DE4030108C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Es ist bekannt, die Güte eines Gegenstandes oder Zustandes
kurzzeitig oder über einen längeren Zeitraum mit einem Vergleichswert
zu vergleichen und beim Unterschreiten des Vergleichswertes
als nicht mehr ausreichend oder mangelhaft zu
indizieren. Ein Beispiel dafür ist die Überwachung der Feuchtigkeit
in der Isolierung von zweiwandigen Leitungsrohren
oder der Feuchtigkeit in Kabelschächten. Der Vergleichswert,
unterhalb dessen mangelhafte Güte indiziert wird, ist dabei
im allgemeinen von einer bestimmten Willensäußerung, einer
Forderung, einer Vorschrift oder einer Vorgabe abhängig. Bisher
wurde bei jeder Überwachung entweder ab Werk oder manuell
im Einsatz nach Ermessen des Anwenders an Stufenschaltern
oder Potentiometern eine Meldeschwelle fest eingestellt.
Grundlage der Schwelle war jeweils das Verständnis
für die zu fordernde Qualität des sensierten Objektes in Abhängigkeit
von der Art des Sensors.
In manchen Fällen gibt es einen Ermessungsspielraum oder Meinungsverschiedenheiten
über den Vergleichswert. Beispielsweise
kann der Vergleichswert für eine für die Güte verantwortliche
Person zu hoch erscheinen, während einer anderen Person,
die möglicherweise den Schaden hätte, der Vergleichswert
noch zu niedrig erscheint. So war es möglich, daß exakt
gleiche Umstände bei einem Anwender den Vorwurf einer zu späten
Meldung und bei einem anderen Anwender den Vorwurf einer
zu frühen Meldung zur Folge hatten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Überprüfen der Güte eines Gegenstandes oder Zustandes so auszubilden,
daß es derartige Ermessungsspielräume
weitestgehend vermeidet und sich in der Güteüberprüfung besser
an praktische Gegebenheiten anpaßt.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen angegeben.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also zu Beginn des
Überprüfungszeitraumes unabhängig von der Güte des Gegenstandes
oder Zustandes keine mangelnde Güte indiziert. Statt dessen
wird der Anfangs-Gütewert zunächst als Normal akzeptiert.
Der Vergleichswert wird beispielsweise etwas unterhalb
des tatsächlichen Anfangs-Gütewertes eingestellt. Das
kann automatisch geschehen. Wenn sich jetzt im Laufe der
Überwachung die tatsächliche Güte ändert, ändert sich selbsttätig
auch der Vergleichswert in dem Sinne, daß er ständig
um einen bestimmten absoluten oder relativen Abstand unterhalb
des tatsächlichen Gütewertes liegt. Das Verfahren und
das Gerät zur Durchführung des Verfahrens sind jedoch so ausgebildet,
daß der Vergleichswert zwar ansteigen, aber nicht
wieder ohne weiteres abfallen kann. Wenn also der tatsächliche
Gütewert konstant bleibt, bleibt auch der Vergleichswert
konstant. Wenn jedoch der Güte-Vergleichswert sinkt, sinkt
der Vergleichswert nicht, sondern bleibt ebenfalls konstant.
Wenn somit der Gütewert um einen bestimmten Betrag sinkt,
unterschreitet er schließlich den Güte-Vergleichswert. Erst
dann wird eine mangelnde Güte indiziert. Der Vergleichswert
ist also automatisch immer dem tatsächlichen Gütewert angepaßt
und keine konstante Größe. Ein Vorteil besteht darin,
daß in vielen Fällen der Mensch als ständiger Überwacher
nicht mehr erforderlich ist. Durch einen derart angepaßten
Vergleichswert können Meldungen über mangelnde Güte, die an
sich gar nicht vorliegt, weitestgehend vermieden werden. Indessen
wird ein plötzlicher Güteabfall, der spätere Schäden
bewirken kann, sehr schnell detektiert, so daß entsprechende
Maßnahmen eingeleitet werden können. Es ist also möglich,
auch einen an sich schlechten Zustand hinsichtlich seines
weiteren Verlaufes zu überwachen. Der Schwellwert ist im Regelfall
auf einem noch vertretbaren qualitativen Zustand.
