DE4432093A1 - Automatensicherer Werkstoffverbund für Münzen und Medaillen - Google Patents
Automatensicherer Werkstoffverbund für Münzen und MedaillenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen neuen Typ metallischer
Münzrohlinge, welcher Merkmale besitzt, die ihn besonders
sicher für die Erkennbarkeit der daraus hergestellten
Münzen in Münzprüfgeräten machen.
Kam es in früheren Zeiten bei den Kurantmünzen darauf an,
daß der Metallwert dem Nennwert der Münzen entsprach, so
bestimmte sich aus dieser Forderung die Wahl des Metalls.
Man verwendete Gold, Silber und unedle Metalle sowie deren
Legierungen. Im Zuge der Industrialisierung ab Mitte des
19. Jahrhunderts kamen immer mehr Scheidemünzen in den
Verkehr, bei welchen der Werkstoff einerseits entsprechend
der Möglichkeit einer wirtschaftlichen Fertigung ausgewählt
wurde und andererseits nach der optischen Erscheinung.
Häufig wurden Nickel und bestimmte Kupferlegierungen
eingesetzt. In jüngerer Zeit wird mehr und mehr der Ruf
nach preisgünstigeren Münzen laut. Diese können z. B. durch
Plattieren unterschiedlicher Materialien hergestellt
werden. Münzen werden nicht nur nach ihrem Aussehen
beurteilt, sondern sie müssen sich auch für den Einsatz in
Verkaufsautomaten, kombinierten Münzsortier- und
Zählmaschinen und Münzwechselgeräten eignen. Sie müssen
dazu von Münzprüfgeräten erkannt und von anderen Münzen und
Falsifikaten sicher unterschieden werden können.
Moderne elektronische Prüfgeräte nutzen zu diesem Zweck
neben der Messung des Durchmessers und der Dicke einer
Münze auch die der elektrischen Leitfähigkeit der
eingesetzten Werkstoffe. Da die beliebtesten
Münzwerkstoffe, beispielsweise CuNi25, in sehr vielen
Ländern mit zum Teil identischen Abmessungen eingesetzt
werden, sind zusätzlich Unterscheidungskriterien
erforderlich. Im Fall des gängigen CuNi25 ist es möglich,
solche Unterschiede zu schaffen, indem man einen durch
Walzplattieren gefügten Schichtverbundwerkstoff aus CuNi25
und Ni gemäß DE 15 58 703 A1 wählt.
Bei diesem oder einem ähnlichen Verbund ist die Erkennung
des inneren Schichtwerkstoffes besonders gut möglich, wenn
zwei Sensoren eingesetzt werden, von denen einer mit
niedriger Frequenz im Bereich einiger kHz arbeitet. Das hat
zur Folge, daß der Strom die gesamte Scheibe durchdringt
und zur Erkennung des Kernwerkstoffs genutzt werden kann.
Der zweite Sensor wird mit hochfrequenten Strömen im MHz-
Bereich betrieben, welche aufgrund des Skineffektes nur in
den Oberflächenschichten fließen und zur Messung der
elektrischen Leitfähigkeit der Außenschichten dienen.
Eine andere Möglichkeit ist der Einsatz konzentrischer
Werkstoffverbunde unterschiedlicher Farbe, sogenannter
Bikolor (Zweifarben)-Münzen, welche in den letzten Jahren
immer beliebter werden. Bei diesen Münzen werden ein
äußerer Ring und eine innere Scheibe aus unterschiedlichen
Werkstoffen zusammengefügt. Verschiedene Kombinationen sind
in US PS 3 499 739, EP 0 080 437, 0 160 343, 0 415 892,
0 564 667 beschrieben. Auch eine solche Bikolor-Münze wird
von einem elektronischen Münzprüfgerät von Münzen gleicher
Abmessungen aus anderen Materialien eindeutig
unterschieden, weil moderne Prüfgräte mit mehreren Sensoren
arbeiten.
Beide Arten von Münzen, plattierte und konzentrische
Verbunde, sind bereits im Umlauf und werden auch innerhalb
eines Münzsystems in unterschiedlichen Varianten
eingesetzt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die
Verwendung von Falsifikaten in Münzautomaten dadurch weiter
zu erschweren, daß auch solche erkannt und aussortiert
werden, die herkömmlichen plattierten oder konzentrischen
Verbunden ähnlich sind. Es soll möglich sein, Münzen zu
schaffen, die in elektronischen Prüfgeräten sicher von
ähnlichen Falsifikaten zu trennen sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß die innere Scheibe eines konzentrischen
Verbundes aus einem Schichtverbund aus Nickel und einer
Kupfer-Nickellegierung besteht und der äußere Ring aus
einem Metall oder einer Metallegierung, die einen
elektrischen Widerstand hat, der deutlich von dem der
Scheibe abweicht. Der die Scheibe umgebende und mit ihr
verpreßte äußere Ring soll aus einem Metall mit deutlich
unterschiedlicher elektrischer Leitfähigkeit bestehen. Er
kann aus CuA16Ni2, oder aus rostfreiem Stahl bestehen. Die
innere Scheibe 2 kann aus einem Schichtverbund bestehen mit
Außenschichten aus CuNi25 und einer Kernschicht aus Nickel.
