DE2829681C2 - Vorrichtung zum kontinuierlichen Stanzen von Löchern in stabförmige Hohlkörper - Google Patents
Vorrichtung zum kontinuierlichen Stanzen von Löchern in stabförmige HohlkörperInfo
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Description
Stabförmige Hohlkörper aus den verschiedensten Metallen mit Lochreihen werden in großen Mengen benötigt,
wobei die entlang einer achsparallelen Mantellinie angeordneten Löcher gleiche oder ungleiche und
zum Teil sehr enge Abstände haben können. Hierbei kommt es auf das Herstellen von sauberen Löchern und
darauf an, daß enge Abstands- und Summentoleranzen eingehalten werden können.
Die Erfindung bezieht sich auf eine aus der DE-OS 26 32 713 bekannte Vorrichtung zum kont:nuierlichen
Stanzen von entlang einer achsparallelen Mantellinie angeordneten Löchern in die Wandungen von stabförmigen
Hohlkörpern beliebiger. Querschnitts, bei der die Lochungen mittels in das Innere des Hohlkörpers dringender
Stempel und unter Verwendung einer im Inneren des Hohlkörpers befindlichen geteilten Matrize gestanzt
werden, bei der die Matrizenteile mittels Keiltrieb angetrieben werden.
Nach diesem Vorschlag wird das zu lochende Rohr über eine zweiteilige keilförmige Matrize im Innern des
Hohlkörpers geschoben und mittels einer Spannvorrichtung zunächst in eine Endstellung gefahren, worauf
der im wesentlichen automatische Stanzablauf erfolgt. Dabei wird der Rohrvorschub durch einen Taster bewirkt,
der über ein zähneartiges Lineal die Lochabstände abgreift Über einen weiteren Steuervorgang
wird sodann die Matrize gegen die Rohrinnenwand gedrückt, über Fangstifte zur Stempelachse justiert und
das Werkstück gleichzeitig gegen feste Anschläge geschoben. Erst danach erfolgt die Stanzung, und nach
Rücklauf der Stempel und Lösen sämtlicher Sperren kann der nächste Arbeitstakt beginnen. Mit dieser
Stanzvorrichtung kann jedoch nur eine Lochreihe an einem einzige Rohr in kontinuierlichem Ablauf gestanzt
werden und es erfolgt kein zwangsläufiger Ausstoß des Butzens.
Zum Lochen von langen Rohren, d. h. von solchen mit mehr als 3 m Länge, beschreibt die AT-PS 2 80 739 eine
Vorrichtung, bei der zwar gleichzeitig mehrere Rohre nebeneinander in einem Arbeitsablauf bearbitet werden
können. Hierzu werden die Rohre über eine einteilige Matrize geschoben, die über Haltestangen zur Stempelachse
fixiert sind. Die Matrize wird durch mechanische, pneumatische oder hydraulische Mittel gegen eine
seitliche Innenwand gedruckt. Mittels der Presse können die Stempel, die in der Matrize geführt werden, auch
gleichzeitig die der Stempeleintrittsseite gegenüberliegende Wandung mitlochen. Hierbei ergibt sich aber, daß
durch das Andrücken der Matrize an die Rohrinnenwand ein exaktes Fluchten zwischen dieser und dem
Stempel nicht erreicht wird. Die Stempelwege beim Durchfahren des Gesamtquerschnittes sind sehr lang
und beeinträchtigen die Genauigkeit. An der Stempelaustrittsseite bildet sich ein starker Stanzgrat. Ferner
besteht die Gefahr, daß die Lochkonturen im Bereich der Stempeleintritsseite infolge des notwendigen Spaltes
zwischen Matrize und Rohrinnenwand einbeulen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der bei handelsüblichen stabförmigen
Hohlkörpern von beliebigem Querschnitt a^js den verschiedensten
Metallen und von sehr großen Längen Doppellochungen unter geringstem wirtschaftlichem
