltung der Umdrehung des
Motors 106 aufrechterhalten.
Das Automatikgetriebe 3 umfaßt einen Drehmomentwandler 11 mit
einer durch Hydraulikdruck betriebenen formschlüssigen Kupplung
11A und ein Getriebe 12 mit einem mehrstufigen Gangschaltungsge
triebemechanismus. Die Getriebesteuerung wird durch die Auswahl
von Kombinationen von Magnetisierung und/oder Demagnetisierung
einer Vielzahl von Solenoiden 13a ausgeführt, die in einen Hy
draulikregelkreis für das Automatikgetriebe 3 einbezogen sind.
Das Schließen und Öffnen der formschlüssigen Kupplung 11A wird
durch das Auswählen von Magnetisierung oder Demagnetisierung ei
nes Solenoids 13b ausgeführt, der in den Hydraulikregelkreis ein
bezogen ist.
Das Motorfahrzeug A umfaßt ein Bremssystem. Das Bremssystem um
faßt jeweils in den Rädern 1FR, 1FL, 1RR, 1RL vorgesehene Brem
sen 21FR, 21FL, 21RR, 21RL, einen mit entsprechenden Bremssätteln
(Bremszylinder) 22FR, 22FL der Vorderradbremsen 21FR, 21FL
durch die jeweiligen Bremskanäle 23FR, 23FL verbundenen Hauptzy
linder 47 des Tandemtyps, einen mit den jeweiligen Bremssätteln
22RR, 22RL der Hinterradbremsen 21RR, 21RL durch die jeweiligen
Bremskanäle 23RR, 23RL verbundenen Hydraulikverstärker 26, und
ein Bremspedal 25.
Der Hauptzylinder 27 versorgt die Vorderräder 1FR, 1FL mit einem
vorbestimmten Bremsflüssigkeitsdruck. Der Hauptzylinder 27 verän
dert die auf das Bremspedal 25 ausgeübte Bremskraft, die durch
den Verstärker 26 auf den Bremsflüssigkeitsdruck verstärkt wird
und dann den Bremsflüssigkeitsdruck zu den Bremssätteln 22FR,
22FL durch die Bremskanäle 23FR, 23FL weiterleitet, die jeweils
mit einem ersten Auslaß 27a und einem zweiten Auslaß 27b verbun
den sind.
Die Bremskanäle 23FR, 23FL umfassen jeweils Entlastungsleitungen
38FR, 38FL, deren Enden mit einem Reservoir kommunizieren. Die
Entlastungsleitungen 38FR, 38FL umfassen übliche magnetische Pro
portional-Schaltventile von geschlossener Bauart 37FR, 37FL, die
als Auslaßventile eines Antiblockiersystems (ABS) arbeiten. Fig. 1
zeigt den Zustand, in dem die Schaltventile 37FR, 37FL ge
schlossen sind.
Der Verstärker 26 verstärkt die Bremskraft des Bremspedals 25,
überträgt diese an den Hauptzylinder 27, und überträgt den Brems
flüssigkeitsdruck einer Verstärkungskammer (nicht gezeigt) an
die Bremssättel 22RR, 22RL jeweils durch die Bremskanäle 23RR,
23RL, an die ein Akkumulator (nicht gezeigt) angeschlossen ist.
Eine Pumpe 29 ist mit dem Verstärker 26 durch einen Flüssigkeits
druckzuführkanal 28 verbunden. Die Pumpe 29 liefert die Flüssig
keit eines Reservoirs 31 unter einem vorbestimmten Druck an den
Kanal 28, wobei der Druck durch den Akkumulator auf einem vorbe
stimmten Leitungsdruck gehalten wird. Ein Rückflußkanal 30 ist
mit dem Verstärker 26 verbunden, um die Flüssigkeit von dem Ver
stärker 26 zum Reservoir 31 zurückzuleiten.
Die Verstärkungskammer des Verstärkers 26 ist mit einem Bremska
nal 33 verbunden, in dem ein übliches geöffnetes magnetisches
Schaltventil 34 und ein Ein-Weg-Ventil 35 parallel zum Schaltven
til 34 vorgesehen sind. Fig. 1 zeigt den vollständig geöffneten
Zustand des Schaltventils 34.
Die Bremsleitung 33 verzweigt sich an einer Verbindungsstelle P
in die Bremskanäle 23RR, 23RL für die Hinterräder 1RR, 1RL. Ein
normales geöffnetes Magnetventil 36R ist im Bremskanal 23RR und
ein normales geöffnetes Magnetventil 36L ist in dem Bremskanal
23RL vorgesehen. Die Bremskanäle 23RR, 23RL sind jeweils mit Ent
lastungskanälen 38RR, 38RL versehen, die sich im stromabwärtigen
Teil der Schaltventile 36R, 36L verzweigen und jeweils mit dem
Reservoir 31 in Verbindung stehen. Die Entlastungskanäle 38RR,
38RL haben jeweils normale geschlossene Magnetventile 37RR,
37RL, die jeweils als Auslaßventile des ABS arbeiten. Fig. 1
zeigt den Zustand, in dem die Schaltventile 37RR, 37RL jeweils
geschlossen geschaltet sind.
