DE4021567A1 - Geraeuschdaempfer fuer scheiben- oder trommelbremse - Google Patents
Geraeuschdaempfer fuer scheiben- oder trommelbremseInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Scheiben- oder Trommel
bremse und bezieht sich auf das Problem, von der Bremse
ausgehende Geräusche, insbesondere das Quietschen zu unter
drücken.
Es gilt als erwiesen, daß Bremsgeräusche von Schwingungen
des Bremsgehäuses, der Bremsbacken oder der Bremsscheibe
bzw. Bremstrommel herrühren, die aufgrund periodischer
Reibkraftschwankungen zwischen Bremsbacken und Bremsscheibe
bzw. Bremstrommel angeregt werden.
Besonders das Bremsenquietschen wird als unangenehm
empfunden. Deshalb sind zahlreiche Maßnahmen vorgeschlagen
und zum Teil praktisch umgesetzt worden, die störende Ge
räusche der Bremse verhindern sollen, indem entweder
schwingende Bremsenteile bedämpft oder ihre Eigenfrequenzen
so verstimmt werden, daß sie in im unhörbaren Bereich lie
gen oder nicht mehr angeregt werden.
Beispielsweise ist bekannt, die Schwingungen der Brems
klötze bei Scheibenbremsen zu dämpfen, indem zwischen
Bremskolben und Belaghalteplatte einer Bremsbacke ein rei
bendes Einsatzteil vorgesehen ist (DE-GM 87 17 512) oder
daß auf der dem Bremskolben zugewandten Seite der Belag
halteplatte eine viskoelastische Dämmplatte
(DE-OS 23 05 701), eine Polymerschicht (DE-OS 28 11 848)
oder ein Dämpfungsblech verwendet wird.
Bis heute ist aber das Problem der Bremsgeräusche noch
nicht zufriedenstellend gelöst. Bekannte Maßnahmen verhin
dern das Quietschen nur zeitweise oder nur bei einer be
stimmten Bauart der Bremse. Da keine systematische Lösungs
methode bekannt ist, werden erfolgreiche Maßnahmen vor
allem durch Probieren gefunden und bleiben meist auf den
Einzelfall beschränkt.
Ziel der Erfindung ist es daher, das Problem der Unter
drückung von Bremsgeräuschen etwas systematischer anzugehen
und eine allgemeine verwendbare, wirksame und zuverlässi
gere Lösung zu finden.
Ausgangspunkt der Lösung ist die Beobachtung, daß an be
stimmten Stellen der Bremse, vor allem an der Bremsscheibe
oder Bremstrommel besonders große Schwingungsamplituden
(Schwingungsbäuche) auftreten, die laute Bremsgeräusche
verursachen und folglich hier am wirkungsvollsten bekämpft
werden können.
Die Aufgabe wird durch die sich aus dem kennzeichnenden
Teil des Hauptanspruchs oder des Nebenanspruchs 9 ergebende
Merkmalskombination gelöst.
Die Geräuschdämpfung erfolgt an der ständig mit der Bremse
in Kontakt stehenden Reibfläche des Geräuschdämpfers, indem
Schwingungsenergie in Reibungswärme übergeht.
Vorteilhaft ist die Vielseitigkeit der Erfindung, die nicht
auf einem bestimmten Bremsentyp beschränkt ist, sondern so
wohl bei Scheiben- als auch bei Trommelbremsen verschie
denster Bauarten angewendet werden kann. Sie zeichnet sich
gegenüber bekannten Vorrichtungen durch die Konsequenz aus,
Schwingungen auch an rotierenden Teilen der Bremse zu be
dämpfen, wo sie bevorzugt auftreten. Wenn es die Umstände
erfordern, können mehrere Geräuschdämpfer eingesetzt wer
den.
In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß Anspruch 2 ist
der Geräuschdämpfer justierbar. So kann seine Reibfläche
auf eine Stelle maximaler Schwingungsamplitude gesetzt und
seine Wirksamkeit individuell optimiert werden. Sollten
sich im Laufe der Zeit die Eigenschaften der Bremse verän
dern, kann der Vorgang wiederholt werden.
