DE4026127C2 - Verfahren zum Herstellen eines drucklos gesinterten Produktes - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines drucklos gesinterten ProduktesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
drucklos gesinterten Produktes auf SiC-Basis nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Ein gesintertes Produkt auf SiC-Basis zeigt gute Eigen
schaften, zum Beispiel in der Widerstandsfähigkeit bezüg
lich Oxydation, Korrosion und Wärmeschocks, und es wird
angenommen, daß es ein Hochtemperaturbaumaterial ist, das
in Gasturbinenteilen und Hochtemperaturwärmeaustauschern
Verwendung findet. Als ein Ergebnis an neueren Untersu
chungen an solchen gesinterten SiC-Produkten wurde gefun
den, daß die gleichzeitige Zugabe von B- und C-Elementen
besonders wirksam ist und vielfältige Argen von hochdich
ten gesinterten Produkten auf SiC-Basis bereits unter
Verwendung eines Sinterhilfsmittels dieses Typus herge
stellt worden sind. Obwohl bereits viele Verbesserungen
und Modifizierungen in den Eigenschaften durchgeführt
worden sind, um solche gesinterten SiC-Produkte für den
zuvor beschriebenen Gebrauch verwendbar zu machen, so
konnte bislang die Festigkeit von solchen gesinterten
Produkten auf SiC-Basis noch nicht verbessert werden.
Es wurden bereits eine Vielzahl von Verfahren vorgeschla
gen, um dieses Problem zu lösen. So lehrt zum Beispiel
jede der veröffentlichten ungeprüften japanischen Pa
tentanmeldungen Nr. 64-87562, 64-87563 und 64-87564 ein
gesintertes Produkt aus einem Verbundwerkstoff auf
Nonoxyd-Basis, der gebildet wird durch die Verbindung ei
nes Übergangsmetallkarbides oder Borides wie TaC, NbB₂
oder VB₂ als eine zweite Phasenkomponente in SiC. Gemäß
diesen Veröffentlichungen wird ein Pulver der zuvor be
schriebenen zweiten Phasenkomponente, die eine durch
schnittliche Korngröße von 3 bis 8 µm aufweist, in einem
SiC-Pulver dispergiert und die Mischung wird heißgepreßt,
wodurch ein hochdichtes gesintertes Kompositprodukt von
hoher Zähigkeit (im weiteren Widerstandsfähigkeit genannt) gebildet wird. Obwohl dieses
gesinterte Kompositprodukt eine verbesserte hohe Wider
standsfähigkeit zeigt, ist seine Bruchfestigkeit jedoch
immer noch unzureichend und ist bei höheren Temperaturen
stark verringert. Darüber hinaus ist ein solches gesin
tertes Produkt in der Praxis nicht zufriedenstellend, da
es ein heißgepreßtes Produkt ist, das nur eine begrenzte
Form annehmen kann. Obwohl viele andere Versuche durchge
führt wurden, um die Festigkeit von gesinterten SiC-Pro
dukten zu verbessern, zeigen alle diese Verfahren neben
Vorteilen auch Nachteile und das zuvor geschilderte Pro
blem der geringen Widerstandsfähigkeit ist bislang noch
nicht gelöst worden.
Wie zuvor beschrieben, bringt die geringe Widerstandsfä
higkeit der herkömmlichen gesinterten Produkte auf SiC-
Basis Probleme mit sich und verhindert so die praktische
Anwendung, obwohl viele Verfahren zur Verbesserung der
Widerstandsfähigkeit beschrieben sind. Obwohl die Wider
standsfähigkeit dieser gesinterten Produkte verbessert
ist, bringen diese Verfahren ein anderes Problem mit
sich, nämlich eine geringe Festigkeit und dergleichen.
Dies führt dazu, daß es bislang noch nicht gelungen ist,
ein Verfahren bereitzustellen, wonach gesinterte Produkte
auf SiC-Basis erhalten werden können, die eine hohe Wi
derstandsfähigkeit aufweisen, ohne dabei andere der ver
schiedenen Eigenschaften zu verschlechtern.
Aus US-A-4 705 761 sind drucklos gesinterte Produkte auf
Siliciumcarbid-Basis bekannt, die aus einer Siliciumcar
bid-Matrix, einem darin verteilten Hartstoff-Additiv,
z. B. NbB₂ oder VB₂, sowie einem Sinterhilfsmittel, näm
lich B₄C und Phenolharz, bestehen. Das Kohlenstoff erge
bende, also reduzierend wirkende Phenolharz sorgt dafür,
daß der Restsauerstoffgehalt im Sinterkörper minimiert
wird. Als Korngröße des gesinterten Körpers werden 2 bis
10 µm für die längere Achse und 1 bis 5 µm für die kürze
re Achse der elliptischen SiC-Körner der Matrix angege
ben. Die Additiv-Körner haben eine Größe von 1 bis 5 µm
bzw. 1 bis 2 µm, sind also nicht größer als die Körner
der SiC-Matrix.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Herstel
len eines drucklos gesinterten Produkts auf SiC-Basis be
reitzustellen, wobei das Produkt eine hohe Widerstandsfä
higkeit und eine hohe Festigkeit zeigen soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Das drucklos gesinterte Produkt auf SiC-Basis umfaßt eine
Sinterprodukt-Hauptkomponente, enthaltend Körner von min
destens einem Additiv, ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus TaC, NbB₂, VB₂ und WB, und einem
Restteil aus gesinterten SiC-Körnern, die eine SiC-Matrix
bilden und ein Sinterhilfsmittel oder
-hilfskomponente, wobei die Additivkammer eine maximale
Größe aufweisen, die nicht größer ist als die durch
schnittliche Korngröße der gesinterten SiC-Körner.
In einer ersten bevorzugten Ausfüh
rungsform ist das Additiv TaC, das wiederum vorzugsweise
in einer Menge von 0,06 bis 15 mol% in der Hauptkomponente
enthalten ist.
In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform ist das
Additiv ein Borid NbB₂, VB₂ und/oder WB und ist vorzugs
weise in einer Menge von 0,06 bis 25 mol% in der Haupt
komponente enthalten.
Eine
maximale Größe der Körner der zweiten Phasenkomponente,
die zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit des gesin
terten SiC-Produktes dispergiert ist,
ist gleich oder kleiner ist als die durchschnitt
liche Korngröße der SiC-Matrix, wobei das gesinterte
Produkt auf SiC-Basis durch druckloses Sintern herge
stellt wird.
Es wurden die Auswirkungen auf die Abnahme der Festigkeit
von gesinterten SiC-Produkten untersucht, wenn zum SiC ein
Übergangsmetall-Carbid oder -Borid, das eine die Wider
standsfähigkeit verbessernde Wirkung zeigt, hinzugegeben
wird. Dabei wurden die folgenden Ergebnisse erhalten.
Im allgemeinen hängt die Bruchfestigkeit eines gesinterten Produktes von dem Widerstandsfähigkeitswert
K1c dem Grad der Korngröße der Matrixkörner und dem maximalen Defekt in dem gesinderten Produkt ab.
Dies bedeutet, daß die Bruchfestigkeit σf durch die folgende Gleichung dargestellt wird:
wobei:
g ein Faktor der Mikrostruktur ist, der den Grad des Korngrößenwachstums der Matrixkörner angibt;
C₀ die maximale Defektgröße im gesinterten Produkt ist und
Y ein Faktor des Musters des maximalen Defektes ist.
g ein Faktor der Mikrostruktur ist, der den Grad des Korngrößenwachstums der Matrixkörner angibt;
C₀ die maximale Defektgröße im gesinterten Produkt ist und
Y ein Faktor des Musters des maximalen Defektes ist.
In der oberen Gleichung hängt die Verminderung der Festigkeit im wesentlichen von dem Faktor der
Mikrostruktur g ab, da die maximale Defektgröße C₀ unter den Idealbedingungen, bei denen C₀ sehr viel kleiner
als g ist, vernachlässigbar ist. Für den Fall, in dem bei der Herstellung des gesinterten Produktes ein abnormales
Kornwachstum stattfindet und große Körner während des Sinterns gebildet werden, nimmt der Wert des
Faktors der Mikrostruktur g zu und die Bruchfestigkeit σf ab. In den gesinterten SiC-Produkten kann jedoch die
durchschnittliche Korngröße etwa auf einen Wert von 10 µm oder darunter verringert werden, wenn beim
Sintern die übliche Kontrolle durchgeführt wird. Wenn die Kontrolle besonders exakt durchgeführt wird, weisen
die Körner eine durchschnittliche Korngröße von etwa 5 µm auf und es kann ein kleines Längenverhältnis
ausgebildet und Isotropie gebildet werden. Auf diese Weise kann eine Erhöhung des Mikrostrukturfaktors g
unterdrückt werden und es findet keine große Abnahme der Festigkeit in dem gesinterten SiC-Produkt statt,
solange das Idealverhältnis C₀«g erfüllt ist. In den bislang verwendeten gesinterten SiC-Produkten weisen
jedoch C₀ und g üblicherweise solche Werte auf, daß C₀ < g ist, wodurch die Festigkeit des gesinterten
Produktes im wesentlichen von der maximalen Defektgröße C₀ abhängt.
Im allgemeinen werden Defekte in einem gesinterten Produkt durch Körner einer zweiten Phasenkomponen
te hervorgerufen, die in dem gesinterten Körper dispergiert sind, sowie durch Verunreinigungen und Poren,
wodurch die maximale Defektgröße C₀ von einer Kombination dieser Defektfaktoren abhängt. Besonders in
einem dichten gesinterten Produkt, das aus einem hochreinen Material erhalten wird, ist das Verhältnis der
Defektfaktoren groß, die mit den im gesinterten Produkt dispergierten Körnern der zweiten Phasenkomponente
assoziiert sind. Das bedeutet, daß, wenn die Korngröße in den Körnern der zweiten Phasenkomponente erhöht
ist, eine damit assoziierte Defektgröße C₁, die von diesen Körnern der zweiten Phasenkomponente hervorgeru
fen wird, auch erhöht ist, und daß die maximale Defektgröße C₀ ebenfalls dementsprechend erhöht ist, wodurch
die Festigkeit des gesinterten Produktes abnimmt. Wenn nun die Korngröße der Körner der zweiten Phasen
komponente abnimmt, nimmt auch die damit einhergehende Defektgröße C₁ ab und die Reduktion der Festig
keit in dem gesinterten Produkt, welche durch die zweite Phasenkomponente hervorgerufen wird, kann somit
unterdrückt werden.
