DE4432093C2 - Rohling für Geldmünzen oder Medaillen - Google Patents
Rohling für Geldmünzen oder MedaillenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Rohling für Geldmünzen oder Medaillen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, welcher Merkmale besitzt, die ihn besonders
sicher für die Erkennbarkeit der daraus hergestellten
Münzen in Münzprüfgeräten machen. Dazu besteht der Rohling
für Geldmünzen oder Medaillen gattungsgemäß aus einem aus einer Metallegierung gebildeten
äußeren Ring und einer mit ihm form- und kraftschlüssig zu
einem Teil verpreßten inneren Scheibe. Derartige Duplex-Münzrohlinge
sind z. B. aus der EP 0 484 813 A1 bekannt.
Kam es in früheren Zeiten bei den Kurantmünzen darauf an,
daß der Metallwert dem Nennwert der Münzen entsprach, so
bestimmte sich aus dieser Forderung die Wahl des Metalls.
Man verwendete Gold, Silber und unedle Metalle sowie deren
Legierungen. Im Zuge der Industrialisierung ab Mitte des
19. Jahrhunderts kamen immer mehr Scheidemünzen in den
Verkehr, bei welchen der Werkstoff einerseits entsprechend
der Möglichkeit einer wirtschaftlichen Fertigung ausgewählt
wurde und andererseits nach der optischen Erscheinung.
Häufig wurden Nickel und bestimmte Kupferlegierungen
eingesetzt. In jüngerer Zeit wird mehr und mehr der Ruf
nach preisgünstigeren Münzen laut. Diese können z. B. durch
Plattieren unterschiedlicher Materialien hergestellt
werden. Münzen werden nicht nur nach ihrem Aussehen
beurteilt, sondern sie müssen sich auch für den Einsatz in
Verkaufsautomaten, kombinierten Münzsortier- und
Zählmaschinen und Münzwechselgeräten eignen. Sie müssen
dazu von Münzprüfgeräten erkannt und von anderen Münzen
und Falsifikaten sicher unterschieden werden können.
Moderne elektronische Prüfgeräte nutzen zu diesem Zweck
neben der Messung des Durchmessers und der Dicke einer
Münze auch die der elektrischen Leitfähigkeit der
eingesetzten Werkstoffe. Da die beliebtesten
Münzwerkstoffe, beispielsweise CuNi25, in sehr vielen
Ländern mit zum Teil identischen Abmessungen eingesetzt
werden, sind zusätzlich Unterscheidungskriterien
erforderlich. Im Fall des gängigen CuNi25 ist es möglich,
solche Unterschiede zu schaffen, indem man einen durch
Walzplattieren gefügten Schichtverbundwerkstoff aus CuNi25
und Ni gemäß DE 15 58 703 A1 wählt.
Bei diesem oder einem ähnlichen Verbund ist die Erkennung
des inneren Schichtwerkstoffes besonders gut möglich, wenn
zwei Sensoren eingesetzt werden, von denen einer mit
niedriger Frequenz im Bereich einiger kHz arbeitet. Das hat
zur Folge, daß der Strom die gesamte Scheibe durchdringt
und zur Erkennung des Kernwerkstoffs genutzt werden kann.
Der zweite Sensor wird mit hochfrequenten Strömen im MHz-Bereich
betrieben, welche aufgrund des Skineffektes nur in
den Oberflächenschichten fließen und zur Messung der
elektrischen Leitfähigkeit der Außenschichten dienen.
Eine andere Möglichkeit ist der Einsatz konzentrischer
Werkstoffverbunde unterschiedlicher Farbe, sogenannter
Bikolor (Zweifarben)-Münzen, welche in den letzten Jahren
immer beliebter werden. Bei diesen Münzen werden ein
äußerer Ring und eine innere Scheibe aus unterschiedlichen
Werkstoffen zusammengefügt. Verschiedene Kombinationen sind
in US PS 3 499 739, EP 0 080 437, EP 0 160 343,
EP 0 415 892, EP 0 564 667 beschrieben. Auch eine Bikolor-Münze
wird von einem elektronischen Münzprüfgerät von
Münzen gleicher Abmessungen aus anderen Materialien
eindeutig unterschieden, weil moderne Prüfgräte mit
mehreren Sensoren arbeiten.
