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Die
Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit mindestens einem Sitz für mindestens
einen Fahrzeuginsassen und mit einem Gurtsystem, mit dem der Fahrzeuginsasse
bei einem einen Mindestverzögerungswert überschreitenden
Verzögerungsvorgang
des bewegten Fahrzeugs auf dem Sitz zurückgehalten wird.
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Fahrzeuge,
insbesondere Kraftfahrzeuge, dienen regelmäßig der Beförderung von Personen. Bei Personenkraftwagen
befinden sich im Allgemeinen 4 oder 5 Sitze im Fahrzeug, die jeweils
für eine Person,
also für
einen Fahrzeuginsassen, Platz bieten. Während der Fortbewegung befindet
sich dabei stets zumindest ein Fahrzeuginsasse, nämlich der Fahrer,
auf seinem Sitz.
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Während der
Fahrt kommt es zu Beschleunigungs- und Verzögerungsvorgängen, die sich innerhalb bestimmter, üblicher
Grenzen abspielen und keinerlei Gefahr für den Fahrzeuginsassen bilden.
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Problematisch
ist es jedoch, wenn das Fahrzeug auf ein Hindernis aufprallt und
dadurch eine sehr starke, einen Mindestverzögerungswert überschreitende
Verzögerung
sowohl des Fahrzeugs als auch des Fahrzeuginsassen eintritt. Werden
keine weiteren Maßnahme
getroffen, kann es zu schweren Verletzungen des Fahrzeuginsassen
kommen. Aus diesem Grunde werden seit vielen Jahrzehnten Gurtsysteme
eingesetzt, die den Fahrzeuginsassen bei derartigen Verzögerungsvorgängen nach
einem Aufprall auf dem Sitz zurückhalten
sollen. Sicherheitsgurte sollen nach Möglichkeit die Fahrzeuginsassen bei
einem solchen Verzögerungsvorgang
vor dem Aufschlag auf Fahrzeugteile bewahren und gleichzeitig die
vom Sicherheitsgurt auf den Fahrzeuginsassen wirkenden Kräfte auf
einen für
den Menschen verträgliches
Niveau begrenzen.
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Würde keine
solche Begrenzung der vom Sicherheitsgurt auf den Fahrzeuginsassen
wirkenden Kräfte
vorgenommen, so würde
ja der Sicherheitsgurt die gleichen Verletzungen des Fahrzeuginsassen
bewirken, wie dies ein direkter Auf prall des Fahrzeuginsassen auf
ein Hindernis hervorrufen würde. Für eine solche
Begrenzung der vom Sicherheitsgurt auf den Fahrzeuginsassen wirkenden
Kräfte
ist in der
FR 1 180
364 B ein Dehnglied im Sicherheitsgurt vorgeschlagen worden.
Der Einsatz eines Dehngliedes mit Sicherheitsgurt führt zwangsläufig zu
einer Vergrößerung des
Relativweges zwischen dem auf ein Hindernis geprallten Fahrzeug
und dem Fahrzeuginsassen.
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Der
Gesamtanhalteweg besteht aus dem Deformationsweg, der dem Fahrzeug
durch seine Verformung bei diesem Verzögerungsvorgang bis zu seinem
Stillstand relativ zur Oberfläche
zur Verfügung
steht, einerseits und zusätzlich
aus demjenigen Weg, den der Insasse relativ zum Fahrzeug durchführen kann,
bis er auf Bauteile im Innenraum des Fahrzeugs aufschlägt.
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Dieser
Anhalteweg muss im Ernstfall ausreichen, um die bei Beginn des Aufpralls
des Fahrzeugs auf das Hindernis in dem Fahrzeuginsassen relativ zur
Erdoberfläche
enthaltene kinetische Energie abzubauen. Reichen der Anhalteweg
und der freie Weg nicht aus, kommt es zum Aufprall auf die Fahrzeugteile
und die Verletzung des Insassen durch die Fahrzeugbauteile sind
dann ebenfalls nicht mehr vermeidbar.
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Um
die Kräfte
im Sicherheitsgurt mit Hilfe eines Dehngliedes auf ein möglichst
niedriges Niveau zu bringen und damit die Belastungen des Menschen bei
einem Unfall so niedrig wie möglich
zu halten, ist es daher sinnvoll, den Anhalteweg so lang wie möglich zu
gestalten. Da die Freiräume
zwischen dem Insassen und den Fahrzeugteilen, zum Beispiel dem Lenkrad,
durch ergonomische Größen des
Menschen bestimmt werden, wäre
in diesem Bereich eine Verlängerung
des Anhaltewegs nur durch das Wegziehen der Bauteile möglich, was
auch in gewissem Maße
praktisch versucht wird.
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Physikalisch
besteht noch die Möglichkeit, die
Länge des
Vorderwagens zu vergrößern, ohne den
dabei gewonnenen Deformationsweg durch zusätzliche Bauteile zu blockieren.
Dies ist jedoch in der Praxis nicht möglich.
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Gurtsysteme
werden heutzutage meist mit einem automatischen Gurtaufroller ausgestattet.
Bei einem Gurtsystem mit einem automatischen Gurtaufroller wird
die Sperrung des Gurtbands bei einem Unfall durch einen mechanischen
Sensor eingeleitet. Dabei wird aufgrund einer Relativbewegung der
trägen
Sensormasse des Sensors relativ zum Fahrzeug über ein Klinkensystem der Gurtaufrollmechanismus gesperrt.
Weiterhin bewegt sich der Insasse noch relativ zum Fahrzeug ohne
das Kräfte
im Sicherheitsgurt den Insassen halten, bis alle Gurtlosen zwischen dem
Insassen und dem Gurt eliminiert sind. Solche Gurtlosen sind zum
Beispiel das locker aufgewickelte Gurtband auf dem Gurtaufroller
oder die Bekleidung des Insassen.
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Die
DE 22 23 061 A1 schlägt eine
weitere Verbesserung gerade bei solchen Gurtsystemen vor. Sie setzt
eine Spanneinrichtung für
die Sicherheitsgurte ein und verlegt auf diese Weise den Gurtkraftanstieg
auf den Fahrzeuginsassen auf einen etwas früheren Zeitpunkt und verbessert
so die physikalischen Verhältnisse.
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Bei
der Kombination eines Dehnglieds und einer Spanneinrichtung wie
etwa nach der
DE 22
23 061 A1 in einem Sicherheitsgurt kommt es im Fall eines
Aufpralls des Fahrzeuges zu folgenden physikalischen Abläufen:
Ein
Sensor erkennt den Aufprall des Fahrzeugs auf ein Hindernis. Der
Sensor beurteilt den Verzögerungsverlauf
des Fahrzeugs nach einem speziellen Algorithmus, um dann nach Überschreitung
einer definierten Unfallschwere einen elektrischen Impuls zur Aktivierung
des Zünders
der Spanneinrichtung zu erzeugen. Der Zünder zündet dann einen pyrotechnischen
Treibsatz, dessen Gas über
unterschiedlichste mechanische Systeme eine Drehbewegung der Gurtwickelwelle
zur Entfernung der Gurtlose einleitet. Anders ausgebildete mechanische
Straffeinrichtungen straffen das Gurtband mit Hilfe einer linearen
Bewegung das Gurtschlosses, die ebenfalls durch einen pyrotechnischen
Treibsatz eingeleitet wird.