Es wird angenommen, daß die Reduktion der Festigkeit - wie zuvor beschrieben - unterdrückt werden
kann, wenn die einhergehende Defektgröße C₁ im Vergleich mit dem Faktor der Mikrostruktur g so klein ist, daß
die zwei Faktoren im Idealfall der Ungleichung C₁ « g genügen. Erfindungsgemäß wurde das Verhältnis zwi
schen der Korngröße der zweiten Phasenkomponente und der Festigkeitsabnahme durch Veränderung der
Korngröße der zweiten Phasenkomponente untersucht und es wurde überraschenderweise gefunden, daß die
Abnahme der Festigkeit plötzlich stattfindet, wenn eine maximale Korngröße der zweiten Phasenkomponente
überschritten wurde und diese größer waren als die durchschnittliche Korngröße der Matrix. Wenn die maxima
le Korngröße der Körner der zweiten Phasenkomponente gleich oder kleiner ist als die durchschnittliche
Korngröße der Matrix, kann davon ausgegangen werden, daß die assoziierte Defektgröße C₁ so klein ist, daß die
Ungleichung C₁ « g in der obigen Gleichung (*) als erfüllt angesehen werden kann und die Abnahme der
Festigkeit in dem gesinterten Körper unterdrückt wird.
Wenn die Körner der zweiten Phasenkomponente aus Carbid oder Borid bestehen, können die Carbid- oder
Boridkörner, die an der Oberfläche des gesinterten Produktes liegen, oxydiert und entfernt werden, wodurch
sich bei hohen Temperaturen Vertiefungen ausbilden. Wenn eine maximale Korngröße der Körner der zweiten
Phasenkomponente dieses Typus größer ist als die durchschnittliche Korngröße der Matrix, wirken diese
Vertiefungen als Ausgangspunkte für Bruchstellen, wodurch die Bruchfestigkeit extrem vermindert wird. Durch
das Herabsetzen der maximalen Größe der Körner der zweiten Phasenkomponente auf einen Wert, der kleiner
oder geringer ist als die durchschnittliche Korngröße der Matrix, wird daher die Bruchfestigkeit bei höheren
Temperaturen deutlich verbessert. Da das Muster des Faktors des maximalen Defektes Y in der Gleichung (*)
vermindert werden kann, wird das Längenverhältnis der Körner der zweiten Phasenkomponente ebenfalls
herabgesetzt. Ein geringes Größenverhältnis ist jedoch zur Erhöhung der Bruchfestigkeit σf bevorzugt.
In der obigen Gleichung (*) wird die Festigkeit des gesinterten Produktes verbessert, wenn der Faktor der
Mikrostruktur g abnimmt. Um den Faktor g in dem gesinterten SiC-Produkt zu verringern, muß lediglich die
durchschnittliche Korngröße der SiC-Matrix und das Längenverhältnis der Körner vermindert werden. Erfin
dungsgemäß beträgt daher die durchschnittliche Korngröße in der SiC-Matrix vorzugsweise 5 µm oder weniger
und im besonderen 2 µm oder weniger und das Längenverhältnis (Länge der langen Achse/Länge der kurzen
Achse) der SiC-gesinterten Körner, welche die Matrix bilden, beträgt vorzugsweise 5 oder weniger und im
besonderen 3 oder weniger. Wie zuvor beschrieben, ist es lediglich eine Frage der Versuchsdurchführung, wobei,
um ein feingesintertes Produkt mit einer durchschnittlichen Korngröße der SiC-Matrixkörper von 2 µm oder
geringer herzustellen, eine zweite Phasenkomponente mit einer entsprechenden kleinen maximalen Korngröße
verwendet werden muß.
Wie aus der obigen Gleichung (*) hervorgeht, nimmt die Bruchfestigkeit in einem gesinterten Produkt zu,
wenn der Widerstandswert K1c erhöht wird, vorausgesetzt, daß der Mikrostrukturfaktor g die maximale Defekt
größe C₀ und der Musterfaktor Y konstant sind. Das bedeutet, daß, wenn durch abnormales Körnerwachstum
die Festigkeit abnimmt, die assoziierte Defektgröße C₁ und dergleichen durch die zuvor beschriebenen Metho
den unterdrückt wird, wodurch auch der Widerstandsfähigkeitswert zunimmt. Aus den folgenden Gründen ist
erfindungsgemäß von den Übergangsmetallkarbiden TaC besonders bevorzugt und von den Übergangsmetall
boriden ist NbB₂, VB₂ und WB besonders bevorzugt.
Das bedeutet, daß TaC, NbB₂, VB₂ und WB in einer zweiten Phase zwischen oder innerhalb der SiC-Körner in
einem gesinterten Produkt granular dispergiert sind. Wenn sich in dem gesinterten Produkt Risse ausbilden,
streut und lenkt die zweite Phase die Richtungen dieser Risse ab, wodurch die Festigkeit des gesinterten
Produktes verbessert wird. Darüber hinaus wird in dem Fall, wenn eine Komponente der zweiten Phase einen
geringfügig größeren Wärmeausdehnungskoeffizient aufweist als das SiC der ersten Phase, eine Kompressions
kraft in circumferenzialer Richtung des peripheren Teils der zweiten Phase im gesinterten Produkt ausgebildet
und der Dehnungsstreß entsteht in radialer Richtung. In diesem Fall wird die zuvor beschriebene Streuung und
Ablenkung der Bruchrichtungen noch erhöht und es ist daher bevorzugt, daß die zweite Phase einen größeren
Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweist als das SiC. Die Werte für Wärmeausdehnungskoeffizienten der
erfindungsgemäß verwendeten zweiten Phasenkomponente sind 7,0 × 10-6/°C für TaC und 9,8 × 10-6/°C oder
mehr für NbB₂, VB₂ und WB, und zwar von Raumtemperatur bis 1500°C, das bedeutet, daß geeignete Werte
größer sind als die 5,0 × 10-6/°C für SiC. Diese Übergangsmetallkarbide und -boride sind wirksame Komponen
ten zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit eines gesinterten Produktes. Darüber hinaus kann eine solche
Komponente vorzugsweise als die zweite Phasenkomponente verwendet werden, da kein CO₂ beim Sintern
produziert wird, wie dies der Fall ist, wenn ein Oxyd als zweite Phasenkomponente verwendet wird. Wenn TaC
als zweite Phasenkomponente verwendet wird, unterdrücken die TaC-Körner darüber hinaus eine Bewegung an
der SiC-Korngrenze durch ein Pinning. Auf diese Weise kann ein abnormales Kornwachstum der SiC-Körner
unterdrückt und die durchschnittliche Korngröße verringert werden.
Wird TaC als zweite Phasenkomponente verwendet, so beträgt erfindungsgemäß der TaC-Anteil vorzugswei
se 0,06 bis 15 mol% in der Hauptkomponente des gesinterten Produktes.
In der vorliegenden Erfindung ist die Hauptkomponente des gesinterten Produktes die Summe aus der im
gesinterten Produkt dispergierten zweiten Phasenkomponente und der SiC-Matrix. Wenn der Gehalt an TaC 15
mol% übersteigt, nimmt die Oxydationsresistenz ab, und es können Risse in der SiC-Matrix durch die Volumen
ausdehnung gebildet werden, die durch Oxydation von TaC hervorgerufen wird, wodurch die Festigkeit des
gesinterten Produktes abnimmt. Wenn der Gehalt an TaC zu groß ist, können benachbarte TaC-Körner zu
einem Korn zusammenwachsen, wodurch während des Sinterns die Korngröße erhöht wird und wodurch, wie
zuvor beschrieben, die Festigkeit wegen der damit einhergehenden Defektgröße C₁ abnimmt. Wenn der Gehalt
an TaC geringer als 0,06 mol% ist, kann keine Wirkung durch die Zugabe von TaC erreicht werden. Wenn daher
TaC in einer Menge enthalten ist, die innerhalb des zuvor definierten Bereiches in der SiC-Matrix liegt und die
maximale Korngröße der TaC-Körner gleich oder geringer ist als die durchschnittliche Korngröße der SiC-Ma
trix, kann eine hohe Widerstandsfähigkeit und hohe Festigkeit in dem so erhaltenen gesinterten Produkt erzielt
werden.
Erfindungsgemäß beträgt der Gehalt an Borid 0,06 bis 25 mol% in der Hauptkomponente des Sinterproduk
tes, wenn zumindest eines, ausgewählt aus NbB₂, VB₂ und WB, als Komponente der zweiten Phase verwendet
wird. Wenn der Gehalt an Borid 25 mol% übersteigt, können benachbarte Borid-Körner zu einem Korn
zusammenwachsen, wodurch die Korngröße und das Längenverhältnis während des Sinterns zunimmt, wodurch
die Festigkeit wegen der zuvor beschriebenen assoziierten Defektgröße C₁ abnimmt. Es wurde ein statischer
Luftoxydationstest 100 Stunden lang bei 1500°C an einem gesinterten Produkt durchgeführt, das mehr als 25
mol% NbB₂ enthält. Das Ergebnis war, daß sich an der Oberfläche des schwarzen Sinterproduktes eine weiße
glasartige Substanz ausbildete, wodurch die Bruchfestigkeit abnimmt. Dies bedeutet, daß, wenn der Gehalt an
NbB₂ 25 mol% übersteigt, eine große Anzahl der NbB₂-Körner an der Oberfläche des gesinterten Produktes
vorhanden sind und unter Ausbildung von niedrigschmelzenden Nb₂O₅ (Schmp. = 1490°C) und B₂O₃ (Schmp. =
450 bis 470°C) oxydiert werden. Dieses Nb₂O₅ und B₂O₃ wird flüssig und bildet neue Ausgangsstellen für Risse
und Brüche aus, wodurch die maximale Defektgröße C₀ erhöht wird. Es wurde ein ähnlicher Test unter
Verwendung von VB₂ als Borid durchgeführt, und es zeigte sich, daß eine braune glasartige Substanz an der
Oberfläche des gesinterten Produktes gebildet wurde, welche eine ähnliche Wirkung zeigte. Wenn WB als Borid
verwendet wurde, konnte keine Veränderung in der äußeren Erscheinung des gesinterten Produktes gefunden
werden. Das Gewicht des Teststückes war in diesem Fall jedoch geringfügig verringert, wodurch auch hier die
Bruchfestigkeit abnahm. Dies liegt darin, daß nicht nur B₂O₃ - wie zuvor beschrieben - flüssig ist, sondern auch
daran, daß das gleichzeitig gebildete WO₂ sublimierbar ist und es sich unter der Ausbildung von neuen Aus
gangsstellen für Risse und Brüche bzw. Sollbruchstellen verflüchtigt, wodurch die maximale Defektgröße C₀
zunimmt. Wenn der Gehalt an Borid 25 mol% oder geringer ist, liegt nur ein geringer Teil der Borid-Körner an
der Oberfläche des gesinterten Produktes und es wird - wie zuvor beschrieben - nur ein geringer Teil an Oxyd
gebildet, der jedoch keinerlei Probleme mit sich bringt. Wenn der Gehalt an Borid geringer als 0,06 mol% ist,
kann keine Wirkung mehr durch die Zugabe von Borid erzielt werden. Wird daher erfindungsgemäß - wie
zuvor beschrieben - Borid als Komponente der zweiten Phase verwendet, dann kann hohe Festigkeit und hohe
Widerstandsfähigkeit in dem gesinterten Produkt erzielt werden, wenn die Menge des enthaltenen Borids in dem
obigen Bereich in der SiC-Matrix liegt und die maximale Korngröße der Borid-Körner gleich oder geringer ist
als die durchschnittliche Korngröße der SiC-Matrix.
