DE4031129C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zylindererkennungseinrichtung
für eine Mehrzylinder-Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 sowie einen dazugehörigen
Signalgeber gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 3.
Für den ordnungsgemäßen Betrieb einer Mehrzylinder-Brenn
kraftmaschine müssen die Kraftstoffeinspritzung, die Zündung
und dergleichen für jeden Zylinder bei vorgegebenen Drehlagen
bzw. Winkeln der Kurbelwelle der Maschine stattfinden,
d. h., zu den Zeitpunkten, zu denen jeder Kolben der Maschine
jeweils eine vorbestimmte Lage in bezug auf den oberen
Totpunkt (OT) einnimmt. Aus diesem Grund ist eine Brennkraftmaschine
mit einem Drehlagegeber wie etwa einem Signalgeber
ausgerüstet, der den Drehwinkel bzw. die Drehlage der
Kurbelwelle der Maschine erfaßt.
Das Blockschaltbild von Fig. 5 zeigt eine konventionelle
Zylindererkennungseinrichtung für eine Mehrzylinder-Brenn
kraftmaschine. Die Einrichtung hat einen Signalgeber 8, der
ein Lagesignal L erzeugt, das eine Vielzahl von Lageimpul
sen umfaßt, die den jeweiligen Zylindern der Maschine ent
sprechen, eine Schnittstellenschaltung 9 und einen Mikro
computer 10, der das Lagesignal L vom Signalgeber 8 über
die Schnittstellenschaltung 9 empfängt und auf dieser Basis
den Betriebszustand (d. h. den Kurbelwinkel bzw. die Dreh
lage) jedes Zylinders erkennt.
Ein typisches Beispiel eines solchen Signalgebers 8 ist in
Fig. 6 gezeigt. Dabei hat der Signalgeber 8 eine Scheibe 2,
die auf einer synchron mit der Kurbelwelle der Maschine
umlaufenden Welle 1 (z. B. der Verteilerwelle) drehfest
befestigt ist. Die Scheibe 2 hat eine Gruppe von ersten
durchgehenden Schlitzen 3a, die an vorgegebenen Stellen in
der Scheibe gebildet sind. Die Schlitze 3a sind gleichbe
abstandet in Umfangsrichtung der Scheibe 2 vorgesehen. Die
Schlitze 3a, deren Zahl gleich der Zahl der Zylinder ist,
sind so angeordnet, daß sie vorbestimmten Drehwinkeln der
Kurbelwelle und damit vorbestimmten Lagen jedes Kolbens in
bezug auf den OT entsprechen, so daß erfaßt werden kann,
wenn die Kurbelwelle eine für jeden Zylinder vorbestimmte
Drehlage erreicht. Ein weiterer bzw. zweiter Schlitz 3b ist
in der Scheibe 2 nahe einem der ersten Schlitze 3a an einer
relativ dazu radial innenliegenden Stelle gebildet, so daß
erfaßt werden kann, wenn die Kurbelwelle eine solche Dreh
lage hat, daß der Kolben eines bestimmten Bezugszylinders
eine vorbestimmte Lage hat.
Eine erste und eine zweite lichtemittierende Diode bzw. LED
4a, 4b sind auf einer Seite der Scheibe 2 auf einem ersten
äußeren Kreis bzw. einem zweiten inneren Kreis angeordnet,
auf denen die äußeren Schlitze 3a bzw. der innere Schlitz
3b liegen. Ein erster und ein zweiter Lichtempfänger 5a, 5b
jeweils in Form einer Fotodiode liegen auf der anderen
Seite der Scheibe 2 in Ausrichtung mit der ersten bzw. der
zweiten LED 4a bzw. 4b. Der erste Lichtempfänger 5a erzeugt
jedesmal ein Ausgangssignal, wenn ein äußerer Schlitz 3a
zwischen dem ersten Lichtempfänger 5a und der ersten LED 4a
durchläuft. Ferner erzeugt der zweite Lichtempfänger 5b
jedesmal ein Ausgangssignal, wenn der innere Schlitz 3b
zwischen dem zweiten Lichtempfänger 5b und der zweiten LED
4b durchläuft. Wie Fig. 7 zeigt, werden die Ausgangssignale
der beiden Lichtempfänger 5a, 5b den Eingängen entsprechen
der Verstärker 6a, 6b zugeführt, deren Ausgänge jeweils mit
der Basis eines entsprechenden Endstufentransistors 7a bzw.
