DE2531242B2 - Verfahren und Vorrichtung für die Erkennung und Vorhersage eines Gefahrenzustandes bei der intensiven Krankenüberwachung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung für die Erkennung und Vorhersage eines Gefahrenzustandes bei der intensiven KrankenüberwachungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung und Vorhersage eines Gefahrenzustandes bei
der intensiven Krankenüberwachung, bei dem der Zusand eines Patienten durch Messung von mehreren
physiologischen Zustandswerten überwacht wird, wobei im Gefahrenfall eine Anzeige erfolgt. Die Erfindung
betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Um die erfindungsgemäße Lösung anwenden zu können, ist die fortlaufende Überwachung des Patienten
und die instrumentale Messung bestimmter Zustandsgrößen unerläßlich.
Aus der ärztlichen Praxis ist es bekannt, daß der Eintritt mancher Gefahrenzustände von dem Wert
mehrerer, scheinbar voneinander unabhängiger Variabler abhängt. In vielen Fällen genügt es, die eine
oder andere dieser Variablen fortlaufend zu beobachten. Wenn diese Variablen außerhalb bestimmter Bereiche
liegen, kann dies als das eindeutige Signal des Eintritts des Gefahrenzustandes betrachtet werden;
eine derartige dominante Variable stellt z. B. der Blutdruck, die Pulszahl usw. dar.
Zahlreiche Vorrichtungen sind für eine auf den dominanten
Variablen beruhende Gefahrenerkennung bekannt. Die gemeinsame Eigenschaft dieser Vorrichtungen
besteht darin, daß die Gefahr nur dann angezeigt wird, wenn die eine oder andere mit Instrumenten
gemessene dominante Variable außerhalb eines bestimmten Wertbereichs liegt.
Bei der Anwendung dieser Lösungen wird also vorausgesetzt, daß zwischen dem Eintritt eines Gefahrenzustandes
und dem momentanen Wert der mit Instrumenten gemessenen dominanten Variablen ein
direkter Kausalzusammenhang besteht.
Bei den einen Gefahrenzustand signalisierenden Geräten herkömmlicher Gestaltung stellen nur die mit
Instrumenten meßbaren Zustandsgrößen wie Blutdruck, Temperatur, EKG, Pulszahl usw. die Eingangsdaten
dar.
Bei einer aus der DE-OS 2 036 552 bekannten Vorrichtungen
werden verschiedene physiologische Zustandswerte gemessen und mit vorher bestimmten
oder angenommenen Grenzwerten dieser Zustandswerte verglichen. Wenn ein oder mehrere der Zustandswerte
ihre zugeordneten Schwellwerte übeisteigen, wird eine Anzeige und damit ein Alarm
ausgelöst. Die Überwachungeines Patienten mit einer derartigen Vorrichtung reicht jedoch in vielen Fällen
nicht aus, um einen möglichen oder tetsächlichen Gefahrenzustand frühzeitig zu erkennen oder vorherzu-
H) sagen.
Bei einer bedeutenden Gruppe der Gefahrenzustände stehen jedoch solche dominante Variablen, die
unabhängig von dem Wert einer anderen Variablen auf den Eintritt des Gefahrenzustandes hinweisen
könnten, nicht zur Verfügung. Demzufolge kann die Erkennung derartiger Gefahrenzustände unter Zuhilfenahme
der bekannten Vorrichtungen nicht mit voller Sicherheit durchgeführt werden.
Der Eintritt der zu den erwähnten Gruppen gehörenden Gefahrenzustände stellt jedoch eine komplexe
Funktion mehrerer Zustandsgrößen dar, wobei der Gefahrenzustand auch dann eintreten kann, wenn der
Wert jedes einzelnen zustandcharakterisierenden Parameters an sich noch innerhalb der zulässigen Gren-
y> zen liegt. In solchen Fällen können Lösungen, die für
den Wert der einzelnen Variablen einen Grenzwert feststellen, nicht angewendet werden.
Es wurde erkannt, daß der Eintritt eines Gefahrenzustandes nicht nur von den mit Instrumenten gemes-
Ki senen Zustandsgrößen abhängt, sondern auch von anderen,
zu dem Krankheitsbild des Patienten gehörenden einzelnen Daten, z. B. sowohl von den vom
Aufsichtspersonal erfaßten, den Zustand des Kranken betreffenden Beobachtungsresultaten, als auch von
ij der Zeit, die seit dem Auftreten bestimmter Ereignisse,
wie z. B. Krankheitsdauer, Beginn des Unwohlseins usw. verstrichen ist. Des weiteren wird unter Variablen
die Gesamtheit aller genannten, fortlaufenden und die kontinuierlich vorkommenden sowie diskre-
4(i ten Daten verstanden.
Im Falle einer intensiven Krankenüberwachung ist nicht nur die Vorhersage eines Gefahrenzustandes erforderlich,
auch das Vorhandensein einer teilweisen Gefahr muß vorhergesagt werden, damit die nötigen
•η ärztlichen Eingriffe noch vor dem Eintritt des tatsächlichen
Gefahrenzustandes stattfinden können.