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Im
Sicherheitsgurt entsteht dabei eine Kraft. Die Kraft ist abhängig von
der kinetischen Energie der durch die Spanneinrichtung auf Geschwindigkeit gebrachten
trägen
Massen der Spanneinrichtung selbst und von Bauteilen des Gurtsystems.
Die Federsteifigkeit des Gurtbandes und des Insassen und der dabei
entstandene Spannweg bestimmen die Höhe der Kraft.
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Da
zum Abschluss des Spannvorgangs die Relativbewegung zwischen dem
Gurtsystem und dem Fahrzeuginsassen gleich Null ist, muss die gesamte
kinetische Energie der bewegten trägen Massen während des
Spannvorgangs in potentielle Energie, nämlich Gurtkraft multipliziert
mit dem Verformungsweg des Gurtbandes und dem Verformungsweg des
Fahrzeuginsassen, umgewandelt werden.
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Durch
die Spannvorrichtung wird also der Sicherheitsgurt so gestrafft,
dass die sogenannte Gurtlose des Sicherheitsgurtes und auch die
Losen der Kleidung des Fahrzeuginsassen entfernt werden. Dies sind
die lockeren Kleidungsbestandteile zwischen Gurtband und Körper des
Fahrzeuginsassen, die so zusammen gedrückt werden und auch lockere, nicht
drückende
Bestandteile des Gurtbandes, die üblicherweise während des
Fahrens durchaus mit Absicht bestehen, um den Fahrzeuginsassen während des
Fahrens nicht unnötig
zu behindern und sein Wohlbefinden nicht zu beeinträchtigen.
Durch die Spanneinrichtung wird das Gurtband jedoch kurzfristig
und ruckartig festgezogen, sowie ein Sensor erkennt, dass ein Aufprall
des Fahrzeuges auf ein Hindernis mit einer gewissen Schwere erfolgt
ist. Physikalisch wird dabei die sehr kleine träge Masse des Gurtbandes und
der lockeren Bestandteile der Kleidung über einen Spannweg in sehr
kurzer Zeit durch eine hohe Beschleunigung der Spannvorrichtung
bewegt. Im Verhältnis
zu den trägen
Massen des Fahrzeuges insgesamt oder auch des Fahrzeuginsassen sind
die zu bewegenden Massen außerordentlich
gering.
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Eine
Relativbewegung zwischen dem Insassen und dem Fahrzeug findet dabei
nicht statt, da die für
den Spannvorgang des Gurtbandes eingesetzte Energie nicht ausreicht,
um die relativ große
Masse des Fahrzeuginsassen zu bewegen.
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Erst
durch den sich beim Unfall deformierenden Vorderwagen und der gleichzeitig
einsetzenden Verzögerung
des Fahrzeugs bewegt sich der Insasse relativ zum Fahrzeug. Er folgt
der ursprünglichen Fahrtrichtung,
bewegt sich vom Sitz also in Richtung des Vorderwagens. Dadurch
wird das Gurtband weiter gedehnt und die Gurtkräfte steigen auf ein Niveau, das
den Insassen auf dem von diesem Zeitpunkt an über dem vom Fahrzeug noch zur
Verfügung
gestellten Deformationsweg und dem Freiraum des Insassen im Fahrzeug,
relativ zur Erdoberfläche
zum Stillstand bringt. Die Dehnbarkeit des Gurtbandes folgt also
einem Kompromiss: Das Gurtband sollte so dehnbar sein, dass der
Fahrzeuginsasse nicht über einen
gerade noch vertretbaren, schwere Verletzungen vermeidenden Wert
hinaus belastet und verzögert
wird. Seine Dehnbarkeit sollte andererseits so niedrig gehalten
werden, dass der Fahrzeuginsasse während der Verzögerung möglichst
vor dem Aufschlag auf Fahrzeugteile im Inneren der Fahrgastzelle
zum Stillstand kommt oder jedenfalls die Verletzungen beim Aufschlag
so niedrig wie möglich
gehalten werden.
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Trotz
dieser mit Erfolg eingesetzten Gurtsysteme und Gurtstraffeinrichtungen
bleibt der Wunsch nach weiteren Verbesserungen bei Unfällen von Fahrzeugen,
beispielsweise bei Aufprällen
auf ein Hindernis.
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Diesem
Wunsch versucht man durch sehr aufwendige Auffangvorrichtungen,
wie beispielsweise Airbags zu entsprechen. Diese können aber
nicht allen Wünschen
entsprechen.
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Eine
weitere Maßnahme,
um möglichst schnell
die Relativbewegung des Fahrzeuginsassen zum Fahrzeug einzuleiten,
und auf diese Weise mehr Anhalteweg für den Insassen zu erhalten,
wäre es, wenn
die Verzögerung
des Fahrzeugs von Anbeginn des Unfalls an möglichst hoch ist, wenn also
der Deformationsbereich relativ hart ausgestaltet ist. Unter Berücksichtigung
der Verträglichkeit
zu anderen Fahrzeugen bei einem Unfall sollte jedoch der vordere
Deformationsbereich weicher gestaltet werden. Auch für Unfälle mit
niedriger Unfallschwere ist es sinnvoll den vorderen Deformationsbereich
weicher zu gestalten.
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Die
Maßnahme,
den vorderen Bereich der Fahrzeugfront in ihrer Bauweise härter zu
gestalten, um die Belastungen des Insassen bei einem schwere Unfall
zu reduzieren, ist damit bei anderen Unfallarten nachteilig. Diese
Vorgehensweise ist daher ebenso wie die Verlängerung des Vorderwagens nicht praktikabel.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein gattungsgemäßes Fahrzeug so auszubilden,
dass bei Unfällen
die Belastungen der Fahrzeuginsassen weiter reduziert werden.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass das Gurtsystem mit einer Einrichtung ausgerüstet ist, die den Fahrzeuginsassen
kontinuierlich während
wenigstens der Hälfte
der Zeitdauer des Verzögerungsvorgangs über das
Gurtsystem mit einer gegen die Fahrtrichtung gerichteten Kraft beaufschlagt,
die hinreichend groß ist,
um den Fahrzeuginsassen relativ zum Fahrzeug gegen die Fahrtrichtung
zu bewegen.
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Dadurch
wird überraschend
die Aufgabe gelöst. Über einen
erheblichen Teil des Verzögerungsvorgangs
wird durch das Gurtsystem der Fahrzeuginsasse relativ zum Fahrzeug
gegen die Fahrtrichtung bewegt. Bekannt ist ja das Gegenteil: Der
Fahrzeuginsasse bewegt sich relativ zum Fahrzeug in Fahrtrichtung,
also nach vorn. Im Stand der Technik wird ja erst durch diese Bewegung
nach vorn das Dehnverhalten des Sicherheitsgurtes ausgelöst und dadurch
diese Bewegung nach Möglichkeit
gedämpft.
