DE4027334A1 - Verfahren zur herstellung von phosphatidylinosit hoher reinheit - Google Patents
Verfahren zur herstellung von phosphatidylinosit hoher reinheitInfo
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- C12P7/00—Preparation of oxygen-containing organic compounds
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- C12P7/6436—Fatty acid esters
- C12P7/6445—Glycerides
- C12P7/6481—Phosphoglycerides
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her
stellung von Phosphatidylinosit hoher Reinheit und in hoher
Ausbeute, ausgehend von einem Phospholipidgemisch. Der er
findungsgemäß erhaltene hochreine Phosphatidylinosit eignet
sich als Emulgator auf verschiedenen technischen Gebieten,
wie der Herstellung von Lebensmitteln, Kosmetika, Agrochemi
kalien und in der Fischverarbeitung sowie als Ausgangs
material zur Herstellung von Liposomen zur Umhüllung von
Arzneistoffen.
Phospholipide kommen in großem Umfang in Lebewesen vor, wie
Tieren, Pflanzen, Mikroorganismen und Algen. Sie sind haupt
sächlich Bausteine von Zellmembranen derartiger Lebewesen
und haben verschiedene wichtige Funktionen. Phospholipide
aus natürlichen Quellen umfassen normalerweise ein Gemisch
von z.B. Phosphatidylcholin, Phosphatidylethanolamin, Phos
phatidylinosit, Phosphatidylserin, Phosphatidsäure und
Sphingomyerin. Zur Isolierung eines speziellen Phospholipids
aus dem Gemisch sind verschiedene Fraktionierverfahren ange
wendet worden, z.B. Lösungsmittelfraktionierungstechniken,
wie Extrahierungsfraktionierung mit einem einzigen Lösungs
mittel, wie Methanol, Ethanol, Isopropanol, Hexan oder Chlo
roform, und Umkristallisation aus einem Lösungsmittel
gemisch; säulenchromatographische Fraktionierungstechniken,
bei denen ein Adsorptionsmittel, wie Kieselgel, Aluminium
oxid oder ein Ionenaustauscherharz verwendet wird; und Frak
tionierungstechniken ausgezeichnet durch die Bildung einer
Verbindung mit CdCl2 oder eines acetylierten Derivats.
Die Lösungsmittelfraktionierungstechniken und die Fraktio
nierungstechniken ausgezeichnet durch Bildung von Derivaten
können jedoch das Phospholipid nicht in der gewünschten
hohen Reinheit konzentrieren. Die Kombination dieser Metho
den mit den säulenchromatographischen Fraktionierungstechni
ken ermöglicht es, die Reinheit des gewonnenen Phospholipids
zu erhöhen, die Ausbeute ist jedoch sehr gering. Deshalb ist
das so erhaltene Produkt sehr teuer, und die Benutzung im
industriellen Rahmen stark eingeschränkt. Es ist besonders
schwierig, Phosphatidylinosit von anderen Verbindungen wie
Phosphatidylethanolamin und Phosphatidsäure durch die her
kömmlichen Lösungsmittelextraktionsmethoden zu trennen.
Hochgereinigtes Phosphatidylinosit kann nur durch eine Lö
sungsmittelextraktionsmethode erhalten werden, bei der eine
Vielzahl von Lösungsmitteln verwendet wird, und/oder durch
Säulenfraktionierungstechniken, bei denen eine Vielzahl von
Lösungsmitteln benutzt werden. In diesem Fall ist die Aus
beute ebenfalls sehr schlecht.
Andererseits ist es auch möglich, hochreine Phospholipide
auf chemischem Wege herzustellen, und gegenwärtig werden
viele Produkte industriell genutzt, die auf diesem Wege her
gestellt worden sind. Obwohl die chemischen Methoden es er
möglichen, einzelne Phospholipide herzustellen, haben sie
mehrere Nachteile. Beispielweise erfolgt beim Erhitzen wäh
rend der Synthese dieser Verbindungen eine Verschlechterung
und/oder eine Verfärbung der sie aufbauenden ungesättigten
Fettsäuren oder ungesättigten Phosphorsäureester. Es ist
deshalb in diesen Verfahren unvermeidlich, unwirtschaftliche
und komplizierte Verfahren zur Reinigung der Reaktionspro
dukte anzuwenden.
