DE4029303A1 - Verfahren und einrichtung zum wechseln der faserbandkannen eines spinnautomaten - Google Patents
Verfahren und einrichtung zum wechseln der faserbandkannen eines spinnautomatenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 und eine Einrichtung zum Ausführen des Verfahrens.
Eine derartige Einrichtung ist durch die DE 38 31 638 A1
bekannt. Bei der bekannten Einrichtung handelt es sich um einen
Kannentransportwagen, auf dessen Drehtisch die Kannen stehen. Am
Spinnautomaten stehen alle Faserbandkannen in einer Reihe, und
eine Kannenwechselvorrichtung des Kannentransportwagens wechselt
jeweils eine leere Kanne gegen eine mitgeführte Kanne aus.
Der Kannentransportwagen ist jedoch nur für Faserbandkannen
verhältnismäßig kleinen Durchmessers geeignet, der nicht größer
sein kann als der Mittenabstand benachbarter Spinnstellen eines
Spinnautomaten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen derartigen
Kannentransportwagen zum Wechseln von Faserbandkannen verwendbar
zu machen, deren Durchmesser wesentlich größer ist als der
Mittenabstand zweier einander benachbarter Spinnstellen.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß am
Spinnautomaten zur Versorgung zweier nebeneinanderliegender
Spinnstellen mit Faserband die beiden zugehörigen Faserbandkannen
hintereinanderstehend aufgestellt werden, so daß am
Spinnautomaten zwei hintereinanderliegende Reihen Faserbandkannen
stehen, daß auf dem Kannentransportwagen zwei Stellplätze für
Faserbandkannen freigehalten werden und daß die
Kannenwechseleinrichtung beim Wechseln einer hinteren Kanne eines
unter einem Spinnstellenpaar stehenden Kannenpaares zunächst
beide Kannen des Kannenpaares auf die beiden freien Stellplätze
des Kannentransportwagens lädt, unabhängig davon, ob die vordere
Kanne noch Faserband an eine Spinnstelle des Spinnstellenpaares
liefert oder nicht, daß dann die leere hintere Kanne des
Kannenpaars durch eine volle Kanne ersetzt wird und daß danach
gegebenenfalls durch die Kannenwechseleinrichtung die noch
Faserband liefernde vordere Kanne des Kannenpaares wieder unter
das Spinnstellenpaar gestellt wird.
Sollte aber auch die vordere Kanne kein Faserband mehr liefern,
würde sich das Zurückbringen dieser Kanne erübrigen, und sie
könnte dann auch durch eine gefüllte Kanne ersetzt werden.
Das Aufstellen der Faserbandkannen eines Spinnautomaten in zwei
Reihen hintereinander ist an und für sich nicht neu. Es ist auch
schon vorgeschlagen worden, hierbei aus jeweils zwei
hintereinanderstehenden Kannen ein Kannenpaar zu bilden, das auf
einem Schlitten oder Wagen anzuordnen ist, der unter zwei
benachbarten Spinnstellen steht und zum Kannenwechsel
herausgezogen, nach dem Kannenwechsel wieder an seinen alten
Platz zurückgefahren werden muß.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, unter jeweils vier
nebeneinanderstehenden Spinnstellen eine Vierergruppe von
Faserbandkannen auf einen Drehteller zu stellen. Zum Wechseln
einer hintenstehenden Faserbandkanne wird der Drehteller so
gedreht, daß die leere Faserbandkanne nach vorn kommt und dort
gegen eine gefüllte Kanne ausgewechselt werden kann. Derartige
Einrichtungen sind jedoch sehr aufwendig, schon allein wegen der
Vielzahl der erforderlichen Drehteller.
Die Erfindung hat gegenüber bekannten Anordnungen den Vorteil der
Einfachheit und des geringeren technischen Aufwands.
Die Kannenwechseleinrichtung wird in Weiterbildung der Erfindung
vor einem Wechselbedarf meldenden Kannenpaar fluchtend
ausgerichtet, dann wird jeweils eine Kanne nach der anderen durch
die Kannenwechseleinrichtung vom Spinnstellenpaar zum
Kannentransportwagen oder in umgekehrter Richtung transportiert
und hierbei wird der Kannenwechseleinrichtung durch eine
Stellplatzwechselvorrichtung für jeden Transportvorgang entweder
eine gefüllte Kanne oder freier Stellplatz des
Kannentransportwagens zur Verfügung gestellt.
Die Kannenwechseleinrichtung und/oder die
Stellplatzwechselvorrichtung wird entweder sensorisch gesteuert
oder sie wird nach einem vorgegebenen, ihre Bewegungen
koordinierenden Kannenwechselprogramm gesteuert.
Sensoren können beispielsweise erkennen, ob bei einem Kannenpaar
die hintere oder die vordere Kanne leer ist und ausgewechselt
werden muß. Dementsprechend wird dann die
Kannenwechseleinrichtung und/oder die
Stellplatzwechselvorrichtung gesteuert. Hierbei kann
beispielsweise ein Sensor ermitteln, welcher Stellplatz auf dem
Kannentransportwagen frei ist, damit dieser Stellplatz zunächst
der Kannenwechseleinrichtung zur Verfügung gestellt werden kann.
Die Kannenwechseleinrichtung kann anschließend entweder den zur
Verfügung gestellten Stellplatz mit der auszuwechselnden Kanne
oder, falls die auszuwechselnde Kanne in der hinteren Reihe
steht, mit der noch Faserband liefernden Kanne des Kannenpaars
belegen. Ist dies der Fall, wird der Kannenwechselvorrichtung
zunächst der zweite noch freie Stellplatz des
Kannentransportwagens zur Verfügung gestellt, der dann durch die
auszuwechselnde leere Kanne belegt wird. Danach wird der
Kannenwechseleinrichtung wieder die provisorisch aufgenommene,
noch Faserband liefernde Kanne des Spinnstellenpaars zugestellt,
damit sie unter die Spinnstellen zurücktransportiert werden
kann.