7b gekoppelt sind, dessen offener Kollektor mit der
Schnittstellenschaltung 9 (Fig. 5) gekoppelt und dessen
Emitter geerdet ist.
Nachstehend wird der Betrieb der oben beschriebenen konven
tionellen Zylindererkennungseinrichtung gemäß den Fig. 5-7
unter Bezugnahme auf Fig. 8 erläutert, die die Verläufe der
Ausgangssignale des ersten und des zweiten Lichtempfängers
5a, 5b zeigt.
Bei laufender Maschine läuft die betriebsmäßig mit der Kur
belwelle (nicht gezeigt) verbundene Welle 1 gemeinsam mit
der darauf drehfest angeordneten Scheibe 2 um, so daß der
erste und der zweite Lichtempfänger 5a, 5b des Signalgebers
8 ein erstes und ein zweites Signal L1, L2 jeweils in Form
eines Rechteckimpulses erzeugen. Das erste Signal L1 ist
ein als SGT-Signal bezeichnetes Kurbelwinkelsignal, und
seine Anstiegsflanke entspricht der Vorderkante eines der
äußeren Schlitze 3a (d. h. einem ersten vorbestimmten Kur
belwinkel bzw. einer Drehlage eines entsprechenden Kol
bens), und seine Abfallflanke entspricht der Hinterkante
des Schlitzes (d. h. einem zweiten vorbestimmten Kurbel
winkel des entsprechenden Kolbens). Bei dem gezeigten Bei
spiel steigt jeder Rechteckimpuls des SGT-Signals L1 bei
einem Kurbelwinkel von 75° vor OT (einer ersten Bezugslage
B75°) jedes Kolbens an und fällt bei einem Kurbelwinkel von
5° vor OT (einer zweiten Bezugslage B5°) ab.
Das zweite Signal L2 ist ein als SGC-Signal bezeichnetes
Zylindererkennungssignal, dessen Anstiegsflanke der Vorder
kante des inneren Schlitzes 3b und dessen Abfallflanke der
Hinterkante dieses Schlitzes entspricht. Das SGC-Signal L2
wird im wesentlichen gleichzeitig mit der Erzeugung eines
SGT-Signalimpulses, der dem bestimmten Bezugszylinder #1
entspricht, erzeugt, so daß letzterer identifizierbar ist.
Dazu ist der innere Schlitz 3b so ausgebildet, daß seine
Vorderkante einem Kurbelwinkel vor dem ersten Bezugswinkel
des entsprechenden SGT-Signalimpulses (d. h. einem Kurbel
winkel von mehr als 75° vor OT) entspricht und seine Hin
terkante einem Kurbelwinkel nach dem zweiten Bezugswinkel
des entsprechenden SGT-Signalimpulses (d. h. einem Kurbel
winkel von weniger als 5° vor OT) entspricht. Die Anstiegs
flanke eines SGC-Signalimpulses tritt somit tatsächlich vor
derjenigen eines entsprechenden SGT-Signalimpulses auf, und
die Abfallflanke des SGC-Signalimpulses tritt nach derjeni
gen des entsprechenden SGT-Signalimpulses auf.
Die so gebildeten beiden Signalarten des ersten und des
zweiten Signals L1 und L2 werden über die Schnittstellen
schaltung 9 dem Mikrocomputer 10 zugeführt, der auf der
Basis des zweiten Signals L2 den bestimmten Bezugszylinder
#1 und auf der Basis des ersten Signals L1 die Betriebs
lagen (d. h. die Kurbelwinkel oder Drehlagen) der übrigen
Zylinder #2 bis #4 erkennt, so daß verschiedene Maschinen
parameter wie Zündzeitpunkte, Einspritzzeitpunkte usw. rich
tig steuerbar sind.
Bei der so aufgebauten bekannten Zylindererkennungseinrich
tung für eine Mehrzylinder-Brennkraftmaschine erzeugt der
Signalgeber 8 aber nur einen einzigen Zylindererkennungs
impuls, der nur einem bestimmten Zylinder entspricht. In
folgedessen dauert die Zylindererkennung relativ lang, d. h. zwei
Umdrehungen (720°) der Kurbelwelle, und wenn die Anzahl der
zu erkennenden Zylinder höher ist, wird es sehr schwierig oder
sogar unmöglich, die Zylindererkennung mit nur einem einzigen
Signalgeber durchzuführen. Zur Lösung dieses Problems muß die
Anzahl Signalgeber erhöht werden, und die verwendete Hardware
bzw. der Mikrocomputer wird stärker belastet, so daß der
Gesamtaufbau der Zylindererkennungseinrichtung kompliziert wird
und die Herstellungskosten steigen.
