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Vorrichtung zum Herstellen eines doppelwandigen Kunststoffrohres Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen eines doppelwandigen Kunststoffrohres,
welches eine ringförmig oder gewindeförmig gewellte Rohraußenwand und eine wenigstens
in Längssichtung,vorzugsweise auch in Umfangsrichtung des Rohres glatte Rohrinnenwand
aufweist, mit zwei konzentrisch
zueinander angeordneten, axial im
Abstand voneinander mündenden Extrusionsringdüsen, mit einer Hohlform, in welcher
die Extrusionsringdüsen münden und welche von mehreren jeweils auf geschlossenen
Bahnen umlaufenden Teil formen gebildet wird, indem diese auf einem Teil ihrer Bahnen
abstandslos nebeneinander herlaufen, mit einer in der Düsenanordnung vorgesehenen
Druckgaszuleitung, die zwischen den Mündungen der Düsen mündet und es erlaubt, zwischen
den Düsenmündungen einen Überdruck aufrechtzuerhalten, welcher den aus der zuerst
mündenden Düse austretenden Kunststoffschlauch an die innere Oberfläche der Hohl
form anlegt, und mit einer Einrichtung zum Anlegen des aus der zweiten Düse austretenden
Kunststoffschlauches mit seiner Außenfläche an die Innenrücken der Wellung der Rohraußenwand.
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Bei einer bekannten derartigen Vorrichtung (US-PS 3 280 430) sind
die beiden Ringdüsen als radial nach außen mündende Ringschlitze ausgebildet, welche
durch Axialkanäle miteinander verbunden sind und so von demselben Zuführkanal für
den Kunststoff gespeist werden. Die beiden Ringdüsen haben einen axialen Abstand
voneinander, welcher etwa der doppelten Teilung der Wellung der Rohraußenwand entspricht.
Zwischen den radial ausgerichteten Ringdüsen mündet eine Druckgaszuleitung
zur
Ausbildung eines Überdrucks hinter der ersten Ringdüse für das Anlegen des daraus
austretenden, die gewellte Rohr--außenwand bildenden Kunststoffschlauches. Axial
hinter der zweiten Ringdüse ist ein den Innendurchmesser der Rohrinnenwand aufweisender
Streichzylinder angeordnet, durch welchen der die Rohrinnenwand bildende Kunststoffschlauch
gegen die Innenrücken der Wellung der Rohraußenwand angedrückt wird Durch dieses
mechanische Anquetschen des die Rohrinnenwand bildenden Kunststoffschlauches an
die Innenrücken der Wellung der Rohraußenwand besteht die Gefahr daß es für den
ersteren zu einer Materialverschmierung kommt, insbesondere wenn der Streichzylinder
ausreichend eng toleriert ist, um ein inniges Verbinden des inneren Schlauches mit
dem äußeren Schlauch an den Inne:nrücken der Wellung zu gewährleisten. Ist hier
kein ausreichender Anpreßdruck vorhanden, kann die Rohrinnenwand sich nachträglich
wieder von der Rohraußenwand lösen und zusammenfallen. Diese Gefahr wird durch den
für das Anlegen des aus der ersten Düse austretenden Kunststoffschlauches in die
Wellung der Hohlform erforderlichen Überdruck -begünstigt, denn das Druckgas wird
in den Wellungen der Rohraußenwand zwischen dieser und der die Wellungen abdeckenden
Rohrinnenwand eingeschlossen und neigt dazu, die Rohrinnenwand von der Rohraußenwand
wieder nach innen abzuheben. Überdies wirkt
auch der Überdruck zwischen
den Ringdüsen einem sauberen anfänglichen Anlegen des aus der zweiten Ringdüse austretenden
Kunststoffschlauches an den äußeren Kunststoffschlauch entgegen, was die Vergrößerung
des vom nachgeschalteten Streichzylinder aufgebrachten Anpreßdruckes und eine weitere
Verringerung der dort möglichen Abmessungstoleranzen bedingt.
