DE4025711A1 - Oeffnungsfaehiges dach - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein öffnungsfähiges Dach mit mehreren verschiebbaren (beweglichen) Dachelementen, welche von oben betrachtet teilweise Sektorform aufweisen und welche auf einem gebogenen Weg um eine mittlere Drehachse schwenkbar sind. Das öffnungsfähige Dach kann bevorzugt für ein Gebäude verwendet werden, das einen großen Innenraum hat, beispiels­ weise für ein Stadion.

Öffnungsfähige Dächer sind erwünscht, da sie Sonnenlicht, Frischluft und ein Gefühl von Freiheit vermitteln, wenn sie geöffnet sind. Ferner schützen sie in geschlossenem Zustand den Innenraum gegen Witterungseinflüsse. Verschiedene Arten von öffnungsfähigen Dächern sind bislang vorgeschlagen und entwickelt worden.

Bei den meisten bekannten öffnungsfähigen Dächern ergeben sich jedoch die folgenden Schwierigkeiten: Die Formen der beweglichen Dachelemente und der Bewegungs­ mechanismus für die Bewegung der Dachelemente sind kompli­ ziert ausgebildet. Der Öffnungsteil ist in den öffnungs­ fähigen Dächern zwangsläufig schmal ausgebildet, und die Stützeinrichtung zum Abstützen der beweglichen Dachelemente muß hochkonzentrierten Belastungen, welche von den bewegli­ chen Dachelementen ausgehen, widerstehen. Da die meisten öffnungsfähigen Dächer bewegliche Dachelemente mit großen Abmessungen aufweisen, sind die Bewegungsstrecken der beweg­ lichen Dachelemente äußerst lang. Die Lageänderungen der Schwerpunkte der beweglichen Dachelemente sind daher sehr groß. Demgemäß ist die Stabilität des Gesamtaufbaus bei der Bewegung der beweglichen Dachelemente zwangsläufig niedrig.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein öffnungsfähiges Dach zu schaffen, bei dem die Stabilität der beweglichen Dach­ elemente bei der Bewegung verbessert ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst, wobei in den Unteransprüchen vorteil­ hafte Weiterbildungen der Erfindung gekennzeichnet sind.

In vorteilhafter Weise wird durch die Erfindung ein öffnungs­ fähiges Dach geschaffen, bei dem die Gestaltungen der beweg­ lichen Dachelemente und der Transportmechanismus zur Bewegung der Dachelemente einfach ausgebildet sind.

Das öffnungsfähige Dach gemäß der Erfindung enthält mehrere schwenkbare Dachelemente und wenigstens ein linear bewegli­ ches Dachelement. Jedes der drehbaren bzw. schwenkbaren Dachelemente besitzt in einer zweidimensionalen Projektion eine im wesentlichen sektorförmige Gestaltung. Dieser sektor­ förmige Aufbau der schwenkbaren Dachelemente besitzt einen radial außenliegenden Rand. Die jeweiligen außenliegenden Ränder der schwenkbaren Dachelemente sind auf einem äußeren bogenförmigen Träger abgestützt. Demgemäß kann jedes schwenk­ bare bzw. drehbare Dachelement um eine Achse des bogenförmi­ gen Trägers gedreht bzw. geschwenkt werden, um einen sektor­ förmigen Teil der Öffnung des Daches zu schließen oder zu öffnen. Diese Schwenkbewegung wird durch den gebogenen Träger bzw. durch die gebogene Abstützung für die schwenk­ baren Dachelemente bestimmt. Das linear bewegliche Dach­ element hat in bevorzugter Weise eine im wesentlichen V-förmige Gestalt. Die V-förmigen Ränder des linear bewegli­ chen Dachelementes wirken mit dem gebogenen Träger in der Weise zusammen, daß eine sektorförmige Öffnung gebildet wird. Das linear bewegliche Dachelement ist auf mehreren geradli­ nigen Trägern bzw. Abstützungen abgestützt, so daß ein grö­ ßerer Teil der Dachöffnung geöffnet und geschlossen werden kann als der sektorförmige Öffnungsteil.

