DE3444780A1

DE3444780A1 - Dentales implantat

Info

Publication number: DE3444780A1
Application number: DE19843444780
Authority: DE
Inventors: Friedbert 1000 Berlin Heck
Original assignee: Individual
Current assignee: Heck Friedbert 7530 Pforzheim De
Priority date: 1984-12-05
Filing date: 1984-12-05
Publication date: 1986-06-12

Description

Dentales Implantat
Die Erfindung betrifft ein Implantat zum Ersatz eines Zahnes, bestehend aus einem mehrschichtigen Implantate körper, durch dessen äußere Schicht aus biologisch inerter Keramik Kohlenstoffasern in die Mittelschicht aus biologisch aktiver Keramik inserieren. Der Kern aus bioinerter, keramikaufbrennfähiger Metallegierung dient auch der Aufnahme einer Suprakonstruktion.
Die zur Zeit bekannten und verwendeten dentalen Implantate in Form von Platten, Schrauben, Nadeln oder dergleichen haben gemeinsam, daß sie auf einer rein mechanischen Verbindung mit dem Knochen beruhen. Lediglich Implantate aus bioaktiver Glaskeramik zeigen ein regelrechtes Anwachsen des Knochens an das Implantat. Die Problematik des dentalen Implantats wird erkennbar, wenn man die Verankerung eines natürlichen Zahnes im Kieferknochen betrachtet. Der Zahn ist aufgehängt an sogenannten "Sharpey'schen Fasern", über die die beim Kauen entstehenden Kräfte in Form von Zugkräften an den Knochen weitergeleitet werden. Wird der Knochen auf Druck belastet, kommt es zum Abbau des Knochens, zur Lockerung, zum Epitheltiefenwachstum und letztendlich zum Verlust der meisten Implantate.
Durch möglichst schmale Formen mit geringer Druckfläche wurde versucht, dieses Problem zu umgehen. Gleichzeitig erhoffte man sich durch Schaffung großer Oberfläche ein Einwachsen und somit eine Steigerung des Haltes, sowie eine Verteilung des Kaudrucks. Dazu bediente man sich der unterschiedlichsten Materialien, wovon die Keramiken die größte Effektivität haben. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß der Erfolg eines Implantats im wesentlichsten durch die Form, das Material sowie die biomechanische Verankerung im Knochen bestimmt ist.
Als Formen wurde - wie schon erwähnt - Platten, Schrauben, Nadeln und dergleichen gewählt. Vergleicht man sie mit einem natürlichen Zahn so ist - abgesehen von der Oberflächengestaltung - diesem das Tübinger Implantat am ähnlichsten.
Die guten Ergebnisse dieses Sofortimplantats deuten daraufhin, daß unter anderem die weitmöglichste Näherung an die natürliche Zahnform die Erfolgsaussichten steigert. Durch viele wissenschaftliche Untersuchungen wurden Durchschnittswerte für die Wurzelgröße und -länge der einzelnen Zähne ermittelt, die bei der Erfindung zugrunde gelegt werden können.
Die Materialfrage ist weitgehend gelöst, wurden doch mit der bioinerten Aluminiumoxidkeramik und der bioaktiven Glaskeramik Materialien gefunden, deren Eignung und biologische Unbedenklichkeit nach vielen Untersuchungen als sicher gelten.
Als entscheidenden Faktor für die Festigkeit und die lange Verweildauer eines Implantats stellte sich seine biomechaniscjie Verankerung heraus. Wie oben beschrieben, ist dçer natürliche Zahn in seinem Knochenfach an Bindegewebsfasern aufgehängt und erhält dadurch eine gewisse Eigenbeweglichkeit. Dies soll bei der Erfindung mit Hilfe der Kohlenstoffasern erreicht werden. Diese können sowohl beschichtet als auch unbeschichtet sein. Untersuchungen an der Universität Ulm, in denen Kohlenstoffasern als Bandersatz getestet wurden zeigten, daß diese von Bindegewebszellen umgeben werden. Nach drei Monaten war es zu einer starken Vermehrung der Kollagenfasern und zu einer Abnahme der Zellularität gekommen. überträgt man diese Ergebnisse auf die Erfindung,# bedeutet das die Neubildung der sogenannten "Sharpey'schen Fasern".
Einerseits verwachsen sie mit dem Kieferkjiochen, andererseits finden sie in der bioaktiven Keramik (3) ihren Halt.
Wird das Implantat frühzeitig einer p1iysiologischen Belastung ausgesetzt, kann man davon ausgellen, daß diese Fasern sich entsprechend ihrer Beanspruchung ausrichten, wie es bei der Replantation von natürlichen Zahnes mit: intal~-,tcr Wurzelhaut beobachtet werden kann. Die äußere dünne Deckschicht aus bioinerter Keramik soll das Festwachsen im Knochen verhindern und somit die Beweglichkeit des Implantats sicherstellen.
Vorrangig soll die Erfindung als Direktimplantat dienen. Das heißt, nach Entfernen eines einwurzeligen Zahnes wird das Implantat in das Knochenfach gesteckt. Nach Länge und Dicke des extrahierten Zahnes wird ein passendes Implantat ausgewählt. Dabei ist es unerheblich, wenn die Länge oder Dicke nicht erreicht wird. Kleinere Spalten oder Lücken werden vom gesunden Knochen toleriert und ausgeglichen. Nach dem Einsetzen soll das Implantat ca. 1,5 - 2 mm unterhalb des Zahnfleischrandes enden (7). Nach 2 - 3 Tagen Einheilzeit kann die physiologische Belastung beginnen. Da der am Implantat angedeutete Zahnhals (8) aus bioaktiver Keramik besteht, kann hier das Zahnfleisch (9) festwachsen. Nach Aufsetzen einer künstlichen Zahnkronc (10) entsteht somit eine physiologische Zahnfleischtasche (1 1)

Claims

Patentansprüche Dentales Implantat, bestehend aus einem mehrschichtigen, zahnwurzelförmigen Implantatkörper, gekennzeichnet durch folgende Merkmale a) Der Kern (1) des Implantatkörpers besteht aus einer biologisch inerten, keramikaufbrennfähigen Metalllegierung.

b) Dieser Kern hat eine Bohrung (2) zur Aufnahme einer Suprakonstruktion, wahlweise mit oder ohne Gewinde.

c) Auf den Kern ist eine Schicht bioaktiver Keramik (3), z.B. Glaskeramik, aufgebrannt.

d) In diese bioaktive Keramikschicht inserieren Fasern aus Kohlenstoff (4), rein oder beschichtet.

e) Die äußere Deckschicht (5) besteht aus biologisch inerter Keramik, z.B. Aluminiumoxidkeramik.

f) Die Kohlenstoffasern durchlaufen diese äußere Schicht und ragen ca. 0,1 mm aus ihr heraus.