DE4034254C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von glatten Kunststoffrohren, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, sowie eine Herstellungslinie für glatte Kunststoffrohre, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 2.

Derartige Rohre werden im folgenden als Rippenrohre bezeich­ net. Die FI-PS 60 825, die EP-OS 2 08 055, die DE-OS 36 22 775 und die DE-OS 36 32 225 zeigen Herstellungslinien für Rippen­ rohre, bei welchen eine formbare Masse in einen plastischen Zustand gebracht wird und mittels eines Form-Mundstücks zwi­ schen bewegliche Formhälften extrudiert wird, die gegenein­ ander gedrückt werden, um eine kontinuierliche Rippenflansch­ struktur auf der Außenwand des Rohres zu erzeugen.

Eine derartige Herstellungslinie - einschließlich der Steuer­ einheit für die beweglichen Formen, die im folgenden "Rippen­ erzeuger" genannt wird - ist sehr gewichtig und stabil, erfor­ dert eine exakte Installation und ist in den meisten Fällen zu wirksam, wenn der Bedarf an Rippenrohren in Betracht gezogen wird, weswegen die Herstellungslinie für die meiste Zeit ruht.

Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, eine weitere Mög­ lichkeit bei einem Verfahren zur Herstellung von glatten Kunststoffrohren, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, sowie bei einer Herstellungslinie gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 2 aufzuzeigen. Es soll dafür gesorgt werden, daß die teure Herstellungslinie nicht stillsteht, sondern ohne Entfernung des Rippenerzeugers und ohne Demontage der Installation normale Kunststoffrohre erzeugt werden können, bis ein neuer Bedarf für Rippenrohre vorliegt.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Anspruch 1 bzw. 2 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Mit dem erfindungsgemäßen Konzept lassen sich günstigerweise, abgesehen von dem Rippenerzeuger, die gleiche Herstellungsmaschinerie und die gleichen Herstellungsvorrichtungen bei der Linie für glattwandige Rohre verwenden. Andererseits können bei einigen Rippenerzeuger-Konstruktionen die oberen und unteren Führungsbahnen für den Transport der Form­ hälften voneinander weg bewegt werden, um die Form­ hälften auszutauschen, wie auch zur Wartung und für andere gleichwertige Arbeiten. Diese Konstruktion läßt sich besonders günstig erfindungsgemäß ausnutzen und die somit verbesserte Herstellungslinie für Plastikrohre ist dadurch gekennzeichnet, daß die Formungsvorrichtung für herzustellende Rohre, d. h., der Rippenerzeuger, eine Formungseinrichtung für Glattrohre, beispielsweise eine Kalibriereinrichtung, aufweist, die an sich bekannt ist und zwischen Formwegen des Rippenerzeugers ange­ ordnet ist. An einem Ende der Kalibriereinrichtung ist ein Extru­ der angeschlossen, der normalerweise den Rippenerzeuger ver­ sorgt, und speist die Kalibriereinrichtung mit Rohrrohlingen oder -formlingen aus geschmolzenem Kunststoff. Das im wesentlichen glatte Kunststoffrohr, das am anderen Ende der Kalibriereinrichtung austritt, wird mit den weiteren Behandlungsvorrich­ tungen für Rippenrohre behandelt.

Dadurch wird die Kalibriereinrichtung wieder einfach entfernt und werden die Formen für die anzufertigenden Rippenrohre instal­ liert oder ausgetauscht und die Formen zusammenbewegt, so kann die normale Produktion von Rippenrohren wieder aufgenommen werden.

Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung. Es zeigt

Fig. 1 eine bekannte Produktionslinie für Rippenrohre; und

Fig. 2 eine Kalibriereinrichtung für glatte Rohre, die erfindungs­ gemäß innerhalb des Rippenerzeugers angeordnet ist.