Es sind Vorrichtungen bekannt, die aufgrund der Änderungstendenz der dominanten Parameter auch
einen Teilgefahrenzustand anzeigen, jedoch sind diese Vorrichtungen in Fällen, wo ein solcher dominanter
Parameter nicht festgestellt werden kann, unbrauchbar.
Es ist eine bekannte Tatsache, daß unerwartete Störeffekte die Meßergebnisse bedeutend beeinflus-
Vj sen können. Obwohl für das Unterdrücken der Störeffekte
zahlreiche Lösungen bereits vorgeschlagen wurden, konnten die falschen Gefahrenzustandsanzeigen
bisher nicht erfolgreich und mit voller Sicherheit eliminiert werden.
M) Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die zur Erkennung und Vorhersage eines mit den dominanten
Zustandsgrößen nicht charakterisierbaren Gefahrenzustandes geeignet sind, wobei die Anzeige durch dis-
b5 kontinuierliche Störeffekte nicht beeinträchtigt wird
und weiterhin die Möglichkeit gegeben ist, eine differenzierte, von der Bedeutung des Gefahrenzustandes
abhängende Vorhersage durchzuführen.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß in Kenntnis der erwähnten, den Eintritt eines Gefahrenzustandes
bestimmenden Variablen eine »Gefahrfunktion« festgelegt werden kann, deren momentaner
Wert der Eintrittswahrscheinlichkeit des Gefahrenzustandes entspricht, wobei die Gefahrfunktion die zwischen
den Variablen und dem Eintritt des Gefahrenzustandes bestehende, komplexe Funktionsbeziehung
genau wiedergibt, so daß sie eine geeignete Grundlage für eine weitere Signalverarbeitung für die Anzeige
eines Gefahrenzustandes bildet. Somit stellt die Gefahrfunktion eine Wahrscheinlichkeitsvariable dar,
deren Wert sich zwischen 0 und 1 ändert, wobei der Wert 1 dem sicheren Eintritt des Gefahrenzustandes
entspricht. Bei der Aufstellung der Gefahrfunktäon spielt die seit dem Anfang des Ereignisses vergangene
Zeitdauer als Variable eine wichtige Rolle, da bei dem menschlichen Organismus, entsprechend dem Vorhandensein
der gegebenen ungünstigen Umstände, der tatsächliche Gefahrenzustand nach Ablauf einer
bestimmten Zeitspanne eintritt; die Länge dieser Zeit kann den Zeitpunkt des zur Behebung des Gefahrenzustandes
erforderlichen Eingriffs bestimmen.
Es wird betont, daß die Art und Weise der Aufstellung
der Gefahrfunktion bei jedem einzelnen Gefahrenzustand unterschiedlich ist und die Erfindung nicht
auf die Anwendung einer einzigen konkreten Gefahrfunktion beschränkt ist, und daß die Aufstellung einer
Gefahrfunktion die Aufgabe eines routinierten Fachmannes ist.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren und der Vorrichtung
dadurch gelöst, daß aus den während eines gegenüber der erforderlichen Eingriffszeit kurzen
Zeitintervaiis gemessenen Zustandswerten ein auf das
Zeitintervall bezogener Mittelwert einer Gefahrenfunktion bestimmt, die die Wahrscheinlichkeit des
Eintritts des Gefahrenzustandes repräsentiert, wobei der Mittelwert und in aufeinanderfolgenden Zeitintervallen
bestimmte Mittelwerte mit einer Folge vorgegebener zunehmender Schwellwerte verglichen
werden und aus den Mittelwerten aufeinanderfolgender Zeitintervalle eine Regressionsfunktion gebildet
wird, aus der jeweils ein sich auf das dem Untersuchungszeitpunkt folgende Zeitintervall beziehender
Funktionswert der Gefahrenfunktion extrapoliert wird.
Die Gefahrenfunktion, die eine Wahrscheinlichkeitsfunktion ist, wird aus Zustandswerten gebildet,
deren Auswahl sich nach dem jeweiligen Krankheitsbild oder Zustand des Patienten richtet. Es handelt
sich dabei immer um eine komplexe mathematische
treffenden Fall zusammen den Zustand des Patienten beschreiben können.
Grundsätzlich gibt die Gefahrfunktion bereits die Eintrittswahrscheinlichkeit des Gefahrenzustandes
an. Das wird jedoch deutlicher, wenn die Gefahrenfunktion normiert wird, so daß sie lediglich Werte zwischen
O und 1 annehmen kann. Der zugeordnete Schwellwert ist dann immer 1.
Eine Mittelwertbildung der Gefahrfunktion ist deshalb zweckmäßig, weil die Meßdaten der Zustandswerte
gewöhnlich in analoger Form vorliegen und sich damit für eine Mittelwertbildung über ein bestimmtes
Zeitintervall anbieten.
Bei den Mittelwerten handelt es sich um diskrete Werte, die, falls eine Extrapolation des GefahrenzuStandes
notwendig ist, als Funktion erfaßt werden müssen, um mit hinreichender Genauigkeit extrapoliert
werden zu können. Dazu dient die Regressionsfunktion, die rein im mathematischen Sinn verstanden
werden soll. Anders ausgedrückt, handelt es sich dabei um eine Ausgleichsfunl'.tion, die z. B. nach dem Verfahren
der Bildung kleinster Quadrate bestimmt wird.