Zusätzlich zu den vorgenannten Methoden wurden mehrere Ver
suche unternommen, die Phospholipide enzymatisch umzuwan
deln. Zum Beispiel ist in der JP-A-48 390/87 (im folgenden
J.P. KOKAI genannt) ein Verfahren zur Herstellung von hoch
reinem Phosphatidylinosit aus einem Phospholipidgemisch
durch Umsetzung mit Phospholipase D beschrieben, die aus
Kohl oder Reiskleie gewonnen wird. Alle Phospholipidverbin
dungen in dem Gemisch, außer Phosphatidylinosit werden dabei
hydrolysiert. Das Reaktionsprodukt wird mit Hexan extra
hiert. Der Hexanextrakt wird mit 5% Essigsäure enthaltendem
Ethanol gewaschen. Dieses Verfahren nutzt die Eigenschaften
des Enzyms am besten. Dennoch besteht ein Bedarf zur Ent
wicklung von Verfahren, die es ermöglichen, Phosphatidylino
sit in höherer Reinheit herzustellen.
Somit liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein einfaches Verfahren zur Gewinnung von hochreinem Phos
phatidylinosit aus Phospholipidgemischen bereitzustellen,
das die vorgenannten Nachteile vermeidet.
Diese Aufgabe und weitere Aufgaben der vorliegenden Erfin
dung und ihre Lösungen werden durch die folgende Beschrei
bung weiter erläutert.
Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe beruht auf einer
überraschenden Erkenntnis.
Wenn man das Verfahren nach der J.P. Kokai so abwandelt, daß
man die bei der Hydrolyse mit einer Phospholipase D enstan
dene Phosphatidsäure mit einer speziellen Phosphatase behan
delt, dann läßt sich Phosphatidylinosit mit großer Effizienz
sehr hoch reinigen.
Somit betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Phosphatidylinosit hoher Reinheit, das die folgenden
Schritte umfaßt: Behandlung eines Phospholipidgemisches mit
einer Phospholipase D, Behandlung des erhaltenen Produkts
mit einer alkalischen oder sauren Phosphatase und Abtrennen
des nicht umgesetzten Phosphatidylinosits aus dem Reaktions
gemisch.
Das im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Phospholipid
gemisch ist nicht auf ein spezielles Phospholipid be
schränkt, solange es das gewünschte Phospholipid, nämlich
Phosphatidylinosit enthält. Deshalb können Phospholipidgemi
sche z.B. aus Tieren, Pflanzen, Mikroorganismen oder Algen
gewonnen werden und auch auf chemischem Wege hergestellt
werden. Außerdem enthalten einige der Phospholipidgemische
manchmal Phospholipide vom Diacyl- und Monoacyl-Typ
(Lysoisomere). Sie können ebenso verwendet werden, unabhän
gig von der Länge der Acylgruppen, der Gegenwart oder Abwe
senheit von ungesättigten Bindungen und der Anzahl der unge
sättigten Bindungen. Allgemein enthalten Phospholipidgemi
sche aus natürlichen Quellen oft andere Verbindungen als
Phospholipide, wie neutrale Fette (z. B. Glyceride), Zucker
und Glykolipide. Sie können in den Ausgangsphospholipidgemi
schen vorhanden sein. Vorzugsweise werden sie aber vor An
wendung des erfindungsgemäßen Verfahrens durch Extraktion
mit einem Lösungsmittel, wie einem Lösungsmittelgemisch aus
Chloroform und Methanol, entfernt. Die Extraktion mit einem
derartigen Lösungsmittel ermöglicht gleichzeitig die Abtren
nung von Phosphatidylcholin.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird zuerst das Aus
gangsphospholipidgemisch mit einer Phospholipase D behan
delt. Die Phospholipase D reagiert nicht mit
Phosphatidylinosit, mit anderen Worten, sie hydrolysiert
Phosphatidylinosit nur in geringem Umfang dagegen selektiv
andere Phospholipidverbindungen, wie Phosphatidylcholin und
Phosphatidylethanolamin. Das Enzym beschleunigt selektiv die
Hydrolyse von Phosphatidylethanolamin zu Phosphatidsäure.