Aufwand und in qualitativ sauberer Ausführung zuverlässig vorgenommen werden. Die Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, daß zum Stanzen von gegenüberliegenden Lochungen in den stabförmigen Hohlkörpern
die gegenläufig bewegbaren Stempel an selbständigen
ίο Werkzeugträgern angeordnet sind, deren Antrieb über
ein doppelt wirkendes Kniehebelsystem erfolgt und die Stempel der Stanzwerkzeuge mit einer Matrize aus zwei
äußeren Teilen und einem inneren Teil zusammenwirken, die mit ihren Haltestangen an einem ortsfesten Lagerbock
verstellbar befestigt sind
Bei einer solchen Arbeitsweise ergeben sich qualitativ gute Lochbilder und eng tolerierte Lochabstände. Die
Präzision der Lochungen ist auch bei großen stabförmigen Hohlkörpern mit verhältnismäßig dicken Wandungen
gewährleistet. Die genaue und sichere Arbeitsweise ist bei den Doppellochungen unabhängig von der
Größe des Werkstückes. Es ist eine schnelle Arbeitsfolge ermöglicht, ohne daß der einwandfreie Stanzvorgang
darunter leidet. Ferner können Lochbilder gleichzeitig hergestellt werden, die an ihren gegenüberliegenden
Wandungen unterschiedliche Lochkonturen und Abmessungen aufweisen und sogar in ihrer Mittenachse
innerhalb bestimmter Grenzen versetzt sein können.
Bei der Kraftübertragung durch ein hydromechanisches Kniehebelsystem können Kraftdifferenzen zwischen
dem oberen und unteren Werkzeugträger durch einen oder mehrere in das Hydrauliksystem integrierte
und mit dem Hydraulikzylinder zusammenwirkende Druckausgleichzylinder ausgeschaltet werden. Bei dieser
kinematischen Kette bleibt das Pressengestell sowie die Führung und Lager bewegter Elemente von den
Stanzkräflen unbelastet. Der Hydraulikzylinder wird beim Arbeitshub so beaufschlagt, daß die Stempel zunächst
weich auf die Werkstücke aufsetzen. Erst danach baut sich der notwendige Stanzdruck rasch auf und der
Schneidvorgang beginnt. In diesem Stadium erfolgt die Selbstzentrierung der Werkzeuge. Mit Beendigung des
Schneidvorganges arbeitet der Arbeitskolben bereits gegen ein elastisches Polster, das der Schnittschlagdämpfung
dient. Danach baut sich das elastische Polster durch Zuführung von Druckmedien schnell auf und bewirkt
den Rückhub der Werkzeugträger. Die vertikal bewegten Werkzeugträger, welche die Stempelhalteso
platten aufnehmen, können in Säulen geführt werden, so daß eine exakte Führungsgenauigkeit selbst bei asymmetrischer
Werkzeugbelastung gewährleistet ist. Die Verwendung einer dreiteiligen Matrize, bei der der innere
Teil der Matrize den Auswurf der Abfallbutzen übernimmt, führt dazu, daß die beim Stanzen sich ergebenden
Butzen unmittelbar nach Vornahme der Lochungen von Stanzwerkzeugen zwangsläufig weg befördert
werden. Ein Butzenziehen ist hierbei ausgeschlossen. Die mehrteilige Matrize erleichtert in gelöster
Stellung das Aufziehen der Rohre. In gespannter Lage sind die Wände des Hohlkörpers so gegeneinander
abgestützt, daß ein Einbeulen im Bereich der Lochkonturen ausgeschlossen ist.
Die gegenläufigen Stanzungen können zugleich an mehreren stabförmigen Hohlkörpern durchgeführt
werden. Vorteilhaft ist die Arbeitsebene der Stanzwerkzeuge in vertikaler Richtung bei Nebeneinanderlage
der Werkstücke in der waagerechten Ebene vorgese-
hea Es ist aber auch möglich, die Arbeitsebene der Stanzwerkzeuge in waagerechter Richtung bei Übereinanderlage
der Werkstücke in vertikaler Ebene anzuordnen.