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Erfindungsgemäß wird jedoch
statt dessen zu einem möglichst
frühen
Zeitpunkt eine Bewegung des Fahrzeuginsassen in die Gegenrichtung
veranlasst. Das Dehnverhalten des Sicherheitsgurts wird also zu
diesem Zeitpunkt noch nicht in Anspruch genommen. Zu berücksichtigen
ist, dass der gesamte Verzögerungsvorgang
zeitlich extrem kurz ist. Der Fahrzeuginsasse wird während dieses
extrem kurzen Zeitraumes nicht über
größere Strecken
relativ zum Fahrzeug bewegt, diese Bewegung hat jedoch das Ergebnis,
dass die im Stand der Technik auftretenden Beschleunigungsspitzen
vollständig
abgebaut und ausgeglichen werden.
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Bei
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des
Fahrzeugs wird mit dem Aufbau der Rückhaltekräfte im Gurtband des Sicherheitsgurtes
des Gurtsystems durch die Relativbewegung zwischen Fahrzeuginsasse
und Fahrzeug gewartet. Stattdessen werden sofort die erforderlichen
Kräfte
zum Anhalten des Fahrzeuginsassen erzeugt, also ohne auf die Dehnung
im Gurtband zu warten. Die von der zusätzlichen Ausgestaltung des
Fahrzeuges erzeugte Kraft im Gurtsystem wird so gestaltet, dass
der vom Fahrzeug zur Verfügung
gestellte Deformationsweg physikalisch wesentlich besser genutzt
werden kann, als dies im Stand der Technik möglich ist.
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Die
beispielsweise aus der
DE
22 23 061 A1 bekannte Spannvorrichtung ist als Zusatzelement unverändert nützlich,
da sie völlig
unabhängig
von der Ausgestaltung des Fahrzeugs nach der jetzigen Erfindung
ist und das Entfernen von Gurtlosen auch bei einem Fahrzeug gemäß der Erfindung
sinnvoll bleibt und den Effekt unterstützt.
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Der
Unterschied der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
gegenüber
einer Spannvorrichtung nach der
DE 22 23 061 A1 ist technisch und physikalisch
jedoch erheblich: während
in der bekannten Spannvorrichtung nur kleine Trägemassen für einen sehr kurzen Zeitraum
einmal beschleunigt werden, um eine optimalere Anlegung des Gurtes
zu bewirken, sondern es wird die große Masse des Fahrzinsassen
verzögert,
und zwar über
den gesamten oder jedenfalls doch über einen wesentlichen, mehr
als die Hälfte
der Zeit umfassenden Teil des Verzögerungszeitraumes.
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In
der Praxis bevorzugt wird die gesteuerte Verzögerung und damit Beeinflussung
der Bewegung über
den gesamten Zeitraum des Verzögerungsvorgangs
vorgenommen. Dadurch müssen
natürlich
durchaus erhebliche Kräfte
in den Sicherheitsgurt eingebracht werden, die entsprechend zur
Optimierung des Vorganges gesteuert und dosiert werden können. Die
Dehnbarkeit des Sicherheitsgurtes wird erst zu einem relativ späteren Zeitpunkt
des Verzögerungsvorgangs
in Anspruch genommen.
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Dabei
ist es wünschenswert,
wenn die entsprechenden Effekte und die Steuerung so früh wie möglich einsetzen.
Wenn daher die Entwicklung zu Sensoren führt, die zu immer frühren Zeitpunkten
einen Aufprall mit genügender
Schwere erkennen oder sogar vorhersagen können, kann dies entsprechend für den erfindungsgemäßen Aufbau
genutzt werden, um die Gesamtverzögerung des Fahrzeuginsassen so
zu optimieren, dass die Belastungsspitzen abgebaut werden.
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Die
Details dieses physikalischen Effektes werden noch im Folgenden
näher erörtert.
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Mit
der Erfindung wird es möglich,
den gesamten Verformungsweg des Forderwagens des Fahrzeugs und zusätzlich auch
den im Innenraum zur Verfügung
stehenden Weg zu nutzen. Nach der Erkennung des Unfalls oder Aufpralls
und damit des den Mindestverzögerungswert überschreitenden Verzögerungsvorgangs
wird das Gurtsystem auf einem Kraftniveau gehalten, dass zur Rückhaltung
des Insassen auf einem möglichst
konstanten Niveau geeignet ist. Dieses Kraftniveau wird nach einem
bevorzugt durchgeführten
Spannvorgang nicht erst durch eine Relativbewegung zwischen Fahrzeug
und Fahrzeuginsasse erreicht, sondern schon durch das Zuführen zusätzlicher
Energie nach dem Spannvorgang.
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Bevorzugt
besitzt die Einrichtung, die den Fahrzeuginsassen kontinuierlich
während
wenigstens der Hälfte
der Zeitdauer des Verzögerungsvorgangs über das
Gurtsystem mit einer Kraft beaufschlagt, einen Kolben in einem Zylinder,
der über eine
Kolbenstange eine Kraft in das Gurtsystem einleitet.
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Weitere
bevorzugte Merkmale sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.
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Im
Folgenden werden anhand der Zeichnung einige Ausführungsbeispiele
der Erfindung sowie die Vorteile und der Ablauf des mit der Erfindung
möglichen
Verzögerungsvorgangs
des Fahrzeuginsassen erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Fahrzeugs;
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2 ein
Diagramm der Beschleunigung über
dem Anhalteweg relativ zur Erdoberfläche nach dem heutigen Stand
der Technik;
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3 ein
Diagramm der Beschleunigung über
dem Anhalteweg relativ zur Erdoberfläche gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung;
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4 ein
Diagramm, das einen Vergleich der Kurven aus den 2 und 3 ermöglicht;
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5 ein
Diagramm, das den Anhalteweg über
der Zeit bei Verhältnissen
wie in der 4 zeigt;
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6 ein
Diagramm, das ähnlich
der Darstellung in 4 Kurven bei einer anderen Ausführungsform
der Erfindung zeigt;
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7 ein
Diagramm, das ähnlich
der Darstellung in 6 Kurven bei einer weiteren
Ausführungsform
der Erfindung zeigt;
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8 zwei weitere Diagramme, die die Geschwindigkeit
und den Anhalteweg über
der Zeit nach dem Stand der Technik zeigen;
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9 zwei weitere Diagramme, die die Beschleunigung
und die Geschwindigkeit über
der Zeit bei einem erfindungsgemäßen Verhalten
zeigen;
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10 sechs weitere Diagramme, die die Beschleunigung,
die Geschwindigkeit und den Anhalteweg jeweils über die Zeit bei zwei alternativen Ausführungsformen
der Erfindung zeigen;
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11 eine Übersichtsskizze
mit einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung in schematischer Darstellung;
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12 als
auszugsweise Darstellung das Verhalten einer Kolbenstange aus dem
Ausführungsbeispiel
in 11;
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13 einen
Ausschnitt einer alternativen Ausführungsform;
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14 einen
Ausschnitt aus einer anderen alternativen Ausführungsform;
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15 einen
Ausschnitt in einer noch weiteren alternativen Ausführungsform;
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16 eine
Prinzipskizze für
eine weitere Ausführungsform
mit einer zweiten Öffnung
eines Druckbehälters;
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17 eine Übersichtsdarstellung über eine Zusatzausstattung
der Rückenlehne
des Fahrzeugs;
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18 eine
Ausschnittsskizze für
eine weitere Zusatzeinrichtung;
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In
der 1 ist rein schematisch ein Fahrzeug 60 dargestellt.