Sensoren können jedesmal zwischen freien Stellplätzen und
gefüllten oder leeren Kannen unterscheiden, und zwar solchen, die
sich am Spinnautomaten, und solchen, die sich auf dem
Kannentransportwagen befinden.
Alternativ kann eine Programmsteuerung vorgesehen sein, für deren
Start es lediglich erforderlich ist, durch einen Sensor oder
durch eine vom Spinnautomaten ausgehende Meldung festzustellen,
ob eine vornstehende oder hinterstehende Kanne auszuwechseln ist.
Wie das Auswechseln dann geschieht, kann schon programmäßig
festgelegt sein. Hierzu werden unter Umständen keine Sensoren
benötigt.
In Weiterbildung der Erfindung sind in dem Kannenwechselprogramm
unterschiedliche Varianten des Bewegungsablaufs vorgesehen, je
nachdem ob eine hintenstehende oder vornstehende Kanne des
Kannenpaares ausgewechselt wird.
Unterschiedliche Varianten des Kannenwechselsprogramms sind
insbesondere deswegen vorteilhaft, weil der Wechselvorgang
abgekürzt werden kann, falls eine vornstehende Kanne
ausgewechselt werden soll. Anderenfalls würde jeder
Wechselvorgang nach ein und demselben Schema ablaufen, und
Sensoren müßten oder könnten erst nach Übernahme beider Kannen
seitens des Kannentransportwagens ermitteln und entscheiden,
welche Kanne des Kannenpaars ausgewechselt werden muß.
In Weiterbildung der Erfindung wird auf dem Kannentransportwagen
als Stellplatzwechselvorrichtung ein gesteuert antreibbarer
Drehteller vorgesehen, der mindestens vier um seinen Drehpunkt
herum angeordnete Stellplätze für Kannen besitzt, wobei beim
Beladen des Drehtellers an einer Kannenlieferstation von
vornherein zwei Stellplätze freigehalten werden. Diese
freizuhaltenden Stellplätze brauchen nicht nebeneinanderzuliegen,
wenn sichergestellt ist, daß sie sensorisch jeweils ermittelt
werden können. Der Drehteller kann dann linksdrehend oder
rechtsdrehend jeweils so gestellt werden, wie es zum Wechseln für
die Kannenwechseleinrichtung am günstigsten ist.
In Weiterbildung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, daß das
Beladen des Drehtellers mit gefüllten oder leeren Kannen so
ausgeführt wird, daß nach dem Beenden des Ladevorgangs
beziehungsweise Wechselvorgangs die freien Stellplätze auf dem
Drehteller nebeneinanderliegen. Dies hat, wie später noch näher
erläutert wird, verfahrenstechnische Vorteile.
Bei jedem Kannenwechselvorgang wird in Weiterbildung der
Erfindung die leere Kanne als letzte Kanne einer Kannenreihe auf
den Drehteller gestellt und die erste Kanne der Kannenreihe
abgegeben. Auch dieses Vorgehen hat verfahrenstechnische
Vorteile, die später noch erläutert werden. Hierdurch wird
insbesondere in vorteilhafter Weise ermöglicht, den Drehteller
immer nur in einer Richtung weiterzudrehen, ohne daß dabei
überwachende Sensoren erforderlich wären.
Vor dem Wechseln einer hinteren Kanne eines Kannenpaares wird in
Weiterbildung der Erfindung die noch Faserband liefernde vordere
Kanne zunächst neben die abzugebende gefüllte Kanne auf den
Drehteller gestellt, dann die leere Kanne neben die noch
Faserband liefernde Kanne gestellt, danach die gefüllte Kanne
abgegeben und schließlich die noch Faserband liefernde Kanne
wieder auf ihren Platz unter dem Spinnstellenpaar zurückgebracht.
Diese Verfahrensvariante hat insbesondere den Vorteil, daß alle
Verfahrensschritte gleich sind, unabhängig davon, ob gerade die
erste oder n-te Kanne vom Kannentransportwagen an ein
Spinnstellenpaar abgeliefert wird.
Der Drehteller wird beim Wechseln einer Kanne in Weiterbildung
der Erfindung sukzessive in Stellungen gebracht, in denen je nach
Erfordernis eine Kanne oder ein freier Stellplatz an einer für
die Kannenwechseleinrichtung günstigen Kannenübergabestelle
steht. Der Drehteller kann beispielsweise in Raststellungen
gefahren werden, die bestimmten vorgegebenen Drehwinkeln
entsprechen.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß dann, wenn
vorübergehend eine noch Faserband liefernde Kanne auf den
Kannentransportwagen gebracht wird, deren laufendes Faserband
über den Kannenrand und außerhalb beziehungsweise unterhalb der
Transport- oder Greifelemente der Kannenwechseleinrichtung
geführt wird.
So zu verfahren, hat den Vorteil, daß das laufende Faserband
nicht unnötig Kontakt mit Teilen des Kannentransportwagens
bekommt. Das laufende Faserband wird möglichst störungsfrei
geführt. Die Kannenwechseleinrichtung agiert so, daß sie den
Faserbandlauf nicht stört.