Werden sehr hohe Werkzeugkräfte übertragen, wie sie z. B. beim gleichzeitigen Lochen von mehreren dickwandigen
Rohren notwendig sind, empfiehlt es sich, ein zweifaches Kniehebelsystem vorzusehen. Die Werkzeugträger
sind hierbei jeweils in zwei Punkten angelenkt Durch eine solche doppelte Abstützung zwischen
Gelenk und Werkzeugträger wird die Führungsgenauigkeit und Stabilität der Stanzeinrichtung wesentlich erhöht
Der Stempelhub beider Werkzeugträger gemäß der Erfindung ist sehr klein und im wesentlichen konstant
Er kann jedoch in Abhängigkeit von den Werkstückabmessungen und Materialdicken in einfacher Weise
durch Begrenzung des Arbeitskolbenweges variiert werden. Im allgemeinen wird er auf das Zwei- bis Vierfache
der zu stanzenden Materialdicke eingestellt Durch das gegenläufige Arbeitsprinzip und die niedrigen
Stempelhübe können der Hydraulikdruck und die Abmessungen des Zylinders in Anbetracht des im Vergleich
zum Stößelhub wesentlich größeren Kolbenweges relativ klein bemessen werden. Hierdurch ergeben
sich für die Gestaltung des gesamten Hydrauliksystems und auch der mechanischen Pressenteile außerordentlich
günstige kinematische Bedingungen und demzufolge auch geringe Investitionskosten. Während der Abstand
des unteren Werkzeugträgers zum Pressentisch im allgemeinen konstant bleibt oder nur in engen Grenzen
verändert wird, ist dieser zum oberen Werkzeugträger in Anpassung an die zu lochenden Querschnittsformen
einstellbar.
Die beiden äußeren Teile der Matrize können am Kopf einer rohrförmigen Haltestange so befestigt sein,
daß sie sich lediglich geringfügig quer zur Längsachse bewegen können. Der andere Kopf dieser gegenüber
der Matrize kleineren Haltestange kann an einem äußersten Fixpunkt der Gesamteinrichtung, z. B. einem
Lagerbock, befestigt sein. Innerhalb der äußeren Haltestangen kann eine teleskopierbare Innenstange angeordnet
sein, mit deren Kopfseite der innere Teil der Matrize fest verbunden ist Zum Spannvorgang kann
diese Innenstange über an den äußeren Lagerbock angebrachte pneumatische, hydraulische oder mechanische
Spannelemente in Längsachse bewegt werden. Der schlagartig wirkende Entspannungsvorgang kann
durch elastische Mittel, z. B. Federnpakete, unterstützt werden.
Das Stanzwerkzeug zum gleichzeitigen Lochen von mehreren nebeneinander angeordneten Werkstücken
kann aus an den bewegten Werkzeugträgern befestigten Stempelhalteplatten, den an den Haltestangen angeordneten
dreiteiligen Matrizen sowie aus Stempelführungsplatten und aus seitlichen, gegebenenfalls aus
jeweils einem starren und einem elastischen Teil gebildeten Werkstückführungen bestehen, die gemeinsam
auf dem Pressentisch angeordnet sind.
