DE4020513C3 - Vorrichtung zur Beförderung von Feststoffe enthaltendem Material zwischen Räumen unterschiedlichen Drucks - Google Patents
Vorrichtung zur Beförderung von Feststoffe enthaltendem Material zwischen Räumen unterschiedlichen DrucksInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
Beförderung von Feststoffe enthaltendem Material zwischen
Räumen unterschiedlichen Drucks,
wie sie im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beschrieben ist.
Eine solche Vorrichtung ist aus der
Zeitschrift Aufbereitungstechnik Nr. 1/1988,
Seiten 8 bis 15 bekannt.
Bei einer anderen bekannten Vorrichtung (DE-PS 6 15 970)
in Form einer sogenannten Doppelkammeraufgabevorrichtung
gleiten die druckluftbetriebenen Schieber beim Auf- und Zufahren
der Ein- und Auslaßöffnungen an stationären und unveränderlichen
Dichtungen vorbei. Es hat sich gezeigt, daß der
Verschleiß der Dichtungen um so größer ist, je größer der Druck
des Schiebers auf die Dichtung ist. Auf der anderen Seite
hängt die Dichtkraft der Dichtung auf den Schiebern ebenfalls
von dem jeweiligen Anpreßdruck ab. Da der Dichtungsverschleiß
möglichst gering, die Dichtwirkung jedoch möglichst groß sein
sollte, sind widerstrebende Forderungen zu erfüllen. Eine weitere
Forderung ist die Höhe der Arbeitsgeschwindigkeit der
Schieber: Sie sollten möglichst schnell ein- und ausgefahren
werden können, um hohe Taktzahlen zu ermöglichen. Hohe Geschwindigkeiten
führen aber leicht dazu, daß sich die Schieber
in einer Richtung quer zur Schiebeebene bewegen bzw. in dieser
Richtung vibrieren. Dadurch ist die Gefahr gegeben, daß die
Schieber bei einem schnellen Zufahren seitlich gegen die Dichtung
oder gar gegen das jeweils benachbarte Gehäuseteil stoßen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung
der eingangs genannten Art so weiter auszubilden, daß
nicht nur Leckverluste, die bei höheren Drücken oder Druckdifferenzen
auftreten, vermieden, sondern auch ein Verschleiß
im Bereich der Schieber und der zugehörigen Dichtungen weitgehend
ausgeschaltet und somit eine lange Lebensdauer der
Vorrichtung sichergestellt wird.
Die Vorrichtung nach der Erfindung, bei der diese
Aufgabe gelöst ist, zeichnet sich
durch die Merkmale aus, wie sie im Kennzeichen
des Patentanspruchs 1 angegeben sind.
Aufgrund dieser Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist sichergestellt, daß die Schieber während ihrer
Schiebebewegung keinen Kontakt mit den Dichtungen aufweisen,
so daß auch bei einer Vielzahl von Schiebetakten bei Durchführung
von Öffnungs- und Schließtakten kein auf Reibung zurückzuführender
Dichtungsverschleiß gegeben ist. Auf der anderen
Seite stellt die Ausbildung der Dichtungen als Hohldichtungen,
deren Hohlraum durch das Druckmedium zur Überbrückung
des Spalts aufgeweitet wird, zusammen mit der einwandfreien
Schieber-Führung durch Tragrollen oder Gleitleisten sicher,
daß eine einwandfreie Abdichtung bei jedem Arbeitstakt erreicht
wird.
An dieser Stelle ist zu erwähnen, daß die Verwendung
von Hohldichtungen, die in aufgeweitetem Zustand an einem zugeordneten
Schieber zur Anlage gelangen, bei Absperrvorrichtungen
für pneumatische Fördersysteme zum Transport rieselfähiger
Schüttgüter an sich bekannt sind (DE-A-32 48 228); hier
gelangt jedoch eine freitragende, führungslose Ausbildung des
Flachschiebers zum Einsatz, mit der Folge, daß der Spalt zwischen
Hohldichtung und Flachschieber Abmessungsschwankungen,
insbesondere bei längerer Betriebsdauer unterworfen ist, wodurch
die Abdichtwirkung beeinträchtig wird.