Erfindungsgemäß können TaC-Körner und Borid-Körner (mindestens eines von NbB₂, VB₂ und WB) gleich
zeitig als Körner der zweiten Phase in dem gesinterten Produkt vorliegen. In diesem Fall muß jedoch die
Gesamtmenge an TaC und an Borid 0,06 bis 25 mol% betragen.
Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß, um die Festigkeit in einem Sinterprodukt auf SiC-Basis das diese
zweiten Phasenkomponenten enthält, zu erhöhen, druckloses Sintern besser ist als das Sintern unter Druck,
wobei druckloses Sintern auch das Sintern unter Normaldruck und das Sintern unter vermindertem Druck
umfaßt, also auch Sintern ohne mechanische Druck. Im besonderen ist die Festigkeit, die bei hohen Temperatu
ren erhalten wird, wenn ein Sinterprodukt mittels drucklosem Sintern hergestellt wird, weitaus besser als
diejenige eines Sinterproduktes, welches durch Sintern unter Druck hergestellt wird. Um einen Grund für dieses
Phänomen aufzufinden, wurden die Mikrostrukturen der gebrochenen Oberflächen der sowohl der durch
druckloses Sintern als auch der durch Sintern unter Druck erhaltenen Produkte auf SiC-Basis mittels eines
Elektronenmikroskopes analysiert und untersucht. Dabei wurden die folgenden Ergebnisse gefunden.
Wird nämlich TaC als zweite Phasenkomponente verwendet, so wurde in einem gesinterten SiC-Produkt, das
durch Sintern unter Druck erhalten wurde, gefunden daß an der Grenzschicht zwischen TaC-Körnern und der
SiC-Matrix eine dünne Korngrenzschicht ausgebildet wurde und die Korngrenzschicht an mehreren Stellen
gebrochen war. In einem gesinterten SiC-Produkt, das durch druckloses Sintern hergestellt wurde, konnte weder
eine dünne Korngrenzschicht noch ein Brechen der Korngrenze gefunden werden. Aus diesen Gründen wird
angenommen, daß eine Substanz, vermutlich Tantalsilicid, das üblicherweise aus Gründen der freien Energie
nicht gebildet wird, sich dann an der Grenzschicht zwischen den TaC-Körnern und der SiC-Matrix ausbildet,
wenn das Sintern unter Druck durchgeführt wird. Da Tantalsilicid bezüglich der Festigkeit schlechter ist als SiC,
bewirkt das Aufbrechen der Korngrenzen eine Verminderung der Festigkeit des gesinterten SiC-Produktes. Da
Tantalsilicid nur eine geringe Oxydationsresistenz aufweist, wird zusätzlich angenommen, daß das Tantalsilicid
bei hohen Temperaturen oxydiert wird, was im besonderen die Festigkeit vermindert. Wenn ein Borid als
Komponente der zweiten Phase verwendet wird, ist in einem gesinterten SiC-Produkt, das unter Druck gesintert
wird, zu beobachten, daß eine netzartige Korngrenzschicht zwischen den SiC-Matrixkörnern ausgebildet wird
und die Korngrenze an mehreren Stellen gebrochen vorliegt. In einem gesinterten SiC-Produkt, das mittels
drucklosem Sintern hergestellt wird, kann jedoch weder eine Korngrenzschicht noch ein Brechen der Korn
grenzschicht gefunden werden. Es wird daher angenommen, daß die Borid-Körner in die Körner der SiC-Matrix
eindringen und zwischen diesen eine Borid-Korngrenzschicht ausbilden, wenn das Sintern unter Druck ausge
führt wird. Da diese Borid-Korngrenzschicht bezüglich der Festigkeit schlechter als die SiC-Matrix ist, bewirkt
ein Brechen der Korngrenze in dem gesinterten SiC-Produkt eine Abnahme der Festigkeit. Darüber hinaus wird
die Wahrscheinlichkeit, daß benachbarte Borid-Körner während des Sinterns verschmelzen, durch die Korn
grenzschicht erhöht. Wenn die Korngrenzschicht gebildet wird, so wird angenommen, daß die Menge an Borid
zunimmt, die an der Oberfläche des gesinterten Produktes liegt, und dieser freiliegende Anteil bei den hohen
Temperaturen leicht oxydiert wird, wodurch im besonderen die Festigkeit verringert wird. Erfindungsgemäß
kann daher die Widerstandsfähigkeit und die Bruchfestigkeit in einem drucklos gesinterten Produkt auf SiC-Ba
sis, das Körner einer zweiten Phasenkomponente enthält, verbessert werden, wenn es die zuvor beschriebene
Korngröße und das Mischungsverhältnis aufweist. Mittels drucklosem Sintern kann ein gesintertes Produkt von
komplizierter Form hergestellt werden.
Um eine hohe Sinterdichte in einem erfindungsgemäßen drucklos gesinterten Produkt auf SiC-Basis zu
erhalten, muß nur ein geeignetes Sinterhilfsmittel verwendet werden. Zum Beispiel kann ein an sich bekanntes
Sinterhilfsmittel, bestehend aus B- und C-Komponenten, direkt verwendet werden. Es ist bekannt, daß B- und
C-Komponenten als Sinterhilfsmittel die folgenden Funktionen haben. Zu Beginn des Sinterns diffundiert die
B-Komponente an die Oberfläche eines SiC-Pulvers, wodurch die Oberflächenenergie des SiC-Pulvers abnimmt.
Dies bewirkt, daß die Verdunstung. Kondensation und die Oberflächendiffusion des SiC unterdrückt und die
Substanzbewegung beschleunigt wird, wodurch die Dichte des gesinterten Produktes zunimmt. In dem späteren
Stadium des Sinterns liegt die B-Komponente in Form einer festen Lösung in SiC vor, wodurch das Sintern
weiter beschleunigt wird. Die C-Komponente entfernt durch Reduktion Oxydfilme auf dem SiC-Pulver und dem
Pulver der zweiten Phasenkomponente, umfassend SiO₂, Ta₂O₄, Vb₂O₅, V₂O₅, WO₂ und B₂O₃, wodurch die
Pulveroberfläche gereinigt wird. Dies bewirkt eine Beschleunigung der atomaren Diffusionen zwischen Kör
nern, wodurch die Dichte des gesinterten Produktes erhöht wird.
Die Dichte des erfindungsgemäßen drucklos gesinterten SiC-Produktes wird durch die Verwendung eines
Sinterhilfsmittels erhöht. Wie zuvor beschrieben, liegt die B-Komponente in Form einer festen Lösung in SiC
vor, wodurch die Dichte erhöht wird und es daher vorzugsweise in dem gesinterten Produkt verbleibt. Der
Gehalt der B-Komponente, bezogen auf B-Atome, beträgt vorzugsweise 0,06 bis 5 Atom°/0 und im besonderen
0,06 bis 1,0 Atom°/0 und ganz besonders bevorzugt 0,06 bis 0,6 Atom°/0, und zwar aus den folgenden Gründen.
Wenn die Menge an B-Komponente zu groß wird, nimmt der Niederschlag von B₄C in der SiC-Grenzschicht des
gesinterten Produktes zu. Da das ausgefällte B₄C eine brüchige Komponente ist und dadurch die Festigkeit des
gesinterten Produktes verringern kann, ist eine große Menge an Niederschlag nicht erwünscht. Da der thermi
sche Expansionskoeffizient von B₄C bei Raumtemperatur bis 2000°C gleich 4,5 × 10-6/°C, also kleiner als der
von SiC, ist, wird auch die Widerstandsfähigkeit des gesinterten Produktes nicht verbessert. Der Gehalt an
B-Komponente beträgt daher vorzugsweise 5 Atom% und weniger und im besonderen 1 Atom% und weniger
und besonders bevorzugt beträgt er 0,6 Atom% und weniger. Besonders wenn die zweite Phasenkomponente
TaC ist, werden die TaC-Körner im gesinterten Produkt durch die B-Komponente zersetzt, wodurch sich
schlagartig die Menge an gebildetem TaB₂ erhöht, wenn der Gehalt der B-Komponente 0,6 Atom% übersteigt.