Das Verfahren oder das Gerät arbeitet dann unter der Prämisse:
Der Zustand mag nicht optimal sein. Wenn er jedoch nicht
schlechter wird als er jetzt ist, kann er noch als gut bezeichnet
werden. Durch das Verfahren werden also für bisher
vorhandene Geräte zur Überprüfung der Güte von Gegenständen
oder Zuständen neuartige Anwendungsgebiete erschlossen. Als
"GUT"-Zustand wird der manuell bestätigte oder ein später
eingetretener besserer Wert definiert.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert.
Darin zeigt
Fig. 1 ein Schema eines bekannten Verfahrens zur
Überprüfung der Güte,
Fig. 2, 3 Schema für das erfindungsgemäße Verfahren,
Fig. 4 in vereinfachter Form ein nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren arbeitendes Meßgerät,
Fig. 5, 6 ein abgewandeltes Meßgerät mit Mikroprozessor und ein
Flußdiagramm für den Mikroprozessor
Fig. 7 ein Schema mit Kurven und Schwellwerten gemäß
der Erfindung.
Fig. 1 zeigt die Kurve für den Verlauf des Gütewertes G eines Gegenstandes
oder Zustandes in Abhängigkeit von der Zeit t. Es
ist ein konstanter Vergleichswert GV wirksam. Wenn im Zeitpunkt
t1 der konstante Vergleichswert GV unterschritten
wird, wird mangelnde Güte indiziert. Mangelnde Güte wird im
jeden Fall angenommen, wenn der Gütewert G unterhalb des Vergleichswertes
GV liegt, also auch dann, wenn bereits die Anfangsgüte
GA unterhalb des Vergleichswertes GV liegt.
In Fig. 2 hat zu Beginn t0 die Güte den Anfangs-Gütewert GA.
Der Vergleichswert GV paßt sich selbsttätig diesem Gütewert
an und liegt um einen Abstand A unterhalb des Anfangsgütewertes
GA. Im Zeitpunkt t1 steigt die tatsächliche Güte an. Der
Vergleichswert GV ändert sich jetzt entsprechen derart, daß
der Abstand A, mit dem GV unterhalb von G liegt, etwa konstant
bleibt. Wenn im Zeitpunkt t2-t3 ein geringer Einbruch
B in der Güte entsteht, der Vergleichswert GV jedoch
nicht unterschritten wird, wird der Gütewert noch als normal
indiziert. Im Zeitpunkt t4 sinkt der tatsächliche Gütewert
G. Der Vergleichswert GV sinkt jetzt nicht, sondern bleibt
konstant. Das entsprechende Gerät enthält
Mittel, die ein Absinken von GV verhindern. Im Zeitpunkt
t5 unterschreitet der Gütewert G den Vergleichswert
GV. In diesem Zeitpunkt wird eine mangelnde Güte indiziert,
weil ein derartiger Abfall mit großer Wahrscheinlichkeit einen
späteren Schaden bewirken würde. Ein konstanter Abstand
A ist bei Meßaufgaben mit linearer Meßgröße (beispielsweise)
für Füllstand eines Behälters, der zwar steigen, aber nie um
mehr als die Höhe × absinken darf) sinnvoll. Bei anderen Meßgrößen
ergeben sich oft logarithmische Kennlinien, die entsprechend
besser als Proportion berücksichtigt werden.
In Fig. 3 ist alternativ ein proportionales Verhalten des
Wertes GV mit beispielsweise 50% G dargestellt, wie es bei
logarithmischen Kennlinien sinnvoll ist. In dieser Fig. 3
ist der entsprechende relative Abstand der zu vergleichenden
Kurven G und GV mit A′ bezeichnet. Auch hier folgt die Kurve
des Vergleichswertes GV der Kurve des tatsächlichen Gütewertes G
nur in Richtung einer Verbesserung. Daher schneidet die Kurve
für G die Kurve für GV bei einem entsprechend starkem Abfall der
Güte im Zeitpunkt t5. Nach Anzeige oder Meldung der mangelnden
Güte im Zeitpunkt t5 kann der Vergleichswert GV auf einen
solchen Wert herabgesetzt (Set) oder eingestellt werden,
daß die Vergleichskurve für GV wieder mit einem gewünschten Abstand
A (Fig. 2) oder A′ (Fig. 3) unterhalb der Kurve für G beginnt.