Eine Einrichtung zur Versorgung eines Spinnautomaten mit
gefüllten Faserbandkannen und zur Entsorgung der an den
Spinnstellen leerwerdenden Kannen mit Hilfe eines
Kannentransportwagens, der zwischen dem Spinnautomaten und einer
Kannenlieferstation beziehungsweise Leerkannenempfangsstation
verfahrbar ist und Kannenstellplätze sowie eine automatische
Kannenwechseleinrichtung aufweist, ist zum Ausführen des
Verfahrens derartig ausgebildet, daß jeweils unter zwei
nebeneinanderliegenden Spinnstellen zwei hintereinanderstehende
Faserbandkannen angeordnet sind, die ihr Faserband jeweils an
eine der beiden Spinnstelle des Spinnstellenpaares liefern, daß
auf dem Kannentransportwagen zwei Kannenstellplätze freigehalten
sind und daß die automatische Kannenwechseleinrichtung derartig
angeordnet und programmiert ist, daß sie vor dem Wechseln der
hinteren Kanne eines Kannenpaares des Spinnautomaten zunächst
beide Kannen des Kannenpaares auf die beiden freien Stellplätze
des Kannentransportwagen lädt, unabhängig davon, ob die vordere
Kanne des Kannenpaares noch Faserband an eine Spinnstelle des
zugehörigen Spinnstellenpaares liefert oder nicht, dann die leere
Kanne durch eine gefüllte Kanne ersetzt und danach gegebenenfalls
die noch Faserband liefernde vordere Kanne des Kannenpaares
wieder auf ihren Stellplatz zurückbringt.
Hierzu ist in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß die
unter den Spinnstellen hintereinanderstehenden, ein Kannenpaar
bildenden Faserbandkannen durch seitlich neben ihnen angeordnete
Leisten oder Schienen positioniert sind. Dies erleichtert der
Kannenwechseleinrichtung des Kannentransportwagens gegebenenfalls
das Herausziehen beziehungsweise Einfahren der Kannen unter das
Spinnstellenpaar.
Der Kannentransportwagen besitzt in Weiterbildung der Erfindung
eine Positioniereinrichtung, die zum Kannenwechsel den Wagen so
positioniert, daß seine Kannenwechseleinrichtung mit dem
Kannenpaar des Spinnstellenpaares fluchtet. Eine derartige
Positioniereinrichtung kann beispielsweise mit einem Sensor und
einer gesteuerten Raste zusammenarbeiten, welche den
Kannentransportwagen an einem Wechselbedarf meldenden Kannenpaar
an der richtigen Stelle einrasten läßt.
Der technische Aufwand des Kannentransportwagens verringert sich,
wenn die Kannenwechseleinrichtung in Weiterbildung der Erfindung
für den sukzessiven Transport einzelner Kannen vom
Spinnstellenpaar zum Kannentransportwagen und umgekehrt
eingerichtet ist. Das Nacheinander der hierfür erforderlichen
Hantierungen verhindert Überschneidungen und dadurch
gegebenenfalls resultierende Störungen.
Der Kannentransportwagen besitzt in Weiterbildung der Erfindung
eine Stellplatzwechselvorrichtung, die der
Kannenwechseleinrichtung für jeden Wechselvorgang entweder eine
gefüllte Kanne oder einen freien Stellplatz zur Verfügung stellt.
In Weiterbildung der Erfindung ist mindestens ein Sensor
vorgesehen, der leere Kannen, gefüllte Kannen und freie
Stellplätze erkennen und/oder unterscheiden kann, ob Faserband in
die Spinnstelle einläuft oder nicht, wobei der Sensor die
Positioniereinrichtung und/oder die Kannenwechseleinrichtung
und/oder die Stellplatzwechselvorrichtung steuert.
Für die Kannenwechseleinrichtung und/oder die
Stellplatzwechselvorrichtung kann in Weiterbildung der Erfindung
eine programmierbare Steuereinrichtung vorgesehen sein, die die
Bewegungen der Arbeitselemente dieser Vorrichtung beziehungsweise
Einrichtung nach einem vorgegebenen Kannenwechselprogramm
koordiniert und steuert. Eine derartige Koordination und
Steuerung kann so eingerichtet sein, daß man dabei weitgehend
ohne Sensoren auskommt. Dies hängt ganz von der Effektivität des
Steuerprogramms ab. In dem Kannenwechselprogramm sind vorteilhaft
unterschiedliche Varianten des Bewegungsablaufs vorgesehen, je
nachdem, ob eine hintenstehende oder vornstehende Kanne des
Kannenpaars auszuwechseln ist.
Der Stellplatzwechsel auf dem Kannentransportwagen könnte
beispielsweise so vorgenommen werden, daß die Kannen im Kreis auf
eine Unterlage gestellt werden und ein Schaltstern die
aufgestellten Kannen auf der Unterlage im Kreis weiterschiebt. In
Weiterbildung der Erfindung ist als Stellplatzwechselvorrichtung
jedoch ein gesteuert antreibbarer Drehteller vorgesehen, der
mindestens vier um seinen Drehpunkt herum angeordnete Stellplätze
für Kannen besitzt, von denen zwei beim Kannentransport
freibleiben. Ein Drehteller ist einfacher zu handhaben als ein
Schaltstern. Auch das Laden der Kannen ist im allgemeinen
einfacher von einem Drehteller aus zu bewerkstelligen.
Für die Kannenwechseleinrichtung ist auf dem Transportwagen in
Weiterbildung der Erfindung eine bestimmte Kannenübergabestelle
vorgesehen, wobei die Stellplatzwechselvorrichtung derartig
sukzessive steuerbar ist, daß für einen Kannenübergabevorgang je
nach Erfordernis eine Kanne oder ein freier Stellplatz an oder
unter der Kannenübergabestelle steht. Die
Stellplatzwechselvorrichtung arbeitet systematisch der
Kannenwechseleinrichtung zu und umgekehrt.
Für die erfindungsgemäße Einrichtung ist es charakteristisch, daß
der Kannentransportwagen von Fall zu Fall eine noch Faserband
liefernde Kanne vorübergehend aufnimmt. Damit hierbei keine
Komplikationen entstehen und ein ungestörter Faserbandlauf
gewärleistet bleibt, operiert die Kannenwechseleinrichtung in
Weiterbildung der Erfindung in einer Ebene, die oberhalb des
Kannenstellbereichs liegt, wobei ihre Handhabungs- oder
Greifelemente nach dem Beenden eines Handhabungsvorgangs
ebenfalls in eine oberhalb des Kannenstellbereichs liegende Ebene
bewegbar sind. Laufendes Faserband kann unterhalb dieser Ebenen
und an der Außenseite der Greifelemente vorbeigeführt werden und
auch der Stellungswechsel der Kannen kann ungestört vor sich
gehen.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Anhand
der Zeichnung wird die Erfindung in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt die Seitenansicht einer Spinnstelle mit davor
parkendem Kannentransportwagen.