Als in baulicher Hinsicht besonders zweckmäßig hat es
sich erwiesen, wenn die Hohldichtungen auf der Materialeintrittsseite,
auf der hiervon abgewandten Seite oder am Umfang
der Schieber den oder die Schieber oder die Schleusenwand zumindest
in Verschlußstellung kontaktieren und den Materialkanal
der Schleuse umschließen.
Um eine ggf. auftretende Verschmutzung auf der materialquellenseitigen
Schieberoberfläche zu vermeiden, hat es
sich als günstig herausgestellt, wenn zwischen dem Materialkanal
der Schleuse und der Hohldichtung in der Schieberkammerwand
Abstreifer angeordnet sind. Dieser umschließt
zweckmäßigerweise den Materialkanal und ist in sich geschlossen
ausgebildet. Zwecks Absicherung der Abstreifwirkung ist es
von besonderem Vorteil, wenn der Abstreifer federnd gelagert
ist. Ferner ist es günstig, den Abstreifer von außen
verstellbar auszubilden.
Bei einer bevorzugten Ausbildung der Vorrichtung ist
auf der vom Materialkanal abliegenden Seite der Hohldichtung
in der Schieberkammerwand ein verstellbarer Schaber vorgesehen,
wobei zwischen diesem Schaber und der Hohldichtung in
der Schieberkammerwand eine Ausnehmung angeordnet ist, die
über einen Spülanschluß mit einer Spülmittelquelle in Verbindung
steht. Mit Hilfe dieses Spülmittels kann das angestaute
Material ausgespült werden.
Die Hohldichtungen sind in weiterer Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung vorteilhafterweise von außen
verstellbar. Als günstig hat es sich erwiesen, wenn zu diesem
Zweck von außen mehrere das Gehäuseteil durchsetzende, abgedichtete
Halteschrauben vorgesehen sind. Dabei ist es günstig,
wenn die der Verstellung der Hohldichtungen dienenden verstellbaren
Halteschrauben auf Haltemittel wirken, die mit der
Hohldichtung fest verbunden sind.
Für eine einwandfreie Funktionsweise der Vorrichtung
mit langer Lebensdauer ist es zweckmäßig, wenn die Schieber
nicht nur auf Tragrollen oder Gleitleisten abgestützt sind,
sondern zusätzlich durch seitlich angeordnete Führungsrollen
oder Führungsleisten geführt sind.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen
erläutert, wobei in den Zeichnungen gleiche bzw. ähnliche Vorrichtungsteile
mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine
schematische Gesamtdarstellung in einem Schnitt durch die Schleusenachse
bei gleichzeitigen Schnitten durch die Schieber und deren
Betätigungszylinder und deren Trageinrichtungen sowie die Schieberkammern. Die
Fig. 2 bis 9 und die Fig. 11 bis 16 Details von verschiedenen
Ausführungsvarianten und
Fig. 10 ebenfalls in schematischer Darstellung
die Betriebabwicklung.
Fig. 17 eine Variante mit im Schieber eingesetzter Hohldichtung. Die
Fig. 18 bis 20
zeigen in schematischer Darstellung weitere Ausführungsbeispiele
der Abdichtung sowohl bei Klappen als auch bei Schiebern.
Gemäß Fig. 1 wird das Material aus einem Druckraum über den Einführstutzen
8′ der Schleusenkammer 8 zugeführt, deren Eingangsöffnung 8″ durch den einteiligen
Schieber 29 und deren Ausgangsöffnung 8′′′ durch den einteiligen Schieber
31 verschließbar ist. Beide werden durch aufblasbare Hohldichtungen 3
abgedichtet, die in sich geschlossen sind, insbesondere als Ring die
Eingangsöffnung 8″ mit einer Achse, die mit der Achse dieser Öffnung
zusammenfällt, umschließen und etwa rechteckigen Querschnitt aufweisen.