Anders als B₄C weist TaB₂ einen Wärmeausdehnungskoeffizient bei Raumtemperatur bis 2000°C von
6,2 × 10-6/°C auf und ist damit größer als derjenige von SiC. Es bewirkt daher eine Verbesserung der Wider
standsfähigkeit des gesinterten Produktes. Da jedoch der Unterschied zwischen den Wärmeausdehnungskoeffi
zienten von TaB₂ und SiC geringer ist als derjenige zwischen TaC und SiC, ist der um die Körner gebildete Streß
nur gering. Aus diesem Grund kann die gleiche die Widerstandsfähigkeit verbessernde Wirkung wie mit TaC
durch TaB₂ nicht erhalten werden. Aus diesem Grund ist der Gehalt an B-Komponente vorzugsweise 0,6
Atom%. Wenn der Gehalt an B-Komponente aus irgendwelchen Gründen auf über 0,6 Atom% erhöht werden
muß, ist der Gehalt (Atom%) der B-Komponente vorzugsweise nicht größer als der Gehalt (mol%) an TaC, um
die Menge an gebildetem TaB₂ zu unterdrücken. Andererseits kann eine Erhöhung der Dichte des gesinterten
Produktes, wie sie durch die B-Komponente erhalten wird, die in Form einer festen Lösung in SiC vorliegt, nicht
erhalten werden, wenn der Gehalt an B-Komponente weniger als 0,06 Atom% ist. Das gesinterte Produkt wird
dabei zu porös.
Nach der Reduktion des Sauerstoffes, der beim Sintern der im Ausgangsmaterial der Hauptkomponente des
gesinterten Produktes enthalten ist, unterdrückt die überschüssige C-Komponente das Kornwachstum der
SiC-Matrix. Wenn jedoch die C-Komponente zu einem großen Anteil im gesinterten Produkt verbleibt, kann die
Oxydationsresistenz bzw. Oxydationsbeständigkeit bei hohen Temperaturen verringert werden. Aus diesem
Grunde beträgt der Gehalt an C-Komponente im gesinterten Produkt vorzugsweise 5 Atom% oder weniger.
Sauerstoff kann unabhängig von der zuvor beschriebenen Wirkung der C-Komponente im gesinterten Produkt
verbleiben. Der Gehalt von diesem Restsauerstoff beträgt vorzugsweise 0,2 Atom% und weniger, bezogen auf
die Hauptkomponente des gesinterten Produktes. Dies rührt daher, daß, wenn der Gehalt an im gesinterten
Produkt verbleibenden Sauerstoffes zu groß ist, SiO₂ in dem gesinterten Produkt gebildet werden kann, wo
durch sich die chemische Widerstandsfähigkeit vermindert.
Die Dichte des gesinterten Produktes kann dadurch erhöht werden, daß das Sintern - wie zuvor beschrieben
- mit Sinterhilfsmitteln durchgeführt wird. Die Dichte des nicht gepreßten gesinterten Produktes auf SiC-Basis
beträgt vorzugsweise 90-95% der theoretischen Dichte, und zwar aus folgenden Gründen. Wenn nämlich die
Sinterdichte so gering ist, daß sich offene Poren ausbilden, die durch das gesinterte Produkt reichen, können die
Körner der zweiten Phasenkomponente, die in dem gesinterten Produkt dispergiert sind, leicht oxydiert werden,
wodurch sich die Oxydationsresistenz verringert. Auch wenn keine offenen Poren, sondern eine große Anzahl
von geschlossenen Poren in dem gesinterten Produkt vorliegen, können diese geschlossenen Poren aus Aus
gangsbruchstellen wirken, wodurch die Festigkeit des gesinterten Produktes abnimmt.
Im folgenden wird ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung von drucklos gesinterten Produkten auf
SiC-Basis beschrieben.
Als SiC-Pulver des Ausgangsmaterials kann ein beliebiges α-SiC eines unregelmäßigen Systems, ein β-SiC
eines regelmäßigen Systems oder eine Mischung davon verwendet werden. Um ein dichtes gesintertes Produkt
zu erhalten, beträgt die durchschnittliche Korngröße vorzugsweise 1,5 µm oder weniger und im besonderen
1,0 µm oder weniger und die spezifische Oberfläche beträgt vorzugsweise 5 m²/g oder mehr und im besonderen
10 m²/g oder mehr. Darüber hinaus sind kleinere Mengen an Verunreinigungen wie freies Si, freies SiO₂, freies C,
Fe, Al, Ca oder Mg, die üblicherweise im SiC-Pulver enthalten sind, bevorzugt.
Um die maximale Korngröße der zweiten Phasenkomponente im Ausgangsmaterial zu verringern, damit
diese im gesinterten Produkt gleich oder kleiner als die durchschnittliche Korngröße der SiC-Matrix ist, müssen
große Körner aus dem Pulver der zweiten Phasenkomponente entfernt werden, damit ein feines Pulver mit einer
geringen Korngrößenverteilung erhalten wird. Darüber hinaus muß ein Pulver mit einer geeigneten maximalen
Korngröße als Pulver der zweiten Phasenkomponente unter Berücksichtigung der Herstellungsbedingungen
des drucklos gesinterten SiC-Produktes ausgewählt werden. Üblicherweise kann die durchschnittliche Korngrö
ße der SiC-Matrix in einem drucklos gesinterten SiC-Produkt auf etwa 5 µm verringert werden, vorausgesetzt
daß die Kontrolle genau unter Verwendung eines geeigneten Sinterhilfsmittels durchgeführt wird. Die maximale
Korngröße des Pulvers der zweiten Phasenkomponente ist daher 5 µm oder weniger und im besonderen 3 µm
oder weniger. Aus diesem Grunde wird üblicherweise als Pulver der zweiten Phasenkomponente ein Pulver mit
einer durchschnittlichen Korngröße von 2 µm oder weniger und vorzugsweise von 1,5 µm oder weniger verwen
det. Um ein besonders fein gesintertes Produkt herzustellen, das eine durchschnittliche Korngröße der SiC-Ma
trix von 2 µm oder weniger aufweist, ist es selbstverständlich, daß ein Pulver, welches als zweite Phasenkompo
nente verwendet wird, dementsprechend eine maximale Korngröße von 2 µm oder weniger aufweist. Wenn der
Gehalt an Körnern der zweiten Phasenkomponente 20 mol% übersteigt, nimmt die Wahrscheinlichkeit der
Verschmelzung oder des Abflachens der Körner zu. In diesem Fall muß daher vorzugsweise ein entsprechend
feineres Pulver verwendet werden. Um ein drucklos gesintertes Produkt auf SiC-Basis von hoher Festigkeit zu
erhalten, muß das Längenverhältnis der Körner der zweiten Phasenkomponente dementsprechend gering sein.
Aus diesem Grund wird ein Pulver der zweiten Phasenkomponente mit einem Längenverhältnis von 5 oder
weniger und vorzugsweise von 3 oder weniger verwendet. Darüber hinaus ist es bevorzugt, daß das Pulver der
zweiten Phasenkomponente geringe Mengen an Verunreinigungen wie Ta₂O₅, Nb₂O₅, V₂O₅, WO₂, freies C oder
Fe enthält. Ein Gehalt an NbC, das chemische Eigenschaften ähnlich diejenigen des TaC hat, ist bis zu 10 mol%,
bezogen auf TaC, zulässig.
Als B-Komponente des Sinterhilfsmittels kann ein feines Pulver wie amorphes B, B₄C, BN oder B₂O₃ oder
flüssiges B₁₀H₁₂C₂ als Ausgangsmaterial verwendet werden. Obwohl ein C-Pulver, amorphes C oder ähnliches,
als C-Komponente verwendet werden kann, wird ein phenolisches Harz wie zum Beispiel Resol oder ein
Novolak, das sich beim Erhitzen unter Ausbildung von freiem C zersetzt, vorzugsweise verwendet, da so leicht
eine gleichförmige Dispersion erhalten wird. Wie zuvor beschrieben, verringert und entfernt eine solche C-Kom
ponente den Sauerstoff, der als Oxydfilm auf der Oberfläche des SiC und der zweiten Phasenkomponente
enthalten ist, in Form von CO und CO₂ während des Sinterns in einer nicht oxydierenden Atmosphäre. Der
Gehalt der C-Komponente beträgt üblicherweise das 1,5- bis 3-fache (Gewichtsverhältnis) des Sauerstoffes in
den obigen Verunreinigungen.
Das Ausgangsmaterial kann durch langdauerndes Mischen in einer nassen oder trockenen Kugelmühle
erfolgen. Da jedoch ein Unterschied in der spezifischen Dichte zwischen SiC (3,217 g/cc) und TaC (6,924 g/cm³),
VB₂ (5,059 g/cm³) und WB (15,734 g/cm³) groß ist und SiC sich daher leicht von den anderen Komponenten
abtrennt, wird vorzugsweise eine Aufschlämmung mit hoher Konzentration bevorzugt. Eine große Material
menge kann beim Sprühtrocknen während des Trocknens und beim Granulieren auf diese Weise behandelt
werden. Zum Formen kann eine Aufschlämmung gegossen, bzw. ein Extrusionsverfahren und ein Injektionsver
fahren verwendet werden. Wenn die Form des gewünschten Sinterproduktes einfach ist, braucht nur ein
sprühgetrocknetes Pulver unter Verwendung von Metallmodeln gebildet werden und das Formen mittels CIP
(kaltes isostatisches Pressen) kann ebenfalls, wenn notwendig, durchgeführt werden. Wenn ein Bindematerial zur
Verbesserung der Formeigenschaften verwendet wird, muß lediglich eine optimale Menge von zum Beispiel
Äthylenglykol, Paraffin oder einem geeigneten Harz mit der Aufschlämmung gemischt und darin gelöst werden.
Das geformte Produkt wird allmählich in einer nicht oxydierenden Atmosphäre auf 700 bis 900°C zum
Zersetzen und zum Freisetzen der Harzkomponente sowie des Binders erhitzt ein Entfettungs- bzw. Reinigungs
schritt), wodurch ein entfettetes bzw. gereinigtes Produkt entsteht. Um während des Sinterns des entfetteten
Produktes die Gleichförmigkeit der Erwärmung zu verbessern, wird das entfettete Produkt in ein Graphitgefäß
gebracht und in einen Sinterbrenner oder einen Sinterofen mit Carbidbrenner in Vakuum- oder atmosphäri
schen Druck gebracht.