In der Produktionslinie für Rippenrohre gemäß Fig. 1 ist ein Extruder mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet, ein Formmundstück des Extruders mit dem Bezugszeichen 2, ein Rippenerzeuger mit dem Bezugszeichen 3, Rohrkühlbecken mit dem Bezugszeichen 4, eine Rohrziehvorrichtung mit dem Bezugszeichen 5, eine Schnei­ devorrichtung mit dem Bezugszeichen 6 und eine Endbearbei­ tungs- und Behandlungsvorrichtung für ein Rohrprodukt, das auf eine vorgegebene Länge geschnitten ist, mit dem Bezugszeichen 7. Diese Herstellungslinie unterscheidet sich im wesentlichen von einer Herstellungslinie für Glattrohre nur hinsichtlich des Rippenerzeugers 3. In der Darstellung ist der Rippen­ erzeuger dergestalt ausgebildet, daß er zwei umlaufende Wege für Formeinrichtungen, d. h. Formen, hat, wobei die Wege der­ gestalt ausgebildet sind, daß sie durch eine Vertikalverschie­ bevorrichtung A, die in der Figur dargestellt ist, auseinan­ derbewegt werden können, welche Vorrichtung beispielsweise aus sich drehenden Stäben bestehen kann. Rippenerzeuger, bei denen die Formwege in der horizontalen Ebene und/oder die Rückkehr­ bewegung der Formen so ausgelegt ist, daß sie entlang eines getrennten Weges stattfinden kann, werden auch verwendet. Im übrigen sind der Zweck und die Funktion der unterschiedlichen Einrichtungen in einer Produktionslinie dieser Art für einen Fachmann des betreffenden Fachgebiets offensichtlich und bedürfen daher hier keiner genaueren Erläuterung.

Fig. 2 zeigt erfindungsgemäß ein Abgleich- oder Kalibriereinrichtung 8, die zwischen auseinanderbewegten Formen 9, 10 des Rippenfertigers angeordnet ist. Ein Rohrformling oder -rohling 11, der aus dem Düsenmundstück des Extruders austritt, wird entsprechend dem Pfeil durch eine Gelbguß- bzw. Metallfutter­ kalibrierhülse 13 geleitet, die an einem Ende der Kalibriereinrichtung angeordnet ist. Von dort wird der Rohling in einen Kühlraum geleitet, der einen Druck unterhalb der Umgebungsluft aufweist, welcher Druck das Rohr fest gegen die Innenwände der Kalibrierhülse saugt und dem Rohr eine glasartige, glatte Oberfläche verleiht. Das Rohr wird für die Länge der Kali­ briereinrichtung durch Wasserstrahlen 14 in Übereinstimmung mit dem bereits Bekannten gekühlt, wonach es die Kalibriereinrichtung verläßt, gezogen durch die Ziehvorrichtung 5 (Fig. 1) als ein Rohr 12, das hinsichtlich der Abmessungen auf gewünschte Werte eingestellt ist und gekühlt wird. Das Kühlen und die Herstellungsgeschwindigkeit können durch die Verwendung ver­ schiedener Kühlbecken 4 verbessert werden.

Die Kalibriereinrichtung 8 kann zwischen dem Formen 9, 10 fixiert werden, die durch in Reihe miteinander verbundene Gießformen 16 gebildet sind, beispielsweise, indem es an dem Formenaufbau mittels Stützbalken befestigt wird, oder dadurch, daß es, gestützt durch Distanzstücke 15, auf den Gießformen 16 ruht, wie es in Fig. 2 dargestellt ist.

Die Anordnung gemäß Fig. 2 kann auch verwendet werden, wenn die Kalibriereinrichtung in Übereinstimmung mit einem Ausführungs­ beispiel der Erfindung durch ein Teil des Kühlbeckens 4 für das Rippenrohr gebildet ist (vgl. Fig. 1), das beispielsweise teleskopartig zwischen die offenen Formen des Rippenerzeugers geschoben wird, wie es in gestrichelter Form in Fig. 2 darge­ stellt ist.