Abweichungen von der Ringform ergeben sich, wenn Einführstutzen 8′, Schleusenkammer 8
usw. von der Kreisquerschnittsform abweichen. Sie müssen dann den
modifizierten Innenraum, insbesondere in mehr oder minder großem Abstand
außen umschließen. Statt des rechteckigen Querschnitts können auch ein
Kreisringquerschnitt und Übergangsformen zwischen diesen beiden infrage
kommen, u.a. auch ein sogenannter Fernsehquerschnitt. In Draufsicht kann diese Hohldichtung 3
ein kreisförmiger geschlossener Ring sein, rechteckige Gestalt haben, den Außenrändern eines
Fernsehschirms etwa gleichen oder Mischformen davon aufweisen. Beide Schieber 29, 31 werden
mittels Hydraulikzylindern 21, 21′ betätigt und sind mittels Tragrollen 12
abgestützt und geführt. Den Hohldichtungen 3 sind innen Abstreifer 35
vorgeschaltet, die wieder in Draufsicht ringförmig ausgebildet sein können,
also den Materialkanal ebenso wie die Hohldichtung 3 entsprechend
umschließen können. Für die beiden Schieber sind Schieberkammern 15 bzw. 15′
vorgesehen, in welche die Schieber in Offenstellung eingezogen werden.
Diese Schieberkammern 15, 15′ können gegenüber der Umgebung abgedichtete Druckgehäuse sein. Der
Materialkanal nimmt in Materialdurchsatzrichtung vom Einführstutzen 8′
mit dessen Eintrittsdurchmesser d₁, dessen Austrittsdurchmesser D₁, der
Eintrittsöffnung 8″ der Schleusenkammer 8 mit dem Eintrittsdurchmesser d₂, deren
Austrittsdurchmesser D₂ bei 8′′′ zu. Weitere Details bzw. Vorrichtungsteile
werden im folgenden beschrieben.
Die Fig. 2, 2a, 3 und 3a lassen das Dichtsystem im speziellen erkennen.
Halteschrauben 1 sind über einen Haltering 2 mit der elastisch aufblasbaren Hohldichtung
3 verbunden, wobei ein Teil des Gehäuses 4 der Schieberkammer 15, 15′ bzw. des
Gehäuses der Schleusenkammer 8 als Dichtungsträger dient. Zu diesem Zweck könnte
auch das Absperrorgan 5 für die Hohldichtung 3 dienen, was aber weniger
günstig ist. Die Hohldichtung 3 wirkt auf die zu dichtende Schieberfläche
6 des Schiebers 29 bzw. 31. Für die Abdichtung gegenüber der Umgebung
ist noch ein Dichtungsring 7 vorgesehen. Über das Absperrorgan 5 wird
gasförmiges Medium mit dem Druck pD in den Hohlraum der elastischen
Hohldichtung 3 geblasen. Der Druck pD ist größer als der Druck pV, der im
Schleuseninnenraum bzw. Verfahrensraum herrscht. Der Spalt S wird mit
der Hohldichtung 3 überbrückt und somit abgedichtet. Die Hohldichtung 3 kann sich
in Richtung B bewegen.
Um ein Herausgleiten der Hohldichtung 3 zu verhindern, wird dieser an der
Stirnfläche (Kreisringfläche) mit dem Haltering 2 fest verbunden, z. B.
anvulkanisiert. Der Haltering 2 ist mit mehreren Halteschrauben 1 fest
verbunden, z. B. damit verschweißt, verklebt, vernietet oder mittels Gewinde
usw. festgelegt. Die Halteschrauben 1 müssen nach außen hin abgedichtet werden. Dies
kann z. B. mittels des Dichtungsringes 7 oder anderer Dichtungsvarianten
erfolgen. Um eine günstige Montage zu erzielen, sollte vorzugsweise L1
gleich oder größer L2 sein. Die Hohldichtung 3 kann - in der Draufsicht
gesehen - verschiedene Formen annehmen, vorzugsweise kreisrund sein. Es
sind jedoch auch quadratische oder rechteckige Formen mit Kantenrundungen
möglich.
Die Fig. 3 und 3a zeigen modifizierte Querschnitte der Hohldichtung 3, wobei
vor allem die der Schieberfläche 6 zugewandte Ringfläche 3′, 3″
vorspringt, insbesondere bombiert bzw. dachförmig gestaltet ist.
