DE4031552A1 - Sicherheitseinrichtung fuer fahrzeuge, insbesondere kraftfahrzeuge - Google Patents
Sicherheitseinrichtung fuer fahrzeuge, insbesondere kraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung für
Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einer bekannten Sicherheitseinrichtung dieser Art
(DE-PS 35 12 117) spricht die Sensorik an, wenn die Fahr
geschwindigkeit des Fahrzeugs einen vorgegebenen Grenzwert
überschreitet. Dadurch soll eine Beeinträchtigung der
Fahrsicherheit aufgrund des bei höheren Fahrgeschwindig
keiten auftretenden erhöhten Fahrwiderstandes und der
Fahrgeräusche vermieden werden. Diese Einrichtung ver
hindert jedoch beim Fahren unterhalb des vorgegebenen
Geschwindigkeitsgrenzwertes nicht, daß bei einem Auffahr
unfall bzw. bei einem Überschlag des Fahrzeugs die
Insassen durch eine nicht verschlossene Öffnung herausge
schleudert oder durch eindringende Fremdkörper, wie Äste
und Steine, bzw. bei eingedrücktem Fahrzeugdach, durch
Kontakt mit Teilen außerhalb des Fahrzeugs, z. B. der
Fahrbahn, verletzt werden.
Bei Fahrzeugen mit einem Faltdach ist es bekannt, dieses
in der Offenstellung unter Vorspannung gefaltet zu verrie
geln und mit einem Stoßfänger derart lösbar zu verbinden,
daß beim Anprall des Stoßfängers an ein Hindernis die
Verriegelung gelöst wird, wonach sich das Faltdach selbst
tätig auseinanderstreckt (DE-PS 2 63 058). Diese Einrichtung
setzt das Vorhandensein eines in sich verform- und verspann
baren Verschlußelements voraus und ist trotz aufwendiger
und störanfälliger Entriegelungsmechanik nicht in allen
Unfallsituationen wirksam.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sicherheits
einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei
Unfallgefahr einen sicheren Schutz für die Fahrzeuginsassen
gegen Verletzungen durch Fremdkörper und insbesondere
gegen Herausschleudern aus dem Fahrzeug bietet.
Diese Aufgabe ist bei einer Sicherheitseinrichtung der
eingangs genannten Art gemäß der Erfindung durch die
Merkmale im Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 gelöst. Der
Verzögerungswert, bei welchem die Schließeinrichtung
selbsttätig wirksam wird, kann so gewählt sein, daß die
Dachöffnung bzw. die Seitenfenster bereits bei einer
Vollbremsung vorsorglich geschlossen werden bzw. beim
Auftreffen des Fahrzeugs auf ein Hindernis schon ge
schlossen sind. Gegebenenfalls können die Verschlußele
mente auch nur bis in eine Teilschließstellung bewegt
werden, in welcher ein Herausschleudern von Fahrzeugin
sassen durch den verbleibenden Öffnungsquerschnitt nicht
mehr möglich ist. Die Sensorik kann aus bekannten Sensor
elementen aufgebaut sein.
Weitere vorteilhafte Erfindungsmerkmale und Ausgestaltun
gen ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 9.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung gemäß
Anspruch 2 ist die Schließvorrichtung mit einem Energie
speicher versehen, der bei seiner Aktivierung eine Schnell
schlußbewegung des Verschlußelements bewirkt. Dadurch
können auch in plötzlich auftretenden Gefahrensituationen
die Verschlußelemente rechtzeitig in die Schließstellung
überführt werden. Der Begriff "Energiespeicher" ist im
weitesten Sinne zu verstehen und soll sowohl mechanische
Speicher, wie Federspeicher, als auch pneumatische und
hydraulische Speicher, sowie Speicher umfassen, bei denen
die Energie in Form von chemischen Bindungen vorliegt, wie
beispielsweise in Treibsätzen von Gurtstraffern, welche
pyrotechnisch aktiviert werden.
