DE408613C - Astatisches Magnetsystem fuer stoerungsfreie Galvanometer oder Magnetometer - Google Patents

Astatisches Magnetsystem fuer stoerungsfreie Galvanometer oder Magnetometer

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DE408613C DEN22191D DEN0022191D DE408613C DE 408613 C DE408613 C DE 408613C DE N22191 D DEN22191 D DE N22191D DE N0022191 D DEN0022191 D DE N0022191D DE 408613 C DE408613 C DE 408613C
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  • Astatisches Magnetsystem für störungsfreie Galvanometer oder rüagnetometer. Die früher zur Strommessung allein gebräuchlichen Nadelgalvanometer sind in neuerer Zeit mehr und mehr verlassen worden, weil sie durch die Schwankunge:i des äußeren Feldes beeinflußt werden, insbesondere durch die von den jetzt fast überall in Gebrauch befindlichen Starkstromanlagen hervorgerufenen Störungen. Die an ihrer Stelle jetzt fast ausschließlich benutzten Drehspulgalvanometer sind zwar von diesen äußeren Störungen so gut wie völlig frei, doch erreichen sie im allgemeinen nicht die Empfindlichkeit, wie man sie mit den Nadelgalvanometern erzielen kann.
  • Vollkommen astatische '; adelsystenie sind (lein Einfluß jener Störungen gleichfalls entzogen; auf die Herstellung solcher Systeme ist die deutsche Patentschrift 92,103 der Klasse 21e von Siemens & Halske gerichtet, durch die es bereits bekannt geworden ist, die bei entgegengesetzt gerichtetenMagneten stets noch vorhandene kleine magnetische Resultante durch Hilfsmagnete, die nach Größe und Richtung variiert «erden können, zu kompensieren. Doch sind Galvanometer, bei denen solche vollkommen astasierten Systeme benutzt werden, nicht in den Handel gekommen, vermutlich deshalb, weil es nach diesem Verfahren sehr schwierig ist, in der Praxis vollkommen astasierte Systeme herzustellen. In neuerer Zeit hat man daher unter Verzieht auf innere Astasierung meist den Panzergalvanometern den Vorzug gegeben, bei denen das Erdfeld durch weiches Eisen abgeschirmt wird und eine künstliche Richtkraft zur Verwendung kommt.
  • Andererseits ist es durch einen Vorschlag von S t e p h a n (W ied. Ann. 17, 935; 1882) bekannt geworden, bei einem astatischen Nadelsystem die Richtkraft der stärkeren Nadel durch Umgebung mit einem dünnen, verstellbaren Eisenring entsprechend abzuschwächen, um die Wirkung beider :adeln gleichzumachen. Diese Maßnahme genügt aber nicht, weil die 'neiden Magneten 1V1 und 11b1' (vgl. Abb. i) stets einen kleinen Winkel d miteinander bilden werden, so daß auch bei völliger Gleichheit der beiden Magneten senkrecht zur Hauptrichtung ein magnetisches Moment Ni resultiert, das der Einwirkung des äußeren Feldes (in Abb. i gestrichelt gezeichnet) nicht entzogen ist. Tatsächlich beobachtet man denn auch, daß, wenn man bei einem astatischen System in der angegebenen Weise (oder durch irgendeine andere analoge Vorrichtung) die Wirkung des äußeren Feldes in der Hauptrichtung zum Verschwinden bringt, dann das System sich senkrecht zur Richtung des äußeren Feldes einstellt. Erst wenn man diese senkrechte Komponente durch eine zweite Operation beseitigt, gelingt es, ein der Wirkung des äußeren Feldes vollkommen entzogenes 'Magnetsystem zu schaffen.
  • Also nur durch zwei voneinander weitgehend unabhängige Einstellungen in zwei zueinander senkrechten Richtungen läßt sich - und dies ist das wesentlich 'Neue der vorhegenden Erfindung - i°1 zweckmäßiger Weise vollkommene innere Astasierung erzielen. Dies kann nun auf zwei verschiedenen Wegen geschehen. Am einfachsten natürlich, indem man die beiden genau gleichen benutzten Magnete so lange gegeneinander verdreht, bis die magnetischen Achsen in die, gemeinsame Richtung der magnetischen Momente der beiden Nadeln fallen und daher das magnetische Moment verschwindet. Man hat also in der Tat zwei Operationen auszuführen, erstens die magnetischen Momente beider Nadeln einander gleichzumachen und sodann die beiden Nadeln genau parallel zu stellen. Diese Operationen sind ausführbar, doch wird man sie in der Praxis schon aus dem Grunde seltener verwenden, weil nachträglich sowohl der Magnetismus der beiden Nadeln sich ein wenig verändern kann, wie auch die kleinste Verdrehung der beiden Nadein gegeneinander wiederum dem äußeren Felde und damit allen seinen Störungen einen Angriffspunkt liefert.
