DE404894C - Metallpackung - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN
AM 23. OKTOBER 1924

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- M 404894 KLASSE 47f GRUPPE 24

(Hg₂₂₄₉ Xll\47f)

Franz Hauber in Wien.

Metallpackung. Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. Dezember 1922 ab.

P'ür diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund der Anmeldung in Österreich vom 12. Januar 1922 beansprucht.

Um Kolbenstangen gegen das Austreten des im Zylinder arbeitenden Mediums verläßlich abzudichten, werden in der Regel genau auf die Stange passende Dichtringe verwendet, welche der normalen Abnutzung

durch eine entsprechende Unterteilung Rechnung tragen. Diese mehrteiligen Ringe werden in bekannter Weise durch eine herumgelegte Spiralfeder oder durch Einzelfedern gegen die abzudichtende Stange gepreßt. Um

das Aufreißen dieser nur durch die Spannfeder zusammengehaltenen Ringe durch den Gas- oder Flüssigkeitsdruck im Zylinder zu verhindern, ist es nötig, die Anpressungsfedern mit einem Druck auf die Ringteile wirken zu lassen, welcher nahezu gleich dem des abzudichtenden Druckmittels ist, wodurch eine große Reibung der Packringe auf der Stange und auch eine große Abnutzung der ίο Ringe sich ergibt. Es sind auch Metallpackungen bekannt, die aus geschlitzten oder mehrteiligen Dichtungsringen und zwei oder mehreren, darüber greifenden, geschlitzten Überschubringei mit gegenüberliegendem Schlitz bestehen. Bei dieser 'Packung federt entweder überhaupt kein Ring oder nur der jeweilig äußere Überschubring, so daß die Dichtung und damit eine Verhinderung des Aufreißens der Überschubringe ausschließlich oder hauptsächlich durch die Wirkung des über die Überschubringe geleiteten vollen Dampfdruckes erreicht wird. Der volle Anpressungsdruck ruft gleichfalls eine große Reibung der Dichtungsringe an der Stange hervor.

Demgegenüber bildet den Gegenstand der Erfindung eine Metallpackung, bei welcher bei frei beweglicher, dichter Einlagerung der Ringe in Kammerringe sämtliche vorhandenen Überschubringe nach innen federn, um deren Aufreißen durch eigene Federkraft^ ohneJBe-_ nutzung des Dampfdruckes, zu verhindern. Infolgedessen ist die Reibung der Dichtungs-. ringe an der Kolbenstange fast vollständig aufgehoben. Dabei können ein-oder mehrere federnde überschubringe durch eine mehrfach gewundene Spiralfeder ersetzt werden.

Die Zeichnung zeigt in Abb. ι und 2 die

eine Ausführungsform und in Abb. 3 und 4 die zweite Ausführungsform. In Abb. 5 ist die ganze Stopfbuchse gemäß Abb. 1 und 2 dargestellt.

r In Abb. 1 und 2 sind c und d geschlitzte, !nach innen spannende bzw. federnde Über- -schubringe, die über dreiteilige Dichtungs-'doppelringe α und b federnd gelegt sind, welche wieder auf der zu dichtenden Kolbenstange aufliegen. Die Stoßfugen der Dichtungsringe sind gegenseitig derart versetzt, daß ein Durchtreten des Dampfes verhindert wird. Wie Abb. 5 zeigt, sind sämtliche Ringe in Kammerringe e dicht und frei beweglich eingelagert. Der Dampf-, Gas- oder Wasserdruck kann daher nicht auf dem Rücken der Überschubringe c, d zur Wirkung kommen. Die Dichtung wird deshalb ausschließlich durch die nach innen federnden Überschubringe bewirkt, die die Dichtungsringe a, b mit sanftem Druck an die Stange anpressen und zugleich ihrem Aufreißen durch das Druckmittel entgegenwirken. Da die Stoßfugen der beideli Überschubringe um i8o° gegeneinander versetzt sind, wird dem · Aufreißen der Ringgarnitur durch das zwischen Kolbenstange und Dichtungsring eindringende Medium wirksamer Widerstand entgegengesetzt. Dadurch nämlich, daß die Überschubringe mit ihren Stoßfugen um i8o° gegeneinander versetzt sind, setzt der zweite, über den ersten Ring c gelegte Überschubring d dadurch, daß er die Enden desselben mit seinem stärksten Teil zusammenhält, dem Aufreißen dieses ersten Überschubringes einen großen Widerstand entgegen, weil er mit großem Hebelarm die Außenbewegung der Enden dies ersten Überschubringes verhindert. Bei großen abzudichtenden Drücken kann die Zahl der überschubringe vergrößert werden, wobei jedoch immer je zwei Nachbarringe um i8o° gegeneinander versetzt sind.

Bei der in Abb. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform wird eine mehrfach gewundene Spiralfeder / über den ersten Überschubring c gelegt. Dadurch wird eine vollständige Sichejrung_gegen_ das Aufreißen- selbst_ bei-den 8s_ höchsten Drücken bei gleichzeitig sanfter Anpressung der Dichtungsringe an die Kolbenstange bewirkt. Auf diese Weise werden ein oder auch mehrere der erwähnten Überschubringe durch die Spiralfeder ersetzt.

Claims (2)

Patent-Ansprüche: .

1. Metallpackung aus geschlitzten oder mehrteiligen Dichtungsringen und zwei oder mehreren, darüber greifenden, geschlitzten Überschubringen mit gegenüberliegendem Schlitz, dadurch gekennzeichnet, daß bei frei beweglicher, dichter Einlagerung der Ringe in Kammerringe sämtliche vorhandenen Überschubringe nach innen federn, um deren Aufreißen durch eigene Federkraft ohne Benutzung des Dampfdruckes zu verhindern.

2. Metallpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere federnde Überschubringe durch eine mehrfach gewundene Spiralfeder ersetzt sind.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.