Da der Oberflächenoxydfilm auf SiC und das Pulver der zweiten Phasenkomponente oder die enthaltenen
Verunreinigungen wie freies Si während des Erhitzens vergast und freigesetzt werden, muß die Temperatur
ganz allmählich bis in den Bereich von 1200 bis 1450°C erhöht werden bzw. die Temperatur muß während des
Erhitzens so lange gehalten werden, bis das Vakuum einen bestimmten reduzierten Wert angenommen hat, der
durch die Gasfreisetzung hervorgerufen wird. Dies rührt daher, daß, wenn die Temperatur schnell erhöht wird,
wegen der zuvor beschriebenen Gasfreisetzung die Probe nicht nur bricht oder sich ausdehnt, sondern auch die
Menge an Sauerstoff und Verunreinigungen in dem gesinterten Produkt erhöht wird und ein abnormales
Wachstum der Korngröße des SiC stattfindet. Schließlich wird die Dichte des resultierenden Produktes in einem
Vakuum oder einer Inertgasatmosphäre erhöht, wenn die Temperatur für 1 bis 3 Stunden in dem Bereich von
1800 bis 2200°C gehalten wird. Bei der Sintertemperatur ist die Inertgasatmosphäre bevorzugt, da die Zerset
zung von SiC mehr oder weniger unterdrückt wird. Daher wird üblicherweise eine Gasatmosphäre von zum
Beispiel Ar, He oder Ne bei atmosphärischem Druck verwendet. Die Sinterdichte und die Mikrostruktur werden
mehr oder weniger verändert durch das Erhöhen/Erniedrigen der Temperatur zwischen 1800 und 2200°C in
zwei bis drei Schritten und durch Ändern des Beschickungszeitpunktes von Argongas in dem Sinterbrennofen
während des die Dichte erhöhenden Prozesses (Verdichtungsprozeß) oder durch den Füllfaktor des entfetteten
bzw. gereinigten Produktes im Graphitkessel. Aus diesem Grunde müssen die Programme bei 1800 bis 2200°C
überprüft werden, damit sie für den zu verwendenden individuellen Sinterbrennofen optimal sind. Das Sintern
bei hohen Temperaturen oberhalb 2200°C ist nicht bevorzugt, da nicht nur abnormales Kornwachstum der
SiC-Matrix stattfindet, sondern auch die Diffusion der Körner der zweiten Phasenkomponente so aktiv ist, daß
die Größe dieser Körner zunimmt. Nachdem die hohe Temperatur - wie oben beschrieben - über einen zuvor
bestimmten Zeitraum gehalten wurde, wird das resultierende Produkt vorzugsweise so schnell als möglich
abgekühlt. Wenn die Temperatur außergewöhnlich langsam über mehrere Tage abgesenkt wird, nimmt der
Streß ab, der sich in der SiC-Matrix um die Körner der zweiten Phasenkomponente ausbildet und damit nimmt
auch die Spannung ab, wobei der Wert der Bruchwiderstandsfähigkeit reduziert wird. Daher wird die Tempera
tur innerhalb einer Stunde vorzugsweise um bzw. auf mindestens etwa 1500°C abgesenkt.
Die Dichte des gesinterten Produktes, das wie zuvor beschrieben hergestellt ist, kann mittels Hippen (heiß
isostatischem Pressen) nach dem Sintern in einer Argonatmosphäre bei etwa 2000°C und 10⁹ Pa weiter erhöht
werden. In diesem Fall kann, anders als wenn ein gesintertes Produkt auf SiC-Basis unter Druck gesintert wird,
fast keine Korngrenzschicht oder ein Brechen der Korngrenzen zwischen der SiC-Matrix und den Körnern und
an der Grenzschicht zwischen der SiC-Matrix und der zweiten Phasenkomponente gefunden werden. Auf diese
Weise wird ein drucklos gesintertes Produkt auf SiC-Basis erhalten, das eine hohe Widerstandsfähigkeit und eine
hohe Bruchfestigkeit aufweist.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert:
144,3 g eines handelsüblichen α-SiC-Pulvers (α-SiC, UF-15 erhältlich von LONZA CO.) (Sauerstoffgehalt =
1,28 Gew.%) mit einer durchschnittlichen Korngröße von 0,8 µm und einer spezifischen Oberfläche von 15 m²/g
und 77,2 g eines handelsüblichen TaC-Pulvers (erhältlich von NIHON SHINKJNZOKU K.K.) Sauerstoffgehalt
= 0,13 Gew.%) mit einer durchschnittlichen Korngröße von 0,5 µm und einer maximalen Korngröße von 3,0 µm
wurden gemischt und eine Sinterprodukthauptkomponente, bestehend aus 90 mol% SiC und 10 mol% TaC
wurde hergestellt. 0,6 g eines amorphen B-Pulvers, entsprechend etwa 0,6 Atom% der Hauptkomponente des
gesinterten Produktes und 7,4 g (C-Gehalt = 4,4 g) eines Novolak-Harzes als C-Komponente wurden als
Sinterhilfsmittel zu der Hauptkomponente hinzugegeben. Die resultierende Mischung wurde zusammen mit
20 ml Äthylenglykol als Bindemittel zu 200 ml Aceton als Lösungsmittel unter Ausbildung einer Aufschlämmung
dazugegeben und diese Aufschlämmung wurde in einer Topfmühle 72 Stunden lang gemischt. Das Aceton wurde
bei Raumtemperatur getrocknet und die Mischung über einen 60 mesh-Filter zur Granulation gefiltert. Die
erhaltenen Körner wurden mittels Metallmodeln in eine 33 × 43 × 6 mm Platte geformt und einem CIP (Gummi
presse) bei 3 ton/cm² unterworfen. Die so erhaltene Platte wurde in einer Stickstoffatmosphäre einen halben
Tag lang auf 800°C erhitzt um den Binder und das Novolakharz zu zersetzen und freizusetzen, wodurch ein
entfettetes Produkt erhalten wurde. Das entfettete Produkt wurde in ein Graphitgefäß (Carbon Vessel) gebracht
und auf etwa 1000°C in einem Vakuumsinterbrennofen erhitzt und die Temperatur wurde mit einer Geschwin
digkeit von 250°C pro Stunde auf 1300°C erhöht. Nachdem die Temperatur etwa eine Stunde lang gehalten
wurde, bis sich die Reduktion des Vakuums zeigte, die durch die Gasfreisetzung hervorgerufen wird, wurde die
Temperatur mit einer Geschwindigkeit von 125°C pro Stunde auf 1450°C erhöht. Nachdem die Temperatur mit
einer Geschwindigkeit von 1000°C pro Stunde weiter auf 2000°C erhöht wurde, wurde Argongas in den
Brennofen gegeben und die Temperatur wurde 2 Stunden lang bei Normaldruck gehalten, wobei ein erfindungs
gemäßes drucklos gesintertes Produkt auf SiC-Basis erhalten wurde, das eine Dichte von 4,15 g/cm³ aufweist. In
dem so erhaltenen gesinterten Produkt wurde die maximale Größe der TaC-Körner auf etwa 3,5 µm gehalten
und die SiC-Matrix war so fein, daß sie eine durchschnittliche Korngröße von 5,0 µm aufwies, was etwa der Hälfte
der normalen Korngröße von etwa 10 µm entspricht. Da die zugegebene Menge der B-Komponente des
Sinterhilfsmittels nur 0,6 Atom% betrug und die Menge des gebildeten TaB₂ nur 0,3 mol% oder weniger war,
wurde eine Sinterdichte ohne Berücksichtigung dieser Werte berechnet. Auf diese Weise wurde eine Sinterdich
te von 93% der theoretischen Dichte berechnet.
Antibiege-Teststücke (3 × 4 × 33 mm) gemäß den JIS-Standards wurden aus dem gesinterten Produkt heraus
geschnitten und ein Festigkeitstest wurde mittels Dreipunkte-Biegen durchgeführt. Es wurde gefunden, daß die
Festigkeitswerte der Teststücke zufriedenstellend waren:
93 kg/mm² bei Raumtemperatur und 95 kg/mm² bei 1500°C und sogar noch 93 kg/mm² bei Raumtemperatur, nachdem 100 Stunden lang bei 1500°C eine statische Luftoxydation durchgeführt worden ist. Darüber hinaus wurde ein Widerstandsfähigkeitswert gemäß einer Identationsmikrofrakturmethode unter Verwendung einer Experimentalgleichung von Niihara et al berechnet. Als Ergebnis wurde ein Wert für die Widerstandsfähigkeit berechnet, der 5,7 MPa√m war. Die Oxydationszunahme in dem statischen Luftoxydationsversuch bei 1500°C für 100 Stunden betrug nur 0,2 mg/cm². Das bedeutet, daß das so erhaltene gesinterte Produkt auch in seiner Oxydationsbeständigkeit überlegen war. Die Ergebnisse dieser Messungen sind in der Tabelle 1 dargestellt.
93 kg/mm² bei Raumtemperatur und 95 kg/mm² bei 1500°C und sogar noch 93 kg/mm² bei Raumtemperatur, nachdem 100 Stunden lang bei 1500°C eine statische Luftoxydation durchgeführt worden ist. Darüber hinaus wurde ein Widerstandsfähigkeitswert gemäß einer Identationsmikrofrakturmethode unter Verwendung einer Experimentalgleichung von Niihara et al berechnet. Als Ergebnis wurde ein Wert für die Widerstandsfähigkeit berechnet, der 5,7 MPa√m war. Die Oxydationszunahme in dem statischen Luftoxydationsversuch bei 1500°C für 100 Stunden betrug nur 0,2 mg/cm². Das bedeutet, daß das so erhaltene gesinterte Produkt auch in seiner Oxydationsbeständigkeit überlegen war. Die Ergebnisse dieser Messungen sind in der Tabelle 1 dargestellt.
TaC-Pulver mit einer durchschnittlichen Korngröße und einer maximalen Korngröße wie in Tabelle 1 angege
ben, wurden in Mischungsverhältnissen wie in Tabelle 1 gezeigt, mit α-SiC-Pulvern gemischt ähnlich wie sie auch
in Beispiel 1 verwendet wurden. Auf diese Weise wurden die Hauptkomponenten des gesinterten Produktes
hergestellt. Wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden drucklos gesinterte Produkte auf SiC-Basis hergestellt, die
eine B-Komponente in den in Tabelle 1 angegebenen Längen enthalten. In jedem von diesen gesinterten
Produkten wurde die maximale Größe der TaC-Körner im wesentlichen auf der Größe des Ausgangsmaterials
gehalten und die SiC-Matrix war so fein, daß sie eine durchschnittliche Korngröße von 5,0 bis 4,7 µm aufwies.
