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Staub- und gasdichte Wellenlagerung. Gegenstand der Erfindung ist
eine staub-und gasdichte Lagerung von Wellen, insbesondere schnellaufenden, welche
von der einen Seite her angetrieben werden und mit der anderen in ein gas- oder
stauberfülltes Gehäuse hineinragen, um dort mit Hilfe geeigneter Vorrichtungen Arbeit
zu leisten. Derartige Wellenanordnungen befinden sich insbesondere bei Mühlen, Rührwerken
u. dgl.
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Bei den gebräuchlichen. Anordnungen .dichtete man die Wellen mit Hilfe
:einer Stopfbuchse in dem Gehäuse ab und ordnete dann vor der Stopfbuchse das Lager
für die Wellen an. Auf diese Weise war man genötigt, das ,die Welle tragende Lager
in verhältnismäßig großem Abstande von der in dem Gehäuse vorgesehenen Arbeitsvorrichtung
anzubringen; flenn einerseits mußte die Stopfbuchse zwecks hinreichender Abdichtung
eine ausreichende Länge erhalten und anderseits mußte man genügenden Spielraum lassen
für das Herausziehen der Stopfbuchse bei notwendig werdender Neuverpackung der letzteren.
Diese Anordnung erwies sich daher als unvorteilhaft, namentlich dann, wenn die Arbeitsorgane
in dem Gehäuse wechselnd beansprucht wurden oder Stoß- und Schlagwirkung ausgesetzt
waren, vornehmlich aber, wenn die Welle mit hohen Umdrehungszahlen laufen sollte.
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Diesen Übelständen wird gemäß der Erfindung dadurch abgeholfen, .daß
das Lager der Welle in der Brille der Stopfbuchse zweckmäßig im vorderen Teil derselben
angeordnet wird. Das Lager ist dann einerseits durch die Stopfbuchsenpackung vor
dem Eindringen von Staub aus dem Gehäuse geschützt, anderseits verhindert die Packung
den Durchtritt von Gas aus dem Inneren des Gehäuses. Gleichzeitig ist aber auch
von außen her die Kontrolle über die Dichtheit der Stopfbuchse ermöglicht, und es
kann ohne weiteres im Bedarfsfalle eine Nachdichtung von außen durch Anziehen der
Stopfbuchse erfolgen.
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Die Sicherheit bezüglich der Dichtheit der Stopfbuchse kann ferner
gemäß der Erfindung durch Anordnung einer .das äußere Wellenende umschließenden,
oben mit einer Öffnung versehenen Wanne, die auch gleichzeitig das zweite Lager
tragen kann, verbessert werden, welche mit Wasser, 0l oder einer anderen Flüssigkeit
gefüllt wird. Letztere verhindert entweder den Durchtritt von Gasen aus dem Gehäuse
oder zeigt denselben durch Aufsteigen von Blasen an, je nach Maßgabe des vorhandenen
Gasdruckes
in dem Gehäuse ,und der Höhe der in der Wanne vorhandenen Flüssigkeitssäule.
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Die Abb. i und a zeigen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
zwar stellt Abb. i einen senkrechten Schnitt durch die Einrichtung vor, Abb. 2 einen
zweiten dazu lotrechten an der Stelle A-B. Durch die Wandung ges Gehäuses i, beispielsweise
einer Mühle o. dgl., ist die Welle 9 hindurchgeführt, welche innerhalb des Gehäuses
ein Flügelrad, Schlagrad o. dgl. 13 trägt. Zur Abdichtung der Welle 9 und dem Gehäuse
i ist die Stopfbuchse 2o vorgesehen, «-elche bei dem Ausführungsbeispiel in das
Gehäuse i hineinragt. In eine entsprechende Ausdrehung der Stopfbuchswelle :2 ist
ein Kugellager 3 eingelassen, .dessen äußerer Laufring 21 mit Hilfe einer Verschraubung
4 an :der Welle :2 festgeklemmt ist. Der innere Laufring ist achsial verschiebbar
auf die Welle 9 aufgepaßt. Zwischen der Verschraubung .i und dem Boden 23 der Stopfbuchse
2o befindet sich die Packung 8, welche die Welle 9 an der Stopfbuchse 2o abdichtet.