Wenn gemäß den Ansprüchen 3 und 4 die Sensorik auch
Schieflagen des Fahrzeugs erfaßt, die bei störungsfreier
Fahrt nicht auftreten, kann bereits am Beginn eines
Überschlags des Fahrzeugs die angestrebte Sicherheits
funktion ausgelöst werden. Die Schieflage des Fahrzeugs
kann in bekannter Weise durch Sensoren ermittelt werden,
die den Bodenkontakt der Fahrzeugräder überwachen. Die
Kosten der Sicherheitseinrichtung lassen sich senken bei
Verwendung von Sensoren, die für die Einleitung anderer
Sicherheitsmaßnahmen vorgesehen sind, z. B. für die
Gurtstraffung oder Steuerung eines Überrollbügels.
Die Maßnahmen nach Anspruch 5 stellen sicher, daß die
Schließvorrichtung auch dann einwandfrei arbeitet, wenn
der Stellantrieb des Verschlußelements mit erhöhter
Reibung behaftet bzw. mit einem Untersetzungsgetriebe
versehen ist.
Eine einfache Ausführung ergibt sich, wenn ein Energie
speicher der Schließvorrichtung gemäß Anspruch 6 ein vom
Stellantrieb des Verschlußelements bei dessen Öffnungs
bewegung in die Ladestellung überführbarer Federspeicher
ist. Das hat bei Anordnung einer Kupplung im Stellantrieb
auch den Vorteil, daß die Auslösevorrichtung für den
Energiespeicher und die Entkupplungsvorrichtung durch
ein- und dieselben Bauelemente gebildet sein können.
Die Sicherheit der Fahrzeuginsassen wird weiter erhöht,
wenn gemäß Anspruch 7 die Sensorik bei Unfallgefahr eine
Verriegelungsvorrichtung für das in Schließstellung sich
befindende Verschlußelement, insbesondere die Dachschiebe
platte, aktiviert. Dadurch kann verhindert werden, daß
Massenkräfte das Verschlußelement aus seinen Führungen
reißen. Diese Sicherheitsmaßnahme kann auch vorgesehen
werden, wenn sich das Verschlußelement beim Ansprechen der
Sensorik bereits in Schließstellung befindet. Ferner
kann es auch vorteilhaft sein, die Verriegelungseinrichtung
nur für eine begrenzte Zeit zu aktivieren und wieder
freizugeben, wenn das Fahrzeug nach der Unfallbewegung
keine weitere Bewegung mehr ausführt.
Durch die Merkmale der Ansprüche 8 und 9 kann vermieden werden,
daß Fahrzeuginsassen durch das gegen die Schließstellung
bewegte Verschlußelement eingeklemmt werden.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der
Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Personenkraft
wagen mit einer verschließbaren Dach
öffnung und
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Verschlußelement
der Dachöffnung samt Antrieb und Sicher
heitseinrichtung.
Der Personenkraftwagen hat eine Dachöffnung 10, die durch
eine in den Fig. 1 und 2 in der Offenstellung gezeichnete
Dachschiebeplatte 12 verschließbar ist. Die Dachschiebe
platte 12 ist mit einem pneumatischen Antrieb 14 verbunden,
mit welchem die Dachschiebeplatte 12 vom Fahrer bzw. den anderen
Fahrzeuginsassen willkürlich in die gewünschte Stellung
gebracht werden kann. Der Stellantrieb 14 kann von einer
im Fahrzeug vorhandenen Druckluftquelle oder von einer
Unterdruckquelle gespeist sein. Für eine einwandfreie
Funktion des Ausführungsbeispiels ist jedoch ein
pneumatischer Stellantrieb nicht Voraussetzung. Anstelle
des pneumatischen Stellantriebs könnte auch ein hydrau
lischer oder ein elektromotorischer Antrieb vorgesehen sein.
