DE4040655A1 - Verfahren zur herstellung von alkoxylierten alkyl- und/oder alkenylglycosidpartialestern - Google Patents
Verfahren zur herstellung von alkoxylierten alkyl- und/oder alkenylglycosidpartialesternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von alkoxy
lierten Alkyl- und/oder Alkenylglykosidpartialestern mit verbes
serter Farbqualität, bei dem man Alkyl- und/oder Alkenylglykoside
in einem Lösungsmittel mit einem Reduktionsmittel behandelt, par
tiell umestert und anschließend alkoxyliert.
Ethoxylierte Partialester von langkettigen aliphatischen Carbon
säuren und Glykosiden weisen oberflächenaktive Eigenschaften auf
und werden infolge ihrer ökologischen und toxikologischen Unbe
denklichkeit als Emulgatoren in kosmetischen und pharmazeutischen
Produkten sowie einer Vielzahl von Lebensmitteln eingesetzt.
Zur Herstellung derartiger Produkte geht man von Glykosiden, bei
spielsweise Methylglucosid oder Allylglucosid aus, setzt diese
zunächst in Gegenwart basischer Katalysatoren mit Fettsäuren um
und ethoxyliert anschließend den als Zwischenprodukt gebildeten
Partialester. Von Nachteil ist hierbei jedoch, daß Katalysator und
Fettsäure miteinander abreagieren können und die Zwischenausbeute
in der Veresterungsstufe somit gering ist.
Üblicherweise geht man daher von Fettsäureestern, insbesondere
Methylestern oder Triglyceriden aus, die zunächst mit den
Glykosiden in Gegenwart von Alkalicarbonaten umgeestert [US
29 31 797, US 35 97 417, Carbohyd. Res. 17, 431 (1971)] und an
schließend alkoxyliert werden.
Ethoxylierte Glykosidpartialester, die über diesen Weg zugänglich
sind, werden zwar auf der Stufe der Glykosidpartialester in guten
Ausbeuten erhalten, infolge ihres Restgehaltes an freiem Zucker,
der unter den für die Umesterung erforderlichen hohen Reaktions
bedingungen verkohlt, sind die Produkte jedoch in aller Regel
stark verfärbt, so daß ihre Verwendungsmöglichkeit in den genann
ten Einsatzgebieten aus ästhetischen Gründen stark eingeschränkt
ist. Zur Verbesserung der Produktqualität ist es somit erforder
lich, bei der Herstellung der ethoxylierten Glykosidpartialester
eine Bleichstufe zu berücksichtigen. Eine technische Ausführungs
form hierzu besteht beispielsweise darin, das rohe, noch basische
Umesterungsprodukt noch vor der Alkoxylierung mit Wasserstoffper
oxid zu behandeln und anschließend zu neutralisieren. Alternativ
hierzu kann die Bleiche auch der Alkoxylierung nachgeschaltet
werden. Beide Verfahren weisen jedoch in der Praxis Nachteile auf:
im ersten Fall werden zwar aufgehellte Produkte erhalten, es be
steht jedoch die Gefahr einer partiellen Verseifung des gebil
deten Glykosidpartialesters, im zweiten Fall ist zwar eine Ester
spaltung nicht zu befürchten, dafür ist die Aufhellung der Pro
dukte in den meisten Fällen unbefriedigend. Demzufolge besteht ein
starkes Bedürfnis nach alternativen Verfahren zur Herstellung von
hellfarbigen alkoxylierten Glykosidpartialestern.