Die Fig. 4 und 5 zeigen in Ausschnitten die Lagerung der Schieber 29, 31
auf den Tragrollen 12 bzw. Gleitleisten oder Gleitklötzen 16. Es ist außerdem
ersichtlich, daß die Schieber 29, 31 mit einer Verschleißplatte 10 versehen und
für die Schieber seitlich angeordnete Führungsrollen 13 oder seitlich angeordnete Führungsleisten
17 oder Führungsklötze vorhanden sind. Außerdem ist eine Schiebertragleiste
14 mit harter Laufbahn vorgesehen. Die Schieberkammer
ist mit 15, der Gehäusedurchmesser mit DG und der
Tragrollendurchmesser mit DR bezeichnet. Der Schieber 29, 31 bewegt sich
auf mehreren Tragrollen 12. Diese sind von außen auswechselbar,
da DG größer ist als DR. Seitlich wird der Schieber 29, 31 durch
Führungsrollen 13 bzw. Führungsleisten 17 grob geführt. Die Gleitleisten
16 können auch so ausgeführt werden, daß sie von außen
austauschbar sind.
Die Fig. 6, 6a, 6b und 6c verdeutlichen in Teillängs- bzw. Teilquerschnitten
die Schieberausbildung. Hiernach ist eine Deckplatte 9 vorgesehen, die
vorteilhaft abnehmbar ist, um die Kolbenstange der Hydraulikzylinder 21, 21′
fixieren zu können. Auch die Verschleißplatte 10 ist auswechselbar. Eine
Querleiste 11 kann gemäß Fig. 6b zu ihrer Befestigung angeordnet sein.
Eine Schräge bzw. Abkantung mit dem Winkel α₁ ist zweckmäßig, um ein
Anheben der Abstreifer 35 beim Schließen der Schieber (bei der Funktion
"Schieber zu") zu gewährleisten. Die Abschrägung unter einem spitzen Winkel α₂ der Deckplatte 9 bzw.
der Schieberstirnseite ist gleich oder größer 40°. Sie ist zweckmäßig,
um das während des Schließvorganges kontinuierlich zulaufende Produkt
(Filterkuchen) "abzuschneiden", da bei α₂ kleiner 40° das
Material durch die Verschleißplatte 10 an die Stirnwand gepreßt werden würde.
Die Verschleißplatte 10 ist aus verschleißfestem Werkstoff bzw. besitzt
eine verschleißfeste Oberfläche. Vorzugsweise sollte der Werkstoff eine
harte, verschleißfeste, nicht oxidierende Oberfläche besitzen. Die
Verschleißplatte 10 ist an dem Schieber 29, 31 mittels einer lösbaren
Verbindung fixiert. Die Verbindung kann noch zusätzlich verstiftet werden,
um die Axialkräfte aufnehmen zu können. Varianten der lösbaren Verbindungen
können Schrauben, Gewindestifte usw. sowie Steckverbindungen wie Nuten,
Schwalbenschwanzverbindungen sein, wobei diese im rechten Winkel zur
Schieberbewegung anzuordnen sind.
Eine weitere Ausgestaltung der Vorrichtung ist Fig. 7 zu entnehmen, wobei
es um eine mechanische Schiebersicherung geht. Dabei sind ein
Sicherheitsbolzen 18, eine Ausnehmung 19 sowie ein Dichtring
20 vorgesehen. Die Funktion dieser speziellen Sicherung ist folgende:
Bei zurückgefahrenem Schieber 29, 31 (Schieber offen) wird bei einer Montage
bzw. Reparaturarbeiten der
Sicherheitsbolzen 18 von der Stellung II
(Betriebsstellung) in die Stellung I (Sicherungsstellung,
Reparaturstellung) gebracht. In dieser Stellung ragt der Sicherheitsbolzen
18 in die Ausnehmung 19; ein ungewünschtes Zufahren des Schiebers
wird somit verhindert. Der Sicherheitsbolzen 18 und die Schieberkammer 15
sind so ausgeführt, daß der Sicherheitsbolzen 18 immer
montiert sein muß; ein Betreiben ohne Sicherheitsbolzen
18, z. B. bei einem Bolzenverlust, ist nicht möglich, da während des Betriebes die
Schieberkammerbohrung verschlossen sein muß. Um den Sicherheitsbolzen von
Stellung I in Stellung II zu bringen, wird dessen Befestigungselement 20′ gelöst,
der Bolzen 18 herausgezogen, um 180° geschwenkt und wieder mittels des
Befestigungselements 20′ unverlierbar verankert. Die Befestigung muß dicht
ausgeführt sein.