Durch Anziehen der Brille :2 wird der Packung 8 die erforderliche Pressung erteilt.
Das Kugellager 3 nimmt an der achsialen Verschiebung der Brille 2 teil.
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Die Anordnung des Kugellagers 3 entspricht dabei vollkommen der üblichen
2#nbringungsweise: Der eine Laufring wird festgeklemmt, der andere ist hingegen
in achsialer Richtung lediglich durch die Kugeln gehalten und der innere Laufring
22 wird durch die Reibung der Welle 9 mitgenommen, da die gleitende Reibung zwischen
den .beiden letzteren stets größer ist als die rollende Reibung der Kugeln. Es findet
daher auch kein Verschleiß der Welle 9 an der Stelle statt, wo der Laufring 22 aufsitzt,
und die achsiale Verschiebbarkeit desselben bei Nachstellung der Brille 2 bleibt
daher gesichert.
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Es ist zweckmäßig, die Brille 2 in die Stopfbuchse 2o genau einzupassen,
.uin ,das Kugellager 3 mit seinem Laufring 22 ohne Spielraum zu lagern.
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Die Schmierung des Lagers 3 erfolgt vorteilhaft durch einen in der
Brille 2 vorgesehenen Kanal 5, welcher die Staufferbuchse 6 trägt. Das in das Kugellager
3 .gepreßte Fett gelangt gleichzeitig in die Packung 8 und verringert den Reibungswiderstand
dieser an der Welle 9. Falls erforderlich, kann die Brille 2 an ihrem der Stopfbuchse
abgewandten Ende noch durch einen oder mehrere Filzringe 15 o. dgl. an der Welle
9 abgedichtet werden. Durch diese Anordnung wird das Kugellager 3 so dicht wie möglich
an Rad 13 herangebracht, indem sich zwischen :beiden nur noch die unentbehrliche
Packung 8 und die zu ihrer Halterung dienenden Teile befinden.
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Das zweite Lager io für die Welle 9 ist in dem .durch einen Deckel
12 verschlossenen Gehäuse i i untergebracht, das seinerseits an dem wannenförmigen
Bock 14 angegossen ist. Dieser wiederum wird durch das Gehäuse i getragen. Die Wanne
14 umschließt die Welle 9 (Abb. 2) und die Brille 2 und ist nach oben hin offen.
Unten besitzt sie eine Ablaßschraube 18. Zur Abdichtung der Welle 9 an dem Gehäuse
i i bzw. dem Deckel 12 sind zweckmäßig zwei Filzringe 16 und 17 o. dgl. vorgesehen.
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Füllt man die Wanne 14 mit Wasser oder C31, so kann man ohne weiteres
kontrollieren, ob etwa aus dem Inneren des Gehäuses i über die Brille 2 hin Gas
oder Luft entweicht. Auch kann das Entweichen der letzteren, falls der Druck iin
Inneren des Gehäuses i nicht zu groß ist, durch die Flüssigkeitssäule restlos verhindert
werden. Der Antrieb .der Welle 9 geschieht von dem Stummel i9 her in beliebiger
Weise, beispielsweise durch direkte Kupplung mit einem Elektromotor.
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Wie bereits betont, zeigen die Abbildungen ein Ausführungsbeispiel;
die Anordnung kann im einzelnen unter Wahrung des Prinzips mannigfach geändert werden,
so können z. B. satt der Kugellager auch andere Lager Verwendung finden, die Schmierung
kann anders ausgestaltet werden, die Anordnung des zweiten Lagers in anderer Weise
bewirkt werden u. dgl. m. So kann auch z. B. die Anordnung derart getroffen sein,
daß der Laufring 2 1 des Lagers 3 nicht durch die Brille :2 getragen wird, sondern
verschiebbar direkt in das Gehäuse 2o .eingepaßt ist und zwischen der Brille 2 und
der Packung 8 .gehalten wird.