Da bei diesem Dachaufbau das linear bewegliche Dachelement auf mehreren geradlinig verlaufenden Schienen abgestützt sein kann, ist die Stabilität des linear beweglichen Dach­ elementes bei seiner Bewegung verbessert.

Da die schwenkbaren Dachelemente auf einem bogenförmigen Träger bzw. eine bogenförmige Abstützung abgestützt sind, läßt sich die Belastung, welche von den beweglichen Dach­ elementen ausgeht, wirkungsvoll auf Schienen übertragen. Folglich wird die Stabilität des gesamten Dachaufbaus ver­ bessert.

Ferner läßt sich der Bereich zum Unterbringen der schwenk­ baren Dachelemente verringern, da mehrere schwenkbare Dach­ elemente vorgesehen sind. Die mehreren schwenkbaren Dach­ elemente können nämlich in einander überlappender Anordnung untergebracht werden. Die bogenförmigen Abstände, auf denen die schwenkbaren Dachelemente sich bewegen, können daher kom­ pakt ausgebildet sein. Da die Lageänderungen der Schwerpunkte der schwenkbaren Dachelemente gering ist, läßt sich auch die Stabilität der schwenkbaren Dachelemente bzw. der beweglichen Dachelemente bei ihrem Transport verbessern.

Da mehrere schwenkbare Dachelemente vorgesehen sind und ferner das linear bewegliche Dachelement vorgesehen ist, lassen sich die Formen der schwenkbaren Dachelemente und der Bewegungsmechanismus für die Bewegung dieser Dachelemente vereinfachen und kompakt ausbilden. Der Herstellungsaufwand und die Herstellungskosten für die Dachelemente und den Be­ wegungsmechanismus können daher gesenkt werden.

In bevorzugter Weise kann das öffnungsfähige Dach wenigstens ein feststehendes Dachelement aufweisen, das an einer Seite der größeren Öffnung vorgesehen ist. Das feststehende Dach­ element definiert dabei in bevorzugter Weise einen V-förmigen Öffnungsteil. Die geradlinigen Träger bzw. Abstützungen sind für das feststehende Dachelement vorgesehen. Das linear be­ wegliche Dachelement kann zur Unterbringung der schwenkbaren Dachelemente dienen, so daß alle, d.h. das linear bewegliche Dachelement als auch die schwenkbaren Dachelemente über und/oder unter dem festangeordneten Dachelement untergebracht werden können bei geöffnetem Dach.

Da bei geöffnetem Dach die beweglichen Dachelemente oberhalb und/oder unterhalb des feststehenden Dachelementes unterge­ bracht werden können, ist der Öffnungsteil des Daches breiter als bei herkömmlichen öffnungsfähigen Dächern. Dies ermög­ licht, daß dem Publikum im Stadion bzw. in dem Gebäude, über welchem das Dach angeordnet ist, ein größeres Gefühl von Freiheit vermittelt wird.

In bevorzugter Weise kann jedes der Dachelemente, d.h. das feststehende Dachelement sowie die linear beweglichen und schwenkbaren Dachelemente eine Form aufweisen, die einem Kugelschalenquerschnitt entspricht, wobei ein Querschnitts­ teil entfernt ist, d.h. die Dachelemente besitzen bevorzugt die Form von Zonen von Kugelschalen, so daß der Gesamtaufbau des öffnungsfähigen Daches in geschlossenem Zustand domför­ mig ausgebildet ist.

Ferner kann in bevorzugter Weise das linear bewegliche Dach­ element einen mittleren Träger bzw. eine mittlere Abstützung aufweisen, wobei dieser mittlere Träger bzw. diese mittlere Abstützung die Mittelachse bestimmt. Alle schwenkbaren Dach­ elemente sind in bevorzugter Weise durch diesen mittleren Träger abgestützt und um diesen mittleren Träger schwenkbar angeordnet.

Ferner können in bevorzugter Weise mehrere Antriebsmittel unterhalb der äußeren Ränder der linear beweglichen und schwenkbaren Dachelemente vorgesehen sein, wobei das linear bewegliche Dachelement auf den geradlinig verlaufenden Träger über die Antriebsmittel abgestützt ist und die schwenkbaren Dachelemente auf den gebogenen Trägern über die Antriebsmittel schwenkbar und antreibbar abgestützt sind.