Darüber hinaus betrug, wie in Tabelle 1 angegeben, die Sinterdichte 90% oder mehr der theoretischen Dichte.
Die Ergebnisse, die mittels Analyse des gesinterten Produktes nach den in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren
erhalten wurden, sind in Tabelle 1 angegeben. Wie sich dieser Tabelle 1 entnehmen läßt, weist jedes der gemäß
den Beispielen 2 bis 5 erhaltenen gesinterten Produkte eine Widerstandsfähigkeit von 3,0 MPa√m oder mehr auf
und die Festigkeit bei Raumtemperatur beträgt 55 kg/mm². Selbst nach 100 Stunden bei einer statischen
Luftoxydation bei 1500°C werden diese Eigenschaften nicht wesentlich verschlechtert und die Menge an
Oxydationszunahme betrug lediglich 0,6 mg/cm².
Das drucklos gesinterte Produkt auf SiC-Basis von Beispiel 3 wurde darüber hinaus einem Hippen in einer
Argonatmosphäre bei 2000°C und 10⁹ Pa unterworfen. Auf diese Weise wurde die Sinterdichte auf 95% des
theoretischen Wertes erhöht. Es muß bemerkt werden, daß fast keine Änderung der Korngröße des TaC und der
SiC-Matrix während des Hippens gefunden wurde. Das gesinterte Produkt wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben,
analysiert. Das gesinterte Produkt hatte eine zufriedenstellende Widerstandsfähigkeit von 4,9 MPa√m und bei
Raumtemperatur eine ausreichende Festigkeit von 92 kg/mm². Auch nach einer statischen Luftoxydation bei
1500°C für 100 Stunden zeigte das gesinterte Produkt noch eine Festigkeit von 90 kg/mm² und eine ausreichen
de Menge an Oxydationszunahme von 0,1 mg/mm².
TaC-Pulver mit der in Tabelle 1 angegebenen durchschnittlichen Korngröße und der maximalen Korngröße
werden mit α-SiC-Pulvern analog denen, wie sie in Beispiel 1 verwendet wurden, zu Mischungen wie ebenfalls in
Tabelle 1 angegeben, vermischt und so die Hauptkomponenten des Sinterproduktes hergestellt. Dementspre
chend wurden, dem Verfahren von Beispiel 1 folgend, nicht gepreßte gesinterte Produkte auf SiC-Basis herge
stellt, die eine B-Komponente in Mengen enthielten, wie dies in Tabelle 1 angegeben ist. Die Ergebnisse, die, wie
in Beispiel 1 beschrieben, an den so gewonnenen gesinterten Produkten erhalten werden, sind ebenfalls in
Tabelle 1 angegeben. Wie daraus ersichtlich ist, zeigen die Produkte der Vergleichsbeispiele 1 und 2 lediglich
eine geringe Festigkeit bei Raumtemperatur von weniger als 55 kg/mm² und eine niedrige Widerstandsfähigkeit
von 3,0 MPa√m, das heißt, daß der Effekt der TaC-Zugabe nicht erhalten wurde. In dem gesinterten Produkt des
Vergleichsbeispieles 3 sind die Eigenschaften bezüglich der Festigkeit derart erniedrigt, daß diese nur noch
35 kg/mm² betragen und die Menge an Oxydationszunahme war, nachdem eine 100stündige Luftoxydation bei
1500°C durchgeführt wurde, groß, und betrug 0,8 mg/cm² betrug. Dies bedeutet, daß das gesinterte Produkt in
seiner Oxydationsbeständigkeit schlechter ist.
Unter Verwendung von Ausgangsmaterialien analog denen von Beispiel 4 wurde nach den gleichen Verfahren
eine Hauptkomponente des gesinterten Produktes hergestellt. Danach wurde durch heißes Pressen ein gesinter
tes Produkt auf SiC-Basis hergestellt, das den gleichen Gehalt der B-Komponente wie in Beispiel 4 aufwies. Die
Analyse wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt und ist in Tabelle 1 angegeben. Danach weist das
gesinterte Produkt dieses Vergleichsbeispieles lediglich eine Festigkeit von 61 kg/mm² bei Raumtemperatur auf
und der Wert der Widerstandsfähigkeit beträgt lediglich 3,9 MPa√m. Nach der Durchführung des Luftoxydation
stestes für 100 Stunden bei 1500°C nahm die Festigkeit des gesinterten Produktes deutlich auf einen Wert von
47 kg/mm² ab.
Ein ohne Pressen gesintertes SiC-Produkt wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt, jedoch mit der
Ausnahme, daß das TaC-Pulver eine durchschnittliche Korngröße von 3,5 µm und eine maximale Korngröße von
10 µm aufwies. In dem so erhaltenen gesinterten Produkt betrug die durchschnittliche Korngröße der SiC-Matrix
5,3 µm, das heißt, daß die maximale Korngröße der TaC-Körner größer war als die durchschnittliche Korngröße
der SiC-Matrix. Das Produkt wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, analysiert und die Ergebnisse sind in Tabelle
angegeben. Wie daraus ersichtlich ist, zeigt das gesinterte Produkt dieses Vergleichsbeispieles eine schlechtere
Festigkeit als dasjenige von Beispiel 1. Darüber hinaus zeigt es nach einer statischen Luftoxydation bei 1500°C
für 100 Stunden nur noch eine Festigkeit von 49 kg/mm².
Analog der Vorgehensweise von Beispiel 5 wird eine Hauptkomponente des gesinterten Produktes hergestellt
mit der Ausnahme, daß als Ausgangsmaterial ein TaC-Pulver verwendet wird, das eine maximale Korngröße von
4,3 µm aufweist und 4,7 mol% NbC enthält. Danach wird ein drucklos gesintertes Produkt, wie in Beispiel 5
beschrieben, hergestellt. Das so erhaltene Produkt weist eine maximale Korngröße des TaC von 4,4 µm auf und
die SiC-Matrix war so fein, daß sie eine durchschnittliche Korngröße von 4,6 µm aufwies. Darüber hinaus wurde
die Sinterdichte auf 92% des theoretischen Wertes erhöht. Das Produkt wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben,
analysiert und die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben. Wie daraus zu entnehmen ist, weist das Produkt dieses
Beispieles eine ausreichende Festigkeit von 95 kg/mm² und eine ausreichende Widerstandsfähigkeit von 5,8
MPa√m auf. Sogar nachdem ein statischer Luftoxydationstest bei 1500°C für 100 Stunden durchgeführt wurde,
zeigte das gesinterte Produkt eine hohe Festigkeit von 89 kg/mm² und eine geringe Menge an Oxydationszunah
me von 0,7 mg/cm².
Eine Hauptkomponente des gesinterten Produktes wurde, wie in Beispiel 5 beschrieben, hergestellt mit der
Ausnahme, daß ein TaC-Pulver als Ausgangsmaterial verwendet wurde, welches eine maximale Korngröße von
4,2 µm aufwies und welches 50 mol% an NbC enthielt. Das drucklos gesinterte Produkt wurde, wie in Beispiel 5
beschrieben, hergestellt und analog dem Beispiel 1 analysiert. Wie der Tabelle 1 zu entnehmen ist, weist das
gesinterte Produkt dieses Vergleichsbeispiels nur eine geringe Dichte von 89%, eine Widerstandsfähigkeit von
4,1 MPa√m und eine Festigkeit bei Raumtemperatur von 51 kg/mm² auf. Nachdem der statische Oxydationstest
(100 Stunden bei 1500°C) durchgeführt wurde, beträgt die Festigkeit nur noch 37 kg/mm² und die Menge an
Oxydationszunahme ist 1,5 mg/cm². Dies bedeutet, daß auf diese Weise keine zufriedenstellenden Eigenschaften
erhalten werden können.
27,5 g eines handelsüblichen NbB₂-Pulvers (erhältlich von NIHON SHINKINZOKU K.K.) (Sauerstoffgehalt
= 0,78 g.%) mit einer durchschnittlichen Korngröße von 0,98 µm und einer maximalen Korngröße von 3,0 µm
werden mit 150,8 g eines α-SiC-Pulvers ähnlich dem von Beispiel 1 gemischt. Auf diese Weise wird eine
Hauptkomponente des gesinterten Produktes hergestellt, die aus 94 mol% SiC und 6 mol% NbB₂ besteht. Ein
erfindungsgemäßes gesintertes SiC-Produkt mit einer Dichte von 3,39 g/cm³ wurde, wie in Beispiel 1 beschrie
ben, hergestellt mit der Ausnahme, daß 8,2 g Novolakharz (C-Gehalt = 4,8 g) zugegeben wurde. In dem so
erhaltenen gesinterten Produkt wurde die maximale Korngröße des NbB₂ auf 3,0 µm gehalten und die SiC-Ma
trix war sehr fein und hatte eine durchschnittliche Korngröße von 4,6 µm, was etwa der Hälfte der üblichen
Korngröße von etwa 10 µm entspricht. Da die zugesetzte Menge der B-Komponente des Sinterhilfsmittels sehr
gering war (0,6 Atom%), konnte die Sinterdichte berechnet werden, ohne diesen Wert zu berücksichtigen. Auf
diese Weise wurde die Sinterdichte auf 99% der theoretischen Dichte berechnet.