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Solche durch den Überdruck verursachten Schwierigkeiten könnten teilweise
vermieden werden, wenn der die Rohraußenwand bildende Kunststoffschlauch durch Absaugen
der Luft in den Wellungen der Hohlform von der Außenseite des Kunststoffschlauches
vorgenommen würde, wie es für ein zweifaches Wellrohr bekannt ist (DT-AS 1 203 940).
Da jedoch die Hohlform mehrteilig von Teilformen gebildet wird, die erst im Bereich
der Extrudermündung abstandslos zusammengesetzt werden, führt ein solches Absaugen,
welches jeweils durch die Teilformen hindurch geschehen muß, zu einem beträchtlichen
Aufwand.
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Überdies ist der zur Verfügung stehende Anpreßdruck begrenzt.
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Durch die Erfindung wird zum Herstellen eines doppelwandigen Kunststoffrohres
mit einer gewellten Rohraußenwand und einer wenigstens in Rohrlängsrichtung glatten
Rohrinnenwand eine Vorrichtung geschaffen, welche ein Anlegen des aus der ersten
Düse austretenden Kunststoffschlauches an die gewellte Innenfläche der Hohlform
durch Überdruck erlaubt, ohne daß dadurch das Austreten des die Rohrinnenwand bildenden
Kunststoffschlauches aus der zweiten Düse und sein sauberes Anlegen an die Innenrücken
der Wellung der Rohraußenwand behindert wird.
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Dies wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung der eingangserwähnten
Art dadurch erreicht, daß der vom Kern der ersten Düse axial abragende Mantel der
zweiten Düse zwischen den Düsen axial im Abstand von der ersten Düse zu einem Dichtungskolben
erweitert ist, der den lichten Querschnitt der Rohraußenwand zumindest angenähert
ausfüllt und zwar über eine solche Länge, daß er ein wesentliches Abströmen des
Überdruckes zwischen den Düsen nach vorn verhindert, und daß die Düsenanordnung
einen Ausgleichskanal trägt, der am Austrittsende des Mantels der zweiten Düse mündet
und ein Abströmen oder Absaugen~ von über den Dichtungskolben nach vorn getretenem
Druckgas erlaubt.
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Durch die Erfindung wird somit ein einfaches, dabei zuverlässiges
Anlegen des das gewellte Außenrohr bildenden Kunststoffschlauches an die Innenwand
der Hohl form erreicht, ohne daß der dazu erforderliche Überdruck das saubere Austreten
und Anlegen des die Rohrinnenwand bildenden Kunststoffschlauches stört. Durch den
gebildeten Dichtungskolben zwischen den Ringdüsen wird der Überdruck von der zweiten
Ringdüse ferngehalten0 Etwa durch den Spalt zwischen dem Dichtungskolben und der
Rohraußenwand durchtretendes Druckgas kann bei einem entsprechenden Druckgefälle
selbsttätig über den Ausgleichskanal vor der zweiten Ringdüse abströmen, z. 8. wenn
der Ausgleichskanal mit der Umgebungsluft frei verbunden ist. Gleichzeitig strömt
auch das in die Wellungen der Rohraußenwand eingetretene Druckgas über den Ausgleichskanal
ab, sobald die entsprechende Wellung diesen erreicht hat. Es wird dadurch verhindert,
daß nach dem Aufbringen des die Rohrinnenwand bildenden Kunststorfschlauches und
dem Verschließen der Wellungen in diesen Druckgas verbleibt. Hierdurch wird die
erzielte Verbindung der glatten Rohrinnenwand mit den Innenrücken der Rohraußenwand
nicht nachträglich beeinträchtigt.
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Eine merkliche Abdichtung des sich an die erste Ringdüse anschließenden
Überdruckraumes wird bereits erreicht, wenn der Dichtungskolben eine Länge hat,
die nur wenig größer als der
Abstand zweier benachbarter Innenrücken
der Wellungen der Rohraußenwand ist. Während des Vorschubes der Rohraußenwand entlang
der Dichtungsfläche des Dichtungskolbens befindet sich dann stets ein Innenrücken
in dichter Nähe an der Dichtungsfläche, so daß zu jedem Zeitpunkt wenigstens eine
Drosselstelle im Spalt zwischen Dichtungskolben und Rohraußenwand vorhanden ist.
