DE4103082A1 - Verfahren zum hydrostatischen umformen von hohlkoerpern aus kaltumformbarem metall und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum hydrostatischen umformen von hohlkoerpern aus kaltumformbarem metall und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum hydrostatischen
Umformen von Hohlkörpern aus kaltumformbarem Metall innerhalb
einer Formhöhlung eines Gesenks, wobei Druckflüssigkeit von
außen in den Hohlkörper eingespeist und hierbei in einem Ver
formungsbereich des Hohlkörpers die Hohlkörperwand unter Re
lativbewegung zur Formhöhlung an deren Gravur angedrückt wird
und wobei der Hohlkörper außerhalb des Verformungsbereichs an
mindestens einem Haltebereich gehalten wird.
Entsprechend dem vorbezeichneten bekannten Verfahren (s.
Industrie-Anzeiger Nr. 20 vom 9.3.1984 / 106. Jg. S. 16 und
17) werden rohrförmige Hohlteile aus kaltumformbarem Metall,
z. B. aus 16 MnCr 5, unter Zufuhr hohen, hydrostatisch erzeug
ten Innendrucks verformt. Zu dem hohen hydrostatischen Innen
druck tritt gesondert ein axialer Druck hinzu, der auf die
Rohrstirnflächen einwirkt. Jener Axialdruck und die gleich
zeitige Wirkung des inneren Drucks haben zur Folge, daß sich
die Hohlkörperwand an die Gravur der Form bzw. des Gesenks
anlegt.
In der Praxis ist dies so, daß ein gerades Rohr in die
Formteilungsebene zwischen Ober- und Untergesenk eingelegt
und das Gesenk zugestellt wird. Zwischen Ober- und Unterge
senk bleibt aber genügend Raum für zwei diametral gegenüber
liegend koaxial zueinander angeordnete horizontal liegende
Preßstempel, deren freie Stirnflächen das mit den Preßstem
peln fluchtende, zu verformende Rohrstück zwischen sich auf
nehmen. Es erfolgt sodann die Umformung durch Einführen von
Druckflüssigkeit in den Rohrinnenraum bei gleichzeitiger An
wendung des Axialdrucks, wobei die beiden Preßstempel aufein
anderzu bewegt werden.
Mit der bekannten hydrostatischen Umformung können Form
teile mit gleichmäßiger Formgebung über den Umfang, Formteile
mit sektorieller Umformung und schließlich gleichmäßige und
sektorielle Umformung miteinander kombinierende Formteile er
zeugt werden.
Der Vorzug derart erzeugter Hohlteile besteht zum einen
darin, daß - wie z. B. beim Kokillenguß - hinterschnittene In
nen-Hohlräume erzeugt werden können, welche spangebend entwe
der nicht oder nur mit komplizierten Werkzeugen (z. B. durch
Funkenerosion) gefertigt werden können. Zudem sind die be
kannten Hohlteile - im Unterschied zu spangebend erzeugten
Hohlteilen - verhältnismäßig leicht und infolge der mit der
Umformung einhergehenden Kaltverfestigung bei günstigem Fa
serverlauf, der dem einer Schmiedefaser ähnlich ist, sehr wi
derstandsfähig.
Indes wird das bekannte Innenhochdruck-Umformverfahren
als nachteilig empfunden, weil eine gewisse Mindestdicke der
Hohlkörperwand nicht unterschritten werden kann. Dies liegt
im wesentlichen daran, daß der zu verformende Rohrkörper zur
Aufnahme des auf seine Stirnflächen einwirkenden relativ ho
hen Axialdrucks angemessen formsteif ausgebildet sein muß,
was nur über den Weg einer hinreichenden Wanddicke zu bewerk
stelligen ist.
Außerdem ist das bekannte Innenhochdruck-Umformverfahren
immer nur auf Teile beschränkt, bei welchen die Kraftwir
kungsgeraden zur Einleitung der Axialkräfte, also Preßstempel
und Längsmittelachse des Rohres, exakt koinzidieren. Auf
diese Weise können höchstens seitliche sektorielle Ausstül
pungen zur Herstellung z. B. von Kreuzstücken oder T-Stücken
erzeugt werden. Hierbei verläuft die Längsachse der jeweils
in Anpassung an die Gesenk-Gravur sektoriell erzeugten Aus
stülpung quer zur gemeinsamen Kraftwirkungsgerade der Preß
stempel und des Rohres (s. "Industrie-Anzeiger" a.a.O. S.17
Bild 4 und 8).
Mit dem bekannten Innenhochdruck-Umformverfahren ist
demnach bereits eine gewisse Anzahl von Formen zu erzeugen,
welche aber stets an die Rahmenbedingung einer gemeinsamen
Kraftwirkungsgeraden der Preßstempel und des zu verformenden
Rohres, also an eine grundsätzlich gerade Grundform, gebunden
ist.
Ausgehend von dem eingangs erwähnten und vorbeschriebe
nen bekannten gattungsgemäßen Verfahren zum hydrostatischen
Umformen (s. "Industrie-Anzeiger" a.a.O.), liegt dieser Er
findung die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren so umzu
gestalten, daß sich auch dünnwandigere und gegebenenfalls von
einer geraden Grundform abweichende Hohlteile in wesentlich
größerer Formenvielfalt als bisher hydrostatisch umformen
lassen. Diese Aufgabe wird entsprechend der Erfindung dadurch
gelöst, daß der Hohlkörper an jedem Haltebereich im wesentli
chen axialkraftfrei schwimmend gehalten und die Hohlkörper
wand nur durch die Druckflüssigkeit relativ zum Gesenk be
wegt, insbesondere in dieses hineingezogen, wird.