Nach Anspruch 3 läßt sich vorteilhaft ausnutzen, daß große
Bereiche der Bremsscheibe oder Bremstrommel gut zugänglich
sind. Die zu bedämpfende Stelle kann nach Zweckmäßigkeit
relativ frei ausgewählt werden, ohne daß sich der Geräusch
dämpfer und andere Bremsenteile gegenseitig stören. So wird
seine Wirksamkeit weiter gesteigert und bleibt zuverlässi
ger erhalten, was gerade in hartnäckigen Fällen von Brem
senquietschen wichtig ist.
Es ist zweckmäßig, wenn der Geräuschdämpfer gemäß Anspruch
4 ein federndes Element aufweist, das die Kraft zum Andruck
seiner Reibfläche an die Bremse erzeugt.
Wenn nach Anspruch 5 die Andruckkraft einstellbar ist, er
öffnen sich weitere Möglichkeiten, die Dämpfung zu einem
beliebigen Zeitpunkt individuell zu optimieren.
Wenn es die Umstände erfordern, daß die Reibfläche mit
großer Kraft angedrückt werden soll, ohne die Reibkraft un
zulässig zu erhöhen, ist die Ausgestaltungsform nach An
spruch 6 vorteilhaft, bei der die Reibfläche aus Metall be
steht.
Soll aber die Andruckkraft klein oder die Reibkraft groß
sein, so ist eine Ausgestaltung nach Anspruch 7 günstiger,
bei der die Reibfläche einen Reibbelag aufweist.
Die Erfindung läßt sich weiter verbessern, wenn der Ge
räuschdämpfer nach Anspruch 8 an einem Fahrzeugteil veran
kert ist, auf das im wesentlichen keine Schwingungen der
Bremse übertragen werden, die die Wirksamkeit der Dämpfung
beeinträchtigen könnten.
Außer auf rotierende läßt sich der Geräuschdämpfer aber
auch auf ortsfeste Bremsenteile, die zum Schwingen neigen,
vorteilhaft anwenden, beispielsweise nach Anspruch 9 auf
den Bremssattel einer Scheibenbremse.
Die Erfindung wird nun an zwei Ausführungsbeispielen und
mittels zweier Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 die Seitenansicht einer schematisch dargestellten
Scheibenbremse mit Geräuschdämpfern,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine schematisch dargestellte
Trommelbremse mit Geräuschdämpfern.
Das erste Beispiel bezieht sich auf eine Scheibenbremse,
deren wesentliche Bestandteile, nämlich Bremsscheibe 1,
Bremsbacken 2,3 und Bremssattel 4 in Fig. 1 schematisch
dargestellt sind.
Um die Einsatzmöglichkeiten für Geräuschdämpfer 5, 6, 7 zu
veranschaulichen, sind drei verschiedene Reibstellen vorge
sehen, die gut zugänglich sind.
Die Geräuschdämpfer 5 und 6 bestehen aus Reibbelag 8,
Blattfeder 9 und Verankerung 10, durch die sie mit der Rad
aufhängung des Fahrzeugs verbunden sind.
Der Reibbelag 8 ist jeweils so positioniert, daß er gegen
eine Stelle der Bremsscheibe 1 drückt, die zu großen
Schwingungsamplituden neigt und diese unterdrückt. Dabei
eignet sich Geräuschdämpfer 5 aufgrund seiner Position be
sonders gut zur Dämpfung axialer, Geräuschdämpfer 6 zur
Dämpfung radialer oder tangentialer Schwingungen der Brems
scheibe 1.
Bei Geräuschdämpfer 7 besteht die Reibfläche 11 aus Stahl
und wird einfach durch das freie Ende der Blattfeder 12 ge
bildet. Seiner Verankerung 13 ist ebenfalls mit der Radauf
hängung verbunden. Die Reibfläche 11 drückt auf eine Stelle
des Bremssattels, an der große Schwingungsamplituden auf
treten, die so gedämpft werden.