Vorzugsweise erstreckt sich# jedoch der Dichtungskolben mit seiner Dichtungsfläche
über eine solche Länge, die mehrfach größer als dieser Abstand zweier benachbarter
Innenrücken, also die Teilung der Wellungen ist. Dadurch wird nicht nur die Dichtungswirkung
des Kolbens erhöht, sondern dieser kann auch für Wellrohre mit demselben lichten
Querschnitt, aber anderer Teilung der Wellungen verwendet werden.
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Durch den Dichtungskolben soll, wie oben erwähnt, ein wesentliches
Abströmen des Überdrucks zwischen den Düsen nach vorn verhindert werden. Dies ist
so zu verstehen, daß nicht wesentlich mehr Druckgas übertritt, als in den Wellungen
der Rohraußenwand mittransportiert wird. Wie oben angeführt, strömt der größte Teil
des in den Wellungen mitgenommenen Druckgases durch den Ausgleichskanal ab. Falls
hierzu das normale Druckgefälle zwischen dem Überdruck und dem Umgebungsdruck nicht
ausreicht, kann zusätzlich für ein Absaugen des
übergetretenen Druckgases
durch den Ausgleichskanal, beispielsweise mittels einer geeigneten Saugpumpe, gesorgt
werden. Die Saugwirkung der Pumpe wird dann je nach der Menge des in den Wellungen
am Dichtungskolben vorbei mitgenommenen Druckgases eingestellt. Durch eine Einstellung
der Saugwirkung der Pumpe kann auch für tiefe und breite Wellungen für einen ausreichenden
Druckausgleich gesorgt werden.
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Wenn die Wellungen der äußeren Rohrwand entlang einer Schraubenlinie
verlaufen, bildet sich ein zum Überdruckraum hinter der ersten Düse hin offener
Schraubenkanal, welcher ein Abströmen einer ggf. beträchtlichen Menge an Druckgas
zuläßt.
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Das läßt sich vermeiden, indem man in an sich bekannter Weise Unterbrechungen
in der entsprechenden Innenrillung der Hohlform vorsieht, Falls erwünscht, kann
durch den Ausgleichskanal in den Wellungen der Rohraußenwand vor dem Anlegen des
die Rohrinnenwand bildenden Kunststoffschlauches an die Innenrücken der Wellung
ein Unterdruck ausgebildet werden. Es kann auch dafür gesorgt werden, daß in den
Wellungen ein wenn auch geringer Überdruck verbleibt, wodurch der die Rohrinnenwand
bildende Kunststoffschlauch ggf. zwischen benachbarten Innenrücken der Wellungen
der Rohraußenwand gestützt werden kann.
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Hierbei kann berücksichtigt werden, daß der Druck in den Wellungen
bei der mit wachsender Entfernung vom Extruder abnehmenden Temperatur ohnehin absinkt.
Der Druck in den Wellungen kann also auch so eingestellt werden, daß er schon im
Bereich unmittelbar anschließend an die zweite Ringdüse, oder erst im Abstand davon,
wo sich das Kunststoffrohr bereits auf Umgebungstemperatur abgekühlt hat, dem atmosphärischen
Druck entspricht.
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Durch die Erfindung kann zum sauberen und engen Anlegen des die Rohraußenwand
bildenden Kunststoffschlauches an die Wellungen der Hohl form mit beträchtlichem
Überdruck gearbeitet werden. Insbesondere bei sehr tiefen Wellungen kann es vorteilhaft
sein, die Wellungen in der Hohlform durch vorzugsweise in den Wellentälern mündende,
zur Umgebung hin offene Kanäle zu entlüften.
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Wenngleich die beiden Extrusionsringdüsen auch radial am Extruderkopf
ausmünden können, wird eine etwa axial oder kegelförmig mit geringem Kegelöffnungswinkel
(bis zu etwa 200) gerichtete Ausmündung der ersten und/oder zweiten Ringdüse bevorzugt.
