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Anlaßvorrichtung. Den Gegenstand der Erfindung bildet eine besonders
für Kraftwagen bestimmte Anlaß-"orrichtung, deren Ritzel vom Pedal durch eine Feder
eingerückt und beim Rückhube des Pedals zwangläufig ausgerückt wird. Die neue Vorrichtung
zeichnet sich gegenüber den bekannten dieser Art dadurch aus, daß eine Bremse für
eine rasche Stillsetzung der Anlaßvorrichtung nebst Vorrichtungen zur Ausrückung
der Bremse beim Anlassen
der Kraftmaschine vorgesehen ist. Die Verbindung
einer sicheren paarschlüssigen Ausrückung mit der selbsttätigen Bremsung gewährleistet
eine sichere und rasche Funktion besonders in dem Falle, claß der Fahrer das Pedal
vorzeitig losläßt, in dein Glauben, die Kraftmaschine sei bereits angesprungen.
In solchem Falle kommt sehr viel darauf an, daß der Anlaßvorgang sofort nach dein
erfolglosen ersten Anlaßversucb mit Erfolg wiederholt werden kann, ohne daß das
Anlaßritzel beim erneuten Einrücken in die Schwu.ngradverzahnung eine gefährliche
Drehgeschwindigkeit hat. Dies wird durch die Kombination .der Bremseinrichtung mit
der Anlaßvorrichtung gewährleistet.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch im Längsschnitt dargestellt.
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Die Anlaßvorrichtung weist. ein das Anlaßzahnrad enthaltendes Gehäuse
31 auf, das mit dein llotorrahinen 3,9 verbunden ist, in dessen Lagern 37
und 38 eine Ankerwelle 4o drehbar und verschiebbar ist. Das Motorgehäuse 35 trägt
Polstücke 39a und@otarfeldwicklungen 39. Die Ankerwelle 4o trägt den Anker 41, Kommutator
42 und einen Bremsring43 aus Kork oder sonstigem Bremsmaterial. In der Mittelbohrung
44 der `Felle 4o befindet sich ein Hohlkolben 45, der eine Feder 46 enthält. Diese
drückt die Welle 40 nach rechts und den Kolben 45 nach links, so (laß bei ruhendem
Motor der Anker 4.1 federnd unsymmetrisch zu den Polstücken 39a gehalten wird. Gleichzeitig
wird dabei der Korkring 43 in bremsender Anlage gegen die Nabe der rechten Stirnwand
des Motorgehäuses 35 gehalten.
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Die Ankerwelle 4o trägt an einem Ende ein ?ahnrad 8o, das mit einem
Ringzahnrade 81 kämmt. Dieses ist auf dem Innengliede 82 einer Freilaufkupplung
drehbar und dient als Außenglied dieser Kupplung. Kupplungsteil 82 ist auf der Welle
9o befestigt, die in Lagern 9i und 92 des '.%lotorrahmens und des Anlaßzahnradgehäuses
31 ruht. Welle go ist bei 93 mit einer Mitnebmerfeder versehen, um eine verschiebbare
Triebverbindtung mit dem Anlaßmotorzahnrad 94 zu schaffen. Letzteres besitzt einen
Bund 95 mit Flansch 96. Eine genutete Muffe 97 ist auf der Welle 9o verschiebbar
und trägt einen Bund 98 mit Flansch 99. Das Gehäuse i oo besitzt einen ringförmigen
Innenflansch toi, welcher den Flansch 96 des Bundes 95 umgibt. Der Innendurchinesser
des Flansches toi ist größer als der Außendurchmesser des Zahnrades 94, so daß das
Gehäuse ioo bequem über das Zahnrad hinweggeschoben werden kann. Das andere Ende
des Gehäuses ioo umgibt den Flansch 99 des Bundes 98. Das Gehäuse ioo bildet zusammen
finit den Bunden 95 und 98 in der einen Richtung eine feste mechanische Verbindung
zwischen der Hülse 97 und dem Zahnrade 94.. In der entgegengesetzten Richtung wird
durch die Hülse 97 das Zahnrad 94 mittels einer zwischen die Bunde eingeschalteten
Feder 103 bewegt.
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Hülse 97 wird durch einen Hebel iio bewegt, der auf einer vom
Gehäuse 31 getragenen Welle i i i gelenkig gelagert ist. Hebel i io trägt an einem
Ende einen Stutzen 112, der in die Muffe 97 eingreift, während sein anderes Ende
mit dem Anlaßpedal i 13 verbunden ist. Dieses ragt durch den Boden 114 des Automobils
und besitzt oben einen Fußknopf 115. Zwischen diesen und eine vom Fußboden i i4.
getragene Büchse i 17 ist eine Feder i 16 eingeschaltet, die für gewöhnlich das
Zahnrad 94 außer Eingriff mit der Schwungradverzahnun.g 22 hält. Hierbei nehinen
die Verstellungsteile die Lage nach der Abbildung ein. Hebel i i o und Pedal i 13
sind auch mit dem Steuerhebel 66 für die Bürsten des Elektromotors verbunden.