In dem Fahrzeug 60 befindet sich ein Sitz 61 und
auf diesem ein Fahrzeuginsasse 62.
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Das
Fahrzeug bewegt sich auf Rädern 63, der
Fahrzeuginsasse 62 steuert das Fahrzeug 60, mit einem
schematisch angedeuteten Lenkrad 64. Das Fahrzeug 60 bewegt
sich in der Fahrtrichtung 65 relativ zum Erdboden 66.
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Angedeutet
ist, dass der Fahrzeuginsasse 62 mit dem Fahrzeug 60 gegen
ein Hindernis 67 fährt.
In dem Moment des Aufpralls beginnt der Verzögerungsvorgang. Etwaige vorherige
Bremsvorgänge
sind dabei vernachlässigt.
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Die 2 zeigt
den Verzögerungsverlauf
eines Fahrzeugs 60 nach einem Aufprall über dem Verformungsweg relativ
zur Erdoberfläche.
Nach rechts ist der Weg in Metern aufgetragen, nach oben die Beschleunigung
in m/s2. Da sowohl das Fahrzeug 60 als auch
der Fahrzeuginsasse 62 verzögert werden, ist der Beschleunigungswert
entsprechend negativ. Bei der Betrachtung der Darstellung sollte
als Vergleichsmaßstab
die Erdbeschleunigung (g) von etwa 9,81 m/s2 betrachtet
werden. Eine Verzögerung
von 500 m/s2 wäre also eine Verzögerung von
etwas mehr als 50 g.
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Eingetragen
sind in der Darstellung 2 Kurven, die beide zum Zeitpunkt
des Aufpralls des Fahrzeugs 60 an dem jeweils aktuellen
Ort „0
m" beginnen. Die
dick eingetragene Kurve zeigt das Verhalten des Fahrzeugs 60 beziehungsweise
von einem Punkt des Fahrzeugs 60 etwa in der Fahrzeugmitte. Die
dünn durchgezogene
Linie zeigt das Verhalten der Brust eines Fahrzeuginsassen 62.
Dargestellt ist ein Verhalten bei einem Fahrzeug 60 nach
heutigem Stand der Technik, ausgerüstet mit einem Gurtsystem,
einer Spannvorrichtung und Dehngliedern im Gurtband.
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Die
Aufprallgeschwindigkeit des Fahrzeugs 60 auf das Hindernis 67 betrug
bei dem Versuch circa 64 km/h. Das Hindernis 67 war dabei
eine heute in Europa üblicherweise
eingesetzte deformierbare Barriere. Dabei bestand beim Aufprall
des Fahrzeugs 60 auf die Barriere zwischen der Fahrzeugfront
und der Barriere eine Überdeckung
von 50 %, die in 1 nicht dargestellt ist.
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Aus
der 2 erkennt man, dass das Fahrzeug relativ zur Erdoberfläche nach
ca. 90 cm zum Stillstand kommt und dann aufgrund der Elastizitäten im Rohbau
sich etwas in die entgegengesetzte Richtung bewegt. Der Fahrzeuginsasse
hat relativ zur Erdoberfläche
durch die Nutzung des Innenraums einen ca. 30 cm längere Anhalteweg.
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Bei
diesem Aufprall hatte das Sensorsystem circa 18 Millisekunden nach
dem Beginn der ersten Berührung
des Fahrzeugs 60 mit dem Hindernis 67 den Aufprall
erkannt und das pyrotechnische Straffsystem aktiviert. Zu diesem
Zeitpunkt hatten sich der Fahrzeugmittelpunkt und fast synchron
dazu auch mit ihm der Fahrzeuginsasse 62 um rund 25 cm
in der ursprünglichen
Fahrtrichtung 65 (hier also nach rechts) bewegt. Nachdem
die kinetische Energie des Straffsystems durch die Vorspannung im
Gurtsystem aufgebraucht wurde, erhöht sich dann die Verzögerung in
Abhängigkeit
der Relativbewegung des Insassen 62 zum Fahrzeug 60 und
der sich damit aufbauenden Kräfte
im Gurtsystem. Es ist weiterhin erkennbar, dass die Verzögerung der
Brust des Fahrzeuginsassen 62 deutlich höher ist,
als die Verzögerung
des Fahrzeugs 60.
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An
der dick durchgezogenen Kurve kann man auch erkennen, dass wie auch
für den
Fachmann bekannt zunächst
die „weicheren
Bestandteile" des
Fahrzeugs 60 deformiert werden, sodass die Verzögerung des
Fahrzeugs 60 in mehreren Schritten jeweils ansteigt, wenn
immer "härtere" Fahrzeugpartien
deformiert werden. Erst im weiteren Verlauf werden gefährlichere
Werte von mehr als 200 m/s2 erreicht. Die
Verzögerung
des Fahrzeugs bleibt aber schließlich auf etwa 320 m/s2 beschränkt.
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Die
Verzögerung
des Fahrzeuginsassen 62 steigt auf Grund der Dehnglieder
im Gurtsystem regelmäßig und
kontinuierlich an und erreicht gegen Schluss der Verzögerung sehr
gefährliche
und wahrscheinlich tödliche
Werte. Klar sollte sein, dass ohne einen Sicherheitsgurt dieser
relativ langsame Aufbau nicht stattfinden würde, sondern der Fahrzeuginsasse 62 auf
Grund des bei ihm persönlich
völlig
fehlenden Deformationsbereiches dann mit einer noch sehr viel höheren Verzögerung bei
seinem Auftreffen auf die Fahrzeugteile rechnen muss, die die –500 m/s2 aus der Darstellung noch weit übertreffen.
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Bei
dem Einsatz der heute bekannten Insassenschutzsysteme, wie Sicherheitsgurt
mit pyrotechnischem Straffer, Dehngliedern und Airbag, wird der von
den Fahrzeugvorderwagen zur Verfügung
gestellten Deformationsweg nur etwa 25 bis 35 % effektiv für das Anhalten
des Insassen von der Fahrgeschwindigkeit bei dem Beginn des Aufpralls
bis auf die Geschwindigkeit Null zur Erdoberfläche, genutzt.
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Daraus
resultiert die dann gegen Ende des Vorgangs notwendige höhere Verzögerung des
Insassen 62 gegenüber
dem Fahrzeug 60.
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Hier
wird nun erfindungsgemäß ein anderer Ablauf
ermöglicht,
der dem Fahrzeuginsassen 62 eine deutlich vergrößerte Überlebenschance
bietet beziehungsweise bei anderen Randbedingungen seine Verletzungsgefahr
reduziert.