Dies gilt insbesondere für die den Innenschlauch extrudierende zweite Ringdüse,
weil dadurch der die
Rohrinnenwand bildende Innenschlauch sauber
an die Innen--rücken der stellungen der Rohraußenwand angelegt wird. Bemißt man
den Außendurchmesser der Ringöffnung der zweiten Ringdüse etwa gleich dem lichten
Durchmesser der Rohraußenwand, so kann man den Ausgleichskanal in einer flachen
Ringnut rings des der zweiten Düse benachbarten Endes der Dichtungsfläche des Dichtungskolbens
münden lassen. Die Dichtungsfläche kann sich dabei zwischen dieser Ringnut und der
zweiten Extrusionsdüse noch über eine kleinere oder größere Länge hin fortsetzen.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der
Außendurchmesser der Ringöffnung der zweiten Düse kleiner ist als die lichte Weite
der aus der ersten Düse ausgetretenen, an die innere Oberfläche der Hohlform angeschmiegten
Rohraußenwand, daß der Ausgleichskanal in einer in Extrusionsrichtung liegenden
Stirnflächs des Dichtungskolbens mündet, daß dem Düsenkern der zweiten Düse ein
zweiter Dichtungskolben nachgeordnet ist, daß der Kern der zweiten Düse einen Druckgaszuführkanal
trägt, durch den der Raum hinter der zweiten Düse mit Druckgas beaufschlagbar ist,
um dadurch den die Rohrinnenwand bildenden noch plastischen Kunststoffschlauch innig
an die Innenrücken der Wellung der Rohraußenwand anzulegen.
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Der Druckgaszuführkanal im Kern der zweiten Düse und der beispielsweise
mittels einer Stange oder dergleichen vom Düsenkern der zweiten Düse getragene nachgeschaltete
zweite Dichtungskolben schaffen.auch für den die Rohrinnenwand bildenden Kunststoffschlauch
eine Druckkammer, so daß auch der die zweite Ringdüse verlassende Kunststoffschlauch
durch den Überdruck in der zweiten Druckkammer an den bereits fertig ausgebildeten,
die Rohraußenwand bildenden Kunststoffschlauch angedrückt wird. Hierbei ermöglicht
es der zwischen den beiden Ringdüsen angeordnete erste Dichtungskolben mit dem Ausgleichskanal,
daß die Innendrücke in der ersten Druckkammer hinter der ersten Ringdüse und in
der zweiten Druckkammer hinter der zweiten Ringdüse unabhängig voneinander optimal
eingestellt werden können, um ein sauberes Einlegen des die erste Ringdüse verlassenden
Kunststoffschlauches in die Wellungen der Hohlform einerseits und das glatte Anlegen
des die zweite Ringdüse verlassenden, die Rohrinnenwand bildenden Kunststoffschlauches
andererseits zu erleichtern0 Beispielsweise kann hier in der der zweiten Ringdüse
nachgeschalteten Druckkammer mit deutlich kleinerem Überdruck als in der an die
erste Ringdüse anschließenden Überdruckkammer gearbeitet werden. Durch entsprechende
Einstellung und Regelung der jeweils auf die Kunststoffschläuche wirkenden Drücke
und Regelung des Abströmens
oder Absaugens des über den ersten
Dichtungskolben übergetretenen Druckgases durch den Ausgleichskanal können hier
beste Bedingungen für die Extrusion und das saubere Ausformen und Anlegen der beiden
Kunststoffschläuche erhalten werden. Gegebenenfalls kann hier auch noch mit unterschiedlichen
Temperaturen der in die eine und andere Druckkammer zugeführten Druckluft gearbeitet
werden. Die Stützluft für beide Kunststoffschläuche begünstigt deren inniges Anschmiegen
an die Hohlräume der Hohlform bzw. die Innenrücken des die Rohraußenwand bildenden
Kunststoffschlauches und verhindert das Zusammenfallen des einen oder anderen Kunststoffschlauches
nach dem Austritt aus ihren jeweiligen Ringdüsen. Für den die Rohrinnenwand bildenden
Kunststoffschlauch führt die auf ihn einwirkende Stützluft überdies zu einem satten
Anschmiegen an die Innenrücken der Rohraußenwand und zu einer innigen homogenen
Verbindung mit der gewellten Rohraußenwand. Durch die Erfindung ist es insbesondere
möglich, doppelwandige Kunststoffrohre mit sehr großen Rohrdurchmessern zu schaffen,
ohne daß die Gefahr besteht, daß die die Rohrwände bildenden Schläuche zusammenfallen.
