DE404959C - Verfahren zur Umwandlung von Rhodaniden in Cyanide - Google Patents

Verfahren zur Umwandlung von Rhodaniden in Cyanide

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DE404959C
DE404959C DEG57890D DEG0057890D DE404959C DE 404959 C DE404959 C DE 404959C DE G57890 D DEG57890 D DE G57890D DE G0057890 D DEG0057890 D DE G0057890D DE 404959 C DE404959 C DE 404959C
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Gesellschaft fuer Kohlentechnik mbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/02Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide
    • C01C3/0254Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide from cyanates or from thiocyanates

Description

  • Verfahren zur Umwandlung von Rhödaniden in Cyanide. Es gibt verschiedene Verfahren, um die in Kokerei- und anderen Destillationsgasen enthaltenen Cyanverbindungen in Form von Rhodaniden -zu gewinnen. Nach Angaben der Literatur, z. B. K ö h 1 e r »Industrie der Cyanverbindungen« 1914, S. 73, B e r t e 1 s -m a n n »Die Erzeugung des Leuchtgases« i 9 i i, S. i 99, und Volkmann »Chemische Technologie des Leuchtgases« i 9 i 5, S. 170-, hat man diesen Rhodanverfahren in Deutschland wenig Interesse entgegengebracht, weil eine Absatzmöglichkeit für die großen Mengen Rhodansalze bisher fehlte. In England, wo man nach diesen Verfahren Rhodanide erzeugte, hat man zahlreiche Untersuchungen angestellt, um die Rhodanide in Cyanide umzuwandeln. So sei erinnert an die Arbeiter, von P 1 a y f a i r ( Journ. Soc. Chem. Ind. i i,. 1$9z, S. 14), in denen geschildert wird, wie durch Schmelzen der Rhodanide mit Metallen, wie z. B. Zink, nach folgender Gleichung KCN S --- Zn = ZnS - KC C yankali gewonnen wird. In ähnlicher Weise sind Blei, Eisen und andere Metalle in Vorschlag gebracht. (;Vgl. Beilstein. .l. Auflage, Band III. S. i44. und 145.) Die großen Metallmengen, die dabei aufzuwenden sind, bzw. die Mengen '.Metallsulfid, die dabei anfallen, können aber das Verfahren kaum wirtschaftlich gestalten, weil die Metalle aus den Sulfiden regeneriert werden müssen, z. B. sind bei dem hohen Molekulargewicht des Bleies auf i t KCN S über z t Bleimetall nötig, die dauernd im Betrieb umgewälzt bzw. wieder auf Metall verarbeitet werden müssen. Es ist daher versucht worden, die Metalle durch reduzierende Gase, insbesondere Wasserstoff, zu ersetzen und nach folgender Gleichung KCNS T H_ = KCN -,- H.S Cyankali zu erhalten. (Vgl. hierzu C o n r o y , H e s 1 o p und S 1i o r e s , Journ. Soc. Chem. Ind. igoi, Bd. KK, S. 32o, und 'Iillb a u e r , Ztschr. f. anorgan. u. allgem. Chem., 8d. .19, S. 5o.) Hierbei hat sich indessen gezeigt, daß nicht ausschließlich KCN und H.,S entsteht, sondern daß das entstehende -H.YS einen Teil des entstehenden KCN wieder zersetzt, und zwar im Sinne folgender Gleichung: a KCN #- H .,S = K.S --- z 1-1 CN.
  • Das Ergebnis des Schmelzprozesses ist infolgedessen eine Mischung von Alkalisulfiden und Alkalicyaniden, und gleichzeitig entweicht ein gasförmiges Gemisch, welches H=S und Blausäuregas enthält. Man verliert also einen großen Teil der Blausäure und erhält ein vollständig unverwendbares Cyankali. über diese Schwierigkeit scheint man bis heute noch nicht hinweggekommen zu sein. Das Verfahren der Erfindung löst diese Aufgabe in einfachster Weise und gestattet die Vermeidung von Blausäureverlusten und die Gewinnung eines technisch brauchbaren Cyankalis.
  • Es wurde nämlich gefunden, daß sich in der Mischung von Sulfiden und Cyaniden, welche bei der Schmelze von Rhodaniden unter Durchleiten von Wasserstoff entsteht, das Sulfid in Cyanid umwandeln läßt, wenn man durch die Schmelze blausäurehaltiges und schwefelwasserstoiffreies Gas leitet. Dabei treibt die in dem Gas enthaltene Blausäure allmählich den Schwefelwasserstoff aus dem Sulfid aus und bildet aus dem Sulfid Cyanid. Am einfachsten kann man für diesen Zweck Gas benutzen, welches von der Schmelze selber bei dem Durchleiten von MVasserstofF abgegeben wird, dem man dann vorher den Schwefelwasserstoff entziehen muß. Da Schwefelwasserstoff im allge=r einen gegenüber der Blausäure d_e stärkere Säure ist, so war e5 nicht vorauszusehen, daß durch diesen einfachen Kunstgriff eine so überraschende Verdrängung des H.S aus dem Sulfid unter Bildung von Cyanid möglich war. Als reduzierendes Gas können Wasserstoff oder wasserstoffhaltige Gase oder andere reduzierende Gase, so wie dies schon in früheren englischen Arbeiten vorgeschlagen ist, benutzt werden. Es ist selbstverständlich, daß diese von solchen Beimengungen, welche unerwünschte Zersetzungen hervorrufen, befreit sein müssen, wie z. B. von S02, H.S, CO@ usw.
  • Mit dem geschilderten Verfahren, in Verbindung mit einem anderweitig besprochenen Verfahren der Schwefelgewinnung aus H.S, ist es möglich, aus den in Deutschland gewinnbaren sehr großen Mengen von Rhodansalzen in wirtschaftlicher Weise Cyankali zu gewinnen, unter gleichzeitiger Nutzbarmachung des Schwefelgehaltes des Rhodans.
  • Die Arbeitsweise wird durch folgendes Beispiel erläutert: 5 g Kalium- oder Natriumrhodanid werden unter Luftabschluß geschmolzen und bis zur deutlichen Rotglut erhitzt, während ein lebhafter Wasserstoffstrom durch die Schmelze gellt. Das entweichende Gas wird von Schwefelwasserstoff befreit, getrocknet und wieder in die Schmelze zurückgeführt. Es führt dann aus der Schmelze neue Mengen Schwefelwasserstoff fort und kann wieder in dieselbe Schmelze oder eine andere gleichartige zurückgeleitet werden, wodurch es sich neu mit Schwefelwasserstoff belädt und entsprechend Blausäure an die Schmelze abgibt. Wenn das aus der Schmelze kommende Gas keine nennenswerten Mengen Schwefelwasserstoff mehr mitbringt, ist die Reaktion beendet.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSpRUcH: Verfahren zur Umwandlung von Rhodaniden in Cyanide durch Behandlung mit reduzierenden Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß man die hierbei im Gemisch mit Cyaniden entstehenden Sulfide durch Behandlung mit blausäurehaltigen, aber schwefelwasserstofffreien Gasen in Cyanide überführt.
DEG57890D 1922-11-16 1922-11-16 Verfahren zur Umwandlung von Rhodaniden in Cyanide Expired DE404959C (de)

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