Während beim Umformvorgang des bekannten Verfahrens (s.
"Industrie-Anzeiger" a.a.O.) die Bewegung des Hohlkörpers re
lativ zur Formhöhlung bei gleichzeitigem Wirken von gesonder
tem Axialdruck und gesondertem inneren Druck erzeugt wird,
geschieht dies entsprechend der Erfindung allein durch die
Wirkung der Druckflüssigkeit auf dem Weg einer Streckverfor
mung. Unter der Bewegung der Hohlkörperwand relativ zum Ge
senk soll dabei jede Bewegung eines beliebigen Punktes der
Hohlkörperwand relativ zur Gravur der Formhöhlung verstanden
werden.
Die erfindungsgemäße hydrostatische Umformung ist da
durch möglich geworden, daß der Hohlkörper an jedem Haltebe
reich im wesentlichen axialkraftfrei schwimmend gehalten
wird. Unter dieser Voraussetzung kann sich das erfindungsge
mäße Verfahren im Unterschied zum bekannten Verfahren (s.
"Industrie-Anzeiger" a.a.O.) von einer die Formenvielfalt
bislang einengenden Kraftwirkungsgeraden lösen, so daß nicht
nur Hohlkörper gerader Grundform, sondern Hohlkörper mit be
liebig gekrümmter verwickelter Gestalt hergestellt werden
können.
Der selbsttätige Ausgleich der Restwandstärke zwischen
Außen- und Innenbogen eines vorgebogenen Rohr-Rohlings er
folgt dadurch, daß der hydrostatische Druck, bedingt durch
die größere Wirkfläche im Außenbogen, dazu führt, daß sich
der Rohling zuerst im Bereich des Außenbogens an die Gravur
anlegt. Die dickere Wand des Innenbogens wird sodann, bedingt
durch den im zeitlichen Verlauf höheren Druck, an die dem
Innenbogen gegenüberliegende Gravur gepreßt. Dieses geschieht
grundsätzlich derart, daß jeder Innenradius frei gewählt
werden kann und gleichzeitig die Restwandstärke minimiert
wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet zudem gewisser
maßen eine "Wanddickensteuerung". Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erzielt, daß an den Stellen, an denen eine Umformung,
z. B. eine Verdünnung, der Hohlkörperwand erzeugt werden soll,
gezielt ein Abstand zwischen der Außenfläche der Hohlkörper
wand und der Innenfläche der Gravur belassen wird, wobei der
Abstand im wesentlichen proportional dem zu erzielenden Ver
formungsgrad bemessen wird. Die Erfindung stellt demnach die
während des Umformvorganges auftretende Bewegung der Hohlkör
perwand relativ zum Gesenk bewußt in eine Abhängigkeit zur
gewünschten Dicke der Hohlkörperwand.
Eine andere Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen
Lehre besteht entsprechend weiteren Merkmalen der Erfindung
darin, daß an mindestens einem ausgewählten Bereich des Hohl
körpers zeitlich vor dessen hydrostatischer Umformung eine
Einfallstelle seiner Hohlkörperwand erzeugt wird. Dies kann
je nach Artikelgestaltung beispielsweise bedeuten, daß nach
vollendeter Umformung die Hohlkörperwand im Bereich ihrer zu
vor vorhandenen Einfallstelle im wesentlichen unverändert
dick ist, weil nur eine Glättung der Hohlkörperwand - also
eine Beseitigung der Einfallstelle - eintritt, während die
Wanddicke benachbarter Wandbereiche wegen ihres Abstandes zur
Gravur verringert wird.
Ergänzt sei noch, daß die vorerwähnte Einfallstelle der
Hohlkörperwand auf beliebige Weise, zweckmäßig durch äußere
mechanische Kräfte, erzeugt werden kann.
Eine besonders wichtige Ausgestaltung des erfindungsge
mäßen Verfahrens besteht darin, daß zur Erzielung eines ge
krümmten Verlaufs des Hohlkörpers dieser vor der hydrostati
schen Umformung zunächst unter Anwendung mechanischer Kräfte,
insbesondere äußerer mechanischer Kräfte, gekrümmt, z. B. ge
bogen od. dgl., wird. Dieser Ausgestaltung liegt die Erkennt
nis zugrunde, daß sich grobe gekrümmte Grundformen mit einfa
chen mechanischen Mitteln wirtschaftlicher herstellen lassen
als mit der hydrostatischen Umformung.
Wenn demnach der fertig umgeformte Hohlkörper beispiels
weise eine S-förmige Grundform aufweisen soll, so wird diese
gemäß der vorbeschriebenen Ausgestaltung des erfindungsge
mäßen Verfahrens nicht hydrostatisch, sondern mit verhältnis
mäßig einfachen Vorrichtungen, beispielsweise mit einem me
chanischen Rohrbieger erzeugt. Im Anschluß an die durch
äußere mechanische Kräfte erzeugte Umbildung des Hohlkörpers
wird dieser in das Gesenk hineingegeben und dort hydrosta
tisch umgeformt. Die durch das vorherige Biegen erzeugten
Einfallstellen am Rohraußenbogen werden bei der hydrostati
schen Umformung völlig geglättet. Die Einfallstellen am
Rohraußenbogen werden bei Bedarf sogar besonders tief ausge
bildet, weil durch eine solche Verlagerung der hauptsächli
chen Verformungsarbeit in den Rohraußenbogen hinein zugleich
Biegefalten am Rohrinnenbogen vermieden werden.