Beispiele für Phospholipasen, die eine derartige Sub
stratspezifität haben, sind Phospholipasen D, die in Pflan
zen vorkommen, wie Kohl, Reiskleie, Sojabohnen, Rapssamen,
Sonnenblumensamen, Sesam, Karotten, Erdnüssen, Spinat, Baum
wollsamen; Phospholipasen D, die aus Tieren gewonnen werden,
wie Rattenhirnmikrosomen und Rattenleber; Phospholipasen D,
die aus Mikroorganismen gewonnen werden, wie Mikroorganis
men, die zu den Gattungen Streptomyces gehören, z.B. Strep
tomyces chromofuscus, Streptomyces sp. (FERM Nr. 6100, wie
in der JP-A-1 52 481/83 beschrieben), oder die zu der Gattung
Actinomadura gehören, z.B. Actinomadura sp. (FERM BP-511,
beschrieben in der JP-A-67 183/83), oder die zur Gattung
Nocardiopsis gehören, z. B. Nocardiopsis sp. (FERM BP-512,
beschrieben in der JP-A-63 388/83); Phospholipasen D, die von
Mikroorganismen gebildet werden, die zu der Gattung
Micromonospora gehören; und Phospholipasen D, die in roten
Algen, wie Porphyridium cruentum und Nemalion vermiculare
vorkommen. Diese Phospholipasen können einzeln oder in Kom
bination verwendet werden. Die Phospholipasen, die im erfin
dungsgemäßen Verfahren verwendet werden, sind nicht auf die
vorgenannten speziellen Beispiele beschränkt.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird das Hydrolysat oder das
mit der Phospholipase D behandelte Phospholipidgemisch wei
ter mit einer alkalischen oder sauren Phosphatase behandelt.
Die Phosphatase hydrolysiert selektiv Phosphatidsäure und
ihre Salze, aber keine Phospholipidverbindungen, wie Phos
phatidylcholin, Phosphatidylethanolamin und Phosphatidylino
sit.
Beispiele für alkalische Phosphatasen, die eine derartige
Substratspezifität haben, sind Phosphatasen, die aus inneren
Organen von Lebewesen oder flüssigen Sekreten dieser Organe
gewonnen werden, wie Dünndarm, Plazenta oder Leber von Men
schen, Dünndarm, Niere oder Milch von Rindern, Schweinenie
ren, Leber und Dünndarm von Ratten, und alkalische
Phosphatasen, die aus Mikroorganismen, wie Escherichia coli,
gewonnen werden. Beispiele für saure Phosphatasen, die im
erfindungsgemäßen Verfahren benutzt werden können, sind
Phosphatasen aus der menschlichen Prostata, aus Kuhmilch und
aus Bullensamen oder aus Pflanzen wie Weizenkeimen, Kartof
feln oder süßen Kartoffeln, und aus Mikroorganismen, wie
Clostridium acetobutylicum oder Schizosaccharomyces pombe.
Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf diese spe
ziellen Beispiele beschränkt. Die Phosphatasen können allein
oder in Kombination eingesetzt werden.
Als Phospholipasen D können diejenigen alkalischen und sau
ren Phosphatasen für das Verfahren der vorliegenden Erfin
dung verwendet werden, die im Handel erhältlich sind und die
eventuell noch weiter gereinigt werden können, oder diejeni
gen, die aus natürlichen Quellen durch übliche Verfahren
isoliert und gereinigt werden.
Die spezifischen Verfahren zur Herstellung von
Phosphatidylinosit aus einem Phospholipidgemisch werden
nachstehend im Detail beschrieben. Das Phospholipidgemisch
kann als solches als Ausgangsmaterial verwendet oder es kann
auch vor der Verwendung gereinigt werden. Die Vorbehandlung
umfaßt die Extraktion eines Teils der Verbindungen, die in
dem Phospholipidgemisch vorliegen, außer den gewünschten
Verbindungen, mit einem organischen Lösungsmittel, wie
Methanol, Ethanol, Isopropanol, Ether, Chloroform, Hexan
oder einer Mischung davon. Das Phospholipidgemisch wird als
solches oder nach Vorbehandlung mit einer Phospholipase D
versetzt, um alle Phospholipidverbindungen außer dem Phos
phatidylinosit zu hydrolysieren. Die Behandlung kann mit
oder ohne Lösungsmittel, und gegebenenfalls mit einem Addi
tiv, das als Aktivator des Enzyms bekannt ist, und einem
Puffermittel unter Schütteln oder unter geeigneten Rührver
hältnissen durchgeführt werden. Beispiele für Lösungsmittel
sind Dimethylether, Diethylether, Ethylacetat, Hexan oder
Benzol. Beispiele für die fakultativen Additive sind
Natriumdodecylsulfat, Cholsäure, Desoxycholsäure oder Salze
davon, Magnesiumsulfat, Magnesiumchlorid, Calciumchlorid
oder anionische Tenside. Beispiele für Puffermittel sind
Essigsäure, Phosphorsäure, Citronensäure oder Salzsäure. Die
Hydrolyse wird in einem pH-Bereich von 3 bis 10, vorzugs
weise von 4 bis 8, bei Temperaturen von 10 bis 70°C, vor
zugsweise von 20 bis 40°C, und für 1 bis 48 h ausgeführt.