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Der
mit der Erfindung mögliche
Effekt wird in 3 erkennbar. Hier ist erneut
mit ähnlicher
Graphik wie in 2 die Beschleunigung des Fahrzeugs 60 und
der Brust des Insassen 62 in m/s2 über dem Weg
relativ zur Erdoberfläche
in m dargestellt. Das Fahrzeug 60 verhält sich selbstverständlich identisch wie
in 2, da ja die Fahrzeugverzögerung durch die Erfindung
nicht beeinflusst wird. Die Charakteristik des Beschleunigungsverlaufs
der Brust gegenüber
dem Verlauf in 2 ist dagegen deutlich anders.
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Es
ist hier ein Sensorsystem mit einer Zündung 18 Millisekunden
nach dem Aufprall angenommen.
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Die 4 zeigt
die Brustbeschleunigungen sowohl ohne und mit Einsatz der Erfindung über dem Anhalteweg
des Insassen 62 relativ zur Erdoberfläche und ermöglicht damit einen direkten
Vergleich. Es sind dazu die Kurven aus den 2 und 3 übereinandergelegt.
Die Kurve für
die Verzögerungsbewegung
des Fahrzeugs 60 ist identisch, die die Verzögerung der
Brust des Insassen 62 anzeigende Kurve ist zur besseren
Unterscheidbarkeit für
das erfindungsgemäße Verhaltne
etwas dicker eingetragen als für
das Verhalten nach dem Stand der Technik.
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Vergleicht
man die Brustbeschleunigungen bei Einsatz eines Dreipunktgurts mit
Gurtstraffer zur Entfernung der Gurtlosen und einem Dehnglied, wie sie
heute zum Einsatz kommen und in 2 dargestellt
sind, bei ansonsten gleichen Randbedingungen mit der Brustbeschleunigung
bei zusätzlichem
Einsatz der Erfindung, so reduziert sich bei einem Aufprall mit
circa 64 km/h, einer Erkennung des Aufpralls durch das Sensorsystem
ca. 18 Millisekunden nach der ersten Berührung des Fahrzeugs mit dem
Hindernis, bei gleichem Verformungsweg des Vorderwagens des Fahrzeugs 60 und
gleicher Nutzung des freien Wegs im Innenraum, das Maximum der Brustbeschleunigung
um über
60 %. Entsprechend geringer werden damit auch die Deformation der
Brust und die Hals- und Kopfbelastungen.
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Durch
die Erfindung wird zu einem sehr viel früheren Zeitpunkt eine größere Kraft
auf den Fahrzeuginsassen 62 ausgeübt als bisher. Sowie das Sensorsystem
erkennt, dass ein Aufprall mit möglicherweise
schweren Folgen geschehen ist, wird Kraft auf den Fahrzeuginsassen 62 ausgeübt. Dieser
wird also stärker
belastet als bisher. Diese Belastung wird so hoch bemessen, wie
es ohne körperlichen
Schaden gerade noch tolerierbar erscheint. Als beispielhafte Vergleichsgröße kann
man etwa einen vollen Körpertreffer
eines kräftig
geschossenen Fußballs annehmen.
Dass ist sicher für
den Fahrzeuginsassen 62 unangenehm und schmerzhaft, aber
angesichts der sonst bisher möglicherweise
eintretenden Folgen hinnehmbar.
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Diese
Belastung wird nun weitgehend konstant aufrecht erhalten. In 5 ist
nach rechts die Zeit in Millisekunden (msec) aufgetragen, die seit dem
Aufprall auf das Hindernis 67 verstrichen ist. Man sieht,
dass sich der gesamte Vorgang innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde
abspielt. Nach oben ist der Anhalteweg in Metern (m) eingetragen.
Die Kurven entsprechen denen aus 4.
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Wie 5 zeigt,
führt die
weitgehend konstante Kraft dazu, dass der Fahrzeuginsasse 62 sich tatsächlich relativ
zum Fahrzeug 60 gegen die Fahrtrichtung bewegt, sich also
für einen
relativ langen Zeitraum in Richtung zum Fahrzeugheck bewegt. Die stark
durchgezogene, das erfindungsgemäße Verhalten
wiedergebende Kurve verläuft
nämlich
unterhalb der Kurve, die das Fahrzeugver halten wiederspiegelt. Das
Fahrzeug 60 ist also "schneller" als der Insasse 62,
so dass dieser gegen die Rückenlehne gedrückt wird.
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Die
zurückgelegte
Strecke ist allerdings minimal, interessant und wichtig für die Verletzungsgefahr
sind die dabei geltenden Beschleunigungswerte. Die Bewegungsrichtung
ist jedoch ein sehr gutes Indiz für die aufgebrachten Kräfte, die
ja für
eben diese Beschleunigungs- bzw. Verzögerungswerte grundlegend sind.
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Angesichts
der während
des Verzögerungszeitraums
immer weiter ansteigenden Verzögerungswerte
des Fahrzeugs 60 übersteigen
diese jedoch schließlich
die Verzögerung
des Fahrzeuginsassen 62 (vergleiche 4), was
für diesen
aber zumindest im Beispielfall nicht mehr kritisch ist. Erst dann,
wenn eine noch höhere
Anfangsgeschwindigkeit keine tolerierbaren Verzögerungswerte mehr zulässt, hilft auch
die Erfindung nicht mehr.
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Eine
weitere Verbesserung der Erfindung sogar für solche Fälle wird bei Einsatz von Sensorsystemen
möglich,
die beim Aufprall bereits die Unfallschwere erkennen können. Dann
wird die Belastung, wie in 6 dargestellt,
weiter reduziert. 6 zeigt ähnlich der Darstellung in 4 die
Beschleunigung in m/s2 über dem Anhalteweg in Metern
relativ zur Erdoberfläche.
Aufgetragen sind wieder drei Kurven. Das Verhalten des Fahrzeugs 60 und
des Fahrzeuginsassen 62 nach dem Stand der Technik sind unverändert, die
mittelstark durchgezogene Kurve zeigt das Verhalten, wenn das Sensorsystem
den Unfall bereits beim Aufprall erkennen und eine Zündung daher
nach 0 Millisekunden, also ohne Verzögerung erfolgen würde.
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Noch
weitere Reduzierungen der Belastung der Insassen sind möglich, wenn
Sensorsysteme, die Unfallschwere bereits vor dem Aufprall erkennen können, zum
Einsatz kommen.
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Die
Darstellung der Beschleunigungen in m/s2 über dem
Relativweg zur Erdoberfläche
in Metern in 7 bei im übrigen gegenüber 6 unveränderten
Verhältnissen
zeigt das Ergebnis, wenn bereits circa 30 cm oder 20 Millisekunden vor
dem Aufprall des Fahrzeugs 60 auf ein Hindernis 67 durch das
Sensorsystem die Unfallschwere erkannt wurde und ein elektrisches
Signal zur Aktivierung der Insassenschutzsystem zur Verfügung steht.
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Da
die Beschleunigung der Brust des Fahrzeuginsassen 62 in
diesem Fall bereits vor der Beschleunigung beziehungsweise Verzögerung des Fahrzeugs 60 beginnt,
erfolgt eine Bewegung der Brust des Fahrzeuginsassen 62 entgegen
der Fahrtrichtung 65 des Fahrzeugs 60 bereits
jetzt. Daher kann in diesem Fall allerdings die für diese
Bewegung benötigte
Strecke etwas größer werden
und nicht mehr durch die Elastizität des Sitzes 61 auffangbar
sein. Um die notwendige Bewegung der Brust des Fahrzeuginsassen 62 nicht
zu behindern, ist es bei Relativwegen der Brust zum Sitz 61,
bei denen das Sitzpolster durch Kompression zu hohe Gegenkräfte erzeugt,
notwendig, der Sitzrückenlehne einen
freien Bewegungsraum zu ermöglichen.