  • Wie Versuche gezeigt haben, führt folgendes 'Verfahren sicher und einfach zum Ziele. Man verwendet ein aus zwei nahe gleichen Nadeln I und II (Abb. z) gebildetes astatisches System; senkrecht dazu bringt man eine kleine Hilfsnadel III an, deren magnetisches :Moment in der Richtung liegt, daß es die senkrechte Komponente des Hauptsystems (s. Abb. i) merklich überkompensiert. Durch eine!i größeren, verstellbaren Eisenring R (irr Querschnitt gezeichnet) schwächt man die Wirkung des äußeren Feldes auf die stärkere der beiden Hauptnadeln (z. B. die obere) und durch einen kleineren verstellbaren Eisenring r- seine Wirkung auf die Hilfsnadel so weit ab, daß das System der Richtkraft des äußeren Feldes vollkonrmen entzogen ist. Da beide Einstellungen weitgehend, aber nicht vollkommen voneinander unabhängig sind, so müssen sie abwechselnd erfolgen, bis vollkommene innere Astasierung erzielt ist. Nachträgliche kleine .,Änderungen des Systems, sei es bezüglich der Stärke der Magnetisierungen, sei es bezüglich der Richtung der magnetischen Achse der beiden Hauptnadeln gegeneinander, können dann, ohne das aufgehängte System zu berühren, durch mikrometrische Herstellung der beiden Eisenringe sehr einfach immer wieder unschädlich gemacht werden.
  • Ein derartig der Wirkung äußerer Felder @ ollkommen entzogenes magnetisches System besitzt natürlich außer der Torsion des Aufhängefadens oder der Federn u. dgl. keine Direktionskraft mehr, seine Schwingungsdauer wird überaus groß. Es ist aber sehr leicht, nach erfolgter Justierung (was wesentlich ist), nötigenfalls durch kleine, von außen angebrachte Hilfsmagnete, die inlromogene Felder erzeugen, eine geeignete Direktionskraft und damit eine geeignete Schwingungsdauer zu erzielen.
  • Das soeben beschriebene Verfahren empfiehlt sich besonders für die Herstellung hochempfindlicher Galvanorneter,' die an Störungsfreiheit die in neuerer Zeit viel benutzten Panzergalvanometer übertreffen und zudern --on manchen Unzuträglichkeiten derselben frei sind.
  • Ein anderes Zerfahren besteht darin, zwei kleine Hilfsnadeln zu verwenden, von denen die eine in Richtung der beiden Hauptnadeln liegt, während die zweite senkrecht dazu montiert ist. Durch Drehen der beiden kleinen Nadeln um eine horizontale Achse lassen sich ihre :magnetischen Momente in horizontaler Richtung so lange verändern, bis den beiden eingangs aufgestellten Bedingungen genügt wird.
  • Die Störungsfreiheit bezieht sich natürlich nur auf solche Störungsfelder, die innerhalb der. Dimensionen des benutzten Magnetsystems als homogen gelten können. Für nichthomogene Felder können nach Patent 92103 drei Magnete verwendet werden (s. auch Abb.3), und zwar ein größerer I und zwei gleich starke und gleichgerichtete Magnetnadeln II und III, die dem größeren Magneten entgegengerichtet sind, vorausgesetzt, daß durch Hilfsnadeln oder in einer anderen beschriebenen Weise den beiden Hauptbedingungen genügt wird.
  • Daß den Systemen r_aclr der Erfindung eine für die Messungen geeignete Dämpfung (Luftdämpfung o. dgl.) leicht in üblicher Weise erteilt werden kann, bedarf keiner näheren Ausführung. Ebenso ist klar, daß die Magnetsysteme in Magnetometern Verwendung finden können.

Claims (3)

  1. PATEN T-ANSPRÜCHE: i. Astatisches Magnetsystem für störungsfreie Galvanometer oder --\lagnetometer, dadurch gekennzeichnet, daß zwei voneinander unabhängige Kornpensierungsvorrichtungen vorgesehen sind, die die beiden noch vorhandenen, senkrecht zueinander stehenden magnetischen Momente des Systems einzeln zum Verschwinden bringen.
  2. 2. Magnetsystern nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß für die Kornpensierung zwei senkrecht zueina-rder stehende Magnetnadeln vorgesehen sind, von denen die eine in Richtung der Hauptachse des astatischen Systems sich befindet, die andere dagegen senkrecht dazu, deren magnetische :Momente veränderlich sind.
  3. 3. Magnetsystem nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine zur Achse des Hauptsystems senkrechte Achse vorgesehen ist, um die eine Nadel drehbar angeordnet und durch Drehung der Nadel das magnetische Moment veränderlich ist. Magnetsystem nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Ringe aus weichem Eisen vorgesehen sind, durch welche die Abschwächung des magnetischen Momentes der Nadeln erzielt wird.
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