Die Aufgabe der Erfindung bestand somit darin, ein neues Verfahren
zur Herstellung von alkoxylierten Glykosidpartialestern mit ver
besserter Farbqualität zu entwickeln, das frei von den geschil
derten Nachteilen ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von
alkoxylierten Alkyl- und/oder Alkenylglykosidpartialestern mit
verbesserter Farbqualität durch Umesterung von Alkyl- und/oder
Alkenylglykosiden mit Fettsäureestern und anschließende Alkoxy
lierung, das sich dadurch auszeichnet, daß man
- a) eine Mischung enthaltend
- a1) mindestens ein technisches Alkyl- und/oder Alkenylglykosid der Formel (I), [Z]n-O-R¹ (I)in der Z ein Symbol für ein Glykose-Einheit darstellt, die sich von einem Zucker mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen ab leitet, n für Zahlen von 1 bis 10 und R1 für einen Alkyl rest mit 1 bis 22 oder Alkenylrest mit 2 bis 18 Kohlen stoffatomen steht, und
- a2) mindestens ein Lösungsmittel
- mit einem Reduktionsmittel behandelt,
- b) das Lösungsmittel abdestilliert,
- c) die zurückbleibende Reaktionsmischung in Gegenwart eines ba sischen Alkali- oder Erdalkalisalzes und eines Emulgators in an sich bekannter Weise mit einem Fettsäureniedrigalkylester partiell umestert,
- d) das Umesterungsprodukt mit in an sich bekannter Weise mit Ethylen- und/oder Propylenoxid umsetzt und
- e) das Alkoxylierungsprodukt anschließend mit Säuren neutrali siert.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß man zu hellfarbigen
alkoxylierten Glykosidpartialestern gelangt, wenn man den Restge
halt an freiem Zucker, insbesondere Glucose, in der Reaktionsmi
schung vor der Umesterung durch Behandlung mit einem Reduktions
mittel weitgehend in eine Kohlenhydratverbindung, beispielsweise
Sorbit überführt, die unter den Bedingungen der Umesterung eine
ausreichende chemische Stabilität besitzt.
Alkyl- und Alkenylglykoside stellen bekannte Stoffe dar, die nach
den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie
zugänglich sind. Verfahren zu ihrer Herstellung gehen beispiels
weise von Glucose oder Stärke aus, die entweder direkt oder über
die Zwischenstufe der Butylglykoside mit Alkoholen umgesetzt wer
den (US 35 47 828, US 38 39 318, DE-A-37 23 826).
Alkyl- oder Alkenylglykoside der Formel (I), die sich als Kompo
nente a1) für die Herstellung der ethoxylierten Glykosidpartial
ester eignen, können sich von Aldosen oder Ketosen ableiten. Wegen
der höheren Reaktivität und der technischen Verfügbarkeit kommen
primär die Glykoside der reduzierend wirkenden Saccharide und
insbesondere der Glucose in Betracht. Die als Ausgangsstoffe be
vorzugt einzusetzenden Alkyl- und/oder Alkenylglykoside sind daher
die Alkyl- und/oder Alkenylglucoside.
Der Index n in Formel (I) gibt den Oligomerisierungsgrad, d. h.
die Verteilung von Mono- und Oligoglykosiden an und steht für eine
Zahl zwischen 1 und 10. Während n in einer gegebenen Verbindung
stets ganzzahlig sein muß und hier vor allem die Werte n = 1 bis 6
annehmen kann, ist der Wert n für ein bestimmtes Alkyl- oder
Alkenylglykosid eine analytische ermittelte rechnerische Größe,
die meistens eine gebrochene Zahl darstellt. Vorzugsweise werden
Alkyl- und/oder Alkenylglykoside mit einem mittleren Oligomeri
sierungsgrad n von 1 bis 3 verwendet. Besonders bevorzugt sind
solche Alkyl- und/oder Alkenylglykoside, deren Oligomerisie
rungsgrad kleiner als 1,5 ist und insbesondere zwischen 1,1 und
1,4 liegt.
Der Alkylrest R1 in Formel (I) leitet sich von primären gesättig
ten oder einfach ungesättigten Alkoholen mit 1 bis 22, vorzugs
weise einem oder 12 bis 18 Kohlenstoffatomen ab. Typische Bei
spiele sind Methanol, Ethanol, Allylalkohol, Propanol, Isopropyl
alkohol, n-Butanol, tert.-Butanol, Capronalkohol, Caprylalkohol,
Caprinalkohol, Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Pal
mitoleylalkohol, Stearylalkohol, Elaidylalkohol, Oleylalkohol,
Petroselinylalkohol, Behenylalkohol oder Erucylalkohol sowie ihre
technischen Gemische.
