DE4025070A1 - Verfahren zum nachtraeglichen stabilisieren von gebaeuden und hilfsmittel zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum nachtraeglichen stabilisieren von gebaeuden und hilfsmittel zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum nachträg
lichen Stabilisieren von Gebäuden, insbesondere von
Wohnblöcken mit Montagedecken, die mehrere mit ihren
Enden auf Gebäudewänden aufliegende Längsträger auf
weisen, zwischen denen, jeweils durchgehende Hohlräume
umschließende, Deckenzwischenfelder liegen, sowie
Hilfsmittel zur Durchführung des Verfahrens.
Gebäude mit Montagedecken sind in höchstem Maße bei
Gasexplosionen, Erdbeben oder Bergschäden einsturz
gefährdet. Denn die Montagedecken bestehen im Prinzip
aus lose zueinander angeordneten Längsträgern, welche
in einem bestimmten Abstand zueinander parallel ver
legt sind und die auf den raumabgrenzenden Gebäude
stirnwänden aufliegen, wobei die Längsträger
zwischenräume durch eingefügte, meist hohle Decken
steine ausgefüllt werden, so daß eine geschlossene
Deckenfläche entsteht. Durch Ausgießen mit Mörtel
werden dann konstruktionsbedingte Unebenheiten
ebenflächig ausgeglichen. Hierbei entstehen zwischen
den einzelnen Montageelementen wie den Längsträgern,
den Deckensteinen, dem Ausgleichsmörtel und der
unterstützenden Gebäudewand nur eine durch Auflage
kräfte bedingte Reibungsverbindung und bei manchen
Ausführungsformen auch zwischen bestimmten Montage
elementen eine mechanische Verklammerung, und durch
den Mörtel kommt es noch zu einer gewissen adhäsiven
Verbindung. Solche Verbindungen genügen aber nur den
normal anfallenden Angriffslasten und Kräften, d. h.
rein statischen Kräften und sehr geringfügigen
Schwingungen, wie diese bei den sogenannten Verkehrs-
Lasten auftreten, für die die Decke ausgelegt ist.
Dagegen können solche Verbindungen plötzlich
auftretenden Kräften, wie beispielsweise bei einer
Gasexplosion oder einem Erdbeben, nicht standhalten,
weil die bei diesen Sonderereignissen auftretenden
Kräfte sehr viel größer sind als die ursprünglich
veranschlagten Gebrauchslasten. Die einzelnen Montage
elemente verhalten sich sehr instabil, verschieben
sich gegeneinander, rutschen von Gebäudewänden ab, so
daß es zu einem Einsturz der Decken und unter
Umständen auch der Gebäudewände kommt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein wirt
schaftliches Verfahren zum nachträglichen Stabili
sieren von Gebäuden im Hinblick auf eine Gefährdung
durch Erdbeben oder Gasexplosionen anzugeben, das
zumindest weitestgehend ohne Beeinträchtigung der
Gebäudeinnenräume und der Inneneinrichtungen
durchführbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist zur Stabilisierung von
Gebäuden mit Montagedecken, die jeweils mehrere Längs
träger aufweisen, erfindungsgemäß vorgesehen, daß die
Enden der Längsträger untereinander und mit den sie
tragenden Gebäudestirnwänden und ferner die beiden
äußeren Längsträger des zu stabilisierenden Decken
bereiches mit den jeweils angrenzenden parallelen
Gebäudeseitenwänden verklammert werden, indem zunächst
Injektionsanker als Quer- und Längsanker in den wand
nahen Bereich der Decke eingezogen werden und
nachfolgend die Anker einbettende und an den Längs
trägern anliegende Füllmassepfropfen derart ausge
bildet werden, daß der zu stabilisierende Deckenbe
reich von einem stabilen Ringanker umschlossen ist.
Durch die Ausbildung eines solche Ringankers wird eine
gesamte Gebäudezelle, die je nach Größe des zu stabi
lisierenden Deckenbereiches auch mehrere Räume
umfassen kann, zu einer in sich stabilen Zelle ver
einigt, wobei die einzelnen Montageelemente, wie z. B.
Längsträger und die beispielsweise als Fertigteile
einstückig hergestellten Raumwände, im Bereich ihrer
Auflageflächen ähnlich stabil verklammert und
verankert sind wie bei einem von vornherein als
geschlossene Stahlbeton-Zelle hergestellten Baukör
per. Der erfindungsgemäß stabilisierte Gebäudeblock
kann somit in hohem Maße Erdbeben oder auch Gas
explosionen standhalten, da solche stabilisierten
Gebäudezellen nicht mehr gänzlich einstürzen und
zusammenbrechen können. Beherbergte Menschen sind
weitgehend gegen Verletzung und Verschüttung
geschützt, und im Gebäude enthaltene Sachen sind
ebenfalls kaum mehr gefährdet.
