DE4040872C3 - Implantat für den Dentalbereich - Google Patents
Implantat für den DentalbereichInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Zellträger zur gezielten
Desmodontgeneration in Zahnfleischtaschen.
Nach dem Stand der Technik sind subperiostale und
enossale Implantate als Verankerungselement für Zahn
ersatzteile bekannt. Der Erfolg eines Zahnersatzes
hängt außer von der Form und dem Material des Im
plantats wesentlich von dessen biomechanischer Befe
stigung im Knochen ab.
Der natürliche Zahn ist in seinem Knochenfach (Al
veole) über die Wurzelhaut, das Desmodont, verankert.
Das Desmodont ist eine Bindegewebeschicht aus Fibro
zyten und Kollagenfasern mit darin liegenden Gefäßen,
Nerven und Lymphkapillaren. Die Kollagenfasern bil
den ein Netzwerk, in dem der Zahn mit einer gewissen
Eigenbeweglichkeit aufgehängt ist und das Zug-, Scher-
und Druckkräfte abfängt, die auf den Zahn einwirken.
Die interstitielle Flüssigkeit des Desmodont hat eine
schwingungsdämpfende Funktion. Die in dem Desmo
dontalspalt befindlichen Nervenzellen sind für die feine
Tastsensibilität der Zähne verantwortlich, die für die
Steuerung der Kaufunktion und als Schutz der Zähne
vor Überlastung von Bedeutung ist. Die Lymphgefäße
haben Abwehrfunktionen und schützen vor Infektionen.
Bei der herkömmlichen direkten mechanischen Ver
ankerung von Implantaten im Kieferknochen fehlt eine
dem Desmodont vergleichbare Zwischenschicht. Der
Knochen ist dadurch einer unmittelbaren Druckbela
stung ausgesetzt, und es treten insbesondere an kleinen
Oberflächen Druckspitzen auf, und zwar sowohl beim
Einsetzen des Implantats während der Operation, als
auch während der Tragzeit einer auf dem Implantat
aufsitzenden Prothese. Die Folgen davon sind Knochen
nekrosen, eine Vergrößerung des Zahnfachs, eine mög
liche Einwanderung von Zahnfleischepithel, eine Locke
rung des Implantates sowie Entzündungen.
Bekannte Vorschläge zur besseren Befestigung eines
Implantats im Kieferknochen gehen dahin, durch opti
mierte Formgebung des Implantats Druckspitzen mög
lichst zu vermeiden. Die Erfolgsquoten sind aber den
noch schwankend.
Die DE 38 39 724 A1 sieht vor, ein Zahnersatzteil un
ter Einschaltung eines plastischen Pufferelements auf
ein Implantat aufzusetzen. Es bleibt hier aber bei dem
problematischen direkten Kontakt zwischen Implantat
und Knochen.
Auf der Suche nach Ersatzstrukturen für das Desmo
dont wurden Implantate vorgeschlagen, in die Fasern
derart eingelassen sind, daß sie über die Oberfläche des
Implantats vorstehen (DE 34 44 780 A1). Die Faser
schicht soll eine Anlagerungszone für körpereigene Bin
degewebszellen bilden, die sich dort festsetzen und na
türliche Kollagenfasern aufbauen können, die die Ver
ankerung des Implantats im Knochen bewirken sollen.
Das Implantat gemäß der EP 00 24 008 A1 ist an seiner
Außenseite mit einer Faserschicht aus biokompatiblem
Material beklebt, um zu erreichen, daß nach erfolgter
Implantation Knochengewebe in die Faserschicht ein
wächst und eine stabile und zugleich flexible Bindung
zwischen dem Implantat und der Knochenhaut ausbil
det. Die DE 36 27 316 A1 beschreibt Dentalimplantate,
die aus einem festen Kern bestehen, der mit einer Ma
trix beschichtet ist, in die Kollagenfasern eingearbeitet
sind. Die Fasern ragen wenigstens abschnittsweise frei
aus der Matrix hervor und bilden eine Schicht an der
Oberfläche des Implantats.
Derartige Implantate haben den Nachteil, daß die Fa
sern nicht regenerationsfähig sind und sich nicht direkt
mit dem Knochenmaterial verbinden, und daß sich das
Einwachsen von Bindegewebe bzw. Knochengewebe in
den Bereich der Faserschicht nicht gezielt steuern läßt.