Des weiteren ist aus der US-PS 47 47 389 ein Kurbelwinkeldetektionssystem
für Brennkraftmaschinen bekannt, welches gleichzeitig
eine Zylindererkennung ermöglicht. Ausgehend von den
diskutierten Nachteilen der hohen Zeitdauer bezüglich der Zylindererkennung,
stellt sich die US-PS 47 47 389 die Aufgabe, ein
Erkennungssystem vorzuschlagen, welches bei einer Mehrzylinderbrennkraftmaschine
anwendbar ist, wobei jeder Zylinder oder eine
Zylindergruppe innerhalb kürzester Zeit identifiziert werden
kann. Mittels dieser Lösung soll ein verbessertes Kaltstartverhalten
der Brennkraftmaschine gewährleistet werden.
Hierzu verwendet die US-PS 47 47 389 einen rotierenden scheibenartigen
Signalgeber, welcher über seinen Umfang verteilt eine große
Anzahl von Schlitzen aufweist, wobei der Abstand der Schlitze so
gewählt ist, daß selbiger einem Grad Kurbelwinkel entspricht,
d. h. zur Gewährleistung des Erkennungsverfahrens nach der US-PS
47 47 389 müssen über den Umfang mindestens 360 gleichmäßig
beabstandete Schlitze angeordnet sein. Weitere konzentrisch
angeordnete Schlitze dienen zur Erzeugung des Zylindersignals.
Diese Schlitze weisen bezogen auf die Drehrichtung des
scheibenartigen Signalgeber eine unterschiedliche Länge auf,
welche jeweils einem vorgegebenen Vielfachen des Abstandes der
äußeren Schlitze entspricht. Mittels zweier optoelektronischer
Abtastvorrichtungen, welche gegebenenfalls kombiniert sein
können, wird der Signalgeber abgetastet. Das Auswerteverfahren
zur Zylindererkennung gestaltet sich hierbei wie folgt.
Aus dem im Umfang angeordneten Schlitzen wird je Grad Kurbelwinkel
ein Impuls erzeugt, wobei die erzeugten Impulse dann, wenn
mit der ersten Flanke aus den Zylindererkennungsschlitzen ein
Zähler aktiviert wird, selbige diesem Zähler zur Impulszählung
zugeführt werden. Der Zählvorgang wird bis zum Eintreffen des
nächsten Flankenimpulses des betreffenden inneren Zylindererkennungsschlitzes
fortgesetzt.
In Abhängigkeit von dem erhaltenen Zählergebnis erfolgt die
Identifikation des betreffenden Zylinders durch den Vergleich mit
einer bezüglich des betreffenden Zylinders vorgebenden Impulsanzahl.
Aus den zylindertypischen inneren Schlitzen werden also
Schaltimpulse abgeleitet, welche ein Öffnen und Schließen einer
Zähleinheit ermöglichen, wobei durch das Auszählen der eingelaufenen
Impulse und ein vergleichendes Zuordnen eine Spezifikation
der Zylinder gegeben ist.
Die differenzierte Ausbildung der inneren Schlitzlänge dient der
Herstellung einer festen zeitlichen bzw. zahlenmäßigen Beziehung
zwischen den Impulsen je Grad Kurbelwinkel mittels der äußeren
Schlitze und dem betreffenden Zylinder, um dessen Erkennung
sicherzustellen.
Das vorstehend beschriebene Verfahren zur Zylindererkennung
erfordert aufgrund seines Prinzips eine exakte störungsfreie
Impulserfassung bzw. Impulszählung bei entsprechender präziser
konstruktiver und mechanischer Ausführung des Signalgebers.
Insbesondere bei einer Zylinderzahl größer 4 wird bedingt durch
die immer geringer werdenden möglichen Ausbildungen der Unterschiede
in der Schlitzlänge, die Gefahr eines falschen und nicht
repräsentativen Zählergebnisses größer. Da im Kraftfahrzeug
erhebliche elektromagnetische Störfelder auftreten, ist eine
auf diskreter Impulszählung basierende Zylindererkennung außerdem
sehr störanfällig.
Die Erfindung dient daher dem Zweck der Beseitigung des vorstehend
genannten Probleme von konventionellen Zylindererkennungseinrichtungen.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer verbesserten
Zylindererkennungseinrichtung für eine Mehrzylinder-Brennkraftmaschine,
wobei die Betriebszustände einer relativ
großen Anzahl Zylinder durch Nutzung von zwei Arten von Ausgangssignalen
eines Signalgebers innerhalb kurzer Zeit mit
einem einfachen Auswerteverfahren zuverlässig erkannt werden.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches
1 gelöst.