Alternativ oder zusätzlich zu der Ausbildung eines
Ringankers kann zur Lösung der Erfindungsaufgabe auch
derart verfahren werden, daß der zu stabilisierende
Deckenbereich durch nachträglich in Gitterform
eingezogene Quer- und Längsanker und durch Einbetten
dieser Längs- und Queranker mit Füllmassepfropfen über
seine gesamte Fläche hinweg nachbewehrt und mit den
Gebäudewänden zusätzlich verklammert wird. Bei dieser
Verfahrensweise wird außer der durch einen Ringanker
erzielten Stabilisierung auch noch die Tragfähigkeit
der Deckenfläche erhöht.
Gemäß einer bevorzugten Verfahrensart kann die Aus
bildung eines stabilisierenden Ringankers in folgenden
Verfahrensschritten ausgeführt werden,
- - daß alle Längsträger nahe ihrer Längsenden und die zu ihnen parallel verlaufenden Wände mit mindestens je einer Reihe von fluchtenden Querbohrungen versehen werden,
- - daß die die Enden der Längsträger tragenden Gebäudestirnwände mit Wandbohrungen versehen werden, deren axiale Verlängerung sich mit den Reihen von Querbohrungen innerhalb der Hohlräume kreuzen,
- - daß in die Wandbohrungen Längsanker und in die Reihen von Querbohrungen mit den Längsankern an den Kreuzungsstellen koppelbare Queranker eingeschoben werden,
- - daß längs der Queranker innerhalb der Hohlräume Füllmassepfropfen ausgebildet werden, die an den Längsträgern und an den Längsankern anliegen und diese in Querrichtung lagefixieren und
- - daß entlang der Längsanker innerhalb der Hohlräume Füllmassepfropfen derart ausgebildet werden, daß sie die Füllmassepfropfen der Queranker im Bereich der Kreuzungsstellen formschlüssig verhaken und die Quer anker und die mit diesen verbundenen Längsträger gegenüber den Gebäudestirnwänden unverrückbar verklammern.
Um eine auch längs der beiden außenliegenden Längs
träger stabile Ausbildung des Ringankers zu erreichen,
kann nach weiteren Merkmalen der Erfindung vorgesehen
werden, daß die zu den Längsträgern parallelen
Gebäudewände und der jeweils benachbarte Längsträger
mit fluchtenden Querbohrungen versehen werden, daß
Queranker in die fluchtenden Querbohrungen einge
schoben werden und daß in dem deckeneinwärts der
äußeren Längsträger jeweils liegenden Hohlraum
Füllmassepfropfen ausgebildet werden, die das Anker
ende einbetten und die Längsträger im Bereich der
Querbohrungen jeweils hintergreifen.
Wenn die zu stabilisierende Montagedecke auf Zwischen
wänden aufliegt, können der Erfindung zufolge im
Bereich der Zwischenwände die Wandbohrungen derart
schräg gerichtet werden, daß ihr äußeres Ende ober-
oder unterhalb der Gebäudedecke liegt. In ähnlicher
Weise werden der Erfindung zufolge die Wandbohrungen
schräg ausgeführt, wenn sich die Gebäudedecke über
eine Außenwand hinaus beispielsweise in einen Balkon
fortsetzt. Durch die in die Schrägbohrungen einge
brachten Injektionsanker werden dabei Decke und
Gebäudewand miteinander quasi vernäht.
Zur Ausbildung der Füllmassepfropfen kann erfindungs
gemäß die Füllmasse in aufblähbare, die Anker auf
ganzer oder teilweiser Länge umschließende Strümpfe
nach Einschieben der Längs- und Queranker injiziert
werden. Alternativ ist es aber auch möglich, als Füll
masse eine in einem Strumpf eingebrachte Quellmasse zu
verwenden, die in ungequollenem Zustand zusammen mit
dem Anker in die Bohrungen eingeschoben wird und
erst nach Zusatz eines Katalysators aufquillt.
In allen Fällen empfiehlt es sich, die Anker zusammen
mit einem sie und ihre Aufnahmestrümpfe umschließenden
Schutzrohr in die Bohrungen einzuschieben und die
Schutzrohre vor Ausbildung der Füllmassepfropfen aus
den Bohrungen wieder herauszuziehen.