Im zweiten Beispiel wird die Anwendung der Erfindung auf
eine Trommelbremse erläutert, deren Trommel 14 und Brems
backen 15. 16 in Fig. 2 im Schnitt angedeutet sind. Der Auf
bau der Geräuschdämpfer 17, 18, 19 wurde bereits im ersten
Beispiel beschrieben.
Die Geräuschdämpfer 17, 18, 19 werden auch hier an drei gut
zugänglichen Reibstellen eingesetzt, die zu großen Schwin
gungsamplituden neigen. Die Befestigung erfolgt am Brems
träger der Trommelbremse.
Claims (9)
1. Geräuschdämpfer (5, 6, 17, 18, 19) für Scheiben oder Trom
melbremsen, dadurch gekennzeichnet, daß
die rotierende Bremsscheibe (1) oder Bremstrommel (14)
durch Andrücken eines ortsfesten, an ihr reibenden
Dämpfungsmittels (8) bedämpft wird.
2. Geräuschdämpfer (5, 6, 17, 18, 19) nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß der Ort auf der
Bremsscheibe oder Bremstrommel, an dem das Dämpfungs
mittel (8) reibend angreift, verstellbar ist.
3. Geräuschdämpfer (5, 6, 17, 18, 19) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Dämpfungsmittel (8) an einem zugänglichen Ort, vor
zugsweise auf der dem Fahrzeugrad abgewandten Seite
der Bremsscheibe (1) oder Bremstrommel (14) angreift,
der große Schwingungsamplituden (Schwingungsbäuche)
aufweist.
4. Geräuschdämpfer (5, 6, 17, 18, 19) nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß er ein federndes Element (8), vorzugsweise
eine Draht- oder Blattfeder aufweist, dessen eines En
de mit einer Reibfläche (8) verbunden und dessen an
deres Ende am Fahrzeug verankert ist.
5. Geräuschdämpfer (5, 6, 17, 18, 19) nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß seine Andruckkraft einstellbar ist.
6. Geräuschdämpfer (5, 6, 17, 18, 19) nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die an der Bremsscheibe (1) oder Bremstrom
mel (14) anliegende Reibfläche (8) aus Metall, vor
zugsweise aus Stahl besteht.
7. Geräuschdämpfer (5, 6, 17, 18, 19) nach einem der An
sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die an der Bremsscheibe (1) oder Bremstrommel (14)
anliegende Reibfläche (8) mit einem Reibbelag, vor
zugsweise von der für Bremsbeläge verwendeten Art ver
sehen ist.
8. Geräuschdämpfer (5, 6, 17, 18, 19) nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß er an einem Fahrzeugteil, vorzugsweise der
Radaufhängung, verankert ist, an dem im wesentlichen
keine Bremsgeräusche verursachende Schwingungen auf
treten.
9. Geräuschdämpfer (7) für Scheibenbremse, dadurch ge
kennzeichnet, daß er außerhalb des Brems
sattels (4) verankert ist, ein federndes Element (12),
vorzugsweise eine Draht- oder Blattfeder aufweist und
mittels einer vorzugsweise metallenen Reibfläche (11)
oder einem Reibbelag gegen einen Ort des Bremssattels
(4) drückt, an dem große Schwingungsamplituden auf
treten.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904021567 DE4021567A1 (de) | 1990-07-06 | 1990-07-06 | Geraeuschdaempfer fuer scheiben- oder trommelbremse |
DE19904036401 DE4036401A1 (de) | 1990-07-06 | 1990-11-15 | Geraeuschdaempfer fuer scheibenbremsen |
EP19910912584 EP0537249A1 (de) | 1990-07-06 | 1991-07-03 | Geräuschdämpfer für scheiben- oder trommelbremse |
PCT/EP1991/001242 WO1992001169A1 (de) | 1990-07-06 | 1991-07-03 | Geräuschdämpfer für scheiben- oder trommelbremse |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4021567A1 true DE4021567A1 (de) | 1992-01-09 |
Family
ID=6409792
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904021567 Withdrawn DE4021567A1 (de) | 1990-07-06 | 1990-07-06 | Geraeuschdaempfer fuer scheiben- oder trommelbremse |
Country Status (1)
Country | Link |
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