Der Stellantrieb 14 hat einen doppelseitig beaufschlagbaren
Kolben 16 und eine Kolbenstange 18, an welcher ein
doppelarmiger Hebel 20 angelenkt ist (in Fig. 1 zur besseren
Übersicht weggelassen). Der Hebel 20 bildet mit dem einen
Hebelarm eine Klinke 22, die vorn eine abgeschrägte Nase 24
hat, welche hinter eine Gegenschulter 26 an der Dach
schiebeplatte 12 greift. Am anderen Hebelarm 28 greift
eine an der Kolbenstange 18 angelenkte Zugfeder 30 an,
welche den Hebel 20 im Uhrzeigersinn zu verschwenken
sucht, bis ein Ansatz 32 am Hebel 20 an der Kolbenstange
18 zur Anlage kommt. In dieser Stellung ist die Klinke 22
etwa gleichachsig zur Kolbenstange 18 ausgerichtet.
Die der Dachöffnung 10 zugeordnete Sicherheitseinrichtung
hat eine im einzelnen nicht näher beschriebene Sensorik
34, die durch Neigungssensoren und vorzugsweise omni
direktionaler Verzögerungs- bzw. Beschleunigungsmessung
Anzeichen einer Unfallgefahr ermittelt und im gegebenen
Fall über eine Auslösevorrichtung 36 eine Schließ
vorrichtung 38 mit Schnellschlußwirkung aktiviert. Die
Auslösevorrichtung 36 hat einen von der Sensorik 34
angesteuerten Elektromagneten 40, der in der Offenstellung
der Dachschiebeplatte 12 auf den Hebelarm 28 entgegen dem
Uhrzeigersinn einzuwirken vermag, wobei die Klinke 22 von
der Gegenschulter 26 an der Dachschiebeplatte 12 weg
geschwenkt und die Antriebsverbindung zwischen dem
Stellantrieb 14 und der Dachschiebeplatte 12 unterbrochen
wird. Die Schließvorrichtung 38 hat zwei oder mehrere
Druckfedern 42, die sich einerseits am Dachrahmen abstützen
und andererseits an der Dachschiebeplatte 12 im Schließ
sinn angreifen. Die beiden Druckfedern 42 bilden einen
Energiespeicher, der beim Bewegen der Dachschiebeplatte
12 in die Offenstellung durch den Stellantrieb 14 auf
geladen wird. Nach dem Abkoppeln des Stellantriebs 14
durch Verschwenken der Klinke 22 führen die sich ent
spannenden Druckfedern 42 die Dachschiebeplatte 12 ohne
Verzögerung und mit erhöhter Beschleunigung in die
Schließstellung zurück.
Beim Ausführungsbeispiel ist der Elektromagnet 40 der
Einfachheit halber ortsfest dargestellt, so daß die
Schließvorrichtung 38 nur in der vollen Offenstellung
der Dachschiebeplatte wirksam werden kann. Der Elektro
magnet 40 könnte jedoch auch mit der Dachschiebeplatte 12
beweglich angeordnet sein, so daß auch in deren Zwischen
stellungen die Dachöffnung 10 bei Unfallgefahr schnell
und zwangsläufig geschlossen wird.
Die Sensorik aktiviert ferner bei Unfallgefahr auch eine
Verriegelungsvorrichtung 44 für die Dachschiebeplatte 12,
wenn oder sobald sich diese in der Schließstellung
befindet. Die Verriegelungsvorrichtung 44 hat zwei oder
mehr Verriegelungsbolzen 46, die durch von der
Sensorik 34 angesteuerte Elektromagnete 48 entgegen
Federkraft in Verriegelungsnuten 50 in der Dachschiebe
platte 12 gezogen werden, wenn sich diese in der Schließ
stellung befindet. Die Anordnung kann gegebenenfalls so
getroffen sein, daß die Sicherheitsverriegelung der
Dachschiebeplatte 12 selbsttätig aufgehoben wird, wenn
das Fahrzeug nach Schließen der Dachöffnung keine
Bewegung mehr ausführt.