Ein Vorteil der Erfindung ist es, daß die Zylindererkennungseinrichtung
einfach aufgebaut und kostengünstig herstellbar
ist.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines verbesserten Signalgebers, der zur Verwendung
mit einer Zylindererkennungseinrichtung geeignet und einfach
aufgebaut ist und zwei Arten von Ausgangssignalimpulsen erzeugt,
und zwar eine Vielzahl von ersten Impulsen, die jeweils
bestimmte Drehlagen eines entsprechenden Zylinders bezeichnen,
und eine Anzahl von zweiten Impulsen zur Zylindererkennung.
Bevorzugt umfaßt die Zylindererkennungseinrichtung ein Register
zur sequentiellen Speicherung der nacheinander detektierten
Signalpegel und eine darin gespeicherte Nachschlagetabelle,
die eine Vielzahl von seriellen Mustern enthält, die jeweils
einem bestimmten Zylinder entsprechen. Die Zylindererkennungseinheit
führt die Zylindererkennung auf der Basis einer
geeigneten Anzahl von nacheinander detektierten und im Register
gespeicherten letzten Signalpegeln unter Bezugnahme auf
die Nachschlagetabelle durch.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Signalgeber
zur Verwendung mit einer Zylindererkennungseinrichtung
gemäß Patentanspruch 3 zur Verfügung gestellt.
Hinsichtlich bevorzugter Details des erfindungsgemäßen Signalgebers
wird auf Patentanspruch 4 verwiesen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Beschreibung von
Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen
in:
Fig. 1 eine Perspektivansicht, die schematisch die Anordnung
eines Signalgebers zur Verwendung bei der Erfindung
zeigt;
Fig. 2 Signalverläufe eines Kurbelwinkelsignals SGT
und eines Zylindererkennungssignals SGC des
Signalgebers von Fig. 1;
Fig. 3 ein Flußdiagramm, das den Betrieb der mit dem
Signalgeber von Fig. 1 ausgerüsteten Einrich
tung nach der Erfindung zeigt;
Fig. 4 ein Beispiel einer Nachschlagetabelle für die
Verwendung bei der Zylindererkennung, die von
der Einrichtung nach der Erfindung durchge
führt wird;
Fig. 5 ein Blockschaltbild einer konventionellen
Zylindererkennungseinrichtung für eine Mehr
zylinder-Brennkraftmaschine;
Fig. 6 eine Perspektivansicht, die die allgemeine
Anordnung eines konventionellen Signalgebers
für die konventionelle Zylindererkennungs
einrichtung nach Fig. 5 zeigt;
Fig. 7 ein Schaltbild des konventionellen Signal
gebers von Fig. 6; und
Fig. 8 Signalverläufe eines Kurbelwinkelsignals L1
und eines Zylindererkennungssignals L2.
Die allgemeine Auslegung der Zylindererkennungseinrichtung
für eine Mehrzylinder-Brennkraftmaschine gleicht derjenigen
der konventionellen Einrichtung nach Fig. 5. Aufbau und
Betrieb eines Signalgebers 108 (Fig. 1) unterscheiden sich
jedoch von dem konventionellen Signalgeber nach Fig. 6.
Nach Fig. 1 umfaßt der Signalgeber 108 eine mit der Kurbel
welle (nicht gezeigt) einer Mehrzylinder-Brennkraftmaschine
betriebsmäßig verbundene Welle 101, auf der drehfest eine
Scheibe 102 befestigt ist, wie dies auch bei dem konven
tionellen Signalgeber 8 von Fig. 5 der Fall ist. Die Schei
be 102 hat eine Vielzahl von sie durchsetzenden ersten
Schlitzen 103a an umfangsmäßig voneinander gleichbeabstan
deten Stellen, und jeder Schlitz 103a ist einem entspre
chenden Zylinder der Maschine zugeordnet. Die ersten
Schlitze 103a liegen auf einem Kreis um die Achse der Welle
101 und haben im wesentlichen gleiche umfangsmäßige Länge.
