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Abgasvorwärmer für Lokomotiven. Die Erfindung bezieht sich auf einen
Abgasvorwärmer für Lokomotiven und Maschinen mit ähnlichen Kesselanlagen.
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Es ist eine bekannte Tatsache, daß der Übergang der in den Abgasen
einer Kesselfeuerung enthaltenen Wärrne an die Metallwiirrde der Vorwärmerrohre
erheblich schlechter vor sich geht, als wie sich der Übergang der etwa im Abdampf
enthaltenen `N'ärrne vollzieht. Das zwingt dazu, bei der Anwendung von Abgasvorwä
rmern diese mit einer möglichst großen Heizfläche auszustatten. Nun ist aber ein
Vorwärrner rnit reichlich bernessener Heizfläche in der Rauchkammer des Lokomotivkessels
oder einer ähnlichen Kesselanlage deshalb nicht ohne weiteres unterzubringen, weil
die Zulänglichkeit der Rauch-und Heizrohre nicht beeinträchtigt werden darf. . Man
ist daher auf den Ausweg verfallen, den ,3£bgasvorwärrner mit der Rauchkammertür
derart ztr verbinden, daß er mit dieser aus der Rauchkammer herausgeklappt werden
kann; dabei müssen die Speisewasserzu-und -abführungsleitungen in die Drehachse
der Rauchkammertür gelegt werden. Ein dichter Schluß einer derartigen Rauchkamrnertür
ist aber theoretisch nicht möglich und bei den gewöhnlichen Rauchkammertüren praktisch
nur dadurch zu erreichen, daß deren Drehgelenke einen geringen Spielraum haben.
Von diesem Hilfsmittel kann man aber bei der Ausbildung der Rauchkammertürdrehachse
als Wasserzu- und -abflußrohr für den Vorwärmer wegen der dabei erforderlichen Stopfbüchsendichtung
keinen Gebrauch machen.
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Gemäß der Erfindung ist der quer zur Kessellängsachse in der Rauchkammer
angeordnete Abgasvorwärmer in einem besonderen Rauchkammerteil untergebracht, der
nicht, wie bei den vorher erwähnten bekannten Abgasvorwärmern, um einen senkrecht
angeordneten Drehzapfen, sondern in der senkrechten Ebene um einen parallel mit
der Kessellängsachse angeordneten Drehbolzen um etwa go° schwenkbar ist. Der dichte
Abschluß dieses Rauchkaminerteils mit dein mit dein Langkessel fest verbundenen
Rauchkammerteil ist dadurch gesichert, daß beide Teile mit keilförmigem Falz und
keilförmiger Nut ineinandergreifen und durch Zugschrauben bekannter Art fest ineinandergepreßt
«erden. Der Drehzapfen für den schwenkbaren Rauchkarnmerteil dient wie bei den bekannten
Vor wärmerbäuarten als Z'4 asserzu-und -abflußrohr. Um die Bewegungen des den Vorwürmer
enthaltenden Rauchkammerteiles 7u erleichtern, ist dessen Gewicht durch eine Zugfeder
ausgeglichen, an deren Stelle auch ein Druckluftkolben oder eine andere zweckentsprechende
Vorrichtung Verwendung finden kann.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in vier Abbildungen
veranschaulicht.
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Abb. i ist ein Längsschnitt durch die Rauchkammer einer mit dem Abgasvorwärmer
ausgestatteten Lokomotive.
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Abb. 2 ist eine Vorderansicht der Rauchkammer unter Fortlassung der
Drehtür und der Vorderwand.
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Abb.3 zeigt einen wagerechten Schnitt durch das als Drehachse dienende
Wasserzu-und -abtlußrohr und durch einen Teil des Vorwär mers.
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Abb. 4 veranschaulicht eine der Zugschrauben, mittels deren der dichte
Abschluß zwischen den Rauchkamrnerteilen hergestellt wird.