Das Verfahren nach der Erfindung ist verhältnismäßig
preiswert, schnell und ohne Verschmutzung der Innen
räume durchführbar, da vor Ort im wesentlichen nur
Bohrungsarbeiten anfallen, für die Bohrschablonen
eingesetzt werden können. Die verwendeten Hilfsmittel
wie Anker werden fabrikmäßig vorgefertigt und vor Ort
lediglich in die Bohrungen eingeschoben und in Füll
masse eingebettet. Die Innenräume und die Innen
einrichtung werden im allgemeinen durch solche
Sanierungsarbeiten nicht berührt.
Zur Durchführung des Verfahrens sieht die Erfindung
Hilfsmittel vor, die gekennzeichnet sind durch
mindestens zwei lange Queranker von Deckenbreite, die
jeweils von einem flexiblen, dehnbaren Aufnahmestrumpf
für die Füllmasse umschlossen sind, und durch eine
Gruppe von Längsankern, die entweder mit Ringen zum
Durchstecken der Queranker versehen sind oder die
ebenfalls mit einem Aufnahmestrumpf zur Ausbildung von
Füllmassepfropfen umschlossen sind. Die Aufnahme
strümpfe sind vorteilhafterweise jeweils von einem
ihre Ausdehnung begrenzenden Schutzschlauch umhüllt.
Die Anker können ferner mit radialen, scheibenförmigen
oder axial gerichteten kufenförmigen Abstandhaltern
für den Aufnahmestrumpf versehen sein, wodurch
einerseits eine ausreichend freie Strömung für die
Injektionsmasse gewährleistet wird und andererseits
sichergestellt wird, daß der gebildete Füllmasse
pfropfen nicht einseitig vom Ankerstab herunterhängt,
sondern diesen ringsum einbettet. Denn für die
erforderliche hohe Auszugsfestigkeit der Anker ist
entscheidend, daß sowohl die Anker in dem Füllmasse
pfropfen formschlüssig eingebettet sind und daß
andererseits der Füllmassepfropfen auf formschlüssige
Weise die Längsträger, Gebäudewände und sonstige
gebäudeseitige Montageelemente hintergreift.
Der prinzipielle Aufbau von Injektionsankern mit durch
Füllmasse auszuspritzenden Strümpfen ist beispiels
weise durch die DE-PS 23 15 859, die EP-PS 80 196 und
EP-PS 89 656 bekannt. Besonders geeignet und preiswert
sind rohrförmige, gewellte Anker, die relativ preis
wert in den erforderlichen großen Mengen hergestellt
und an den jeweils erforderlichen Stellen mit Aus
trittslöchern für die Füllmasse versehen werden
können. Grundsätzlich ist aber auch die Verwendung von
massiven Ankern möglich.
Schließlich kann der Erfindung zufolge auch vorgesehen
werden, daß die Anker mit im Füllmasseraum mündenden
zusätzlichen Kontrolleitungen versehen sind, durch die
bei ausreichender Verfüllung Füllmasse zur vorderen
Injektions-Arbeitsstelle zurückfließt, so daß dort der
Füllgrad des Aufnahmestrumpfes an bestimmten Stellen
von außen her überprüfbar ist. Sollte bei den Ankern
der normalerweise vorgesehene Injektionskanal
verstopft sein, können diese Kontrolleitungen auch zur
Injektion der Füllmasse genutzt werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 und 2 zwei Ausführungsformen üblicher
Montagedecken, bei denen das erfindungs
gemäße Verfahren zur Anwendung kommen soll,
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines
Deckenbereiches zur Erläuterung der
Ausbildung eines Ringankers und zur
Deckenstabilisierung nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren,
Fig. 4 eine Wand-Deckenverankerung mit schräg
gerichtetem Anker,
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines zu
stabilisierenden Deckenbereiches mit zwei
Deckenfeldern, in denen die Längsträger
jeweils senkrecht zueinander gerichtet
sind,
Fig. 6 eine schematische Darstellung zur Veran
schaulichung der axialen Zug-Verklammerung
von zwei sich überlappenden Injektions
ankern,
Fig. 7 einen kurzen Anker mit einer Ringöse zur
Aufnahme eines kreuzenden Ankers,
Fig. 8 einen Anker mit mehreren über seine Länge
verteilten Ringen zur Aufnahme von
kreuzenden Ankern,
Fig. 9 einen massiven Injektionanker zur Aus
bildung von zwei Füllmassepfropfen in
Anker-Kreuzungsbereichen und
Fig. 10 einen Hohlanker mit Aufnahmestrumpf und
mit zwei an unterschiedlichen Stellen des
Strumpfinnenraumes endenden Rückfluß
röhrchen zur Kontrolle des Füllgrades.
