DE602005001819T2 - Reibungselement für eine Scheibenbremse, an das Reibungselement anbringbares Druckelement, und Scheibenbremse mit einem solchen Reibungselement - Google Patents
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Reiborgan für eine Scheibenbremse, Andrückmittel, die mit dem Reiborgan zusammenwirken können, und eine mit einem derartigen Reiborgan ausgestattete Scheibenbremse.
- Das Bremssystem eines Fahrzeugs weist im Allgemeinen ein Bremspedal
102 (1 ) auf, auf das der Fahrer100 des Fahrzeugs drückt, um dieses zu bremsen. - Die Druckkraft auf das Pedal wird zu einem Servomotor
104 geleitet, der diese Kraft verstärkt und eine verstärkte Kraft zu einer Bremsflüssigkeit106 leitet, die sich in seinem Kreislauf108 befindet. - Diese Bremsflüssigkeit
106 , die inkompressibel ist, überträgt die verstärkte Kraft zu einem Bremssystem110 , z.B. zu einem Scheibenbremssystem. In diesem Fall reiben Reiborgane112 und116 an einer mit dem zu bremsenden Rad (nicht gezeigt) fest verbundenen Scheibe114 und klemmen diese ein. - Eine Reibkraft bremst somit die Scheibe
114 , die zwischen den Reiborganen112 und116 geklemmt ist, und das zugeordnete Rad. - Genauer gesagt, weist eine Scheibenbremse
200 (2a und2b ) Reiborgane202 und204 , wie etwa Bremsklötze, und eine mit einem zu bremsenden Rad (nicht gezeigt) fest verbundene Scheibe206 auf, wobei diese Bremsklötze202 und204 dazu vorgesehen sind, an die Flächen der Scheibe206 in Anlage zu gelangen, um einer Bewegung dieser Scheibe entgegenzuwirken und somit das mit der Scheibe fest verbundene Rad zu bremsen, wie zuvor bezüglich1 beschrieben wurde. - Um das Andrücken der Bremsklötze
202 und204 gegen die Scheibe206 durchzuführen, werden Andrückmittel208 , die z.B. einen Kolben210 aufweisen, verwendet, die entlang einer Achse218 in einer zylindrischen Aufnahme216 eines Bremssattels212 gleiten. Diese Andrückmittel208 verlagern sich unter der Wirkung des Drucks einer Bremsflüssigkeit214 , die sich in einem Bremsflüssigkeitskreislauf220 befindet. - Da der Bremsklotz
204 an den Mitteln208 anliegt, gelangen der Bremsklotz204 , dann der Bremsklotz202 , aufgrund der Verlagerung der Mittel208 zur Scheibe206 hin mit dieser Scheibe206 in Kontakt, um die gewünschte Bremsung durchzuführen, wie in2b dargestellt. - Der Kontakt zwischen dem Bremsklotz
204 und der Scheibe206 führt zu Vibrationen, die hörbar sein können, insbesondere wenn der Anpressdruck des Bremsklotzes204 gegen die Scheibe206 nicht sehr stark ist (z.B. in der Größenordnung von 5 bis 15 Bar). Dieses Geräusch kann für den Fahrer, für die Fahrzeuginsassen und für Personen, die sich während der Bremsung in der Nähe des Fahrzeugs befinden, sehr störend und unangenehm sein. Es ist somit wichtig, dieses Geräusch zu verringern, indem so nah wie möglich an dessen Ursache eingewirkt wird. -
3 ist ein schematischer, axialer Schnitt eines Gleitbereichs eines Kolbens308 entsprechend der Aufnahme216 , in welcher der Kolben210 gleitet (2a und2b ). - Bei dieser
3 ist insbesondere eine bekannte Kopplung zwischen dem Kolben308 und dem Reiborgan301 dargestellt, wobei letzteres ein Reibmaterial, das Belag302 genannt wird, und einen Halter304 aufweist, an dem der Belag302 beispielsweise durch Klebung gehalten ist. - Das Dokument
GB 2 143 916 - Es ist ferner bekannt, ein Schalldämpfungselement
306 im Reiborgan301 , insbesondere zwischen dem Halter304 und dem Kolben308 anzuordnen, wobei dieses Schalldämpfungselement306 im Allgemeinen durch eine Reihe von Metall- und Kautschuklagen mit Sandwichstruktur gebildet ist. - Um die Verschiebungen zwischen dem Kolben
308 und dem Reiborgan301 zu begrenzen, ist auch bekannt, dieses Reiborgan301 mit einem haftenden Körper310 zu versehen, der zwischen dem Kolben308 und dem Schalldämpfungselement306 angeordnet ist. - Dieser haftende Körper
310 dämpft somit die Vibrationen, die durch geringfügige seitliche Verschiebungen zwischen dem Kolben308 und dem Reiborgan301 hervorgerufen werden, wobei diese Vibrationen ein Hochfrequenzgeräusch erzeugen. - Die vorliegende Erfindung beruht auf der Feststellung, dass die Verwendung eines haftenden Körpers
310 zur Begrenzung der Verschiebungen zwischen dem Kolben308 und dem Reiborgan301 nicht zufriedenstellend ist, da sie zu zusätzlichen Kosten bei der Herstellung der Scheibenbremsvorrichtung führt. - Die Erfindung beruht auch auf der Feststellung, dass der haftenden Körper
310 es einem Hersteller nicht ermöglicht, die Tangentialkraft zwischen dem Schalldämpfungselement306 und dem Kolben308 so einzustellen, dass diese Tangentialkraft den Vibrationen angepasst ist, die für das Fahrzeug, für welches das Bremssystem bestimmt ist, charakteristisch sind. - Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, mindestens einen der oben beschriebenen Nachteile zu beseitigen. Sie betrifft ein Reiborgan für eine Fahrzeugscheibenbremse mit den technischen Merkmalen des Anspruchs 1.