Unter den genannten Glykosiden ist die Verwendung von Alkyl- und/oder
Alkenylglykosiden der Formel (I), in der Z für einen Gluco
serest, n für Zahlen von 1 bis 3 und R1 für eine Methylgruppe
steht, besonders vorteilhaft. Die besonders bevorzugten Alkyl-
und/oder Alkenylglykoside sind daher die Methylglucoside.
Die Alkyl- und/oder Alkenylglykoside werden in mindestens einem
Lösungsmittel ausgewählt aus der Gruppe, die von Wasser,
aliphatischen Alkoholen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
Ethylenglykol und Glycerin gebildet wird, gelöst oder dispergiert.
Dabei können die Lösungsmittel alleine oder aber auch in Form von
Gemischen, beispielsweise Mischungen von Wasser und Alkoholen im
Gewichtsverhältnis 1 : 99 bis 99 : 1 zum Einsatz kommen. Bevorzugt
ist die Verwendung von Wasser als Lösungsmittel, da es sich später
aus der Reaktionsmischung besonders leicht abtrennen läßt.
Die Mischungen enthaltend die Alkyl- und/oder Alkenylglykoside und
das Lösungsmittel können über einen Zeitraum t1 von 0,1 bis 5 h
bei Temperaturen T1 von 50 bis 100°C mit einem Reduktionsmittel
behandelt werden, wobei beispielsweise der in den Alkyl- und/oder
Alkenylglucosiden enthaltene Anteil an Glucose, der 1 bis 10
Gew.-% - bezogen auf das Glucosid - ausmachen kann, in Sorbit
überführt wird. Das Reduktionsmittel kann in Mengen von 0,1 bis
10, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-% - bezogen auf die Alkyl- und/oder
Alkenylglykoside - eingesetzt werden.
Als Reduktionsmittel kommen beispielsweise Natriumhypophosphit
oder Natriumboranat in Betracht. Die Auswahl des Lösungsmittels
wird durch die Auswahl des Reduktionsmittels beeinflußt. Während
man Reduktionen mit Natriumhypophosphit vorzugsweise in wäßriger
Lösung durchführt, empfiehlt sich bei Verwendung von Boranaten
Methanol als Lösungsmittel. Produkte besonders hoher Farbqualität
werden erhalten, wenn man die Reduktion mit Natriumhypophosphit
durchführt. Zur Behandlung reicht es aus, die Alkyl- und/oder Al
kenylglykoside im Lösungsmittel zu erwärmen, das Reduktionsmittel
einzurühren und über den angegebenen Zeitraum einwirken zu lassen.
Im Anschluß an die Reduktion wird das Lösungsmittel beziehungs
weise das Lösungsmittelgemisch abgetrennt. In einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung wird die Reaktionsmischung unmit
telbar nach der Behandlung mit dem Reduktionsmittel auf Tempera
turen von 80 bis 120°C, gegebenenfalls unter vermindertem Druck
von 850 bis 100 mbar, erhitzt, wobei das Lösungsmittel abdestil
liert.
Bei den Fettsäureniedrigalkylestern, die in die Umesterung einge
setzt werden, handelt es sich um Verbindungen der Formel (II)
R²CO-OR³ (II)
in der R2CO für einen aliphatischen, linearen oder verzweigten,
gesättigten oder ungesättigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoff
atomen und 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen und R3 für einen Alkyl
rest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht. Typische Beispiele sind
die Niedrigalkylester der Capronsäure, Caprylsäure, Capinsäure,
Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmitoleinsäure,
Stearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure, Linolsäure,
Linolensäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure oder Eruca
säure. Bevorzugt ist der Einsatz von Fettsäureniedrigalkylestern
der Formel (II), in der R2CO für einen gesättigten oder einfach
ungesättigten Acylrest mit 6 bis 18, insbesondere 6 bis 12 Koh
lenstoffatomen und R2 für einen Methylrest steht.
