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Nietmaschine. Bei einer Reihe von Arbeitsmaschinen mit Zug- oder Druckwirkung
wurde bisher zum Antrieb ein dauernd laufender Motor verwendet, von welchem aus
entweder eine mechanische Übertragung mit Kupplung unter Verwendung von Schwungmassen
oder eine hydraulische Übertragung bis zur Arbeitsmaschine stattfand. Der dauernd
laufende Motor und die Schwungmassen oder die hydraulische Übertragung verursachen
große Verluste. Diese Verluste werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß der
Motor für jeden Hub angelassen und abgestellt wird. Hierbei ist es nötig, eine Steuerung
für
den Motor vorzusehen, die an die Aufinerksamkeit des Bedienenden keinerlei Anforderungen
stellt und die alle nötigen Sicherheiten in sich enthält. Die Sicherheit gegen t
herschreitung des maximalen Motordrehinoinentes oder der maximalen Belastbarkeit
der Maschine läßt sich durch die als Arbeitsregler bekannten Einrichtungen in einfacher
Weise gewährleisten. Bei einzeliie_i Maschinengattungen, beispielsweise bei N ietinaschinen,
kommt aber noch folgendes hinzu. Der Schließdruck soll bei jeder Nietung so lange
bestehen bleiben, bis die Nieten vollständig erkalten. Da nun eine große A_izahl
Nietungen in der Zeiteinheit ausgeführt werden, so würde dies, wenn der Motor unter
Strom stehenbleibt, eine starke Erwärmung (:es Motors ergeben. Außerdem entspricht
der Nietdruck nicht immer dem Maximaldruck, für den die :Maschine gebaut ist, sondern
der Nietdruck soll je nach dem Nietdurchmesser verschieden sein. Um diese beiden
Forderungen zu erfüllen, ist gemäß der weiteren Erfindung eine Dehnungsauslösung
vorgesehen, welche in der Abb. i der Zeichnung dargestellt ist. Der Antriebsinotor
1;, der beispielsweise mit dem Körper der Nietmaschine 18 fest verbunden ist, treibt
mittels Räderübersetzung das Rad ig. Dieses Rad enthält eine spiralförmig verlaufende
Nut, in «-elche die Rolle 2o des Hebels 21 eingreift. Durch den Hebel 21 wird unter
Vermittlung eines Zwischenstückes 22 die Bewegung auf den Nietstenipe123 übertragen.
Bei Ausüben eines gewissen Nietdruckes wird sich das Gestell i8 der Nietmaschine
etwa tun den Punkt 2.f auseinanderbiegen. Die hierbei auftretende Gestaltungsänderung
kann in etwa zweifach vergrößertem 1\laßstabe auf ein geeignet angeordnetes Gestänge
übertragen und dazu benutzt werden,- die Kontaktvorrichtung für die Schaltung des
Motors zu betätigen. Dieses Gestänge 25, welches etwa aus Gasrohren zusammengesetzt
ist. ist an seinem oberen Ende fest finit dein Gestell 18 der ietinaschine verbunden
und außerdem um einen firn Punkt 2d. befestigten Zapfen drehbar gelagert. Das untere
Ende des Gestänges 25, das mit dein lllascbinengestell überhaupt nicht verbunden
ist, trägt die Einrichtung zur Auslösung der Motorschaltung. Beim Auftreten eines
gewissen Nietdruckes wird nun zunächst der obere Teil des Maschinengestells nach
oben durchgebogen werden. Da der obere Punkt des Gestänges 25 mit diesem Teil des
Maschinengestelles fest verbunden ist, so wird dieser Punkt die durch diese Durchbiegung
bedingte Bewegung des Gestelles mitmachen. Dadurch wird das gesamte Gestänge 25
um den Punkt 24 gedreht, so claß sich der Endpunkt des unteren Schenkels des Gestänges
gegenüber dein unteren Schenkel des Gestelles 18 etwa so weit bewegt, wie es der
Durchbiegung des oberen Sche_ikels und des Gestelles entspricht. Da aber gleichzeitig
auch. der untere Schenkel des Gestelles 18 sich unter dem Einfluß des Nietdruckes
nach unten durchbiegt und hierbei die räumliche Lage des Gestiinges 25 nicht beeintlußt,
so wird hierdurch eine weitere Relativbewegung zwischen den unteren Endpunkten der
Teile 18 und 25 stattfinden. Die Relativbewegung dieser beiden Punkte 11egeneinander
wird daher doppelt so groß sein, wie der Durchbiegung jeder der beiden Gestellhälften
entspricht. Dadurch wird an ('.ein unteren Ende des Gestänges eine Relativbewegung
von immerhi i inelirere.i Millimetern erreicht, die dazu ausgenutzt wird, unter
Vermittlung von t'bertragungshebeln einen einstellbaren Kontakt ju betätigen. Es
kann erreicht werden, daß der Kontakt bei einer gewissen Dehnung des Körpers betätigt
wü-rl und den Motor ausschaltet. Da das Getriebe in der Druckstellung selbsthemmend
ist, so bleibt der Nietdruck erhalten, bis der Stempel durch Rückwärtslauf des Motors
zurückgezogen wird. Der Motor wird also entsprechend umschaltbar ausgeführt und
durch Druckknöpfe, die an der Nietmaschine angeordnet sind, gesteuert. Die Steuerung
selbst muß aber nicht notwendigerweise mit der N ietinaschine verbunden sein, sondern
es kann zwischen der Steuerung und der Nietmaschine die Verbindung durch ein biegsames
Kabel hergestellt werden. Dies ist besonders bei ortsbeweglichen Nietmaschinen vorteilhaft,
da die Steuerung mit den Widerständen usw. immerhin eine gewisse Größe bat, die
bei der Arbeit der Niettnascl:ine stören u-ürde. Die Steuerung, die gegebenenfalls
getrennt vom Motor und von der Arbeitsmaschine angebracht und dann durch biegsatrie
Kabel mit der Maschine verbunden sein kann, läßt sich in verschiedener Weise ausführen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Steuerung ist in der Abb. 2 dargestellt.
