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Andrehvorlichtung.
Beim Gebrauch von Andrehvorrichtungen an Verbrennungskraftmaschinen ist es bekannt, dass beispielsweise bei sechszylindrigen Maschinen die Explosionen in den verschiedenen Zylindern nicht in der richtigen Anordnung stattfanden, nämlich, wenn der Motor sehr kalt ist, dann fanden diese Explosionen in unregelmässiger Reihenfolge und in Unterbrechungen statt, die von dem gewöhnlichen Betriebe abweichen. Diese einzelnen Explosionen trieben nun das Schwungrad stossweise nach vorn und gleich darauf mag die ganze Verbrennungskraftmaschine stillstehen, gerade weil die Explosionen nicht in der richtigen Zeitfolge stattfinden.
Durch diesen stossweisen, plötzlichen Antrieb des Schwungrades wird nun das Andrehzahnrad der bekannten Andrehvorrichtungen häufig aus seinem Eingriff mit dem Schwungrad herausgeworfen, und wenn also die Maschine dann stillsteht, so muss erst der Andrehmotor mit dem Schwungrad wieder in Eingriff gebracht werden und dies bedeutet natürlich, dass die Batterie beansprucht werden muss, um den Andrehmotor aus seiner Ruhelage auf jene Geschwindigkeit zu bringen, die zum Andrehen notwendig ist.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Andrehvorrichtung, die selbst bei kaltem Wetter diese Nachteile vermeidet und deren Ritzel nicht leicht ausser Eingriff aus dem Schwungrad gerät. Es muss also dann auch nicht die Batterie benutzt werden, um den Andrehmotor erst auf hohe Geschwindigkeit zu bringen, durch die die Einrückung des Ritzels erfolgt. Wenn das Schwungrad nach dieser Erfindung einmal von dem Anlasserritzel erfasst ist, so wird letzteres nur ausgerückt, wenn der Maschinenwärter oder bei Fahrzeugen der Fahrer die Ausrückung tatsächlich herbeiführen will. Der Eingriff bleibt also beständig aufrecht erhalten und die plötzliche Beschleunigung des Schwungrades durch die stossweise Anhäufung von mehreren Explosionen macht dabei keinen Unterschied.
Das Andrehritzel wird dabei immer in den richtigen Eingriff mit dem Schwungrad verbleiben und jenen Stoss beim Anlassen der Kraftmaschine aufnehmen, der bei voller Versorgung der Kraftmaschine mit dem Betriebsmittel zu erwarten ist. Es wird bei dieser Andrehvorrichtung jener Stoss abgedämpft, der auf sie dann ausgeübt würde, wenn das Ritzel sich schon in Eingriff mit dem stillstehenden Schwungrad der Maschine befindet undnunmehr die Maschine mit einerverhältnismässig starken Beschickung des Betriebsmittels gespeist wird.
Die Vorrichtung nach der Erfindung enthält eine nach einer Richtung hin arbeitende Kupplung, die jedoch in diesem Falle nicht mit den bekannten Rollen und Schrägflächen versehen ist. Die Verbindung dieser Rollen und Schrägflächen ist nicht immer verlässlich, besonders dann nicht, wenn das Schmiermittel, dass auf die Arbeitsflächen einwirkt, sich erhärtet ; gerade bei kaltem Wetter ist diese Erhärtung zu gewärtigen.
Die Zeichnung stellt teilweise im Schnitt und teilweise im Aufriss ein Ausführungsbeispiel dar.
Der Andrehmotor 1 besitzt die bekannte Antriebswelle 2. Das anzudrehende Schwungrad 3 ist mit Verzahnung versehen und auf der Welle 2 sitzt ein Überwachungsglied , das sich längsweise auf dieser Welle verschieben kann, jedoch dabei mit der Welle derart verbunden ist, dass es sich mit ihr drehen muss.
Diese Möglichkeit der Längsverschiebung mitBezug auf die Welle, verbunden mit Sicherungen gegen Ver-
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Welle 2 unmöglich. Das Antriebsritzel J der Andrehvorrichtung sitzt ebenfalls auf der Welle 2 und ist zum Eingriff auf das Schwungrad 3 bestimmt. Um das Drehmoment von der Welle 2 auf das Ritzel 5 zu übermitteln, ist zwisehen dem Überwachungsglied d und dem Ritzel 5 eine Kupplung 6 eingeschaltet. Diese Kupplung umfasst eine Hülse 7 und eine Mutter8, die sich auf dem Schraubengewinde des Überwachungs-
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gliedes 4 führt. Wenn der Motor l die Welle 2 antreibt, so wird durch diese Mutter 8 die Kupplung in Arbeitsstellung geworfen.
Eine Entfernung der Mutter 8 von dem Übrwachungsglied 4 ist durch den federnden Ring 27 unmöglich gemacht, der am Ende des Gewindes des Überwachungsgliedes eingelegt ist. Ferner dient zur Übertragung eine Feder 9, die in dem Gehäuse 7 zwischen dem Ritzel 5 und der Mutter 8 eingeschaltet ist.