An der Verbindungsstelle P ist ein Seitenkanal 28a vorgesehen,
der mit dem Kanal 28 in Verbindung steht. Der Seitenkanal 28a
hat ein normales geschlossenes Schaltventil 32. Fig. 1 zeigt den
Zustand, in dem das Schaltventil 32 vollständig geschlossen ge
schaltet ist.
Das Motorfahrzeug A umfaßt weiter eine Steuereinheit UAT für das
Automatikgetriebe 3, eine Schlupfregeleinheit UTR, die ein Anti
schlupf-Bremsregelsystem (im folgenden ABS-Regelsystem genannt)
und ein Griffigkeitsregelsystem einschließt. Die Solenoiden 13a,
13b werden durch die Steuereinheit UAT für das Automatikgetriebe
3 angesteuert. Beim Bremsvorgang hält das ABS-Regelsystem die
gewünschte Reibungskraft zwischen jedem Rad 1FR, 1FL, 1RR, 1RL
und der Fahrbahnoberfläche aufrecht, um für das Fahrzeug eine
optimale Bremskraft zu erzielen. Bei einem während des Fahr-
oder Startbetriebes des Fahrzeuges entstehenden übermäßigen
Schlupf verringert das Griffigkeitsregelsystem den Betrag des
übermäßigen Schlupfes, um so die gewünschte Antriebskraft in den
Hinterrädern 1RR, 1RL zu erhalten.
Die Steuereinheit UAT erhält die von den Sensoren 61, 62 ermit
telten Signale, wobei der Sensor 61 die Öffnung des Drosselven
tils 42 und der Sensor 62 die Fahrzeuggeschwindigkeit basierend
auf der Umdrehungszahl der Antriebswelle 4 feststellt. In Über
einstimmung mit diesen Signalen und gespeicherten Übersetzungs
werten und Kupplungswerten ermittelt die Steuereinheit UAT die
Übersetzungs- und Kupplungsbedingungen und gibt dann die Steuer
signale an die Solenoide 13a, 13b des Automatikgetriebes 3 zur
Übersetzungs- und Kupplungsregelung aus.
Die Schlupfregeleinheit UTR wird mit unterschiedlichen Signalen
beliefert, die jeweils von dem Drosselsensor 61, dem Fahrzeugge
schwindigkeitssensor 62, den Rotationsgeschwindigkeitssensoren
63, 64, 65, 66 zur Ermittlung der Rotationsgeschwindigkeit eines
jeden einzelnen Rades 1FR, 1FL, 1RR, 1RL, einem Beschleunigungs
öffnungssensor 65 zur Ermittlung des Betätigungsbetrages des Pe
dals 43, einem Motorrotationsbetragsensor 68 zur Ermittlung des
Rotationsbetrags des Motors 106, einem Lenksensor 69 zum Ermit
teln des Lenkwinkelbetrages des Lenkrades (nicht gezeigt), einem
Handschalter 70 zur Auswahl der Regelart, und einem G-Sensor 73
zur Ermittlung der Geschwindigkeitsabnahme des Fahrzeugs erfaßt
werden.
Die Regeleinheit UTR umfaßt weiter ein Eingabe-Interface zum Auf
nehmen der Signale der oben genannten Sensoren, einen Microcompu
ter mit einem ROM, in dem die Steuerprogramme und unterschied
liche Arten von Steuerfunktionsläufen und ähnliches gespeichert
sind, einem RAM, in dem verschiedene Arten von für die Ausfüh
rung der Steuerung benötigten Speicher gespeichert sind, eine
CPU, ein Ausgabe-Interface zum Ausgeben der Steuersignale an die
Steuereinheit UAT, und Steuerschaltkreise zur Bedienung der Ven
tile 32, 34, 36R, 36L, 37FR, 37FL, 37RR, 37RL und des Motors
106.
In der Regeleinheit UTR ermittelt das ABS-Regelsystem die
Schlupfbedingungen jedes einzelnen Rades 1FR, 1FL, 1RR, 1RL ba
sierend auf dem Unterschied zwischen einer geschätzten Fahrzeug
geschwindigkeit und der jeweils von den einzelnen Sensoren 63,
64, 65, 66 erfaßten Rotationsgeschwindigkeit jedes einzelnen Ra
des. Die geschätzte Fahrzeuggeschwindigkeit wird auf der Grundlage
der durch den G-Sensor 73 ermitttelten Geschwindigkeitsabnahme
des Fahrzeuges errechnet. Wenn das ABS-Regelsystem erfaßt, daß
eines der Räder 1FR, 1FL, 1RR, 1RL blockiert, regelt das System
das Öffnen der Schaltventile 37FR, 37FL, 37RR, 37RL und redu
ziert den Leitungsflüssigkeitsdruck in dem Bremskanal bzw. den
Bremskanälen 23FR, 23FL, 23RR, 23RL jedes Rades, bei dem eine
Blockierung festgestellt wird, um die Blockierung aufzuheben.