Fig. 2 zeigt eine Ansicht von oben auf den Kannentransportwagen
und die Kannenstellfäche des Spinnautomaten, zu dem die
in Fig. 1 dargestellte Spinnstelle gehört.
Fig. 3 zeigt in einer Ansicht von oben die Zuordnung eines
Kannenpaares zu einem Spinnstellenpaar.
Die Fig. 4 bis 7 zeigen den schrittweisen Stellungswechsel beim
Auswechseln der Kannen.
Nach Fig. 3 besteht ein Spinnstellenpaar des im übrigen nicht
näher dargestellten Spinnautomaten aus den schematisch
angedeuteten Spinnstellen 1, 1′. Sämtliche Spinnstellen
beziehungsweise Spinnstellenpaare des Spinnautomaten sind in
einer Reihe angeordnet. Unter dem Spinnstellenpaar 1, 1′ befinden
sich die Stellplätze 2, 2′ eines Faserbandkannenpaares 3, 3′.
Aus der Faserbandkanne 3 läuft das Faserband 4 in die Spinnstelle
1, aus der Faserbandkanne 3′ das Faserband 4′ in die Spinnstelle
1′ ein.
Das Kannenpaar 3, 3′ steht auf einem Podest 60, auf dem zum
Positionieren der Kannen beziehungsweise Kannenpaare 3, 3′
Leisten 61, 62, 63 angeordnet sind.
Nach den Fig. 1 und 2 ist die Faserbandkanne 3′ schon
leergelaufen. Sie soll ausgewechselt werden, und zu diesem Zweck
ist die vor ihr in der vorderen Reihe stehende Faserbandkanne 3,
deren Faserband 4 weiterhin in den Einlaufstutzen 5 der
Spinnstelle 1 einläuft, schon auf den vor dem Spinnstellenpaar 1,
1′ parkenden Kannentransportwagen 6 gebracht worden. In Fig. 1
ist in strichpunktierten Linien angedeutet, wo die Kanne 3 zuvor
gestanden hatte.
Der Kannentransportwagen 6 besitzt ein Fahrgestell 7, das zwei
Spurkranzrollen 8, 9 und zwei einfache Rollen 10, 11 trägt. Die
Spurkranzrolle 8 ist durch einen Motor 12 antreibbar. Auf
Schienen 13, 14 ist der Wagen 6 an den Spinnstellen des
Spinnautomaten entlang verfahrbar.
Am Fahrgestell 7 ist die senkrechtstehende Achse 15 eines
Drehtellers 16 gelagert. Auf dem Drehteller 16 sind vier
Kannenstellplätze A, B, C und D vorgesehen. Die Stellplätze A, B,
C, D sind jeweils gleich weit voneinander entfernt. Sie sind auch
jeweils gleich weit von der Drehachse 15 des Drehtisches 16
entfernt.
Der Drehteller 16 gehört zu einer Stellplatzwechselvorrichtung 20
in Gestalt eines Elektromotors. Mit dem Drehteller 16 ist ein
Schneckenrad 17 verbunden, in das eine Schnecke 18 eingreift.
Durch eine Welle 19 ist die Schnecke 18 mit der
Stellplatzwechselvorrichtung 20 verbunden. Auf dem Stellplatz A
steht die schon erwähnte Kanne 3, auf dem Stellplatz B eine
gefüllte Kanne 27 und auf dem Stellplatz C eine gefüllte Kanne
28.
Oberhalb der Stellplätze A und D operiert eine nur in Fig. 1
dargestellte und insgesamt mit 21 bezeichnete
Kannenwechseleinrichtung. Sie besitzt einen Manipulator 34, der
auf Rollen 35, 36 längs einer teleskopartig bis in die Stellung
37′ ausfahrbaren Schiene 37 in Richtung auf das Spinnstellenpaar
1, 1′ und wieder zurück verfahren werden kann. Der Manipulator 34
besitzt zwei steuerbare Kannengreifer, von denen in Fig. 1 nur
der vordere Kannengreifer 39 sichtbar ist. Der hintere
Kannengreifer wird durch den vorderen Kannengreifer 39 verdeckt.
Die beiden Kannengreifer können bis in eine strichpunktiert
angedeutete Ebene 22 hochgeschwenkt werden. Dies wird durch den
Manipulator 34 dann vorgenommen, wenn sich die Kannengreifer
beispielsweise zwischen den Stellplätzen A und D in Höhe der
Drehachse 15′ des Drehtellers 16 befindet, wo das Hochschwenken
ungehindert ausgeführt werden kann. Zum Hantieren
der Kannen werden die Kannengreifer jedoch in die in Fig. 1
dargestellte Stellung geschwenkt.
Gemäß Fig. 1 befinden sich die Kannengreifer 39 an einer
Übergabestelle E, die senkrecht über dem Stellplatz A liegt. Der
Manipulator 34 kann durch eine Antriebsvorrichtung 40 in Richtung
des Pfeils 58 unter teleskopartigem Ausfahren der Schiene 37 so
weit vorgefahren werden, daß sich die Kannengreifer 39 wahlweise
bis in eine Ladestellung F oder G begeben. Die Ladestellung F
liegt senkrecht über dem Stellplatz 2, die Ladestellung G
senkrecht über dem Stellplatz 2′.
Die Stellplatzwechselvorrichtung 20 ist derartig sukzessive
steuerbar, daß für einen Kannenübergabevorgang je nach
Erfordernis entweder eine Kanne oder ein freier Stellplatz,
beispielsweise der Stellplatz A oder D, unter der
Kannenübergabestelle E steht. Im vorliegenden Fall ist die
Stellplatzwechselvorrichtung 20 so eingerichtet, daß sie den
Drehteller 16 jeweils entweder um 90 Grad oder um ein Vielfaches
von 90 Grad in Richtung des Pfeils 50 weiterdreht. Nähere
Einzelheiten hierzu werden weiter unten ausgeführt.
