DE710617C - Verfahren zur Reinigung von fluechtige Saeure und Basen enthaltender Atemluft - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von fluechtige Saeure und Basen enthaltender Atemluft

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DE710617C
DE710617C DED60758D DED0060758D DE710617C DE 710617 C DE710617 C DE 710617C DE D60758 D DED60758 D DE D60758D DE D0060758 D DED0060758 D DE D0060758D DE 710617 C DE710617 C DE 710617C
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  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zur Reinigung von flüchtige Säure und Basen enthaltender Atemluft Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beseitigung von flüchtigen Basen, wie Ammoniak, als auch von schwächeren Säuren, wie Blausäure und Schwefelwasserstoff, im geringen Maße auch von stärkeren flüchtigen Säuren, aus der Atemluft.
  • Bisher verwendete man für diesen Zweck verschiedene Filtermassen, und zwar wurden für die Abfangung von Ammoniak und ähnlichen flüchtigen Basen Metallsalze, wie Zinkacetat, Zinksulfat, Kupfersulfat o. dgl., benutzt, die auf Trägersubstanzen wie Diatomit, Bimskies, Aktivkohle usw., aufgetragen waren. Zur Abfangung der sauren Gase verwendete man alkalische Filtermassen, die beispielsweise durch Auftragen von Ätznatron auf Bimskies oder von Pottasche auf Diatomit o. dgl. hergestellt waren. Man war also gezwungen, zwei verschiedene Filtermassen zu verwenden, wenn man gleichzeitig flüchtige Basen und flüchtige Säuren zurückhalten oder aus def Atemluft beseitigen wollte.
  • Für die Abscheidung von Blausäure aus der Atemluft verfuhr man so, daß man die Luft auf basisches Zinkcarbonat einwirken ließ. Es wurde auch basisches Nickelacetat und -carbornat zur Abscheidung von Blausäure verwendet.
  • Die Abscheidung von Kampfgasen, wie z. B. Chlorcyan, bewerkstelligte man mit Spezialfiltermassen die im wesentlichen aus Aktivkohle bestanden. Die Kohle war mit Alkali imprägniert, dem man Hydroxyde des Calciums, Magnesiums, Eisens, Aluminiums oder Zinks zusetzte.
  • Es ist auch ein Verfahren bekanntgeworden, bei dem man die Abfangung von Schwefelwasserstoff als auch von Ammoniak mit der .gleichen Filtermasse bewerkstelligen konnte. Die wirksame Filtersubstanz dieser Filtermasse sollte aus Kupferchlorür bestehen. Kupferchlorür ist aber eine chemische Verbindung, die bekanntlich an der atmosphären Luft nicht beständig ist und sich mit dem Luftsauerstoff sofort zu Kupferchlorid umsetzt. Die Reaktion von Kupferchlorid mit Schwefelwasserstoff erfolgt nach folgender Gleichung: Cu.Cl2 + H2 S = Cu S -f- a H Cl. Diese Reaktion ist unerwünscht, da, wie die Gleichung zeigt, Salzsäurebildung dabei auftritt.
  • Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin, daß zur Reinigung der Atmungsluft von flüchtigen Basen und Säuren basische Schwermetallverbindungen benutzt werden, und zwar Hydroxyde, basische Carbanate, basische Sulfate von solchen Schwermetallen, die mit Ammoniak und flüchtigen Basen unter Bildung von Komplexsalzen oder Doppelsalzen zu reagieren vermögen.' Will man z. B. aus der Atemluft Ammoniak und. Schwefelwasserstoff abscheiden, so kann,pnan, hierfür eine Filtermasse verwenden, deie@ wirksamer Filterstoff aus basischem Kuw"r,, chlorid besteht. Das basische Kupferchf rid, reagiert mit Schwefelwasserstoff im Gegensetz zum Kupferchlorür nach folgender Gleichung aCuCl(OH)+H..S=CuS+CuCl2+aH.0. Würde man anstatt des basischen Kupferchlorids das neutrale Kupferchlorid verwenden, so würde bei Reaktion mit Schwefelwasserstoff, wie vorher erläutert, freie Salzsäure entstehen. Wie aus der chemischen Analyse bekannt ist, erfolgt die Abscheidung von Schwermetallsulfiden durch Schwefel-`,vasserstoff um so leichter, je weniger sauer die Lösung ist, aus der das Sulfid abgeschieden werden soll. Die bei der Reaktion des gewöhnlichen Kupferchlorids mit Schwefelwasserstoff frei werdende Salzsäure wirkt demnach in dem Maße, wie sie entsteht, verzögernd auf die Schwefelwasserstoffbindung .ein. Daneben würde das Auftreten von freier Salzsäure die Verwendung eines mit neutralem Kupferchlorid hergestellten Filtermaterials für Schwefelwasserstoff in Atemschutzfiltern unmöglich machen, weil die freie Salzsäure zum großen Teil in die Gasphase übergeht und infolgedessen in die Einatemluft gelangen würde, wenn sie nicht durch eine besondere dahintergeschaltete alkalische Filterschicht abgefangen würde.