Das ABS-Regelsystem regelt jedes der Vorderräder 1FR, 1FL ein
zeln. Während des Bremsens erfaßt das ABS-Regelsystem die über
mäßige Geschwindigkeitsabnahme z. B. nur im Vorderrad 1FL und
führt dann eine Betriebssteuerung des Schaltventils 37FL durch,
um das Öffnen des Schaltventils 37FL zu erhöhen, damit der Lei
tungsdruck in dem Bremskanal 23FL und der Flüssigkeitsdruck im
Bremszylinder des Bremssattels 22FL herabgesetzt wird, und dann
wird der Bremsflüssigkeitsdruck in der Bremse 21FL stetig herab
gesetzt. Der Schlupf im Vorderrad 1FL wird so geregelt, daß das
Vorderrad 1FL in die Lage versetzt wird, eine gewünschte Rei
bungskraft gegenüber der Fahrbahnoberfläche und eine optimale
Bremskraft zu erhalten.
Demgegenüber regelt das ABS-Regelsystem jedes der Hinterräder
gleichermaßen. Beim Bremsen ermittelt das ABS-Regelsystem die
übermäßige Geschwindigkeitsabnahme z. B. nur im Hinterrad 1RL und
führt dann eine identische Betriebssteuerung für jedes der
Schaltventile 37RR, 37RL durch mit Hilfe eines Befehls, der auf
der Geschwindigkeitsabnahme im Hinterrad 1RL basiert, um so die
Öffnungen der Schaltventile 37RR, 37RL zu erhöhen, damit der Lei
tungsdruck in den Bremskanälen 23RR, 23RL und der Flüssigkeits
druck im Bremszylinder der Bremssättel 22RR, 22RL reduziert
wird, und dann wird der Bremsflüssigkeitsdruck in der Bremse
21FL stetig herabgesetzt. Der Schlupf im Hinterrad 1RL wird so
geregelt, daß das Hinterrad 1RL in die Lage versetzt wird, eine
gewünschte Reibungskraft gegenüber der Fahrbahnoberfläche und
eine optimale Bremskraft zu erhalten. Des weiteren wird die Fahr
zeugsicherheit für die Insassen dadurch gewährleistet, daß keine
Bewegung entsteht, die eine Schlingerbewegung verursacht.
In der Regeleinheit UTR führt das Griffigkeitsregelsystem eine
Motorregelung und eine Bremsregelung durch. Die Motorregelung
wird dadurch ausgeführt, daß der Betrag der Rotationen des Mo
tors 106 im Drosselöffnungsregelmechanismus 44 geregelt wird, um
so die Leistung des Motors 2 stetig zu drosseln, wenn der über
mäßige Schlupf in den Antriebsrädern (den Hinterrädern 1RR, 1RL)
zum Anfahrt- oder Fahrzeitpunkt des Fahrzeugs entsteht. Die
Bremsregelung wird durch die Steuerung der Ventile 32, 34 in of
fene und geschlossene Positionen und durch die Steuerung des Öff
nungsgrades der Ventile 36R, 36L, 37RR, 37RL geregelt, um so den
Wert des Bremsflüssigkeitsdruckes zu regeln. Durch die Motorrege
lung und die Bremsregelung werden die an die Hinterräder 1RR,
1RL übertragenen Antriebsmomente verringert und der jeweilige
Schlupf der Hinterräder 1RR, 1RL geregelt.
Bei der Motorregelung verringert der Drosselöffnungsregelmecha
nismus 44 den Öffnungsgrad des Drosselventils 42 zu einem gerin
geren Betrag als die Beschleunigungsöffnung des Pedals 43, um
die Leistung des Motors 2 zu drosseln.
Bei der Bremsregelung erhöht der Flüssigkeitszufuhrkanal 28 den
Leitungsdruck in den Bremskanälen 23RR, 23RL durch Schalten des
Schaltventils 34 in eine ganz geschlossene Stellung und Schalten
des Schaltventils 32 in eine offene Stellung, und dann wird der
Leitungsdruck durch die geschlossen geschalteten Schaltventile
36R, 36L aufrechterhalten, oder der Leitungsdruck wird durch die
offen geschalteten Schaltventile 37RR, 37RL freigegeben.
Fig. 2 ist ein Zeitdiagramm, in dem eine Beziehung zwischen dem
allgemeinen Fahrzeugradrotationswert der Hinterräder während der
Griffigkeitsregelung, und der Motorregelung und Bremsregelung
durch das Griffigkeitsregelsystem dargestellt ist. Fig. 3 ist
ein Blockdiagramm, in dem ein Schaltkreis zur Bestimmung eines
gewünschten Schlupfwertes für die Bremsregelung und eines ge
wünschten Schlupfwertes für die Motorregelung gezeigt ist, um
beide gewünschten Schlupfwerte der Antriebsräder einzustellen.