Eine entsprechende technische Lösung
wird noch im folgenden angegeben.
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Um
hinter dem Sitz 61 sitzende weitere Fahrzeuginsassen nicht
zu belasten, ist der Bewegungsfreiraum der Sitzrückenlehne entsprechend zu begrenzen.
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8 zeigt zwei Diagramme, die das Verhalten
der Geschwindigkeit und des Anhalteweges im Stand der Technik wiedergeben.
In diesem Fall sind diese beiden Darstellungen über der Zeit und nicht über dem
Weg angegeben. Man kann den beiden Skizzen deutlich entnehmen, dass
zunächst
die Geschwindigkeit des Fahrzeuginsassen unverändert bleibt, während das
Fahrzeug schon verzögert
wird. Die Reduzierung der Geschwindigkeit des Fahrzeuginsassen erfolgt
erst zu einem wesentlich späteren
Zeitpunkt. Da auch der Fahrzeuginsasse natürlich zu einem bestimmten Zeitpunkt
die Geschwindigkeit 0 erreicht haben muss, wird die Reduzierung
der Geschwindigkeit gegen Ende des Verzögerungsvorganges immer stärker und
hat dann zu den in den 2 und 4 dargestellten
Verzögerungsspitzen geführt.
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In
der 9 sind die Beschleunigung und
die Geschwindigkeit jeweils in m/s2 wiederum über die Zeit
dargestellt, und zwar hier wiederum drei Kurven, die der Darstellung
aus 5 entsprechen. Man kann wiederum deutlich erkennen,
dass die Verzögerung
des Fahrzeuginsassen im Stand der Technik einen extremen Wert in
der Größe von etwa
450 m/s2 annehmen würde. Die erfindungsgemäße Verzögerung des
Fahrzeuginsassen überschreitet
dagegen den Wert von etwa 150 m/s2 nicht.
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Bei
der Geschwindigkeit sieht man ebenfalls, dass die durchgezogene
Linie, die das Verhalten des Fahrzeuginsassen nach der Erfindung
darstellt, wesentlich gleichmäßiger abfällt. Dieser
Abfall beginnt sehr viel früher
als der nach dem Stand der Technik und kann dann deutlich langsamer
stattfinden, da dafür
auch mehr Zeit zur Verfügung
steht.
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In
der 10 sind sechs Diagramme aufgetragen,
die die Beschleunigung, die Geschwindigkeit und den Anhalteweg bei
Varianten darstellen, bei denen eine Zündung nicht erst bei 18 ms
nach einem Aufprall stattfindet, sondern schon bei 0 s, also praktisch
beim Aufprall, oder schließlich
in der unteren Darstellung 20 ms oder etwa 30 cm vor dem
Aufprall, etwa durch Sensorsysteme, die den Aufprall optisch oder
auf andere Weise schon vor dem eigentlichen Ereignis feststellen
und interpretieren können.
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Die
Kurven zeigen, dass das Verhalten sich in noch stärkerem Maße als in
der 9 oder der 4 verbessert
und die Belastungen des Fahrzeuginsassen entsprechend verringert,
das aber substanziell sich an diesem Verhalten nichts weiter ändert. Der
eintretende mögliche
Effekt liegt darin, dass die maximale Vergrößerung noch weiter reduziert
werden kann, was alternativ natürlich
auch bedeuten kann, dass ein noch stärkerer Aufprall bei einer noch
stärkeren
Anfangsgeschwindigkeit durch solche Maßnahmen zu einem Ergebnis führen kann, welches
der Fahrzeuginsasse noch überleben
kann.
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Eine
praktische Ausführungsform,
mit der sich die Erfindung realisieren lässt, ist zunächst im Überblick
in 11 dargestellt. Das Gurtsystem 1, wie
zum Beispiel das in 3 dargestellte Dreipunktgurtsystem 1,
bestehend aus einem Gurtaufroller 2 mit einem integriertem
Straffsystem, das auf pyrotechnischer, elektrischer, pneumatischer
oder hydraulischer Basis arbeitet, zur Entfernung der Gurtlosen
und eventuell einem Dehnglied zur Begrenzung der Gurtkräfte, einem
Gurtschloss 3, einem Endbeschlag 4 und einer Umlenkung 5.
Es wird ergänzt
mit zum Beispiel zwei Umlenkungen 6, 7, die so
positioniert sind, dass bei einer Straffung des Gurtbands 8 über die
an einer Kolbenstange 11 befestigte Umlenkung 10 eine
Kraftkomponente 9 den Kolben 13 im Zylinder 14 über den
Weg 12 bewegt.
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Die
Bewegung der Kolbenstange 11 in die Richtung 9 wird
durch den Spannvorgang des Straffsystem 2 eingeleitet.
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Bei
der Bewegung der Kolbenstange 11 wird wie in der 12 dargestellt,
ein an der Kolbenstange 11 befestigter Verriegelungsstift 15,
der als Sperrung für
einen Verschlusskolben 16 dient, herausgezogen. In einem
Druckbehälter 17 befindet
sich ein komprimiertes Gas 18. Dieses Gas 18 schiebt
dann den Verschlusskolben 16 in eine Auffangkammer 19. Über eine
Verbindungsleitung 20 strömt jetzt das komprimierte Gas 18 in
einen Zylinderbereich 21 und erzeugt damit über den
Kolben 13, die Kolbenstange 11 und die Umlenkung 10 eine
Gurtkraft F1, F2.
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Die
Höhe der
Gurtkraft F1, F2 wird durch den Druck des komprimierten Gases 18 und
die Fläche des
Kolbens 13 bestimmt. Das Volumenverhältnis des Druckbehälters 17 zu
dem Volumen im Bereich 21 des Zylinders 14 sollte
bei einem größten genutzten
Hubweg 12 möglichst
groß sein,
damit eine möglichst
konstante Gurtkraft F1, F2 über
den gesamten Hub des Kolbens 13 erzeugt wird.
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Um
zu verhindern, dass bei einer normalen Bremsung des Fahrzeugs, bei
der der Gurtaufroller 2 sperrt und durch die Relativbewegung
des Insassen zum Fahrzeug eine Gurtkraft F1, F2 erzeugt wird und dabei
schon der Verschlusskolben 16 über den Verriegelungsstift 15,
die Kolbenstange 11 und die Umlenkung 10 frei
gegeben wird, kann die Kolbenstange 11 wie in der 13 dargestellt,
durch einen Sperrstift 22 gesichert werden.
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Die
Festigkeit des Sperrstifts 22 ist so ausgelegt, dass die
durch eine Bremsung erzeugten Gurtkräfte F1, F2 nicht ausreichen,
den Sperrstift 22 abzuscheren. Erst die höheren Gurtkräfte F1,
F2, die durch die Straffeinrichtung 2 zur Entfernung der
Gurtlosen erzeugt werden, sollen den Sperrstift 22 zerstören.