Eine Vielzahl (zwei bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel)
von die Scheibe 102 durchsetzenden zweiten Schlitzen 103b,
103b′ ist an Stellen nahe bestimmten der ersten Schlitze
103a (z. B. entsprechend einem ersten und einem zweiten
bestimmten Bezugszylinder #1 und #4 bei dem gezeigten Aus
führungsbeispiel) vorgesehen. Die zweiten Schlitze 103b,
103b′ liegen auf einem Kreis, der mit dem Kreis konzen
trisch ist, auf dem die ersten Schlitze 103a liegen. Bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel liegen die zweiten
Schlitze 103b, 103b′ in bezug auf die ersten Schlitze 103a
radial innen, sie können aber auch in bezug darauf radial
außen liegen. Die zweiten Schlitze 103b, 103b′ haben von
einander verschiedene Phase (d. h. Winkelbeziehung) in
bezug auf ihre jeweiligen ersten Schlitze 103a. Bei dem
gezeigten Ausführungsbeispiel liegt die Vorderkante des
zweiten Schlitzes 103b winkelmäßig vor der Vorderkante des
entsprechenden ersten Schlitzes 103a und ihre Hinterkante
winkelmäßig hinter der Hinterkante des ersten Schlitzes in
Umlaufrichtung der Welle 101, wogegen die Vorder- und die
Hinterkante des anderen zweiten Schlitzes 103b′ winkelmäßig
vor der Vorder- und der Hinterkante des entsprechenden
ersten Schlitzes 103a liegen.
Ein erster optoelektronischer Koppler 104 ist nahe der
Scheibe 102 vorgesehen und erzeugt ein Ausgangssignal, wenn
er erfaßt, daß einer der ersten Schlitze 103a der Scheibe
102 während ihrer Rotation an einer vorbestimmten Stelle
vorbeiläuft. Ebenso ist nahe der Scheibe 102 ein zweiter
optoelektronischer Koppler 105 vorgesehen und erzeugt ein
Ausgangssignal, wenn er erfaßt, daß einer der zweiten
Schlitze 103b, 103b′ der Scheibe 102 während ihrer Rotation
an einer vorbestimmten Stelle vorbeiläuft. Jeder der beiden
optoelektronischen Koppler 104, 105 hat ein Paar von Ele
menten aus einer lichtemittierenden Diode bzw. LED 104a
bzw. 105a und einen Lichtempfänger 104b bzw. 105b in Form
einer Fotodiode, wobei diese Elemente auf entgegengesetzten
Seiten der Scheibe 102 in Ausrichtung miteinander auf einem
Kreis angeordnet sind, auf dem die ersten bzw. die zweiten
Schlitze 103a bzw. 103b, 103b′ liegen. Jeder Lichtempfänger
104b, 105b erzeugt jedesmal ein Ausgangssignal in Form
eines Rechteckimpulses, wenn er von der LED 104a bzw. 105a
Licht empfängt, das die ersten Schlitze 103a oder die zwei
ten Schlitze 103b, 103b′ durchsetzt, d. h. zu einem Zeit
punkt, zu dem einer der Schlitze 103a oder 103b, 103b′ zwi
schen der LED 104a oder 105a und dem Lichtempfänger 104b
oder 105b durchläuft.
Wie Fig. 2 zeigt, enthält also das Ausgangssignal SGT des
Lichtempfängers 104b eine Vielzahl von ersten oder Lage
impulsen L1, die jeweils einem ersten Schlitz 103a entspre
chen, wie das auch bei dem Ausgangssignal des Lichtempfän
gers 5b des konventionellen Signalgebers 8 von Fig. 8 der
Fall ist. Jeder Lageimpuls L1 hat eine Anstiegsflanke, die
bei der Vorderkante eines der ersten Schlitze 103a auftritt
(z. B. bei einem Kurbelwinkel von 75° vor OT), und eine
Abfallflanke, die bei der Hinterkante des Schlitzes auf
tritt (z. B. bei einem Kurbelwinkel von 5° vor OT).
Andererseits enthält das Ausgangssignal SGC des Lichtemp
fängers 105b eine Vielzahl (zwei bei dem gezeigten Bei
spiel) von zweiten oder Zylindererkennungsimpulsen L2 bzw.
L2′, die den zweiten Schlitzen 103b bzw. 103b′ entsprechen.