Wie die Fig. 8 und 9 zeigen, ist vorteilhaft eine Hilfseinrichtung für
die Zylindermontage und -demontage in die Vorrichtung eingebaut. Der
Hydraulikzylinder ist mit 21, die als Montagehilfe vorgesehene Gleitrolle mit
22 bzw. der dem gleichen Zweck dienende Gleitstein mit 23 bezeichnet.
Nach der Demontage des vorderen Zylinderbolzens wird der Hydraulikzylinder 21 auf
die Gleiteinrichtung (Gleitrolle 22 oder Gleitstein 23) abgesenkt und kann
so aus der Schieberkammer 15 ausgefahren werden.
Nun sollen an Hand der Fig. 10, 11 und 11a der Schieberzyklus (Fig. 10)
und die Anordnung der Belüftungsanschlüsse (Fig. 11, 11a) beschrieben werden.
Dabei ist mit 24 der obere Flansch der Schleusenkammer 8,
mit 25 ein Belüftungsrohr, mit 26 die Wand der
Schleusenkammer 8, mit 27 der untere Flansch der Schleusenkammer 8,
mit 28 die Wand des Einführstutzens
8′, mit 29 wieder der obere Schieber und
mit 31 wieder der untere Schieber bezeichnet. Außerdem ist mit A die
Belüftung in die Atmosphäre und mit B-C der Druckausgleich vom Kessel
über den Einführstutzen 8′ zur Schleusenkammer 8
angedeutet. Die Anordnung des Belüftungsrohres 25 (Fig. 10, 11, 11a)
bewirkt einen Reinigungseffekt beim Zyklus IV (Fig. 10) und verhindert
das Anbacken von Feststoff an der Wand 26 der Schleusenkammer 8.
Durch den Pfeil 44 ist die Material-, z. B. Feststoffzugabe, durch den
Pfeil 45 die Materialentnahme oder -abfuhr angedeutet. Die Schieberkammern
sind auch hier mit 15, 15′ bezeichnet. Die Funktionsstellungen der Schieber beim
Füllen und Entleeren der Schleuse sind mit I, II, III und IV
veranschaulicht.
Allgemein ist bevorzugt die Funktionsweise der Schleuse (Schleusenzyklus)
wie folgt:
- 1. Zunächst sind sowohl der obere als auch der untere Schieber 29, 31 geschlossen, und die Hohldichtungen 3 werden unter Druck gesetzt (aufgeblasen).
- 2. Die Schleusenkammer 8 wird auf Kesseldruck (Betriebsdruck) belüftet.
- 3. Nach Druckentlastung der Hohldichtung 3 des oberen Schiebers 29 wird dieser ohne Druckdifferenz zwischen den Behältern geöffnet.
- 4. Das auszuschleusende Material fällt vom oberen Vorratsbehälter über den Einführstutzen 8′ in die Schleusenkammer 8.
- 5. Der obere Schieber 29 wird geschlossen und die Hohldichtung 3 wieder unter Druck gesetzt.
- 6. Die Schleusenkammer 8 wird auf Außendruck (Atmosphäre) entlüftet.
- 7. Die Hohldichtung 3 des unteren Schiebers 31 wird entlüftet und dieser Schieber geöffnet.
- 8. Das Produkt fällt aus der Schleusenkammer 8 heraus.
- 9. Der untere Schieber 3 wird wieder geschlossen und die Hohldichtungen 3 werden wieder unter Druck gesetzt.
- 10. Ein neuer Schleusenzyklus beginnt.
Die Fig. 12, 12a, 13, 14 und 15 lassen einen ringförmigen inneren Abstreifer 35 erkennen.