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Die oben erwähnte Stirnfläche des Dichtungskolbens, in welche der
Ausgleichskanal mündet, kann gegenüber der Mündung der zweiten Ringdüse zurückgesetzt
ausgebildet sein. Es wird jedoch
bevorzugt, für die Mündung des
Ausgleichskanals dieselbe Stirnfläche vorzusehen, an welcher auch die zweite Ringdüse
mündet, Im übrigen bedeutet die Angabe, daß ein Ausgleichskanal vorgesehen sein
soll, nicht zwangsläufig, daß nur ein einziger Ausgleichskanal vorgesehen ist, Vielmehr
können, wie es auch bevorzugt wird, mehrere Ausgleichskanäle vorhanden sein, die
am Umfang des Dichtungskolbens verteilt angeordnet sind, Es können auch mehrere
Ausgleichskanäle oder Gruppen davon axial hintereinander angeordnet sein und ihre
Wirkung für die Abfuhr des Druckgases ggf. gesondert geregelt sein.
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Wenn, wie dies bevorzugt wird, für den die Rohrinnenwand bildenden
Kunststoffschlauch mit diesen von innen her an der Rohraußenwand haltender Stützluft
gearbeitet wird, kann die zweite Düse so ausgebildet sein, daß ihre Ringöffnung
in Axialrichtung frei ausmündet. Durch die Stützluft wird das saubere Anlegen des
Innenschlauches dennoch gewährleistet. Bevorzugt wird jedoch, daß der Kern der zweiten
Düse über den Mantel derselben in Axialrichtung herausragt und sich stetig auf einen
Durchmesser erweitert, der zumindest angenähert gleich dem Innendurchmesser des
Innenrohres ist, Hierdurch wird der beim Austritt aus der zweiten Düse noch verhältnismäßig
weiche innere Kunststoffschlauch durch den Kern der zweiten Düse abgestützt und
bis zur Anlage an die Innenrücken der Rohraußenwand geführt.
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Falls nicht mit den Innenschlauch nach außen drückender Stützluft
gearbeitet wird, kann dieser Kern auch zum innigen Verbinden von Rohrinnenwand und
Rohraußenwand herangezogen werden. Da durch den vorgeschalteten Dichtungskolben
und den darin ausgebildeten Ausgleichskanal der Überdruck hinter der ersten Ringdüse
für den Austritt des Kunststoffschlauches aus der zweiten Ringdüse nicht wirksam
wird, kann ein solches mechanisches Anlegen des Innenschlauches für eine ausreichend
feste Verbindung genügen, insbesondere wenn es sich um kleine Rohrdurchmesser handelt0
Gegebenenfalls kann so auch ein Kunststoffrohr hergestellt werden, dessen Rohraußenwand
in Axialrichtung ringförmig oder gewindeförmig gewellt und dessen Rohrinnenwand
in Umfangsrichtung gewellt, in Axialrichtung jedoch glatt ist. In diesem Fall verläuft
die zweite Düse, so wie auch deren über sie in Axialrichtung herausragenderkern
vorzugsweise ebenfalls in Umfangsrichtung wellenformig. Wenn bei dieser Rohrausführungsform
zusätzlich mit Stützluft für den Innenschlauch gearbeitet wird, muß durch die Einstellung
des Druckes dafür gesorgt werden, daß der in Umfangsrichtung gewellte Innenschlauch
nicht nachträgliah durch die Stützluft wieder verformt wird.
