DE40607C - Vorrichtung zum Aufreihen der niedergehenden Becher bei Elevatoren mit veränderlicher Förderhöhe - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 35: Hebezeuge.

Förderhöhe.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. Juli 1886 ab.

■ Um das Becherwerk eines Elevators je nach dem Sinken der Oberfläche des zu hebenden Stoffes zu verlängern, ist folgende Einrichtung getroffen:

Die beiden Ketten 20, welche zwischen sich die Becher 21 tragen, die mittelst seitlicher Zapfen 22 in den Kettengliedern ruhen, laufen um die oberen Kettenscheiben 18, deren Welle 2 den Antrieb für das Becherwerk erhält, und um die unteren Kettenscheiben 34, welche sich in einem Gitterkorb auf Welle 33 drehen, der mittelst der teleskopartigen Röhren 36, 37, 38, 39 senkbar angeordnet ist.

Der Lauf der Kette ist in den beiden Bewegungsrichtungen nicht parallel; bei der Be-' wegimg nach unten bilden die Ketten um. die Scheiben 19 auf Welle 3 einen Winkel. Oberhalb dieser Scheiben sind parallel zum Kettenlauf und neben den Ketten zwei Wellen 27 angebracht, welche durch die Kegelräder 31, durch Kette 17 und Kettenscheiben 6, 8 und 5 Drehung erhalten. Diese Drehung erfolgt, wenn durch Anziehen der Mutter 12 der Hebel 9 gegen die Nabe der Scheibe geprefst ist und dadurch die letztere mit der Scheibe 6 durch Reibung verkuppelt ist.

In diesem Falle drehen sich also die Wellen 27 in einem bestimmten Verhältnifs zum normalen Becherlauf.

Um nun einen Theil der Kette und die dazu gehörenden Becher bei geringer Förderhöhe zeitweise aufser Betrieb zu setzen, werden die letzteren aufgestapelt. Zu diesem Zwecke sind die genannten Wellen mit Schraubenflächen umgeben, von. denen der oberste Gang 29 ein flacher, dagegen der unterste Gang 30 ein sehr steiler ist. Auf diesen Schraubengängen ruhen die von beiden Seiten der Becher vorstehenden Zapfen 23 auf. Gelangt ein Becher mit seinen Zapfen auf die flachen Schraubengänge, so wird seine Weiterbeförderung wesentlich verzögert und die ihm zugetheilte Kettenlänge hängt in Schleifenform herab. Durch diese Verzögerung reihen sich die nachfolgenden Becher auf einander auf. Gelangen alsdann die Zapfen 23 der Becher auf die steile Ganghöhe 30, so werden sie mit beschleunigter Geschwindigkeit befördert und dehnt sich hierbei die Kettenschleife wieder aus; nach dem Verlassen der Schraubenflächen 30 geht der Becher in der gewöhnlichen Weise und mit normaler Geschwindigkeit weiter.

Ist das Hebegut so weit gesunken, dafs auch der Gitterkorb mit seinen Kettenscheiben nachsinkt, so löst man die Mutter 12 so viel, dafs die Reibung zwischen den Scheiben 8 und 6 aufhört. Durch diese Loskupplung werden die Wellen 27 durch die Zugkraft des sinkenden Korbes und der Ketten, welche durch die Becherzapfen auf die Schraubenflächen übertragen wird, in schnellere Drehung versetzt, wobei so viel Becher mit Kettenlänge durch die Schraubengänge hindurchgleiten, als zur Verlängerung des Becherwerks nothwendig ist. Sobald der Korb wieder aufliegt, wird die Mutter 12 wieder angezogen und durch Einrücken der Reibungskupplung die Drehung der

Wellen 27 nach Mafsgabe der Fördergeschwindigkeit des Becherwerks wieder hergestellt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bei einem Elevator, dessen Becherwerk je nach dem Sinken des Niveaus des zu hebenden Materials sich verlängern mufs, die Anordnung von Wellen 27 mit Schraubenflächen 29, 30 zu beiden Seiten des Kettenlaufes von verschiedener Ganghöhe, auf denen bei Drehung dieser Schraubenflä'chen in Uebereinstimmung mit dem Kettenlauf die Ansätze 23 der Becher periodisch langsam behufs ihrer Aufstapelung mit zugehöriger Kettenlänge und sodann beschleunigter befördert werden, in Verbindung mit einer Loskupplungsvorrichtung 6, 8, 9, ι ο, 12 für den Antrieb, durch welchen die Schraubenflächen 29, 30 Drehung erhalten, um nach erfolgter Loskupplung behufs Verlängerung des Becherwerks die Drehung der Schraubenflächen unabhängig zu machen und das Nachrücken einer Anzahl Becher mit zugehörigen Kettenlängen selbstthätig zu beschleunigen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.