Anhand der Figuren wird die Erfindung noch näher erläutert: Es zeigt:

Fig. 1 eine Draufsicht auf ein öffnungsfähiges Dach, das ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist, wobei das Dach in geschlossenem Zustand dargestellt ist;

Fig. 2 eine Draufsicht auf das öffnungsfähige Dach in Fig. 1, wobei das Dach in geöffnetem Zustand dar­ gestellt ist;

Fig. 3 eine schnittbildliche Darstellung von der Seite entlang der Schnittlinie III-III in Fig. 2 für das öffnungsfähige Dach der Fig. 1;

Fig. 4 eine Seitenansicht in schnittbildlicher Darstellung des öffnungsfähigen Daches der Fig. 1 längs der Schnittlinie IV-IV in Fig. 2;

Fig. 5 eine Seitenansicht wie in Fig. 3 von einer modi­ fizierten Ausführungsform des öffnungsfähigen Daches in Fig. 1; und

Fig. 6 eine Seitenansicht des Bewegungsmechanismusses beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1.

Anhand der Figuren werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung nunmehr im einzelnen erläutert.

Ein öffnungsfähiges Dach 20, das ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist, ist in den Fig. 1 bis 4 dargestellt. Wie die Fig. 1 bis 4 zeigen, ist das öffnungsfähige Dach 20 auf einem Mehrzweckstadion 22 angeordnet, in welchem Baseball­ spiele durchgeführt werden können oder Konzerte aufgeführt werden können usw.

In der Draufsicht ist das öffnungsfähige Dach 20 bei ge­ schlossenem Zustand im wesentlichen kreisförmig ausgebildet. Das öffnungsfähige Dach 20 besitzt eine schwenkbare Dach­ einheit 100, ein im wesentlichen V-förmig ausgebildetes linear bewegliches Dachelement 200 und ein im wesentlichen U-förmig ausgebildetes feststehendes Dachelement 300. Die schwenkbare Dacheinheit 100 ist im wesentlichen in der Draufsicht sektorförmig ausgebildet.

Wenn das Dach 20 geschlossen ist, überdeckt die schwenkbare Dacheinheit 100 im wesentlichen das Außenfeld und die Außen­ feldtribüne 400 des Stadions 22. Das linear bewegliche Dach­ element 200 überdeckt im wesentlichen das Innenfeld des Stadions 22. Das feststehende Dachelement 300 überdeckt im wesentlichen die Innenfeldtribüne 500 des Stadions 22.

Die schwenkbare Dacheinheit 100 besteht beim dargestellten Ausführungsbeispiel aus vier getrennten schwenkbaren Dach­ elementen 110. Jedes schwenkbare Dachelement 110 hat in der Draufsicht eine teilweise Sektorform. Die Dachelemente 110 wirken so zusammen, daß sie den mittleren Bereich des Stadions 22 nach außen hin abdecken können.

Jedes schwenkbare Dachelement 110, das linear bewegliche Dachelement 200 und das feststehende Dachelement 300 sind in Seitenansicht (Fig. 3 und 4) bogenförmig ausgebildet, so daß das öffnungsfähige Dach 200 in geschlossenem Zustand eine Domform aufweist. Diese Domform hat im wesentlichen die Gestalt eines Kugelteils, wenn das Dach 20 geschlossen ist.

Wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt ist, ist das feststehende Dachelement 300, welches im wesentlichen U-förmig ausgebil­ det ist, an den beiden Seiten (rechte und linke Seitenflügel) des Stadions 22 abgestützt, so daß die Innenfeldtribüne 500 des Stadions 22 überdeckt ist. Wenn das Dach geschlossen ist, befinden sich die schwenkbaren Dachelemente 110 und das linear bewegliche Dachelement 200 zwischen den beiden Seiten des U-förmigen feststehenden Dachelements 300. Für die weitere Erläuterung werden die schwenkbaren Dachelemente 110 aufgeteilt in zwei nach rechts schwenkbare Dachelemente 110a und in zwei nach links schwenkbare Dachelemente 110b.