Fig. 1 zeigt eine Montagedecke aus parallel zueinander
verlegten Längsträgern 1 und dazwischen liegenden
Deckenfeldern 2, die hier von eingelegten Decken
steinen 3 gebildet sind, die jeweils axiale durch
gehende Hohlräume 4 aufweisen. Die Längsträger
liegen an ihren Enden jeweils auf Gebäudestirnwänden 5
auf, und die Montagedecke ist bei der schematischen
Darstellung nach Fig. 1 zwischen den zu den Längs
trägern parallelen Gebäudeseitenwänden 6, 6 eingefaßt.
Die in Fig. 2 veranschaulichte Montagedecke besteht
aus durchgehenden Fertigteilen, die jeweils Hohlräume
4 aufweisen, wobei die die Hohlräume seitlich begren
zenden Stegwände den Längsträgern 1 nach Fig. 1
entsprechen.
Bei der schematischen Darstellung nach Fig. 3 sind nur
die Längsträger 1 der Decke gezeigt, während die die
Zwischenfelder bildenden und Hohlräume 4 aufweisenden
Deckenteile nicht gezeigt sind. Die Längsträger 1
liegen an ihren Enden auf den mit einer Eckausnehmung
versehenenStirnwänden 5, 5 auf, und die beiden außen
liegenden Längsträger 1a und 1b verlaufen unmittelbar
neben den Seitenwänden 6, 6. Wie ohne weiteres
ersichtlich ist, können bei einem Erdbeben oder bei
Gasexplosion die Gebäudewände auseinander gedrückt
werden, so daß die Längsträger 1 einstürzen. Bei
Gasexplosion ist auch nicht auszuschließen, daß die
Längsträger hochgeschleudert werden und nachfolgend
sich nicht mehr auf die Gebäudestirnwände aufsetzen,
sondern an diesen vorbei einbrechen. Um diesen
Gefährdungen zu begegnen, ist erfindungsgemäß der
Deckenbereich nach Fig. 3 unter Bildung eines
Ringankers stabilisiert. Zu diesem Zweck sind zunächst
nahe der Längsenden der Längsträger 1 fluchtende
Querbohrungen 8, 9 in den Gebäudeseitenwänden 6, 6 und
den Längsträgern 1 gebohrt. In den Gebäudestirnwänden
5, 5 sind ferner im Bereich der durchgehenden
Hohlräume 4 Längsbohrungen 10, 11, 12 ausgebildet. In
die Längsbohrungen 10 werden Injektionsanker 14 gemäß
Fig. 7 eingeschoben, die an ihrem einzuschiebenden
Ende einen, mit seiner Mittelachse quer zur Ankerachse
gerichteten Ring 15 tragen. Nachfolgend wird durch die
Reihe von fluchtenden Querbohrungen 8, 9 und die Ringe
15 der Injektionsanker 14 hindurch ein langer Anker 16 einge
schoben, dessen Länge der Gesamtbreite des zu
sanierenden Deckenbereiches entspricht. Die Anker 14
und 16 werden an ihren außenliegenden Enden jeweils
durch Endstücke 17 mit den Gebäudewänden verankert,
die hier nur angedeutet sind. Anschließend wird in
einen den Injektionsanker 16 umschließenden Strumpf 18
Füllmasse injiziert, wobei sich jeweils zwischen den
Längsträgern 1 und den Ringen 15 Füllmassepfropfen 19
bilden, die die Längsträger 1 in Querrichtung
gegeneinander und gegen die Gebäudeseitenwände 6, 6
lagefixieren. Anschließend wird auch in die Strümpfe 20
der Injektionsanker 14 Füllmasse eingepreßt, so daß
auch deren Strümpfe 20 innerhalb der Hohlräume 4
aufgebläht werden und sich Füllmassepfropfen 21
bilden, die die Injektionsanker 14 innerhalb der
Hohlräume lagefixieren und auch die Queranker 16
zusätzlich an den Stirnwänden 5, 5 abstützen.
Werden bei einer Gebäudedecke nach Fig. 3 die Längs
träger 1 mittels je eines Querankers 16 und einer
Gruppe von Längsankern 14 nachträglich armiert, ist
der Randbereich der Decke mit den angrenzenden
Gebäudewänden bereits durch einen Ringanker verbunden,
der im Bereich der Gebäudeseitenwände eben von diesen
Wänden 6, 6 und den beiden außenliegenden Längsträgern
1a und 1b geschlossen ist.
