DE4035869A1 - Heftvorrichtung zum zusammenheften von blaettern - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Heftvorrichtung zum Zusammenheften von stapelförmig angeordneten Blättern mittels Heftklammern mit einem Antriebsteil und einem von diesem betätigbaren gegen einen Amboß bewegbaren Heftkopf.

Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Heftvorrichtung zum Zusam­ menheften von stapelförmig angeordneten Blättern mittels Heftklammern, mit einem Antriebsteil und einem von diesem betätigbaren gegen einen Amboß bewegbaren Heftkopf, wobei die Heftvorrichtung auf mehrere wähl­ bare Heftpositionen einstellbar ist.

Durch eine Veröffentlichung in Research Disclosure, Nr. 15 710, vom Mai 1977, ist eine an Führungsstangen geführte Heftvorrichtung eines Kopien- Weiterverarbeitungsgeräts bekannt geworden, die auf mehrere wählbare Heftpositionen einstellbar ist. Im Falle einer Störung am Heftkopf, bei­ spielsweise hervorgerufen durch Verklemmen einer verformten Heftklammer, ist zunächst eine umfangreiche Demontage erforderlich, um die Heftvor­ richtung außerhalb des Gerätes wieder funktionsfähig machen zu können.

Es ist auch bekannt (DE-33 14 986-A), zur Beseitigung einer Klemmung einen Teil des Heftkopfes einer als Tischgerät ausgebildeten Heftvorrich­ tung wegschwenkbar auszugestalten. Die Ursache, welche zur Klemmung geführt hat, kann bei dieser Vorrichtung jedoch nicht festgestellt werden, da die entsprechenden Funktionsteile verdeckt angeordnet und somit nicht einsehbar sind. Es kann daher bei einer Beschädigung von Funktionsteilen zu erneuten Klemmungen und erfolglosen Versuchen zur Beseitigung der­ selben kommen, so daß die Heftvorrichtung unbrauchbar wird.

Bei beiden bekannten Heftvorrichtungen führt eine wiederholt auftretende Klemmung im Heftkopf zu langen Stillstandzeiten der Heftvorrichtung.

Insbesondere dann, wenn die Heftvorrichtung mit Antriebs- und Füh­ rungsmitteln in Eingriff steht, die eine wahlweise Einstellung auf mehrere Heftpositionen erlauben, wird ein erheblicher Zeitaufwand zum Austausch oder zur Reparatur einer defekten Heftvorrichtung erforderlich, während­ dessen die Heftvorrichtung unbrauchbar ist.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art derart auszugestalten, daß der Heftkopf im Störfall schnell und ein­ fach ausgetauscht werden kann.

Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Heftkopf und der Antriebsteil mittels einer lösbaren Kupplung miteinander verbunden sind.

In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind der Heftkopf und der Antriebsteil an einem gemeinsamen Gehäuse verschiebbar geführt, wobei der Heftkopf in einer zum Amboß hin offenen Führungsnut und damit her­ ausziehbar geführt ist.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Kupplung als federbeaufschlagt an dem Antriebsteil geführter Kupplungsschieber ausge­ bildet, der an Mitnehmern des Heftkopfes formschlüssig eingreift.

In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Heft­ vorrichtung an einer Führungsstange auf verschiedene Heftpositionen ein­ stellbar verschiebbar geführt und an dem Antriebsteil greift eine form­ schlüssig mit dieser verbundene Mehrkant-Antriebswelle an.

Vorteilhafterweise weist der Heftkopf sämtliche zum Transport, Ablösen, Formen und Eintreiben von zu Heftklammern geformten, in einem auswech­ selbaren Magazin gurtartig bevorrateten Heftdrahtabschnitten erforder­ lichen Funktionsteile auf.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung und Zuordnung von Heftkopf und Antriebsteilen wird im Falle einer Funktionsstörung des Heftkopfes eine einfache und schnelle Auswechselung desselben erreicht. Der ausgewech­ selte, schadhafte Heftkopf kann außerhalb des Gerätes von allen Seiten zugänglich geprüft und gegebenenfalls wieder funktionsfähig gemacht wer­ den, währenddessen die Heftvorrichtung mit dem eingewechselten Heftkopf sofort weiterarbeiten kann.

