-
Füllvorrichtung für die Farbmassen an Maschinen zur Herstellung von
gemusterten Fliesen. Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zur Herstellung
von Fliesen mit gemustertem Farbbelag, bei welcher die Fliesen von einem Formtisch
getragen werden, der aussetzend fortgeschaltet wird und jede Fliesenform nacheinander
den einzelnen Arbeitsstellen zuführt.
-
Gegenstand der Erfindung ist die besondere Ausbildung der Einfüllvorrichtung
für je eine der verschiedenen Farbmassen. Bei einer bekannten Vorrichtung zum Einfüllen
verschiedener Farben in die Preßform wird die Vermischung der einzelnen Farben des
Musters während der Herstellung durch eine in die Preßform eingelegte Musterschablone
verhindert, die aus dünnen senkrechten Scheidewänden besteht, welche den Umrissen
des Musters folgen und dadurch die Form in verschiedene Räume unterteilen.
Zur
Einführung jeder Farbe in die entsprechenden Räume der Schablone dient eine Farblehre.
Diese besteht aus einer Platte, die über die Preßform gebracht wird, und die Offnungen
von geeigneter Weite aufweist, durch welche die von der Einfüllvorrichtung kommende
Farbmenge in bestimmte Räume der Schablone in der Pxeßform eingefüllt werden kann,
während die anderen Teile der Schablone und Form von dieser Platte abgedeckt bleiben.
-
Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art sind die Verteiler so eingerichtet,
daß das Einfüllen der Farbmassen in die Form durch freies Herabfallenlassen des
Farbstoffes auf die Farblehre aus einer gewissen Höhe erfolgt. Hierdurch häuft sich
die Farbe auf der Farblehre zwischen deren Füllöffnungen, und die Farbverteilung
in der Form erfolgt unregelmäßig.
-
Ferner muß die Farblehre gekippt werden, um nach jedem Füllvorgang
den Farbüberschuß zu entfernen.
-
ach der Erfindung werden diese Mißstände dadurch beseitigt, daß die
für eine der Preßformen bestimmte und in genau bemessener Menge aufgegebene Farbmasse
in einen Füllschieber gebracht wird, der auf einer Platte gleitet, in den die Farblehre
eingelassen ist. Der Füllschieber besitzt keinen koden, und seine V4 ände gleiten
auf der Deckplatte, um die Farbmasse in die F orm einzustreichen. Auf diese eise
wird gegenüber der vorerwähnten bekannten Einfüllvorrichtung der Vorteil erreicht,
daß die gesamte genau bemessene Farbmenge sicher in die Preßform gelangt, ohne daß
ein F arbüberschuß auf der t# arblehre liegenbleibt. Hierdurch gelingt es, die in
die Form einzubringende Farbmenge mit großer Genauigkeit zu bemessen.
-
Um eine Vermischung der verschiedenen Farben zu verhindern, wird im
Augenblick des Einfüllens die Farblehre so weit in die Form eingesenkt, daß die
durch die Lehre gehende Masse nur eine ganz geringe Fallhöhe bis in die Schablone
hat und in dieser beim Auftreffen auf den Formboden nicht seitlich wegspritzt. Die
untere Fläche der Farblehre springt zu diesem Zweck unter der Deckplatte nach unten
vor. Nach dem Einfüllen der Farbe wird die Farblehre aus der Form gehoben, so daß
nunmehr der Formtisch seine lsewegung fortsetzen kann.
-
Es treten also bei der Einbringung jeder Farbe drei verschiedene Vorgänge
ein a) die Hin- und Herbewegung des eine abgemessene Farbmenge enthaltenden Füllschiebers;
b) die Hubbewegung der Farblehre mit dem Schieber; c) die Bewegung der Abmeßvorrichtung.
Diese drei Vorgänge werden bei jedem Verteiler von einer einzigen, in wechselnder
Richtung gedrehten `i eile gesteuert.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i die Gesamtanordnung der Füllvorrichtung in
schaubildlicher Darstellung, Abb. ia in größerem Maßstabe den Ausrückhebel für die
Farbenabmeßvorrichtung, Abb. 2 und 3 die gleiche Anordnung teilweise im Schnitt
mit gemäß Abb. 2 unter dem Füllrumpf und gemäß Abb. 3 über der Preßform eingestelltem
Füllschieber.
-
Der Farbvorrat ruht in einem Füllrumpf 12, der an dem Gestell
13 der Maschine (Abb. i) befestigt ist. Die nötige Farbmenge für je ein Paar
Fliesen wird in gewissen Zeitabständen durch eine Abmeßvorrichtung 18, i9 (Abb.
2 und 3) abgegeben, welche im unteren Teil des Füllrumpfes i2 angeordnet ist. Der
Farbstoff gelangt in einen r üllschieber i4, der ihn über die darunter bereitgestellte
Form 2 bzw. die darin sichtbare Schablone führt. Der hoden des Schiebers wird von
der Platte 15 gebildet, auf welcher er gleitet.
-
In dem leile dieser Platte, welcher über die mit einem Drehtisch im
Kreise wandernde, aber zur Zeit der Füllung stillstehende Preßform zu stehen kommt,
ist ein Ausschnitt angeordnet, in welchen die Farblehre 16 (Abb. 2) eingesetzt ist,
deren siebartige Durchlässe denjenigen r ächern der Musterschablone entsprechen,
welche mit der gleichen Farbe gefüllt werden sollen.