Dabei sind mit 3 wieder die elastische aufblasbare Hohldichtung, mit 29, 31
der Schieber und mit 10 dessen Verschleißplatte bezeichnet. 32 ist ein
Verstellbolzen, 33 ein Dichtring, 34 sind Tellerfedern, 35 der innere
Abstreifer, 36 ein einen Gehäuseteil bildender Einlaufkonus mit Flansch (des Einführstutzens 8′),
37 eine elastische Dichtung, 38 ein elastischer Schlauch und schließlich
39 eine Dichtung.
Der innere Abstreifer 35 reinigt die Verschleißplatte 10 und schützt
die elastische aufblasbare Hohldichtung 3 vor Verschmutzung. Die Tellerfedern
34 drücken den Abstreifer 35 gegen die Verschleißplatte 10. Bei
geschlossenem Schieber muß immer ein Spalt "S" erkennbar sein. Der Spalt
"S" zeigt an, daß die Tellerfedern 34 wirken. Der Verschleiß des
Abstreifers 35 ist am Spalt "S" erkennbar und kann bei Bedarf von außen
nachgestellt werden. Die Verstellbolzen 32 sind mehrfach am Umfang angeordnet.
Gemäß den Fig. 12a und 13 wird der Abstreifer 35 nur am Außendurchmesser
zentriert. Gemäß Fig. 13 wird eine elastische Dichtung 37 an der Innenseite am Gehäuseteil
36 und am Abstreifer 35 befestigt, um ein Verschmutzen der Andrückeinrichtung
zu verhindern.
Bei der Variante nach Fig. 14 wird die Anpreßkraft nicht über Tellerfedern,
sondern über einen aufblasbaren elastischen Schlauch 38 erzeugt. Dieser
Schlauch 38 kann als endloser Schlauch oder als Schlauchsegment ausgebildet
werden. Als Variante kann als Druckmedium auch Hydrauliköl anstelle von
Luft verwendet werden.
Wie Fig. 15 zeigt, ist es auch möglich, den Abstreifer 35 als
Ringkolben auszuführen. Die Anpreßkraft wird mittels Pneumatik oder
Hydraulik erzeugt. Auch hier ist die Einstellung über Verstellbolzen 32
(siehe Fig. 12) von außen möglich.
Wie Fig. 16 erkennen läßt, kann ferner ein äußerer Schaber 41 angeordnet
werden. Dabei ist wieder die Verschleißplatte mit 10 bzw. der Schieber
mit 29, 31 bezeichnet. Der Schaber besteht hier aus einem an einem Schaberträger
40 festgelegten Schabermesser. Außerdem ist ein Spülanschluß 42 vorhanden.
Mit 43 ist die Stellung "Schieber offen" strichliert eingezeichnet. Das
abgestreifte Material, z. B. der abgestreifte Filterkuchen, staut sich
vor dem Schaber 41 in dem zur Verfügung stehenden Raum. Bei der
Stellung "Schieber offen" 43 fällt das Produkt nach unten. Bei Stoffen,
die zum Anbacken neigen, kann der Raum vor dem Schaber 41 über die Bohrungen des
Spülanschlusses 42 freigespült werden. Das Andrücksystem des Schabers 41
kann auch als Variante nach den Fig. 12, 12a, 13, 14 und 15 ausgeführt
werden.
Fig. 17 zeigt andeutungsweise einen Schieber 49 mit in ihm eingesetzter
Hohldichtung 50.
Bei der Variante nach Fig. 18 ist eine in sich geschlossene, insbesondere
ringförmige oder rechteckige Hohldichtung 59 in einer Nut 60 eines
Schiebers 61 an dessen Unterseite angeordnet. Nach Druckentlastung der
Hohldichtung zieht sie sich
in die Nut 60, in der sie verankert sein kann, ganz oder teilweise
zurück, so daß die Schieberbewegung leicht durchführbar ist, wie sie
durch den Doppelpfeil 61′ angedeutet ist.
Entsprechend elastisch ausgeführte und in Nuten verankerte Hohldichtungen
erleichtern auch die Schiebebewegungen bei den anderen oben
geschilderten Ausführungsvarianten, sobald das Druckmedium aus der Hohldichtung
mehr oder minder entfernt wurde.