Für die Stellplatzwechselvorrichtung 20, die
Kannenwechseleinrichtung 21 und den als Positioniereinrichtung
dienenden Motor 12 ist eine programmierbare Steuereinrichtung 51
vorgesehen. Sie steuert und koordiniert die Bewegungen der
Arbeitselemente dieser Einrichtungen beziehungsweise
Vorrichtungen nach einem vorgegebenen Kannenwechselprogramm, das
in unterschiedlichen Varianten des Bewegungsablaufs in die
Steuereinrichtung 51 einprogrammiert worden ist. Es handelt sich
um eine herkömmliche Steuereinrichtung, die beispielsweise mit
austauschbaren Kurvenscheibensätzen arbeitet, mit deren Hilfe
eine Folgesteuerung der einzelnen Arbeitsschritte vorprogrammiert
werden kann, wie es bei Textilmaschinen üblich ist. Es werden
beispielsweise nacheinander Schalter betätigt. Ersatzweise
verwendet die Steuereinrichtung 51 hierzu elektromechanische oder
elektronische Bauteile.
Zum Steuern der Positioniereinrichtung 12 sind zwei Sensoren 23
und 24 vorhanden. Bei diesen Sensoren handelt es sich um
Lichtschranken. Die Lichtschranke 23 steuert außerdem auch noch
die Auswahl des jeweiligen Aktionsprogramms der
Kannenwechseleinrichtung.
Von der Steuereinrichtung 51 aus besteht eine Wirkverbindung 52
zur Antriebsvorrichtung 40 des Manipulators 34, eine
Wirkverbindung 53 zur Stellplatzwechselvorrichtung 20, eine
Wirkverbindung 54 zur Positioniereinrichtung 12, eine
Wirkverbindung 55 zum Sensor 23 und eine Wirkverbindung 56 zum
Sensor 24.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Einrichtung arbeitet
folgendermaßen:
Der Kannentransportwagen 6 fährt parallel zur Richtung des Pfeils
25 auf den Schienen 13 und 14 an den Spinnstellen des
Spinnautomaten entlang. Dabei beobachtet die Lichtschranke 23 den
Lauf der Faserbänder, beispielsweise den Lauf der in Fig. 3
angedeuteten Faserbänder 4, 4′ nahe an der Einlaufstelle in die
Spinnstellen 1, 1′. Im konkreten Fall hatte hier die
Lichtschranke 23 festgestellt, daß in die Spinnstelle 1′ kein
Faserband einläuft. Dies bedeutet, daß die hintere Faserbandkanne
3′ leergelaufen ist beziehungsweise kein Faserband mehr
nachliefert. Dies ist das Signal zum Auswechseln der
Faserbandkanne 3′.
Sobald die Lichtschranke 23 festgestellt hat, daß in die
Spinnstelle 1′ kein Faserband einläuft, aktiviert sie über die
Steuereinrichtung 51 die Lichtschranke 24, die sich nun an der
nächstfolgenden Leiste, nämlich der Leiste 63, orientiert.
Zugleich schaltet die Steuereinrichtung 51 die
Positioniereinrichtung 12 auf Kriechgang. Sobald die
Lichtschranke 24 vor der Leiste 63 steht, wie es Fig. 2 zeigt,
veranlaßt sie über die Steuereinrichtung 51 das Ausschalten und
Festbremsen des Motors 12. Der Kannentransportwagen 6 ist nun so
vor dem Spinnautomaten arretiert, daß die
Kannenwechseleinrichtung 21 mit dem Kannenpaar 3, 3′ des
Spinnstellenpaares 1, 1′ fluchtet, wie es Fig. 1 zeigt.
Gleichzeitig fluchten auch dann die freien Stellplätze A und D
mit den Stellplätzen 2, 2′ der Kannen 3, 3′. Gegebenenfalls muß
hierzu vorher der Drehteller 16 in die in Fig. 2 dargestellte
Stellung gedreht werden.
Nach Ablauf der hierfür erforderlichen Zeit läuft das eigentliche
Kannenwechselprogramm an, das anhand der Fig. 4 bis 7 weiter
unten noch näher erläutert wird.
Zum Transportieren der Kannen schwenken die Kannengreifer 39,
gesteuert durch die Steuereinrichtung 51 und mit Hilfe der
Antriebsvorrichtung 40 aus ihrer waagerechten Lage oberhalb der
Ebene 22 zunächst in die senkrechte Lage, worauf der Manipulator
34 in Richtung des Pfeils 58 so weit vorfährt, bis die
Kannengreifer 39 an der Übergabestelle E oder in einer
Ladestellung F beziehungsweise G stehen, jedenfalls in einer
Stellung, in der eine Kanne ergriffen und an einen anderen Ort
transportiert werden soll. Zum Festhalten einer Kanne schwenken
beide Kannengreifer 59 nach innen und klemmen dabei die Kanne in
Höhe ihres Kannewulstes 57 fest. Geschieht dies beispielsweise in
der Ladestellung F nach Fig. 1, so bewegt sich der Manipulator 34
anschließend gegen die Richtung des Pfeils 58 nach Programm, bis
die Kannegreifer 39 in der Stellung E stehen. Während des
Transports kann die Kanne zusätzliche etwas angehoben werden,
unbedingt erforderlich ist dies jedoch nicht.
Nach dem Aufheben der Klemmung bringt der Manipulator 34
anschließend die Kannengreifer 39 in eine Neutralstellung in Höhe
der Drehachse 15′, danach werden die Kannengreifer bis oberhalb
der Ebene 22 hochgeklappt. Danach veranlaßt die Steuereinrichtung
51 das Weitere, zunächst einmal das Drehen des Drehtellers 16 in
Richtung des Pfeils 50 nach Programm.