Weitere Merkmale und Vorteile sind der Beschreibung eines in der Zeich­ nung dargestellten Ausführungsbeispiels der Erfindung und den Unter­ ansprüchen zu entnehmen. Die Zeichnung zeigt jeweils in schematischer Darstellung in der

Fig. 1 die Vorrichtung in der Ausgangsstellung in einer Seitenansicht, ohne das Gehäuse und

Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 mit dem Gehäuse und den Füh­ rungsmitteln in etwas kleinerem Maßstab in einer Schrägansicht.

Die erfindungsgemäße Heftvorrichtung ist an einer nicht dargestellten Weiterverarbeitungsvorrichtung bekannter Art angeordnet, bei der einzeln zugeführte Blätter, insbesondere von aus einem Kopiergerät ausgegebene Kopieblätter, in einer Sammelstation 9 gesammelt und satzweise mittels Heftklammern zusammengeheftet werden.

Die Heftvorrichtung ist als komplette Baueinheit in bzw. an zwei schalen­ förmigen, aus Kunststoff gefertigten Gehäusehälften 13 und 14 gelagert, die mittels mehreren formschlüssig ineinander eingreifenden und gegenein­ ander verschraubten Stützfüßen 13c bzw. 14b (es sind nur zwei Stützfüße bezeichnet) miteinander verbunden sind.

Der Heftkopf 1 weist ein Gehäuse 1a auf, an dem ein handelsüblicher Heftkopf bekannter Art mit einem auswechselbaren Magazin 12 befestigt ist, der sämtliche Funktionsteile aufweist, die zum Transport, Ablösen, Formen und Eintreiben von zu Heftklammern geformten, in dem Magazin 12 gurtartig bevorrateten Heftdrahtabschnitten erforderlich sind.

Ein Betätiger 10 des Heftkopfes 1 weist einen Druckbolzen 11 auf, an dem die Oberseite 3e einer Kulisse 3 eines insgesamt mit 2 bezeichneten Antriebsteils angreift. Die schalenförmig ausgebildete Kulisse 3 umgreift formschlüssig ein darin gelagertes Bogendreieck 4, das an beidseitig ange­ ordneten und formschlüssig mit diesem verbundenen Lagerbuchsen 16 drehbar gelagert ist. Die Kulisse 3 ist mit beidseitig angeordneten Aus­ sparungen 3c versehen, durch die die Lagebuchsen 16 ragen, welche der Kulisse 3 ein Bewegen in die Pfeilrichtung "A< erlauben. Die über die Kulisse 3 beidseitig herausragenden Lagerbuchsen 16 sind, wie aus der Fig. 2 ersichtlich, an den Gehäusehälften 13 und 14 drehbar gelagert.

Die Führung der Kulisse 3 an den Gehäusehälften 13 und 14 erfolgt durch beidseitig angeordnete Führungsstege 3b und 3f, die in entsprechend angeordneten Führungsnuten 13b (nur eine Führungsnut ist dargestellt) in Pfeilrichtung "A" bewegbar geführt sind.

An der Kulisse 3 ist ein Kupplungsschieber 6 verschiebbar gelagert, der beidseitig am Betätiger 10 des Heftkopfes 1 herausragende Mitnehmer 1d formschlüssig übergreift.

Der Kupplungsschieber 6 wird von Federn 17, die sich an Wandabschnitten 3a der Kulisse 3 abstützen in die dargestellte Kupplungslage beaufschlagt und kann durch Erfassen an einer Handhabe 6a entgegen der Kraft der Feder 17 in Pfeilrichtung "C" bewegt werden. Einlaufschrägen 6b an dem Kupplungsschieber 6 ermöglichen in noch zu beschreibender Weise ein selbsttätiges Einrasten beim Einsetzen des Heftkopfes 1.