- Aufgrund eines derartigen Reiborgans ist es möglich, die Verringerung der Geräusche anzupassen, indem die Tangentialkraft zwischen dem Kolben
308 und dem Reiborgan301 in Abhängigkeit von den Vibrationen, die für jedes mit einer Scheibenbremse ausgestatte Fahrzeug charakteristisch sind, auf einen zur Dämpfung dieser Vibrationen geeigneten Wert eingestellt wird. - Ein erfindungsgemäßes Reiborgan erfordert außerdem ein Schalldämpfungselement, dessen Fläche kleiner und dessen Kosten somit geringer sind als bei einem System aus dem Stand der Technik, da ein Teil der Schalldämpfung aufgrund der Struktur des Bremssystems erfolgt.
- Schließlich ist zwischen dem Kolben und dem Reiborgan kein Haftmittel erforderlich, was zu einer großen Kostenverringerung führt.
- Bei einer Ausführungsform weist das Reiborgan eine Vertiefung auf.
- Gemäß einer Ausführungsform bildet die Winkeländerung an der Oberfläche des Reiborgans einen Stützkegel für die Andrückmittel.
- Bei einer Ausführungsform ist der Stützkegel zumindest teilweise mit dem Belag ausgebildet.
- Die Erfindung betrifft auch Andrückmittel, die dazu geeignet sind, mit einem Reiborgan zusammenzuwirken, das dem freien Ende der Andrückmittel zugeordnet ist.
- Gemäß dieser Erfindung besitzen die Andrückmittel die zu dem Reiborgan komplementäre Form, um an die Fläche des Reiborgans angepasst zu sein, die den Andrückmitteln gemäß einer der vorhergehenden Ausführungsformen gegenüber liegen soll.
- Bei einer Ausführungsform weisen die Andrückmittel einen Kolben auf.
- Die Erfindung betrifft schließlich auch eine Scheibenbremse, die mit einem Reiborgan versehen ist, das einen Belag aufweist, der mit einem Kolben zusammenwirken soll, der diesen Belag so verlagert, dass er mit der Scheibe in Kontakt gelangt.
- Gemäß der vorliegenden Erfindung entspricht das Reiborgan einer der vorhergehenden Ausführungsformen des Reiborgans.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich in der Beschreibung einer Ausführungsform der Erfindung, die nachfolgend beispielhaft und keineswegs einschränkend anhand der beigefügten Figuren angegeben ist. Darin zeigen:
-
1 , die bereits beschrieben wurde, ein Funktionsschema einer bekannten Bremsvorrichtung, -
2a und2b , die bereits beschrieben wurden, Funktionsschemata einer Scheibenbremse in der Ruhestellung bzw. während einer Bremsung, -
3 , die bereits beschrieben wurde, einen axialen Schnitt einer bekannten Ausführungsform der Verbindung zwischen einem Reiborgan und einem Kolben, -
4a und4b zwei Schemata eines axialen Schnitts, die eine erste Ausführungsform der Verbindung eines Reiborgans und der Kolben gemäß der Erfindung darstellen, und -
5 ein Schema eines axialen Schnitts einer Ausführungsform, die nicht zur Erfindung gehört, ohne Schalldämpfungselemente. - Eine erste Ausführungsform der Erfindung ist nachfolgend anhand von
4a beschrieben, die einen axialen Schnitt des Scheibenbremssystems darstellt, das folgendes aufweist: - – ein Reiborgan
401 , wobei dieses Organ401 insbesondere mit einem Reibbelag402 und einem Halter404 versehen ist, - – Andrückmittel
408 , wie etwa einen Kolben, und - – die
zylindrische Aufnahme
400 , in der das Reiborgan401 und die Andrückmittel408 gleiten. - Erfindungsgemäß weisen der Belag
402 und der Halter404 eine Fläche mit einer Winkeländerung α auf, so dass die Wirkung zwischen dem Belag402 und dem Kolben408 eine zur Verlagerungsachse410 des Kolbens senkrechte Komponente und eine zu dieser Achse410 parallele Komponente umfasst. - Bei dieser Ausführungsform bildet diese Winkeländerung einen Stützkegel mit einem Rand mit kreisförmiger Symmetrie, an dem ein ringförmiges Schalldämpfungselement
406 angeordnet ist. - Die Andrückkraft
412F setzt sich somit aus einer normalen Kraft414 Fn und einer tangentialen Kraft416 Ft zusammen, die von der Winkeländerung α abhängig sind. - Durch die Überprüfung des Werts von α ist es somit möglich, den optimalen Wert der tangentialen Kraft zu bestimmen, um die seitlichen Vibrationen des Reiborgans
401 bezüglich des Kolbens408 und folglich die von dem Bremssystem verursachten Geräusche einzuschränken. - Die vorliegende Erfindung umfasst zahlreiche Varianten, wie die in
4b dargestellte Variante, bei der die Winkeländerung α des Halters404 derart ist, dass sie im Reiborgan401 eine Vertiefung definiert, während bei der in4a dargestellten Ausführungsform eine Vertiefung im Kolben408 erzeugt wird. - Mit anderen Worten kann die Winkeländerung α der Oberfläche des Reiborgans gegenüber dem Kolben konvex oder konkav sein.