Grundsätzlich sieht die Erfindung vor, daß der Hohlkör
per in mehreren aufeinanderfolgend ansteigenden Druckberei
chen bzw. Druckstufen der Druckflüssigkeit hydrostatisch um
geformt wird.
In diesem Zusammenhang bietet die Erfindung eine Ausge
staltung, deren eine Möglichkeit darin besteht, daß der Über
gang von einem Druckbereich bzw. von einer Druckstufe zur
nächsthöheren in unmittelbarer zeitlicher Aufeinanderfolge
im wesentlichen übergangslos durchgeführt und daß diese Um
formung in demselben Gesenk vorgenommen wird. Die übergangs
lose Aufeinanderfolge von einem Druckbereich bzw. von einer
Druckstufe zur nächsthöheren ist wichtig, weil bei einem an
sonsten eintretenden Stillstand der Verformung sich die Viel
zahl der kaltumformbaren Metalle sogleich kaltverfestigt, so
daß - jedenfalls ohne zusätzliche Maßnahmen - keine weitere
Umformung des Hohlkörpers vorgenommen werden könnte.
Wenn auf dem Weg der hydrostatischen Umformung Hohlkör
per hergestellt werden sollen, die einen sehr großen Umfor
mungsgrad erfordern, so erfolgt die stets mit einer Aufwei
tung verbundene hydrostatische Umformung entsprechend einer
anderen Möglichkeit der Erfindung dadurch, daß die Umformung
des Hohlkörpers in mehreren unterschiedlichen Gesenken vorge
nommen wird, in denen die jeweilige hydrostatische Umformung
über mindestens einen Druckbereich oder über mindestens eine
Druckstufe der Druckflüssigkeit erfolgt.
Erfindungsgemäß erfolgt die hydrostatische Umformung in
jedem Gesenk derart, daß vor Beginn der hydrostatischen Um
formung die Druckflüssigkeit zunächst mit einem Fülldruck in
den Hohlkörper hineingegeben und sodann eine Erhöhung des
Flüssigkeitsdrucks auf einen Umformungsdruck erfolgt, dessen
Druckhöhe ein Vielfaches des Fülldrucks beträgt.
Hierbei kann die Höhe des Umformungsdrucks etwa das 30-
bis 50fache der Höhe des Fülldrucks betragen.
Ein wesentliches Ziel des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, Hohlkörper großer Fertigungidentität präzise
herstellen zu können. Hierbei ist es wichtig, daß der Werk
stoff während der Umformung auch bei etwaigen partiellen
Werkstofftoleranzen stets genau und ohne Rückstellung an der
Gravur der Formhöhlung anliegt. Um dies mit Sicherheit zu er
reichen, sieht die Erfindung vor, daß der zur Umformung eines
Hohlkörpers erforderliche Umformungsdruck durch einen Zusatz
druck erhöht ist. Die Erfindung arbeitet demnach mit einer
Druckreserve. Wenn beispielsweise zur Umformung eines Hohl
körpers an sich ein Umformungsdruck von 1350 Bar genügen
würde, sieht die Erfindung eine Druckerhöhung auf beispiels
weise 1500 Bar vor. Der Zusatzdruck in Höhe von 150 Bar ge
währleistet, daß die Wand des Hohlkörpers stets gleichmäßig,
satt und rückstellfrei an der Gravur der Formhöhlung anliegt.
Eine Besonderheit des erfindungsgemäßen Verfahrens be
steht auch darin, daß während der hydrostatischen Umformung
die zuvor im Hohlkörper befindliche Luft zugleich mittels der
Druckflüssigkeit komprimiert wird, daß nach abgeschlossener
Umformung die Druckversorgung für die Druckflüssigkeit abge
schaltet wird, worauf die komprimierte Luft entspannt und da
durch die Druckflüssigkeit aus dem Hohlkörper hinausgedrängt
wird.
Wie bereits erwähnt, lassen sich innerhalb desselben Ge
senks nur begrenzte Umformungsgrade erzielen, so daß bei
größeren Umformungsgraden mehrere Gesenke erforderlich sind,
in denen die Umformung fortschreitend stufenweise vorgenommen
wird. Bei allen kaltumformbaren Metallen, die einer an sich
wünschenswerten Kaltverfestigung nach jeder Verformungsstufe
unterliegen, sieht die Erfindung vor, daß nach jeder abge
schlossenen Umformungsstufe, z. B. innerhalb eines gesonderten
Gesenks, vor der nachfolgenden gesonderten Umformung im näch
sten Gesenk eine Rekristallisation des Hohlkörpers durch
Normalglühen erfolgt. Bei St 34 bzw. St 37 beträgt die Tempe
ratur für ein Normalglühen bzw. für eine Normalisierung etwa
920-930°C.
Selbstverständlich bezieht die Erfindung zwischen zwei
hydrostatischen Umformungsstufen auch eine rein mechanische
Zwischenumformung für den Fall mit ein, daß die Grundform
nach bereits erfolgter hydrostatischer Umformung zusätzlich
in auffälliger Weise verändert werden müßte.
Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens. Eine solche vorteilhafte Vor
richtung wird erfindungsgemäß dadurch bereitgestellt, daß der
Haltebereich des innerhalb des Gesenks aufgenommenen Hohlkör
pers von einer Muffe druckdicht mit Schiebesitz umgriffen
ist. Die druckdichte Aufnahme eines jeden hohlkörperseitigen
Haltebereichs stellt sicher, daß der Hohlkörper insgesamt im
wesentlichen axialkraftfrei gehalten ist. Diese axialkraft
freie Schiebesitzhaltung gewährleistet in besonders vorteil
hafter Weise daß sich der hohlkörperseitige Verformungsbe
reich unter der Wirkung des hydrostatischen Innendrucks in
nerhalb des Gesenks nach Art einer Streckverformung sowohl
axial als auch radial verformen und hierbei selbsttätig Werk
stoff aus den Haltebereichen "nachziehen" kann.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
In den Zeichnungen sind das erfindungsgemäße Verfahren
und die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anhand
von bevorzugten Ausführungsbeispielen im einzelnen dargelegt,
hierbei zeigt,
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine Vor
richtung entsprechend einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2 in Anlehnung an Fig. 1 einen schematischen Längs
schnitt einer zweiten Ausführungsform,
Fig. 3 einen teilweisen Längsschnitt entsprechend der
mit III bezeichneten Einkreisung in Fig. 2 in vergrößerter
Darstellung,
Fig. 4 mit Fig. 4a, Fig. 5 mit Fig. 5a und Fig. 6 mit
Fig. 6a die Umformung eines 180°-Rohrkrümmers in einem Gesenk
mit diesbezüglichen Querschnitten des Rohrkrümmers,
Fig. 7-9 die Umformung eines 90°-Rohrkrümmers,
Fig. 10 den gesamten Druckverlauf bei der Umformung ei
nes Werkstückes und
Fig. 11 ein vergrößertes Detail entsprechend der in Fig.
10 mit XI bezeichneten Einkreisung.
In den Fig. 1 und 2 ist eine schematisch teilweise dar
gestellte hydrostatische Umformvorrichtung insgesamt mit der
Bezugsziffer 10 bezeichnet.
Die Umformvorrichtung 10 weist eine Presse 11 mit einem
raumfesten Pressentisch 12 und einen hierzu entsprechend dem
mit y bezeichneten Doppelpfeil auf - und abbewegliches Pres
senoberteil 13 auf, an dessen Unterfläche ein Gesenkoberteil
14 eines Gesenks 16 bewegungseinheitlich befestigt ist. Das
Gesenk 16 weist korrelierend zum Gesenkoberteil (Obergesenk)
14 noch ein Gesenkunterteil (Untergesenk) 15 auf.
Eine Formhöhlungshälfte 18 des Obergesenks 14 und Form
höhlungshälfte 19 des Untergesenks 15 ergänzen sich insgesamt
zu einer Formhöhlung 17. Die die Innenfläche der Formhöhlung
17, also die Gravur, bildende Fläche ist insgesamt mit der
Bezugsziffer 20 bezeichnet.
Gemäß Fig. 1 ist das Gesenk 17 durch Abwärtsbewegung des
Pressenoberteils 13 zugestellt. In der Formhöhlung 17 ist ein
Rohr (rohrförmiger Hohlkörper) 21 aufgenommen, welches aus
einem kaltumformbarem Metall, z. B. aus St 34 oder St 38 bzw.
aus einem anderen geeigneten umformbarem Werkstoff besteht.
Das Rohr 21, im folgenden unabhängig von seinem Umfor
mungsgrad stets als rohrförmiger Hohlkörper bezeichnet, ist
beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 an seiner einen End
stirnseite mit einem Rohrboden 22 versehen, während andern
ends eine offene Stirnseite 23 vorhanden ist.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 weist der rohrför
mige Hohlkörper 21 beidendig offene Stirnseiten 23 auf.
Zur Beaufschlagung der rohrförmigen Hohlkörper 21 ist
eine Einspeisungsmuffe 24 vorhanden, die als Detail in Fig. 3
vergrößert dargestellt ist.
Die Einspeisungsmuffe 24 ist entlang dem mit x bezeich
neten Doppelpfeil translatorisch hin- und herbeweglich.
Wenn nun die Einspeisungsmuffe 24 so weit nach links
verschoben wird, bis sie in einer gesenkseitigen Aufnahmehöh
lung 25 satt aufgenommen ist, umgreift die Einspeisungsmuffe
24 den Haltebereich 26 des rohrförmigen Hohlkörpers 21
dichtend mit einer Nutringmanschette 27. Wenn dieser Zustand
eingetreten ist, wird die Einspeisungsmuffe 24 bezüglich ih
rer Bewegungsrichtung x blockiert, so daß Druckflüssigkeit
von einer nicht dargestellten Druckflüssigkeitsquelle über
die Zuleitungen 28, 29 in den Muffenhohlraum 30 eingeführt
und sodann über die jeweilige offene Stirnseite 23 in den
rohrförmigen Hohlkörper hineingeleitet werden kann.
Unter der Wirkung der Druckflüssigkeit wird - wie im
einzelnen weiter unten noch näher dargestellt - der rohrför
mige Hohlkörper 21 so umgeformt, daß er sich unter plasti
scher Verformung an die Gravur 20 des Gesenks 16 anlegt und
so die Kontur der Gravur annimmt.
Der rohrförmige Hohlkörper 21 ist gemäß den Fig. 1 und 2
mit gestrichelten Unterteilungen T gekennzeichnet, welche
grundsätzlich unterscheiden sollen, daß der rohrförmige Hohl
körper 21 aus einem Haltebereich 26 und aus einem Verfor
mungsbereich 31 besteht.