Für die Durchführung dieses Verfahrens wurde die erfindungsgemäße Vorrichtung entwickelt, wobei zur
Eingabe der durch die Überwachung gewonnenen Resultate - wobei die Beobachtung durch das in der
Nähe des Patienten sich befindende Aufsichtspersonal durchgeführt wird — Bedienungsorgane vorhanden
sind und die Instrumente die mit dem Eintritt des Gefahrer.zustandes
zusammenhängenden Zustandsgrößen messen. Die Vorrichtung ist gekennzeichnet
durch einen Gefahrfunktion-Generator, dem die Ausgangssignale der Instrumente und die an den Bedienungsorganen
eingestellten Daten zugeführt werden und der eine die Eintrittswahrscheinlichkeit des
Gefahrenzustandes repräsentierende Gefahrfunktion liefert, durch eine den Mittelwert bildende Einheit,
deren Eingang an den Ausgang des Gefahrfunktion-Generators angeschlossen ist und welche die Gefahrfunktion
über vorgeschriebene Zeitintervalle mittelt, durch eine Anzeigeeinheit, die an den Ausgang der
den Mittelwert bildenden Einheit angeschlossen ist und den Mittelwert in jedem der Zeitintervalle mit
mindestens einem Schwellwert vergleicht und in Abhängigkeit des erhaltenen Resultats ein Gefahrenzustandssignal
erzeugt, durch eine Vorhersageeinheit, die an den Ausgang der den Mittelwert bildenden
Einheit angeschlossen ist und zur Speicherung einer gegebenen Zahl aufeinanderfolgender, in aufeinanderfolgenden
Intervallen erhaltener Mittelwerte mil einem Schieberegister versehen ist und aus den gespeicherten
Mittelwerten eine der Folge angenäherte Regressionsfunktion erzeugt und den auf das folgende
Zeitintervall sich beziehenden, zu erwartenden Wen vorhersagt, und durch eine Steuereinheit, die die Zeitintervalle
bestimmt und mit der den Mittelwert bildenden Einheit, der Anzeigeeinheit und der Vorhersageeinheit
in Verbindung steht.
Die Erfindung wird an einigen Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen näher erläutert; es
zeigt
Fig. 1 das vereinfachte Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 ein der Fig. 1 ähnliches, aber ausführlicheres
Blockschaltbild,
Fig. 3 und Fig. 4 die zwischen den Variablen unc der Gefahrfunktion bestehende komplexe Funktions-
Fig. 5 eine diagrammartige Darstellung der zui Vorhersage der Gefahrfunktion angewendeten, verzerrten
Abschätzung,
Fig. 6 das Zeitdiagramm der bei der intensiven Geburteinleitung
vorkommenden charakterisierender Variablen,
Fig. 7 das Prinzipschaltbild eines Gefahrfunktion
Generators im Falle einer gefährdeten Geburt,
Fig. 8 ein die Beziehung zwischen den wichtigerer Parametern und der Gefahrfunktion widerspiegelndes
Diagramm bei einer intensiven Geburteinleitung.
Bezugnehmend auf Fig. 1, in der die erfindungsge mäße Vorrichtung schematisch dargestellt ist, enthäl
die Vorrichtung eine Eingangseinheit 1, die die Ausgangssignale der nicht dargestellten Kontrollinstru
mente über die Leitungen 9 empfängt, an die auch die von dem Aufsichtspersonal betätigten Bedienungsorgane
8 angeschlossen sind; des weiteren ist ein Gefahrfunktion-Generator 2 vorhanden, dessen Eingang
mit dem Ausgang der Eingangseinheit 1 verbunden ist, wobei an diesem Eingang die Signale bereits
mit einem normalisierten Pegel ankommen; eine den Mittelwert bildende Einheit 3 mittelt das Ausgangssignal
des Gefahrfunktion-Generators 2 auf die gegebenen Zeitintervalle, die Anzeigeeinheit 7 vergleicht
das Ausgangssignal der den Mittelwert bildenden Einheit 3 mit bestimmten Schwellwerten und erzeugt
bei Überschreiten ein differenziertes Gefahrenzustandsignal; die Vorhersageeinheit 4, die aufgrund der
einander folgenden Mittelwerte der Einheit 3 den Mittelwert für das folgende Zeitintervall extrapoliert,
falls diese eine einen bestimmten Schwellwertpegel überschreitende spezifische Anzeige erzeugt; ebenfalls
ist eine Zeitmeßeinheit 6 vorhanden, welche ein mit der seit dem Anfang der durch die Bedienungseinheit
8 eingestellten Ereignisse laufenden Zeitperiode proportionales Signal zu dem Gefahrfunktion-Generator
2 leitet, zum Schluß ist eine Steuereinheit S eingebaut, die ein für die Betätigung der anderen Einheit
erforderliches Taktsignal erzeugt.
Der ausführliche Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in Fig. 2 dargestellt. Der leichteren
Unterscheidung halber wurden aus den, die einzelnen Einheiten verbindenden Linien diejenigen, auf denen
Digitalsignale übermittelt werden, mit einer dreieckigen Bezeichnung versehen, während diejenigen, die
Analogsignale übermitteln, unbezeichnet blieben.