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Eine
andere Möglichkeit
besteht darin, den Verriegelungsstift 15 durch die Straffvorrichtung
zur Entfernung der Gurtlosen mit Hilfe einer mechanischen Verbindung,
zum Beispiel über
eine Fliehkraftkupplung am Straffsystem 2 mit einem Seilzug
zu entfernen.
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Mit
dieser mechanischen Kopplung wird erreicht, dass die zur Nutzung
des Verformungswegs des Fahrzeugs 60 entsprechend hohe
Verzögerung des
Insassen, die durch das beschriebene System die Gurtkräfte F1,
F2 erzeugen, zum richtigen, beabsichtigten Zeitpunkt erfolgt.
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Die
Beaufschlagung des Kolbens 13 mit dem im Behälter 17 befindlichen
komprimierten Gas 18 kann auch wie in 14 dargestellt
erfolgen. Ein Projektil 25 wird durch eine Kartusche 24 angetrieben,
die eine Verschlussmembran 23 des Druckbehälters 17 durchschlägt und damit öffnet. Die
Zündung
der Kartusche 24 erfolgt dabei in dieser Ausführungsform
durch das Sensorsystem des Gurtstraffers zur Entfernung der Gurtlosen
und ist zeitlich so abgestimmt, dass die (Verschluss-) membran 23 des Druckspeichers 17 erst
nach dem Entfernen der Gurtlosen gezündet wird. Der Zeitpunkt zur
Zündung der
Kartusche 24 sollte so gewählt sein, dass der Straffvorgang
zur Entfernung der Gurtlose weitest gehend abgeschlossen ist.
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Um
den notwendigen sehr hohen Betriebsdruck nicht über einen langen Zeitraum sicherstellen zu
müssen,
besteht die Möglichkeit
den notwendigen Betriebsdruck des Gases 18 im Behälter 17 erst
bei einem Aufprall zu erzeugen. In der 15 ist
eine Ausführungsform
hierfür
dargestellt. Das Bersten der eingesetzten (Berst-) membran 23 wird
wie folgt erreicht. Der Druck des Gases 18 im Druckbehälter 17 liegt
unter dem für
die Schutzwirkung notwendigen Druck.
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Die
(Berst) membran 23 ist dabei so dimensioniert, dass sie
einem niedrigerem Gasdruck stand hält, aber bei dem für die Schutzwirkung
notwendigen Druck bricht. Bei einem durch das Sensorsystem erkannten
Aufprall wird ein Zünder 26 gezündet. Der Zünder 26 startet
dann einen pyrotechnischen Treibsatz 27. Dessen Verbrennungsgase
erhöhen
den Druck im Behälter 17 auf
den für
die Schutzwirkung notwendigen Betriebsdruck. Beim Erreichen des
Betriebsdrucks bricht die (Beust-) membran 23 und gibt damit
dann die Verbindung 20 zur Beaufschlagung des Kolbens 13 mit
dem unter Druck stehenden Gas 18 frei.
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Um
während
des Unfalls beziehungsweise der Verzögerungsphase nach dem Aufprall
die Druckverluste durch Abkühlung
der Verbrennungsgase des Treibsatzes 27 zu minimieren,
kann der Druckbehälter 17 durch
Ergänzung
mit einer porösen Wärme aufnehmenden
Masse 30 ergänzt
werden. Die von dem Treibsatz 27 erzeugten Gase werden dadurch
gleich auf eine niedrigere Temperatur gebracht. Damit wird der adiabatische
Wärmeaustausch
des Druckgases während
des Aufpralls minimiert.
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Um
der bei der Expansion des komprimierten Gases eintretenden Abkühlung und
dem damit verbundenen Druckabfall entgegen zu wirken, kann aber
auch der durch den Triebsatz erzeugte Druck 18 im Druckbehälter 17 auch
auf ein höheres
Niveau, als den für
die Rückhaltewirkung
notwendigen Betriebsdruck, gebracht werden.
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Bei
Einsatz von Sensorsystemen, die die Unfallschwere und/oder die Masse
des Fahrzeuginsassen 62 erkennen können, besteht die Möglichkeit
mit einem regelbaren Ventil 28 den Gasdruck 18 entsprechend
zu variieren.
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Die
Gurtkraft F1, wird an dem Umlenkpunkt 6 und dem Umlenkbeschlag 5 durch
Reibung zwischen dem Gurtband 8 und den Oberflächen der
Umlenkpunkte beeinflusst. So ist die Gurtkraft im Bereich der Brust
des Insassen 62 beim Aufbringen der durch den Kolben 13 über die
Kolbenstange 11 und die Umlenkung 10 erzeugten
Kraft um diese Reibkräfte
reduziert.
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Wenn
die Fahrzeugverzögerung
höher als die
für den
Insassen physikalisch notwendige Verzögerung wird und damit größere Kräfte beim
Insassen entstehen, wird die über
die Umlenkung 10, der Kolbenstange 11 der Kolben 13 in
die Richtung 9 bewegt.
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Die
dabei im Gurtband im Bereich der Brust des Insassen 62 entstehenden
Kräfte
werden bei dem Wechsel der Bewegungsrichtung beeinflusst. Die durch
den vom Kolben 13 über
die Kolbenstange 11 und der Umlenkung 10 erzeugte
Kraft wird um die Reibkräfte
der Umlenkungen erhöht.
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Der
damit verbundenen höheren
Verzögerung
des Insassen kann beispielsweise wie in 16 dargestellt,
entgegen gewirkt werden.
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Am
Kolben 13 befindet sich auf der drucklosen Seite ein Verlängerung 31,
die länger
als der Zylinder 14 ist. Dem Zylinder 14 ist ein
Aufnahmegehäuse 32 für ein Freilaufsystem,
bestehend aus mehreren Klemmbacken 34, 35, mehreren
Federn 36 und einem Zwischengehäuse 33, weiterhin
ein Stößel 37, ein
Verschlusskörper 39 und
eine Druckbegrenzungsfeder 38 zugeordnet.
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Im
Bewegungsbereich 12 des Kolbens 13 ist die Verlängerung 31 geometrisch
so ausgeführt, dass
keine Berührung
mit dem Freilaufsystem besteht.
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Wenn
jedoch der Kolben 13 entgegen der Richtung 9 den
Bewegungsbereich 12 überschreitet, entsteht
ein Formschluss zwischen der Verlängerung 31 und den
inneren Klemmbacken 35. Die Federn 36 bewirken,
dass die inneren Klemmbacken 35 in ihrer Position zwischen
den äußeren Klemmbacken 34 verbleiben.
Durch die geringen Reibkräfte
zwischen der Verlängerung 31 und
den inneren Klemmbacken 35 entsteht keine nennenswerte
Beeinflussung der Kräfte
des Kolben 13.
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Der
Druckbehälter 17 hat
eine Lüftungsöffnung 40.
Diese ist mit einem Verschlusskörper 39 verschlossen,
der durch den Stößel 37 gegen
das Zwischengehäuse 33 abgestützt ist.