Da der rohrförmige Hohlkörper gemäß Fig. 1 an einer End
stirnseite mit dem Boden 22 versehen ist, ist folglich nur
ein mit der Einspeisungsmuffe 24 kooperierender Haltebereich
26 vorgesehen, während bei einem beidendig (bei 23) offenen
rohrförmigen Hohlkörper 21 der Verformungsbereich 31 beiden
dig durch Haltebereiche 26 entsprechend den gestrichelt dar
gestellten Trennlinien T begrenzt ist.
Entsprechend Fig. 2 werden vor der hydrostatischen Um
formung mittels der Druckflüssigkeit beide Einspeisungsmuffen
24 im Gleichtakt aufeinanderzu gefahren, worauf die Einlei
tung der Druckflüssigkeit über beide Einspeisungsmuffen 24
erfolgen kann. Grundsätzlich ist es auch möglich, beispiels
weise anstelle der links in Fig. 2 dargestellten Einspei
sungsmuffe 24 eine analog ausgebildete Blindmuffe vorzusehen,
welche nach außen hin druckfest abgedichtet ist und daher mit
ihrer Nutringmanschette 27 den links in Fig. 2 dargestellten
Haltebereich 26 dichtend umgreifen und so in etwa wenigstens
die Funktion des Rohrbodens 22 gemäß Fig. 1 übernehmen kann.
Bis auf ihre druckfeste Abdichtung unterscheidet sich eine
Blindmuffe 24 nicht von der Einspeisungsmuffe 24.
In Fig. 3 ist die Einspeisungsmuffe 24 deutlicher zu er
kennen. Die Einspeisungsmuffe 24 weist einen Muffenkörper 32
mit Außengewinde 34 auf, welches mit dem Innengewinde 33 ei
ner Überwurfmutter 35 zusammenwirkt. Die Überwurfmutter 35
ist mit einer Einführöffnung 36 versehen, welche von einer
kegelstumpfförmigen Innenmantelfläche 37 begrenzt ist. In
eine zwischen der Überwurfmutter 35 und dem Muffenkörper 32
gebildeten ringförmigen Innennut 38 ist die durchgehend ring
förmige Nutringmanschette 27 aus begrenzt flexiblem Werk
stoff, insbesondere aus weitestgehend formstabilem Kunst
stoff, eingesetzt. Die Nutringmanschette 27 weist eine rück
wärts in Richtung Druckmittelversorgung offene Ringnut 40
auf, welche innenseitig von einer einstückig stoffschlüssig
mit der Nutringmanschette 27 verbundenen Ringlippe 42 und
außenseitig von einer Ringlippe 41 begrenzt ist, welche eben
falls einstückig stoffschlüssiger Bestandteil der Nutringman
schette 27 ist. Die Nutringmanschette 27 kann sich daher un
ter der Wirkung der Druckflüssigkeit selbsttätig spaltab
dichtend verspreizen.
Zur Aufnahme des hohlkörperseitigen Haltebereichs 26
fährt die Einspeisungsmuffe 24 entlang der Richtung x nach
links und bewegt sich über die strichpunktiert dargestellte
Zwischenstellung weiter, bis die Überwurfmutter 35 insgesamt
satt in der gesenkseitigen Aufnahmehöhlung 25 einliegt. Hier
bei überfährt die Nutringmanschette 27 den Haltebereich 26.
Sodann wird die Einspeisungsmuffe 24 bezüglich der Bewegungs
richtung x blockiert, worauf über 28, 29, 30, 23 ein Druck
mittel (zweckmäßig eine wäßrige Emulsion, die für Hydraulik
zwecke geeignet ist) in den Innenraum 43 des rohrförmigen
Hohlkörpers 21 eingeleitet wird, wonach dessen aufweitende
hydrostatische Verformung, die eine Streckverformung dar
stellt, erfolgt.
Es ist vorstellbar, daß die hydrostatische Verformung
auch außerhalb des Gesenks bis in die trichterförmige Ein
führöffnung 36 hinein vonstatten geht, wodurch eine an letz
tere angeformte kegelstumpfförmige Aufwölbung 44 entsteht,
wie sie etwa in den Fig. 6 sowie 8 und 9 dargestellt ist.
Für den Fall, daß - wie vorerwähnt - die Einspeisungs
muffe 24 als Blindmuffe ausgebildet sein soll, genügt es, den
der Druckmittelquelle zugewandten hinteren Teil des Muffen
hohlraums 30 geschlossen auszubilden, wie es rechts in Fig. 3
im Zusammenhang mit der Bezugsziffer 39 und dem gestrichelten
Bezugspfeil angedeutet ist.
Die vorstehenden Erläuterungen sollen auch zeigen, daß
die Muffen 24, seien sie als Blindmuffen oder als Einspei
sungsmuffen ausgebildet, die Haltebereiche 26 zwar dichtend
umschließen, dennoch aber eine Bewegung des rohrförmigen
Hohlkörpers 21 relativ zur Muffe 24 zulassen. Diese Relativ
bewegung, die allein durch den hydrostatischen Umformdruck
der Druckflüssigkeit initiiert wird, macht das erfindungsge
mäße Verfahren unabhängig von einer externen axialen mechani
schen Krafteinleitung z. B. mittels Preßstempel und gestattet
daher dünnwandige Werkstücke 21 mit praktisch beliebig ge
krümmter - und selbstverständlich auch gerader - Form.