Der Gefahrfunktion-Generator 2, dessen Eigenschaften später erläutert werden, erzeugt an seinem
Ausgang eine der Eintrittswahrscheinlichkeit des Gefahrenzustandes entsprechende Gefahrfunktion F(D)
(D — danger - Gefahr) in Form einer analogen Spannung.
Diese analoge Spannung wird an den Eingang eines Analog-Digital-Wandlers 21 geleitet, der über
eine Umwandlungscharakteristik verfügt, die die folgenden digitalen Ausgangswerte produziert:
0,0, wenn das F(D)-SignaIS0,
F(D), wenn 0<F(D) =s Us Schwellpegel
1,0, wenn F(D)> Us
0,0, wenn das F(D)-SignaIS0,
F(D), wenn 0<F(D) =s Us Schwellpegel
1,0, wenn F(D)> Us
An dem Digitalausgang des Analog-Digital-Wandlers 21 erscheint zum Zeitpunkt der durch die Leitung
51 gelieferten Probeentnahmeimpulse mit hoher Frequenzhäufigkeit
der momentane Digitalwert des analogen Eingangssignals F(D).
Die digitale Signalfolge wird dem Eingang eines numerischen Integrators 22 zugeführt, wobei dieser
die digitalen Eingangssignale in einander folgende Zeitintervalle, deren Dauer T0 durch die Steuereinheit
5 bestimmt wird, summiert. Die Dauer der Zeitintervalle T0 ist wesentlich langer als die Periodendauer
der Probeentnahmezeitpunkte, jedoch ist sie wesentlich kürzer als die zur Behebung des Gefahrenzustandes
erforderliche Eingriffsdauer. An einen Ausgang 34 des numerischen Integrators 22 ist zu jedem
Zeitpunkt der letzte summierte Digitalwert vorhanden. Am Ende der einzelnen Zeitintervalle wird
der numerische Integrator 22 durch die von einer Leitung 52 eintreffenden Taktsignale gelöscht.
Der Ausgang des numerischen Integrators 22 ist mit einem aus vier Gliedern R1, R2, R3 und R4 bestehenden
Schieberegister verbunden, dessen Elemente miteinander in Reihe geschaltet sind. Die Zeitintervalle
T0 bestimmende Taktsignale werden über die Leitung 52 dem Gattereingang 44 des Schieberegisters
zugeführt und schieben die hier gespeicherten Digitalwerte weiter; dementsprechend ist an dem
Ausgang des Schieberegisterelements A2 der vor zwei
r) Zeitintervallen erzeugte Mittelwert vorhanden; somit
. speichern die Schieberegisterelemente nacheinander die für die vorangehenden Zeitintervalle bestimmten
Mittelwerte des numerischen Integrators 22.
Der Ausgang des numerischen Integrators 22, wie
in auch der Ausgang des Schieberegisterelements R1
sind mit je einem Eingang einer digitalen ODER-Stufe 80 verbunden. Die ODER-Stufe ist derart angeordnet,
daß an ihrem Ausgang aus den an die Eingänge geleiteten Digitalzahlen immer die größere
ι ϊ Zahl erscheint, wobei diese Zahl dem größten Durchschnittswert
der zum Zeitpunkt der Untersuchung bzw. während des diesem Zeitpunkt unmittelbar vorangehenden
Zeitintervalls der Dauer T0 erhaltenen Gefahrfunktion F(D) entspricht.
Der Ausgang der digitalen ODER-Stufe 80 ist über eine Leitung 81 mit dem Signaleingang dreier digitaler
Komparatoren 74, 75, 76 verbunden. An die Referenzeingänge der digitalen Komparatoren schließen
sich Schwellwertstellorgane 77, 78 und 79 an, welche Digitalzahlen, die der Reihe nach dem 40-, 60-, 80-Prozentwert
der Gefahrfunktion entsprechen, liefern. Die Organe 77, 78 und 79 sind in den Figuren nur
schematisch dargestellt.
An einem Signalausgang 83 des digitalen Komparators 74 erscheint eine Ausgangsspannung, wenn der
Wert der in der Leitung 81 übertragenen Digitalzahl den 40%-Wert der Gefahrfunktion überschreitet, jedoch
niedriger als 60% ist. Der Signalausgang 83 ist mit einem Anzeigeorgan 71, z. B. mit einer orange-
j) gelben Signallampe verbunden, wobei diese Lampe
bei einem Gefahrfunktionswert zwischen 40 und 60% ein optisches Signal liefert.
An einem inversen Signalausgang 82 des digitalen !Comparators 74 erscheint eine Spannung, wenn der
momentane und auf das vorangehende Zeitintervall bezogene Mittelwert der Gefahrfunktion 40% unterschreitet.
Der inverse Signalausgang 82 ist mit dem Anzeigeorgan 70, z. B. mit einer grünen Signallampe, verbunden
und zeigt einen gefahrlosen Zustand an.
Die Signalausgänge der digitalen Komparatoren 75 und 76 sind mit den Anzeigeorganen 72 und 73, z. B.
mit ein rotes Blinksignal abgebenden Signallampen, verbunden. Die Anzeige durch das Anzeigeorgan 72
erfolgt, falls der Durchschnittswert der Gefahrfunktion - dem Vorhergesagten gemäß - zwischen 60 und
80% liegt; das Anzeigeorgan 73 gibt ein Warnsignal ab, wenn der Mittelwert der Gefahrfunktion den
60%-Wert überschreitet.