Zweckmäßigerweise werden aber, zumindest bei größeren
Deckenflächen, diese Außenwände 6, 6 und die ihnen
benachbarten Längsträger 1a, 1b mit weiteren Quer
bohrungen 22 versehen, in die Injektionsanker 23
eingeschoben werden, die einen Füllstrumpf tragen, in
den nachfolgend Injektionsmasse eingedrückt wird, so
daß sich Füllmassepfropfen 24 ergeben, die jeweils
an den deckeneinwärts liegenden Innenseiten der
Längsträger 1a bzw. 1b anliegen und zusammen mit
äußeren Verankerungselementen 17 die Längsträger 1a,
1b mit den Seitenwänden 6, 6 verklammern.
Soll die Decke auch in ihrer Fläche stabilisiert
werden, werden in einige oder in alle wandseitigen
Längsbohrungen 10, 11, 12, lange, durchgehende
Injektionsanker 25 oder 26 eingeschoben. Der Injektions
anker 25, der in Fig. 8 veranschaulicht ist, weist
zwei Ringe 15 auf, die jeweils zur Aufnahme der beiden
Queranker 16, 16 dienen. Der Längsanker 25, der als
rohrförmiger Injektionsanker ausgebildet ist, wird von
mehreren Strümpfen 27, 28, 29 umschlossen, so daß die
in Fig. 3 dargestellten großen Füllmassepfropfen 30,
31, 32 ausgebildet werden können. Der mittlere
Füllmassepfropfen 31 kann beispielsweise den gesamten
Hohlraum 4 zwischen den beiden Querankern 16, 16
ausfüllen. Im Bereich der Ringe 15 sind die
angrenzenden rohrförmigen Abschnitte des Injektions
ankers über eine Bypass-Leitung 33 miteinander
verbunden.
Bei dem massiven Längsanker 26 handelt es sich um
einen Anker gemäß Fig. 9, der höhenversetzt gegenüber
den Querankern 16, 16 eingezogen ist und der mit
diesen baugleich sein kann. In diesem Beispiel soll
der Hohlraum 4 zwischen den Querankern 16, 16 z. B.
aus Gewichtsgründen nicht gänzlich von einem Füll
massepfropfen ausgefüllt werden. Um den Füllstrumpf 34
wird daher ein sich nur wenig ausdehnender Schutz
schlauch 35 gelegt, der im mittleren Bereich des
Längsträgers die Ausbildung eines Füllpfropfens
verhindert und nur die Ausbildung eines verhältnis
mäßig dünnen Verbindungsstranges 36 an Injektonsmasse
zwischen den Pfropfen 37, 38 zuläßt. Die Pfropfen 37,
38 werden jeweils etwa mittig von den Querankern 16
gekreuzt. Bei der Ausbildung der Füllmassepfropfen 19
Längs der Queranker 16 wird der Schlauch, bzw. der
Füllmassepfropfen 19 durch den Längsanker 26 an einer
Seite am Aufblähen gehindert. Bei einer nachfolgenden
Ausbildung des Pfropfen 37, 38 längs des Ankers 26,
füllen diese Pfropfen 37, 38 den frei gebliebenen Raum
im Bereich der Kreuzungsstellen aus und erbringen eine
formschlüssige Verankerung der sich kreuzenden
Pfropfen 19/37 bzw. 19/38.
Fig. 4 veranschaulicht die Verklammerung der außen
liegenden Längsträger 1a mit einer Seitenwand 6 für
den Fall, daß außen in Deckenhöhe eine Deckenfort
setzung oder ein Balkon anstößt, so daß die Wand 6 im
oberen Bereich 39 nicht für das Ansetzen eines Bohrers
zugänglich ist. In einem solchen Falle wird die
Bohrung 40 schräg in der in Fig. 4 gezeigten Weise ge
richtet und der Anker 23 in der in Fig. 4 veran
schaulichten Weise schräg montiert.
Fig. 5 veranschaulicht einen Sonderfall, bei welchem
innerhalb eines zu stabilisierenden Deckenbereiches
zwei Deckenfelder vorliegen, in denen die Längsträger
feldweise um 90° unterschiedlich ausgerichtet sind.