In der Fig. 1 sind die nach rechts schwenkbaren Dachelemente 110a und die nach links schwenkbaren Dachelemente 110b sym­ metrisch zu einer Mittellinie, die beim dargstellten Aus­ führungsbeispiel die Mittellinie des Stadions 22 ist, ange­ ordnet. Jedes schwenkbare Dachelement 110 ist um eine Mittel­ achse 30 der sektorförmigen schwenkbaren Dacheinheit 100 schwenkbar. Die beiden nach rechts schwenkbaren Dachelemente 110a überlappen die rechte Flügelseite des feststehenden Dachelementes 300, wenn das Dach geöffnet ist, wie es Fig. 2 darstellt. In gleicher Weise überlappen die nach links schwenkbaren Dachelemente 110b die linke Flügelseite des feststehenden Dachelementes 300.

Am feststehenden Dachelement 300 sind geradlinig ausgebil­ dete Stützkonstruktionen bzw. Träger 220 und 240 parallel zueinander angeordnet. Das linear bewegliche Dachelement 200 ist auf diesen Trägern 220 und 240 angeordnet und abge­ stützt. Gleisförmige geradlinige Schienen 210 bzw. 230 sind an den linearen Trägern 220 und 240 vorgesehen. Die Schienen erstrecken sich kontinuierlich entlang der Träger 220 und 240. Mehrere elektrisch angetriebene Räder 48, welche bei­ spielsweise durch einen Servolinearmotor angetrieben werden, sind an der Unterseite des linear beweglichen Dachelementes 200 vorgesehen. Die angetriebenen Räder sind auf die Schienen 210 und 230 der linearen Träger 220 und 240 aufgesetzt, wie es in Fig. 6 dargestellt ist. Das linear bewegliche Dach­ element 200 kann daher in horizontaler Richtung verschoben werden. Es wird dabei von den Schienen 210 und 230 getragen und über die elektrisch angetriebenen Räder 48 in Bewegung gesetzt.

Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, sind die schwenkbaren Dach­ elemente an einem bogenförmigen Träger 130 und einem mitt­ leren Träger 140 gelagert. Der bogenförmige Träger 130 ist in einer horizontalen Ebene angeordnet und kann an der Wand des Stadions 22 vorgesehen sein. Der bogenförmige Träger 130 und der mittlere Träger 140 sind konzentrisch zueinander an­ geordnet, so daß die oben erwähnte Mittelachse 30 die gemein­ same Mitte der Profile der Träger 130 und 140 ist.

Der mittlere Träger 140 ist an der Unterseite des mittleren Teils des linear beweglichen Dachelements 200 angeordnet. Die radial außenliegenden Kanten bzw. Ränder der schwenk­ baren Dachelemente 110 sind gleitend bzw. beweglich am äußeren gebogenen Träger 130 abgestützt. Jedes der schwenk­ baren Dachelemente 110 kann seine eigene Schwenkbewegung unabhängig von den übrigen schwenkbaren Dachelementen aus­ führen.

Wie die Fig. 3 und 4 zeigen, besitzen die jeweiligen Dach­ elemente 110, 200 und 300 die Form eines Teils einer Kugel. Die äußere Oberfläche der Dachelemente ist im wesentlichen durchgehend glatt ausgebildet, und es ergibt sich eine ge­ krümmte, im wesentlichen glatte durchgehende Oberfläche, wenn das Dach geschlossen ist. Die imaginären Durchmesser der Dachelemente unterscheiden sich jedoch geringfügig von­ einander. Der imaginäre Durchmesser des feststehenden Dach­ elements 300 ist am kleinsten bemessen, da die beweglichen Dachelemente 110 und 200 über dem feststehenden Dachelement 300 untergebracht werden, wenn das Dach 20 gemäß dem Aus­ führungsbeispiel geöffnet ist.

Um die Dachelemente zu unterscheiden, wird bei den schwenk­ baren Dachelementen 110a und 110b unterschieden zwischen mittleren schwenkbaren Dachelementen und seitlichen schwenk­ baren Dachelementen. Die mittleren schwenkbaren Dachelemente 110a und 110b können den mittleren Teil des Stadions 22 abdecken. Die seitlichen schwenkbaren Dachelemente 110a und 110b können seitliche Teile des Stadions 22 abdecken.