Durch das Zusammenwirken der beschriebenen Vorrichtungsmechanismen
wird eine Vereinigung wesentlicher Vorteile erreicht Durch die gegenläufig arbeitenden
Stanzwerkzeuge können die gegenüberliegenden Wände des stabförmigen Hohlkörpers gleichzeitig und
bei sehr sauberem Schnitt gestanzt werden. Die geringen Hubhöhen führen zu sehr hohen Hubzahlen und
entsprechen großen Lochgeschwindigkeiten. Das hydromechanische Kniehebelsystem bewirkt die Seibstzentrierung
der Matrize durch sanftes Anschneiden der Wandungen und führt über einen günstigen kinematischen
Kräfteverlauf zu einer völligen Entlastung des Pressenkörpers von den Stanzkräften sowie zu hervorragenden
Bemessungsbedingungen. Durch die gegenläufig arbeitenden Stempel wird in Verbindung mit der
erfindungsgemäßen Ausbildung der Matrize eine Gratbildung und ein Einfallen im äußeren Bereich der Lochkonturen
vermieden. Die Ausbildung der Matrize erlaubt eine höhere Stanzzeit Die Abfallbutzen werden
gesichert ausgeworfen. Ferner gestattet die Gesamtanordnung das gleichzeitige Lochen von mehreren, sehr
langen Hohlkörpern beliebigen Querschnitts mit relativ großen Querschnittstoleranzen.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels nachstehend erläutert
Es zeigt
F i g. 1 die Gesamteinrichtung der Erfindung in Vorderansicht, im Schema,
F i g. 2 die Einrichtung der F i g. 1 in Draufsicht, schematisch,
Fig.3 das hydromechanische Kniehebelsystem in
schematischer Darstellung in Vorderansicht,
F i g. 4 das System der F i g. 3 in Seitenansicht,
F i g. 5 ein zweiseitig gelochtes Rohr in perspektivischer Darstellung,
F i g. 6 eine mehrteilige Matrize gemäß der Erfindung zum Lochen eines stabförmigen Hohlkörpers in Verbindung
mit den Stanzwerkzeugen im Schema,
F i g. 7 einen Schnitt nach der Linie VII-VIl der F i g. 6,
Fig.8 einen Schnitt nach der Linie VlIl-VIII der Fig. 6,
F i g. 9 einen Schnitt nach der Linie IX-IX der F i g. 6,
Fi g. 10 eine Gestaltung der Halteeinrichtung für die
inneren und äußeren Matrizenstangen in Draufsicht und im Schema.
Die Vorrichtung zum kontinuierlichen Stanzen von Löchern in eine Wandung von stabförmigen Hohlkörpern
1, z. B. Vierkantrohren, Mehrkantrohren, Rundrohren u.dgl., weist eine Presse 2, einen durch eine
Spindel 13 angetriebenen Vorschubschlitten 3 mit Klemmvorrichtung 4 für das Werkstück, ein Maschinenbett
5 mit einem Lagerbock 6 am Ende desselben, verstellbare Werkstückhalterungen 7, ein Hydraulikaggregat
8, einen Auslaufrollgang 9 und ein Bedienungspult 10 mit Steuermechanismus (nicht dargestellt) auf.
Die rohrförmigen Werkstücke 1 werden über eine Innenmatrize 11 geschoben, die an Haltestangen 12 befestigt
ist Nach dem Spannen der Werkstücke mittels der pneumatischen, hydraulischen oder mechanischen
Klemmvorrichtung 4 wird der Vorschubschlitten 3 mittels des Spindeltriebs 13 od. dgl. in eine Ausgangsposition
verschoben, die dem Abstand der ersten Lochung zu den Kopfseiten der Hohlkörper 1 entspricht
Die Presse 2 weist ein hydromechanisches Kniehebelsystem
auf, das bevorzugt in dem Unterteil des Pressengehäuses angeordnet ist Bei dem Kiehebelsystem
(F i g. 3 und 4) ist ein Hydraulikzylinder 15 vorgesehen, in dem ein Arbeitskolben hin- und herbewegbar ist, mit
dem eine Kolbenstange 14 verbunden ist Die Kolbenstange 14 des Hydraulikzylinders 15 ist in einem Lager
16 und gegebenenfalls noch in einem zweiten Lager 17, die in dem Pressenkörper 18 angeordnet sind, geführt
An der Kolbenstange 14 sind die beiden Kniehebelpaare 19 und 20 über eine Quertraverse 21 im Drehpunkt
22 angelenkt Die oberen Kniehebellaschen 23 sind unmittelbar oder über ein Verstellglied an dem unteren
Werkzeugträger 24 angeflanscht Die unteren
Kniehebellaschen 25 wirken dagegen über eine Platte 26 und eine mit dieser über Führungsstangen 27 verbundenen
oberen Platte 28 sowie eine Stelleinrichtung 29 auf den oberen Werkzeugträger 30.
Der obere und untere Werkzeugträger sind in den mit dem Pressenkörper 18 fest verbundenen vier Säulen 31
geführt, in denen wiederum die Führungsstangen 27 gleiten. Über die Stelleinrichtung 29 kann bei gleichbleibendem
Hub der Abstand der beiden Werkzeugträger zueinander gemäß den Abmessungen der zu lochenden
Werkstücke variiert werden.
