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Vorrichtung zum Füllen von Formkästen für Formmaschinen mittels eines
Abzugsbandes Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Füllen von Formkästen od.
dgl. für Formmaschinen mittels eines Abzugsbandes. Die bisher bekannten Vorrichtungen
dieser Art wiesen eine unterhalb des Bandendes angeordnete, einfache Schrägschurre
auf, die aus bestimmten Gründen noch in lotrechter Ebene schwenkbar war, nämlich
um die Schurre zwecks Auf- umd Absetzen der Formkästen mittels eines Kranes aus
dem Bereich der Formmaschine herausschwenken zu können. Das untere freie Ende der
Schurre stand in eingeschwenktem Zustande ungefähr über der Mitte des Formkastens.
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Diese bekannte Vorrichtung hatte den Nachteil, daß der Formsand nach
dem Einfüllen in den Formkasten einen spitzen Kegel bildete, d. h. in der Mitte
des Formkastens befand sich zuviel Formsand, während die vier Ecken des Formkastens
zuwenig Formsand aufwiesen. Dieser Umstand machte zunächst ein grobes Ausgleichen
des Formsandes von Hand erforderlich, worauf die roh ausgeglichene Oberfläche des
Formsandes nochmals von Hand glattgestrichen werden mußte. Diese von Hand auszuführenden
Arbeiten erforderten naturgemäß einen verhältnismäßig großen Zeitaufwand, was vor
allem bei Gießereifließbandanlagen nicht mehr durchführbar war.
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Diese Nachteile werden nun erfindungsgemäß dadurch vermieden bzw.
behoben, daß eine der Größe des Formkastens entsprechende und veränderbare Strecke
bzw. Fläche während einer bestimmten, ebenfalls veränderbaren Zeit durch Verschwenken
oder Verschieben des vorderen Förderbandendes ein- oder mehrmalig selbsttätig und
gleichmäßig bestreichbar ist.
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Die Verschwenkbarkeit des vorderen Förderbandendes erreicht man am
einfachsten dadurch,
daß der vordere Teil des Abzugsbandes als ein
in lotrechter Ebene schwenkbarer Teil ausgebildet wird.
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1lan kann aber auch zur Erreichung desselben Zieles unter dem feststehenden
Abzugsförderband ein zweites, kürzeres Förderband anordnen, das längs verschieblich
gelagert ist und somit die dem Formkasten entsprechende Fläche bestreichen kann.
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Durch diese vorgeschlagene Vorrichtung, auf deren bauliche Einzelheiten
noch näher eingegangen wird, wird erreicht, daß die Formkästen in kürzester Zeit,
etwa 3 Sekunden, selbsttätig über deren ganze Fläche gleichmäßig und auf eine gleiche
Höhe mit Formsand gefüllt werden, so daß nur noch ein Glattstreichen der Sandoberfläche
erforderlich ist. Es versteht sich von selbst, daß durch diese Maßnahme eine ganz
erhebliche Beschleunigung der Fließbandarbeiten erreicht wird.
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Um den vorderen Teil des- Förderbandes in lotrechter Ebene verschwenkbar
zu machen, wird das Förderband mit dem oberen bzw. unteren Trum über zwei Zwischenrollen,
von denen die eine auf der Schwenkachse des vorderen Förderbandteiles angeordnet
ist, so geführt, daß beim Schwenken des vorderen Förderbandteiles keinerlei Längenänderungen
des Förderbandes auftreten.
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Das vordere Förderbandende wird durch beiderseitig angeordnete, seitliche
Schwingen versteift, die um die Schwenkachse der vorderen Zwischenrolle drehbar
sind und an ihrem vorderen, freien Ende die vordere Umlenkrolle des Förderbandes
tragen. Der Antrieb des Förderbandes erfolgt von einem Elektromotor- aus über zwei
Kettentriebe, die beide über zwei auf der Schwenkachse des vorderen Förderbandteiles
sitzende Kettenräder laufen, wobei der eine Kettentrieb zum Elektromotor und der
andere zur unteren Umlenkrolle führt.
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Die Verschwenkbarkeit des so gebildeten und ausgestalteten vorderen
Förderban.dteiles. erreicht man ohne jedes zusätzliche Antriebsgerät dadurch, daß
man auf der Achse der vorderen Umlenkrolle einen Kurbelarm vorsieht, dessen freies
Ende an einem am Gerüst angelenkten Lenker angelenkt ist.
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Die Vorrichtung ist ferner zweckmäßig-erweise so ausgestaltet, daß
sie auch für Formkästen verschiedener Größe ohne weiteres verwendbar ist. Dies erreicht
man dadurch, daß entweder der Kurbelarm oder der Lenker oder beide längenveränderlich
sind, etwa durch die Anordnung von Schlitzen oder Bohrungen in denselben.
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Bei Verwendung eines vorderen, verschwenkbaren Förderbandendes ändert
sich dessen Neigungswinkel dauernd und kann sogar in seiner innersten Endstellung
nur wenige Grade von ,der Lotrechten abweichen. Damit nun über den ganzen Schwenkbereich
des Förderbandendes trotz stets veränderlichen Neigungswinkels ein gleichmäßiger
Sandstrom abgegeben wird, ist oberhalb des verschwenkbaren Förderbandteiles ein
verschwenkbares Gestänge mit Bremsplatten vorgesehen, wobei durch geeignete Mahl
der Drehachse dieses Gestänges die Sandbremsplatten um so tiefer in den Sandstrom
des Förderbandes eingreifen, je steiler der Neigungswinkel des Förderbandes ist.