Der Zylindererkennungsimpuls L2 hat eine Anstiegsflanke,
die bei der Vorderkante des entsprechenden zweiten Schlit
zes 103b auftritt (z. B. bei einem bestimmten Kurbelwinkel,
der vor dem Winkel von 75° vor OT liegt), und eine Abfall
flanke, die bei der Hinterkante dieses Schlitzes auftritt
(z. B. bei einem bestimmten Kurbelwinkel, der nach dem
Winkel von 5° vor OT liegt). Ebenso hat der Zylindererken
nungsimpuls L2′ eine Anstiegsflanke, die bei der Vorder
kante des entsprechenden zweiten Schlitzes 103b′ auftritt
(z. B. bei einem bestimmten Kurbelwinkel, der vor dem Win
kel von 75° vor OT liegt), und eine Abfallflanke, die bei
der Hinterkante dieses Schlitzes auftritt (z. B. bei einem
bestimmten Kurbelwinkel, der zwischen dem Winkel von 75°
vor OT und dem Winkel von 5° vor OT liegt).
Das Ausgangssignal des Signalgebers 108 wird in einem nicht
gezeigten Verstärker verstärkt und der Basis eines nicht
gezeigten Endstufentransistors zugeführt, dessen Kollektor
mit einer Schnittstellenschaltung einer Zylindererkennungs
einheit in Form eines Mikrocomputers gekoppelt und dessen
Emitter geerdet ist, wie das bei der konventionellen Zylin
dererkennungseinrichtung nach Fig. 7 der Fall ist.
Aufbau und Betrieb dieses Ausführungsbeispiels sind im
übrigen im wesentlichen gleich wie bei der konventionellen
Zylindererkennungseinrichtung nach den Fig. 5-8.
Nachstehend wird unter Bezugnahme auf das Flußdiagramm von
Fig. 3 der Betrieb dieses Ausführungsbeispiels im einzelnen
erläutert.
Wenn die Maschine läuft, läuft die Scheibe 102 in einer
Richtung gemäß dem Pfeil A von Fig. 1 synchron mit der Ro
tation der Maschine um, und der Lichtempfänger 104b des
Signalgebers 108 erzeugt ein erstes oder Lagesignal SGT,
das eine Vielzahl von ersten Impulsen L1 enthält, während
der Lichtempfänger 105b ein zweites oder Zylindererken
nungssignal SGC erzeugt, das eine Vielzahl von zweiten Im
pulsen L2, L2′ enthält, wie Fig. 2 zeigt. Der Mikrocomputer
(nicht gezeigt) empfängt über die nicht gezeigte Schnitt
stellenschaltung die Ausgangssignale SGT und SGC des Si
gnalgebers 108 und verarbeitet sie in der in dem Flußdia
gramm von Fig. 3 gezeigten Weise entsprechend einem gespei
cherten Steuerprogramm.
In Schritt S1 detektiert und speichert der Mikrocomputer
sequentiell den Signalpegel (d. h. den Hochpegel "1" oder
den Niedrigpegel "0") des zweiten Signals SGC in einem
darin vorgesehenen Register (nicht gezeigt) bei den vorge
gebenen Bezugsdrehlagen jedes Zylinders, d. h. jedesmal,
wenn eine Anstiegs- oder Abfallflanke eines Lagesignalim
pulses L1 auftritt (z. B. bei einem Kurbelwinkel von 75°
vor OT und von 5° vor OT bei dem gezeigten Ausführungsbei
spiel). Beispielsweise wird bei jedem Auftreten der An
stiegs- bzw. der Abfallflanke eines Lagesignalimpulses L1
"1" bzw. "0" in das Register gesetzt, wenn das Zylinderer
kennungssignal SGT den Hoch- bzw. den Niedrigpegel hat.
Dann wird in Schritt S2 eine vorbestimmte Serie von nach
einander gespeicherten Inhalten oder Signalpegeln im Regi
ster geprüft, um festzustellen bzw. zu erkennen, welchem
Zylinder der momentane Impuls des Lagesignals SGT ent
spricht. Dazu enthält der Mikrocomputer eine Nachschlage
tabelle für die Zylindererkennung, die vorher im Mikrocom
puter gespeichert wurde, wie Fig. 4 zeigt. Beispielsweise
liest der Mikrocomputer den bei den vier letzten aufeinan
derfolgenden Bezugsdrehlagen (d. h. den letzten vier auf
einanderfolgenden Anstiegs- und Abfallflanken) des Lagesi
gnals SGT (d. h. bei den letzten vier Winkeln von 75° und
5° vor OT) gespeicherten Inhalt des Registers entsprechend
der Bezeichnung B75°n, B5°n-1, B75°n-1 und B5°n-2 von Fig.