Beim Arbeitshub entsprechend der waagerechten Pfeilrichtung wird der Arbeitskolben 32 so beaufschlagt,
daß die an den Werkzeugträgern 24 und 30 über Halteplatten befestigten Stempel sanft auf die Werkstücke
aufsetzen und durch verzögertes Anschneiden eine Selbstzentrierung der Matrizen 11 bewirken.
Eine Schnittschlagdämpfung bei Beendigung des Stanzvorganges wird durch ein elastisch-hydraulisches
Polster 33 erzielt, das bei Erreichung der Totpunktlage durch weitere Zuführung von Druckmedium den Stempelrücklauf
bewerkstelligt
Zum Ausgleich unvermeidbarer Schnittkraftdifferenzen zwischen dem oberen und unteren Werkzeugträger
sind in das Hydrauliksystem der Presse integrierte Druckausgleichszylinder 63 vorgesehen, die bevorzugt
zwischen dem unteren Werkzeugträger 24 und dem Pressentisch 64 angeordnet werden.
In F i g. 5 ist als Beispiel zu lochender Werkstücke ein rechteckiger Hohlkörper mit einer im Verhältnis zur
Breite großen Höhe und einer komplizierten Doppellochung an zwei gegenüberliegenden Wandungen perspektivisch
dargestellt.
Zur Lochung eines stabförmigen Hohlkörpers dient die in den F i g. 6 bis 9 im einzelnen dargestellte Matrize
11. Die Matrize besteht aus zwei äußeren Teilen 34 und
einem Innenteil 35, wobei diese Teile keilförmig zueinander angeordnet sind. Die Trennfuge hat gemäß
Schnitt IX-IX im Kopfbereich eine Schwalbenschwanzführung 36. Dadurch werden die drei Teile
genau fluchtend geführt Die beiden äußeren Teile 34 sind über Paßschrauben 37, Distanzstücke 38 und einem
Flansch 39 mit den äußeren Haltestangen 12 verbunden.
Der Flansch 39 weist Schlitze 40 auf, so daß sich die beiden äußeren Teile 34 beim Spann- und Entspannungsvorgang
senkrecht zur Längsachse bewegen können. Der innere Matrizenteil 35 ist dagegen über
eine Schraubverbindung 41 mit einer inneren Haltestange 42 starr verbunden. Die innere Haltestange 42
gleitet teleskopierend in der rohrförmigen äußeren Haltestange 12 und kann durch abstandsweise angeordnete
Distanzstücke 43 gegen Ausknicken gesichert werden.
Beim Spannvorgang wird der innere Matrizenteil 35 in Richtung der Längsachse bewegt Dadurch werden
die beiden äußeren Matrizenteile 34 gespreizt und legen sich fest gegen die Innenwand des Hohlkörpers 1. Auf
diese Weise wird das Einbeulen beim Stanzen ausgeschlossen.
Die in den stabförmigen Hohlkörper eindringenden, als Stempel ausgebildeten Stanzwerkzeuge 44 bewirken
zunächst beim Anschnitt der Wandung des Hohlkörpers eine Selbstzentrierung der Matrize 11 in der waagerechten
Ebene. Die nach der Durchtrennung der Wandung anfallenden Abfall-Stanzbutzen 45 können sich entweder
vom oberen Stempel direkt lösen oder an diesem haften bleiben.
