DE4101226A1 - Verfahren zur herstellung von bauteilen aus faserverbundwerkstoff - Google Patents
Verfahren zur herstellung von bauteilen aus faserverbundwerkstoffInfo
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- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C70/00—Shaping composites, i.e. plastics material comprising reinforcements, fillers or preformed parts, e.g. inserts
- B29C70/04—Shaping composites, i.e. plastics material comprising reinforcements, fillers or preformed parts, e.g. inserts comprising reinforcements only, e.g. self-reinforcing plastics
- B29C70/28—Shaping operations therefor
- B29C70/30—Shaping by lay-up, i.e. applying fibres, tape or broadsheet on a mould, former or core; Shaping by spray-up, i.e. spraying of fibres on a mould, former or core
- B29C70/34—Shaping by lay-up, i.e. applying fibres, tape or broadsheet on a mould, former or core; Shaping by spray-up, i.e. spraying of fibres on a mould, former or core and shaping or impregnating by compression, i.e. combined with compressing after the lay-up operation
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- B29L2031/00—Other particular articles
- B29L2031/753—Medical equipment; Accessories therefor
- B29L2031/7532—Artificial members, protheses
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Bauteilen
unregelmäßiger Kontur aus Faserverbundwerkstoff unter Anwendung von
Endlosfasern.
In der Faserkunststoff-Bauweise werden die Fasern zur Erlangung einer
erwünschten Steifigkeit oder Festigkeit mit vorbestimmten Orientierungen
eingebaut. Dieses bereitet jedoch Schwierigkeiten bei Körpern mit
unregelmäßiger Kontur, wie es beispielsweise bei Knochenersatz-Implantaten
der Fall ist.
Für derartige Fälle wird im allgemeinen das Preßverfahren angewandt, bei dem
die Fasern in eine Form eingelegt werden. Das Einlegen der Fasern ist aber sehr
aufwendig, und außerdem können die Fasern danach beim Pressen sehr leicht
verschwimmen, so daß kein reproduzierbarer Lagenaufbau gewährleistet ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art zu entwickeln, mit dem Verbundkörper mit unregelmäßiger
Geometrie mit möglichst genau gerichteten Fasern hergestellt werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Es wird zunächst ein Fasergelege oder Prepreg mit entsprechend orientierten
Fasern hergestellt. Aus dem, im allgemeinen rechteckigen Prepreg, wird ein
Muster herausgeschnitten, dessen Formgebung aus dem herzustellenden Bauteil
ermittelt wird. Der Zuschnitt ist dabei so geformt, daß er entsprechend
aufgerollt, im wesentlichen die Kontur des herzustellenden Bauteils erhält. Bei
dem Zuschnitt muß gleichzeitig die Orientierung der Fasern im Prepreg in
Betracht gezogen werden, damit die vorgesehene Faserorientierung im
aufgerollten Zustand der für das Bauteil gewünschten Orientierung entspricht.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit in fertigungstechnisch
einfacher Weise eine Bindung der Fasern erreicht, wobei im Endprodukt die
Fasern in reproduzierbarer Weise orientiert sind.
Bei Bauteilen mit über die Länge sich stark veränderndem Querschnitt kann das
Bauteil entweder vollständig mit dem Prepregmaterial oder teilweise mit einem
getrennten Kern ausgefüllt sein. Im letzten Fall wird das Prepreg um den
entsprechend geformten Kern umgewickelt, wobei der Kern je nach Anwendung
mehr oder weniger porös oder als Hohlkörper ausgebildet sein und aus
homogenem Material oder aus Verbundwerkstoff bestehen kann. Es ist die
allgemeine Verwendung von Verdrängerkörpern möglich, um stärkere
Ausbuchtungen und dergleichen einbringen zu können oder unterschiedliche
Durchmesser auszugleichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich auch für die Herstellung von
Hohlkörpern mit unregelmäßiger Außengeometrie. Hier wird vorzugsweise ein
rohrförmiger oder ähnlicher Hohlkörper als Kern verwendet, um den das Prepreg
gewickelt wird.