Fig. 4 zeigt ein Diagramm mit einer Darstellung der Untergrenze
der durch das Griffigkeitsregelsystem bestimmten Drosselöffnung.
Fig. 2 zeigt den allgemeinen Fahrzeugradrotationswert des An
triebsrades, z. B. des linken Hinterrades 1RL während der Griffigkeit
sregelung. Das andere Antriebsrad oder rechte Hinterrad 1RR
hat im wesentlichen den gleichen Wert wie das linke Hinterrad
1RL.
In Fig. 2 zeigt VKRL die Radrotationsgeschwindigkeit des An
triebsrades oder des linken Hinterrades 1RL während der Griffigkeits
regelung, und VJ zeigt die Radrotationsgeschwindigkeit des
angetriebenen Rades oder den Mittelwert der Vorderräder 1FR,
1FL. Ein Schwellwert a und ein Schwellwert b sind ebenfalls ge
zeigt. Der Schwellwert a entspricht einem gewünschten Basis
schlupfverhältnis SE für die Motorregelung, wodurch das Schlupf
verhältnis des Hinterrades 1RL durch Regelung der Öffnung des
Drosselventils geregelt wird. Der Schwellwert b entspricht einem
gewünschten Basisschlupfverhältnis SB für die Bremsregelung, wo
durch das Schlupfverhältnis des Hinterrades 1RL durch Regelung
des Bremsflüssigkeitsdruckes geregelt wird. Der Schwellwert b
wird als ein Wert höher als der Schwellwert a angesetzt.
Das Schlupfverhältnis SRL des Hinterrades 1RL wird wie folgt be
rechnet:
Die gewünschten Basisschlupfverhältnisse SE, SB werden jeweils
wie folgt berechnet:
wobei SET und SBT jeweils einen gewünschten Schlupfwert für die
Motorregelung und einen gewünschten Schlupfwert für die Bremsregelung
darstellen, und beide Werte für die Hinterräder gleich
eingestellt werden.
Der gewünschte Schlupfwert SET für die Motorregelung und der ge
wünschte Schlupfwert SBT für die Bremsregelung werden so ge
setzt, daß die Hinterräder 1RL, 1RR die vorbestimmte Antriebs
kraft hauptsächlich dann erhalten, wenn das Fahrzeug geradeaus
fährt. Vor allem die gewünschten Schlupfwerte SET und SBT werden
auf der Grundlage von Parametern wie der maximale Reibkoeffi
zient µmax der Fahrbahnoberfläche, der Fahrzeuggeschwindigkeit,
der Beschleunigungsöffnung, der Lenkwinkel und der durch den Be
triebsartwählschalter 70 ausgewählten Betriebsart, wie in Fig. 3
gezeigt, bestimmt.
Wie in Fig. 3 gezeigt, hat die Regeleinheit UTR einen Funktions
lauf, in dem jeweils ein Basiswert STBO des gewünschten Schlupf
wertes SBT und ein Basiswert STAO des gewünschten Schlupfwertes
SET gespeichert werden. Ihre Parameter sind ein maximaler Fahr
bahnreibkoeffizient µmax, der geschätzt wird auf der Grundlage
des größeren der Schlupfverhältnisse SRL oder SRR der jeweili
gen Hinterräder und der Antriebsradrotationsgeschwindigkeit VJ.
In dem Funktionslauf wird der Basiswert STBO als ein im Verhält
nis zum Basiswert STAO höherer Wert eingestellt. Die oben genann
ten gewünschten Schlupfwerte SET und SBT werden jeweils dadurch
erhalten, daß die Basiswerte STAO, STBO mit einer Korrekturver
stärkung KD multipliziert werden. Die Korrekturverstärkung KD
wird durch Multiplikation eines Verstärkungskoeffizienten VG mit
dem Verstärkungskoeffizienten ACPG, STRG, MODEG erhalten. Der
Verstärkungskoeffizient VG ist vorgesehen, um die Stabilität des
Fahrzeugs in Übereinstimmung mit dem Anstieg der Fahrzeugge
schwindigkeit zu erhalten, und wird durch einen Funktionslauf 82
als eine Funktion der Fahrzeuggeschwindigkeit angegeben. Der Ver
stärkungskoeffizient ACPG ist vorgesehen, um die Antriebskraft
in Übereinstimmung mit dem Beschleunigungswunsch des Fahrers zu
erhalten, und wird durch einen Funktionsverlauf 82 als eine Funk
tion der Beschleunigungsöffnung angegeben. Der Verstärkungskoef
fizient STRG ist vorgesehen, um die Stabilität des Fahrzeugs
beim Lenken zu erhalten und wird durch einen Funktionslauf 84
als eine Funktion des Lenkwinkels angegeben. Der Verstärkungsko
effizient MODEG ist mittels einer Tabelle 85 angegeben und wird
manuell durch den Fahrer aus zwei Betriebsarten, nämlich der
sportlichen Betriebsart und der normalen Betriebsart, ausge
wählt.