Das Kannenwechselprogramm soll nun anhand der Fig. 4 bis 7 näher
erläutert werden. Diese Figuren zeigen schematisch in einer
Ansicht von oben jeweils die Lage gefüllter und leerer Kannen
beziehungsweise freier Stellplätze auf dem Kannentransportwagen 6
und auf dem Podest 60 unterhalb der Spinnstellen 1, 1′ (Fig. 1
bis 3).
Zum Auswechseln einer hintenstehenden leeren Kanne 3′ sei nach
Fig. 4a eine Ausgangsstellung des Drehtellers angenommen, in der
die beiden gefüllten Faserbandkannen 27 und 28 dem Kannenpaar 3,
3′ zugekehrt sind. Diese Ausgangsposition des Drehtellers ist mit
dem Drehwinkel 0 Grad bezeichnet.
Zur Vorbereitung des Wechselns der Kanne 3′ wird der Drehteller
gemäß Fig. 4b in Richtung des Pfeils 50 zunächst um 90 Grad
weitergedreht. Es fluchten jetzt die beiden leeren Stellplätze A
und D mit dem Kannenpaar 3, 3′, so daß zunächst noch die
Faserband 4 liefernde Kanne 3 auf den zuvor noch leeren
Stellplatz A gebracht werden kann, wie es Fig. 4b zeigt. Danach
wird der Drehteller in gleicher Richtung um 90 Grad
weitergedreht, so daß er jetzt gemäß Fig. 4c den Drehwinkel 180
Grad erreicht. Nun kann die leere Kanne 3′ auf den zweiten freien
Stellplatz D des Drehtellers gestellt werden, wie es Fig. 4c
zeigt. Die beiden Stellplätze 2, 2′ unter dem Spinnstellenpaar
sind nun frei, so daß zunächst der Stellplatz 2′ mit der
gefüllten Kanne 27 belegt werden kann. Hierzu muß gemäß Fig. 4d
der Drehteller in immer noch gleicher Drehrichtung um 180 Grad
weitergedreht werden, so daß er jetzt den Drehwinkel 360
Grad = 0 Grad einnimmt, wie es Fig. 4d zeigt. Die
Kannenwechseleinrichtung transportiert nun die gefüllte Kanne 27
vom Stellplatz A auf den Stellplatz 2′, wie es Fig. 4d ebenfalls
zeigt.
Anschließend muß auch die vorübergehend aufgenommene Kanne 3
wieder auf ihren Stellplatz 2 zurückgebracht werden. Hierzu wird
der Drehteller gemäß Fig. 4e um 90 Grad weitergedreht. Dadurch
wird der Stellplatz A mit aufstehender Kanne 3′ dem Stellplatz 2
zugekehrt, und nun kann die Kannenwechseleinrichtung die Kanne 3
wieder zurückstellen, wie es Fig. 4e zeigt.
Der Kannentransportwagen hat nun nur noch die gefüllte Kanne 28
abzugeben, und damit dies nach dem gleichen Verfahren geschehen
kann, ist es zweckmäßig, den Drehteller noch einmal um 180 Grad
weiterzudrehen, so daß er gemäß Fig. 4f den Drehwinkel 270 Grad
einnimmt.
In Fig. 5 ist dargestellt, wie der Kannenwechsel vor sich geht,
wenn der Kannentransportwagen neben einer gefüllten Kanne 28 nur
noch eine leere Kanne L1 geladen hat. Die einzelnen Positionen
und Arbeitsgänge entsprechen denen der Fig. 4. Gewechselt wird,
wie bei Fig. 4, die hintenstehende Kanne 3′.
In Fig. 6 ist das Auswechseln der vornstehenden Kanne 3
dargestellt. Die Ausgangsposition ist nach Fig. 6a die gleiche
wie nach Fig. 4a.
Das Kannenwechselprogramm verläuft insofern etwas anders, als
zwei Zwischenstellungen übersprungen werden. Aus der
Ausgangsposition heraus wird der Drehteller in Richtung des
Pfeils 50 sofort um 180 Grad in die Stellung nach Fig. 6c
gebracht. In dieser Stellung wird die leere Kanne 3 auf den
freien Stellplatz D gebracht, wie es Fig. 6c zeigt. Zum Übergeben
der Kanne 27 wird nun der Drehteller in gleicher Richtung um 180
Grad weitergedreht, so daß er gemäß Fig. 6d in die Stellung 360
Grad = 0 Grad kommt. In dieser Stellung wird die gefüllte Kanne
27 vom Stellplatz B auf den Stellplatz 2 gebracht. Damit der
nächstfolgende Kannenwechselvorgang genauso ablaufen kann, wird
schließlich der Drehteller nochmals um 270 Grad weitergedreht
(alternativ um 90 Grad rückwärtsgedreht), so daß sich die
Stellung nach Fig. 6f mit einem Drehwinkel von 270 Grad ergibt.
Fig. 7 zeigt den Kannenwechelvorgang für den Fall, daß neben der
noch gefüllten Kanne 28 schon eine leere Kanne L1 steht. Das
Kannenwechselverfahren ist das gleiche wie nach Fig. 6 mit dem
Unterschied, daß jetzt die gefüllte Kanne 28 abgegeben wird und
daß von vornherein statt der Stellplätze D und A die Stellplätze
A und B frei sind.