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Die Rauchkammer besteht aus dem fest mit dem Langkessel verbundenen
Teil a. und dem schwenkbaren, den Röhrenvorwärmer c beherbergenden Teil b, der die
übliche, für die Zugänglichkeit des Vorwärmers notwendige Drehtür d besitzt. Dicht
unterhalb der 'Mündung des Blasrohrkopfes e bzw. unmittelbar über der obersten Heizrohrreihe
ist ein bis in den Vorwärmer c hineinragendes, wagerechtes Blech f angeordnet, das
die aus den Heizrohren strömenden heißen Abgase zwingt, ihren Weg in der durch Pfeile
angedeuteten Richtung durch den Vorwärmer zu nehmen, während die oberhalb des Bleches
f mündenden Rauchrohre ihre durch Wärmeabgäbe
an die Überhitzerelemente
bereits abgekühlten Heizgase unmittelbar durch den Schornstein abziehen lassen.
Der Vorwärmer besteht aus den bekannten, durch Zwischenbände unterteilten Wasserkammern
g und h, die durch gerade Heizrohre miteinander verblinden sind. Durch geeignete
Unterteilung der Wasserkammern ist erreicht, daß der Vorwärmer nach dein für die
Wärmeausnutzung besonders vorteilhaften Gegenstromprinzip arbeitet. Parallel zur
Kessellängsachse verläuft durch den unteren, aus der Rauchkammer herausragenden
Teil der Wasserkammer h das als Wasserzu- und -abfluß dienendeRohri (Abb.3), das
dem Vorwärinerc als Drehachse dient. Wie aus Abb. 3 ersichtlich, ist zur Vermeidung
von Wasserverlusten durch Undichtheit die (las Rohr i. mit ihrem unteren Teil umfassende
Wasserkammer h. an leiden Seiten mit je einer Stopfbüchse k versehen. Die Art der
Wasserzu- und -abführung zum bzw. vom Vor wärmer entspricht der bei den bekannten
Bauarten gebräuchlichen. Zur 1?rzielung des notwendigen luftdichten Abschlusses
zwischen den Teilen a und b der Rauchkammer ist in Höhe der Stoßfuge an jedem derselben
ein Winkelflansch L und in angebracht. Der eine dieser Flansche greift mit
einem im Schnitt keilförmigen Vorsprung in eine entsprechende Keilnut des anderen
Flansches. Die Rauchkatnmerteile werden durch (zweckmäßig vier) Zugschrauben n ztisainmengezogen,
die in ihrer baulichen Durchbildung im wesentlichen denjenigen entsprechen, die
zum Verschluß der Rauchkaminertüren von Lokomotiven gebräuchlich sind. Diese Schrauben
haben am vorderen Ende einen Handhebel o und am hinteren Ende einen rechteckigen
Kopf p, mit dem sie in Langschlitze des am festen Rauchkammerteil a angebracnzen
Winkelflansches L eingreifen und durch Drehen um 9o° gegen Herausziehen gesichert
werden. Der für festes Ineinanderpressen der Winkelflansche notwendige Zug in den
Schrauben zt wird durch die in bekannter Weise mit einem Handrad versehene :Mutter
q erzeugt. Diese hat 'an ihrem hinteren Ende einen aufgesetzten Bund r, der sich
beim Herausschrauben der Mutter g gegen das am drehbaren Teil b der Rauchkaminer
angebrachte Drehlagers legt und den Teil b soweit vom Teil a abhebt, daß der keilförmige
Vorsprung des Winkelflansches l aus (ler Keilnut des Flansches nt heraustritt, worauf
nach Umdrehen der Schraubevt um 9o3 und Herausziehen des Kopfes derselben, p, aus
dem Langschlitz des Flansches 1 der Teil b in die in Abb. 2 punktiert gezeichnete
Lage gedreht werden kann; damit ist sowohl der Vorwärmer wie auch die vordere Kesselrohrwand
mit den Rauch- und Heizrohrmündungen gut zugänglich. Die Feder t, die etwa am Achsrahmen
der Lokomotive befestigt sein kann, erleichtert die Bewegung des Teiles b. Die Möglichkeit
der Reinigung der Vorwärmerheizr obre von Kesselstein, Schlamm u. dgl. ist dadurch
geboten, daß die Wasserkammerdeckel von den Seiten der Rauchkammer her leicht zugänglich
sind, wie sich dies aus Abb. 2 ergibt.