Wenn ein Lösungsmittel verwendet wird, wird die Reaktionslö
sung wiedergewonnen und das Lösungsmittel in üblicher Weise
abdestilliert. Wenn die Hydrolyse ohne Lösungsmittel durch
geführt wird, werden die Phospholipide mit einem geeigneten
Lösungsmittel wie Ether extrahiert, und das Lösungsmittel
wird in üblicher Weise entfernt. Das Produkt, das mit der
Phospholipase D hydrolysiert worden ist, wird dann in einer
Pufferlösung dispergiert, zu der gegebenenfalls die gleichen
Additive wie oben hinzugefügt werden, und Phosphatidsäure
und ihre Salze werden mit einer alkalischen oder sauren
Phosphatase hydrolysiert unter Bedingungen, die für das je
weilige Enzym optimal oder nahezu optimal sind.
Der optimale pH-Wert für die Hydrolyse liegt für die alkali
sche Phosphatase im Bereich vom 7 bis 12, vorzugsweise von 7
bis 10, und für die saure Phosphatase im Bereich von 4 bis
7, vorzugsweise von 5 bis 6. In beiden Fällen wird die
Hydrolyse für 1 bis 48 h bei Temperaturen von 10 bis 60°C,
vorzugsweise von 20 bis 40°C, durchgeführt. Das Produkt wird
gewaschen, extrahiert und mit denselben organischen Lösungs
mitteln wie oben fraktioniert, oder einer Membrantrennung
oder einer säulenchromatographischen Trennung unterworfen,
um so den gewünschten hochreinen Phosphatidylinosit zu erge
ben. Das Reaktionsprodukt, das mit alkalischer oder saurer
Phosphatase behandelt worden ist, wird besonders bevorzugt
mit Aceton nach einem üblichen Verfahren fraktioniert. Als
Resultat kann Phosphatidylinosit, d.h. ein Phospholipid,
das nicht hydrolysiert ist, leicht in hoher Reinheit erhal
ten werden, weil es in Aceton unlöslich ist. Die Reaktions
prozesse, mit denen das gewünschte Phosphatidylinosit in
hoher Reinheit hergestellt werden kann, können mit irgend
welchen Analyseverfahren überwacht werden, wie Dünnschicht
chromatographie (TLC), Hochleistungsflüssigchromatographie
(HPLC) und TLC/FID (Iatroscan von IATRON Co., Ltd.), wodurch
die Reaktionszeit kontrolliert werden kann.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird die Phospholipase D und
die alkalische oder saure Phosphatase in einer Menge verwen
det, in der das Enzym in hinreichendem Umfang mit dem
Phospholipidgemisch reagiert. Diese Menge liegt normaler
weise im Bereich von 0,1 bis 500 Einheiten, vorzugsweise im
Bereich von 1 bis 100 Einheiten für die Phospholipase D und
im Bereich von 1 bis 1000 Einheiten, vorzugsweise von 10 bis
500 Einheiten für die alkalische oder saure Phosphatase pro
Gramm des Phospholipidgemischs.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann das
Phosphatidylinosit leicht in hoher Reinheit (z.B. 80° bis
99%iger Reinheit) isoliert werden durch Hydrolyse einer
Vielzahl von Phospholipidgemischen mit einer Phospholipase D
und einer alkalischen oder sauren Phosphatase, die Sub
stratspezifität haben. Normalerweise erhält man
Phosphatidylinosit nur in geringer Ausbeute bei der Fraktio
nierung mit einer Vielzahl von Lösungsmitteln, mit Säulen
chromatographie oder mit komplizierten Techniken, die eine
Kombination dieser Techniken beinhalten. Auf der anderen
Seite ermöglicht es die vorliegende Erfindung,
Phosphatidylinosit zu reinigen oder es in hoher Reinheit zu
isolieren unter Verwendung von billigen Lösungsmitteln, wie
Hexan, Ethanol, Aceton und Chloroform.
