DE4020935A1 - Verfahren zum herstellen von verpackungsbehaeltern mit ueberlappungsnaht und faltboden - Google Patents

Verfahren zum herstellen von verpackungsbehaeltern mit ueberlappungsnaht und faltboden

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Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Herstellen von Ver­ packungsbehältern mit Überlappungsnaht und Faltboden nach der Gattung des Anspruchs 1. Mit Naßleim geklebte Beutel aus Papier werden in großem Umfang zum Verpacken von Massengütern verwendet. Bei den Behälter-Herstellanlagen tritt jedoch das Problem auf, daß nach dem Stillsetzen der Anlage die bereits auf die Packstoffbahn aufgebrachten Fassonaufträge aus Naßleim austrocknen und dadurch beim Wiederanfahren der Anlage nicht mehr klebeaktiv sind. Dieses Problem wäre vermeidbar, wenn die Zuschnitte vor dem Beleimen von der Packstoffbahn abgetrennt und jeweils noch zu Beuteln geformt würden. Bei Beutelherstellanlagen ist jedoch aus maschinentech­ nischen Gründen die Abtrennvorrichtung um etwa 3 bis 6 Längen eines Zuschnitts in Zuführrichtung der Packstoffbahn hinter der Beleimvor­ richtung angeordnet. Beim Wiederanfahren der Anlage war es daher notwendig, um Betriebsstörungen durch in die Anlage verschleppte, nicht klebeaktive Zuschnitte zu vermeiden, die Anlage nach jeweils einem Takt stillzusetzen und den jeweils abgeschnittenen Zuschnitt, dessen Leimauftrag ausgetrocknet war, von Hand zu entnehmen. Wegen der Enge an der Entnahmestelle durch Faltelemente, Gestänge und anderer Einrichtungen ist diese Maßnahme kompliziert und gefährlich. Es wurde deshalb auch schon vorgeschlagen, zwischen der Abtrennein­ richtung und der Hülsenfalteinrichtung eine Weiche anzuordnen, die während der Anfahrphase die Zuschnitte mit ausgetrocknetem Leimauf­ trag in einen Abfallbehälter leitet.
Vorteile der Erfindung
Das erfindungsgemäße Verfahren mit dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruchs 1 macht sich die Tatsache zunutze, daß die heute zum Her­ stellen von Beuteln verwendeten wässerigen Kunstharzdispersionsleime in getrocknetem Zustand mehr oder weniger wärmeaktivierbar sind. Daraus ergibt sich der Vorteil, daß bei gut wärmeaktivierbaren Naß­ leimen kein Ausschuß gebildet wird. Bei weniger gut wärmeaktivier­ barem Naßleim können die nur mäßig geklebten Verpackungsbehälter am Ende der Herstellanlage vor dem Füllen ohne große Ümstände ausge­ sondert werden. Es entfällt somit beim Anfahren der Anlage ein An­ halten der Anlage nach jedem Takt. Dadurch ist eine Vollautoma­ tisierung der Herstellanlage möglich.
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
Zum Verpacken von trockenen, schüttfähigen Massengütern wie Mehl, Zucker, Reis oder dergleichen werden in großem Umfang Raumbeutel aus Papier verwendet. Solche Beutel haben eine geklebte Längsnaht und einen gefalteten und geklebten Boden. Der verwendete Kleber ist in der Regel ein wässeriger Kunststoffdispersionsleim, der im kalten Zustand verarbeitet wird. Zum Formen der Beutel werden zunächst auf das vorgezogene Ende einer von der Rolle abgezogenen flachen Pack­ stoffbahn aus Papier nacheinander Leimaufträge mit einem bestimmten Muster aufgebracht. Das Muster enthält einen geradlinigen Streifen für die Längsnaht und mehrere kleine Flächen für den Boden eines Beutels. Von dem vorlaufenden Ende einer so beleimten Pack­ stoffbahn wird jeweils ein flacher Zuschnitt mit einem Leimauftrags­ muster abgeschnitten und um einen Formdorn zu einer Hülse gefaltet. Dabei überlappen die beiden seitlichen Randbereiche des Zuschnitts einander und bilden eine Längsnaht. Zum Verbinden der beiden ein­ ander überlappenden Randbereiche werden diese von einem Stempel über eine bestimmte Zeitdauer gegen den Formdorn gepreßt, wobei der auf einen der Endbereiche aufgetragene Leimstreifen abbindet. Darauf wird ein über den Formdorn vorstehendes Ende der Hülse über Kreuz gefaltet, so daß sich Faltbereiche einen Boden bildend überdecken. Beim Verpressen dieser Faltbereiche gegen die Stirnseite des Form­ dorns mit einem Stempel binden die dort aufgetragenen Leimflächen ab. Der so geformte Beutel wird darauf vom Formdorn abgestreift und zum Befüllen und Verschließen weiterbefördert.
Wenn bei einer das obige Verfahren durchführenden Anlage eine Unter­ brechung, wie eine Pause oder ein Stillstand über längere Zeit stattfindet, trocknen die Naßleimaufträge auf dem Ende der Pack­ stoffbahn aus. Aus maschinen- und verfahrenstechnischen Gründen ist nämlich die Abschneidvorrichtung in Förderrichtung der Packstoffbahn um etwa 3 bis 6 Zuschnittlängen hinter der Beleimeinrichtung ange­ ordnet, so daß beim Stillsetzen der Anlage diese Zuschnitte nicht mehr von der Packstoffbahn abgetrennt und zu Beuteln geformt werden. Beim Wiederanfahren der Anlage sind die ausgetrockneten Leimaufträge aber nicht mehr klebeaktiv. Um auch diese Zuschnitte mit ausge­ trocknetem Leimauftrag zu Beuteln verarbeiten zu können, wird beim Verpressen der Längsnaht und des Bodens der aus diesen Zuschnitten zu formenden Beuteln der Längsnaht und dem Boden Wärme zugeführt. Unter der Einwirkung der Wärme wird der ausgetrocknete Leim in der Längsnaht und im Boden des Beutels reaktiviert, so daß eine Verbindung der Teile der Längsnaht und des Bodens stattfindet. Es werden auf diese Weise geklebte Beutel gebildet. Die Wärme wird vorzugsweise von den Preßstempeln übertragen, die während der An­ fahrphase der Anlage vorzugsweise mit elektrischen Heizelementen beheizt sind. Es ist auch möglich, anstelle der Anpreßstempel den Formdorn mit Heizelementen zu beheizen.

