DE10044669A1 - Verfahren zur Herstellung mehrteiliger Münzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung mehrteiliger MünzenInfo
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Abstract
Zur Fertigung von Bimetallmünzen wird häufig ein Kern in einen Ring eingelegt und diese werden dann zusammen verpresst und ggf. geprägt. Auch wenn der Kern und der Ring nur gefügt werden sollen, die Prägung aber woanders stattfindet, ist für das Fügen zur zeitweiligen Fixierung eine Prägemaschine mit relativ hohem apparativen Aufwand erforderlich. Die Erfindung hilft hier ab, indem in dem Vorfügeprozess ein oder mehrere Laserschweißpunkte oder gar eine durchgezogene Naht erzeugt werden. Das Ziel dieser Verbindung ist zunächst, nur den Kern und den Ring so lange zusammenzuhalten, bis diese nach einem Sortierprozess in die Prägemaschine vereinzelt werden. Werden die Kerne nur in die Ringe gepunktet, können sehr hohe Taktzahlen von über 700 Stück/min erreicht werden. Der Laserkopf muss nicht verfahren werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine
Vorrichtung zur Herstellung von Münzen, die aus mehreren
Teilen zusammengesetzt sind.
In verschiedenen Währungssystemen sind mehrteilige
Münzen, bspw. sogenannte Bicolor-Münzen in Gebrauch, zu
deren Herstellung von mehreren Rohlingen ausgegangen wird.
Bspw. weisen typische Bicolor-Münzen einen ringförmigen
äußeren Teil auf, der mit einem scheibenförmigen inneren
Teil verprägt ist. Die Herstellung solcher Münzen ist
aufwendig. Insbesondere ist die Handhabung der noch nicht
miteinander verbundenen Rohlinge für die Bicolor-Münze
nicht ganz einfach oder verlangt zumindest zusätzlichen
Aufwand. Dies insbesondere, wenn gefügte Rohlinge nach dem
Fügen zu sortieren sind. Die Rohlinge müssen dann nach dem
Fügen zunächst vorgeprägt werden, was einen hohen appara
tiven Aufwand erfordert.
Außer den aus mehreren Teilen bestehenden Münzen sind
weitere Münzen bekannt, die aus unterschiedlichen Metallen
bestehen. Dazu gibt die DE 32 04 445 A1 an, dass es bei
einigen Münzen wünschenswert sei, diese so zu codieren,
dass sie automatenlesbar sind. Dazu schlägt die genannte
Schrift das Einarbeiten von Nickelstreifen in die Münze
vor, wobei die Nickelstreifen magnetisch nach Ort und
Größe einen bestimmten Münzwert codieren. Um die Münze mit
magnetisierbaren Bereichen zu versehen, werden auf die
Flachseiten der Münze an den gewünschten Stellen zunächst
ein- oder mehrere kleine Teile oder Streifen aus Nickel
mittels Laser aufgeschweißt und in einem nachfolgenden
Schritt in die Münze eingedrückt. Die Handhabung des
Rohlings dieser Münze ist, abgesehen von dem Schweiß
vorgang, mit der Handhabung eines üblichen scheibenförmi
gen Rohlings für Münzen zu vergleichen.
Darüber hinaus gibt es aber auch Münzen, deren Roh
linge aus mehreren Teilen bestehen, deren Handhabung
besonderer Sorgfalt bedarf. Für diese hat sich die Erfin
dung zum Ziel gesetzt, eine verbesserte Herstellung zu
ermöglichen.
Diese Aufgabe wird mit dem Verfahren zur Herstellung
von aus mehreren Teilen bestehenden Münzen gemäß Anspruch
1 gelöst. Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
ist in dem entsprechenden Vorrichtungsanspruch angegeben.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird aus mehreren
Rohlingen oder Teilrohlingen ein Münzrohling zusammengesetzt,
dessen Einzelteile an wenigstens einer Stelle
miteinander verschweißt oder durch eine Schweißverbindung
geheftet sind. Ein solcher gehefteter oder geschweißter
Münzrohling kann den weiteren Bearbeitungsprozessen im
Wesentlichen wie ein herkömmlicher vorgeprägter Münzroh
ling unterworfen werden. Die Relativlage der Teilrohlinge
zueinander wird fixiert. Bspw. kann ein scheibenförmiger
Teilrohling in einen ringförmigen Teilrohling in bestimm
ter winkelmäßiger Zuordnung eingesetzt werden, wenn dies
erforderlich ist. Durch das Schweißen oder Heften wird ein
in Grenzen belastbarer Münzrohling erhalten, der den
auftretenden mechanischen Belastungen gewachsen ist. Zum
Beispiel können derartige Rohlinge Sortiermaschinen,
Transportstrecken oder andere Zwischenprozesse durch
laufen. Die eigentliche Verbindung zwischen den Teilroh
lingen erfolgt in dem nachfolgenden Prägeprozess. Dabei
ist es sowohl möglich, dass die Schweißstelle bestehen
bleibt, als auch das diese, wenn sie nur zum zwischen
zeitlichen Heften gedient hat, sich wieder öffnet.