Mit Rückbezug auf Fig. 2 ist der Schlupf vor der Zeit t₁ als so
gering angegeben, daß die Drosselöffnung Tn entsprechend der Ba
sisdrosselöffnung TH×B geregelt wird, die proportional zu der
Beschleunigungsöffnung ist, wobei der Motor 106 des Drosselöff
nungsregelmechanismus 44 in der Ruhestellung gehalten wird. Zu
diesem Zeitpunkt wird der den Bremsen 21FR, 21RL zugeführte
Bremsflüssigkeitsdruck durch die Schaltventile 32, 34, 36R, 36L
und 37FR-37RL verringert, die jeweils in einer Normalstellung
gehalten werden.
Zum Zeitpunkt t₁, bei dem die Antriebsradrotationsgeschwindig
keit VKRL auf den Schwellwert a des gewünschten Basisschlupfver
hältnisses SE ansteigt, wird die Motorregelung durch das Schlupf
regelsystem gestartet. Bei der Motorregelung führt das Griffigkeits
regelsystem in der Schlupfregeleinheit UTR eine Optimalwert
steuerung aus, um die Drosselsteuerung auf einen Untergrenzregel
wert SM abfallen zu lassen, wobei der Motor 106 des Mechanismus
44 betätigt wird.
Mit Bezug auf Fig. 4 wird der Untergrenzregelwert SM der Drossel
öffnung als ein Funktionslauf gespeichert, dessen Parameter die
Fahrzeuggeschwindigkeit und der maximale Fahrbahnoberflächenreib
koeffizient µmax sind, und der auf der Grundlage dieser Parame
ter bestimmt wird. Der maximale Reibkoeffizient µmax reicht von
1 bis 5, wobei der kleinste Wert gleich 1 ist und der größte
gleich 5. Wenn die Fahrbahnoberfläche einen relativ kleinen maxi
malen Reibkoeffizienten µmax hat, wird ein relativ hoher Unter
grenzregelwert SM vorgesehen, um die Leistung des Motors 2
schnell zu drosseln. Und wenn die Fahrbahnoberfläche einen rela
tiv großen maximalen Reibkoeffizienten µmax hat, wird ein rela
tiv niedriger Untergrenzregelwert SM vorgesehen, um das Fahrzeug
am durch die übermäßige Leistungsverminderung des Motors 2 ver
ursachten Blockieren zu hindern.
Nachdem die Drosselöffnung auf den Untergrenzregelwert SM herab
gesetzt ist, führt das Griffigkeitsregelsystem eine Rückkopp
lungsregelung der Öffnung des Drosselventils 42 durch, damit das
Schlupfverhältnis SRL des Hinterrades 1RL das gewünschte Schlupf
verhältnis SE für die Motorregelung wird. Die Rückkopplungsrege
lung wird durch die Steuerung der Rotationsrichtung des Motors
106 im Mechanismus 44 ausgeführt, so daß die Drosselöffnung ent
sprechend TH×M geregelt wird, wie in Fig. 2 gezeigt ist.
Mit Rückbezug auf Fig. 2 steigt die Antriebsradrotationsgeschwin
digkeit VKRL des Hinterrades 1RL während des Motorregelvorgangs
nach dem Zeitpunkt t₁ gegenüber der Rotationsgeschwindigkeit VJ
des angetriebenen Rades weiter an. Zum Zeitpunkt t₂ steigt die
Antriebsradrotationsgeschwindigkeit VKRL zum Schwellwert b des
gewünschten Schlupfverhältnisses SB an. Zu diesem Zeitpunkt wird
die Bremsregelung der Griffigkeitsregelung gestartet, so daß das
Schlupfverhältnis SRL des Hinterrades 1RL gleich dem gewünsch
ten Basisschlupfverhältnis SB ist. D. h., daß während der Bremsregelung
die Schlupfregeleinheit UTR des Griffigkeitsregelsystems
die Schaltventile 32, 34, 36RR, 36RL so ansteuert, daß der Brems
flüssigkeitsdruck der Bremse 21RL des Hinterrades 1RL auf den
Druck PnRL ansteigt und dann der Druck PnRL aufrechterhalten
wird.
Nach dem Zeitpunkt t₁ werden sowohl die Motorregelung als auch
die Bremsregelung zur Verringerung des Schlupfes des Hinterrades
1RL eingesetzt. Wenn die Antriebsradrotationsgeschwindigkeit
VKRL unter den Schwellwert c des gewünschten Schlupfverhältnisses
SB für die Bremsregelung zum Zeitpunkt t₃ herabgesetzt wird,
stoppt die Schlupfregeleinheit UTR den Bremsregelvorgang durch
Öffnen des Schaltventils 37RL und Verringern des Bremsflüssigkeits
druckes. Währenddessen wird die Motorregelung weiter fortge
setzt, bis keine Möglichkeit mehr dafür gegeben ist, daß das
Schlupfverhältnis SRL ansteigt oder die Beschleunigungsöffnung
auf Null reduziert wird.