Stücke für den Anti-Biege-Test (3 × 4 × 33 mm) wurden entsprechend dem JIS-Standard von dem so erhalte
nen gesinterten Produkt herausgeschnitten und ein Festigkeitstest mittels einer Dreipunkt-Biegung durchge
führt. Es wurde gefunden, daß das gesinterte Produkt eine ausreichende Festigkeit von 71 kg/mm² bei Raum
temperatur und von 69 kg/mm² bei 1500°C aufwies. Nach der Durchführung des Tests der statischen Luftoxyda
tion für 100 Stunden bei 1500°C zeigte das gesinterte Produkt immer noch einen ausreichenden Festigkeitswert
von 67 kg/mm² bei Raumtemperatur. Darüber hinaus wurde ein Widerstandsfähigkeitswert gemäß der Identa
tion-Mikrofrakturmethode unter Verwendung der experimentellen Gleichung von Niihara et al berechnet. Die
so berechnete Widerstandsfähigkeit zeigte den hohen Wert von 3,8 MPa√m. Die Menge der Oxydationszunahme
bei dem Test der statischen Luftoxydation bei 1500°C für 100 Stunden war gering und betrug 0,26 mg/cm². Dies
bedeutet, daß das gesinterte Produkt auch bezüglich der Oxydationsbeständigkeit überlegen ist. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle 2 zusammengefaßt
17,4 g eines handelsüblichen VB₂-Pulvers (erhältlich von NIHON SHINKINZOKU K.K.) (Sauerstoffgehalt =
0,78 g.%) mit einer durchschnittlichen Korngröße von 1,25 µm und einer maximalen Korngröße von 2,9 µm
wurden mit 150,2 g eines α-SiC-Pulvers analog dem von Beispiel 1 gemischt und so eine Sinterprodukt-Haupt
komponente hergestellt, die aus 94 mol%/ SiC und 6 mol% VB₂ besteht. Ein erfindungsgemäßes drucklos
gesintertes SiC-Produkt mit einer Dichte von 3,26 g/cm³ wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt, jedoch
mit der Ausnahme, daß 8,1 g eines Novolakharzes (C-Gehalt = 4,8 g) zugesetzt wurde. In dem so erhaltenen
gesinterten Produkt wurde die maximale Größe der VB₂-Körner auf 2,9 µm gehalten und die SiC-Matrix war
sehr fein und zeigte eine maximale Korngröße von 4,7 µm, was etwa der Hälfte der normalen durchschnittlichen
Korngröße von etwa 10 µm entspricht. Da die zugesetzte Menge der B-Komponente eines Sinterhilfsmittels sehr
gering war (0,6 Atom%), konnte die Sinterdichte ohne Berücksichtigung dieses Wertes berechnet werden. Die so
berechnete Sinterdichte betrug 98% des theoretischen Wertes.
Stücke für den Anti-Biege-Test (3 × 4 × 33 mm) gemäß dem JIS-Standard werden von dem erhaltenen gesin
terten Produkt ausgeschnitten und es wird ein Festigkeitstest mittels Dreipunkt-Biegen durchgeführt. Das
gesinterte Produkt zeigte einen ausreichenden Festigkeitswert von 70 kg/mm² bei Raumtemperatur und von
68 kg/mm² bei 1500°C. Auch nachdem eine statische Luftoxydation bei 1500°C für 100 Stunden durchgeführt
wurde, zeigte das gesinterte Produkt noch die ausreichende Festigkeit von 67 kg/mm² bei Raumtemperatur.
Darüber hinaus wurde die Widerstandsfähigkeit unter Verwendung der Experimentalgleichung von Niihara et aI
berechnet. Die berechnete Widerstandsfähigkeit war hoch und betrug 3,8 MPa7m. Die Menge der Oxydations
zunahme während der 100 Stunden bei 1500°C des statischen Luftoxydationstestes war sehr gering und betrug
0,16 mg/cm². Dies bedeutet, daß das gesinterte Produkt eine überlegene Oxydationsbeständigkeit aufweist. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben.
46,72 g eines handelsüblichen WB-Pulvers (erhältlich von NIHON SHINKINZOKU K.K.) (Sauerstoffgehalt
= 0,30 g.%) mit einer durchschnittlichen Korngröße von 1,5 µm und einer maximalen Korngröße von 3,2 µm
werden mit 150,2 g eines α-SiC-Pulvers analog demjenigen von Beispiel 1 gemischt und auf diese Weise wird
eine Hauptkomponente des gesinterten Produktes hergestellt, bestehend aus 94 mol% SiC und 6 mol% WB. Ein
erfindungsgemäßes drucklos gesintertes SiC-Produkt mit einer Dichte von 3,68 g/cm³ wurde analog Beispiel 1
hergestellt mit der Ausnahme, daß 8,0 g eines Novolak-Harzes (C-Gehalt = 4,7 g) zugesetzt wurde. In dem so
erhaltenen gesinterten Produkt wurde die Größe der WB-Körner auf 3,2 µm gehalten und die SiC-Matrix war
sehr fein und wies eine durchschnittliche Korngröße von 4,5 µm auf, was etwa der Hälfte der normalen durch
schnittlichen Korngröße von etwa 10 µm entspricht. Da die zugesetzte Menge an B-Komponente des Sinterhilfs
mittels sehr gering war (0,6 Atom%), wurde die Sinterdichte ohne Berücksichtigung dieses Wertes berechnet.
Die so berechnete Sinterdichte betrug 96% des theoretischen Wertes.
Stücke für den Anti-Biege-Test (3 × 4 × 33 mm) gemäß den JIS-Standards wurden von dem so erhaltenen
gesinterten Produkt herausgeschnitten, und es wurde ein Festigkeitstest durch Dreipunkt-Biegen durchgeführt.
Das gesinterte Produkt zeigte einen ausreichenden Festigkeitswert von 68 kg/mm² bei Raumtemperatur und
von 67 kg/mm² bei 1500°C. Auch nach der Durchführung einer statischen Luftoxydation bei 1500°C für 100
Stunden zeigte das gesinterte Produkt noch einen ausreichenden Festigkeitswert von 66 kg/mm² bei Raumtem
peratur. Darüber hinaus wurde ein Festigkeitswert gemäß der Identationsmikrofrakturmethode unter Verwen
dung einer experimentellen Gleichung von Niihara et al berechnet. Der so berechnete Widerstandsfähigkeits
wert war hoch und betrug 3,7 MPa√m. Die Menge an Oxydationszunahme bei dem statischen Luftoxydationstest
bei 1500°C für 100 Stunden war gering und betrug 0,11 mg/cm². Dies bedeutet, daß das gesinterte Produkt auch
in der Oxydationsbeständigkeit überlegen ist. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.
Borid-Pulver mit den in Tabelle 2 angegebenen maximalen Korngrößen wurden in Mischungsverhältnissen,
wie in Tabelle 2 angegeben, mit einem α-SiC-Pulver analog dem von Beispiel 1 gemischt, wobei die Hauptkom
ponenten des gesinterten Produktes hergestellt wurden. Ein erfindungsgemäßes drucklos gesintertes Produkt
auf SiC-Basis wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt. In jedem der so erhaltenen gesinterten Produkte,
die einen Anteil an Borid-Körnern von 12 mol% oder weniger aufwiesen, wurde die maximale Korngröße der
Borid-Körner im wesentlichen auf dem Wert des Ausgangsmaterials gehalten und die SiC-Matrix war sehr fein
und hatte eine durchschnittliche Korngröße von 4,0 bis 4,9 µm. In jedem der gesinterten Produkte, deren
Mischungsanteil an Borid-Körnern 24 mol% betrug, war, obwohl die Größe der Borid-Körner zunahm, die
maximale Größe der Körner gleich oder geringer der durchschnittlichen Korngröße der SiC-Matrix. Die
Sinterdichte betrug dabei 95% oder mehr des theoretischen Wertes, wie aus Tabelle 2 ersichtlich ist. Die analog
den Beispiel 1 am gesinterten Produkt erhaltenen Analysenergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt. Wie daraus
ersichtlich ist, zeigt jedes der gesinterten Produkte der Beispiele 11 bis 26 einen Zähigkeitswert von 3,0 MPa√m
oder mehr und eine Festigkeit bei Raumtemperatur von mindestens 55 kg/mm². Auch nachdem bei 1500°C für
100 Stunden lang ein statischer Luftoxydationstest durchgeführt wurde, konnten keine Degradationseigenschaf
ten aufgefunden werden und die Menge an Oxydationszunahme war sehr gering und betrug 0,5 mg/cm².
Die drucklos gesinterten Produkte der Beispiele 8 und 9 wurden zusätzlich noch einer Hipp-Prozedur in einer
Argonatmosphäre bei 2000°C und 10⁹ Pa unterzogen. Auf diese Weise wurde eine hohe Dichte von 99% des
theoretischen Wertes bei jedem dieser beiden Produkte erhalten. Darüber hinaus wurde auch fast keine Ände
rung in der Korngröße des Borides und der SiC-Matrix gefunden. Die gesinterten Produkte wurden, wie in
Beispiel 1 beschrieben, analysiert. Wie aus Tabelle 2 ersichtlich ist, zeigt jedes gesinterte Produkt eine Wider
standsfähigkeit von 3,9 MPa√m und eine Festigkeit bei Raumtemperatur von 75 kg/mm² oder mehr. Auch
nachdem ein statischer Luftoxydationstest bei 1500°C 100 Stunden lang durchgeführt wurde, zeigte jedes
gesinterte Produkt noch die ausreichende Festigkeit von 70 kg/mm² oder sogar noch mehr. Die Menge an
Oxydationszunahme war gering und betrug 0,25 mg/cm².
Borid-Pulver mit der in Tabelle 2 angegebenen maximalen Korngröße wurden zu Mischungsverhältnissen,
wie ebenfalls in Tabelle 2 angegeben, mit einem Siliciumpulver analog demjenigen von Beispiel 1 gemischt und
so die Hauptkomponenten des Sinterproduktes hergestellt. Gemäß dem Beispiel 1 wurde ein druckloses SiC-
Sinterprodukt hergestellt. Die Analyse des Produktes wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt und ist
in Tabelle 2 angegeben. Wie daraus ersichtlich ist, zeigt jedes der gesinterten Produkte der Vergleichsbeispiele 7,
8, 10 und 12 geringe Werte für die Festigkeit bei Raumtemperatur und der Widerstandsfähigkeit, die nur
geringer als 55 kg/mm² und geringer als 3,0 MPa√m waren. Dies bedeutet, daß durch die Borid-Zugabe keine
Wirkung erzielt wurde. In jedem der gesinterten Produkte der Vergleichsbeispiele 9, 11 und 13 nahmen die
Eigenschaften wie Festigkeit ab und betrugen weniger als 55 kg/mm und die Menge der Oxydationszunahme
nach einer statischen Luftoxydation bei 1500°C für 100 Stunden war sehr groß. Das heißt, daß die gesinterten
Produkte eine schlechte Oxydationsbeständigkeit aufwiesen.