Fig. 4 zeigt ein Gerät zur Durchführung des Verfahrens gemäß
Fig. 2 oder 3. Das zu überprüfende Objekt O ist über eine
Meßeinrichtung M zur Messung des Momentanwertes an den Komparator
C angeschlossen, dessen Ausgang an eine Anzeigeeinrichtung
AD gelegt ist, z. B. einen Indikator oder eine Einrichtung
zur Aussageauswertung. An den Komparator C ist außerdem
der Vergleichswert GV angelegt, der über die oder eine andere
Meßschaltung M in Abhängigkeit von dem tatsächlichen Gütewert
G des Objektes O gesteuert wird. Wenn z. B. die
Überprüfung des Objektes O beginnt, kann der Bedienende
eine Handhabe 1 betätigen, beispielsweise eine "Set" Taste.
Durch diese Betätigung kann der Vergleichswert
GV an den momentanen Gütewert G des Objektes O
angepaßt werden. Es kann das Gerät so bemessen werden, daß
jederzeit der Vergleichswert GV für den tatsächlichen Gütewert
durch Betätigung der Handhabe 1 als Normalwert definiert
wird, beispielsweise indem sich bei Betätigung der
Handhabe 1 selbsttätig der Vergleichswert GV gemäß Fig. 2
oder 3 vorbestimmt etwas unterhalb des tatsächlichen Gütewertes
eingestellt. Die Handhabe 1 kann also als Set-Taste zur
Ausführung eines vorbestimmten voreingestellten Befehls ausgebildet
sein und/oder zur Einstellung des Abstandes A, A′.
Die Set-Taste oder eine weitere Taste kann auch zur Abschaltung
einer automatischen Aktualisierung von Vergleichswerten
GV ausgebildet sein. Eine entsprechende Kurve ist in Fig. 6
mit GVs bezeichnet.
Mit F1 und F2 sind in Fig. 4 Schaltungen, Verstärker oder
dergleichen bezeichnet zur Übertragung der Meßwerte der Funktionen
des momentanen Gütewertes G und des Vergleichswertes GV an
den Komparator C. Die Handhabe 1 ist
einem Speicher zugeordnet, der vom gemessenen Gütewert G
einen einstellbaren und funktionsmäßig beeinflußbaren Sockelbetrag
abzieht. Der Speicher ist so bemessen, daß er nur mittels
der Handhabe 1 eine Herabsetzung
des Vergleichswertes zuläßt. Die Schaltungen
F1, F2 sind vorzugsweise auf Kennlinienverläufe und Verstärkungen,
z. B. Faktor 1, 2 oder dgl. einstellbar.
Fig. 5 zeigt eine Abwandlung der Fig. 4, bei der ein Mikroprozessor
2 den Vergleich durchführt. In Fig. 6 ist
ein Flußdiagramm für einen solchen Mikroprozessor 2 dargestellt.
Mit der Aussage G kleiner GV=Ja könnte die Auslösung
eines Alarms verbunden werden. Mit der durch den Alarm angefragten
Betätigung einer Taste 2 in Fig. 5 (Set) wird der gerade
gemessene "Schlechtwert" als "Gütewert" definiert und der
weiteren Messung zugrundegelegt.
In Fig. 7 sind die Kurve des tatsächlichen Gütewertes G und Kurven
von Vergleichswerten GVa und GVv gemäß Fig. 2, 3 sowie eine
Kurve für einen nicht automatisch angepaßten
Vergleichswert GVs (s für statisch) zusammengefaßt. In Fig. 7 sind weiterhin
Kurven Go und Gu eingezeichnet. Die Kurven Go und Gu bilden
eine Begrenzung der Bandbreite für den Vergleichswert GV.