Die Schweiß- oder Heftstellen können punkt- oder
linienförmig sein. Es wird eine Ausführungsform des Ver
fahrens und der Vorrichtung bevorzugt, bei der lediglich
ein einziger Schweißpunkt als Schweiß- oder Heftstelle
dient. Ein solcher Schweißpunkt kann in sehr kurzer Zeit
erzeugt werden und seine Erzeugung erfordert nicht die
Relativbewegung zwischen Lichtstrahl und Werkstück. Der
Laserkopf kann deshalb ruhend gelagert sein, wobei sehr
hohe Durchsätze von bis zu 700 Rohlingen/min erzeugt
werden können. Der Schweißprozess ist vorzugsweise ein
Laserschweißprozess, wobei rein prinzipiell auch andere
Schweißverfahren (Lichtbogenschweißen, Wasserstoffflamme
usw.) zur Anwendung kommen können.
Der Schweißvorgang kann bedarfsweise auch mit einem
Zusatzwerkstoff durchgeführt werden. Vorzugsweise schmelzen
Teilbereiche der beiden Teilrohlinge auf. Bedarfsweise
kann die Verbindung jedoch auch mit niedrig schmelzendem
Zusatzwerkstoff den Charakter einer Lötverbindung erhal
ten.
Bevorzugt wird die Durchführung des Verfahrens mit
einem Laserschweißvorgang ohne Zusatzwerkstoff, wobei
lediglich ein punkt- oder fleckförmiger Schweißbereich
erzeugt wird. Dies gestattet eine besonders schnelle
Arbeitsweise.
Die Rohlinge können an ein- oder mehreren Stellen
miteinander verschweißt werden. Es ist bedarfsweise auch
möglich, die Rohlinge an ihren gesamten Berührungsflächen
miteinander zu verschweißen. Dies ist allerdings etwas
zeitaufwendiger, kann in Sonderfällen aber Vorteile haben.
Einer der Hauptvorteile des erfindungsgemäßen Verfah
rens besteht in der verbesserten und vereinfachten Handha
bung der Rohlinge. Diese können nach dem Zusammenfügen und
Heften geordnet oder ungeordnet zwischengelagert werden.
Sie können in größeren Vorräten zwischen verschiedenen
Bearbeitungsstationen transportiert werden. Einrichtungen
zur weiteren Verarbeitung können im Wesentlichen wie
Einrichtungen für einstückige Rohlinge ausgebildet sein.
Darüber hinaus kann der Laser z. B. dazu dienen, eine
Beschriftung, z. B. eine Randbeschriftung auf die Rohlinge
anzubringen, die bei dem nachfolgenden Prägevorgang erhal
ten bleibt. Anders als beim Prägen von Beschriftungen wird
aus den herzustellenden Vertiefungen kein Material ausge
worfen oder verdrängt. Somit lassen sich durch Laser
beschriftung der Rohlinge vor dem Prägen bessere Münzqua
litäten erzeugen. Zur Beschriftung wird die Münze vorzugs
weise in eine definierte Drehung versetzt. Dazu kann eine
Drehvorrichtung vorgesehen sein. Insbesondere gilt dies
für die Beschriftung des Münzrandes. Alternativ kann der
Laserstrahl entsprechend im Kreis um den Rohling geführt
sein.