Die Sensorik 34 aktiviert schließlich auch eine Anschlag
vorrichtung zum Begrenzen der Schließbewegung der
Dachschiebeplatte 12, wenn Fahrzeuginsassen durch die
sich schnell bewegende Dachschiebeplatte 12 eingeklemmt
werden könnten. Zu diesem Zweck ist die Sensorik 34
mit zwei an geeigneter Stelle der Dachöffnung 10 sich
gegenüberliegend angeordneten elektronischen Bauele
menten 52 versehen, die eine Lichtschranke bilden. Die
Anschlagvorrichtung kann wie beim Ausführungsbeispiel
durch die Bauteile der Verriegelungsvorrichtung 44
gebildet sein. Die Elektromagnete 48 ziehen in diesem
Fall die Verriegelungsbolzen 46 in die Bewegungsbahn der
Dachschiebeplatte 12 hinein, so daß diese an den Verriege
lungsbolzen 46 abgefangen wird und die Schließbewegung
nicht mehr fortsetzen kann. Bei anderen Ausführungen und
geometrischen Gestaltungen der Dachöffnung und der
Schließvorrichtung kann die Anschlagvorrichtung selbst
verständlich auch durch andere, eigene Bauelemente zum
Sperren der Dachschiebeplatte 12 realisiert werden.
Claims (9)
1. Sicherheitseinrichtung für Fahrzeuge, insbesondere
Kraftfahrzeuge, deren Innenraum mindestens eine
verschließbare Öffnung hat, wie Dachöffnung und
Seitenfenster, deren mit einem Verstellantrieb ge
koppeltes Verschlußelement, wie Dachschiebe- bzw.
hebeplatte und Fensterscheibe, in die Sicherheit der
Fahrzeuginsassen beeinträchtigenden, von einer
Sensorik ermittelten Situationen aus der Offen
stellung bzw. einer Teiloffenstellung gegen die
Schließstellung bewegt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorik (34) die in Fahrtrichtung des
Fahrzeugs auftretenden Verzögerungen erfaßt und
eine dem Verschlußelement zugeordnete Schließ
vorrichtung (38) aktiviert, wenn eine Verzögerung
der Fahrgeschwindigkeit einen vorgegebenen Wert
überschreitet.
2. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schließvorrichtung (38) mit einem Energie
speicher (42) als Kraftquelle versehen ist, der bei
Aktivierung eine Schnellschlußbewegung des Verschluß
elements bewirkt.
3. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorik (34) außer Verzögerungen in
Fahrtrichtung auch Schieflagen des Fahrzeugs
erfaßt, die bei normaler Fahr nicht auftreten.
4. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß Sensoren den Bodenkontakt der Fahrzeugräder
erfassen.
5. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stellantrieb (14) des Verschlußelements
eine Kupplung (Nase 24, Gegenschulter 26) hat und die Sensorik (34)
gleichzeitig mit der Schließvorrichtung (38) eine
Entkupplungsvorrichtung (Nase 20, Elektromagnet 40) aktiviert.
6. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Energiespeicher (42) der Schließvorrichtung
(38) ein vom Stellantrieb (14) des Verschlußelements
bei dessen Öffnungsbewegung in die Ladestelluung
überführbarer Federspeicher (42) ist.
7. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorik (34) bei Unfallgefahr eine
Verriegelungsvorrichtung (44) für das in Schließ
stellung sich befindende Verschlußelement
aktiviert.
8. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorik (34) mit die Möglichkeit des
Einklemmens von Fahrzeuginsassen durch das Ver
schlußelement (12) ermittelnden Bauelementen (52)
versehen ist und im gegebenen Fall gleichzeitig mit
der Schließvorrichtung (38) eine Anschlagvorrichtung
zum Begrenzen der Schließbewegung des Verschlußelements
aktiviert.
9. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anschlagvorrichtung
durch die vorzeitig ausfahrbaren Verriegelungsbolzen
(46) der Verriegelungsvorrichtung (44) gebildet ist.
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