Je flacher der Neigungswinkel des Förderbandes ist, desto mehr tauchen die Sandbremsplatten
aus dem Sandstrom aus, und zwar vor der äußeren Endstellung des Förderbandes sogar
vollkommen. Auch dies erfolgt, wie schon betont, selbsttätig durch die geeignete
Wahl der Drehachse des Gestänges.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel schematisch
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Seitenansicht der Vorrichtung und Abb. 2
eine Vorderansicht.
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Hinter der Formmaschine i, auf welche die Formkästen :2 aufgesetzt
werden, z. B. mit Hilfe eines Kranes, befindet sich ein Gerüst 3 mit dem Hochbehälter
q. für den Formsand.
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Unterhalb dieses Hochbehälters d., dessen untere Auslauföffnungen
durch Schieber einstellbar sind, ist ein Förderband 5 zum Transportieren des Form-Sandes
angeordnet. Das Förderband 5 läuft über die hintere, nachstellbare Umlenkrolle 6,
die Zwischenrollen 7 und 8 zur vorderen Umlenkrolle 9, und zwar so, daß der obere
Trum über die Zwischenrolle 7 und der untere Trum über die Zwischenrolle 8 geführt
ist. Die vordere Umlenkrolle 9 ist mittels zweier zu beiden Seiten angeordneter
Schwingen io in lotrechter Ebene frei drehbar gelagert. Die Lage der beiden Zwischenrollen
7 und 8 zueinander ist so, daß beim Verschwenken der vorderen Umlenkrolle 9 weder
eine Verlängerung noch eine Verkürzung des Förderbandes eintreten kann.
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Das Förderband 5 wird durch einen Elektromotor i i angetrieben, und
zwar über eine Kette 12, die über ein auf der Achse der Zwischenrolle 7 sitzendes
Kettenrad 13 läuft. Auf derselben Achse der Zwischenrolle 7 sitzt ein weiteres Kettenrad
2.4, von dem eine Kette 25 zu dem auf der Achse 15 der vorderen Umlenkrolle 9 sitzenden
Kettenrad 1,4 führt. Auf der Achse 15 der Umlenkrolle 9 sitzt ferner ebenfalls fest
aufgekeilt beiderseitig je ein Kurbelarm 16, an dessen freiem Ende ein Lenker 17
angelenkt ist, der seinerseits bei dem Punkt 18 an dem Gerüst 3 angelenkt ist. Die
Länge des Kurbelarmes 16 und/oder des Lenkers 17 ist veränderlich, etwa durch die
Anordnung von Lochungen oder Schlitzen in denselben.
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An dem Gerüst 3 sind ferner zu beiden Seiten des Förderbandes 5 Sandführungsbleche
32 fest angeordnet. Die seitlichen Sandführungsbleche 22 für die Förderbandstrecke
zwischen der Zwischenrolle 7 und der Endumlenkrolle 9, also für den schwenkbaren
Teil des Förderbandes, sind so angeordnet, daß beim Schwenken des Förderbandes ein
Abheben der Sandführungsbleche 22 vom Förderband nicht eintritt.
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An den fest angeordneten Sandführungsblechen 32 ist ein Gestänge ig,
2o bei 3o angelenkt, dessen Teil 19 mit mehreren Sandbremsblechen 21 besetzt ist,
während der Teil 2o an der Achse 15 der Umlenkrolle 9 angelenkt ist.
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An Stelle der in den Abb. i und 2 dargestellten Ausführungsform kann
man auch unterhalb des
feststehenden Förderbandes 5 ein weiteres,
kürzeres Förderband vorsehen, das um das Maß A längs verschieblioh sein muß. Dieses
zweite Förderband kann durch ein Druckmittel oder motorisch verschiebbar sein.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Die Abb. i zeigt der
besseren Übersicht halber die vordere Umlenkrolle 9 etwa in ihrer Mittelstellung
zwischen den EndstellungenI und II. Die Anfangs-und Endstellung der Vorrichtung
ist jedoch diejenige, in der sich die Umlenkrolle 9 lotrecht über der mit I bezeichneten
Stellung befindet.
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Wird nunmehr von dem Bedienungsstande der Formmaschine i aus eine
nicht dargestellte Schaltvorrichtung betätigt, so wird das Förderband 5 angetrieben
und gleichzeitig auch die Kurbel 16 entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn gedreht. Da
die Kurbel 16 mit ihrem äußeren Ende mit dem am Gerüst 3 angelenkten Lenker 17 fest,
aber drehbar verbunden ist, wird die aus der Kurbel 16 herrührende Bewegung auf
die in der Bewegung freie Umlenkrolle 9 übertragen und diese verschoben, und zwar
in dem oben geschilderten Falle von der Ausgangsstellung I in die Stellung II, in
der sich die Teile 16, 17 in gestreckter Lage befinden. Da aber die Kurbel 16 weitergedreht
wird, wird die Umlenkrolle 9 nunmehr aus der Stellung 1I in umgekehrter Richtung
in die Endstellung I zurückbewegt. Wenn die Umlenkrolle 9 wieder in die Stellung
I zurückgekehrt ist, wird ein ebenfalls nicht dargestellter Endschalter betätigt,
der den Bandmotor abschaltet. In dem beschriebenen Falle hat die Kurbel 16 eine
Umdrehung von 36o° ausgeführt, und die Umlenkrolle 9 hat die Strecke bzw. Fläche
A zweimal bestrichen. Man kann natürlich die Strecke bzw. Fläche A anstatt zweimal
nur einmal oder mehrere Male bestreichen lassen, in der Regel jedoch nur zweimal.
Das Förderband 5 beliefert also in Verbindung mit den selbsttätig wirkenden Bremsflächen
21 die Strecke bzw. Fläche A zweimal mit einer gleichbleibenden Menge Formsand,
so daß der Formkasten 2 über seine ganze Fläche A gleichmäßig gefüllt wird.