Das DE 89 02 290 U1 beschreibt ein Kieferimplantat
aus Titan, mit breiten Kontaktflächen zum Kieferkno
chen und mit Perforationen, die mit Knochenmaterial
gefüllt sind. Bei dem Knochenmaterial handelt es sich
um demineralisierte getrocknete oder gefriergetrockne
te Knochenpartikel.
Aus der DE 28 38 759 A1 ist ein Implantat bekannt,
das mit einem Schichtsystem bestehend aus einer die
Ionendiffusion verhindernden passivierenden Schicht
und einer oder mehreren physiologisch aktiven Schich
ten aus sog. wesensgleichen körpereigenen Bestandtei
len versehen ist. Als Beispiel für solche Bestandteile sind
spekulativ Aminosäuren, Bestandteilen von Aminosäu
ren, im menschlichen Körper vorkommende Elemente
oder deren Verbindungen angeführt. Das einzige kon
kret genannte Material ist aufgedampftes Kalziumfluo
rid.
Die Taschenbildung im Zahnfleisch ist bekanntlich ei
ne häufige Parodontopathie. Im Übergangsbereich von
Zahnfleisch und Zahnkrone bilden sich Anlagerungen,
die sich zu Zahnstein verhärten und zu Entzündungen
und Rückbildungen des Zahnfleisches führen, während
der Zahnstein an der Zahnkrone herab nach unten
wächst und das Desmodont und den Knochen ver
drängt. Nach Entfernen des Zahnsteins entstehen Hohl
räume, um die das Knochengewebe, das Desmodont
und das Zahnfleischepithel konkurrieren. Ein Einwach
sen von Epithel, das die höchste Wachstumsgeschwin
digkeit hat, in den Hohlraum fördert die erneute Ta
schenbildung. Ähnliche Probleme entstehen, wenn
Zahnfleischepithel in den Spalt zwischen einem Implan
tat bzw. einem darauf aufbauenden Zahnersatzteil und
der Alveolarwand einwächst.
Aus der EP 0 171 173 A1 ist ein Artikel aus flächigem,
flexiblem Material bekannt, der in den nach dem Entfer
nen von Zahnstein verbleibenden, gereinigten Raum
eingebracht wird, um dort dank seiner porösen Struktur
ein Tiefenwachstum von Epithel und damit eine erneute
Taschenbildung verhindert. Aus der EP 0 131 831 A2
sind ähnliche Strukturen für subperiostale und enossale
Implantate bekannt.
In dem Artikel: T. K. Huard, L. F. Arnold, P. Baram, "Cultiva
tion of periodontal ligament fibroblasts on dental materials
and enzymatically debrided teeth", J. Dent. Res. 53 (1974),
Seite 1368 bis 1376 wird die Vermutung geäußert, daß vor der
Implantation auf ein Implantat aufgebrachte lebende Fibroblasten
aus periodontalem Ligament eine funktionell dem periodontalen
Ligament ähnliche Struktur entwickeln könnten. Es wurde unter
sucht, ob sich Fibroblasten aus in-vitro-Kulturen periodontalen
Ligaments an Testkörpern aus möglichen Implantatmaterialien
anheften, vermehren und ein Netz von Fasern bilden. Das perio
dontale Ligament stammte von Rhesusaffen. Die untersuchten Test
körper bestanden aus Polymethylmethacrylat, Vitallium, Glas
und enzymatisch gereinigten Rhesusaffenspenderzähnen. Die elek
tronenmikroskopische Untersuchung ergab, daß die Fibroblasten
an den Testkörpern leicht hafteten, sich vermehrten und organi
sierten. Die gebildeten Fasern schienen ähnlich denen auf nor
malen und reimplantierten Zähnen zu sein. Diese Ähnlichkeit
gab zu der Spekulation Anlaß, daß das Kultivieren von Fibrobla
sten aus periodontalem Ligament auf künstlichen Implantaten
oder enzymatisch gereinigten Spenderzähnen eine Gewebematrix
erzeugen könnte, die die in-vivo-Entwicklung eines funktionellen
periodontalen Ligaments ermöglicht.
Aus dem Artikel: A. Bumann, S. Kopp, J. E. Eickbohm, R. Ewers,
"In-vitro-Behandlung von traumatisch luxurierten Zähnen", Z.
Zahnärtzl. Implantol. IV (1988) Seite 301 bis 304 ist es be
kannt, die vorgeschädigte Wurzeloberfläche von traumatisch lu
xurierten Zähnen durch in-vitro-Behandlung vollständig mit vi
talen Desmodontalfibroblasten zu ummanteln.