Der Radrotationswert des linken Hinterrades 1RL ist zuvor unter
Bezug auf Fig. 2 beschrieben. Das rechte Hinterrad 1RR hat zur
Zeit des Griffigkeitsregelvorganges den gleichen Radrotations
wert wie das oben beschriebene und in Fig. 2 gezeigte linke Hin
terrad 1RL.
Der Motorregelvorgang wird in dem rechten Hinterrad 1RR und in
dem linken Hinterrad 1RL identisch ausgeführt. Deshalb wird,
wenn der Schlupf des rechten Hinterrades 1RR oder des linken Hin
terrades 1RL zu einem frühen Zeitpunkt ansteigt, der Motorregel
vorgang gestartet, wenn das Schlupfverhältnis SRR oder SRL des
Rades 1RR oder 1RL oder das Mittel der Schlupfverhältnisse SRR
und SRL gleich dem gewünschten Schlupfverhältnis SE für die Mo
torregelung ist. Die Bremsregelung wird in dem rechten und in
dem linken Hinterrad identisch ausgeführt.
Deshalb wird beim Bremsen, wenn das Schlupfverhältnis der jewei
ligen Hinterräder 1RR, 1RL gleich dem gewünschten Schlupfverhält
nis SB für die Bremsregelung ist, der Bremsflüssigkeitsdruck für
das Hinterrad 1RR oder 1RL jeweils so erhöht, daß das Schlupfver
hältnis SRR oder SRL des Rades 1RR oder 1RL jeweils unter das
gewünschte Schlupfverhältnis herabgesetzt wird. Des weiteren ver
wendet der Bremsregelvorgang zur Verbesserung der Fahrzeugstabi
lität die rechte und linke integrierte Regelung bei der vorbe
stimmten Antriebsbedingung, wie z. B. zu einem frühen Zeitpunkt
der Startbedingung.
Bei dem oben genannten ABS-Regelvorgang im Schlupfregelsystem
wird wegen der Gewährleistung der Sicherheit der Insassen beim
Fahren des Fahrzeugs der Bremsregelung durch das ABS-Regelsystem
Vorrang vor der Bremsregelung durch das Griffigkeitsregelsystem
eingeräumt. Des weiteren wird die Bremsflüssigkeit auf der Grund
lage der Geschwindigkeitsabnahme des Rades geregelt, um eine
schnelle Regelung zu gewährleisten. Deshalb besteht für das ABS-
Regelsystem, wenn das Griffigkeitsregelsystem den Schlupf der
Hinterräder 1RR, 1RL regelt, die Möglichkeit, die durch die Ver
ringerung des Schlupfes verursachte Geschwindigkeitsabnahme der
Hinterräder 1RR, 1RL falsch zu interpretieren, was z. B. in Fig. 2
als Abnahmeanteil der Antriebsradrotationsgeschwindigkeit VKRL
gezeigt ist für die durch das Durchdrehen des Rades beim Bremsen
bedingte Geschwindigkeitsabnahme des Rades. Dann bestimmt das
ABS-Regelsystem die Verringerung des Bremsflüssigkeitsdruckes
für die Hinterräder 1RR, 1RL.
Entsprechend dem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die Art
und Weise der Bestimmung des Schlupfzustandes des entsprechenden
Rades während des Griffigkeitsregelvorganges geändert, um den
oben genannten Fehlbetrieb des ABS-Regelsystems zu verhindern.
Fig. 5 zeigt ein Flußdiagramm für einen Bestimmungsvorgang der
Schlupfbedingung des jeweiligen Rades durch das ABS-Regelsystem.
In bezug auf Fig. 5 bestimmt das ABS-Regelsystem, wenn die Griffigkeits
regelung durch das Griffigkeitsregelsystem nicht einge
setzt ist, die Schlupfbedingung des jeweiligen Rades 1FR-1RL auf
der Grundlage der Geschwindigkeitsabnahme des jeweiligen Rades
1FR-1RL (P1, P2). Wenn die Griffigkeitsregelung durch das Griffigkeits
regelsystem eingesetzt wird, bestimmt das ABS-Regelsystem
die Schlupfbedingung des jeweiligen Rades 1FR-1RL auf der
Grundlage des in dem jeweiligen Rad 1FR-1RL (P1, P3) entstandenen
Schlupfverhältnisses. Zu diesem Zeitpunkt ermittelt das ABS-
Regelsystem das Schlupfverhältnis des jeweiligen Rades 1FR-1RL
auf der Grundlage der jeweiligen Radrotationsgeschwindigkeit des
jeweiligen Rades 1FR-1RL und der vorbestimmten Referenzradrotati
onsgeschwindigkeit, und erfaßt dann die Schlupfbedingung des je
weiligen Rades 1FR-1RL auf der Grundlage des Schlupfverhältnisses,
und erhöht des weiteren den Bremsflüssigkeitsdruck entspre
chend dem Schlupfzustand, um so die Blockierung des jeweiligen
Rades 1FR-1RL zu beseitigen.