Die vorliegende Erfindung wird nachstehend genauer durch die
folgenden nicht-einschränkenden Beispiele beschrieben. In
den folgenden Beispielen wird Phosphatidylcholin mit PC,
Phosphatidylethanolamin mit PE, Phosphatidylinosit mit PI,
Phosphatidylserin mit PS und Phosphatidsäure mit PA abge
kürzt.
5 g eines Sojabohnenphospholipids (PC: 32,9%; PE: 22,4%;
PI: 23,6%; PA: 18,7%; und andere Verbindungen: 2,4%) wur
den in ein Becherglas gegeben und in 50 ml eiskaltem Chloro
form gelöst. Die erhaltene Lösung wurde unter Rühren mit 60
ml eiskaltem Methanol versetzt. Die entstandenen Nieder
schläge werden innerhalb von 10 s bei 5000 Upm und bei 2°C
abzentrifugiert. Die erhaltenen Niederschläge wurden in 25
ml eiskaltem Chloroform gelöst und dann unter Rühren mit 60
ml eiskaltem Methanol versetzt. Dann wurde die Mischung zen
trifugiert, um die Niederschläge zu gewinnen. Dieses Verfah
ren wurde zweimal wiederholt; das Lösungsmittel wurde unter
vermindertem Druck abdestilliert und die erhaltenen Nieder
schläge wurden getrocknet. Die Zusammensetzung des gewon
nenen, extrahierten Phospholipids war: PE: 35,9%; PI: 40,5
%; PA: 23,7%. Dann wurden 100 mg des extrahierten
Phospholipids, d.h. des PC-freien Phospholipids, in 10 ml
Diethylether in einem gläsernen Reaktionsgefäß gelöst. Die
Lösung wurde mit 5 ml eines 0,2 M Acetatpuffers (pH 5,6),
der 0,06 Einheiten/mg an Phospholipase D aus Kohl enthält
(nach einem herkömmlichen Verfahren isoliert und gereinigt,;
vgl. LEE S.Y. et al., J. Ferment. Technol., 1985, 63, S.
37) und 0,08 Mol Calciumionen versetzt. Die Reaktion wurde 3
h bei 30°C unter Rühren bei 800 Upm durchgeführt. Nach der
Reaktion wurde die Zusammensetzung des Reaktionsprodukts mit
HPLC bestimmt. Das Produkt enthielt 56,5% PI und 41,4% PA.
Der Ether wurde unter vermindertem Druck abdestilliert. Das
erhaltene Gemisch von PI und PA wurde in 0,06 M Maleatpuffer
(pH 6,0) mit Ultraschall dispergiert. Zu 20 ml eines 0,06 M
Maleatpuffers wurde saure Phosphatase in einer Menge von 12
Einheiten pro ml der Reaktionslösung gegeben. (Die saure
Phosphatase wurde aus Kartoffeln gewonnen; erhältlich von
der Firma Sigma Co., Ltd.) Die gepufferte Phosphatase wurde
zu der Dispersion gegeben und die Reaktion wurde 10 h bei
25°C unter Rühren bei 1000 Upm ausgeführt, d.h. die Reak
tion wurde in einem Micellensystem ausgeführt. Die Reakti
onslösung wurde mit TLC/FID analysiert und enthielt 55,5%
PI, 1,0% PA und 41,5% Diglyceride. Die Reaktionslösung
wurde weiter mit einer Folch-Lösung in der herkömmlichen
Weise extrahiert, das Lösungsmittel wurde unter vermindertem
Druck abdestilliert, Aceton wurde zu dem erhaltenen Rück
stand gegeben, die enstandenen Niederschläge wurden durch
Zentrifugation abgetrennt, mit Aceton gewaschen und dann ge
trocknet und ergaben 35 mg eines weißen Feststoffs (gerei
nigtes PI). Die Reinheit des PIs betrug 98,5%; Ausbeute an
PI lag in einer Größenordnung von 87,5% .