In Abhängigkeit von dem Aufbau des Rippenerzeugers und dem Größenbereich zu erzeugenden Rohre kann das Verfahren auch in solcher Weise durchgeführt werden, daß die Formen entfernt werden und die Kühleinrichtung 8 zwischen den Transportwegen 17, 18 für die Formen eingesetzt wird.

Anstelle des Drucks in der Kalibriereinrichtung, der unterhalb des Drucks der Umgebungsluft liegt, kann eine Druckabgleichaus­ rüstung gleichermaßen verwendet werden, bei welcher ein Stecker oder Stopfen innerhalb des Rohr-Rohlings einen struk­ turellen Unterschied bildet, wodurch es möglich wird, daß ein Druck oberhalb des Drucks der Umgebungsluft in dem Rohlings­ rohr aufrechterhalten wird. Die Formen können ebenfalls als Aufbauteile für das Kalibrierbecken verwendet werden. Hier­ durch wird die Einrichtung durch eine geschlossene Kette von Formen gebildet sowie durch Endelemente, die am vorderen und hinteren Ende desselben angeordnet sind.

Claims (5)

1. Verfahren zur Herstellung von glatten Kunststoffrohren, bei dem aus Kunststoff durch Extrudieren ein Rohrrohling gebildet und das Rohr in einer Kalibriereinrichtung kalibriert und mit Nachbearbeitungseinrichtungen (4-7) nachbearbeitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrrohling (11) aus Kunststoff dem einen Ende einer zwischen Formwegen (17, 18) einer Formungseinrichtung (3) für Kunststoffrohre, die als ein, geriffelte Rohre oder Rippenrohre bildender Rippenerzeuger (3) ausgebildet ist, angeordneten Kalibriereinrichtung zugeführt wird, so daß am anderen Ende der Kalibriereinrichtung ein im wesentlichen glattes Kunststoffrohr (12) erhalten wird.

2. Herstellungslinie für glatte Kunststoffrohre, die aus einem Extruder (1), einer Formungseinrichtung (3) für Kunststoffrohre mit Nachbearbeitungseinrichtungen (4-7) sowie aus einem Formungsorgan für glatte Rohre, d. h. einer Kalibriereinrichtung (8), besteht, dadurch gekennzeichnet, daß zur effektiveren Verwendung der Herstellungslinie für Kunststoffrohre die Kalibriereinrichtung (8) für glatte Rohre zwischen Formwegen (17, 18) der Formungseinrichtung (3) für Kunststoffrohre, die als ein geriffelte Rohre oder Rippenrohre bildender Rippenerzeuger (3) ausgebildet ist, angeordnet ist und daß das eine Ende der Kalibriereinrichtung an einen den Rohrrohling (11) aus geschmolzenem Kunststoff zuführenden Extruder (1) angeschlossen ist und daß das aus dem anderen Ende herauskommende, im wesentlichen glatte Kunststoffrohr (12) den Nachbearbeitungseinrichtungen (4-7) zuleitbar ist.

3. Herstellungslinie nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kalibriereinrichtung (8) zwischen voneinander weg bewegten Formhälften, d. h. Gießformen (9, 10), des Rippenerzeugers angeordnet ist.

4. Herstellungslinie nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Kalibriereinrichtung (8) durch einen Teil des Kühlbeckens (4) für das Rippenrohr gebildet wird, das zwischen geöffneten Gießformwegen (17, 18) oder Gießformen (9, 10) des Rippenerzeugers (3) hindurchdrückbar ist.

5. Herstellungslinie nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kalibriereinrichtung (8) durch zusammengedrückte Formen (9, 10) und Distanzstücke (15) gebildet ist, die an einem vorderen und einem hinteren Ende des Formweges angeordnet sind, wobei eine Kalibrierbüchse (13) mit den Distanzstücken, die an dem vorderen Ende angeordnet sind, verbunden ist.