Fallen sie herab, so wird durch den Keil 46 am inneren Matrizenteil 35 verhindert, daß sie in die untere Matrize eindringen können, sich eventuell verklemmen und dadurch den Auswurf in Längsrichtung behindern. Zur Erleichterung des Abstreifens der Stanzbutzen 45 von den Stempeln 44 sind innerhalb der Matrizendurchbrüche entsprechende Abstreifkanten 47 vorgesehen. Die Abfall-Stanzbutzen 45 aus dem unteren Matrizenteil und gegebenenfalls auch aus dem obern — soweit sie nicht frei fallen — werden durch den schlagartig erfolgenden Entspannungsvorgang mittels der Auswurfkanten 48 aus der Matrize geschleudert Zur Erleichterung dieses Vorganges und zur Sicherung der einwandfreien Butzenbeseitigung sind die Kanten 49 an der Matrizenaustritlsseite in dem den Kanten 48 gegenüberliegenden Bereich gerundet. Ferner verhindert eine weitere Kante
Fallen sie herab, so wird durch den Keil 46 am inneren Matrizenteil 35 verhindert, daß sie in die untere Matrize eindringen können, sich eventuell verklemmen und dadurch den Auswurf in Längsrichtung behindern. Zur Erleichterung des Abstreifens der Stanzbutzen 45 von den Stempeln 44 sind innerhalb der Matrizendurchbrüche entsprechende Abstreifkanten 47 vorgesehen. Die Abfall-Stanzbutzen 45 aus dem unteren Matrizenteil und gegebenenfalls auch aus dem obern — soweit sie nicht frei fallen — werden durch den schlagartig erfolgenden Entspannungsvorgang mittels der Auswurfkanten 48 aus der Matrize geschleudert Zur Erleichterung dieses Vorganges und zur Sicherung der einwandfreien Butzenbeseitigung sind die Kanten 49 an der Matrizenaustritlsseite in dem den Kanten 48 gegenüberliegenden Bereich gerundet. Ferner verhindert eine weitere Kante
50 ein Zurückfallen von Stanzbutzen in den unteren Matrizendurchbruch.
Darüber hinaus wird der Entspannungsvorgang und damit der Butzenauswurf über die Steuerung so bewirkt,
daß er möglichst bei Erreichen der Stempelendstellung erfolgt. Um eine Behinderung des Stanzablaufes
durch Butzen mit Sicherheit auszuschließen, ist neben dem Keil 46 noch eine Abdeckfeder 65 vorgesehen und
so bemessen, daß auch die der Matrize benachbarten Lochungen innerhalb der unteren Stempelführungsplatte
stets überdeckt sind.
Um insbesondere den unteren Matrizendurchbruch auch von Stempelabrieb, feinen Spänen u. dgl. völlig
freizuhalten und zur zusätzlichen Unterstützung des Butzenauswurfes kann ein Preßluftstrom auf die untere
Matrize 44 beim Entspannunsvorgang gerichtet werden. Dazu befindet sich innerhalb der rohrförmigen äußeren
Haltestange 12 ein Luftpolster. Beim Entspannungsvorgang wird ein Luftstrom mittels der Steuerkante 51
über eine Ringnut 52, eine Innenbohrung 53 der Haltestange 42 und einen Kanal 54 der unteren Matrize zugeführt
sowie beim Spannvorgang über die Steuerkante
51 wieder gesperrt.
Die inneren und äußeren Matrizenhaltestangen sind an einem Lagerbock 6 festgelegt, der am äußersten
Ende des Maschinenbettes 5 angeordnet ist Fig. 10 zeigt einen Ausschnitt aus diesem Lagerbock.
Die äußeren Matrizenhaltestangen 12 haben an ihrer Kopfseite ein Feingewinde 12a, mittels dessen über
Muttern 55 und Kontermuttern 56 das genaue Ausrichten der äußeren Matrizenteile 34 zur Achse der Stempel
erfolgt. Die inneren Matrizenhaltestangen 42 sind an der Quertraverse 57 beweglich festgelegt. Zwischen
dieser Quertraverse und den Köpfen 58 der Matrizenstangen 42 sind Federn 59 vorgesehen, die einen Ausgleich
der Spannung in Anbetracht von Werkzeug-und Werkstücktoleranzen bewirken. Der Spannvorgang
kann durch eine (nicht gezeichnete) pneumatische, hydraulische
oder elektrische Spanneinrichtung über einen Bolzen 60 erfolgen.