65 mg des PC-freien Phospholipids nach Beispiel 1 wurden mit
einer Phospholipase D in der gleichen Weise wie in Beispiel
1 hydrolysiert, wobei anstelle der Kartoffel- Phospholipase
D nach Beispiel 1 eine Phospholipase D aus Streptomyces
chromofuscus (erhältlich von Toyo Jozo Co., Ltd.) verwendet
wurde. Die Hyrolyse wurde 5 h in einem 0,1 M Tris-HCl-Puffer
(pH 8,0) durchgeführt, der 40 mMol an Calciumionen enthielt.
Das Reaktionsprodukt enthielt 55,0% PI und 44,5% PA.
Das Reaktionsprodukt wurde 5 h bei 37°C in 40 ml eines
Tris-HCl-Puffers (pH 8,8) umgesetzt, der 400 mg an Natrium
desoxycholsäure und 40 Einheiten einer aus der menschlichen
Plazenta gewonnenen alkalischen Phosphatase (erhältlich von
Sigma Co., Ltd.) enthielt. Sodann wurde wie in Beispiel 1
mit einer Folch-Lösung und Chloroform extrahiert und mit
Aceton fraktioniert. Es wurden 12 mg eines weißen Feststoffs
(gereinigtes PI) erhalten. Das PI war zu 98,0% rein; Aus
beute 78,4%.
Phosphatidylinosit wurde nach dem in der JP-A-48 390/87 be
schriebenen Verfahren hergestellt. Gemäß Beispiel 1 wurden 5
g des Sojabohnenphospholipids (PI-Gehalt = 23,6%) während
10 h mit der Phospholipase D aus Kohl (0,5 Einheiten/mg
Sojabohnenphospholipid) hydrolysiert. Das Reaktionsprodukt A
(4,5 g) umfaßt 26,0% PI, 71,2% PA und 2,8% andere Verbin
dungen. 2,0 g des Reaktionsprodukts A wurden zweimal mit 20
ml Hexan extrahiert, die Hexanphasen wurden vereinigt, kon
zentriert, getrocknet und dann mit Ethanol, das 5% Essig
säure enthält, gewaschen und getrocknet. Es fielen 0,40 g
eines weißen Feststoffs an. Der Feststoff enthielt 70,0%
PI, 29,0% PA und 1,0% andere Komponenten; Ausbeute an PI:
53,8%.
2 g des Reaktionsprodukts A aus dem Vergleichsbeispiel 1
wurden mit der sauren Kartoffel-Phosphatase unter nahezu den
gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 hydrolysiert. Das
erhaltenene Produkt wurde zweimal mit 20 ml Hexan extra
hiert, die vereinigte Hexanphase wurde konzentriert und dann
mit Ethanol, das 5% Essigsäure enthält, gewaschen und ergab
0,45 g eines weißen Feststoffs. Der weiße Feststoff enthielt
97,5% PI, 0,5% PA und 1,0% andere Verbindungen. Das PI
wurde zu 84,4% wiedergewonnen. Im Vergleich zu Ver
gleichsbeispiel 1 zeigen diese Resultate, daß nach dem Ver
fahren der Erfindung das gewünschte PI in hoher Reinheit und
Ausbeute erhalten wird.
Ein Phospholipidgemisch wurde in üblicher Weise aus Färber
distel gewonnen. Es enthielt 15,8% PC, 9,7% PE, 22,7%
PI, 15,8% PA, 3,4% Lyso-PC und 32,6% andere Komponenten.
Es wurden im wesentlichen die gleichen Verfahrensschritte
wie im Beispiel 1 wiederholt unter Benutzung von 50 g des
Phospholipidgemisches aus Färberdistel. Es wurden 23 g eines
extrahierten Phospholipids erhalten, das nahezu frei von PC
(PE: 25,0%; PI: 48,5%; PA: 26,1% und Lyso-PC: 0,4%) war.
Das extrahierte Phospholipid wurde dann mit Phospholipase D,
die aus Kohl in derselben Weise wie im Beispiel 1 gewonnen
worden war, und danach mit einer alkalischen Phosphatase
nach Beispiel 2 behandelt, die aus menschlicher Plazenta ge
wonnen worden war. Die Reaktionslösung wurde gemäß Beispiel
1 extrahiert. Der Extrakt wurde dann einer Acetonfraktionie
rung unterworfen und ergab 8,0 g einer weißen Substanz (PI-
Reinheit: 98,0%). Das PI wurde zu 70,3% wiedergewonnen.