Anhand der Fig. 4-6 mit zugehörigen Querschnitten 4a-6a
soll die erfindungsgemäße hydrostatische Umformung im einzel
nen erläutert werden, wobei sich analoge Vorgänge auch im Zu
sammenhang mit den Fig. 7-9 ergeben, was durch die Übernahme
identischer Bezugsziffern für analoge Einzelheiten deutlich
wird.
Der in Fig. 4 dargestellte rohrförmige Hohlkörper 21 ist
mittels einer nicht gezeigten üblichen Rohr-Biegevorrichtung
zu einem Rohrbogen von 180° gebogen. Die Rohrbiegevorrichtung
kann beispielsweise entsprechend dem in der AT-PS 2 72 072
dargelegten Prinzip arbeiten.
Bei dem mechanischen Biegevorgang verhält sich das Rohr
21 entlang seiner neutralen Achse (Längsmittelachse) unter
schiedlich. So entsteht im Innenwandbereich eine durch Stau
chung bedingte Verdickung 45 und im Rohrwand-Außenbereich
eine gewisse Verdünnung 46 der insgesamt mit 47 bezeichneten
Hohlkörperwand. Im Rohraußenbereich (Rohraußenbogen) resul
tiert aus der Biegung eine sich entlang der Rohrlängsrichtung
erstreckende längsnutartige Einfallstelle 48.
Bei der Herstellung des Rohrbogens ist man bemüht, nach
Möglichkeit Fältelungen im Rohrinnenbogen weitestgehend zu
vermeiden.
In den Fig. 4-6 ist gezeigt, wie die hydrostatische Um
formung geschieht.
Dargestellt ist ein Teil des Untergesenks 15, welches
eine Draufsicht auf die Gesenkteilungsebene E darstellt. Die
Fläche der Gesenkteilungsebene ist zur besseren Hervorhebung
mit einer Schrägschraffur gekennzeichnet.
Der Rohrbogen 21 wird gemäß Fig. 4 von oben in die un
tere Formhöhlungshälfte 19 hineingelegt. Sodann wird das Ge
senk 16 analog zu den Darstellungen in den Fig. 1 und 2 zuge
stellt und zwei nicht dargestellte Einspeisungsmuffen 24
schieben sich über die beiden Haltebereiche 26 des Rohrbogens
21, dessen Stirnseiten 23 offen sind. Die beiden Einspei
sungsmuffen 24, von denen eine eine Blindmuffe sein kann,
werden sodann gegen Verschiebung blockiert. Die Anordnung ist
nun bereit zur Einleitung der hydrostatischen Druckflüssig
keit.
Die Einleitung der hydrostatischen Druckflüssigkeit ge
schieht entsprechend dem in den Fig. 10 und 11 gezeichneten
Druckverlauf. In Fig. 10 ist der im Innenraum 43 des zu ver
formenden rohrförmigen Hohlteils 21 wirkende Druck über der
Zeit aufgetragen. Hierbei stellt Fig. 11 ein vergrößertes De
tail der Druckverlaufskurve gemäß Fig. 10 dar.
Der Rohrbogen 21 gemäß Fig. 4 wird zunächst mit einem
Fülldruck beaufschlagt, der gemäß Fig. 11 eine Druckhöhe von
ca. 65 Bar erreicht. Während der Fülldruck-Phase beginnt der
Rohrbogen 21 bereits, sich in Richtung A in die Formhöhlung
10 einzubewegen. Der Fülldruck wird in einem gesonderten Nie
derdruckteil erzeugt. Wie aus den Fig. 10 und 11 deutlich zu
ersehen ist, wird der Fülldruck durch einen steil ansteigen
den Umformungsdruck (erzeugt in einem gesonderten Hochdruck
teil) erhöht, dessen Maximum im vorliegenden Fall insgesamt
bei etwa 1500 Bar liegt, grundsätzlich aber bis auf 3000 Bar
und höher gesteigert werden kann.
Während der Erhöhung des Umformungsdrucks wird der Rohr
bogen 21 gänzlich entlang der Richtung A in die Formhöhlung
17 hineingezogen, wobei sich zunächst die längsnutartige Ein
fallstelle 48 (s. Fig. 4a) zur Stelle 20 A der Gravur 20 nach
außen bewegt. Dabei nimmt der Rohrquerschnitt etwa die in
Fig. 5a dargestellte Gestalt an. Fig. 5 zeigt deutlich, daß
sich die Rohrbogen-Außenfläche bereits weitestgehend bei 20 A
an die Gravur 20 angelegt hat. Auch in den Fig. 5 und 6 sind
übrigens die gestrichelten Unterteilungen T eingetragen, wel
che in etwa die Haltebereiche 26 vom Verformungsbereich 31
des Rohrbogens 21 unterscheiden sollen.
Es muß hervorgehoben werden, daß die Fig. 4-6 den ge
samten Umformungsvorgang nur stufenweise wiedergeben, der
insgesamt kontinuierlich gleitend und ohne Stockung verläuft.
Der sich erhöhende Umformungsdruck sorgt schließlich da
für, daß die im Verformungsbereich 31 befindliche Rohrwand 47
sich insgesamt satt an die Gravur 20 anlegt, wobei eine Auf
weitung des Rohres 21 unter gleichzeitiger Streckung der
Rohrwand 47 erfolgt. Dies bedeutet, daß sich insbesondere die
Verdickung 45, welche in den Fig. 5 und 5a noch deutlich zu
erkennen ist, entgegen der Richtung A, und zwar in Richtung
B, an den inneren Gravurbereich 20 B unter gleichzeitiger
Streckverformung anlegt, während sich der Rohraußenbogen ins
gesamt an der äußeren Kontur der Gravur 20, so auch bei 20 A,
abstützt. Das so umgebildete Rohr 21 weist schließlich einen
gleichmäßigen Ringquerschnitt entsprechend den Fig. 6 und 6a
auf.