Vorteilhafte Einzelheiten von Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus der nachfol
genden Beschreibung sowie aus Unteransprüchen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 eine Folge von Bearbeitungsstationen zum
Herstellen von Münzen, die aus mehreren Rohlingen be
stehen, als Flussbild,
Fig. 2 eine Füge- und Heftstation für ringförmige und
scheibenförmige Rohlinge in schematisierter Perspektivdar
stellung,
Fig. 3 einen gefügten und gehefteten Rohling in
schematisierter Perspektivdarstellung,
Fig. 4 den Rohling nach Fig. 3, in längsgeschnitte
ner und schematisierter Darstellung,
Fig. 5 eine abgewandelte Ausführungsform eines mehr
teiligen Münzrohlings, in schematisierter Perspektivdar
stellung, und
Fig. 6 den Rohling nach Fig. 4, in vergrößerter
Darstellung.
In Fig. 1 ist die Herstellung von Münzen aus gefüg
ten Rohlingen mittels einer Fertigungseinrichtung 1 sche
matisch veranschaulicht. Die Fertigungseinrichtung 1 weist
einen ersten Speicher 2 auf, in dem ringförmige Rohlinge 3
bereitgehalten werden. Eine zu der Fertigungseinrichtung 1
gehörige Anlage zur Herstellung der ringförmigen Rohlinge
3 ist vor dem Speicher 2 angeordnet, jedoch nicht weiter
veranschaulicht. Der Speicher 2 kann durch eine Förder
strecke, ein Speichervolumen oder ein Lager gebildet sein.
Ein weiterer Speicher 4, der ebenso als Förderstrecke, als
Speichervolumen oder Lager ausgebildet sein kann, dient
der Bereithaltung scheibenförmiger Rohlinge 5, die mit den
ringförmigen Rohlingen 3 zu einem Münzrohling 6 zusammen
zusetzen sind, der insgesamt scheibenförmig ist. Dem
Speicher 4 ist eine Anlage zur Herstellung der Rohlinge 5
vorgelagert. Im vorliegenden Fall besteht der Münzrohling
6 aus genau einem ringförmigen Rohling 3 und genau einem
scheibenförmigen Rohling 5. Es ist jedoch auch möglich,
Münzrohlinge 6 aus mehreren ringförmigen und scheibenför
migen Rohlingen, d. h. rotationssymmetrischen Rohlingen
oder auch aus nichtrotationssymmetrischen Rohlingen zu
sammenzusetzen.
Zu der Fertigungseinrichtung 1 gehört weiter eine den
Speichern 2, 4 nachgeordnete Fügestation 7, die mit den
Speichern 2, 4 über Fördereinrichtungen 8, 9 verbunden
ist. Die Fügestation 7 ist in Fig. 2 schematisch und
beispielhaft veranschaulicht. Sie weist eine Förderrinne
11 auf, die die ringförmigen Rohlinge 3 in einer durch
einen Pfeil 12 bezeichneten Richtung führt. Dazu weist die
Förderrinne 11 zwei seitliche Begrenzungen 14, 15 auf, die
sich im Abstand parallel zueinander erstrecken und deren
Abstand voneinander im Wesentlichen dem Durchmesser des
ringförmigen Rohlings 3 entspricht. Dieser gleitet auf
einem Boden 16, der sich zwischen den Begrenzungen 14, 15
erstreckt. Oberhalb der Förderrinne 11 ist ein rohrförmi
ges Zuführungselement 17 angeordnet, um die scheibenförmi
gen Rohlinge 5 in einer durch einen Pfeil 18 bezeichneten
Richtung zuzuführen. Dazu weist das Zuführungselement 17
einen Kanal 19 auf, der mittig oberhalb der Förderrinne 11
mündet und dessen Durchmesser mit dem Durchmesser der
scheibenförmigen Rohlinge 5 im Wesentlichen übereinstimmt.
Stromabwärts, d. h. bezüglich des Pfeils 12 auf das
Zuführungselement 17 folgend, ist eine Schweißeinheit 21
angeordnet, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel als
Laserschweißeinheit ausgebildet ist. Entsprechend gehört
zu ihr ein Laserkopf 22, dessen Strahlaustrittsfenster zu
der Förderrinne 11 weist. Der Laserkopf 22 ist so gehal
ten, dass ein austretender fokussierter Lichtstrahl 23 auf
die gefügten Münzrohlinge 6 trifft. Sein Fokus 24 ist
dabei auf eine Stelle der Trennfuge gerichtet, die zwi
schen dem Rohling 5 und dem Rohling 3 vorhanden ist.