Die mittleren nach rechts und links schwenkbaren Dachelemente 110a und 110b haben den gleichen imaginären Durchmesser. Die seitlichen nach rechts und nach links schwenkbaren Dachele­ mente 110a und 110b haben ebenfalls den gleichen imaginären Durchmesser. Der imaginäre Durchmesser der mittleren schwenkbaren Dachelemente 110a und 110b ist größer als der imaginäre Durchmesser der seitlichen schwenkbaren Dachele­ mente 110a und 110b. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß die Bewegungsstrecken der mittleren und seitlichen schwenk­ baren Dachelemente 110a sowie 110b sich nicht schneiden und die schwenkbaren Dachelemente sich bei ihren Bewegungen nicht gegenseitig behindern.

Die mittleren beweglichen Dachelemente 110a und 110b sind daher über den seitlichen schwenkbaren Dachelementen 110a und 110b angeordnet, wenn das Dach 20 geöffnet ist.

Der imaginäre Durchmesser des linear beweglichen Dachelements 200 ist größer als der imaginäre Durchmesser der schwenk­ baren Dachelemente 110. Bei geöffnetem Dach 20 sind daher die schwenkbaren Dachelemente 110 unter dem linear beweg­ lichen Dachelement 200 angeordnet.

Gleisförmige Schienen 121 und 122 sind auf dem gebogenen Träger 130 vorgesehen und erstrecken sich entlang dem bogenförmigen Träger 130. Die Schiene 121 erstreckt sich durchgehend und ist radial außerhalb der symmetrisch ange­ ordneten Schienen 122 vorgesehen.

Mehrere elektrisch angetriebene Räder 48 (nicht dargestellt) sind an den Unterseiten der gebogenen Ränder der schwenk­ baren Dachelemente 110 vorgesehen. Die angetriebenen Räder sind auf die Schienen 121 und 122 des gebogenen Trägers 130 in der gleichen Weise aufgesetzt, wie das in der Fig. 6 dargestellt ist.

Die mittleren schwenkbaren Dachelemente 110 sind verschiebbar auf der durchgehenden Schiene 121 über die elektrisch an­ treibbaren Räder 48 abgestützt. Die seitlichen schwenkbaren Dachelemente 110 sind ebenfalls verschiebbar auf den Schie­ nen 122 abgestützt. Auf diese Weise wird vermieden, daß sich die mittleren und seitlichen schwenkbaren Dachelemente bei ihrer Bewegung gegenseitig behindern.

Im folgenden wird der Betrieb und die Funktion des oben erläuterten öffnungsfähigen Daches 20 beschrieben.

Wenn, wie die Fig. 1 zeigt, das Dach 20 geschlossen ist, sind die mittleren schwenkbaren Dachelemente 110a und 110b symmetrisch über dem mittleren Teil des Außenfeldes und der Außenfeldtribüne 400 des Stadions 22 angeordnet. Die seitlichen schwenkbaren Dachelemente 110a und 110b sind symmetrisch über seitlichen Flächen des Außenfeldes und der Außenfeldtribüne 400 des Stadions 22 angeordnet. Das linear bewegliche Dachelement 200 ist über den rechten und linken Flügeln des Außenfeldes und des Innenfeldes angeordnet. Das feststehende Dachelement 300 ist ständig über den rechten und linken Flügeln der Innenfeldtribüne 500 angeordnet. Mithin ist der Innenbereich des Stadions 22 abgedeckt.

Um das Dach 20 zu öffnen, werden die nach rechts verschwenk­ baren Dachelemente 110 entlang ihrer Schwenkwege verschwenkt mit Hilfe der angetriebenen Räder 48. Die Schwenkbewegung der schwenkbaren Dachelemente 110a wird angehalten, wenn die Dachelemente 110a die äußersten rechten Punkte 125 der Schienen 121 und 122 erreichen. Die nach rechts verschwenk­ baren Dachelemente 110a sind daher unterhalb des rechten Flügels des linear beweglichen Dachelementes 200 unterge­ bracht bzw. angeordnet. In der gleichen Weise werden die nach links verschwenkbaren Dachelemente 110b unter dem linken Flügel des linear beweglichen Dachelementes 200 unter­ gebracht, wenn diese Dachelemente auf den Schienen die an den äußersten links liegenden Punkte 125 der Schienen er­ reicht haben. Auf diese Weise gewinnt man eine geöffnete Fläche, die durch die rechten und linken Flügel des linear beweglichen Dachelementes 200 bestimmt ist. Der entsprechende Innenraumteil wird damit freigelegt.