D. Buser, K. Warrer, T. Karring, "Formation of a periodontal
ligament around titanium implants", J. Periodontol. 61 (1990),
Seite 597 bis 601 und ebenso D. Buser, K. Warrer, T. Karring,
H. Stich, "Titanium implants with a true periodontal ligament:
An alternative to osseointegrated implants?", Int. J. Oral Ma
xillofac Implants 5 (1990) Seite 113 bis 115 haben die in-vivo-
Ausbildung eines periodontalen Ligaments an einem Implantat
aus Titan beobachtet, das mit dem Ligament des Restes einer
Zahnwurzel in Berührung stand.
Der Artikel T. Karring und K. Warrer in "Deutsche Zahnärztliche Zeitung"
43, Seiten 635 bis 645 (1988) betrifft die Technik der gesteuerten
Geweberegeneration (guided tissue regeneration; GTR). Bei dieser wird
zunächst Zahnstein und entzündetes Gewebe (Epithel und Bindegewebe)
entfernt. Der dadurch gebildete Hohlraum wird abgedeckt, wozu unter
anderem eine Teflonmembran geeignet ist. Durch diese Abdeckung wird
gesteuert, welche Art Gewebe in den Hohlraum einwächst.
Durch die Abdeckung wird der Hohlraum überdeckt und dem schnell
wachsenden, unerwünschten Epithel und darunter liegenden Bindegewebe der
Zugang in den Hohlraum verwehrt. Eine Teflonmembran ist als Abdeckung
gewählt, da Zellen auf Teflon praktisch nicht haften. Dank der Abdeckung
kann das langsam wachsende, gewünschte Desmodontalgewebe in den Hohlraum
einwachsen und ihn besiedeln. Dabei wird rein passiv dem körpereigenen
Gewebewachstum seinen Lauf gelassen. Ein aktives Einbringen von
Desmodontalzellen in den Hohlraum und an die Zahnwurzel findet nicht
statt.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Zellträger als Implantat
zur gezielten Desmodontregenaration in Zahnfleischtaschen zu
schaffen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Zellträger nach Anspruch
1 oder Anspruch 7.
Ein Zellträger dieser Art dient zur gezielten
Desmodontentwicklung oder Desmodontregeneration in
Zahnfleischtaschen.
Dabei können flächige Partien des erfindungsgemäßen
Zellträgers eine Abdeckfunktion zum Abhalten ungewünschter
Gewebe haben und insbesondere das Einwachsen von
Zahnfleischepithel in den jeweiligen Hohlraum verhindern.
Der erfindungsgemäße Zellträger kann gleichermaßen aus
resorbierbarem und nicht bzw. im wesentlichen nicht
resorbierbarem Material bestehen. Eine resorbierbare Membran
als Zellträger zur Regeneration des Desmodont in einem
dentalen Hohlraum, kann zusammen mit Knochenersatzmaterial wie
z. B. Hydroxylapatit, Knochen, Knorpel oder mit Hilfe
osteogener Proteine gewonnener Strukturen eingebracht werden.
Vorzugsweise sind die Zellen flächendeckend auf die Oberfläche
des Zellträgers aufgebracht. Man erreicht dadurch ein homogenes
Gewebewachstum.
Die auf den Implantat aufgebrachten Zellen können
von menschlichem oder tierischem Gewebe, insbeson
dere von patienteneigenem oder Spendergewebe, vor
zugsweise Desmodontalgewebe, stammen und körper
extern in Zellkultur vermehrt sein. Je ähnlicher die Zel
len dem patienteneigenen Desmodontalgewebe sind,
desto wahrscheinlicher ist es, daß sie anwachsen, sich
vermehren und zu Gewebe mit Desmodontcharakter
differenzieren. Es besteht die Möglichkeit, körpereige
nes Desmodontalgewebe oder Desmodontalgewebe ei
nes Spenders in Zellkultur zu züchten. Dasselbe gilt für
undifferenziertes Stammgewebe, das erst nach Implan
tation des Zellträgers auf Grund der biologischen und
mechanischen Umgebungsverhältnisse Desmodontcha
rakter gewinnt. Auch kommt ein für die Zwecke der
Erfindung gezüchteter Gewebetyp in Betracht.
In einer bevorzugten Ausführung stammen die Zellen
aus serienmäßig herstellbaren Zellkulturen. Diese Zel
len werden in großtechnischem Maßstab gezüchtet, so
daß sie kostengünstig und schnell auch in größerer
Menge zur Verfügung stehen.
Ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemä
ßen Implantats besteht darin, seine Beschichtung mit
Zellen in einem Zellkulturgefäß unter Zellkulturbedin
gungen vorzunehmen. Man nutzt dabei die natürliche
Anhafttendenz der Zellen aus, die sich selbständig an
dem Implantat festsetzen und zelleigene Haftstrukturen
ausbilden. Das Anhaften der Zellen kann durch eine
Vorbehandlung des Implantats gefördert werden, indem
eine Beschichtung mit zellanhaftungsfördernden Stof
fen wie z. B. Kollagen, Fibronektin, Laminin und Fibrin
erfolgt. Durch die Vorbehandlung wird eine Kontaktflä
che auf dem Implantat geschaffen, die der natürlichen
Umgebung der Zellen ähnelt.
Die Implantate mit aufgebrachten Zellen gemäß der
Erfindung sind verkehrsfähige Gegenstände. Sie kom
men ähnlich wie herkömmliche zahnärztliche Implanta
te steril verpackt in den Verkehr. Eine den Bedürfnissen
der Praxis entsprechende zeitlich begrenzte Lagerung
ist ohne weiteres möglich.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von Bei
spielen näher erläutert.
Bei einem Zahn haben sich am Übergang von Zahn
krone zu Zahnfleisch verhärtete Anlagerungen gebildet
und zu einer Entzündung des Zahnfleischs geführt. Die
Verhärtungen haben sich in das Gewebe hinein ausge
dehnt und zu einer Rückbildung des Zahnfleischs ge
führt, wodurch eine Zahnfleischtasche entstanden ist.
Die Taschenbildung geht mit dem Verlust von desmo
dontalem Verankerungsgewebe und Knochen und der
Gefahr von Infektionen einher, und es droht ein Verlust
des Zahns. Bei der Behandlung werden die Verhärtun
gen entfernt und die Tasche gereinigt. Ein aus
resorbierbarem oder nicht resorbierbarem membran
änlichem Material wird wie in Beispiel 1 bis 6 mit
künstlich vermehrten Zellen beschichtet und in die Ta
sche implantiert. Zusätzlich kann ein Knochendefekt
mit Knochenersatzmaterial, Knochenmaterial, durch
osteogene Proteine erzeugtem Material, Knorpelmate
rial o. ä. aufgefüllt werden. Nach Anwachsen der Zellen
am Zahn, wird das resorbierbare Implantat aufgelöst
bzw. das nicht resorbierbare Implantat entnommen.
In das leere Zahnfach eines zuvor gezogenen Zahns
soll ein Verankerungsteil aus Titan mit Hydroxylapatit
beschichtung für eine Krone oder Brücke implantiert
werden. Das Implantat hat eine Standardform und -grö
ße. Aus der Alveole des frisch gezogenen oder eines
benachbarten Zahns werden Proben patienteneigenen
Desmodontalgewebes entnommen, in Zellkulturschalen
mit Zellkulturmedium übertragen und unter geeigneten
Bedingungen einige Tage kultiviert. Wenn sich zeigt,
daß die Zellkulturen keimfrei sind und die Zellen wach
sen und sich vermehren, wird das zuvor sterilisierte und
mit Fibronektin beschichtete Implantat in eine Kultur
schale zu den Zellen gegeben. Sobald das Implantat mit
genügend Zellen besiedelt ist, kann es in das Zahnfach
eingesetzt werden. Dazu wird der Kiefer angebohrt, das
Implantat in der Höhlung versenkt und die Schleimhaut
wieder zugenäht. Die mitimplantierten Zellen können
sich jetzt an die neue Umgebung anpassen, sich vermeh
ren, Gewebe ausbilden und Verbindungen zur Kiefer
knochenwand herstellen. Nach etwa drei bis sechs Mo
naten ist der Heilungsprozeß abgeschlossen. Nun wird
die Schleimhaut wieder soweit aufgeschnitten, daß das
Implantat für die Montage eines Aufsetzteils zugängig
ist. Auf das Aufsetzteil wird schließlich die Krone oder
Brücke aufmontiert.
Wie Vergleichsbeispiel 2 mit einem Implantat, der aus Knochen
material oder Knochenersatzmaterial besteht und eine
Form hat, die den durch pathologische oder Alterungs
prozesse bedingten Knochenschwund kompensiert.