Wie Fig. 2 andeutet, können die Schweißeinheit 21
und die Fügestation 7 unmittelbar aufeinander folgend in
einer Vorrichtung angeordnet sein. In Fig. 1 sind die
Fügestation 7 und die Schweißeinheit 21 als separate
Blöcke aufeinander folgend dargestellt. Sie können durch
eine Fördereinrichtung 25 (Fig. 1) miteinander verknüpft
sein, wobei diese Fördereinrichtung 25 dann so ausgebildet
ist, dass sie die gefügten Rohlinge 3, 5 in Fügeposition
hält und transportiert. Die Fördereinrichtung 25 arbeitet
vorzugsweise schrittweise, um den Rohling 5 und den Roh
ling 3 jeweils kurzzeitig anzuhalten, wobei in dieser
Halteposition der Schweißvorgang stattfindet. Alternativ
ist es jedoch auch möglich, die Rohlinge 3, 5 in einem
kontinuierlichen Förderstrom zu führen, wobei der Laser
kopf 22 dann jeweils synchron mit den Rohlingen 3, 5
mitgeführt wird. Dazu kann eine Kameraerfassung der Roh
linge 3, 5, insbesondere eine Kameraerfassung von deren
Kontur erfolgen. Die dadurch mögliche Bewegungserfassung
der Rohlinge 3, 5 kann zur Nachsteuerung des Laserkopfs 22
genutzt werden, der dann jeweils mit zwei Rohlingen 3, 5
mitläuft und nach Beendigung des Schweißvorgangs zu dem
nächsten Rohlingspaar zurückspringt.
Die von der Schweißeinheit 21 abgegebenen Münzrohlin
ge 6 können, wie Fig. 1 andeutet, in einem weiteren
Speicher 26 zwischengelagert werden, bevor sie über eine
entsprechende Fördereinrichtung 27 einer Münzpresse 28
zugeführt werden. Die Münzpresse 28 kann dabei eine eigen
ständige separate Maschine sein. Es ist jedoch auch mög
lich, alle Komponenten der Fertigungseinrichtung 1 evtl.
unter Weglassung der Speicher 2, 4, 26 in einer Maschine
zu realisieren. Zusätzlich oder anstelle des Speichers 26
kann eine Sortiereinrichtung vorgesehen sein. Im einfachs
ten Fall unterscheidet diese die Münzrohlinge nach ein
fachen Kriterien, z. B. ihren Maßen oder ihrem Gewicht.
Der Laserkopf 22 erzeugt bei dem vorliegenden Aus
führungsbeispiel genau einen Fokus 24. Es können bedarfs
weise jedoch auch mehrere Fokussieroptiken eingesetzt
werden, die gleichzeitig mehrere Schweißpunkte setzen.
Ggfs. können sie über einen Strahlteiler von einer Laser
strahlquelle aus mit Lichtenergie versorgt werden. Durch
Einsparung von Positionierzeiten kann so der Schweiß
vorgang beschleunigt werden.
Der Schweißvorgang kann als echter Schweißvorgang
ausgeführt werden, bei dem die Rohlinge 3, 5 im Bereich
des Schweißpunkts miteinander verschmelzen. Dies ist
jedoch nicht in jedem Fall zwingend erforderlich. Bspw.
lassen sich mit dem vorgestellten Verfahren auch Rohlinge
3, 5 miteinander verbinden, deren Materialien miteinander
nicht verschweißbar sind. Durch Anschmelzen eines der
Rohlinge 3, 5 oder beider Rohlinge 3, 5 kann somit an
wenigstens einem der beiden Rohlinge 3, 5 ein Schmelz
bereich ausgebildet werden, der nach dem Erstarren den
anderen Rohling so übergreift, dass dieser formschlüssig
gehalten ist. Damit bildet ein an dem angeschmolzenen
Rohling vorhandener Materialtropfen gewissermaßen einen
Teil einer formschlüssigen Klammer für den anderen Roh
ling. Dadurch können miteinander nicht verschweißbare
Materialien, wie Stahl und Aluminium, miteinander geheftet
werden.