Die Führung des Heftkopfes 1 an den Gehäusehälften 13 und 14 erfolgt durch Führungsstege 1c, die an beidseitig des Gehäuses 1a angeformten Armen 1b angeordnet sind und, wie aus der Fig. 2 ersichtlich, in nach oben offene Führungsnuten 13a, 14a eingreifen.

Die gesamte, an den Gehäusehälften 13, 14 montierte Heftvorrichtung ist entlang einer Mehrkant-Antriebswelle 5 und einer Führungsstange 15 ver­ schiebbar geführt und in mehrere wählbare Heftpositionen einstellbar. Die Mehrkant-Antriebswelle 5 wird von einem nicht dargestellten Antrieb in Drehung versetzt und greift formschlüssig in die entsprechend ausgebilde­ ten Lagerbuchsen 16 ein. Dadurch, daß die Heftvorrichtung über die Mehrkant-Antriebswelle 5 ständig formschlüssig in Eingriff steht, ist sie in jeder Heftposition sofort funktionsfähig.

Oberhalb des Heftkopfes 1 ist eine Sammelstation 9 angeordnet, in der ein zu heftender Blattstapel 8 angeordnet ist. Über dem Blattstapel 8 sowie dem Heftkopf 1 gegenüberliegend ist eine Amboßleiste 7 angeordnet, die in bekannter Weise zum Umlegen und Andrücken der aus dem Blattstapel 8 austretenden Klammerenden dient. Die ortsfest angeordnete Amboßleiste 7, welche mehrere, den wählbaren Heftpositionen zugeordnete Ambosse 18 bekannter Art aufweist, ist mittels leicht lösbarer Befestigungsmittel (nicht dargestellt) in der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Lage fördert. Zwecks Auswechselung des Heftkopfes 1 ist die Amboßleiste 7 nach dem Lösen der Befestigungsmittel aus dem Bewegungsweg des Heftkopfes 1 herausnehmbar (nicht dargestellt).

Die Wirkungsweise der Heftvorrichtung ist folgende: Entsprechend der geforderten Heftposition wird der Heftkopf 1 durch Ver­ schieben entlang der Führungsstange 15 und der Mehrkant-Antriebswelle 5, entweder durch einen Antrieb oder von Hand, in die gewünschte Heft­ position gebracht und dort fixiert (nicht dargestellt).

Wenn der Heftvorgang ausgelöst wird, erfolgt durch Drehen der Mehrkant- Antriebswelle 5 im Uhrzeigersinn ein Drehen des Bogendreiecks 4 aus der in der Fig. 1 dargestellten Ausgangslage heraus. Das Bogendreieck 4 bewegt dabei die Kulisse 3 in Pfeilrichtung "A" (siehe Fig. 1) nach oben. Gleichzeitig wird der an der Oberseite 3e der Kulisse 3 anliegende Betä­ tiger 10 in Pfeilrichtung "B" nach oben bewegt. Während dieser Hoch­ bewegung erfolgt das Heranführen des Heftkopfes 1 an den zu heftenden Blattstapel 8 und dessen Anlegen an den Amboß 18. Bei der Weiterbewe­ gung des Betätigers 10 wird in bekannter, nicht dargestellter Weise ein Heftdrahtabschnitt vom Heftdrahtgurt abgelöst, zu einer Heftklammer geformt und von unten in den Blattstapel 8 eingetrieben. Die nach oben aus dem Blattstapel 8 austretenden Klammerenden werden dabei am Amboß 18 in bekannter Weise umgelegt und an den Blattstapel 8 anliegend ange­ drückt.

Nach Beendigung des Heftvorganges erfolgt durch das im Uhrzeigersinn weiterdrehende Bogendreieck 4 und von dem Kupplungsschieber 6 mitge­ nommen eine Rückführung der gesamten Heftvorrichtung 1, 2 in die in Fig. 1 dargestellte Ausgangsstellung. Während dieser Rückstellbewegung erfolgt in bekannter, nicht dargestellter Weise der Transport des Heft­ drahtgurtes, so daß ein neuer Heftdrahtabschnitt in die Arbeitsposition gelangt.