Das Antriebsglied 5 sitzt unmittelbar auf der Welle 2 in Achsdeckung mit dem Überwachungsglied und kann sich auf dieser Welle drehen und längsweise verschi"b : n. Das Ritzel besitzt einen fest daran angebrachten Flansch 10, gegen den sich die Feder 9 abstützt. Die Hülse 7 hat einen nach einwärts gerichteten Flasch 11, dessen Innenrand so gezahnt ist, dass die Zähne des Flansches in die Lücken dos Ritzels bei 12 einpassen. Wenn also die Hülse 7 gedreht wird, so wird damit auch das Ritzel 5 in Drehung versetzt. Ähnlich wie der Flansch 11 mit Zähnen versehen ist, ist auch eine Unterlagsscheibe 28 aus Pressspan od. dgl. zwischen dem Flansch 10 des Ritzels und dem Flansch 11 der Hülse eingeschaltet.
Das Überwaehungsglied 4 hat eine Umfangs nut 13, in die ein federbeherschter Hebel 14 eingreift.
Dieser Hebel kann von Hand oder Fuss bewegt werden, um das Überwachungsglied zu verschieben, lässt jedoch dessenDrehung zu. Auf demHebel ist eine Kontaktplatte 15 angeordnet, die gegen den Hebel isoliert ist und beim Ausschwingen des Hebels Stromschluss zwischen den beiden Kontaktstücken. M herstellt,
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nun Zähne und Lücken, wob3i die Zähne in passende Unterbrechungen der Hülse 7 eingreifen, so dass also eine Verdrehung der Büchse gegenüber der Hülse 7 unmöglich gemacht ist. Die Kupplung 6 in der Hülse besteht aus den Kupplungsscheiben 19 und 20 u. zw. ist 20 der trabende Teil der Kupplung, der mit der Hülse 7 verbunden ist, um sich mit der Hülse zu drehen.
Zu diesem Zwecke sind Vorsprünge an diesem
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Vorsprünge der Kupplungsscheibe 20 eingepasst sind, so dass bei 26 Schultern entstehen, die zur Begrenzung der Längsverschiebung der Kupplungsscheibe 20 nach der einen Richtung hin dienen. Als Kupplungsscheiben 19 dienen Korscheiben, die auf den gegen die mittlere Scheibe 20 hin gerichteten Flächen mit Metallplatten abgedeckt sind, dia in die Korkschiben eingepresst werden. Aus diesen dünnen Metallplatten sind Zungen 21 ausgestanzt und abgebogen und diese Zungen greifen in Löcher der mittleren Kupplungsscheibe 20 ein. Wenn sich die Teile in der Ruhelage befinden, wie in der Zeichnung dargestellt, ist der Flansch 22 der Mutter 8 in einem geringen Abstande von der benachbarten Kupplungsscheibe.
Um die Scheiben ? lose zu baiden Seiten der treibanden Scheibe 20 zu halten, wie in der Zeichnung dargestellt, sind Bleohbügal 23 vorgeseinn, die in die Korkscheiban 79 eingepresst sind und dadurch diese Scheiben verhindern, in eine Baziehung zur mittleren Scheibe 20 zu treten, in der der Antrieb nicht übertragen werden könnte.
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Die gewöhnliche Betriebsweise der Andrehvorriehtung ist folgende : Der Hebel 14 wird um seinen Stützpunkt 18 ausgeschwungen und verschiebt dadurch das Überwachungsglied 4 längs des vierkantigen Teiles der Welle 2, Dieses Überwachungsg1ied schiebt dann unter Vermittlung der Mutter 8 und der Feder 9 das Ritz ? 15 in Eingriff mit dem Zahnkranz 3 des Schwungrades und dabei verschiebt sich naturgemäss auch die Hülse 7 mit dem Ritzel 5. Nachdem der Hebel 14 soweit verschoben worden ist, dass Ritzel 5 und Zahnrad 3 sich in vollem Zahneingriff befinden, schliesst der Hebel durch die Platte 15 den Stromkreis des Motors, so dass die Welle 2 in Drehung versetzt wird.
Da jedoch die Kupplungen 19, 20 sich nicht in vollem Übartragungszustande befinden, so wird weder der Hülse 7 noch dem Ritzel 5 ein Drehmoment übermittelt. Das Ritzel und die Hülse werden also gewissermassen durch den Zahnkranz 3
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hinein, bis der Flansch 22 die Kupplungsteile 19, 20 mit genügender Kraft auseinanderdrückt, um die Drehung der Hülse 7 und damit die Drehung des Ritzels 5 herbeizuführen, wodurch auch nunmehr dem Zahnkranz 3 des Schwungrades die Drehung mitgeteilt wird und die Maschine angelassen wird. Die Bewegungsübertragung vom Motor 1 geht durch die Welle 2, Überwachungsglied 4, Kupplung 6, von der mittleren Kupplungsscheibe 20 durch die Hülse 7 zum Ritzel 5 und zum Schwungrad 3.