Die insoweit beschriebene Fertigungseinrichtung 1
arbeitet wie folgt:
Die Speicher 2, 4 halten einen gewissen Vorrat Roh linge 3, 5 bereit. Diese werden, wie Fig. 2 veranschau licht, der Fügestation 7 zugeführt. Dazu werden die Roh linge 3 in der Förderrinne 11 aneinander stoßend schritt weise so vorgeschoben, dass jeweils immer genau ein Roh ling 3 so unter dem Zuführungselement 17 steht, dass die zentrale Öffnung des ringförmigen Rohlings 3 ausreichend genau mit dem Kanal 19 fluchtet. In diesem Moment fällt ein scheibenförmiger Rohling 5 unter Wirkung seines Eigen gewichts und des Gewichts des auf ihm lastenden Stapels scheibenförmiger Rohlinge 5 in die Öffnung des Rohlings 3 und sitzt in diesem. Um hohe Taktgeschwindigkeiten errei chen zu können, können die Rohlinge 5 auch mittels einer Schiebeeinrichtung aus dem Füllrohr (Zuführungselement 17) nach unten in die Öffnungen der Rohlinge 3 ausgeschoben werden. Dies kann bspw. durch Druckbeaufschlagung der Rohlinge 5 mittels einer Druckfeder, einer Federklinke oder auch durch pneumatischen Druck erfolgen.
Die Speicher 2, 4 halten einen gewissen Vorrat Roh linge 3, 5 bereit. Diese werden, wie Fig. 2 veranschau licht, der Fügestation 7 zugeführt. Dazu werden die Roh linge 3 in der Förderrinne 11 aneinander stoßend schritt weise so vorgeschoben, dass jeweils immer genau ein Roh ling 3 so unter dem Zuführungselement 17 steht, dass die zentrale Öffnung des ringförmigen Rohlings 3 ausreichend genau mit dem Kanal 19 fluchtet. In diesem Moment fällt ein scheibenförmiger Rohling 5 unter Wirkung seines Eigen gewichts und des Gewichts des auf ihm lastenden Stapels scheibenförmiger Rohlinge 5 in die Öffnung des Rohlings 3 und sitzt in diesem. Um hohe Taktgeschwindigkeiten errei chen zu können, können die Rohlinge 5 auch mittels einer Schiebeeinrichtung aus dem Füllrohr (Zuführungselement 17) nach unten in die Öffnungen der Rohlinge 3 ausgeschoben werden. Dies kann bspw. durch Druckbeaufschlagung der Rohlinge 5 mittels einer Druckfeder, einer Federklinke oder auch durch pneumatischen Druck erfolgen.
Die Dicke der scheibenförmigen Rohlinge 5 ist vor
zugsweise nicht geringer als die Dicke der scheibenförmi
gen Rohlinge 3 - evtl. auch etwas größer. Dadurch kann der
nun unterhalb des Zuführungselements 17 stehende gefügte
Rohling weitergeschoben werden, ohne durch den auf ihm
lastenden Stapel Rohlinge 5 daran gehindert zu werden.
Sobald der nächstfolgende Rohling 3 mit seiner Zentralöff
nung wiederum den Kanal 19 erreicht hat, fällt der nächste
scheibenförmige Rohling 5 in den nächsten Rohling 3.
Stromabwärtig von dem Zuführungselement 17 werden die
aus den Rohlingen 3, 5 bestehenden Münzrohlinge 6 schritt
weise weiterbewegt, bis sie unter den Laserkopf 22 ge
langen. Dieser ist so positioniert, dass der Fokus 24
seines Lichtstrahls 23 die Trennfuge zwischen den Rohlin
gen 3, 5 trifft. Der Laserkopf 22 ist vorzugsweise jus
tierbar gelagert, jedoch in Gebrauch ortsfest gehalten. Er
wird, sobald über eine entsprechende Einrichtung die
richtige Position des Münzrohlings 6 erfasst ist, kurz
angesteuert, so dass in einer Schweißzeit, die deutlich
geringer ist als eine Sekunde und auch geringer als 1/10
Sekunde, ein oder mehrere Laserschweißpunkte 29 an dem
Fokus 24 entsteht. Dieser Laserschweißpunkt fixiert nun
die Rohlinge 3, 5 gegeneinander. Fig. 3 veranschaulicht
dies. Prinzipiell genügt ein einziger Schweißpunkt 29.
Bedarfsweise können durch weitere Laserköpfe oder durch
eine entsprechende Positionierung des Münzrohlings 6 oder
des Laserkopfs 22 jedoch auch weitere Schweißpunkte 29a
bis 29d erzeugt werden. Die erstellte Verbindung dient in
der Regel nur der Transportsicherung der beiden Rohlinge
3, 5 aneinander bis zur Verprägung. Die eigentliche Ver
bindung der Rohlinge 3, 5 erfolgt im Prägeprozess auf
herkömmliche Weise, wobei sich die vorherige Heftung
mittels Laserschweißpunkt als besonders vorteilhaft he
rausstellt. Die Laserschweißpunkte treten als Heftstellen
nach dem Prägeprozess nicht weiter in Erscheinung. Die
Handhabung der Rohlinge wird somit vereinfacht, ohne die
Qualität der geprägten Münzen zu beeinflussen oder beein
trächtigen.