2 aus und stellt dann unter Nachschlagen in der Tabelle von
Fig. 4 fest, welchem Zylinder der momentane Impuls L1 des
Lagesignals SGT entspricht. Wenn dabei der so ausgelesene
Inhalt "0001" ist, wird festgestellt, daß der momentane
Lagesignalimpuls dem Zylinder #1 entspricht. Ebenso wird
festgestellt, daß die Inhalte "0110", "1001" und "0100" den
Zylindern #3, #4 bzw. #2 entsprechen. Nachdem einer der
Zylinder #1-#4 auf diese Weise identifiziert ist, wird
automatisch bestimmt, welchen Zylindern die darauffolgenden
Lagesignalimpulse L1 entsprechen, da die Arbeitsfolge der
Zylinder vorher festliegt.
In diesem Zusammenhang ist zu beachten, daß die zur Durch
führung einer solchen Feststellung erforderliche Zeit
gleich einer Zeitdauer ist, in der die Scheibe 102 eine
halbe Umdrehung ausführt, und zwar unabhängig vom Anfangs
zustand der Scheibe 102 im Zeitpunkt des Anlassens. Daher
kann die Zylindererkennungseinrichtung die Zylindererken
nung innerhalb einer sehr kurzen Zeit durchführen im Gegen
satz zu der vorgenannten konventionellen Einrichtung, bei
der die erforderliche Zeitdauer bis zu einer ganzen Umdre
hung der Scheibe 2 betragen kann.
Nach Schritt S2 geht das Programm zu Schritt S3 weiter, in
dem der Mikrocomputer das Ergebnis der Zylindererkennung
speichert, und in Schritt S4 wird ein Rücksprung durchge
führt.
Nachdem die Zylindererkennung beendet ist, können verschie
dene Vorgänge in der Maschine wie die Zündung, die Kraft
stoffeinspritzung usw. auf der Basis des Lagesignals SGT,
z. B. auf der Grundlage der Anstiegs- und/oder der Abfall
flanke jedes Lageimpulses L1, richtig gesteuert werden.
Beispielsweise kann die Zündung so gesteuert werden, daß
die Stromzufuhr zur Zündspule der Maschine bei der Abfall
flanke jedes Lageimpulses L1 unterbrochen wird, so daß der
Zündzeitpunkt eines entsprechenden Zylinders richtig ge
steuert wird.
Wie aus der vorstehenden Beschreibung hervorgeht, ist die
Scheibe 102 einfach mit einem zusätzlichen zweiten Schlitz
103b′ zur Erzeugung eines Zylindererkennungssignalsimpulses
L2′ zusätzlich zu den konventionellen Schlitzen 103a und
103b versehen, und der Mikrocomputer weist ein Register und
eine Nachschlagetabelle für die Zylindererkennung zusätz
lich zu den konventionellen Elementen auf, die bei der be
schriebenen bekannten Zylindererkennungseinrichtung not
wendig sind. Infolgedessen wird die Hardware der Einrich
tung nach der Erfindung keiner höheren Belastung als die
Hardware der konventionellen Einrichtung unterworfen.
Außerdem kann die Zylindererkennung durch Anwendung eines
sehr einfachen Algorithmus bzw. Programms durchgeführt
werden.
Wenn ferner erforderlichenfalls die Anzahl zusätzlicher
zweiter Schlitze 103b′ erhöht wird, kann die Einrichtung
die Zylindererkennung in viel kürzerer Zeit durchführen, so
daß die Einrichtung nach der Erfindung besonders vorteil
haft und zweckmäßig ist, wenn sie mit einer Mehrzylinder-
Brennkraftmaschine mit einer relativ großen Anzahl Zylinder
verwendet wird. In diesem Fall muß jeder zusätzliche zweite
Schlitz nahe seinem zugehörigen ersten Schlitz liegen und
winkelmäßig gegenüber allen anderen zweiten Schlitzen ver
schieden angeordnet sein. Das heißt also, daß der Winkel
abstand zwischen einer Vorder- oder Hinterkante jedes zu
sätzlichen zweiten Schlitzes und einer Vorder- oder Hinter
kante des jeweils zugehörigen ersten Schlitzes von dem
Winkelabstand zwischen der Vorder- oder Hinterkante jedes
anderen zweiten Schlitzes und der Vorder- oder Hinterkante
der jeweils diesen zugeordneten ersten Schlitze derart ver
schieden sein muß, daß jeder Zylindererkennungsimpuls eine
bestimmte Kombination von Hoch- und Niedrigpegeln bei den
Anstiegs- und Abfallflanken eines entsprechenden Lagesi
gnalimpulses hat, die von derjenigen aller übrigen Zylin
dererkennungsimpulse verschieden ist, so daß die Zylinder
erkennung ermöglicht wird.