-
w enn der Füllschieber 14 über der F arblehre 16 angekommen ist, ergießt
sich die in ihm enthaltene Farbe durch diese hindurch in die entsprechenden Fächer
der Farbschablone. -v-,eil der Schieber 14 auf der übertläche der Formdeckplatte
gleitet, streicht er den feil der F arbmasse in die F orm ein, der neben die Durchlässe
der 1# arblehre gefallen ist.
-
Gleichzeitig hiermit wird die Farblehre 16 üi die Form herabgesenkt
und dann wieder zurückgezogen, um den 'v orschub des 1isches freizugeben. Diese
hebende und senkende tjewegung der Farblehre 16 wird durch wechselnde Hubbewegungen
der Tragplatte 15 bewirkt, denen der darauf ruhende Schieber 14 folgt. Diese
Bewegung wird der 'l ragplatte durch das noch zu beschreibende Gestänge
30 übermittelt.
-
Die ybmelsvorrichtung umfaßt eine Kammer 17 (Abb. 2 und 3) unter dem
Füllrumpf 12, in welcher sich eine drehbare Zellenwalze 18, welche in F ächer ig
unterteilt ist, befindet. Eine Drehung von ganz bestimmtem Winkel dieser V4 alze
füllt eine vorausbestimmte Farbmenge in eines der Fächer ig ein. Am unteren Ende
der Kammer 17 befindet sich ein schwenkbarer Deckel 2o, welcher den Auslauf der
Kammer regelt und offen ist, sobald der Füllschieber 14 unter der Kammer steht.
Zu diesem Zweck ist der bei 54 an die Kammer 17 angelenkte Deckel 2o mit einem Arm55
und einer Gleitrolle56 ausgerüstet, welch letztere von der M and des Schiebers 14
zurückgestoßen wird, wenn er sich unter die
Kammer 17 stellt. In
diesem Augenblick wird die abgemessene Farbmenge aus einem Fach der Walze 18 in
den Schieber 14 ausgeschüttet. M enn der Schieber wieder nach vorn gleitet und die
Rolle 56 freigibt, schlägt ein Gegengewicht 58 den Deckel 2o wieder zu.
-
Zum Abmessen und Einfüllen der Farbmasse werden also folgende Bewegungen
ausgeführt z. eine wagerechte Verschiebung des Schiebers 14, 2. eine senkrechte
Hubbewegung der Platte I5, 3. eine aussetzende Drehbewegung der Abmeßwalze 16.
-
Diese drei Bewegungen werden von einer M eile 21 abgeleitet, die eine
Schwingbewegung ausführt (Abb. z). Auf diese Welle ist ein Arm 22 aufgekeilt, der
mittels'eines Gelenkes 23 einen Bügel 24 mitnimmt, der an dem Schieber 14 angreift.
Der Arm 22 trägt einen Nocken 25, welcher auf eine Gleitrolle a6 des an die Achse
28 angelenkten Hebels 27 einwirkt, an welchem mittels eines einstellbaren Querstückes
29 ein Gestänge 3o aufgehängt ist, das die Platte =5 mittels eines seitliche Aufsätze
31 der Plätte 15 durchsetzenden Joches (Abb.3) trägt. Eine Stellschraube gestattet
durch Auf- oder Niederschrauben des Ouerstückes 29 die Einstellung der Umkehrpunkte
des senkrechten Hubes der Formdeckplatte. Um die von der Bewegung der Teile herrührenden
Stöße zu dämpfen, sind Federn 32 zwischen den Hebel 27 und das Gestänge
30 eingesetzt. Auf der n elle 21 ist ferner ein :Arm 33 befestigt, der durch
einen Lenker 34 den bei 36 an ein Sperrad 38 angelenkten Hebel einer Knarre 35 schwingt,
dessen Minke 37 das Sperrad 38 fortschaltet. Dieses überträgt durch ein 4orgelege
39, 40 und 41 seine Drehung auf die N@ alze 18.
-
Um das Verhältnis der M inkeleinstellungen zwischen Walze 18 und #,#
@ elle 2r zu regeln, können die Drehpunkte 43 und 44 des Lenkers 34 auf den Armen
33 und 35 verschoben werden.
-
Um die Drehung der Walze 18 zu ermöglichen, ohne die Bewegungen anderer
Getriebeteile zu beeinflussen, ist das Zahnrad 4o (Abb. i a) auf einen Hebel 45
aufgesetzt, der um die Achse 36 des Rades 39 so schwenkbar ist, daß das Rad 40 aus
dem Eingriff mit dem Zahnrad4r, auf dessen Mittelachse die v@ alze 18 sitzt, ausgerückt
werden kann. Um dieses Rad 40 in eingerückter oder ausgerückter Stellung zu halten,
verwendet man zweckmäßig eine Klemmvorrichtung bekannter Art, beispielsweise eine
Schraube 6o, die in einer Bogennut des Hebels 45 gleitend in die Wand 13 des Füllrumpfes
12 eingeschraubt ist. Durch diese Klemmschraube kann der Hebel 45 in jeder gewünschten
Stellung festgehalten werden.