Wie in der Fettchemie üblich, können die Ester auch in Form tech
nischer Schnitte eingesetzt werden, wie sie beispielsweise bei der
Umesterung von natürlichen Fetten und Ölen anfallen. Bevorzugt ist
der Einsatz von Methylestern auf Basis von Kokosöl, Palmöl, Palm
kernöl, Rüböl, Sonnenblumenöl oder Rindertalg.
In Abhängigkeit davon ob die Herstellung von Glykosidestern mit
einer oder mehreren Estergruppen angestrebt wird, können die Al
kyl- und/oder Alkenylglykoside mit den Fettsäureniedrigalkylestern
im molaren Verhältnis von 2 : 1 bis 1 : 3 umgeestert werden. Für
die Herstellung von Glykosidestergemischen, die vorwiegend Mono-
und Diester enthalten, hat es sich als optimal erwiesen, Einsatz
verhältnisse von 1 : 1 bis 1 : 2,5 zu wählen.
Als Katalysatoren für die Umesterung kommen basische Alkali- oder
Erdalkalisalze in Betracht. Bevorzugt ist hierbei die Verwendung
von Alkalicarbonaten, -hydroxiden oder -alkoholaten, insbesondere
von Kaliumcarbonat. Die Alkali- oder Erdalkalisalze können in
Mengen von 0,1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 6 Gew.-% - bezogen auf
die Summe der Mengen an Glykosiden und Estern in der Reaktionsmi
schung - eingesetzt werden.
Als Emulgatoren kommen Mono- und/oder Diester von Alkyl- und/oder
Alkenylglykosiden mit Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen
und 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen in Betracht. In einer bevor
zugten Ausführungsform der Erfindung wird der Reaktionsmischung
das Reaktionsendprodukt als Emulgator zugesetzt. Die Emulgatoren
können in Mengen von 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 6 Gew.-% - be
zogen auf die Summe der Mengen an Glykosiden und Estern in der
Reaktionsmischung - eingesetzt werden.
Die Umesterung kann entweder bei Umgebungsdruck oder einem ver
minderten Druck von bis zu 400 mbar über einen Zeitraum t2 von 0,5
bis 10 h auf eine Temperatur T2 von 150 bis 220, vorzugsweise 170
bis 200°C erhitzt werden. Unter diesen Bedingungen ist die Reak
tion praktisch quantitativ. Der aus dem Fettsäureniedrigalkylester
freigesetzte Alkohol kann kontinuierlich abdestilliert und aus dem
Reaktionsgleichgewicht entfernt werden. Zugleich werden Spuren von
nichtumgesetztem Natriumhypophosphit oder Natriumboranat - falls
vorhanden - zerstört.
Ester, Katalysator und Emulgator können der Mischung, die die
Glykoside und das Lösungsmittel enthält, nicht erst im Anschluß,
sondern auch bereits vor der Reduktion zugesetzt werden. In einer
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
die Reduktion der Alkyl- und/oder Alkenylglykoside im Lösungsmit
tel somit auch in Gegenwart der Alkali- oder Erdalkalisalze,
Emulgatoren und/oder Fettsäureniedrigalkylester durchgeführt wer
den. Hierzu empfiehlt es sich, zunächst eine Mischung aller Kom
ponenten herzustellen, die Mischung zu erwärmen und mit dem Re
duktionsmittel zu behandeln. Derartige Mischungen können eine Ge
samtmenge an festen Stoffen von 20 bis 80, vorzugsweise 50 bis 70
Gew.-% aufweisen. Nach der Reduktion kann die Reaktionsmischung -
wie oben beschrieben - vom Lösungsmittel befreit und der Umeste
rung unterworfen werden.
