DE4035738A1 - Verfahren zur herstellung von zweiteiligen muenzrohlingen und derartiger muenzrohling - Google Patents
Verfahren zur herstellung von zweiteiligen muenzrohlingen und derartiger muenzrohlingInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Herstellung von zweiteiligen Münzrohlingen, bestehend aus
einer inneren Scheibe und einem mit dieser verpreßten
äußeren Ring; mit den Schritten: Ausstanzen von Ring und
Scheibe; Einsetzen der Scheibe in den Ring, sowie auf
einen zweiteiligen Münzrohling bestehend aus einer
inneren Scheibe und einem mit dieser verpreßten äußeren
Ring.
Zur leichteren Unterscheidung von Münzen verschiedenen
Nennwertes ähnlicher Form, Farbe und Gewicht oder zur
Unterscheidung von Fremdgeld sind Münzen bekannt und in
Umlauf gebracht worden, die aus zwei zusammengesetzten
Bestandteilen mit unterschiedlichen physikalischen
Eigenschaften, z. B. unterschiedlicher Farbe, in der Weise
bestehen, daß eine innere kreisförmige Scheibe von einem
äußeren Ring umgeben ist.
Zweifarbige Münzen, die aus einem äußeren Ring und einem
andersfarbigen scheibenförmigen Kern bestehen, sind in
Italien (500 Lire), Frankreich (10 FF), in Portugal
(100 Esc) und in Thailand (10 Baht) in Umlauf. Zur
Herstellung des Rohlings werden üblicherweise
scheibenförmige Plättchen aus einem und Ringe aus einem
anderen Band oder Blech gestanzt. Bei bisher bekannten
zweifarbigen Münzen besteht der Kern aus "weißem" Nickel
und einem gelben Ring aus einer Kupferlegierung mit
Aluminium- und Nickelzusätzen (10 FF), oder der Ring
besteht aus einem nichtrostenden Stahl und der Kern aus
einer gelben Kupferlegierung (500 Lire) mit Aluminium-
und Nickelzusätzen, oder der Ring besteht aus "weißem"
Kupfernickel und der Kern aus einer Kupferlegierung mit
Aluminium- und Nickelzusätzen (100 Esc, 10 Baht).
Grundsätzlich sind alle Farb- und Legierungskombinationen
denkbar, sofern die Komponenten verschiedenfarbig sind.
Somit bestehen bisher eingeführte zweifarbige Münzen aus
verhältnismäßig hochwertigen Kupferlegierungen, aus
ebenfalls hochwertigen nichtrostenden Stählen und Nickel.
Ring und Kern werden nach bekannten Verfahren
zusammengefügt. So besitzt nach der EP 00 80 437 A1 die
Innenseite des äußeren Rings vor dem Zusammenfügen zum
Münzrohling eine Verjüngung, auf der Ansätze angebracht
sind, die nach dem Zusammenfügen ein Verdrehen des
Innenteils in dem äußeren Ring verhindern.
Weitere Verfahren, welche zum Zusammenfügen von äußerem
Ring und innerem Kern verwendet werden können, sind in
der DE-A-24 00 640, der US-A-32 61 481 und der FR-A-14 77 460
beschrieben.
Bei der Herstellung des Ringes durch Stanzen fällt
notwendigerweise ein Plättchen (Butzen) an, dessen
Durchmesser praktisch gleich dem Innendurchmesser des
Ringes ist. Bei allen bisher bekannten Verfahren muß
dieser Butzen verschrottet werden, wodurch der
üblicherweise beim Herstellen erzielte
Werkstoffnutzungsgrad etwa auf die Hälfte sinkt.
Das französiche 10-FF-Stück hat einen Außendurchmesser
von 23 mm, Innendurchmesser des Ringes und
Kerndurchmesser betragen 16 mm. Durch das Ausstanzen des
Butzens geht demnach die Hälfte des Gewichts der Scheibe,
aus der der Ring erzeugt wird, verloren.