10 g Sojabohnenlecithin LP-20 (erhältlich von Nisshin Seiyu
Co., Ltd.; PC: 11,0%; PE: 23,5%; PI: 13,5%; PA: 8,5% und
andere Verbindungen: 43,5%) wurden mit Phospholipase D von
Streptomyces prunicolor (erhältlich von Yacult Honsha Co.,
Ltd.) in einem Verhältnis von 30 Einheiten/g Ausgangsmate
rial versetzt. Die Reaktion wurde während 10 h bei 30°C in
einem Zweiphasensystem ausgeführt, das 0,2 M Phosphatpuffer
(pH 7,0)-Ethylacetat (100 ml) enthielt. Das Lösungsmittel
wurde abdestilliert. Saure Phosphatase aus Bullensamen (er
hältlich von Sigma Co., Ltd.) wurde zu dem Destillations
rückstand in einem Verhältnis von 20 Einheiten/ml des Rück
standes gegeben. Die Reaktion wurde während 24 h bei 25°C in
0,2 M Acetatpuffer (pH 5,5), d.h. in einem mizellaren
System ausgeführt. Das Reaktionsprodukt wurde dreimal mit
300 ml eines Chloroform-Methanol-Gemisches extrahiert. Die
vereinigten Chloroformphasen wurden eingedampft, getrocknet
und mit Aceton versetzt. Es bildet sich ein Niederschlag.
Der Niederschlag wurde durch Zentrifugation gesammelt und
getrocknet und ergab 1,0 g eines weißen Feststoffs. Der
Feststoff besaß eine PI-Reinheit von 97,5%. PI - Ausbeute:
72,2%.
Claims (20)
1. Verfahren zur Herstellung von Phosphatidylinosit hoher
Reinheit, umfassend die Behandlung eines Phospholipidge
mischs mit Phospholipase D, die Behandlung des erhaltenen
Produkts mit einer alkalischen oder sauren Phosphatase und
Abtrennen des nicht umgesetzten Phosphatidylinosits aus dem
Reaktionsgemisch.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Behandlung mit der
Phospholipase D ausgeführt wird während 1 bis 48 h in einem
pH-Bereich von 3 bis 10 und bei Temperaturen von 10 bis 70°C
und mit einer Menge von Phospholipase D im Bereich von 0,1
bis 500 Einheiten pro g des Phospholipidgemisches.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die Behandlung mit der
Phospholipase D ausgeführt wird in einem pH-Bereich von 4
bis 8 bei Temperaturen von 20 bis 40°C und einer
Phospholipasekonzentration im Bereich von 1 bis 100 Einhei
ten pro g des Phospholipidgemisches.
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Behandlung mit der
alkalischen oder sauren Phosphatase ausgeführt wird während
1 bis 48 h bei Temperaturen von 10 bis 60°C in Gegenwart
einer Menge von Phosphatase im Bereich von 1 bis 1000 Ein
heiten pro g des Phospholipidgemisches.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Phosphatase eine
alkalische Phosphatase ist und die Behandung mit der alkali
schen Phosphatase ausgeführt wird in einem pH-Bereich von 7
bis 12 und einer Phosphatasekonzentration im Bereich von 10
bis 500 Einheiten pro g des Phospholipidgemisches.
6. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Phosphatase eine
saure Phosphatase ist und die Behandlung mit der sauren
Phosphatase ausgeführt wird in einem pH-Bereich von 4 bis 7
und einer Phosphatasekonzentration im Bereich von 10 bis 500
Einheiten pro g des Phospholipidgemisches.
7. Verfahren nach Anspruch 1, wobei Phospholipase aus Kohl,
Reiskleie, Sojabohnen, Rapssamen, Sonnenblumensamen, Sesam,
Karotten, Erdnüssen, Spinat, Baumwollsamen, Rattenhirnmikro
somen, Rattenleber; Mikroorganismen der Gattung
Streptomyces, Actinomadura, Nocardiopsis, Micromonospora
oder Algen verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, wobei alkalische Phosphatase
aus dem Dünndarm, der Plazenta oder der Leber von Menschen,
aus dem Dünndarm, der Niere oder der Milch von Rindern, aus
Schweinenieren, der Leber oder dem Dünndarm von Ratten, oder
aus Mikroorganismen verwendet und die saure Phosphatase aus
der Protasta von Menschen, der Milch von Kühen, dem Samen
von Bullen, Weizenkeimen, aus Kartoffeln oder süßen Kartof
feln, oder aus Mikroorganismen verwendet wird.