Das resultierende Reaktionsendprodukt der Umesterung stellt ein
statistisches Gemisch verschiedener Alkyl- und/oder Alkenylglyko
sidester dar. Das Verhältnis der mono- und mehrfach substituierten
Produkte untereinander wird im wesentlichen durch die Wahl des
molaren Einsatzverhältnisses zwischen den Alkyl- und/oder
Alkenylglykosiden und den Fettsäureniedrigalkylestern bestimmt.
Innerhalb der genannten Einsatzverhältnisse werden praktisch aus
schließlich Glykosidpartialester erhalten; die Bildung von Voll
estern, die über keine freien Hydroxylgruppen mehr verfügen und
somit für eine anschließende Alkoxylierung nicht mehr zur Verfü
gung stehen, findet nur in zu vernachlässigenden Mengen statt.
Die Alkoxylierung von Verbindungen mit aktiven Wasserstoffatomen
stellt ein an sich bekanntes großtechnisches Verfahren dar. Im
Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens, wird das basische Umeste
rungsprodukt in einen Autoklaven überführt und bei Temperaturen T3
von 100 bis 180, vorzugsweise 120 bis 160°C sowie bei Drücken p
von 1 bis 10, vorzugsweise 1 bis 5 bar über einen Zeitraum t3 von
0,5 bis 20, vorzugsweise 5 bis 10 h mit 1 bis 100 mol Ethylen-
und/oder Propylenoxid pro Mol Partialester umgesetzt. Bevorzugt
sind Umsetzungen von 1 mol eines Umesterungsproduktes von Methyl
glucose mit Fettsäuremethylester mit 75 bis 100 mol Ethylenoxid.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht da
rin, daß die im rohen Umesterungsprodukt noch enthaltenen basi
schen Alkali- oder Erdalkalisalze gleichzeitig auch die Alkoxy
lierung katalysaieren und somit der Zusatz eines speziellen
Alkoxylierungskatalysators überflüssig ist. Im Anschluß an die
Alkoxylierung können die Reaktionsendprodukte mit Säuren, bei
spielsweise wäßriger Phosphor-, Essig- oder Milchsäure neutrali
siert werden.
Die Alkyl- und/oder Alkenylglykosidpartialester können - falls
dies gewünscht wird - in an sich bekannter Weise durch Zusatz von
Wasserstoffperoxidlösung gebleicht werden. Dabei werden - bezogen
auf die alkoxylierten Glykosidpartialester - 0,2 bis 2 Gew.-%
Wasserstoffperoxid, berechnet als 100gew.-%ige Substanz einge
setzt. Während die H2O2-Behandlung bei den alkoxylierten Partial
estern, die nach Verfahren des Stands der Technik hergestellt
worden waren, keine nennenswerten Bleichwirkung führte, wurde bei
den alkoxylierten Alkyl- und/oder Alkenylglykosidpartialestern,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten worden waren,
eine deutliche Farbaufhellung beobachtet.
Die resultierenden hellfarbigen alkoxylierten Alkyl- und/oder Al
kenylglykosidpartialester eignen sich als oberflächenaktive Stoffe
beispielsweise zum Einsatz als Emulgatoren in kosmetischen oder
pharmazeutischen Produkten.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher
erläutern, ohne ihn darauf einzuschränken.
20 kg Methylglucosid
(n = 1) wurden unter Erwärmen in 8,3 kg Wasser gelöst, mit 0,47 kg
Kaliumcarbonat, 0,47 kg Natriumhypophosphit, 3,1 kg Methylgluco
sid-di-stearat sowie 58,6 kg Stearinsäuremethylester versetzt und
1 h bei 80 bis 90°C gerührt. Danach wurde das Wasser unter ver
mindertem Druck (100 mbar) abdestilliert, wobei die Temperatur im
Verlauf der Destillation von 80 auf 100°C gesteigert wurde. An
schließend wurde das Vakuum aufgehoben und die Reaktionsmischung
für 8 h auf eine Temperatur von 190 bis 200°C erhitzt. Das bei der
Umesterung freiwerdende Methanol wurde kontinuierlich abdestil
liert. Nach Beendigung der Reaktion wurde die Reaktionsmischung
auf 90°C abgekühlt.