Die Weiterverarbeitung des auf die Weise hergestellten Rohlings kann auf
verschiedenen Wegen erfolgen. Der Bauteilrohling kann zur Erlangung einer
genauen Endkontur in eine Form eingelegt und gepreßt und anschließend
ausgehärtet werden.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird der Bauteilrohling vor
dem Härtevorgang mit einem Schrumpfschlauch überzogen, der mittels
Wärmeeinwirkung, z. B. Heißluft, geschrumpft wird. Dieser Vorgang wird
ausgehend vom Mittelbereich des Bauteiles hin zu den beiden Bauteilenden hin,
unter gleichzeitigem Formen durchgeführt. Mit diesem Verfahren können
insbesondere Bauteile mit an der Oberfläche längsgerichteten Fasern bearbeitet
werden, damit die äußeren Fasern in der gewünschten Richtung gestreckt bzw.
geglättet werden.
Der Schrumpfschlauch dient ferner beim Pressen bzw. bei der Formgebung des
Rohlings als Stütze für den Rohling. Vor einer Aushärtung wird der Schlauch
entfernt und der Bauteilrohling endgültig ausgehärtet. Je nach Anwendung wird
der Härtevorgang mit einem Preßvorgang begleitet. In manchen Fällen wird der
Rohling vor dem Härtevorgang durch Pressen in die endgültige Form gebracht.
Im Prepreg sind die Fasern gewissermaßen gebunden, so daß hier im
Preßvorgang die Fasern nicht verschwimmen.
Für Bauteile, die überwiegend aus längsgerichten bzw. unidirektionalen Fasern
bestehen sollen, wird das aus UD-Fasern bestehende Fasergelege mit dünnen
Kettfäden, Vlies oder ähnlichen Mitteln leicht gebunden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise zur Herstellung von
Knochenersatz-Implantaten angewandt. Der Implantatrohling kann anstelle
eines Schrumpfschlauches mit einem Flechtwerk überzogen werden, das als
Anwachsstruktur auf dem Bauteil belassen wird.
Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
Die Fig. 1 und 2 zeigen je ein Ausführungsbeispiel.
In Fig. 1 ist als einfaches Beispiel ein symmetrisches Bauteil 10 dargestellt, das an
den Enden spitz zuläuft. Zur Fertigung eines derartigen Bauteiles wird ein
Prepreg 11 mit entsprechend gerichteten Fasern 12, 13 hergestellt. Aus diesem
Prepreg wird ein Zuschnitt 14 herausgetrennt, dessen Form so gewählt sein muß,
daß beim Aufrollen des Zuschnittes 14 sich die Kontur des gewünschten
Bauteiles 10 ergibt. Im Beispiel der Fig. 1 hat der Zuschnitt die Form eines
gleichschenkligen Dreiecks. Rollt man dieses Dreieck von der symmetrischen
Spitze 15 aus parallel zur Grundlinie 16 auf, wie die Pfeilrichtung 17 anzeigt,
enthält der Mittelbereich des aufgerollten Gebildes das meiste Material, zu den
Enden 18, 19 hin nimmt das Material ab. Der auf diese Weise aufgerollte
Zuschnitt 14 bildet zunächst einen zylindrischen Rohling, dessen Enden hohl sind.
Der Bauteilrohling wird dann mit einem Schrumpfschlauch 20 aus einem Material
überzogen, der bei Wärme schrumpft. Anschließend wird der Schrumpfvorgang
mit einer Heizeinrichtung 21, z. B. einem Heißluftbläser, eingeleitet, indem die
Wärme vom mittleren Dickenbereich ausgehend zu den jeweiligen Spitzen 18, 19
hin geführt wird. Durch diesen Effekt kann eine Streckung der Fasern 12, 13 in
der Oberfläche des Bauteilrohlings bewirkt werden. Gleichzeitig werden die
Enden des Bauteiles 10 zusammengedrückt. Damit die Fasern aufgrund der
Hohlräume nicht unkontrolliert verschoben werden, können die hohlen Enden
mit Hilfsstäben ausgefüllt werden, die nach Maßgabe des Schrumpfvorganges
herausgezogen werden. Durch die abnehmende Materialmenge laufen die
Enden schließlich konisch zu. Nach dem Erkalten wird der Schrumpfschlauch 20
wieder abgenommen und der Bauteilrohling zur Härtung des Matrixmaterials
einer Wärmebehandlung unterzogen.
Wenn am Bauteilrohling eine Formkorrektur und/oder eine Verdichtung
notwendig ist, wird der Bauteilrohling in bekannter Weise vor oder auch
während der Aushärtung gepreßt.
Bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren besteht das Bauteil 10
ausschließlich aus dem zugeschnittenen Faserverbund-Prepreg. Im allgemeinen
und insbesondere bei sehr komplizierten geometrischen Formen können
Hilfsmittel bzw. Verdrängerkörper 23 eingesetzt werden. In Fig. 1 ist
beispielsweise ein als Kern 23 ausgebildeter Verdrängerkörper gezeigt, um den
der Zuschnitt 14 gewickelt wird. In diesem Fall wird am Zuschnitt 14 die Spitze 25
weggelassen.
In Fig. 1c ist ein Querschnitt des Bauteiles 10 mit dem Kern 23 im Mittelbereich
dargestellt.
Verdrängerkörper werden je nach Bauteil vollständig umwickelt, wie beim
Beispiel gemäß Fig. 1 und/oder während des Wickelprozesses eingebracht, um
beispielsweise Ausbuchtungen oder unterschiedliche Manteldicken am Bauteil zu
erzeugen.
Fig. 2 zeigt die Herstellung eines Schaftes 30 für eine Hüftgelenkprothese, die
vollständig aus in Richtung der Schaftachse gerichteten unidirektionalen Fasern
32 besteht.
Fig. 2b zeigt eine Hälfte eines Längsschnittes des Prothesenschaftes 30. Daraus ist
zu ersehen, daß die Randfasern vom einem Schaftende 33 bis zum anderen
Schaftende 34 reichen, während im Innenbereich die Faserlänge zur Achse hin
abnimmt. Daraus ergibt sich als Zuschnitt 35 ein Fasergelege aus UD-Fasern 32,
die eine Länge haben, die der Schaftlänge L mit Übermaß entspricht. Das andere
Ende 36 des Zuschnittes 35, das im aufgerollten Zustand den zentrischen Bereich
der Prothese 30 bildet, ist aus entsprechend kurzen Fasern gebildet.
Um die parallelen Fasern 32 zu binden, werden Hilfsmittel, wie z. B. dünne
Kettenfäden 37, ein Vlies oder dergleichen verwendet. Das Gebilde mit den
Hilfsmitteln 37 und den UD-Fasern 32 wird dann zur Bildung eines Prepregs 38
mit einem Matrixmaterial getränkt. Der Zuschnitt 35 wird eng gewickelt, und wie
oben beschrieben, weiterbehandelt. Im Falle einer Prothese kann anstelle eines
Schrumpfschlauches ein Fasergeflechtwerk 39 zum Überziehen des Rohlings
verwendet werden, das schließlich als Bestandteil der Prothese 30 verbleibt.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Bauteilen unregelmäßiger Kontur aus
Faserverbundwerkstoff unter Anwendung von Endlosfasern, dadurch
gekennzeichnet, daß aus den Endlosfasern (12, 13, 32) ein Prepreg (11, 38)
hergestellt und derart zugeschnitten wird, daß der Zuschnitt (14, 35) in
aufgerollter Form das gewünschte Bauteil (10, 30) bildet, und daß der so
hergestellte Bauteilrohling gebenenfalls gepreßt und schließlich einem
Härtungsprozeß unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Aufrollen
des Zuschnitts (14) Verdrängerkörper (23) eingelegt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß während
des Härtungsprozesses ein Preßdruck auf das Bauteil (10, 30) ausgeübt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Aufrollen des Zuschnitts (14) das Bauteil mit
einem Schrumpfschlauch (20) überzogen wird, daß der Schrumpfschlauch
unter Wärmeeinwirkung (21) geschrumpft und nach dem Abkühlen wieder
entfernt wird und daß das Bauteil (10) anschließend dem Härtungsprozeß unter
worfen wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Aufrollen des Zuschnitts (35) das Bauteil mit
einem Flechtwerk (39) überzogen, geformt, gegebenenfalls gepreßt und
gehärtet wird.
6. Endoprothese, insbesondere Schaft für Gelenkprothesen, hergestellt nach
dem Verfahren gemäß Anspruch 1.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914101226 DE4101226A1 (de) | 1991-01-17 | 1991-01-17 | Verfahren zur herstellung von bauteilen aus faserverbundwerkstoff |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914101226 DE4101226A1 (de) | 1991-01-17 | 1991-01-17 | Verfahren zur herstellung von bauteilen aus faserverbundwerkstoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4101226A1 true DE4101226A1 (de) | 1992-07-23 |
Family
ID=6423177
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19914101226 Withdrawn DE4101226A1 (de) | 1991-01-17 | 1991-01-17 | Verfahren zur herstellung von bauteilen aus faserverbundwerkstoff |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4101226A1 (de) |
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