Neben dem dadurch bedingten niedrigen
Werkstoffnutzungsgrad bedeutet dieses ferner einen hohen
Herstellungsaufwand, von welchem durch das Verschrotten
des Butzens ein großer Anteil wieder vernichtet wird,
denn Münzsysteme, in denen der anfallende Butzen für
einen anderen Münzwert innerhalb des die zweifarbige
Münze enthaltenen Systems eingesetzt wird, sind bisher
nicht bekannt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei der
Herstellung von zweiteiligen Münzrohlingen den
erzielbaren Werkstoffnutzungsgrad zu optimieren und die
Herstellungskosten des Rohlings gleichzeitig zu
verringern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
- a) als in den Ring einzusetzende Scheibe der beim Stanzen des Ringes abfallende Butzen verwendet wird,
- b) vor dem Einsetzen des Butzens in den Ring die Abmessung des Butzens durch Verformung in eine zum Zusammenfügen zur Münze geeignete Form gebracht wird, und
- c) wenigstens eine der Komponenten "Ring" und "innere Scheibe" dauerhaft gefärbt werden.
Ferner wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Ring
und die Scheibe aus demselben Grundwerkstoff bestehen.
Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Dadurch, daß erfindungsgemäß der Butzen anstelle der
Verschrottung wiederverwertet wird, und nicht nur das
Material in den Herstellungsprozeß wieder einfließt, wie
bisher üblich, werden bedeutende wirtschaftliche Vorteile
erzielt. Der Wert des in bisher bekannten Verfahren nicht
weiterverwendbaren Butzens wird nämlich nicht nur durch
den Metallwert bestimmt, sondern besonders auch durch die
Herstellkosten für das Band oder Blech, aus dem der Ring
und die innere Scheibe gefertigt werden. Dadurch, daß
erfindungsgemäß die Verschrottung, und gleichermaßen die
Herstellung neuer Bleche aus dem durch Verschrottung
erhaltenen Material, entfällt, kann eine beträchtliche
Reduzierung der Herstellungskosten erzielt werden. Durch
die Wiedereinsetzung des ausgestanzten Butzens in den
Ring, nachdem die durch das Stanzen getrennten
Bestandteile des Münzrohlings bearbeitet wurden, um ein
gewünschtes Aussehen bzw. Farbe zu erhalten, kann somit
die Wirtschaftlichkeit und Effizienz der Herstellung
bedeutend verbessert werden.
Die Erfindung ist im folgenden an Ausführungsbeispielen
und anhand der Zeichnung näher erläutert. In der
Zeichnung zeigen
Fig. 1 ein Band vor dem Ausstanzen von Komponenten des
Münzrohlings,
Fig. 2a und 2b perspektivische Darstellungen von Ring
und Scheibe, und
Fig. 3 einen zusammengefügten Münzrohling in
perspektivischer Darstellung.
In dieser Ausführung einer zweifarbigen Münze wird der
bei der Erzeugung des Ringes 3 aus dem Band oder Blech 1
durch Stanzen auf der Stanzlinie 2a, 2b anfallende Butzen
als innerer Kern 4 verwendet. Hierfür wird durch einen
Rändelprozeß der Durchmesser d der Scheibe 4 geringfügig
verringert, um ein leichteres Einfügen der inneren
Scheibe in den äußeren Ring 3 zu ermöglichen. In
Abhängigkeit von der Ausführung des Stanzwerkzeuges, von
der Schnittluft, von der zum Ausstanzen des Butzens
benötigten Kraft und vom Niederhaltedruck zur Fixierung
des Ringes 3 im Werkzeug kann der Butzendurchmesser d
nämlich durch Verformung geringfügig größer werden (ca.
0,1 mm) als der Innendurchmesser D des Ringes. Bei dem
Rändelvorgang können gleichzeitig Formänderungen des
Randes vorgenommen werden, die für das Zusammenfügen der
Komponenten "Ring" und "innere Scheibe" erwünscht sind.
In einem zweiten Arbeitsschritt wird entweder dem Butzen
4 oder dem Ring 3 eine andere Farbe gegeben, z. B. durch
metallisches Färben oder Beschichten mit andersfarbigen
Metallen, z. B. durch Galvanisieren.
Zusammensetzen von Ring und Scheibe ergibt den kompletten
Münzrohling 5, wie in Fig. 3 dargestellt.
Eine erfindungsgemäße Münze besteht demnach im Gegensatz
zu den bisher bekannten, in Umlauf befindlichen
zweifarbigen Münzen, aus einem einheitlichen
Grundwerkstoff.
Als einheitlicher Grundwerkstoff für die Erzeugung von
Ring und Kern kommen alle Metalle in Betracht, die durch
irgendein Verfahren dauerhaft gefärbt werden können.