Die Ausgänge der einzelnen Schieberegisterelemente schließen sich den Digitaleingängen je eines
Digital-Analog-Wandlers 30, 31, 32 und 33 an. Die Digital-Analog-Wandler erzeugen an ihren Ausgängen
je ein der gespeicherten Digitalzahl proportiona-
bo les Analogsignal. Die analogen Ausgangssignale der
Digital-Analog-Wandler sind der Reihe nach mit Pegelstelleinheiten α,, α2, β3 und a4, ζ. Β. Potentiometer
oder Verstärker, verbunden, über welche der Koeffizient der zur Vorhersage erforderlichen Regressions-
b5 funktion eingestellt werden kann. Die Ausgänge der
Pegelstelleinheiten sind mit den Eingängen eines analogen Integrators 48 verbunden, an dessen Ausgang
als Analogsignal der für das dem Untersuchungszeit-
punkt folgende Zeitintervall vorausbestimmte Gefahrfunktionswert erscheint. Dieser Wert wird dem
Signaleingang eines !Comparators 47 zugeführt.
Zwischen dem Referenzpegel des !Comparators 47 und dem momentan angezeigten Gefahrfunktionswert
besteht die folgende Beziehung: Leuchtet das Anzeigeorgan 70, so findet eine momentane Gefahrenanzeige
nicht statt und dem Eingang des mit dem Referenzeingang des Komparators 47 verbundenen
Digital-Analog-Wandlers 46 wird durch den inversen Signalausgang 82 ein Digitalsignal, welches dem
40%-Gefahrfunktionswert entspricht, zugeführt. Liegt jedoch an dem Anzeigeorgan 71 ein Signal an,
so kommt durch den Signalausgang 83 an den Eingang des Digital-Analog-Wandlers 46 ein Signa!, das dem
60%-SchweIlwert entspricht; leuchtet das Anzeigeorgan
72, so ist der Wert des 80%-SchwelIwerts angezeigt.
Somit liegt an dem Ausgang des Komparators 47 nur dann ein Signal an, wenn der für das folgende
Zeitintervall vorausgesagte Wert der Gefahrfunktion größer ist, als der momentan nicht überschrittene minimale
Schwellwert. Sollte z. B. die gelbe Lampe aufleuchten, die einer Gefahrfunktion zwischen 40% und
60% entspricht, wird das dem Ausgang des Komparators 47 angeschlossene Anzeigeorgan 45 nur dann in
Aktion treten, wenn der vorausgesagte Gefahrfunktionswert 80% überchreitet.
Die mit der Aufstellung der Gefahrfunktion zusammenhängenden Gesichtspunkte werden anhand
der Fig. 3 und 4 näher erläutert. Die Variablen X1
und X2 (Fig. 3) bestimmen gemeinsam den Eintritt
eines gegebenen Gefahrenzustandes. Die obenerwähnten unabhängigen Kriterien können weder für
die Variable X1 noch für die Variable X2 allein Gültigkeit
besitzen.
Die in der Figur schematisch dargestellten Parameter zeigen die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Gefahrenzustandes,
d. h. einen konstanten Gefahrenfunktionswert an. Im schraffierten Bereich beträgt der
Wert der Gefahrfunktion stets 1.
In Fig. 4 ist ein Fall veranschaulicht, bei dem der Eintritt des Gefahrenzustandes in der Abhängigkeit
der Variablen Jc1, X2 und X3 erfolgt. In dem Diagramm
ist die Abhängigkeit von der Variablen X3 nicht dargestellt.
Die die konstanten Gefahrfunktionswerte charakterisierenden Kurven ergeben ein den kartographischen
Niveaulinien ähnliches Bild. In diesen Fällen ist es offensichtlich, daß zur Aufstellung einer Gefahrfunktion
die definierte Funktion aller Variablen aufgestellt werden muß, da der für sich aufgenommene
Wert der einzelnen Variablen in keinerlei unmittelbare Beziehung mit dem Gefahrzustand gebracht
werden kann.
In Fig. 5 wird die Bildung eines extrapolierten Wertes, der sich auf das dem Zeitpunkt t der Untersuchung
folgende Zeitintervall der Dauer T0 bezieht, veranschaulicht. An den Ausgängen der Schieberegisterelemente
A1 ...A4 stehen die gemittelten, aus den
letzten vier Zeitintervallen T0 errechneten durchschnittlichen
Gefahrfunktionswerte der Reihe nach zur Verfügung. Die Folge dieser Werte wird durch
eine Regressionsfunktion angenähert, bei der die Quadratsummen der Abweichungen minimal sind;
dazu kann z. B. ein sogenannter quadratischer Regressionsalgorithmus
angewendet werden. In diesem Fall sind die Werte der analogen Pegelstellorgane foleenderweise
einzustellen:
Q1 = 2,25
a2 = - 0,75 β, = - 1,25
α4 = 0,75
a2 = - 0,75 β, = - 1,25
α4 = 0,75
ri Die Funktion des vorausgesagten Wertes lautet wie
folgt:
F(t + T0) = a, ■ F(t) + o2 · F(t - T0)
+ a3- F(t-2T0)+a4- F(t-3T0)
Es wurde jedoch erkannt, daß in der Zukunft auch in dadurch gewichtige Konsequenzen auftreten können,
daß der Gefahrfunktionswert zu hoch ist; dann kann ein modifizierter quadratischer Regressionsalgorithmus verwendet werden, der bei dauerhaft hohen Werten der Gefahrfunktion den vorausgesagten Gefahrir>
funktionswert auf künstlichem Wege erhöht; dadurch wird die Aufmerksamkeit auf die Erhöhung des tatsächlichen Gefahrzustandes gelenkt.