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Wenn hier von einer glatten Rohrinnenwand gesprochen wird, bedeutet
dies, daß die Innenwand wenigstens angenähert glatt sein soll.
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"In Längsrichtung des Rohres glatt" bedeutet somit, daß eine Mantellinie
der Rohrinnenwand wenigstens angenähert eine Gerade sein soll.
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Wenn die Fließgeschwindigkeit des durch die beiden Ringdüsen austretenden
Materials unterschiedlich sein und nur ein Extruder vorgesehen sein soll, beginnt
die Matsvialzuführung des einen-, vorzugsweise des inneren Materialstromes vorteilhaft
schon vor dem Torpedo des Spritzkopfes. Solche unterschiedlichen IvIaterialfließgeschwindigkeiten
sind beispielsweise wegen der entlang den Wellungen gemessenen größeren Länge der
Rohraußenwand gegenüber derjenigen der Rohrinnenwand erwünscht, Hierbei sind auch
noch die gewünschten Wandstärken für die Rohrinnenwand und die Rohraußenwand von
Einfluß. Wenn der Materialflua durch die erste Ringdüse vollständig unabhängig von
demjenigen aus der zweiten Ringdüse sein soll, wird vorzugsweise mit zwei Extrudern
gearbeitet, deren Spritzköpfe über ein Winkelstück miteinander verbunden sind. Bei
einer entsprechenden Regeleinrichtung für jeden dieser Extruder, wobei vorzugsweise
eine Möglichkeit vorhanden ist, die Regelvorrichtung des einen Extruders zur
Berücksichtigung
von Betriebsschwankungen in Abhängigkeit von der Regelung des anderen Extruders
nachzuführen, lassen sich doppelwandige Kunststoffrohre mit unterschiedlichen Wandstärken
in der Rohrinnenwand und der Rohraußenwand, ggf. auch unterschiedliche Materialien
für die Rohrinnenwand und die Rohraußenwand erzielen. In sämtlichen Ausführungsformen
sind die Ringdüsen in ihrer konstruktiven Gestaltung aneinander angepaßt, wobei
die jeweilige Rohrwandstärke und das verwendete Material berücksichtigt sind. Vorzugsweise
sind beide Ringdüsen jeweils gesondert austauschbar, so daß Kunststoffrohre je nach
eingesetzter Ringdüse mit z, B. unterschiedlichen Abmessungen hergestellt werden
können.
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Der vom Kern der ersten Düse axial abragende Mantel der zueiten Düse
erweitert sich zum Dichtungskolben hin vorzugsweise konisch. Dies erleichtert insbesondere
das Anfahren der Vorrichtung, wobei die konische Erweiterung zur anfänglichen Abstützung
des die Rohraußenwand bildenden Kunststoffschlauches herangezogen werden kann, bis
durch den Aufbau des Überdruckes hinter der ersten Ringdüse dort der Betriebszustand
herrscht.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen,
die in der Zeichnung dargestellt sind, erläutert. Die Zeichnung ist teilweise schematisch.
In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch das düsenseitige
Ende eines Spritzkopfes mit zwei axial hintereinander im Abstand voneinander angeordneten
Ringdüsen, Fig. 2 einen Ausschnitt des doppelwandigen Kunststoffrohres entsprechend
der Einzelheit A in Fig. 1 im Schnitt und Fig. 3 einen Axialschnitt durch einen
an zwei winklig aneinandergesetzten Extrudern angebauten Spritzkopf gemäß Fig. 1o
Fig. 1 zeigt für eine Vorrichtung zum Herstellen eines doppelwandigen Kunststoffrohres,
welches eine ringförmig oder gewindeförmig gewellte Rohraußenwand und eine glatte
Rohrinnenwand aufweist, einen in der Gesamtheit mit 1 bezeichneten Spritzkopf, welcher
in eine rohrförmige, am Innenumfang entsprechend der Wellungen der Rohraußenwand
gewellte Hohlform -2 einmündet, Die Hohlform 2 wird aus zwei parallel zueinander
bewegten raupenkettenartig auf geschlossenen Bahnen umlaufenden Strängen aus mehreren
hintereinander angeordneten Teilformen 3 gebildet. Die Teilformen 3 laufen im Bereich
der Mündungsseite des Spritzkopfes 1 zur Bildung einer am Umfang geschlossenen Hohl
form abstandslos nebeneinander her, wie es für die Herstellung von einwandigen Wellrohre
bekannt ist.