Hier werden die Längsträger 1a, 1, 1b des einen Feldes
mit Querbohrungen 41 versehen in die jeweils Injektions
anker 42 eingeschoben werden, die bis in die Hohlräume
400 ragen, die zwischen den quer gerichteten Längs
trägern 100a, 100 und 100b liegen. Letztere Längs
träger werden ebenfalls mit Querbohrungen versehen,
wobei eine Querbohrung 410 für Injektionsanker 420
relativ nahe beim benachbarten Längsträger 1b und
gegenüber Bohrung 41 höhenversetzt angeordnet ist.
Beim nacheinander erfolgenden Inji zieren verankern
sich die Füllmassepfropfen 43, 430 jeweils im Kreu
zungsbereich formschlüssig ähnlich den Pfropfen 19/37
bzw. 19/38. Beide Deckenfelder werden so im Bereich
der Zwischenwand 7 miteinander verankert. Zusätzlich
kann die Zwischenwand 7 mit den Längsträgern 1b in der
in Fig. 4 veranschaulichten Weise durch kurze, schräg
gerichtete Anker verklammert werden.
Fig. 6 veranschaulicht einen Anwendungsfall, bei dem
ein Längsanker oder Queranker aus zwei Teilankern 16a, 16b
besteht, die jeweils von entgegengesetzten Seiten her
in die Bohrung eingeschoben werden. Die Anker werden
mit einer Überlappungslänge L eingebracht und tragen
jeweils an ihren Enden einen Füllstrumpf 44, 45 von
etwa halber Überlappungslänge. Beim nachfolgenden
Injizieren der Füllmasse bilden sich an den Enden
jedes Ankers die in Fig. 6 veranschaulichten,
vorzugsweise den Querschnitt der Hohlräume 4 voll
ausfüllenden Pfropfen 46, 47 aus, die sich in Ankerzug
richtung Z als formschlüssige Zugverankerung hinter
greifen.
Fig. 10 zeigt einen als Queranker 16 oder Längsanker
26 verwendbaren Injektionsanker mit zentralem
Injektionskanal 48, der über eine am innenliegenden
Ende vorgesehene Radialbohrung 49 in den umschließen
den Strumpf 50 hineinmündet. An der Außenseite des
Ankerrohres 51 sind zwei Kontrollröhrchen 52, 53
angeordnet, die an unterschiedlichen Längsstellen im
Strumpfinnenraum münden und bis zum vorderen Ende des
Ankerrohres 51 geführt sind. Bei der Injektion kommt
es bei entsprechendem Füllmassedruck zu einem Rückfluß
von Injektionsmasse durch die Kontrollröhrchen 52, 53
hindurch, so daß der Füllgrad des Strumpfes von der
Injektionsseite her beobachtet und beurteilt werden
kann.
Die Anker werden, insbesondere wenn es sich um über
den vollen Deckenbereich erstreckende Längs- oder
Queranker mit Injektionsstrümpfen handelt, zweck
mäßigerweise innerhalb eines Schutzrohres hersteller
seitig verpackt und geliefert. Die Anker werden zu
sammen mit dem Schutzrohr in die Bohrungen einge
schoben, so daß es zu keiner Verletzung der Strümpfe
an evtl. scharfkantigen Gesteinsecken oder dgl. kommt.
Die Anker werden dann an ihrem durchgeschobenen Ende
an der gegenüberliegenden Wand festgehalten und das
Schutzrohr wieder zurückgezogen.