In Fig. 5 wurden die dem Untersuchungszeitpunkt vorangehenden gemittelten Gefahrfunktionswerte,
2(i neben verschiedenen Absolutwerten, einander
gleichgesetzt. Der für das nächste Zeitintervall t + T0
vorhergesagte Wert ist bei Verwendung des quadratischen Regressionsalgorithmus mit einer gestrichelten
Linie und bei Verwendung des modifizierten Algorithmus mit einer Strichpunktlinie dargestellt. Es ist
ersichtlich, daß der vorhergesagte Gefahrfunktionswert mit zunehmender Tendenz nach dem modifizierten Algorithmus in Betracht zu ziehen ist, wenn der
tatsächliche Gefahrenzustand dauernd hoch ist.
jo Zu dem modifizierten quadratischen Regressionsalgorithmus gehören die unten angeführten Koeffizienten:
a, = 2,4525
U2= - 0,795
J5 O3 = - 1,2875
fl4 = 0,75
Das erfindungsgemäße Verfahren wird unter Zuhilfenahme der Fig. 6, 7 und 8 an einem konkreten
Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Im Falle einer intensiven Geburtseinleitung zeigen die folgenden Tendenzen eine Lebensgefahr für den
Fötus an:
— das Maß der fötalen Herzenfrequenzerniedrigung (FHR = foetal heart rate) nimmt zu;
— gleichzeitig breitet sich das Herzfrequenztal aus;
— die Zeitverschiebung zwischen dem Höchstdruckwert innerhalb der Gebärmutter (IUP =
intra uterin pressure) und dem Tiefpunkt des fötalen Herzenfrequenztals nimmt zu.
Bisher wurde dieser Gefahrenzustand so bestimmt, daß die vorliegenden Parameter dem Diagramm in
Fig. 6 entsprechend dargestellt und aus dem erhaltenen Diagramm die erforderlichen Folgerungen gezogen wurden.
Die graphische Darstellung der Variablen während der Geburtseinleitung ist recht zeitaufwendig gewesen, wobei abschätzbare Resultate erst dann zur Verfügung standen, wenn die für die Beseitigung der Gefahr benötigte Zeit nur kurz war.
Es wurde erkannt, daß bei dem Ausführungsbeispiel die unten angeführte Beziehung die Gefahrfunktion richtig wiedergibt:
F(D) = - 5 FHR-IIUP + 5 REFFHR + 0,2 T
wobei:
FHR = eine dem fötalen Herzenfrequenzwert proportionale Spannung, z. B. 100/min
= 1V;
IUP = eine dem innerhalb der Gebärmutter
herrschenden Druck proportionale Spannung, z. B. 100 mm Hg= 1 V;
REF FHR = der eingestellte Wert der fötalen Herzfrequenz vor der Geburt, z. B. 100/ min = 1V;
T = dieseitdemGeburtsanfangvergangene
REF FHR = der eingestellte Wert der fötalen Herzfrequenz vor der Geburt, z. B. 100/ min = 1V;
T = dieseitdemGeburtsanfangvergangene
Zeitperiode.
Die oben angegebene Gefahrfunktion wird durch den in Fig. 7 dargestellten Gefahrfunktion-Generator
erzeugt. Aus der Figur geht hervor, daß die Variable bildende Eingangs-Signale, so z. B. die Signale FHR
und IUP, wie auch das Zeitsignal T direkt an die Analogeingänge des Gefahrfunktion-Generators geleitet
werden. Bei der in Fig. 7 schematisch dargestellten Ausführung wird der Gefahrfunktion-Generator
durch einen, mit einem Widerstand R rückgekoppelten Differentialverstärker gebildet, an dessen Eingängen
über Widerstände, deren Wert im Einklang mit den im Zusammenhang mit der Gefahrfunktion erwähnten
Koeffizienten gewählt worden ist, die genannten Eingangssignale liegen.
Das Zeitsignal T wird dadurch erhalten, daß am Anfang der Geburt der Schalter K geschlossen ist und
dadurch die Zeitmeßeinheit 6 gestartet wird.
Fig. 8 stellt den Verlauf der Gefahrfunktion in Abhängigkeit von den Signalen FHR und IUP als Variable
dar, wobei die Zeit T als eine Konstante zu betrachten ist.
Bei dem Ausführungsbeispiel wird die Vorrichtung so eingestellt, daß aus dem von dem Gefahrfunktion-Generator
fortlaufend gelieferten Ausgangssignal mit etwa Sekundenhäufigkeit ein digitales Gefahrfunktionssignal
gebildet wird und die so erhaltene .Zahlenfolge unter Zuhilfenahme des numerischen Integrators
22 in Zeitintervallen zwischen Γ =2—10 Minuten summiert wird.