  • Eine Filtermasse zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann hergestellt werden durch Fällung einer Kupfersulfatlösung mit Sodalösung und Herstellung eines geeigneten körnigen Materials aus dem aus basischen Kupfercarbonaten bestehenden Niederschlag. Dieses basische Kupfercarbonat reagiert mit Ammoniak und anderen flüchtigen Basen ebensogut wie auf Bimskies aufgetragenes Kupfersulfat oder Kupferchlorid. Es ist aber gleichzeitig ein gutes Filtermaterial für saure Gase, wie Blausäure, Schwefelwasserstoff usw. Die Filtereigenschaften solcher Niederschläge werden in einigen Fällen sogar dadurch verbessert, daß die Niederschläge in Gegenwart von Schutzkolloi-den@ z. B. kolloider Kieselsäure o. dgl., herge4etlt sind. Man kann zur Ausführung tdes ViNahrens auch Filterstoffe verwenden, aie hüf ganz anderem Weg hergestellt sind, z: B. durch Verwitterung der Salze des einwertigen Kupfers an der Atmosphäre.
  • Die basischen Metallsalze können sowohl in reiner Form Verwendung finden wie dies z. B. für das basische Kupfercarbonat angegeben ist, sie können aber auch auf an sich bekannte Trägerstoffe, wie Bimskies, Diatomit, Silicagel oder Kohle, aufgetragen werden, indem man z. B. die Ausfällung auf oder in diesen Trägerstoffen vor sich gehen läßt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Reinigung von flüchtige Basen und schwächere Säuren enthaltender Atemluft mittels Schwermetallverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß basische Schwermetallverbindungen, die mit Ammoniak und flüchtigen Basen unter Bildung von Komplex- oder Doppelsalzen reagieren, allein oder mit Trägerstoffen verwendet werden. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als wirksame Filtersubstanz basische Verbindungen des zweiwertigen Kupfers verwendet werden. 3. Verfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß die wirksame Filtersubstanz als solche in geeigneter körniger Form Verwendung findet. q.. -Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die wirksame Filtersubstanz, auf Trägerstoffe aufgetragen, Anwendung findet. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, (daß die wirksame Filtersubstanz in Form einer in Trägerstoffen, wie Bimskies, Diatomit, Silicagel oder Kohle, ,durch Fällungsreaktionen eingelagerten Masse angewendet wird. 6. Verfahren nach Anspruch ¢ und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die wirksame Filtersubstanz in Verbindung mit den Trägerstoffen in Gegenwart von Schutzkolloiden verwendet wird.
DED60758D 1931-03-28 1931-03-28 Verfahren zur Reinigung von fluechtige Saeure und Basen enthaltender Atemluft Expired DE710617C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE976819C (de) * 1953-09-01 1964-05-06 Auergesellschaft Gmbh Verfahren zur Herstellung einer zum Abfangen von Cyanwasserstoff und seiner Halogenderivate aus der Atemluft dienenden Filtermasse
FR2532188A1 (fr) * 1982-08-26 1984-03-02 Draegerwerk Ag Produit d'epuration de l'air, impregne et destine a etre utilise dans des filtres

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE976819C (de) * 1953-09-01 1964-05-06 Auergesellschaft Gmbh Verfahren zur Herstellung einer zum Abfangen von Cyanwasserstoff und seiner Halogenderivate aus der Atemluft dienenden Filtermasse
FR2532188A1 (fr) * 1982-08-26 1984-03-02 Draegerwerk Ag Produit d'epuration de l'air, impregne et destine a etre utilise dans des filtres

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