Im einzelnen betrachtet, geschieht bei der Umformung des
Rohrbogens 21 folgendes: Bedingt durch die größere Wirkfläche
im Außenbogenbereich, bewegt sich der Rohrbogen 21 zunächst
in Richtung A in die Formhöhlung hinein und stützt sich hier
bei am Gravurbereich 20 A ab. Der dickere Wandbereich 45 des
Innenbogens wird sodann, bedingt durch den im zeitlichen Ver
lauf höheren Druck entsprechend den Fig. 10 und 11, an den
dem Innenbogen (bei 45) gegenüberliegenden Gravurbereich 20 B
gepreßt. Es wird also deutlich, daß insgesamt ein selbsttäti
ger Ausgleich der Restwandstärke der Hohlkörperwand 47 vorge
nommen wird. Dieses geschieht grundsätzlich derart, daß jeder
Innenradius (also im Bereich des Rohrinnenbogens s. ebenfalls
Fig. 8 Pos. 49) frei gewählt und hierbei gleichzeitig die
Restwandstärke minimiert werden kann.
Es ist vorstellbar, daß man durch gezielte Wahl der Ab
stände der jeweiligen Rohraußenwandfläche zum gegenüberlie
genden Gravurbereich gewissermaßen eine Steuerung der Wand
dicke über den Verformungsweg vornehmen kann. Jene Abstände
sind beispielsweise in den Fig. 4 und 5 mit F und G bezeich
net.
Zu ergänzen bleibt noch, daß die Durchmesser der Halte
bereiche 26 während der Umformung unverändert bleiben. Um
einen gleichgestalteten Nutzen (nutzbares Werkstück) zu er
halten, würde man deshalb nach der Umformung die Halteberei
che 26 gemeinsam mit den kegelstumpfförmigen Aufwölbungen 44
etwa bei den gestrichelten Linien T abtrennen.
Beim beschriebenen Beispiel gemäß den Fig. 4-6 hätte ein
maximaler Umformungsdruck von etwa 1350 Bar genügt. Um aber
Unregelmäßigkeiten des Ausgangswerkstoffes, insbesondere ge
wisse Werkstofftoleranzen aber auch ggf. durch die Biegung
entstandene kleine Fältelungen im Bereich des Rohrinnenbogens
auszugleichen, um also auf jeden Fall Bauteile großer Ferti
gungsidentität herstellen zu können, wird der an sich genü
gende Umformungsdruck um z. B. 150 Bar auf 1500 Bar erhöht.
Sobald der Maximaldruck von 1500 Bar erreicht ist, wird
der Druck abgeschaltet und schlagartig auf atmosphärischen
Druck umgeschaltet, was sich gemäß Fig. 10 in einem nahezu
senkrechten Druckabfall bemerkbar macht. Der Umformungsvor
gang beträgt unter Einbeziehung der Fülldruckphase insgesamt
etwa 1-2,5 s.
Die Umformung des 90°-Bogens entsprechend den Fig. 7-9
erfolgt praktisch analog zur Umformung gemäß den Fig. 4-6,
mit dem Unterschied, daß gemäß Fig. 8 (abweichend zu Fig. 5)
bereits die kegelstumpfförmigen Aufwölbungen 44 entstanden
sind. Durch Streckverformung des Verdickungsbereichs 45 ent
steht an der Stelle 49 der Rohrwand 47 gemäß Fig. 9 nahezu
ein Nullradius. Dieser beinahe Nullradius entspricht dem Gra
vurverlauf bei 20 B.
In den Fig. 7-9 sind analog zu den Fig. 4-6 ebenfalls
die mit IVa-IVa, Va-Va und VIa-VIa bezeichneten Schnittlinien
eingetragen, so daß grundsätzlich auch für die Darstellungen
gemäß den Fig. 7-9 - bis auf maßstäbliche Unterschiede - im
wesentlichen die Querschnitte entsprechend den Fig. 4a, 5a
und 6a gelten. Auch die Verformungswege F und G entsprechend
den Verformungsweg-Richtungen A und B gelten analog für das
Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 7-9.
Auch der 90°-Krümmer gemäß Fig. 7 wurde mit einem mecha
nischen Rohrbiegewerkzeug vorgebildet. Eine längsnutartige
Einfallstelle 48 ist aus Fig. 7 ersichtlich.
Desgleichen gilt analog für das Ausführungsbeispiel ge
mäß den Fig. 7-9 der in den Fig. 10 und 11 dargestellte zeit
liche Druckverlauf bei der Umformung.