Eine Mischung aus 20
kg Methylglucosid (n = 1), 0,47 kg Kaliumcarbonat und 58,6 kg
Stearinsäuremethylester wurde unter vermindertem Druck (100 mbar)
auf 190 bis 200°C erhitzt. Nach 8 h Rühren wurde die Reaktions
mischung auf 90°C abgekühlt.
146 g (0,2 mol) des basischen Umesterungsproduktes von Methylglu
cosid mit Stearinsäuremethylester (Ausgangsprodukt A) wurden in
einen Autoklaven überführt. Es wurde mit Stickstoff gespült und 30
min bei 100°C evakuiert. Anschließend wurden bei 120°C und 5 bar
1060 g (24 mol) Ethylenoxid innerhalb von 9 h portionsweise auf
gedrückt. Nach Beendigung der Ethylenoxidzugabe ließ man 30 min
nachreagieren. Das rohe Alkoxylierungsprodukt wurde bei 90°C mit
85gew.-%iger Phosphorsäure neutralisiert.
Kenndaten des Produktes:
Hydroxylzahl: 21
Säurezahl: 1,8
Verseifungszahl: 23
Klett-Farbzahl: 10
Hydroxylzahl: 21
Säurezahl: 1,8
Verseifungszahl: 23
Klett-Farbzahl: 10
Analog Beispiel 1 wurden 146 g (0,2 mol) des basischen Umeste
rungsproduktes von Methylglucosid mit Stearinsäuremethylester
(Ausgangsprodukt B) mit 1060 g (24 mol) Ethylenoxid ethoxyliert.
Das rohe Alkoxylierungsprodukt wurde zweimal bei 90°C mit 0,5
Gew.-% - berechnet auf das Alkoxylierungsprodukt - Wasserstoff
peroxid in Form einer 33gew.-%igen wäßrigen Lösung behandelt.
Kenndaten des Produktes:
Hydroxylzahl: 21
Säurezahl: 3,1
Verseifungszahl: 22
Klett-Farbzahl: 2
Hydroxylzahl: 21
Säurezahl: 3,1
Verseifungszahl: 22
Klett-Farbzahl: 2
Die Bestimmung der Klettfarbzahl der Produkte erfolgte mit einem
Klettphotometer (Modell 800-3, Fa-Klett-Summerson), 1 cm Rundkü
vette, Blaufilter 400-465 nm) in einer 10gew.-%igen Lösung in
Xylol.
Claims (23)
1. Verfahren zur Herstellung von alkoxylierten Alkyl- und/oder
Alkenylglykosidpartialestern mit verbesserter Farbqualität
durch Umesterung von Alkyl- und/oder Alkenylglykosiden mit
Fettsäureestern und anschließende Alkoxylierung, dadurch ge
kennzeichnet, daß man
- a) eine Mischung enthaltend
- a1) mindestens ein technisches Alkyl- und/oder Alkenyl glykosid der Formel (I), [Z]n-O-R¹ (I)in der Z ein Symbol für eine Glykose-Einheit darstellt, die sich von einem Zucker mit 5 oder 6 Kohlenstoff atomen ableitet, n für Zahlen von 1 bis 10 und R1 für einen Alkylrest mit 1 bis 22 oder Alkenylrest mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen steht, und
- a2) mindestens ein Lösungsmittel
- mit einem Reduktionsmittel behandelt,
- b) das Lösungsmittel abdestilliert,
- c) die zurückbleibende Reaktionsmischung in Gegenwart eines basischen Alkali- oder Erdalkalisalzes und eines Emulga tors in an sich bekannter Weise mit einem Fettsäurenie drigalkylester partiell umestert,
- d) das Umesterungsprodukt in an sich bekannter Weise mit Ethylen- und/oder Propylenoxid alkoxyliert und
- e) das Alkoxylierungsprodukt anschließend mit Säuren neutra lisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
Alkylglykoside der Formel (I) einsetzt, in der Z für einen
Glucoserest, n für Zahlen von 1 bis 3 und R1 für eine Methyl
gruppe steht.
3. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man mindestens ein Lösungsmittel ausge
wählt aus der Gruppe, die von Wasser, aliphatischen Alkoholen
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Ethylenglycol und Glycerin ge
bildet wird, einsetzt.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Reduktionsmittel in Mengen von 0,1
bis 10 Gew.-% - bezogen auf die Alkyl- und/oder
Alkenylglykoside - einsetzt.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Reduktionsmittel Natriumhypophos
phit einsetzt.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Behandlung mit dem Reduktionsmit
tel über einen Zeitraum t1 von 0,1 bis 5 h bei einer Tempera
tur T1 von 50 bis 100°C durchführt.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Lösungsmittel beziehungsweise Lö
sungsmittelgemisch bei Temperaturen von 80 bis 120°C gegebe
nenfalls unter vermindertem Druck abdestilliert.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Umesterung mit Fettsäureniedrig
alkylestern der Formel (II) durchführt,
R²CO-OR³ (II)in der R2CO für einen aliphatischen, linearen oder verzweig
ten, gesättigten oder ungesättigten Acylrest mit 6 bis 22
Kohlenstoffatomen und 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen und R3
für einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Alkyl- und/oder Alkenylglykoside
mit den Fettsäureniedrigalkylestern im molaren Verhältnis von
2 : 1 bis 1 : 6 umestert.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man als basische Alkali- oder Erdalkali
salze Alkalihydroxide oder -carbonate einsetzt.
11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß man die Alkali- oder Erdalkalisalze
in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-% - bezogen auf die Summe der
Mengen an Glykosiden und Estern in der Reaktionsmischung -
einsetzt.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß man als Emulgatoren Mono- und/oder
Diester von Alkyl- und oder Alkenylglykosiden mit Fettsäuren
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0, 1, 2 oder 3 Doppelbin
dungen einsetzt.
13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß man die Emulgatoren in Mengen von 1
bis 10 Gew.-% - bezogen auf die Summe der Mengen an Glykosi
den und Estern in der Reaktionsmischung - einsetzt.
14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß man die Umesterung über einen Zeit
raum t2 von 0,5 bis 10 h bei einer Temperatur T2 von 150 bis
220°C durchführt.
15. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß man die Alkyl- und/oder Alkenylgly
koside in Gegenwart der basischen Alkali- oder Erdalkalisalze
reduziert.
16. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß man die Alkyl- und/oder Alkenylgly
koside in Gegenwart der Emulgatoren reduziert.
17. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß man die Alkyl- und/oder Alkenylgly
koside in Gegenwart der Fettsäureniedrigalkylester reduziert.
18. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß man Mischungen, enthaltend Alkyl-
und/oder Alkenylglykoside, Lösungsmittel sowie gegebenenfalls
Alkali- oder Erdalkalisalze, Emulgatoren und/oder Fettsäure
niedrigalkylester mit Reduktionsmitteln behandelt, deren Ge
samtmenge an festen Stoffen 20 bis 80 Gew.-% beträgt.
19. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß man die Mischungen nach der Umeste
rung mit Ethylen- und/oder Propylenoxid alkoxyliert.
20. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 19, da
durch gekennzeichnet, daß man die Alkoxylierung mit 1 bis 100
Mol Ethylen- und/oder Propylenoxid pro Mol Alkyl- und/oder
Alkenylglykosidpartialester durchführt.
21. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 20, da
durch gekennzeichnet, daß man die Alkoxylierung bei Tempera
turen T3 von 100 bis 180°C durchführt.
22. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 21, da
durch gekennzeichnet, daß man die Alkoxylierung bei Drücken p
von 1 bis 10 bar durchführt.
23. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 22, da
durch gekennzeichnet, daß man die alkoxylierten Alkyl- und/
oder Alkenylglykosidpartialester mit Wasserstoffperoxiod
bleicht.
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