Es ist aus mehreren Gründen vorteilhaft, das
Kannenwechselverfahren so einzurichten, daß die als nächste
abzugebende Kanne eine bestimmte Grundstellung einnimmt. Bei den
vorliegenden Ausführungsbeispielen liegt diese Grundstellung
jeweils unter der Übergabestelle E der Kannenwechseleinrichtung
21. Es könnte auch eine Ausgangsposition nach den Fig. 4b und 5b
gewählt werden. Bei den Verfahren nach den Fig. 4 und 5 könnte
dann ein Schaltschritt gespart werden. Ob dies allerdings
zweckmäßig ist, hängt auch noch von anderen Gegebenheiten ab, in
erster Linie von der Einrichtung der hier nicht dargestellten
Lade- beziehungsweise Entladestation für den
Kannentransportwagen 6. Anderenfalls müßten diejenigen
Schaltschritte, die man beim Kannenwechsel am Spulautomaten
gegebenenfalls einspart, an der Ladestation oder Entladestation
für den Kannentransportwagen 6 zusätzlich ausgeführt werden, um
den Drehteller 16 in eine günstige Ladeposition zu bringen.
Obwohl es einfach ist, den Drehteller 16 immer nur in einer
Richtung weiterzudrehen, ist es prinzipiell lediglich
erforderlich, den Drehteller jeweils in eine bestimmte
Drehwinkelposition zu bringen. Dies könnte im Einzelfall auch
durch wahlweises Drehen des Drehtellers in die eine oder
Drehrichtung bewirkt werden. Statt den Drehteller beispielsweise
um 270 Grad in der einen Richtung zu drehen, könnte er mit dem
gleichen Erfolg um 90 Grad in der anderen Richtung gedreht
werden. Hierzu wäre aber ein erhöhter Schaltmittelaufwand, auf
jeden Fall aber ein erhöhter Programmieraufwand erforderlich.
Unter Umständen würden sich Schwierigkeiten bei der Führung des
noch laufenden Faserbands einstellen.
Claims (22)
1. Verfahren zur Versorgung eines Spinnautomaten mit gefüllten
Faserbandkannen und zur Entsorgung der an den Spinnstellen
leerwerdenden Kannen mit Hilfe eines Kannentransportwagens,
der zwischen dem Spinnautomaten und einer Kannenlieferstation
beziehungsweise Leerkannenempfangsstation verfahrbar ist und
Kannenstellplätze sowie eine automatische
Kannenwechseleinrichtung aufweist, indem die
Kannenwechseleinrichtung eine unter einer Spinnstelle des
Spinnautomaten stehende leere Kanne entnimmt und auf einen
freien Stellplatz des Kannentransportwagens stellt, dafür
eine gefüllte Kanne aus dem Kannenvorrat des
Kannentransportwagens entnimmt und unter die Spinnstelle
stellt,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Spinnautomaten zur Versorgung zweier
nebeneinanderliegender Spinnstellen mit Faserband die beiden
zugehörigen Faserbandkannen hintereinanderstehend aufgestellt
werden, so daß am Spinnautomaten zwei hintereinanderliegende
Reihen Faserbandkannen stehen, daß auf dem
Kannentransportwagen zwei Stellplätze für Faserbandkannen
freigehalten werden und daß die Kannenwechseleinrichtung beim
Wechseln einer hinteren Kanne eines unter einem
Spinnstellenpaar stehenden Kannenpaares zunächst beide Kannen
des Kannenpaares auf die beiden freien Stellplätze des
Kannentransportwagens lädt, unabhängig davon, ob die vordere
Kanne noch Faserband an eine Spinnstelle des
Spinnstellenpaares liefert oder nicht, daß dann die leere
hintere Kanne des Kannenpaares durch eine volle Kanne ersetzt
wird und daß danach gegebenenfalls durch die
Kannenwechseleinrichtung die noch Faserband liefernde vordere
Kanne des Kannenpaares wieder unter das Spinnstellenpaar
zurückgestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kannenwechseleinrichtung vor einem Wechselbedarf meldenden
Kannenpaar fluchtend ausgerichtet wird, daß dann jeweils eine
Kanne nach der anderen durch die Kannenwechseleinrichtung vom
Spinnstellenpaar zum Kannentransportwagen oder in umgekehrter
Richtung transportiert wird, und daß der
Kannenwechseleinrichtung durch eine
Stellplatzwechselvorrichtung für jeden Transportvorgang
entweder eine gefüllte Kanne oder ein freier Stellplatz des
Kannentransportwagens zur Verfügung gestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kannenwechseleinrichtung und/oder die
Stellplatzwechselvorrichtung sensorisch gesteuert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kannenwechseleinrichtung und/oder die
Stellplatzwechselvorrichtung nach einem vorgegebenen, ihre
Bewegungen koordinierenden Kannenwechselprogramm gesteuert
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem
Kannenwechselprogramm unterschiedliche Varianten des
Bewegungsablaufs vorgesehen werden, je nachdem ob eine
hintenstehende oder vornstehende Kanne des Kannenpaares
ausgewechselt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß auf dem Kannentransportwagen als
Stellplatzwechselvorrichtung ein gesteuert antreibbarer
Drehteller vorgesehen wird, daß der Drehteller mit mindestens
vier um seinen Drehpunkt herum angeordneten Stellplätzen für
Kannen versehen ist, und daß beim Beladen des Drehtellers an
einer Kannenlieferstation von vornherein zwei Stellplätze
freigehalten werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Beladen des Drehtellers mit gefüllten oder leeren Kannen so
ausgeführt wird, daß nach dem Beenden des Ladevorgangs
beziehungsweise Wechselvorgangs die freien Stellplätze auf
dem Drehteller nebeneinanderliegen.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
bei jedem Kannenwechselvorgang die leere Kanne als letzte
Kanne einer Kannenreihe auf den Drehteller gestellt und die
erste Kanne der Kannenreihe abgegeben wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß vor dem Wechseln einer hinteren Kanne
eines Kannenpaares die noch Faserband liefernde vordere Kanne
zunächst neben die abzugebende gefüllte Kanne auf den
Drehteller gestellt, dann die leere Kanne neben die noch
Faserband liefernde Kanne gestellt, danach die gefüllte Kanne
abgegeben und schließlich die noch Faserband liefernde Kanne
wieder auf ihren Platz unter dem Spinnstellenpaar
zurückgebracht wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Drehteller beim Wechseln einer Kanne
sukzessive in Stellungen gebracht wird, in denen je nach
Erfordernis eine Kanne oder ein freier Stellplatz an einer
für die Kannenwechseleinrichtung günstigen
Kannenübergabestelle steht.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß dann,
wenn vorübergehend eine noch Faserband liefernde Kanne auf
den Kannentransportwagen gebracht wird, deren laufendes
Faserband über den Kannenrand und außerhalb beziehungsweise
unterhalb der Transport- oder Greifelemente der
Kannenwechseleinrichtung geführt wird.