Beim Spannvorgang wird gleichzeitig ein elastischer Puffer, z. B. ein Tellerfedernpaket 61, gespannt Bei der
Entspannung wirkt dieser elastische Puffer, unterstützt durch die Federn 59 und gegebenenfalls durch die
Spanneinrichtung im Rücklauf auf die Quertraverse 57, die ihrerseits über Ansätze 62 die schlagartige Längsbewegung
des inneren Matrizenteiles 35 zum Stanzbutzenauswurf auslöst
Der funktionelle Ablauf der Stanzvorrichtung ergibt sich wie folgt:
Nachdem die stabförmigen Hohlkörper 1 auf die Matrizen 11 aufgeschoben und am Vorschubschlitten 3 befestigt
sind und dieser sich in seiner Ausgangsposition
befindet, beginnt der automatische Ablauf. Zunächst fährt der Vorschubschlitten 3 in Stanzposition. Mit Beginn
der Stanzoperation erfolgt unter gleichzeitiger Selbstzentrierung die Matrizenspannung. Beim Stanz-
und Rückhub sollen die oberen Stempel den unteren geringfügig vorlaufen. Damit ist sichergestellt, daß die
Werkstücke stets fest auf ihrer Unterlage liegen und nicht springen. Beim Erreichen des Totpunktes der unteren
Stempel erfolgt die Entspannung der Matrizen, und die Abfall-Stanzbutzen werden bevorzugt von dem mittleren
Teil schlagartig aus der Matrize geschleudert Danach erfolgt der Rückhub der Stempel in die Ausgangsposition,
und es beginnt der nächste Arbeitstakt
Der Vorschub der Werkstücke in die jeweilige Stanzposition kann mit bekannten Mitteln auch bei den unterschiedlichsten
Lochabständen innerhalb einer Systemlochung nahezu toleranzlos, gegebenenfalls über eine zusätzliche
Programmsteuerung automatisch erfolgen.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (24)
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Stanzen von s entlang einer achsparallelen Mantellinie angeordneten
Löchern in die Wandungen von stabförmigen Hohlkörpern beliebigen Querschnitts, bei der die
Lochungen mittels in das Innere des Hohlkörpers dringender Stempel und unter Verwendung einer im
Inneren des Hohlkörpers befindlichen geteilten Matrize gestanzt werden, bei der die Matrizenteiie
mittels Keiltrieb angetrieben werden, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Stanzen von gegenüberliegenden Lochungen in den stabförmigen
Hohlkörpern die gegenläufig bewegbaren Stempel (44) an selbständigen Werkzeugträgern (24, 30) angeordnet
sind, deren Antrieb über ein doppelt wirkendes Kniehebelsystem (14,23,25) erfolgt und die
Stempel (44) der Stanzwerkzeuge mit einer Matrize aus zwei äußeren Teilen (34) und einem inneren Teil
(35) zusammenwirken, die mit ihren Haltestangen (12, 42) an einem ortsfesten Lagerbock (6) verstellbar
befestigt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stanzwerkzeuge der einen Seite gegenüber den Stanzwerkzeugen der anderen
Seite beim Arbeits- und Rückhub vorlaufen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitshub der Stanzwerkzeuge
so gesteuert wird, daß diese die Werkstückwandungen sanft anschneiden und erst danach
ein rascher Arbeitshub erfolgt
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hub der Stanzwerkzeuge
etwa das Zwei- bis Vierfache der Wandstärke der zu lochenden Hohlkörper beträgt und im
wesentlichen konstant gehalten ist
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der unsere Werkzeugträger
(24) und der obere Werkzeugträger (30) in Säulen (31) geführt sind, die mit dem Pressenkörper
(18) fest verbunden sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Werkzeugträger
(30) über eine Verstelleinrichtung (29) mit einer Platte (28) und diese über in den Säulen (31)
gleitend gelagerte Führungsstangen (27) mit der weiteren Platte (26) verbunden ist, an der die unteren
Kniehebellaschen angreifen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß über das Hydraulikaggregat
(8) gleichzeitig der Antrieb des Vorschubschlittens (3) erfolgt
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kniehebelsystem (14, 23, 25)
auf hydromechanische Weise betätigt wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das hydromechanische Kniehebelsystem
aus einem Hydraulikzylinder (15), einem Arbeitskolben (32), einem oder mehreren Druckausgleichszylindern (63), einem am Drehpunkt
(22) angelenkten und einer in mindestens einem Lager (16,17) geführten Kolbenstange (14) und aus
Kniehebellaschen (23, 25) besteht, die einerseits gegebenenfalls über ein Verstellglied mit dem unteren