Wenn nun während des Heftens eine Verklemmung der Mechanik des Heft­ kopfes 1 eintritt, wird bei stillstehendem Antrieb zunächst die Amboßleiste 7 herausgenommen und dann der Kupplungsschieber 6 mittels der Hand­ habe 6a in Pfeilrichtung "C" bewegt, und dabei werden die Mitnehmer 1d des Heftkopf-Betätigers 10 freigegeben. Bei herausgezogenem Kupplungs­ schieber 6 wird der Heftkopf 1 als komplette Baueinheit in Richtung "B", nach oben aus den oben offenen Führungsnuten 13a, 14a der Gehäusehälf­ ten 13, 14 herausgezogen.

Nun kann mit einem Handgriff ein neuer, funktionsfähiger Heftkopf 1 in umgekehrter Reihenfolge in das Gehäuse 13, 14 hineingeschoben werden, wobei die Mitnehmer 1d über die Einlaufschrägen 6b den Kupplungsschie­ ber 6 entgegen der Kraft der Feder 17 zur Seite drücken, bis sie unter Federkraft an dem Kupplungsschieber 6 einrasten. Durch Anbringen der Amboßleiste 7 ist die Heftvorrichtung dann sofort wieder einsatzbereit.

Claims (8)

1. Heftvorrichtung zum Zusammenheften von stapelförmig angeordneten Blättern mittels Heftklammern, mit einem Antriebsteil und einem von diesem betätigbaren, gegen einen Amboß bewegbaren Heftkopf, dadurch gekennzeichnet, daß der Heftkopf (1) und der Antriebsteil (2) mittels einer lösbaren Kupplung (6) mit­ einander verbunden sind.

2. Heftvorrichtung zum Zusammenheften von stapelförmig angeordneten Blättern mittels Heftklammern, mit einem Antriebsteil und einem von diesem betätigbaren, gegen einen Amboß bewegbaren Heftkopf, wobei die Heftvorrichtung auf mehrere wählbare Heftpositionen einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Heftkopf (1) und der Antriebs­ teil (2) mittels einer lösbaren Kupplung (6) miteinander verbunden sind.

3. Heftvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Heftkopf (1) und der Antriebsteil (2) an einem gemeinsamen Gehäuse (13, 14) in der Heftrichtung verschiebbar geführt sind, und daß der Heftkopf (1) durch eine quer zu seiner Verschieberichtung bewegbare Kupplung (6) formschlüssig mit dem Antriebsteil (2) ver­ bunden ist.

4. Heftvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung als federbeaufschlagter, an dem Antriebsteil (2) verschieb­ bar geführter und mit mindestens einem Mitnehmer (1d) des Heftkop­ fes (1) in Eingriff stehender Kupplungsschieber (6) ausgebildet ist.

5. Heftvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Heftkopf (1) parallel zur Heft­ richtung verlaufende Führungsstege (1c) angeordnet sind, die in zum Amboß (18) hin offene Führungsnuten (13a, 14a) am Gehäuse (13, 14) formschlüssig eingreifen.

6. Heftvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsteil (2, 4, 16) mit einer Mehrkant-Antriebswelle (5) formschlüssig und verschiebbar in Ein­ griff steht und daß das Gehäuse (13, 14) entlang einer Führungs­ stange (15) verschiebbar geführt ist.

7. Heftvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsteil (2) ein mit der Mehr­ kant-Antriebswelle (5) formschlüssig und verschiebbar verbundenes Bogendreieck (4) aufweist, das an einer schalenförmig ausgebildeten und an dem Gehäuse (13, 14) verschiebbar geführten Kulisse (3) formschlüssig angreift.

8. Heftvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Heftkopf (1) in an sich bekannter Weise sowohl ein auswechselbares Magazin (12) mit gurtartig bevor­ rateten Heftdrahtabschnitten als auch mit sämtlichen zum Transport, Ablösen, Formen und Eintreiben eines zu einer Heftklammer geformten Heftdrahtabschnittes erforderlichen Funktionsteile aufweist.