Claims (4)
1. Zylindererkennungseinrichtung für eine Mehrzylinderbrennkraftmaschine,
enthaltend einen Signalgeber, der Signale synchron mit
der Rotation der Maschine erzeugt, wobei erste Signale vorbestimmte
Bezugsdrehlagen eines entsprechenden Zylinders
bezeichnen, und zweite Signale Zylindererkennungsimpulse darstellen,
gekennzeichnet durch
Zylindererkennungsimpulse, welche jeweils an einer Stelle nahe bei einem entsprechenden Bezugsdrehlagenimpuls auftreten, wobei jeder Zylinder durch eine vorgegebene bestimmte, jeweils verschiedene Winkelbeziehung zwischen den Zylindererkennungsimpulsen und den zugehörigen Bezugsdrehlagenimpulsen definiert ist, und eine Zylindererkennungseinheit, die den Pegel der Zylindererkennungsimpulse bei den vorbestimmten Bezugsdrehlagen jedes Zylinders detektiert und ein geeignetes serielles Muster, das eine Serie von aufeinander folgenden detektierten Signalpegeln bezeichnet, erzeugt, wobei die Zylindererkennungseinheit den Betriebszustand jedes Zylinders auf der Basis des seriellen Musters erkennt.
Zylindererkennungsimpulse, welche jeweils an einer Stelle nahe bei einem entsprechenden Bezugsdrehlagenimpuls auftreten, wobei jeder Zylinder durch eine vorgegebene bestimmte, jeweils verschiedene Winkelbeziehung zwischen den Zylindererkennungsimpulsen und den zugehörigen Bezugsdrehlagenimpulsen definiert ist, und eine Zylindererkennungseinheit, die den Pegel der Zylindererkennungsimpulse bei den vorbestimmten Bezugsdrehlagen jedes Zylinders detektiert und ein geeignetes serielles Muster, das eine Serie von aufeinander folgenden detektierten Signalpegeln bezeichnet, erzeugt, wobei die Zylindererkennungseinheit den Betriebszustand jedes Zylinders auf der Basis des seriellen Musters erkennt.
2. Zylindererkennungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
sie ein Register zur sequentiellen
Speicherung der aufeinanderfolgend detektierten Signalpegel und
eine darin vorhandene Nachschlagetabelle aufweist, die eine
Vielzahl von seriellen Mustern enthält, die jeweils einem
bestimmten Zylinder entsprechen, wobei die
Zylindererkennungseinrichtung die Zylindererkennung auf der Basis
einer geeigneten Anzahl von im Register gespeicherten
nacheinander detektierten letzten Signalpegeln unter Bezugnahme
auf die Nachschlagetabelle durchführt.
3. Signalgeber zur Verwendung mit einer Zylindererkennungseinrichtung
mit optoelektronischen Abtastvorrichtungen, mit einer
Welle und einer auf der Welle drehfest angeordneten Scheibe mit
einer Anzahl von sie durchsetzenden ersten Schlitzen, wobei die
ersten Schlitze auf einem ersten Kreis um die Achse der Welle in
im wesentlichen gleichen umfangsmäßigen Abständen und mit im
wesentlichen gleicher umfangsmäßiger Länge angeordnet sind,
gekennzeichnet durch
zweite Schlitze (103b, 103b′) auf einem mit dem ersten Kreis
konzentrischen zweiten Kreis an Stellen nahe einem jeweiligen der
ersten Schlitze (103a) angeordnet sind und jeder der zweiten
Schlitze (103b, 103b′) in solcher Weise angeordnet ist, daß er
in bezug auf einen entsprechenden ersten Schlitz (103a) eine
bestimmte Winkelbeziehung hat, die von derjenigen aller übrigen
zweiten Schlitze verschieden ist.
4. Signalgeber nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder der ersten (103a) und der zweiten (103b, 103b′)
Schlitze in bezug auf die Umlaufrichtung der Welle (101) eine
Vorder- und eine Hinterkante hat und daß der Winkelabstand
zwischen der Vorder- oder der Hinterkante jedes zweiten Schlitzes
(103b, 103b′) und der Vorder- und Hinterkante seines jeweils
zugehörigen ersten Schlitzes (103a) von dem Winkelabstand
zwischen der Vorder- oder Hinterkante jedes anderen zweiten
Schlitzes und der Vorder- oder Hinterkante des jeweils
entsprechenden ersten Schlitzes verschieden ist.
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