Die Kupplungsteile werden naturgemäss nur allmählich gegeneinander gedrückt und die Kupplung nimmt also den Stoss auf, der bei Andrehen der Maschine zu gewärtigen ist. Läuft dann die Kraftmaschine
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also nicht unbedingt den Hebel 14 sofort loslassen, nachdem einmal das Anlaufen der Kraftmaschine stattgefunden hat. Erscheint es ihm jedoch, als ob die Kraftmaschine angelaufen wäre, so wird folgendes stattfinden : Es sei angenommen, dass der Eindruck, den er hat, ein falscher ist. Das Zahnrad 3 dreht sich nicht oder hört auf, sich zu drehen. Der Wärter hat den Hebel 14 noch nicht losgelassen, die Kupplung wird sofort wieder angezogen werden, wie oben erwähnt und der Andrehvorgang beginnt wieder ganz von vorn.
Lässt der Wärter oder Fahrer den Hebel 14 los, so wird dieser Hebel unter der Kraft der nicht dargestellten Feder in die in der Zeichnung dargestellte Lage gebracht und bewegt dadurch die ganze Andrehvorrichtung in diese Lage. Das Ritzel 5 ist dann ausser Eingriff auf das Zahnrad 3, die Kontakte 16 sind offen.
Sollte die Kraftmaschine rückfeuern, so hat das Zahnrad 3 das Bestreben, das Ritzel 5 und die Hülse 7 entgegengesetzt zu jener Richtung zu drehen, in der der Motor 1 die Teile zu drehen sucht. Auch dann werden die Teile des Mechanismus nicht beschädigt werden, da dann die Kupplung 6 schlupft und dem Ritzel und der Hülse gestattet, sich nach der entgegengesetzten Richtung zu drehen. Die Kupplung ist so gewählt, dass sie zu schlüpfen anfängt, wenn ein Drehmoment übertragen werden soll, das grösser ist, als das zum Andrehen notwendige Drehmoment.
Es kann nun vorkommen, dass beim Ausschwingen des Hebels 14 und bei der dadurch herbei- geführten Verschiebung des Ritzels 5 das letztere mit seinen Zähnen nicht in die Lücken des Zahnrades eingreift, sondern gegen die Zähne des Schwungrades stösst. Da dann das Ritzel 5 gegen Längsverschiebung festgehalten wird, so hat die weite Ausschwingung des Hebels 14 zufolge, dass die ganze Vorrichtung, ausgenommen jedoch das Ritzel 5, von der in Fig. 1 gezeigten Lage nach links weiter geschoben wird.
Die Hülse 7'verschiebt sich also dann mit Bezug auf das Ritzel. Die Feder 9 wird dabei zusammengepresst und übt einen Druck gegen die Schdba 10 einerseits und den Flansch 8'der Buchse 82 anderseits
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wachungsglied 4 und die Weih 2 sich drehen. Die anderen Teile bleiben jedoch bei dieser Andrehung nunmehr stillstehen, da die Reibung zwischen den Zähnen des Schwungrades. 3 und jenen des Ritzels
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und mittelbar wird diese Reibung auch durch die Feder 9 der Mutter 8 übermittelt. Es wird sich also das Überwaohungsglied 4 in die Mutter 8 hineinschrauben und die Mutter 8 wird dadurch die Kupplungsteile noch fester auseinander pressen.
Es findet dann die Übermittlung des Drehmomentes von der Motorwelle 2 durch dab Übsrwachungsglied 4, Kupplung 6, zur Hülse 7 und zum Ritzel 5 statt, so dass das Ritzel 5 gedreht wird. Sowie dieses Ritzel ein wenig verdreht ist, kommen seine Zähne in Gegen- überstellung mit den Lücken des Schwungrades. * ! und die vorher zusammengedrückte Feder 9 wird sich nun rasch entspannen und das Ritzel in vollen Eingriff mit dem Schwungrad schnellen, Daraufhin findet der Andrehvorgang in gewöhnlicher Weise statt. Bei dieser stossweisen raschen Einrückbewegung dient die Platte 28 dazu, den Schlag oder Lärm abzudämpfen, der bei diesem stossweisen Eintritt des
Ritzels in Arbeitsstellung sonst nicht vermieden werden kann.
PATENT-AN SPRÜCHE :
1. Andrehvorrichtung für Kraftmaschinen bei der ein Antriebsglied mit dem anzudrehenden Maschinenteil von Hand (Fuss) aus in Eingriff gebracht wird und eine das Drehmoment übermittelnde Antriebsübertragung gleitbar auf der Welle und drehbar mit ihr angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass diese das Antriebsglied (5) versetzende Übertragung eine Reibungskupplung (19, 20) umfasst, die selbsttätig ausgelöst wird, wenn die Maschine unter ihrer eigenen Kraft läuft.