Andererseits, wenn das ABS-Regelsystem eine hohe Geschwindigkeits
abnahme bei einem Hinterrad 1RR oder 1RL feststellt und die
Bremsregelung in direktem Anschluß an die Regelung des Schlupfes
des Hinterrades 1RL mittels des Griffigkeitsregelsystems durch
ein im Gegensatz zu dem anderen Hinterrad 1RR größeres Erhöhen
des Bremsflüssigkeitsdruckes im Hinterrad 1RL ausführt, verrin
gert das ABS-Regelsystem, das eine rechte und eine linke gemein
same Regelung der Hinterräder 1RR, 1RL einsetzt, den Bremsflüssigkeits
druck in beiden Hinterrädern 1RR, 1RL gleichermaßen und
basierend auf der Geschwindigkeitsabnahme, so daß der Bremsflüssigkeits
druck des Hinterrades 1RR, der aufrechterhalten oder auf
eine relativ niedrige Druckebene durch den Griffigkeitsregelvorgang
erhöht wird, zu stark verringert wird, wodurch die ge
wünschte Bremskraft nicht erreicht wird. Deshalb verwendet das
ABS-Regelsystem entsprechend dem Ausführungsbeispiel nach der
Erfindung eine stetige, individuelle Regelung des rechten Hinter
rades 1RR und des linken Hinterrades 1RL während des Griffigkeits
regelvorganges.
Fig. 6 zeigt ein Flußdiagramm für einen Regelvorgang der Hinter
räder beim ABS-Regelsystem.
In bezug auf Fig. 6, wenn das ABS-Regelsystem erkennt, daß die
Startbedingung der Bremsregelung durch die übermäßige Geschwindigkeits
abnahme der Räder 1FR-1RL (P11) erfüllt ist, und des wei
teren erkennt, daß der Griffigkeitsregelvorgang innerhalb einer
vorbestimmten Zeit oder direkt bevor die Startbedingung der
Bremsregelung erfüllt ist, ausgeführt wird, und daß das Griffigkeits
regelsystem das rechte und das linke Hinterrad 1RR, 1RL un
abhängig voneinander regelt (P12, P13), ändert das ABS-Regelsy
stem den Bremsregelvorgang in dem rechten und dem linken Hinter
rad 1RR, 1RL in den rechten und linken individuellen Regelvor
gang (P14).
Deshalb regelt das ABS-Regelsystem den Bremsflüssigkeitsdruck
des rechten und linken Hinterrades 1RR, 1RL auf der Grundlage
der Schlupfbedingung des jeweiligen Rades so, daß der Bremsflüssigkeits
druck desjenigen Hinterrades, dessen Bremsflüssigkeits
druck im Griffigkeitsregelvorgang auf eine relativ niedrige Ebene
herabgesetzt wird, nicht zu stark verringert wird, und das
Hinterrad kann eine gewünschte Bremskraft erhalten.
Das ABS-Regelsystem hält die rechte und die linke individuelle
Regelung in einer vorbestimmten Zeit aufrecht, und kehrt dann
zurück zu der rechten und linken gemeinsamen Regelung (P14, P15,
P16).
In dem oben genannten Ausführungsbeispiel der Erfindung startet
das ABS-Regelsystem den rechten und den linken gemeinsamen Re
gelvorgang der Hinterräder 1RR, 1RL auf der Grundlage der Ge
schwindigkeitsabnahme eines Hinterrades, dessen Geschwindigkeits
abnahme relativ größer als die des anderen ist. Die vorliegende
Erfindung kann jedoch auch auf ein ABS-Regelsystem angewendet
werden, das den rechten und den linken gemeinsamen Regelvorgang
der Hinterräder 1RR, 1RL auf der Grundlage des Mittels der Reduk
tionsgeschwindigkeiten der Hinterräder 1RR, 1RL startet.
Beim Motorregelvorgang kann die Motorleistung durch variable Re
gelung des Zündzeitpunkts und/oder der Kraftstoffzufuhr des Mo
tors gedrosselt werden. Des weiteren kann die Kombination dieses
Regelvorgangs, bei dem die Motorleistung durch die variable Rege
lung des Zündzeitpunkts und/oder der Kraftstoffzufuhr des Motors
verringert wird, mit dem Regelvorgang, bei dem die Motorleistung
auf der Grundlage der Drosselöffnung, wie für das obige Ausfüh
rungsbeispiel beschrieben, verringert wird, verwendet werden.