Anschließend beginnt das linear bewegliche Dachelement 200 sich horizontal geradlinig entlang der Schienen 210 und 230 zu bewegen. Die Bewegung ist zur Rückseite des Stadions 22 hin gerichtet. Die geradlinige Bewegung des Dachelementes 200 wird angehalten, wenn das Dachelement 200 die hintersten Stellen 215 und 225 auf den Schienen 210 und 230 erreichen. Auf diese Weise werden alle beweglichen Dachelemente 110 und 200 über dem feststehenden Dachelement 300 angeordnet und untergebracht. Man gewinnt dann einen geöffneten Bereich, welcher durch das feststehende Dachelement 300 begrenzt und bestimmt ist. Es wird dann, wie die Fig. 2 zeigt, der Innen­ raum freigelegt.

Beim Schließen des Daches können entgegengesetzte Bewegungen der beweglichen Dachelemente 110 und 200 durchgeführt werden.

Da bei diesem Dachaufbau das linear bewegliche Dachelement 200 von der mittleren Schiene und den seitlichen Schienen 230 und 210 abgestützt ist, ist die Stabilität des beweg­ lichen Dachelementes 200 bei ihrem Transport verbessert. Das bewegliche Dachelement 200 ist auf den Seitenschienen 210 und auf der mittleren Schiene 230 dabei abgestützt.

Da die Breite bzw. der horizontale Winkel der jeweiligen schwenkbaren Dachelemente 110 so bemessen sein kann, wie es beim Ausführungsbeispiel gezeigt ist, läßt sich die Gestal­ tung der mittleren und seitlichen schwenkbaren Dachelemente 110a und 110b sowie die Gestaltung des Bewegungsmechanis­ musses (einschließlich der Schienen 121 und 122 sowie der elektrisch antreibbaren Räder 48) für den Antrieb und die Bewegung der Dachelemente vereinfachen und kompakt aus­ bilden. Die Kosten und der Aufwand für die Herstellung der Dachelemente und für den Bewegungsmechanismus sind ver­ ringert.

Da die beweglichen Dachelemente 110 und 200 über dem fest­ stehenden Dachelement 300 untergebracht sind, wenn das Dach geöffnet ist, ist der geöffnete Teil des Daches breiter als bei herkömmlichen öffnungsfähigen Dächern. Dies vermittelt dem Publikum das im Stadion sich befindet, das Gefühl größerer Freiheit.

Ferner sind die schwenkbaren Dachelemente 110 auf den gebo­ genen Schienen 121 und 122 gelagert. Die Belastung, welche von den schwenkbaren Dachelementen 110 ausgeht, kann daher gleichförmig und wirkungsvoll auf die Schienen verteilt werden. Folglich läßt sich die Stabilität des gesamten Dachaufbaus 20 erheblich verbessern.

Der Bereich zur Unterbringung und zur Anordnung der schwenk­ baren Dachelemente 110 kann erheblich verringert werden, da mehrere bewegliche Dachelemente bzw. schwenkbare Dachelemente 110 vorgesehen sind. Die mehreren schwenkbaren Dachelemente 110 können in überlappender Anordnung bei geöffnetem Dach untergebracht werden. Die gebogenen Schwenkwege, auf denen die verschwenkbaren Dachelemente 110 sich bewegen, können relativ kurz ausgebildet sein. Da die Lageänderungen der Schwerpunkte der beweglichen Dachelemente 110 somit gering sind, ist die Stabilität der beweglichen Dachelemente 110 bei ihrem Transport ebenfalls verbessert.

In obenstehender Beschreibung ist ein bevorzugtes Ausfüh­ rungsbeispiel der Erfindung erläutert worden. Die Erfin­ dung ist jedoch nicht auf dieses erste Ausführungsbeispiel beschränkt. Andere Ausführungsbeispiele sind im Rahmen der Erfindung möglich.