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Mit der Vorrichtung gemäß Fig, 1 soll ein doppelwandiges Kunststoffrohr
4 mit entsprechend Fig. 2 in Längsrichtung ge--wellter Rohraußenwand 5 und in Umfangsrichtung
und Längsrichtung glatter Rohrinnenwand 6 hergestellt werden, welche an den Innenrücken
9 der Wellungen der Rohraußenwand 5 an dieser anliegt und mit dieser verbunden ist.
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Hierzu sind am Spritzkopf 1 zwei axial im Abstand hintereinander angeordnete
Ringdüsen 7 und 8 vorgesehen, von denen die die Rohraußenwand bildende erste Ringdüse
7 etwa in Axialrichtung und die die Rohrinnenwand ausbildende zweite Ringdüse 8
entlang eines Kegelmantels ausmünden. Die erste Ringdüse ist an einer ringförmigen
Stirnfläche 10 in geringem Abstand von deren Umfang ausgebildet. Am Innenumfang
der Stirnfläche 10 ansetzend steht der Kern 11 der ersten Ringdüse 7 über diese
axial vor und erweitert sich konisch zu einem Dichtungskolben 12, welcher gleichzeitig
den Mantel für die zweite Ringdüse 8 bildet. Der Dichtungskolben 12 endet in eine
Stirnfläche 13, die ringförmig ist und an deren Innenumfang die zweite Ringdüse
8 angeordnet ist. Der Kern 14 der zweiten Ringdüse 8 verläuft im Bereich des den
Dichtungskolben 12 bildenden Düsenmantels wie dieser konisch und setzt sich über
die Mündung der Ringdüse 8 über diese hinaus kegelförmig fort, bis er am Ende 15
etwa den Durchmesser des Innenrohres an dessen Innenumfang hat. Das Ende 15 des
Kerns 14 erstreckt
sich über eine etwa dem Abstand zweier benachbarter
Innenrücken der Rohraußenwand voneinander entsprechende Länge in Axialrichtung.
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Etwa am Innenumfang der Stirnfläche 10, in welcher die erste Ringdüse
7 mündet, öffnet sich eine Druckgaszuleitung 16 in den Raum zwischen Stirnfläche
10 und Dichtungskolben 12. An der Stirnfläche 13, wo die zweite Ringdüse 8 mündet,
ist radial außerhalb etwa am Außenumfang der Stirnfläche 13 die Mündung eines Ausgleichskanals
17 angeordnet. Die Druckgaszuleitung 16 steht mit einer Druckquelle und der Ausgleichskanal
17 mit einer Drucksenke in Verbindung.
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Die axiale Länge des Dichtungskolbens 12 entspricht im Ausführungsbeispiel
etwa dem vierfachen Abstand zweier benachbarter Wellungen der Rohraußenwand voneinander.
Durch den Dichtungskolben 12 wird ein wesentliches Übertreten des von der Druckgaszuleitung
16 hinter die erste Düse 7 geleiteten Druckgases zur zweiten Düse 8 verhindert und
damit das Austreten des aus der zweiten Düse 8.extrudierten Kunststoffschlauches,
sowie auch dessen sauberes Anlegen an die Innenrücken 9 der Wellungen der Rohraußenwand
5 nicht gestört.
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Außerdem wird durch den Dichtungskolben 12 der Überdruck hinter der
ersten Ringdüse 7 im wesentlichen aufrechterhaltEn, so daß durch die Druckgaszuleitung
16 nur soviel Druckgas zugeführt
zu werden braucht, wie in den
Wellungen der Rohraußenwand am Dichtungskolben 12 vorbeitransportiert wird. Das
am Dichtungskolben 12 zur zweiten Düse 8 hin übergetretene Druckgas strömt durch
den Ausgleichskanal 17 ab oder wird durch diesen abgesaugt. Das Abströmen oder Absaugen
kann so eingestellt werden, daß im Raum , in welchen die zweite Ringdüse 8 mündet,
ein gewünschter Druckzustand vorhanden ist.