Werkzeugträger (24) und andererseits mit einer Platte (26) gelenkig verbunden sind.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 und 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Antrieb über mehr als ein Kniehebelpaar (19,20) erfolgt
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Teile (34) und das Innenteil
(35) der Matrize (11) keilförmig zueinander angeordnet und mittels einer Führung (36) verbunden
sind.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Innenteil (35) einen die untere Matrizenöffnung überdeckenden
Tei (46) von keilförmiger oder nasenartiger Gestalt aufweist und mit Anschlagkanten (48) versehen ist,
die das Ausstoßen der Abfall-Stanzbutzen bewirken.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet daß der Auswurf der Abfall-Stanzbutzen
im Bereich der Totpunktlage des unteren Stanzwerkzeuges beim Arbeitshub erfolgt
14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1,11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet daß die äußeren Teile (34) der Matrize (11) in Schlitzen (40) eines Verbindungsflansches
(39) für die vertikale Bewegung verschiebbar angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 11 bis
14, dadurch gekennzeichnet daß eine an der Matrize angreifende Stange (42) in der äußeren rohrförmigen
Zugstange (12), gegebenenfalls über zusätzlich abstandswfiise
angeordnete Distanzstücke (43), geführt ist
16. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 11 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrizenstange
(42) an einer beweglichen Quertraverse (57) des Lagerbockes (6) über Ausgleichsfedern (59) befestigt
ist
17. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 11 bis
16, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Quertraverse
(57) und dem festen Joch (66) ein elastischer Puffer, z. B. in Form eines Tellerfederpaketes
(61), vorgesehen ist
18. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 11 bis
17, dadurch gekennzeichnet, daß die Quertraverse (57) über einen Bolzen (60) mit einer pneumatischen,
hydraulischen oder elektrischen Spanneinrichtung verbunden ist
19. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 11,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Entspannungsvorgang des inneren Matrizenteils (35) ein Luftstrom,
bevorzugt auf den unteren Matrizendurchbruch, einwirkt.
20. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 19, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren der rohrförmigen
Haltestange (12) ein Luftpolster gespeichert ist und der Luftstrom durch die Bohrung (51)
und die Ringnut (52) wirksam wird.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei Beendigung des
Stanzvorganges der Arbeitskolben (32) des Antriebs der Presse zur Dämpfung des Schnittschlages bereits
auf ein elastisch-hydraulisches Polster (33) im Hydraulikzylinder (15) arbeitet
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
21, dadurch gekennzeichnet, daß die gegenläufigen Stanzungen zugleich an mehreren stabförmigen
Hohlkörpern durchgeführt werden.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
22, dadurch gekennzeichnet, daß bei Nebeneinanderlage der Werkstücke in der waagerechten Ebene
die Arbeitsebene der Stanzwerkzeuge in vertikaler
Richtung vorgesehen ist
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß bei Übereinanderlage
der Werkstücke in vertikaler Ebene die Arbeitsebene der Stanzwerkzeuge in waagerechter
Richtung vorgesehen ist
Priority Applications (3)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE2829681A DE2829681C2 (de) | 1978-07-06 | 1978-07-06 | Vorrichtung zum kontinuierlichen Stanzen von Löchern in stabförmige Hohlkörper |
| GB7923481A GB2024690B (en) | 1978-07-06 | 1979-07-05 | Method and apparatus for perforating tubes |
| FR7917478A FR2430274A1 (fr) | 1978-07-06 | 1979-07-05 | Procede et dispositif pour l'emboutissage en continu de trous dans des corps tubulaires |
Applications Claiming Priority (1)
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|---|---|---|---|
| DE2829681A DE2829681C2 (de) | 1978-07-06 | 1978-07-06 | Vorrichtung zum kontinuierlichen Stanzen von Löchern in stabförmige Hohlkörper |
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Family
ID=6043687
Family Applications (1)
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|---|---|---|---|
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Country Status (3)
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