Wie Vergleichsbeispiel 2 oder 3 mit der Maßgabe, daß die aufzu
bringenden Zellen aus anderem patienteneigenem Ge
webe, insbesondere anderem Bindegewebe, entnommen
werden. Die Zellen differenzieren nach der Implanta
tion in Folge der ortsspezifischen Beanspruchung zu
Gewebe mit Desmodontcharakter.
Wie eines der Vergleichsbeispiele 2 bis 4 mit der Maßgabe, daß
die aufzubringenden Zellen von im Handel erhältlichen
Zelllinien abstammen.
Wie eines der Vergleichsbeispiele 2 bis 5 mit der Maßgabe, daß
die aufzubringenden Zellen in Rollerkulturen vermehrt
werden.
Wie eines der Vergleichsbeispiele 2 bis 6 mit der Maßgabe, daß
der Gewebeanteil in dem flüssigen Zellkulturmedium
durch Zentrifugieren aufkonzentriert wird. Von dem
Implantat wird ein Abdruck in einen plastisch verform
baren, aushärtenden Material gemacht und das erhalte
ne Negativ mit dem Zellkonzentrat befüllt. Der Implan
tat wird in den Hohlraum des Negativs eingebracht.
Zwischen dem Boden des Negativs und dem Implantat
besteht ein Kapillarspalt, von dem aus sich die Zellen an
dem Implantat festsetzen. Wenn die eine Implantathälf
te bewachsen ist, wird das Verfahren mit der anderen
Hälfte wiederholt und somit eine allseitige Beschichtung
mit künstlich vemehrten Zellen erhalten.
Wie eines der Vergleichsbeispiele 2 bis 7 mit der Maßgabe, daß
das Implantat bereits zu Beginn der Zellkultur mit den
frisch gewonnenen Zellen in die Zellkulturschale ge
bracht wird.
Claims (11)
1. Zellträger als Implantat zur gezielten
Desmodontregeneration in Zahnfleischtaschen,
der wenigstens abschnittsweise
aus bindegewebewachstumsfördernd
strukturiertem porösem und/oder membranartig
ausgebildeten Folienmaterial
besteht und mit derart vor der Implantation
aufgebrachten, künstlich vermehrten
bindegewebsartigen lebenden Zellen
besiedelt ist, die Desmodontcharakter haben
oder diesen zu gewinnen geeignet sind.
2. Zellträger nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zellen
flächendeckend auf seine Oberfläche aufgebracht sind.
3. Zellträger nach
Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass es ein wenigstens abschnittsweise starrer Körper
ist.
4. Zellträger nach ei
nem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass er eine flächige Partie mit Abdeckfunktion zum
Abhalten ungewünschter Gewebe aufweist.
5. Zellträger nach ei
nem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass er resorbierbar ist.
6. Zellträger nach ei
nem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass er nicht resorbierbar ist.
7. Zellträger als Implantat zur gezielten Desmodont
regenaration in Zahnfleischtaschen
der aus Knochenmaterial, einschließlich unter An
wendung osteogener Proteine gewonnener Strukturen,
aus Knochenersatzmaterial oder Knorpelmaterial be
steht, insbesondere körpereigenem Material des Pati
enten, oder aus menschlichem oder tierischem Fremdma
terial und mit darauf vor der Implantation aufgebrachten,
künstlich vermehrten, bindegewebsartigen lebenden Zellen
besiedelt ist, die Desmodontcharakter haben oder
diesen zu gewinnen geeignet sind.
8. Zellträger nach ei
nem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die aufgebrachten Zellen von menschlichem oder
tierischem Bindegewebe, insbesondere von patientenei
genem oder Spendergewebe, vorzugsweise Desmodontalge
webe, stammen und körperextern in Zellkultur vermehrt
sind.
9. Zellträger nach ei
nem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Zellen aus serienmäßig hergestellten Zell
kulturen stammen.
10. Verfahren zur Herstellung eines
Zellträgers nach einem der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung
des Zellträgers mit lebenden Zellen in einem Zellkul
turgefäß unter Zellkulturbedingungen erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
dass der Zellträger eine Vorbehandlung erfährt, indem
eine Beschichtung mit zellanhaftungsfördernden Stof
fen wie z. B. Kollagen, Fibronektin, Laminin und Fi
brin erfolgt.
Priority Applications (2)
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ID=6420838
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DE19904040872 Expired - Lifetime DE4040872C3 (de) | 1990-12-20 | 1990-12-20 | Implantat für den Dentalbereich |
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