Analog dem in Beispiel 1 verschriebenen Verfahren wurden mit Ausgangsmaterialen, wie sie in Beispiel 8 und
13 verwendet wurden, die Hauptkomponenten des Sinterproduktes hergestellt und es wurde mittels heißem
Pressen ein SiC-Sinterprodukt hergestellt. Das Produkt wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, analysiert und die
Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt. Wie daraus ersichtlich ist, zeigt das gesinterte Produkt des Vergleichs
beispieles 14 eine geringe Festigkeit von lediglich 67 kg/mm² bei Raumtemperatur, die nach Durchführung eines
statischen Luftoxydationstestes bei 1500°C für 100 Stunden außergewöhnlich stark auf einen Wert von 47 kg/
mm² reduziert ist. In dem gesinterten Produkt des Vergleichsbeispieles 15 war die maximale Größe der Borid-
Körner größer als die durchschnittliche Korngröße der SiC-Matrix. Nach Durchführung eines statischen Luft
oxydationstests (1500°C, 100 Stunden) war die Festigkeit des Sinterproduktes auf 36 kg/mm² verringert und die
Menge an Oxydationszunahme war sehr groß und betrug 1,50 mg/cm². Das heißt, daß das Sinterprodukt eine
außergewöhnlich schlechte Oxydationsbeständigkeit aufweist.
Ein drucklos gesintertes SiC-Produkt wurde, wie in Beispiel 14 beschrieben, hergestellt, jedoch mit der
Ausnahme, daß ein NbB₂-Pulver verwendet wurde, das eine maximale Korngröße von 4,0 µm aufwies und das
nicht zuvor von den groben Körnern befreit wurde. In dem so erhaltenen Sinterprodukt war die durchschnittli
che Korngröße der SiC-Matrix 4,3 µm und die maximale Korngröße der NbB₂-Körner betrug 9,0 µm, das heißt,
daß die maximale Korngröße des NbB₂ größer war als die durchschnittliche Größe der Körner in der SiC-Ma
trix. Die an dem so erhaltenen Produkt gemäß dem Beispiel 1 durchgeführten Analysen sind in Tabelle 2
angegeben. Daraus ist ersichtlich, daß das gesinterte Produkt dieses Vergleichsbeispieles bezüglich der Festig
keit schlechter ist als dasjenige von Beispiel 14. Auch nachdem ein statischer Oxydationstest durchgeführt wurde
(1500°C/100 Stunden), war die Festigkeit auf einen extremen Wert von nur 39 kg/mm² verringert.
Ein drucklos gesintertes SiC-Produkt wurde, wie in Beispiel 17 hergestellt, jedoch mit der Ausnahme, daß ein
VB₂-Pulver mit einer maximalen Korngröße von 7,6 µm verwendet wurde, das zuvor nicht von groben Körnern
befreit worden ist. In dem so erhaltenen Sinterprodukt betrug die durchschnittliche Korngröße in der SiC-Ma
trix 4,7 µm, das heißt die maximale Korngröße des VB₂ war größer als die durchschnittliche Korngröße in der
SiC-Matrix. Die Ergebnisse der analog Beispiel 1 durchgeführten Analyse sind in Tabelle 2 angegeben. Wie
daraus ersichtlich ist, zeigt das Sinterprodukt dieses Vergleichsbeispieles eine schlechtere Festigkeit als Beispiel
17. Darüber hinaus beträgt die Festigkeit, nachdem ein statischer Luftoxydationstest durchgeführt wurde
(1500°C/100 Stunden) nur noch den reduzierten Wert von 49 kg/mm².
Ein drucklos gesintertes SiC-Produkt wurde analog dem Beispiel 22 hergestellt mit der Ausnahme, daß ein
WB-Pulver mit einer maximalen Korngröße von 2,9 µm verwendet wurde und das auch nicht von seinen groben
Körnern vor der Verwendung befreit worden ist. In dem so erhaltenen Sinterprodukt betrug die durchschnittli
che Korngröße der SiC-Matrix 4,3 µm, das heißt daß die maximale Korngröße des VB₂ größer war als die
durchschnittliche Korngröße der SiC-Matrix. Die Analyse an diesem Sinterprodukt wurde, wie in Beispiel 1
beschrieben, durchgeführt und ist in Tabelle 2 angegeben. Wie daraus ersichtlich ist, zeigt dieses Sinterprodukt
schlechtere Werte bezüglich der Festigkeit als dasjenige von Beispiel 22. Auch nach Durchführung eines
statischen Luftoxydationstestes (1500°C/100 Stunden) nahm die Festigkeit stark auf einen Wert von 53 kg/mm²
ab.
Wie zuvor detailliert beschrieben, wird erfindungsgemäß ein dichtes drucklos gesintertes Produkt auf SiC-Ba
sis bereitgestellt, welches eine hohe Widerstandsfähigkeit, eine hohe Festigkeit und eine hohe Oxydationsbestän
digkeit aufweist.
Claims (9)
1. Verfahren zum Herstellen eines drucklos gesinterten
Produktes auf SiC-Basis, umfassend:
eine Sinterprodukt-Hauptkomponente, enthaltend Körner von zumindest einem Additiv, ausgewählt aus der Grup pe bestehend aus TaC, NbB₂, VB₂ und WB, und als Rest eine SiC-Matrix bildende gesinterte SiC-Körner, und eine Sinterhilfsmittel-Komponente, wobei:
die Additivkörner eine maximale Korngröße aufweisen, die nicht größer ist als die durchschnittliche Korn größe der gesinterten SiC-Körner von 5 µm oder weni ger und das Sinterprodukt einen auf seine Hauptkompo nente bezogenen Restsauerstoffgehalt von 0,2 Atom% oder weniger aufweist,
gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschrit te:
Evakuieren und allmähliches Erhöhen der Temperatur der Komponenten bis in den Bereich von 1200°C bis 1450°C, bis das Va kuum einen bestimmten reduzierten Wert angenommen hat, der durch Gasfreisetzung hervorgerufen wird, und Erhöhen der Dichte des resultierenden Produkts in ei nem Vakuum oder einer Inertgasatmosphäre für 1 bis 3 Stunden, während die Temperatur im Bereich von 1800°C bis 2200°C gehalten wird.
eine Sinterprodukt-Hauptkomponente, enthaltend Körner von zumindest einem Additiv, ausgewählt aus der Grup pe bestehend aus TaC, NbB₂, VB₂ und WB, und als Rest eine SiC-Matrix bildende gesinterte SiC-Körner, und eine Sinterhilfsmittel-Komponente, wobei:
die Additivkörner eine maximale Korngröße aufweisen, die nicht größer ist als die durchschnittliche Korn größe der gesinterten SiC-Körner von 5 µm oder weni ger und das Sinterprodukt einen auf seine Hauptkompo nente bezogenen Restsauerstoffgehalt von 0,2 Atom% oder weniger aufweist,
gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschrit te:
Evakuieren und allmähliches Erhöhen der Temperatur der Komponenten bis in den Bereich von 1200°C bis 1450°C, bis das Va kuum einen bestimmten reduzierten Wert angenommen hat, der durch Gasfreisetzung hervorgerufen wird, und Erhöhen der Dichte des resultierenden Produkts in ei nem Vakuum oder einer Inertgasatmosphäre für 1 bis 3 Stunden, während die Temperatur im Bereich von 1800°C bis 2200°C gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß das Sinterhilfsmittel eine
Borverbindung enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß es die Borverbindung in einer Menge von 0,06
bis 5,0 Atom% bezogen auf Boratome, enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß es die Borverbindung in einer Menge von
0,06 bis 1,0 Atom% bezogen auf Boratome, enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß es die Borverbindung in einer Menge von 0,06
bis 0,6 Atom%, bezogen auf Boratome, enthält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß das Sinterhilfsmittel eine
Kohlenstoffverbindung enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß es die Kohlenstoffverbindung in einer Menge
von 5 Atom%, bezogen auf die Kohlenstoffatome, ent
hält.
8. Verfahren nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Additiv
TaC ist und in einer Menge von 0,06 bis 15 mol% in
der Hauptkomponente vorliegt.
9. Verfahren nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Additiv
Borid ist und in einer Menge von 0,06 bis 25 mol% in
der Hauptkomponente vorliegt.
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---|---|---|---|
JP21142689 | 1989-08-18 | ||
JP23986289 | 1989-09-18 | ||
JP2027159A JPH03174363A (ja) | 1989-08-18 | 1990-02-08 | SiC基非加圧焼結体 |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4026127A1 DE4026127A1 (de) | 1991-02-21 |
DE4026127C2 true DE4026127C2 (de) | 1997-09-04 |
Family
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Country | Link |
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DE (1) | DE4026127C2 (de) |
Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
DE102005017192A1 (de) * | 2005-04-13 | 2006-10-19 | Forschungszentrum Jülich GmbH | Vorrichtung sowie Verfahren zur Messung der stabilen Isotopenverhältnisse von Sauerstoff, Wasserstoff und Stickstoff aus anorganischen und organischen Verbindungen sowie die Bestimmung der quantitativen elementaren Zusammensetzung der Verbindungen |
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US20200198007A1 (en) * | 2018-12-25 | 2020-06-25 | Canon Kabushiki Kaisha | Article including silicon carbide and method of manufacturing same |
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JPS58209084A (ja) * | 1982-05-28 | 1983-12-05 | 株式会社日立製作所 | 直熱形ヒ−タ材 |
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- 1990-08-15 US US07/567,811 patent/US5179050A/en not_active Expired - Fee Related
- 1990-08-17 DE DE4026127A patent/DE4026127C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE102005017192A1 (de) * | 2005-04-13 | 2006-10-19 | Forschungszentrum Jülich GmbH | Vorrichtung sowie Verfahren zur Messung der stabilen Isotopenverhältnisse von Sauerstoff, Wasserstoff und Stickstoff aus anorganischen und organischen Verbindungen sowie die Bestimmung der quantitativen elementaren Zusammensetzung der Verbindungen |
DE102005017192B4 (de) * | 2005-04-13 | 2013-11-14 | Forschungszentrum Jülich GmbH | Vorrichtung sowie Verfahren zur Messung der stabilen Isotopenverhältnisse von Sauerstoff, Wasserstoff und Stickstoff aus anorganischen und organischen Verbindungen sowie zur Bestimmung der quantitativen elementaren Zusammensetzung der Verbindungen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4026127A1 (de) | 1991-02-21 |
US5179050A (en) | 1993-01-12 |
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Legal Events
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