Die Störeffekte, hervorgerufen durch zufällig erfolgte Änderungen, die ihrerseits infolge der Summie rung
bzw. Mittelwertbildung entstanden sind, können eliminiert werden, da die kurzfristigen Ereignisse das
Resultat kaum beeinflussen; die Zuverlässigkeit und Unempfindlichkeit gegen Störungen werden wesentlich
erhöht.
Aus dem dargestellten Beispiel ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung nicht nur die Arbeit
der Ärzte während der Geburt erleichtert, da die Auswertung des in Fig. 6 gezeigten Diagramms sich
erübrigt, sondern auch der zu erwartende Eintritt eines Gefahrenzustandes wesentlich rascher signalisiert
wird.
Mit Rücksicht darauf, daß die digitalen Komparatoren 74, 75, 76 nicht nur diejenigen Gefahrfunk-■
tionswerte erhalten, die über das dem gegebenen Zeitpunkt vorangehende Zeitintervall gemittelt sind,
sondern über die ODER-Stufe 80 auch die während des momentanen noch nicht beendeten Zeitintervalls
entstandenen Teilresultate den Komparatoren zuge-
Hi führt werden, wird eine Gefahrenanzeige auch unter
Berücksichtigung der während des nur teilweise gemittelten, laufenden Intervalls erfolgten, unerwarteten
Ereignisses stattfinden, wenn der teilweise summierte Wert der Gefahrenfunktion den einen der
r> Schwellnegel überschreitet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist die folgenden Vorteile auf:
— für die Erkennung eines gegebenen Gefahrenzustandes
wird eine Beziehung zwischen mehreren Variablen angewendet, wodurch der Kreis der
Gefahrenzustände, die einer instrumentalen Gefahrenkontrolle zugeordnet sind, wesentlich erweitert
sind;
— als Variable wird auch die Zeit aufgenommen, 2>
wodurch die zum Eingriff zur Verfügung stehende Zeitspanne als gefahrenerhöhender oder
-vermindernder Faktor in Betracht gezogen wird;
— der Eintritt des Gefahrenzustandes wird dem in Gefahrpegel gemäß angezeigt; sollte der Zustand
des Patienten sich verschlechtern, wird eine besondere Anzeige für den zu erwartenden Eintritt
des vorhergesagten zukünftigen Gefahrenzustandes sichergestellt;
— durch die Mittelwertbildung werden die nicht spezifischen Eingangssignalschwankungen, Geräusche
und Störungen herausgefilter;
— sollte der Wert der Gefahrfunktion langfristig
hoch sein, wird diese Tatsache als erhöhte Gefahr in Betracht gezogen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann in einer, von der in der Zeichnung dargestellten Ausführung
abweichenden Weise, ohne den Grundgedanken bzw. das Schutzbegehren verlassen zu müssen, ausgestaltet
werden; so kann man z. B. anstatt Digital-Analog-Umwandlungen
ein vollkommen analoges System schaffen oder andere Modifizierungen durchführen.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Verfahren zur Erkennung und Vorhersage eines Gefahrenzustandes bei der intensiven Krankenüberwachung,
bei dem der Zustand eines Patienten durch laufende Messung von mehreren physiologischen Zustandswerten überwacht wird,
wobei im Gefahrenfall eine Anzeige erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß aus den während iu
eines gegenüber der erforderlichen Eingriffszeit kurzen Zeitintervalls gemessenen Zustandswerten
ein auf das Zeitintervall bezogener Mittelwert einer Gefahrenfunktion bestimmt wird, die die
Wahrscheinlichkeit des Eintritts des Gefahrenzu-Standes repräsentiert, daß der Mittelwert und in
aufeinanderfolgenden Zeitintervallen bestimmte Mittelwerte mit einer Folge vorgegebener zunehmender
Schwellwerte verglichen werden und daß aus den Mittelwerten aufeinanderfolgender Zeit- -°
Intervalle eine Regressionsfunktion gebildet wird, aus der jeweils ein sich auf das dem Untersuchungszeitpunkt
folgende Zeitintervall beziehender Funktionswert der Gefahrenfunktion extrapoliert
wird. -3
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der extrapolierte Wert dann
angezeigt wird, wenn dieser größer als der zum Zeitpunkt der Untersuchung niedrigste, noch
nicht überschrittene Schwellwert ist. «>
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß drei Schwellwerte angewendet werden, deren Größe der Reihe nach dem 40-, 60- und 80%-Wert der Gefahrfunktion entsprechen.