Fig. 4 veranschaulicht nochmals die Heftung der
Rohlinge 3, 5 mittels des Schweißpunkts 29. Dieser sitzt
unmittelbar auf der Trennfuge 30, bei der die Außenwandung
des Rohlings 5 die Innenwandung des Rohlings 3 berührt,
der mit dem Spiel in dem Rohling 5 sitzt. Der Schweißpunkt
29 erreicht nur einen Bruchteil der Tiefe der Trennfuge
30. Der aufgeschmolzene Bereich des Schweißpunkts 29 ist
somit deutlich dünner als die Höhe des Münzrohlings 6,
vorzugsweise geringer als ein Zehntel derselben. Ins
besondere wird er so klein gewählt, dass keine das Prä
gebild beeinträchtigenden Materialveränderungen entstehen.
Falls erforderlich, kann ein Schweißpunkt 29 auf
beiden Seiten des Münzrohlings 6 angebracht werden. Dies
bspw. mit zwei Laserköpfen, von denen einer von oben her
und der andere von unten her auf den Münzrohling 6 trifft.
Die Schweißpunkte können dabei aneinander diametral gegen
überliegenden Stellen des Münzrohlings 6 angebracht wer
den, was als vorteilhaft angesehen wird.
Der gefügte Münzrohling 6 besteht in seiner einfachs
ten Form aus zwei Rohlingen 3, 5. Er kann jedoch auch, wie
Fig. 5 andeutet, aus mehreren Rohlingen 3, 5, 31 zu
sammengesetzt sein. Im Ausführungsbeispiel weist der
ringförmige Rohling 3 eine Aussparung auf, in der ein
dritter Rohling 31 sitzt. Zur zeitweiligen Fixierung der
Rohlinge 3, 5, 31 dienen wiederum ein- oder mehrere
Schweißpunkte 29, 29a oder alternativ ein Schweißpunkt
29b, der an einer Stelle angeordnet ist, an der alle drei
Rohlinge 3, 5, 31 aneinander stoßen.
Die Verbindung der Rohlinge untereinander erfolgt in
dem nachfolgenden Prägeprozess in der Münzpresse 28.
Alternativ kann das Verfahren aber auch so geführt werden,
dass zwischen den Rohlingen 3, 5 bzw. 3, 5, 31 vollwertige
Schweißnähte erzeugt werden, die beim nachfolgenden Prägevorgang
erhalten bleiben. Der Münzrohling 6 kann alterna
tiv auch aus mehreren Ringen zusammengesetzt werden, was
besonders komplizierte Münzgestaltungen gestattet. Fig.
6 veranschaulicht ein Detail einer möglichen Ausführungs
form. Die Rohlinge 3, 5 sind an ihren Innen- bzw. Außen
kanten jeweils mit einer Fase 33, 34 versehen. Die Fasen
33, 34 begrenzen eine ringförmige Rille. Der Schweißpunkt
29 sitzt in der Rille vertieft. Die Rille wird beim nach
folgenden Prägevorgang geschlossen und die Schweißstelle
wird unsichtbar. Dies gilt auch, wenn der Schweißpunkt 29
in einer sonstigen Vertiefung oder an einer Stelle an
geordnet wird, die nach dem Prägen überdeckt ist.
Zur Fertigung von Bimetallmünzen wird häufig ein Kern
in einen Ring eingelegt und diese werden dann zusammen
verpresst und ggfs. geprägt. Auch wenn der Kern und der
Ring nur gefügt werden sollen, die Prägung aber woanders
stattfindet, ist für das Fügen zur zeitweiligen Fixierung
eine Prägemaschine mit relativ hohem apparativem Aufwand
erforderlich. Die Erfindung hilft hier ab, indem in dem
Vorfügeprozess ein- oder mehrere Laserschweißpunkte oder
gar eine durchgezogene Naht erzeugt werden. Das Ziel
dieser Verbindung ist zunächst, nur den Kern und den Ring
so lange zusammenzuhalten, bis diese nach einem Sortier
prozess in die Prägepresse vereinzelt werden. Werden die
Kerne nur in die Ringe gepunktet, können sehr hohe Takt
zahlen von über 700 Stück/min erreicht werden. Der Laser
kopf muss nicht verfahren werden.