Bezugszeichenliste
1 Längsträger
1a äußerer Längsträger
1b äußerer Längsträger
2 Deckenfeld
3 Deckenstein
4 Hohlraum
5 Gebäudestirnwand
6 Gebäudeseitenwand
7 Zwischenwand
8 Querbohrung
9 Querbohrung
10 Längsbohrung
11 Längsbohrung
12 Längsbohrung
14 Injektionsanker
15 Ring
16 Injektionsanker
16a Teilanker
16b Teilanker
17 Endstück/Befestigung
18 Strumpf
19 Füllmassepfropfen
20 Strumpf
21 Füllmassepfropfen
22 Querbohrung
23 Injektionsanker
24 Füllmassepfropfen
25 Injektionsanker
26 Injektionsanker
27 Strumpf
28 Strumpf
29 Strumpf
30 Füllmassepfropfen
31 Füllmassepfropfen
32 Füllmassepfropfen
33 Bypass
34 Strumpf
35 Schutzschlauch
36 Verbindungsstrang
37 Füllmassepfropfen
38 Füllmassepfropfen
39 oberer Bereich der Gebäudeseitenwand
40 schräge Querbohrung
41 Querbohrung
42 Injektionsanker
43 Füllmassepfropfen
44 Strumpf
45 Strumpf
46 Füllmassepfropfen
47 Füllmassepfropfen
48 zentraler Injektionskanal
49 Radialbohrung
50 Strumpf
51 Ankerrohr
52 Kontrollröhrchen
53 Kontrollröhrchen
100 Längsträger
100a äußerer Längsträger
100b äußerer Längsträger
400 Hohlraum
410 Querbohrung
420 Injektionsanker
430 Füllmassepfropfen
L Überlappungslänge
Z Ankerzugrichtung
1a äußerer Längsträger
1b äußerer Längsträger
2 Deckenfeld
3 Deckenstein
4 Hohlraum
5 Gebäudestirnwand
6 Gebäudeseitenwand
7 Zwischenwand
8 Querbohrung
9 Querbohrung
10 Längsbohrung
11 Längsbohrung
12 Längsbohrung
14 Injektionsanker
15 Ring
16 Injektionsanker
16a Teilanker
16b Teilanker
17 Endstück/Befestigung
18 Strumpf
19 Füllmassepfropfen
20 Strumpf
21 Füllmassepfropfen
22 Querbohrung
23 Injektionsanker
24 Füllmassepfropfen
25 Injektionsanker
26 Injektionsanker
27 Strumpf
28 Strumpf
29 Strumpf
30 Füllmassepfropfen
31 Füllmassepfropfen
32 Füllmassepfropfen
33 Bypass
34 Strumpf
35 Schutzschlauch
36 Verbindungsstrang
37 Füllmassepfropfen
38 Füllmassepfropfen
39 oberer Bereich der Gebäudeseitenwand
40 schräge Querbohrung
41 Querbohrung
42 Injektionsanker
43 Füllmassepfropfen
44 Strumpf
45 Strumpf
46 Füllmassepfropfen
47 Füllmassepfropfen
48 zentraler Injektionskanal
49 Radialbohrung
50 Strumpf
51 Ankerrohr
52 Kontrollröhrchen
53 Kontrollröhrchen
100 Längsträger
100a äußerer Längsträger
100b äußerer Längsträger
400 Hohlraum
410 Querbohrung
420 Injektionsanker
430 Füllmassepfropfen
L Überlappungslänge
Z Ankerzugrichtung
Claims (14)
1. Verfahren zum nachträglichen Stabilisieren von
Gebäuden, insbesondere von Wohnblöcken, mit
Montagedecken, die mehrere, mit ihren Enden auf
Gebäudewänden aufliegende Längsträger (1) auf
weisen, zwischen denen, jeweils durchgehende
Hohlräume (4) umschließende, Deckenzwischenfelder
(2) liegen, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden
der Längsträger (1) untereinander und mit den sie
tragenden Gebäudestirnwänden (5, 5) und ferner die
beiden äußeren Längsträger (1a, 1b) des zu stabi
lisierenden Deckenbereiches mit den jeweils
angrenzenden parallelen Gebäudeseitenwänden (6, 6)
verklammert werden, indem zunächst Injektionsanker
als Quer- und Längsanker (16, 14) in den wandnahen
Bereich der Decke eingezogen werden und nach
folgend die Anker einbettende und an den Längs
trägern (1) anliegende Füllmassepfropfen (19, 21)
derart ausgebildet werden, daß der zu stabilisie
rende Deckenbereich von einem stabilen Ringanker
umschlossen ist.