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i ist der Antriebsmotor für die Nietmaschine, welcher über die -Umkehrschütze
8, g an das Netz P, Na angelegt «-erden kann. 3 ist die Hauptstromwicklung. d. ist
die Nebenschlußfeldivicklung. Die Steuerung des Motors erfolgt durch die Druckknopftafef
i 16, derart, daß bei Betätigung des obersten Druckknopfes das Schütz g anspringt
und somit in der einen Drehrichtung angelassen wird, dagegen bei Betätigung des
mittleren Druckknopfschalters das Schütz 8 an- j springt und der Motor in der anderen
Drehrichtung angelassen wird. Bei Betätigung
des untersten Druckknopfes
kommt der Motor zum Stillstand. Ebenso wird der Motor , abgeschaltet, wenn der Dehnungsauslöser
2 sich bei einem bestimmten Nietdruck öffnet. Die Betätigung des Kontaktes :2 wird
durch (las in Abb. i angegebene Gestänge 25 bei bestimmter Deformation des Maschinenrahmens
betätigt. 15 ist ein Feldregtilierwiderstand, der in bekannter Weise durch die Arbeitsregler
5, 6, 7 derart gesteuert wird, daß das vom ;Motor abzugebende Drehmoment annähernd
konstant bleibt. i i ist ein Bremshilfsschütz und 13 ein Bremswiderstand.
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Zur Erläuterung der Wirkungsweise der Einrichtung werde zunächst angenommen,
(laß der mittlere Druckknopf 16 bei stillstehendem Motor betätigt wird. Dann fließt
zunächst Steuerstrom von P über die Leitung io, den unteren Druckknopf, den linken
Kontakt des mittleren Druckknopfes, Leitung 12" den oberen Teil des Widerstandes
v, die Spule des Schützes 8, Punkt .f4 am Schütz g, den Hilfskontakt k, am Schütz
9, den rechten Teil des Bremswiderstandes 13, Leitung 14 und Spulen der Arbeitsregler
5, 6, 7, Hauptstromfeld 3 nach N. Infolgedessen springt Schütz 8 an, so daß nunmehr
der Motor i an das Netz angeschlossen ist und in der Arbeitsdrehrichtung, d. h.
in derjenigen Richtung, in welcher der Nietstempel 23 nach abwärts bewegt wird,
anläuft. Gleichzeitig fließt, unabhängig davon, ob der Druckknopf 16 wieder losgelassen
wird oder nicht, der Steuerstrom für die Spule des Schützes 8 von P über die Leitung
io, den unteren Druckknopf, den rechten Kontakt des oberen Druckknopfes, den Dehnungsauslöser
2, den bei eingeschaltetem Schätz 8 geschlossenen Hilfskontakt h_, den gesamten
Widerstand v, dieSchützspttle desSchützes 9, den linken Kontakt des Schützes 8,
die Arbeitsreglerspulen 5, 6, 7 und das Feld 3 nach N. Hat der Motor eine gewisse
Drehzahl erreicht, so «-erden durch den Arbeitsregler allmählich selbsttätig die
einzelnen Teile des Widerstandes 15 eingeschaltet, das Feld somit geschwächt und
der Motor weiter beschleunigt. Sobald der Nietdruck einen bestimmten Wert überschreitet,
wird der Kontakt 2 durch das Gestänge 25 geöffnet, so daß der Stromkreis für die
Spule des Schützes 8 unterbrochen und der Motor ausgeschaltet wird. Die Ausschaltung
des Motors kann weiterhin noch durch Betätigung des untersten Druckknopfes 16 zu
beliebigen Zeiten von Hand erfolgen. Außerdem sind noch Grenzschalter 2' vorgesehen,
die von der Arbeitsmaschine selbsttätig in ihren Grenzstellungen betätigt «-erden
und den Motor ebenfalls ausschalten. Ist der Motor abgeschaltet, so wird er, bis
er zum Stillstand kommt, als Generator arbeiten, und zwar ist der Ankerstromkreis
geschlossen über die Punkte A der Schütze 8, 9, den Bremswiderstand 13, die Spule
des Bremsschützes i i, Punkt B des Schützes B. Das Bremsschütz i i wird infolgedessen
ansprechen und die vor das Nebenschlußfeld 1d. geschalteten Regulierwiderstände
15 kurzschließen, so daß die Maschine voll erregt ist und einen kräftigen Bremsstrom
erzeugt, der die Maschine i außerordentlich rasch zum Stillstand bringt. Sobald
dies erreicht ist, wird das Schütz i i wieder abfallen und durch Vorschalten der
Widerstände 15 den durch die Feldwicklung 14 fließenden Strom nahezu auf Null herabsetzen.
Um den Rücklauf des Motors herbeizuführen, wird der obere Druckknopf 16 von Hand
betätigt. Dadurch wird in ähnlicher Weise, wie dies oben für das Schütz 8 angegeben
ist, das Schütz 9 eingeschaltet und auf diese Weise der Motor an Spannung gelegt.