r>
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-3, wobei der
gefährdete Patient unter fortlaufender instrumentaler und menschlicher Aufsicht steht und in der
Nähe des Patienten Bedienungsorgane für die ■»<> Einspeisung der durch das Aufsichtspersonal beobachteten
Resultate angeordnet sind und die Instrumente die mit dem Eintritt des Gefahrenzustandes
zusammenhängenden Zustandsgrößen messen, gekennzeichnet durch einen Gefahrfunk- ■»>
tion-Generator (2), dem die Ausgangssignale der Instrumente und die an den Bedienungsorganen
(8) eingestellten Daten zugeführt werden und der eine die Eintrittswahrscheinlichkeit des Gefahrzustandes
repräsentierende Gefahrfunktion lie- >o
fert, durch eine den Mittelwert bildende Einheit (3), deren Eingang an den Ausgang des Gefahrfunktion-Generators
(2) angeschlossen ist und welche die Gefahrfunktion über vorgeschriebene Zeitintervalle mittelt, durch eine Anzeigeeinheit >">
(7), die an den Ausgang der den Mittelwert bildenden Einheit (3) angeschlossen ist und den Mittelwert
in jedem der Zeitintervalle mit mindestens einem Schwellwert vergleicht und in Abhängigkeit
des erhaltenen Resultats ein Gefahrenzustandssi- wi gnal erzeugt durch eine Vorhersageeinheit (4), die
an den Ausgang der den Mittelwert bildenden Einheit (3) angeschlossen ist und zur Speicherung
einer gegebenen Zahl aufeinanderfolgender, in aufeinanderfolgenden Intervallen erhaltener Mit- <>■>
telwerte mit einem Schieberegister (A1...A4) versehen
ist und aus den gespeicherten Mittelwerten eine der Folge angenäherte Regressionsfunktion
erzeugt und den auf das folgende Zeitintervall sich beziehenden, zu erwartenden Wert vorhersagt.,
und durch eine Steuereinheit (5), welche die Zeitintervalle bestimmt und mit der den Mittelwert
bildenden Einheit (3), der Anzeigeeinheit (7) und der Vorhersageeinheit (4) in Verbindung steht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gefahrfunktion-Generator
(2) über einen Analog-Digital-Wandler (21) an die den Mittelwert bildende Einheit (3) angeschlossen
ist, der aus einem numerischen Integrator (22) aufgebaut ist und welcher die Werte der
an seinen Eingang ankommenden digitalen Signale, die zu den Zeitpunkten der Taktsignale, deren
Periodenzeit bedeutend kleiner als diejenige der Zeitintervalle ist, aufgenommen wurden, summiert,
daß ferner die Steuereinheit (5) einen die Taktsignale ausgebenden Ausgang aufweist, der
mit einem Taktsignaleingang des numerischen Integrators (22) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigeeinheit drei digitale
Komparatoren (74,75, 76) enthält, deren Signaleingänge miteinander parallel geschaltet sind und
vom Ausgang des numerischen Integrators (22) mit dem summierten Wert der Gefahrfunktion gesteuert
sind, daß die Referenzeingänge mit Stellorganen (77, 78, 79), welche die der Reihe nach
zunehmenden Gefahrfunktionswerten entsprechenden Schwellwerte einstellen, verbunden sind,
wobei der Signalausgang der einzelnen digitalen Komparatoren (74,75,76) mit dem dem zugeordneten
Gefahrenpegel entsprechenden Anzeigeorgan (71, 72, 73) verbunden ist, und daß ferner
der inverse Signalausgang des dem niedrigsten Gefahrenpegel zugeordneten Komparators (74)
an einem den gefahrlosen Zustand gesondert anzeigenden Anzeigeorgan (70) liegt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die drei Komparatoren (74,75,
76) der Reihe nach auf die dem 40-, 60- und 80%-Gefahrenfunktionswert entsprechenden
Wert eingestellt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die inversen Ausgänge der digitalen
Komparatoren so mit den Anzeigeorganen (70, 71, 72, 73) verbunden sind, daß immer nur
das zu dem größten überschrittenen Wert gehörende Anzeigeorgan funktioniert.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Eingang des ersten Schieberegisterelementes
(/?,) mit dem Ausgang des numerischen Integrators (22) verbunden ist und
die Ausgänge der einzelnen Schieberegisterelemente (Λ, ... A4) über je einen Digital-Analog-Wandler
(30 ... 33) an die Koeffizienten der Regressionsfunktion einstellende analoge Pegelstelleinheiten
(α,... fl4) angeschlossen sind, daß ferner
die Ausgänge der Pegelstelleinheiten (at ...a4) an
je einen Eingang eines analogen Integrators (48) angeschlossen sind, an dessen Ausgang der auf das
folgende Zeitintervall extrapolierte Mittelwert anliegt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die miteinander verbundenen
Eingänge der digitalen Komparatoren (74, 75, 76) und den Ausgang des numerischen
Integrators (22) eine digitale ODER-Stufe (80)
geschaltet ist, deren anderer digitaler Eingang mit dem Ausgang des ersten Schieberegisterelementes
(/?,) verbunden ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang des analogen
Integrators (48) an dem Signaleingang des analogen !Comparators (47) liegt, dessen Referenzeingang
über einen DigitaJ-Analog-Wandler (46) mit dem Signalausgang und dem inversen
Ausgang des ersten digitalen !Comparators (74) und dem Signalausgang des zweiten digitalen
!Comparators (75) verbunden ist, daß ferner der Ausgang des analogen !Comparators (47) mit einem,
eine gesonderte Anzeige liefernden Anzeigeorgan (45) verbunden ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Behandlungsorgan (8) wenigstens
mit einer Zeitmeßeinheit (6) verbunden ist, die ein der Periode, die seit den seitens des
AufsichtspersonaJs eingestellten Zeitpunkt vergangen
ist, proportionales Signal an den Eingang des Gefahrfunktion-Generators (2) weiterleitet.
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