12. Einrichtung zur Versorgung eines Spinnautomaten mit gefüllten
Faserbandkannen und zur Entsorgung der an den Spinnstellen
leerwerdenden Kannen mit Hilfe eines Kannentransportwagens,
der zwischen dem Spinnautomaten und einer Kannenlieferstation
beziehungsweise Leerkannenempfangsstation verfahrbar ist und
Kannenstellplätze sowie eine automatische
Kannenwechseleinrichtung aufweist, zum Ausführen des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß jeweils unter zwei nebeneinanderliegenden
Spinnstellen (1, 1′) zwei hintereinanderstehende
Faserbandkannen (3, 3′) angeordnet sind, die ihr Faserband
(4, 4′) jeweils an eine der beiden Spinnstellen (1, 1′) des
Spinnstellenpaares liefern, daß auf dem Kannentransportwagen
(6) zwei Kannenstellplätze (A, B) freigehalten sind und daß
die automatische Kannenwechseleinrichtung (21) derartig
angeordnet und programmiert ist, daß sie vor den Wechseln der
hinteren Kanne eines Kannenpaares (3, 3′) des Spinnautomaten
zunächst beide Kannen (3, 3′) des Kannenpaares auf die beiden
freien Stellplätze (A, B) des Kannentransportwagen (6) lädt,
unabhängig davon, ob die vordere Kanne (3) des Kannenpaares
(3, 3′) noch Faserband (4) an eine Spinnstelle (1) des
zugehörigen Spinnstellenpaares (1, 1′) liefert oder nicht,
dann die leere Kanne (3) durch eine gefüllte Kanne (27)
ersetzt und danach gegebenenfalls die noch Faserband (4)
liefernde vordere Kanne (3) des Kannenpaares (3, 3′) wieder
auf ihren Stellplatz (2) zurückbringt.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
unter den Spinnstellen (1, 1′) hintereinanderstehenden, ein
Kannenpaar bildenden Faserbandkannen (3, 3′) durch seitlich
neben ihnen angeordnete Leisten (62, 63) oder Schienen
positioniert sind.
14. Einrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kannentransportwagen (6) eine Positioniereinrichtung
(12) besitzt, die zum Kannenwechsel den Wagen (6) so
positioniert, daß seine Kannenwechseleinrichtung (21) mit dem
Kannenpaar (3, 3′) des Spinnstellenpaares (1, 1′) fluchtet.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kannenwechseleinrichtung (21) für den
sukzessiven Transport einzelner Kannen (3, 3′) vom
Spinnstellenpaar (1, 1′) zum Kannentransportwagen (6) und
umgekehrt eingerichtet ist.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kannentransportwagen (6) eine
Stellplatzwechselvorrichtung (20) besitzt, die der
Kannenwechseleinrichtung (21) für jeden Wechselvorgang
entweder eine gefüllte Kanne (27, 28) oder einen freien
Stellplatz (A, D) zur Verfügung stellt.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Sensor (23) vorgesehen
ist, der leere Kannen (3′), gefüllte Kannen (3, 27, 28) und
freie Stellplätze (A, D) erkennt und/oder unterscheiden kann,
ob Faserband (4, 4′) in die Spinnstelle (1, 1′) einläuft oder
nicht, und daß der Sensor (23) die Positioniereinrichtung
(12) und/oder die Kannenwechseleinrichtung (21) und/oder die
Stellplatzwechselvorrichtung (20) steuert.
18. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Kannenwechseleinrichtung (21)
und/oder die Stellplatzwechselvorrichtung (20) eine
programmierbare Steuereinrichtung (51) vorgesehen ist, die
die Bewegungen der Arbeitselemente (16; 34, 39) dieser
Vorrichtung (20) beziehungsweise Einrichtung (21) nach einem
vorgegebenen Kannenwechselprogramm koordiniert und steuert.
19. Einrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß in
dem Kannenwechselprogramm unterschiedliche Varianten des
Bewegungsablaufs vorgesehen sind, je nachdem ob eine
hintenstehende (3′) oder vornstehende Kanne (3) des
Kannenpaares (3, 3′) auszuwechseln ist.
20. Einrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stellplatzwechselvorrichtung (20)
einen gesteuert antreibbaren Drehteller (16) besitzt, der
mindestens vier um seine Drehachse (15′) herum angeordnete
Stellplätze (A, B, C, D) für Kannen (27, 28) besitzt, von
denen zwei Stellplätze (A, B) beim Kannentransport
freibleiben.
21. Einrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Kannenwechseleinrichtung (21) auf
dem Kannentransportwagen (6) eine bestimmte
Kannenübergabestelle (E) vorgesehen ist, und daß die
Stellplatzwechselvorrichtung (20) derartig sukzessive
steuerbar ist, daß für einen Kannenübergabevorgang je nach
Erfordernis eine Kanne (27, 28) oder ein freier Stellplatz
(A, D) an oder unter der Kannenübergabestelle (E) steht.
22. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kannenwechseleinrichtung (21) in oder
oberhalb einer Ebene (22) operiert, die oberhalb des
Kannenstellbereichs liegt, und daß ihre Handhabungs- oder
Greifelemente (39) nach dem Beenden eines Handhabungsvorgangs
ebenfalls in eine oberhalb des Kannenstellbereichs liegende
Ebene (22) bewegbar sind.
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