Claims (21)
1. Verfahren zum hydrostatischen Umformen von Hohlkör
pern aus kaltumformbarem Metall innerhalb einer Formhöhlung
eines Gesenks, wobei Druckflüssigkeit von außen in den Hohl
körper eingespeist und hierbei in einem Verformungsbereich
des Hohlkörpers die Hohlkörperwand unter Relativbewegung zur
Formhöhlung an deren Gravur angedrückt wird und wobei der
Hohlkörper außerhalb des Verformungsbereichs an mindestens
einem Haltebereich gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlkörper (21) an jedem Haltebereich (26) im wesentli
chen axialkraftfrei schwimmend gehalten und die Hohlkörper
wand (47) nur durch die Druckflüssigkeit relativ zum Gesenk
(16) bewegt, insbesondere in dieses hineingezogen, wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Stellen (45), an denen eine hydrostatische Umfor
mung, z. B. eine Verdünnung, der Hohlkörperwand (47) erzeugt
werden soll, gezielt ein Abstand (G) zwischen der Außenfläche
der Hohlkörperwand (47) und der Innenfläche (z. B. 20 B) der
Gravur (20) belassen wird, wobei der Abstand (G) im wesentli
chen proportional dem zu erzielenden Umformungsgrad bemessen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß an mindestens einem ausgewählten Bereich des
Hohlkörpers (21) vor dessen hydrostatischer Umformung eine
Einfallstelle (48) seiner Hohlkörperwand (47) erzeugt wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zur Erzielung eines gekrümmten Ver
laufs des Hohlkörpers (21) dieser vor der hydrostatischen Um
formung zunächst unter Anwendung mechanischer Kräfte, insbe
sondere äußerer mechanischer Kräfte, z. B. gekrümmt, gebogen
od. dgl., wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (21) in mehreren
aufeinanderfolgend ansteigenden Druckbereichen bzw. Druckstu
fen der Druckflüssigkeit hydrostatisch umgeformt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Übergang von einem Druckbereich bzw. von einer Druck
stufe zur nächst höheren in unmittelbarer zeitlicher Aufein
anderfolge im wesentlichen übergangslos gleitend durchgeführt
und daß diese hydrostatische Umformung in demselben Gesenk
(16) vorgenommen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder nach Anspruch 6, da
durch gekennzeichnet, daß vor Beginn der hydrostatischen Um
formung die Druckflüssigkeit zunächst mit einem Fülldruck in
den Hohlkörper (21) hineingegeben und sodann eine Erhöhung
des Flüssigkeitsdrucks auf einen Umformungsdruck erfolgt,
dessen maximale Druckhöhe ein Vielfaches der maximalen Füll
druck-Höhe beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe des Umformungsdrucks etwa das 30- bis 50-fache
der Höhe des Fülldrucks beträgt.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zur hydrostatischen Umformung eines Hohl
körpers (21) erforderliche Umformungsdruck durch einen Zu
satzdruck erhöht ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5-9, dadurch ge
kennzeichnet, daß während der hydrostatischen Umformung die
zuvor im Hohlkörper (21) befindliche Luft zugleich mittels
der Druckflüssigkeit komprimiert wird, daß nach abgeschlosse
ner hydrostatischer Umformung die Druckversorgung für die
Druckflüssigkeit abgeschaltet wird, worauf die komprimierte
Luft entspannt und dadurch die Druckflüssigkeit aus dem Hohl
körper (21) hinausgedrängt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 5-10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die hydrostatische Umformung des Hohlkör
pers (21) in mehreren unterschiedlichen Gesenken (16) vorge
nommen wird, in denen die jeweilige hydrostatische Umformung
über mindestens einen Druckbereich oder über mindestens eine
Druckstufe der Druckflüssigkeit erfolgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 5-11, dadurch ge
kennzeichnet, daß nach jeder abgeschlossenen hydrostatischen
Umformungsstufe, z. B. innerhalb eines gesonderten Gesenks
(16), vor der nachfolgenden gesonderten hydrostatischen Um
formung im nächsten Gesenk (16) eine Rekristallisation des
Hohlkörpers (21) durch Normalglühen erfolgt.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach ei
nem der Ansprüche 1-12, dadurch gekennzeichnet, daß der Hal
tebereich (26) des innerhalb des Gesenks (16) aufgenommenen
Hohlkörpers (21) von einer Muffe (24) druckdicht mit Schie
besitz umgriffen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß die Muffe (24) bezüglich des Hohlkörpers (21) rela
tivbeweglich, insbesondere translatorisch beweglich, angeord
net ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder Anspruch 14, da
durch gekennzeichnet, daß die Druckflüssigkeit durch minde
stens eine Muffe (24) hindurch in den Hohlkörper (21) einge
leitet wird.
16. Vorrichtung nach den Ansprüchen 13-15, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Muffe (24) mindestens eine den Haltebe
reich (26) des Hohlkörpers (21) umgreifende, sich unter der
Wirkung der Druckflüssigkeit um den Hohlkörper (21) verspan
nende Dichtungsmanschette, wie Nutringmanschette (27)
od. dgl., enthält.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13-16, dadurch
gekennzeichnet, daß bei zwei hohlkörperseitigen Halteberei
chen (26) jedem Haltebereich (26) eine Muffe (24) mit Druck
flüssigkeit-Einleitung zugeordnet ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13-16, dadurch
gekennzeichnet, daß bei zwei hohlkörperseitigen Halteberei
chen (26) dem einen Haltebereich (26) eine Muffe (24) mit
Druckflüssigkeitseinspeisung und dem anderen Haltebereich
(26) eine Blindmuffe (24) zugeordnet ist.
19. Vorrichtung nach einem Anspruch 13-18, dadurch ge
kennzeichnet, daß jede Muffe (26) eine sich nach außen öff
nende kegelstumpfförmige Innenmantelfläche (37) als etwa
trichterförmige Einführöffnung (36) für den hohlkörperseiti
gen Haltebereich (26) aufweist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeich
net, daß die Einführöffnung (36) Bestandteil einer einen Muf
fenkörper (32) übergreifenden Überwurfmutter (35) bildet.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13-20, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtungsmanschette (24) innen zwi
schen der Überwurfmutter (35) und dem Muffenkörper (32) ge
halten ist.
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