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Der Kern 14 der zweiten Ringdüse 8 ist axial durchbohrt und sitzt
auf einer vom Spritzkopf 1 getragenen Stange 18, an welcher er axial festgelegt
ist. Die Stange 18 ist über den Kern 14 hinaus durch eine zweite Stange 19 verlängert,
die an ihrem Ende einen zweiten Dichtungskolben 20 trägt. Dieser Dichtungskolben
20 hat einen Außendurchmesser, welcher im wesentlichen dem Innendurchmesser der
Rohrinnenwand 6 entspricht. In der Stange 19 mündet ein weiterer Druckgaszuführkanal
21 in den Raum zwischen Kern 14 und Dichtungskolben 20.
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Die Druckgaszufuhr zum Druckgaszuführkanal 21 ist unabhängig von derjenigen
zur Druckgaszuleitung 16. Mittels des Druckgaszuführkanals 21 kann der Innenraum
des aus der zweiten Düse 8 extrudierten inneren Kunststoffschlauches bis zum Dichtungskolben
20 unter Druck gesetzt werden, so daß der Innenschlauch satt gegen die Innenrücken
9 der Rohraußenwand 5
gedrückt wird und dort eine innige homogene
Verbindung von Rohraußenwand 5 und Rohrinnenwand 6 ermöglicht. Überdies wird die
Rohrinnenwand 6 durch das durch den Druckgaszuführkanal 21 zugeführte Druckgas und
anschließend auch noch durch den Dichtungskolben 20 solange gestützt, bis Rohrinnenwand
und Rohraußenwand soweit abgekühlt sind, daß sie nicht mehr zusammenfallen können.
Ebenso wird auch die Rohraußenwand hinter der zweiten Ringdüse 8 durch den Stützdruck
und den Dichtungskolben 20 ausreichend abgestützt.
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Insbesondere für das Abströmen des über den Dichtungskolben 12 hinübergetretenen
Druckgases kann es wünschenswert sein, mehrere Ausgleichskanäle 17 am Umfang der
Stirnfläche 13 verteilt anzuordnen. Gegebenenfalls genügt aber auch ein einziger
Ausgleichskanal 17.
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Fig. 3 zeigt einen Spritzkopf 1 wie in Fig. 1. Die Teile des Spritzkopfes
haben in Fig0 3 dieselben Bezugszeichen wie die entspreche#nden Teile in Fig. 1.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist der Spritzkopf 1 über ein Zwischenstück 22 axial
an einen ersten Extruder 23 angeflanscht, welcher die Ilaterialzufuhr zur ersten
Ringdüse 7 bewirkt. Diese Materialzufuhr erfolgt in Außenkanälen 24 zwischen dem
Kern 11 der ersten Ringdüse 7 und deren Mantel 25. Rechtwinklig an das Zwischenstück
22 ist
über einen Zwischenkopf 26 ein zweiter Extruder 27 angeflanscht,
welcher die zweite Ringdüse 8 versorgt. Über ein Zuführrohr 28 mündet der zweite
Extruder 27 in Innenkanäle 29 zwischen dem Kern 11 und dem Innenkern 30 des Spritzkopfes
1. Der Innenkern 30 setzt sich in den Kern 14 der zweiten Düse 8 axial Fort, Wie
aus Fig0 3 ersichtlich, durchlaufen die Druckgaszuleitung 16, der Druckgaszuführkanal
21 und der Ausgleichskanal 17 den Spritzkopf 1 über dessen gesamte axiale Länge
hin und münden entsprechend den eingezeichneten Pfeilen am Zwischenstück 22, aus
welchem sie zu entsprechenden Druckgasquellen bzw, für den Ausgleichskanal 17 einer
Druckgassenke herausgeführt sind.
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- Ansprüche -