Beispielsweise kann die Anzahl der schwenkbaren Dachelemente 110 verringert oder vergrößert werden. Ferner kann die An­ zahl der geradlinig verlaufenden Schienen 210 und 230 er­ höht werden. Außerdem können die Stellen, an denen die linear verlaufenden Schienen angeordnet werden, geändert werden.

Die Fig. 5 zeigt eine modifizierte Ausführungsform des oben beschiebenen Ausführungsbeispiels. Beim oben beschrie­ benen Ausführungsbeispiel ist das Dach 20 domförmig ausge­ bildet. Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 5 enthält das Dach 20 jedoch linear bewegliche Dachelemente 110, das linear bewegliche Dachelement 200 und das feststehende Dachelement 300. Diese sind im wesentlichen in einer hori­ zontalen Ebene angeordnet. Bei dieser Ausführungsform be­ finden sich der gebogene Träger 140 und die seitlichen geradlinigen Träger 220 in einer angehobenen Lage.

Claims (7)

1. Öffnungsfähiges Dach, gekennzeichnet durch

• - mehrere schwenkbare Dachelemente (110), die in zweidimen­ sionaler Projektion jeweils sektorförmig ausgebildet sind und einen radial außenliegenden Rand aufweisen, der beweg­ lich auf einem äußeren gebogenen Träger (130) abgestützt ist, wobei jedes schwenkbare Dachelement (110) um eine Achse (30) des gebogenen Trägers (130) schwenkbar ist, so daß durch die Führung des bogenförmigen Trägers (130) ein sektorförmiger Öffnungsteil geöffnet und geschlossen wird und
• - wenigstens ein linear bewegliches Dachelement (200), das einen im wesentlichen V-förmigen Randverlauf hat, wobei der V-förmige Randverlauf mit dem gebogenen Träger (130) in der Weise zusammenwirkt, daß eine sektorförmige Öffnung gebildet ist und das linear bewegliche Dachelement (200) auf mehreren geradlinig verlaufenden Trägern (220, 240) abgestützt ist, so daß ein größerer Öffnungsteil als die sektorförmige Öffnung geöffnet und geschlossen werden kann.

2. Öffnungsfähiges Dach nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß wenigstens ein feststehendes Dachelement (300) auf einer Seite der größeren Öffnung angeordnet ist, daß das feststehende Dachelement (300) einen Öffnungsteil mit V-Form definiert, daß die geradlinigen Träger (220, 240) am feststehenden Dachelement (300) angeordnet sind, daß am linear beweglichen Dachelement (200) die schwenk­ baren Dachelemente (110) unterbringbar sind und daß sowohl das linear bewegliche Dachelement (200) als auch die schwenkbaren Dachelemente (110) oderhalb und/oder unter­ halb des festangeordneten Dachelementes (300) unterbring­ bar sind, wenn das Dach (20) geöffnet ist.

3. Öffnungsfähiges Dach nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das feststehende Dachelement (300) das linear bewegliche Dachelement (200) und die schwenkbaren Dachelemente (110) einen Kugelquerschnitt mit entferntem Querschnittsteil aufweisen, so daß bei beschlossenem Dach (20) der Dachaufbau eine Domform aufweist.

4. Öffnungsfähiges Dach nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das linear bewegliche Dach­ element (200) einen mittleren Träger (140) aufweist, der die Mittelachse (30) definiert und daß die schwenkbaren Dachelemente (110) ferner am mittleren Träger (140) abge­ stützt sind und um den mittleren Träger (140) schwenkbar gelagert sind.

5. Öffnungsfähiges Dach nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Antriebsmittel (40) unterhalb der außenliegenden Ränder der linear beweglichen und schwenkbaren Dachelemente (200, 110) vorgesehen sind, wobei das linear bewegliche Dachelement (200) auf gerad­ linigen Trägern (220, 240) über die Antriebsmittel (40) abgestützt ist und die schwenkbaren Dachelemente (110) auf dem gebogenen Träger (130) über die Antriebsmittel (48) abgestüzt und angetrieben sind.

6. Gebäude, dadurch gekennzeichnet, daß es ein öffnungsfähi­ ges Dach (20) gemäß Anspruch 1 aufweist.

7. Gebäude nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Wand aufweist, an welcher der gebogene Träger (130) vorgesehen ist.