Alle in Fig. 7 dargestellten Kurven GV liegen unterhalb
der Kurve des tatsächlichen Gütewertes G wenn z. B. eine Verschlechterung
in Richtung einer Erhöhung der Feuchtigkeit vorliegt. Es ist
aber auch möglich, die Messung so durchzuführen, daß eine
Austrocknung als "schlechter" detektiert wird.
Dann würde eine Prüfung auf Minimalwerte
erfolgen, bei der die Vergleichswertkurve
oberhalb der Momentanwertkurve
verläuft.
Um extreme Zustände von der Regelung auszuschließen, ist es
als Variante möglich, einen oberen oder/und unteren Grenzwert
vorzugeben (Go und Gu).
In der Zimmerwärme gilt ein Wert von 10 M-Ohm z. Zt. als allseits
akzeptierter Wert. Durch weitere Trocknung der Isolation
ist es jedoch vorstellbar, daß ein realer Wert von 1 G-Ohm
für G eintreten kann. Es wäre aber falsch, überhaupt einen
Wert GV=800 M-Ohm (bei z. B. 80% von 1 G-Ohm) zuzulassen.
Go wäre hier z. B. sinnvoll bei 8 M-Ohm, nämlich 80% von 10 M-Ohm.
Bei völliger Durchnässung einer Isolation (unter Wasser
z. B.) tritt irgendwann ein Wert ein, der als gesättigter Zustand
nicht mehr unterschritten werden kann. Es wäre falsch,
eine GV unterhalb der Sättigung zuzulassen. Als Gu wäre ein
Wert auszunutzen, der rein physikalisch oder empirisch ermittelt,
eine Grenze darstellt, die als allseits nachvollziehbar
akzeptiert ist und keinen Ermessungsspielraum mehr läßt.
Gu und Go wären bei alter Technik mit der obersten und untersten
einstellbaren Schwelle gleichzusetzen - wenn auch bei
unserer Lösung extremere Werte praktiziert sind.
Claims (7)
1. Verfahren zum Überprüfen der Güte eines Gegenstandes
oder Zustandes, bei dem die Güte über einen längeren
Zeitraum mit einem Vergleichswert verglichen und beim
Unterschreiten des Vergleichswerts mangelnde Güte indiziert
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Vergleichswert
(GV) zu Beginn des Überprüfungszeitraums auf einen
festen Abstand (A, A′) zur tatsächlichen Anfangsgüte
(GA) eingestellt wird, bei steigender Güte (G)
mit Abstand (A, A′) der tatsächlichen Güte
(G) folgt und bei sinkender Güte (G) konstant bleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Handhabe (1) vorgesehen ist, bei deren Betätigung
der Vergleichswert (GV) auf einen
vorbestimmbaren Wert etwas unterhalb des momentanen
tatsächlichen Gütewertes (G) einstellbar ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand (A) zwischen dem Vergleichswert (GV) und
dem tatsächlichen Gütewert (G) einstellbar ist.
4. Gerät zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch einen Komparator (C) zum Vergleich des momentanen
Gütewertes (G) mit einem Vergleichswert (GV), eine Anzeigeeinrichtung
(A) für die Anzeige des Ergebnisses
des Komparators (C), durch eine Meßschaltung (M)
zur Messung des momentanen Gütewertes (G) und durch eine
Schaltung (F2) zur Steuerung des Vergleichswertes (GV) in
Abhängigkeit vom momentanen Gütewert (G).
5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltung so ausgebildet ist, daß der Vergleichswert
(GV) unterhalb des momentanen Gütewertes (G) liegt, mit
steigendem Gütewert (G) ansteigt, jedoch unabhängig vom
Verlauf des Gütewertes (G) nicht wieder abfallen kann.
6. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Taste (1) vorgesehen ist, die
bei jeder Betätigung den Gütewert der Vergleichskurve
(GV) um einen vorbestimmten Betrag absenkt.
7. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Mikroprozessor vorgesehen ist für die Auswertung der
Meß- und Vergleichsergebnisse.
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