Claims (2)

1. Verfahren zum Herstellen von Verpackungsbehältern, insbesondere Raumbeuteln, mit einer Überlappungsnaht und mit einem Faltboden aus einem mit Naßleim verklebbaren Packstoff, bei dem in gleichmäßigen, der Länge eines Verpackungsbehälters entsprechenden Abständen auf eine Packstoffbahn jeweils ein Naßleimauftrag in einem den Klebe­ stellen der Längsnaht und des Bodens des Verpackungsbehälters ent­ sprechenden Muster aufgebracht wird, von dem mit Naßleimaufträgen versehenen Teil der Packstoffbahn jeweils ein Zuschnitt mit einem Naßleimauftrag abgetrennt wird, darauf dieser Zuschnitt um einen Formdorn zu einer Hülse gefaltet und die überlappenden Endbereiche des Zuschnitts zum Abbinden des die Längsnaht betreffenden Teils des Naßleimauftrags verpreßt und schließlich ein Ende der geformten Hülse zu einem Boden mit überdeckenden Bereichen gefaltet und diese ebenfalls zum Abbinden des den Boden des Naßleimauftrags betreffen­ den Teils verpreßt werden, dadurch gekennzeichnet, daß nach einer Betriebspause, während der die auf der Packstoffbahn aufgebrachten Naßleimaufträge ausgetrocknet sind, bei den aus den Zuschnitten mit den ausgetrockneten Naßleimaufträgen gefalteten Verpackungsbehältern die überlappenden Endbereiche des Zuschnitts und die einander über­ deckenden Bereiche des Bodens des Verpackungsbehälters unter Zu­ führung von Wärme verpreßt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Reaktivieren des Leimauftrags übertragene Wärme lediglich in der Anfahrphase der Anlage zugeführt wird.
DE4020935A 1990-06-30 1990-06-30 Verfahren zum Herstellen von Verpackungsbehältern mit Überlappungsnaht im Faltboden Expired - Fee Related DE4020935C2 (de)

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