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Die Vorrichtung wirkt wie folgt: Durch Herabtreten des Anlaßpedals
113 wird Hebel i io entgegengesetzt dem Uhrzeiger gedreht und Muffe.97 nach rechts
bewegt. Sofern die Zähne des Rades 9.a. nicht mit den Zähnen der Schwungradverzahnung
zusammenstoßen, überträgt die Verschiebung der Hülse 97 durch die Feder
103 eine Verschiebungsbewegung auf Zahnrad 94, das da-.durch in die Schwungradverzahnung
eingerückt wird. Dabei bringt auch der Hebel 66 die Bürsten zur Berührung mit dem
Kominutator 42. Das Motorfeld wird dadurch mittels Batteriestroms genügend erregt,
um die Anfangsspannung der Feder 46 zu überwinden und den Anker 41 achsial nach
links in eine zu den Polstücken 39a symmetrische Lage zu ziehen. Dadurch wind die
Korkbremse 43 vom Endrahmen 33 -weggezogen und ausgerückt. Die Zahnräder 8o und
81 haben Schrägzähne, so daß durch deren Druckreaktion ein achsialer Schub nach
links auf die Welle 4o ausgeübt wird. Wenn der Motor sich zu drehen beginnt, so
wird die Feder 46 etwas zusam.mengepreßt auf Grund (ler verbundenen Wirkung der
auf den Anker 4.1 ausgeübten magnetischen Zugkraft und des Achsialschubes der Welle
40. Dadurch wird die Bremse 43 sehr rasch ausgerückt, so claß Anker 4i sich frei
drehen und das Schwungrad andrehen kann, um die Kraftmaschine durch die beschriebenen
mechanischen Verbindungen anzulassen.
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Sollten die Stirnflächen der Zähne des Rades 94 beim Einrücken mittels
des Pedals 113 auf die Zähne des Schwungzahnrades 22 stoßen, so wird die Feder io3
über ihre Anfangsspannung
hinaus stark zusammengepreßt, bevor der
Hebel 66 genügend weit bewegt ist, um den -Motor in der beschriel)-enen Art einzuschalten.
In .der Feder 103
wird so eine beträchtliche Energie aufgespeicliert, bevor
der Elektromotor zu wirken beginnt. Sobald das Zahnrad 94 bei beginnen-(1(@r Drehung
des Elektromotors in Einrückstellung relativ zum Schwun-zalinrade 22 gedreht ist,
wird die Energie der Feder 103 plötzlich frei und schnellt das Zahnrad 94. kräftig
in vollen Eingriff mit dem Schwungz' bevor noch der Motor eine irgend beträchtliche
Geschwindigkeit erlangen kann. Das Zahnrad 94 ist möglichst leicht ausgeführt, und
die Feder 103 greift direkt an ihm an, so daß die bei der Auslösung der Feder
zu beschleunigende träge Masse so gering wie möglich ausfällt. Dadurch wird die
durch die Feder bei der Bewegung des Zahnrades erzeugte lineare Beschleunigung so
groß wie möglich. Das Verhältnis dieser linearen Beschleunigung zu der durch die
Drehbewegung des ':Motors aus der Ruhelage bedingten Winkelbeschleunigung ist so,
daß der Eingriff des Zahnrades und Schwungrades gesichert ist, bevor der 'Motor
eine beträchtlichere Geschwindigkeit erlangt hat.
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Nach dem Anspringen (leg Kraftmaschine wird Pedal 113 losgelassen
und wird durch Feder 116 wieder aufwärts bewegt, welche auch die -Muffe 97 nach
links bewegt. Veriiiöge Verbindung der Muffe 97 mit dem "Zahnrad 94 durch das Gehäuse
i oo wird Zahnrad 94 auch nach links bewegt, so daß es außer Eingriff mit Schwungrad
22 kommt. Gleichzeitig bewegt sich Hebel 66 nach rechts herüber, so (Maß die Bürsten
vom Kommutator :M2 abgehoben werden. Die Feldspulen 39 werden jetzt stromlos und
lassen es zu, daß «ie Feder 46 den Ring 43 in bremsenden Dingriff mit der rechten
Stirnwand des 1lotorrahmens 35 bringt, wodurch die Ankerwelle 4o rasch stillgesetzt
wird. Es ist er-,viinscht, daß der Motor sich beim jedesmaligeil Einschalten des
Stromes in Ruhe befindet, damit die Geschwindigkeit des Anlaßzahnrades 94 nicht
zu groß ist, wenn es durch die Feder 103 in der beschriebenen Art in Eingriff
mit Schwungzahnrad 22 geschnellt wird. Dadurch, daß der Motor rasch stillgesetzt
wird, kann der Anlaßvorgang unbedenklich in du n Falle sofort wiederholt werden,
wenn der Fahrer in der Annahme, (Maß die Kraftmaschine angesprungen ist, das Anlaßpedal
losgelassen hat, ohne daß die Kraftmaschine wirklich angesprungen ist.
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Wird (las Pedal i i,5 beim Anspringen der Kraftmaschine nicht losgelassen,
so treibt diese (las Zahnrad 94 mit hoher Geschwindigkeit. Diese Bewegung wird aber
dank der Freilaufkupplung nicht auf den -Motor übertragen.
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Das Gehäuse ioo wirkt mit der Muffe 97 und Zahnrad 94. zusammen, um
beim Entkuppeln eine unnachgiebige Verbindung zwischen dem Zahnrade und dem Pedal
zu schaffen, damit man sich dabei nicht auf die Feder 103 verlassen muß und eine
rasche Entkupplung erzielen kann.