-
Aus Rieselstäben bestehende Vorrichtung zur Gewinnung von Salzen aus
Lauge.
-
Die bisher bekannten Laugenkühlvorrichtungen leiden mehr oder weniger
an dem Ubelstand, daß die zur Entfernung des Salzes von den Salzträgern dienenden
Elemente, wie Schaber, Kratzer o. dgl., im Dauerbetrieb derartig stark inkrustieren,
daß sie nach kurzer Zeit ihren Zweck nicht mehr erfüllen, sondern vielmehr selbst
zu Salzträgern werden, von denen man das Salz, um sie wieder gebrauchsfähig zu machen,
durch Hand entfernen muß.
-
Dies gibt natürlich Veranlassung zu großen Betriebsstörungen, weshalb
man oft gezwungen ist, derartige Vorrichtungen zur Salzentfernung aus der Kühlvorrichtung
herauszunehmen und ihre Tätigkeit gänzlich durch Hand zu ersetzen.
-
Man hat auch versucht, durch Rüttel- oder Klopfvorrichtungen u. dgl.,
die man außerhalb der Kühler anbrachte, die Salzträger zu erschüttern, wobei sich
aber der große Übelstand einstellte, daß sich die Erschüttertlngen nicht auf die
gesamte Stablänge ausdehnten und daher ein allgemeines Abwerfen der Salze nicht
eintrat. Auch hat man T Kühlelemente geschaffen, die man von außen betätigte, um
sie durch Aufschlagen innerhalb des Kühlers von dem anhaftenden Salz zu befreien.
Jedoch haben sich alle diese Einrichtungen nicht bewährt, weil der starke Salzbelag
diese derartig beeinflußte, daß sich die Erschütterungen zu schwach äußerten, um
das an seiner Unterlage festhaftende Salz zur Loslösung zu bringen.
-
Selbst das Hochheben und Fallenlassen der einzelnen Salzträger hat
sich als unbrauchbar erwiesen, weil eben ein Laugenkühler durch die in der Zeiteinheit
zu verarbeitende Laugenmenge eine derartig große Ausdehnung annimmt, daß ein herabfallender
oder auf beide Enden aufschlagender Stab nur in seiner Gesamtausdehnung federt,
niemals aber derartige Erschütterungen erhält, daß hierdurch
das
gesamte Salz abfällt. Wollte man aber den Stab innerhalb des Kühlers zwecks Vermeidung
des Federn auf mehrere Unterstützungen aufschlagen lassen, so würden diese Unterstützungen
sich wiederum derartig stark mit Salz bedecken, daß Stab und Auflager zusammenbacken
und endlich das ganze Innere des Kühlers einen großen Salzklumpen bilden würde.
Selbstverständlich könnte man durch Vergrößerung der Fallhöhe eine Trennung des
Salzes von seiner Unterlage -- auch bei nur zwei Auflagern - erreichen, jedoch würde
dann eine Herausnahme der Salzträger aus dem Kiihler bzw. ihr Wiedereinbau in diesen
notwendig werden, was aber derartig viel Arbeitskräfte beanspruchte, daß ein solches
Verfahren viel teurer und umständlicher würde als die bekannte Kühlweise in Kühlkästen.
-
Weiterhin hat man schon Kristallisationsbehälter mit Wandungen, die
einer Gestaltsveränderung unterworfen werden können, gebaut. Diese Behälter leiden
aber an dem Übelstand, daß ihre Wandungen aus biegsamem und gleichzeitig wasserdichtem
Stoff bestehen müssen. Ein solcher ist aber sehr teuer und infolge der stetigeu
Bewegung der einzelnen Masseteilchen großer Abnutzung unterworfen.
-
Außerdem benötigen derartige Vorrichtungen zur Gewinnung von an ihrer
Unterlage fest angebackenen Salzen, beispielsweise aus Hartsalz gewonnenem Chlorkalium,
noch eine besondere Abstreichvorrichtung, deren Nachteil eingangs schon hervorgehoben
wurde.
-
Vorliegende Erfindung vermeidet nun die angeführten Mängel dadurch,
daß jegliche Vorrichtungen zum Entferncn der Salze von ihren Salzträgern ausgeschaltet
werden und diese selbst nicht nur als Salzsammler, sondern auch als Salzentferner
wirken.
-
An Hand der Zeichnung, welche in Abb. I eine Ausführungsform des
Erfindungsgegenstandes im Schnitt beispielsweise darstellt, soll die Arbeitsweise
der Vorrichtung näher erläutert werden. Die Kühlelemente sind hier zu einzelnen
beliebig großen Gruppen von Salzträgern a zusammengestellt, über die die Flüssigkeit
in bekannter Weise herabrieselt.
-
Die Elemente a, die bei Wärmerückgewinnung hohl und im anderen Falle
beliebig ausgebildet und gestaltet sein können, tragen an ihrem vorteilhaft aus
dem Kühler herausragenden Kopfende Zahnräder b, die durch einen Zahnkranz c in Drehung
versetzt werden. Hierdurch entstehen in der die einzelnen Stabelemente umgebenden
Salzschicht Spannungen, die das Salz von ihrer Unterlage absprengen.
-
Hierzu sei erläuternd hinzugefügt, daß Versuche ergeben haben, daß
sich ein wagerecht liegender, von Lauge berieselter Stab zentrisch zur Stabachse
mit Salzen bedeckt, so daß auch zusammengelegte Stabgruppen nach einiger Zeit der
Laugenberieselung von einer annähernd kreisrunden Salzschicht umhüllt werden.
-
Die Struktur der verschiedenen Salze kann es erfordern, daß man den
einen oder anderen Gruppenstab mit einer Schneide e ausrüstet, oder daß man ein
oder mehrere Stäbe mit aus der Staboberfläche hervorragenden Stiften d, Nocken,
Scheiben o. dgl. (vgl. Abb. 2) versieht, die bei der Bewegung der Gruppenstäbe unter
allen Umständen ein Zersprengen der Salzhülle bewirken. Gibt man einem oder mehreren
Gruppenstäben eine Schneide e (vgl. Abb. 3), so erhalten sie eine andere Geschwindigkeit
als die übrigen nicht mit Schneiden versehenen Stäbe, wodurch erreicht wird, daß
sich die Berührungsstellen der einzelnen Stäbe bei jeder Umdrehung ändern. Ist das
abgesetzte Salz besonders hart, so ist es vorteilhaft, die Schneide mit Zähnen zu
versehen und diese bei der Anordnung mehrerer Schneiden gegeneinander zu versetzen.
Ebenso kann es vorteilhaft sein, die Schneiden e in einer Schraubenwindung um den
Stab zu legen.
-
PATENI-ANSPRÜ CXE : I. Aus Rieselstäben bestehende Vorrichtung zur
Gewinnung von Salzen aus Lauge, dadurch gekennzeichnet, daß die Rieselstäbe zu Gruppen
zusammengestellt und um ihre Längsachse drehbar angeordnet sind.