Die Steuerung des Drosselventils kann durch einen Schrittmotor
anstatt durch den Drosselöffnungsregelmechanismus ausgeführt werden.
Anstelle des Schlupfverhältnisses können auch andere Verhältnis
wertdefinitionen verwendet werden, die dem Schlupfverhältnis im
wesentlichen entsprechen.
Claims (5)
1. Schlupfregelsystem für ein Motorfahrzeug zum Regeln des
Schlupfes der Antriebsräder,
gekennzeichnet durch
Mittel zum Erfassen eines Schlupfverhältnisses jedes An triebsrades;
Mittel zum Erfassen einer Geschwindigkeitsabnahme jedes An triebsrades;
Griffigkeitsregelmittel zum Verringern des Schlupfes jedes Antriebsrades durch Regelung des Bremsflüssigkeitsdruckes bei jedem Antriebsrad, so daß das Schlupfverhältnis jedes Antriebsrades zumindest gleich einem vorbestimmten gewünsch ten Schlupfverhältnis ist, wenn das Schlupfverhältnis des Antriebsrades gleich dem gewünschten Schlupfverhältnis wird; und
ein Antiblockiersystem zur Regelung des Bremsflüssigkeits druckes auf der Grundlage der Geschwindigkeitsabnahme jedes Rades, um eine Blockierbedingung des Rades auszuschalten, wobei das Antiblockiersystem erste Regelmittel zur Regelung des Bremsflüssigkeitsdruckes im Falle, daß eine Griffigkeits regelung durch die Griffigkeitsregelmittel nicht ausgeführt wird, und zweite Regelmittel zum Regeln des Bremsflüssigkeits druckes im Falle, daß eine Griffigkeitsregelung von den Griffigkeitsregelmitteln ausgeführt wird, umfaßt.
gekennzeichnet durch
Mittel zum Erfassen eines Schlupfverhältnisses jedes An triebsrades;
Mittel zum Erfassen einer Geschwindigkeitsabnahme jedes An triebsrades;
Griffigkeitsregelmittel zum Verringern des Schlupfes jedes Antriebsrades durch Regelung des Bremsflüssigkeitsdruckes bei jedem Antriebsrad, so daß das Schlupfverhältnis jedes Antriebsrades zumindest gleich einem vorbestimmten gewünsch ten Schlupfverhältnis ist, wenn das Schlupfverhältnis des Antriebsrades gleich dem gewünschten Schlupfverhältnis wird; und
ein Antiblockiersystem zur Regelung des Bremsflüssigkeits druckes auf der Grundlage der Geschwindigkeitsabnahme jedes Rades, um eine Blockierbedingung des Rades auszuschalten, wobei das Antiblockiersystem erste Regelmittel zur Regelung des Bremsflüssigkeitsdruckes im Falle, daß eine Griffigkeits regelung durch die Griffigkeitsregelmittel nicht ausgeführt wird, und zweite Regelmittel zum Regeln des Bremsflüssigkeits druckes im Falle, daß eine Griffigkeitsregelung von den Griffigkeitsregelmitteln ausgeführt wird, umfaßt.
2. Schlupfregelsystem für ein Motorfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das erste Regelmittel Bremsregel
mittel zur Regulierung des Bremsflüssigkeitsdruckes basie
rend auf einer Schlupfbedingung des Rades, die auf der Grund
lage der von den Geschwindigkeitsabnahmeerfassungsmitteln
erfaßten Geschwindigkeitsabnahme ermittelt wird, umfaßt, und
das zweite Regelmittel Bremsregelmittel zum Regeln des Bremsflüssigkeits
druckes auf der Grundlage einer Schlupfbedingung
des Rades, die basierend auf dem von den Schlupfverhältniser
fassungsmitteln erfaßten Schlupfverhältnis, ermittelt wird,
aufweist.
3. Schlupfregelsystem für ein Motorfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Regelmittel Bremsregel
mittel zum Verringern des Bremsflüssigkeitsdruckes in den
Antriebsrädern zu einem gleichen Grad und basierend auf ei
ner Schlupfbedingung der Antriebsräder, und die zweiten Re
gelmittel Bremsregelmittel zum Verringern des Bremsflüssigkeits
druckes in den Antriebsrädern unabhängig voneinander
und basierend auf einer Schlupfbedingung jedes Antriebsrades
umfaßt.
4. Schlupfregelsystem für ein Motorfahrzeug nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsregelmittel den Brems
flüssigkeitsdruck in jedem der Antriebsräder gleichermaßen
auf der Grundlage des Antriebsrades verringern, dessen Geschwindigkeits
abnahme relativ größer als die des anderen An
triebsrades ist.
5. Schlupfregelsystem für ein Motorfahrzeug nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsregelmittel den Brems
flüssigkeitsdruck in jedem der Antriebsräder gleichermaßen
und basierend auf dem Mittelwert der Geschwindigkeitsabnah
men der Antriebsräder verringern.
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