Außerdem können mit Hilfe des Laserkopfs 22 oder
weiterer Lasereinrichtungen feine Vorstrukturierungen der
Oberfläche, z. B. Gravuren, lokale Aufträge von Materialien
(Auftragsschweißungen) vor dem Prägevorgang vorgenommen
werden, um die Münze, z. B. fälschungssicherer zu machen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von aus mehreren Teilen
bestehenden Münzen, insbesondere Bicolor-Münzen,
mit einem Verfahrensschritt, in dem erste Rohlinge bereitgestellt werden,
mit einem Verfahrensschritt, in dem zweite Rohlinge bereitgestellt werden,
mit einem Verfahrensschritt, in dem fortlaufend jeweils ein erster Rohling und ein zweiter Rohling zu sammengebracht werden, derart, dass die beiden Rohlinge gemeinsam einen gefügten Rohling bilden,
mit einem Verfahrensschritt, in dem der erste Rohling und der zweite Rohling zur Sicherstellung der weiteren gemeinsamen Handhabung miteinander in einem Heftprozess wenigstens lokal miteinander zu einem kombinierten Rohling verbunden werden, und
mit einem Verfahrensschritt, in dem der kombinierte Rohling in einem Prägevorgang zu einer Münze umgeformt wird, wobei der von dem ersten Rohling gebildete Teil der Münze und der von dem zweiten Rohling gebildete Teil der Münze miteinander fest verbunden werden.
mit einem Verfahrensschritt, in dem erste Rohlinge bereitgestellt werden,
mit einem Verfahrensschritt, in dem zweite Rohlinge bereitgestellt werden,
mit einem Verfahrensschritt, in dem fortlaufend jeweils ein erster Rohling und ein zweiter Rohling zu sammengebracht werden, derart, dass die beiden Rohlinge gemeinsam einen gefügten Rohling bilden,
mit einem Verfahrensschritt, in dem der erste Rohling und der zweite Rohling zur Sicherstellung der weiteren gemeinsamen Handhabung miteinander in einem Heftprozess wenigstens lokal miteinander zu einem kombinierten Rohling verbunden werden, und
mit einem Verfahrensschritt, in dem der kombinierte Rohling in einem Prägevorgang zu einer Münze umgeformt wird, wobei der von dem ersten Rohling gebildete Teil der Münze und der von dem zweiten Rohling gebildete Teil der Münze miteinander fest verbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die ersten Rohlinge und die zweiten Rohlinge jeweils
in Speichereinrichtungen zwischengespeichert werden und
einzeln in einer Fügeeinrichtung zusammengeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die kombinierten Rohlinge nach dem Fügeprozess und
dem Heftprozess einem Zwischenspeicher zugeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Heftprozess ein Laserschweißprozess oder ein
Lötprozess ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass das Laserschweißen ohne Zusatzwerkstoff durchgeführt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Heftprozess sowohl die Rohlinge als auch eine
Hefteinrichtung unbewegt sind, so dass ein punkt- oder
fleckförmiger Heftbereich erzeugt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Rohlinge nur an einer einzigen Stelle miteinander
verbunden werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Rohlinge an mehreren Stellen miteinander verbun
den werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Rohling eine Ausnehmung aufweist und dass
der zweite Rohling eine der Ausnehmung entsprechende
Kontur aufweist.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass der erste Rohling ein ringförmiger Rohling mit
einer zentralen Öffnung und der zweite Rohling ein schei
benförmiger Rohling ist, dessen Durchmesser dem Durch
messer der zentralen Öffnung des ringförmigen Rohlings
entspricht.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass bei dem Heftprozess einer der miteinander zu
heftenden Rohlinge so angeschmolzen wird, dass zwischen
den beiden Rohlingen ein Formschluss entsteht.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der vorstehenden Ansprüche.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000144669 DE10044669A1 (de) | 2000-09-09 | 2000-09-09 | Verfahren zur Herstellung mehrteiliger Münzen |
EP01121343A EP1190638A3 (de) | 2000-09-09 | 2001-09-06 | Verfahren zur Herstellung mehrteiliger Münzen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2000144669 Ceased DE10044669A1 (de) | 2000-09-09 | 2000-09-09 | Verfahren zur Herstellung mehrteiliger Münzen |
Country Status (2)
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