9. Verfahren zur Herstellung von Phosphatidylinosit hoher
Reinheit, umfassend die Behandlung eines Phospholipidgemi
sches mit einer Phospholipase D während 1 bis 48 h in einem
pH-Bereich von 3 bis 10 und bei Temperaturen von 10 bis 70°C
in Gegenwart einer Menge von Phospholipase D im Bereich von
0,1 bis 500 Einheiten pro g des Phospholipidgemisches, um
Phospholipidkomponenten bis auf Phosphatylinosit zu hydroly
sieren, weiter die Behandlung des hydrolysierten Produkts
mit einer alkalischen oder sauren Phosphatase unter optima
len oder nahezu optimalen Bedingungen für jedes Enzym in Ge
genwart einer Menge von Phosphatase im Bereich von 1 bis
1000 Einheiten pro g des Phospholipidgemisches und Abtren
nung des Phosphatidylinosits.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei das Phospholipidgemisch
vorbehandelt wird durch Extraktion mit einem organischen Lö
sungsmittel, wie Methanol, Ethanol, Isopropanol, Ether,
Chloroform, Hexan oder einer Mischung davon.
11. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die Behandlung mit dem
Enzym ausgeführt wird in der Gegenwart eines Aktivators für
die Enzyme und/oder eines Puffermittels.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei der Aktivator Natrium
dodecylsulfat, Cholsäure, Desoxycholsäure und deren Salze,
Magnesiumsulfat, Magnesiumchlorid, Calciumchlorid oder ein
anionisches Tensid ist, und das Puffermittel Essigsäure,
Phosphorsäure, Citronensäure oder Salzsäure ist.
13. Verfahren nach Anspruch 9, wobei das Produkt, das nach
der Behandlung mit der alkalischen oder sauren Phosphatase
erhalten worden ist, einer Acetonfraktionierung unterworfen
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die Behandlung mit der
Phospholipase D in einem pH-Bereich von 4 bis 8 bei Tempe
raturen von 20 bis 40°C und einer Konzentration der Phospho
lipase im Bereich von 1 bis 100 Einheiten pro g des Phospho
lipidgemisches ausgeführt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die Behandlung mit der
alkalischen oder sauren Phosphatase ausgeführt wird während
1 bis 48 h bei Temperaturen von 10 bis 60°C .
16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei als Phosphatase eine
alkalische Phosphatase verwendet und die Behandlung mit der
alkalischen Phosphatase ausgeführt wird in einem pH-Bereich
von 7 bis 12 und bei einer Konzentration der Phosphatase im
Bereich von 10 bis 500 Einheiten pro g des Phospholipidgemi
sches.
17. Verfahren nach Anspruch 15, wobei als Phosphatase eine
saure Phosphatase verwendet und die Behandlung mit der sau
ren Phosphatase ausgeführt wird in einem pH-Bereich von 4
bis 7 und einer Konzentration der Phosphatase im Bereich von
10 bis 500 Einheiten pro g des Phospholipidgemisches.
18. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die Behandlung mit
Phospholipase D ausgeführt wird in einem pH-Bereich von 4
bis 8 und bei Temperaturen von 20 bis 40°C und die Behand
lung mit der alkalischen oder sauren Phosphatase ausgeführt
wird in einem pH-Bereich von 7 bis 10 oder 5 bis 6 und bei
Temperaturen von 20 bis 40°C.
19. Verfahren nach Anspruch 9, wobei Phospholipase aus Kohl,
Reiskleie, Sojabohnen, Rapssamen, Sonnenblumensamen, Sesam,
Karotten, Erdnüssen, Spinat, Baumwollsamen, Rattenhirnmikro
somen, Rattenleber, Mikroorganismen der Gattung
Streptomyces, Actinomadura, Nocardiopsis, Micromonospora
oder Algen verwendet wird.
20. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die alkalische
Phosphatase aus Dünndarm, Plazenta oder Leber von Menschen,
Dünndarm, Niere oder Milch von Rindern, Schweinenieren, Le
ber oder Dünndarm von Ratten, oder aus Mikroorganismen und
die saure Phosphatase aus der menschlichen Prostata, aus der
Milch von Kühen, aus Bullensamen, aus Weizenkeimen, aus Kar
toffeln oder süßen Kartoffeln oder aus Mikroorganismen ver
wendet wird.
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