Beide Arten von Münzen, plattierte und konzentrische
Verbunde, sind bereits im Umlauf und werden auch innerhalb
eines Münzsystems in unterschiedlichen Varianten
eingesetzt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die
Verwendung von Falsifikaten in Münzautomaten dadurch weiter
zu erschweren, daß auch solche erkannt und aussortiert
werden, die herkömmlichen plattierten oder konzentrischen
Verbunden ähnlich sind. Es soll möglich sein, Münzen zu
schaffen, die in elektronischen Prüfgeräten sicher von
ähnlichen Falsifikaten zu trennen sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei dem gattungsgemäßen
Rohling für Münzen oder Medaillen erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß die innere Scheibe des Rohlings aus
einem Schichtverbund aus Nickel und einer Kupfer-Nickel-Legierung
und der äußere Ring aus CuAl6Ni2 oder aus
rostfreiem Stahl, die einen von dem der Scheibe deutlich
abweichenden elektrischen Widerstand haben, bestehen.
Die innere Scheibe kann bevorzugt aus einem Schichtverbund
fit Außenschichten aus CuNi25 und einer Kernschicht aus
Nickel bestehen. Alternativ kann der Schichtverbund der
inneren Scheibe auch umgekehrt aufgebaut sein, also die
Außenschichten aus Nickel und die Kernschicht aus CuNi25.
Bevorzugt sollte die Dicke der jeweils aus Nickel
bestehenden Schicht 5 bis 30% der Gesamtdicke der inneren
Scheibe 2 betragen.
Bei dem Beispiel gemäß Fig. 1 besteht die innere Scheibe 2
aus Außenschichten 2a aus CuNi25 und einer Kernschicht 2b
aus Nickel. Die Dicke der Kernschicht 2b aus Nickel beträgt
7% der Gesamtdicke der inneren Scheibe 2.
Der äußere Ring 1 besteht aus CuAl6Ni2. Die geprüften
Münzen haben einen Durchmesser von 23,10 mm und sind 1,60
mm dick.
Aneinanderfügen kann man die beiden Komponenten, äußerer
Ring 1 und innere Scheibe 2, mittels der in EP 0 564 667
beschriebenen Preßmethode. In einer der beiden
Kontaktflächen des Rings 1 und der Scheibe 2 ist eine
schlangenförmige Nut 3 vorgesehen, in die beim Verpressen
Material des jeweils anderen Teils hineinfließt.
Die Münden wurden in kommerziell gängigen Prüfgeräten
getestet und lieferten Signale, welche deutlich von denen
anderer Münzen derselben Abmessung und mit demselben
Prägebild zu unterscheiden waren. Mittels eines Prüfgerätes
wurde ein erfindungsgemäßer Münzrohling mit handelsüblichen
Münzen verglichen. Dabei ergab sich eine Differenz der
Signale von 20. Ein Unterschied von 10 reicht bei diesem
Gerät üblicherweise zur eindeutigen Trennung aus.
In einer weiteren Ausführung der Erfindung wird der als
innere Scheibe 2 eingesetzte Schichtverbund aus einem Kern
aus Nickel und Außenschichten aus einer gelben oder
goldfarbenen bis rötlichen Kupferlegierung hergestellt,
vorzugsweise aus der Legierung CuZn10Ni9. Für den äußeren
andersfarbigen Ring 1 wird eine sogenannte weiße Legierung,
beispielsweise rostfreier Stahl, verwendet.
Claims (6)
1. Rohling für Geldmünzen oder Medaillen mit einem aus
einer Metallegierung gebildeten äußeren Ring und einer mit
dem Ring form- und kraftschlüssig zu einem Teil verpreßten
inneren Scheibe,
dadurch gekennzeichnet, daß die
innere Scheibe (2) aus einem Schichtverbund aus Nickel und
einer Kupfer-Nickel-Legierung und der äußere Ring (1) aus
CuAl6Ni2 oder aus rostfreiem Stahl, die einen von dem der
Scheibe (2) deutlich abweichenden elektrischen Widerstand
haben, bestehen.
2. Rohling nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
innere Scheibe (2) aus einem Schichtverbund mit
Außenschichten (2a) aus CuNi25 und einer Kernschicht (2b) aus
Nickel besteht.
3. Rohling nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
innere Scheibe (2) aus einem Schichtverbund mit
Außenschichten (2a) aus Nickel und einer Kernschicht (2b)
aus CuNi25 besteht.
4. Rohling nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
innere Scheibe (2) aus einem Schichtverbund mit
Außenschichten (2a) aus CuZn10Ni9 mit einer Kernschicht
(2b) aus Nickel besteht.
5. Rohling nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
innere Scheibe (2) aus einem Schichtverbund mit
Außenschichten (2a) aus Nickel und einer Kernschicht (2b)
aus CuZn10Ni9 besteht.
6. Rohling nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke
der aus Nickel bestehenden Kernschicht (2b) oder
Außenschicht (2a) des Schichtverbundes 5 bis 30% der
Gesamtdicke der inneren Scheibe (2) beträgt.
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