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Wenn
aufgrund hoher Fahrzeugverzögerungen
der Kolben 13 eine Umkehr der Bewegungsrichtung in Richtung 9 erfährt, verklemmen
sich die inneren Klemmbacken 35 in den äußeren Klemmbacken 34 und
das Zwischengehäuse 33 wird
in Richtung 9 bewegt.
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Dadurch
hat der Stößel 37 kein
Gegenlager mehr und die vorgespannte Feder 38 bestimmt
die Höhe
des Drucks des Gases 18 im Behälter 17.
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Die
Höhe des
Drucks des Gases 18 sollte dabei auf die Höhe begrenzt
werden, die eine Kraft über
den Kolben 13, der Kolbenstange 11 und der Umlenkung 10 im
Gurtband erzeugt, die erhöht
um die Reibkräfte
der Umlenkungen des Gurtbandes, die für den Insassen gewünschte Verzögerung erzeugen.
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Um
die Baugröße des Freilaufsystems
zu minimieren, kann in der Verlängerung 31 eine
Sollbruchstelle 41 angeordnet werden. Diese soll so dimensioniert
sein, dass die Verlängerung 31 bei
Kräften,
die größer als
die zur Bewegung des Zwischengehäuses 33 notwendig
sind, abreißt.
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Durch
diese Maßnahme
wird erreicht, dass unabhängig
von der Bewegungsrichtung die auf den Insassen wirkenden Kräfte auf
gleichem Niveau sind.
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Bei
Einsatz von Sensorsystemen, die Unfallschweren bereits vor dem Aufprall
auf ein Hindernis erkennen können
oder bei Einsatz von Sensorsystemen, die Unfallschweren bereits
bei anfänglich
sehr niedrigen Verzögerungen
des Fahrzeugs erkennen können,
erfolgt durch die Erfindung eine unter Umständen größere Relativbewegung des Insassen zum
Fahrzeug 60 entgegen der Fahrtrichtung 65.
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Damit
die Relativbewegung des Insassen in Rückwärtsrichtung zum Fahrzeug nicht
durch die Rückenlehne 42 des
Sitzes 61 behindert wird, ist es, wie in 17 dargestellt,
sinnvoll, einen Drehbeschlag 43 der Sitzrückenlehne 42 in
einem mit einem Endanschlag 44 begrenzten Drehbereich frei
beweglich zu gestalten. Die Freigabe des Drehbeschlags 43 kann dabei
durch einen Hebel 45 erfolgen. Die Entrieglung des Hebels 45 kann
zum Beispiel durch einen Magneten 46 erfolgen, der durch
das Sensorsystem, das den Aufprall selektiert, mit Strom beaufschlagt
wird.
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Die
Erfindung kann an jeder Stelle im Gurtsystem angeordnet werden.
Aus geometrischen Gründen
bieten sich im Fahrzeug am besten die Anordnung der Erfindung im
Bereich des Gurtaufrollers 2 oder in Kombination mit dem
Gurtschloss 3 an.
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Da
nach Aktivierung der Erfindung und nach Beendigung des Aufpralls
im System der Druck des komprimierten Gases 18 ansteht,
kann eine Entlüftung
mit Hilfe einer Drosselöffnung 29 erfolgen.
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Bei
Einsatz der Erfindung zusammen mit einem Gurtstraffer zur Entfernung
der Gurtlosen und einem Dehnglied wird die Belastung des Insassen nur
noch durch den vom Fahrzeug 60 zur Verfügung gestellten und dem im
Innenraum des Fahrzeugs für die
freie Bewegung des Insassen 62 zur Verfügung stehenden Weg und dem
auf diesen Weg abgestimmten Kraftniveau des gesamten Schutzsystems, bestimmt.
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Die
Relativbewegung des Insassen 62 zum Fahrzeug 60,
die im Stand der Technik allein im Gurtsystem den Aufbau der Kräfte zum
Anhalten des Insassen 62 bewirken kann, wird in Verbindung
mit der Erfindung nicht mehr zwingend genutzt. Die Charakteristik
des Beschleunigungsverlaufs des sich bei einem Aufprall verformenden
Vorderwagens, die durch die Rohbaustruktur des Vorderwagens bestimmt wird,
hat damit bei Einsatz der Erfindung in Verbindung mit einem Gurtstraffer
zur Entfernung der Gurtlose und einem Dehnglied nur noch einen weniger
relevanten, gegebenenfalls sogar keinen physikalischen Einfluss
mehr auf die für
den Insassen erreichbare Schutzwirkung.
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Die
Fahrzeugvorderwagenstruktur kann damit bei einigen Ausführungsformen
der Erfindung anderen Bedürfnissen
entsprechend gestaltet werden. Um für den Insassen 62 eine
hohe Schutzwirkung bei einem Unfall zu bieten, ist es bei Nutzung
der Erfindung wichtig, den freien Bewegungsraum im Inneren des Fahrzeugs 60 sicherzustellen.
Dazu ist es zweckmäßig, bei
der Weiterentwicklung von Fahrzeugen den Schwerpunkt auf stabilere
Fahrzeuginnenraumzellen zu legen.
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18 schließlich zeigt
eine Möglichkeit,
bei einer Ausführungsform
der Erfindung die Kolbenstange 11 nach dem Unfall, also
Abschluss des Verzögerungsvorgangs,
hinter dem Gurtschloss auf dem Tunnel wieder in ihre Ausgangsposition
zu schieben. Dies erfolgt nach dem Ablassen des Druckes mechanisch
durch eine Feder 47.
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- 1
- Gurtsystem,
beispielsweise Dreigurtpunktsystem
- 2
- Gurt
auf Roller
- 3
- Gurtschloss
- 4
- Endbeschlag
- 5
- Umlenkung
- 6
- Umlenkung
- 7
- Umlenkung
- 8
- Gurtband
- 9
- Kraftkomponente
- 10
- Umlenkung
- 11
- Kolbenstange
- 12
- Weg
- 13
- Kolben
- 14
- Zylinder
- 15
- Verriegelungsstift
- 16
- Verschlusskolben
- 17
- Druckbehälter
- 18
- Gas
- 19
- Auffangkolben
- 20
- Verbindungsleitung
- 21
- Zylinderbereich
- 22
- Sperrstift
- 24
- Kartusche
- 25
- Projektil
- 26
- Zünder
- 27
- Treibsatz
- 30
- wärmeaufnehmende
Masse
- 31
- Verlängerung
- 32
- Aufnahmegehäuse
- 33
- Zwischengehäuse
- 34
- Klemmbacke
- 35
- Klemmbacke
- 36
- Feder
- 37
- Stößel
- 38
- Druckbegrenzungsfeder
- 39
- Verschlusskörper
- 40
- Lüftungsöffnung
- 41
- Sollbruchstelle
- 42
- Sitzrückenlehne
- 43
- Drehbeschlag
- 44
- Endanschlag
- 45
- Hebel
- 46
- Magnet
- 47
- Feder
- 60
- Fahrzeug
- 61
- Sitz
- 62
- Fahrzeuginsasse
- 63
- Räder
- 64
- Lenkrad
- 65
- Fahrtrichtung
- 66
- Erdboden
- 67
- Hindernis