- Auf die gleiche Weise kann diese Winkeländerung durchbrochen sein oder nicht.
- Somit ist bei einer Ausführung, die nicht zur Erfindung gehört und in
5 schematisch dargestellt ist, der in einem Halter504 ausgebildete Vorsprung durchbrochen, und der in Betracht gezogene Belag502 besitzt die Form, die erforderlich ist, um mit den Andrückmitteln506 , z.B. einem Kolben, in Kontakt zu gelangen. - Somit sind die Andrückmittel
506 direkt an das Reiborgan501 (das insbesondere den Belag502 und den Halter504 umfasst) gekoppelt, ohne dabei ein schalldämpfendes Zwischenelement zu erfordern, was insbesondere die Herstellungskosten und die Komplexität der hergestellten Vorrichtung reduziert.
Claims (7)
- Reiborgan (
401 ,501 ) für eine Fahrzeugscheibenbremse, wobei dieses Reiborgan einen Belag (402 ,502 ) aufweist, der mit Andrückmitteln (408 ,506 ) zusammenwirken soll, welche diesen Belag so verlagern, dass er mit einer Scheibe in Kontakt gelangt, die einem zu bremsenden Fahrzeugrad zugeordnet ist, wobei das Reiborgan (401 ,501 ) mit einer Fläche versehen ist, die den Andrückmitteln (408 ,506 ) gegenüberliegen soll und eine Winkeländerung α, die ungleich null ist, aufweist, so dass die Wirkung (412 ) der Andrückmittel (408 ,506 ) auf das Reiborgan (401 ,501 ) eine bezüglich der Verlagerungsachse (410 ) der Andrückmittel (408 ,506 ) parallele Komponente (414 ) und senkrechte Komponente (416 ) umfasst, wobei die Andrückmittel auf das Reiborgan (401 ,501 ) einwirken sollen, welches einen Vorsprung an seiner Oberfläche aufweist, die den Andrückmitteln (408 ,506 ) gegenüberliegen soll, wobei die Winkeländerung α in dem Intervall von [0, 45] Grad liegt und das Reiborgan (401 ,501 ) ein zwischen dem Reiborgan (401 ) und den Andrückmitteln (408 ) angeordnetes Schalldämpfungselement (406 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Schalldämpfungselement (406 ) eine Ringform beispielsweise mit einem rechteckigen Querschnitt besitzt, die an die Winkeländerung der Oberfläche des Reiborgans (401 ) angepasst ist. - Reiborgan (
401 ) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, das es eine Vertiefung aufweist. - Reiborgan (
401 ,501 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Winkeländerung an der Oberfläche des Reiborgans einen Stützkegel für die Andrückmittel (408 ,506 ) bildet. - Reiborgan (
501 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkegel zumindest teilweise mit dem Belag (502 ) ausgebildet ist. - Andrückmittel (
408 ,506 ), die mit einem Reiborgan (401 ,501 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zusammenwirken können, wobei das Reiborgan (401 ,501 ) dem freien Ende der Andrückmittel (408 ,506 ) zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückmittel (408 ,506 ) die zu dem Reiborgan (401 ,501 ) komplementäre Form besitzen, um an die Oberfläche dieses Reiborgans (401 ,501 ) angepasst zu sein, die den Andrückmitteln (408 ,506 ) gegenüber liegen soll. - Andrückmittel (
408 ,506 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Kolben aufweisen. - Scheibenbremse, die mit einem Reiborgan (
401 ,501 ) versehen ist, das einen Belag (402 ,502 ) aufweist, der mit einem Kolben (408 ,506 ) zusammenwirken soll, der diesen Belag so verlagert, dass er mit der Scheibe in Kontakt gelangt, dadurch gekennzeichnet, dass das Reiborgan (401 ,501 ) einem der Ansprüche 1 bis 5 entspricht.
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