Hierbei ist es unerheblich, ob die Farbe des
Grundwerkstoffes für den Ring oder für den Kern
beibehalten und das entsprechende Gegenstück (Kern bzw.
Ring) gefärbt wird. Schließlich kann auch, z. B. durch
Galvanisieren mit verschiedenfarbigen Metallen, sowohl
Ring als auch Kern gefärbt werden.
- 1) Grundwerkstoff: nichtrostender Stahl; Färbung des Ringes durch chemisches Färben.
- 2) Grundwerkstoff: Kupfer-Nickel 25 (weiß); Färbung des Ringes durch galvanisches Beschichten mit Kupfer (rot).
- 3) Grundwerkstoff: Zink; Färbung des Ringes durch Verkupfern (rot); Färbung des Kerns durch Vernickeln (weiß).
- 4) Grundwerkstoff: messingplattierter Stahl (Werkstoff des 5- und 10-Pfennig-Stücks) (gelb); Färbung des Ringes durch galvanisches Vernickeln (weiß).
Im Beispiel 4) wird durch die Beschichtung des Ringes mit
korrosionsbeständigem Nickel ohne zusätzlichen Aufwand
der gegen Feuchtigkeit nicht korrosionsbeständige
Stahlrand geschützt.
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung von zweiteiligen
Münzrohlingen, bestehend aus einer inneren Scheibe
(4) und einem mit dieser verpreßten äußeren Ring (3),
mit den Schritten: Ausstanzen von Ring (3) und
Scheibe (4); Einsetzen der Scheibe (4) in den Ring
(3);
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) als in den Ring (3) einzusetzende Scheibe (4) der beim Stanzen des Ringes (3) abfallende Butzen verwendet wird,
- b) vor dem Einsetzen des Butzens in den Ring (3) die Abmessung des Butzens durch Verformung in eine zum Zusammenfügen zur Münze geeignete Form gebracht wird, und
- c) wenigstens eine der Komponenten äußerer Ring (3) und innere Scheibe (4) dauerhaft gefärbt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine oder
beide Komponenten (3, 4) des Münzrohlings durch
Galvanisieren ein unterschiedliches Aussehen
erhalten.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine oder
beide Komponenten (3, 4) des Münzrohlings chemisch
gefärbt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine oder
beide Komponenten (3, 4) des Münzrohlings durch
Aufdampfen gefärbt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß auf eine
oder beide Komponenten (3, 4) des Münzrohlings eine
andersfarbige Metallschicht durch Elektrophorese
aufgebracht wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Grundwerkstoff für beide Komponenten (3, 4) des
Münzrohlings ein homogenes Nichteisen-Metall
verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Grundwerkstoff der beiden Komponenten (3, 4) des
Münzrohlings ein plattierter Werkstoff eingesetzt
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Grundwerkstoff für beide Komponenten (3, 4) des
Münzrohlings ein nichtrostender Stahl eingesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Scheibe (4) vor dem Einsetzen in den Ring (3)
gerändelt wird.
10. Münzrohling, bestehend aus einer inneren Scheibe (4)
und einem mit dieser verpreßten äußeren Ring (3),
dadurch gekennzeichnet, daß der Ring
(3) und die Scheibe (4) aus demselben Grundwerkstoff
bestehen.
11. Münzrohling nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß eine oder
beide Komponenten (3, 4) des Münzrohlings durch
Galvanisieren unterschiedlich aussehen.
12. Münzrohling nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß eine oder
beide Komponenten (3, 4) des Münzrohlings chemisch
gefärbt sind.
13. Münzrohling nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß eine oder
beide Komponenten (3, 4) des Münzrohlings durch
Aufdampfen gefärbt sind.
14. Münzrohling nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß auf eine
oder beide Komponenten (3, 4) des Münzrohlings eine
andersfarbige Metallschicht durch Elektrophorese
aufgebracht ist.
15. Münzrohling nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Grundwerkstoff der beiden Komponenten (3, 4) des
Münzrohlings ein homogenes Nichteisen-Metall oder ein
nicht rostender Stahl ist.
16. Münzrohling nach einem der Ansprüche 10 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Grundwerkstoff der beiden Komponenten (3, 4) des
Münzrohlings ein plattierter Werkstoff ist.
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