Alternativ kann der Schichtverbund der inneren Scheibe auch
umgekehrt aufgebaut sein, also die Außenschichten aus
Nickel und die Kernschicht aus CuNi25.
Bei dem Beispiel gemäß Fig. 1 besteht die innere Scheibe 2
aus Außenschichten 2a aus CuNi25 und einer Kernschicht 2b
aus Nickel. Der äußere Ring besteht aus CuA16Ni2. Die
geprüften Münzen besaßen einen Durchmesser von 23,10 mm und
waren 1,60 mm dick. Die Dicke der Nickel-Kernlage betrug
7% der Gesamtdicke der inneren Scheibe. Bevorzugt sollte
die Dicke der aus Nickel jeweils bestehenden Schicht 5 bis
30% der Gesamtdicke der inneren Scheibe 2 betragen.
Aneinanderfügen kann man die beiden Komponenten, äußerer
Ring 1 und innere Scheibe 2, mittels der in EP 0 564 667
beschriebenen Preßmethode. In einer der beiden
Kontaktflächen des Rings 1 und der Scheibe 2 ist eine
schlangenförmige Nut 3 vorgesehen, in die beim Verpressen
Material des jeweils anderen Teils hineinfließt.
Die Münzen wurden in kommerziell gängigen Prüfgeräten
getestet und lieferten Signale, welche deutlich von denen
anderer Münzen derselben Abmessung und mit demselben
Prägebild zu unterscheiden waren. Mittels eines Prüfgerätes
wurde ein erfindungsgemäßer Münzrohling mit handelsüblichen
Münzen verglichen. Dabei ergab sich eine Differenz der
Signale von 20. Ein Unterschied von 10 reicht bei diesem
Gerät üblicherweise zur eindeutigen Trennung aus.
In einer weiteren Ausführung der Erfindung wird der als
innere Scheibe eingesetzte Schichtverbund aus einem Kern
aus Nickel und Außenschichten aus einer gelben oder
goldfarbenen bis rötlichen Kupferlegierung hergestellt,
vorzugsweise aus der Legierung CuZn10Ni9. Als äußerer,
andersfarbiger Ring wird eine sogenannte weiße Legierung,
beispielsweise CuNi25 oder rostfreier Stahl, verwendet.
Claims (7)
1. Rohling für Geldmünzen oder Medaillen mit einem aus
einer Metallegierung gebildeten äußeren Ring und einer mit
dem Ring form- und kraftschlüssig zu einem Teil verpreßten
inneren Scheibe,
dadurch gekennzeichnet, daß die
innere Scheibe (2) aus einem Schichtverbund aus Nickel und
einer Kupfer-Nickel-Legierung besteht und der äußere Ring
(1) aus einem Metall oder einer Metallegierung, die einen
elektrischen Widerstand hat, der deutlich von dem der
Scheibe (2) abweicht.
2. Rohling nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der
äußere Ring (1) aus CuA16Ni2 oder aus rostfreiem Stahl
besteht.
3. Rohling nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
innere Scheibe (2) aus einem Schichtverbund mit
Außenschichten (2a) aus CuNi25 und einer Kernlage (2b) aus
Nickel besteht.
4. Rohling nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
innere Scheibe (2) aus einem Schichtverbund besteht mit
Außenschichten (2a) aus Nickel und einer Kernschicht (2b)
aus CuNi25.
5. Rohling nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
innere Scheibe (2) aus einem Schichtverbund mit
Außenschichten (2a) aus CuZn10Ni9 mit einer Kernschicht
(2b) aus Nickel, besteht.
6. Rohling nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
innere Scheibe (2) aus einem Schichtverbund mit
Außenschichten (2a) aus Nickel und einer Kernschicht (2b)
aus CuZn10Ni9 besteht.
7. Rohling nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke
der aus Nickel bestehenden Kernschicht (2b) oder
Außenschicht (2a) des Schichtverbundes 5 bis 30% der
Gesamtdicke der inneren Scheibe (2) beträgt.
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