2. Verfahren zum nachträglichen Stabilisieren von
Gebäuden, insbesondere von Wohnblöcken mit
Montagedecken, die mehrere mit ihren Enden auf
Gebäudewänden aufliegende Längsträger aufweisen,
zwischen denen, jeweils durchgehende Hohlräume
umschließende, Deckenzwischenfelder liegen,
dadurch gekennzeichnet, daß der zu stabilisierende
Deckenbereich durch nachträglich in Gitterform
eingezogene Quer- und Längsanker (16, 25, 26) und
durch Einbetten dieser Längs- und Queranker in
Füllmassepfropfen (19, 30, 31, 32, 37, 38) über
seine gesamte Fläche hinweg nachbewehrt und mit
den Gebäudewänden (5, 6) zusätzlich verklammert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß alle Längsträger (1) nahe ihrer Längsenden und
die zu ihnen parallel verlaufenden Gebäudewände
(6) mit mindestens je einer Reihe von fluchtenden
Querbohrungen (8, 9) versehen werden,
- - daß die die Enden der Längsträger (1) tragenden Gebäudestirnwände (5, 5) mit Wandbohrungen (10) versehen werden, deren axiale Verlängerung sich mit den Reihen von Querbohrungen (8, 9) innerhalb der Hohlräume (4) kreuzen,
- - daß in die Wandbohrungen (10) Längsanker (14) und in die Reihen von Querbohrungen (8, 9) mitden Längsankern (14) an den Kreuzungsstellen koppelbare Queranker (16) eingeschoben werden,
- - daß längs der Queranker (16) innerhalb der Hohl räume Füllmassepfropfen (19) ausgebildet werden, die an den Längsträgern (1) und an den Längsankern (14) anliegen und diese in Querrichtung lagefixieren und
- - daß entlang der Längsanker (14) innerhalb der Hohlräume Füllmassepfropfen (21) derart ausge bildet werden, daß sie die Füllmassepfropfen (19) der Queranker (16) im Bereich der Kreuzungsstellen formschlüssig verhaken und die Queranker (16) und die mit diesen verbundenen Längsträger (1 ) gegen über den Gebäudestirnwänden (5, 5) unverrückbar verklammern.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu den Längsträgern (1)
parallelen Gebäudewände (6, 6) und der jeweils
benachbarte Längsträger (1a, 1b) mit fluchtenden
Querbohrungen (22) versehen werden, daß Queranker
(23) in die fluchtenden Querbohrungen eingeschoben
werden und daß in dem deckeneinwärts der äußeren
Längsträger (1a, 1b) jeweils liegenden Hohlraum
(4) Füllmassepfropfen (24) ausgebildet werden, die
die Anker (23) einbetten und die Längsträger (1a,
1b) im Bereich der Querbohrungen (22) jeweils
hintergreifen.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Zwischen
wänden (7) die Wandbohrungen (40) derart schräg
gerichtet werden, daß ihr äußeres Ende ober- oder
unterhalb der Gebäudedecken liegt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllmassen
jeweils in aufblähbare, die Queranker (16) um
schließende Strümpfe nach Einschieben der Längs-
und Queranker injiziert werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Füllmasse
eine in einen Strumpf eingebrachte Quellmasse
verwendet wird, die in ungequollenem Zustand zu
sammen mit den Querankern (16) in die Bohrungen
eingeschoben wird und erst nach Zusatz eines
Katalysators Füllmassepfropfen ausbildet.
8. Verfahren nach Anspruch 3 und den Ansprüchen 6
oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß auch die
Längsanker (14, 25, 26) mittels gleichzeitig mit
ihnen eingebrachter quellfähiger Füllmasse oder
mittels nachträgLich injizierter Füllmasse an den
Innenseiten der Gebäudewände und an den Querankern
verklammert werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Anker zusammen mit
einem sie umschließenden Schutzrohr in die
Bohrungen eingeschoben werden und daß die Schutz
rohre vor Ausbildung der Füllmassepfropfen aus den
Bohrungen wieder herausgezogen werden.
10. Hilfsmittel zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch mindestens
zwei lange Queranker (16) von Deckenbreite, die
jeweils von einem flexiblen, dehnbaren Aufnahme
strumpf (18) für die Füllmasse umschlossen sind,
und durch eine Gruppe von Längsankern (14, 25,
26), die entweder mit Ringen (15) zum Durchstecken
der Queranker (16) versehen sind oder die
ebenfalls mit einem Aufnahmestrumpf (34, 50) zur
Ausbildung von Füllmassepfropfen umschlossen sind.
11. Hilfsmittel nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Aufnahmestrumpf von einem seine
Ausdehnungen begrenzenden Schutzschlauch (35)
umhüllt ist.
12. Hilfsmittel nach den Ansprüchen 10 oder 11, da
durch gekennzeichnet, daß der Anker mit radialen,
scheibenförmigen oder axial gerichteten kufen
förmigen Abstandshaltern für den Aufnahmestrumpf
versehen ist.
13. Hilfsmittel nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Längs- oder Queranker jeweils
aus zwei, von entgegengesetzten Seiten her in die
Bohrungen einschiebbaren Teilankern (16a, 16b)
bestehen, die an ihren sich überlappenden Enden
kurze zur Bildung von Füllmassepfropfen (46, 47)
geeignete Aufnahmestrümpfe (44, 45) tragen derart,
daß ihre Füllmassepfropfen (46, 47) sich als
Zugverankerung hingreifen.
14. Hilfsmittel nach einem oder mehreren der Ansprüche
10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Anker
mit im Füllmasseraum mündenden Kontrolleitungen
(52, 53) versehen sind, mittels derer der Füllgrad
des Aufnahmestrumpfes (50) an bestimmten Stellen
von außen her überprüfbar ist.
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