Die Fig. 19 und 20 zeigen eine weitere Ausbildung mit einem Schieber 62
schematisch im Längsschnitt (Fig. 19) und im Querschnitt nach der Ebene
A-A der Fig. 19 (Fig. 20). In diesem ist die Hohldichtung aus einem etwa
U-förmigen Teil 63 und zwei stangenförmigen Teilen 64 und 65 aufgebaut.
Der U-Teil 63 sitzt in einer Stirnnut 66 und in Seitennuten 67, 68 des
Schiebers 62. Die stangenförmigen Hohldichtungsteile 64, 65 sitzen in
entsprechenden Nuten 69, 70 an der Ober- und an der Unterseite des
Schiebers, der gemäß dem Doppelpfeil 71 bewegt wird. Die Hohldichtungsteile
63-65, die wieder mit einer Druckmediumsquelle in Verbindung stehen,
ergeben im praktischen Zusammenwirken eine ausreichend
geschlossene Dichtung für den Betrieb.
Das Material kann durch die erfindungsgemäß ausgestaltete Schleuse sowohl
in der Richtung eines Druckabfalls als auch in der Richtung eines
Druckanstiegs gefördert werden.
Claims (29)
1. Vorrichtung zur Beförderung von Feststoffe enthaltendem
Material zwischen Räumen unterschiedlichen Drucks mit einer
Schleuse, deren Ein- und Auslaßöffnung (8″, 8′′′) durch
mindestens je einen Schieber (29, 31, 49, 61, 62) verschließ- oder
freigebbar ist, wobei der Schieber aus der Schleusenkammer (8)
in eine davon seitlich vorgesehene Schieberkammer (15, 15′)
bewegbar ist und wobei zumindest eine Dichtung (3, 52, 55, 59, 63-
65) zwecks Schieberabdichtung in der Verschlußstellung auf den
oder im Schieber wirkt, wobei die Schieber (29, 31, 49, 61, 62)
durch Tragrollen (12) und/oder Gleitleisten (16) abgestützt
sind und einen Spalt (S) zwischen der abzudichtenden
Schieberfläche (6) und dem dem Schieber zugewandten Gehäuseteil
(4, 36) bestimmen, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungen
als Hohldichtungen (3) mit geschlossener Wand ausgebildet sind
und aus elastischem Material bestehen, wobei der
Dichtungshohlraum mit einer Druckmediumquelle in Verbindung
steht, wobei das Druckmedium in diesen Hohlraum zu dessen
Aufweitung und Überbrückung des Spalts (S) einbringbar, dort
mittels eines Absperrorgans (5) haltbar und von dort nach
Öffnen des Absperrorgans (5) unter Freigabe des Spalts (S)
entfernbar ist, wobei zwischen dem Materialkanal der Schleuse
und der Hohldichtung (3) in der Schieberkammerwand Abstreifer
(35) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß als Druckmediumquelle eine Druckluftquelle
vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hohldichtungen (3, 52, 55, 59, 62-65)
auf der Materialeintrittsseite, auf der hiervon abgewandten
Seite oder am Umfang der Schieber (29, 31, 49, 61, 63) den
oder die Schieber oder die Schleusenwand zumindest in
Verschlußstellung kontaktieren und den Materialkanal der
Schleuse umschließen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstreifer (35) den Materialkanal umschließt und
in sich geschlossen ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstreifer (35) verstellbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstreifer (35)
federnd gelagert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstreifer (35) von außen
verstellbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Verstellung
der Abstreifer (35) mehrere das Gehäuseteil (36)
durchsetzende Verstellbolzen (32) vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Verstellung
der Abstreifer (35) auf diese biegsame, elastische
Schläuche (38) wirken, deren Hohlraum mit einer
Druckmediumquelle verbunden ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der vom Materialkanal
abliegenden Seite der Hohldichtung (3) in
der Schieberkammerwand ein verstellbarer Schaber
(41) vorgesehen ist, wobei zwischen diesem
Schaber (41) und der Hohldichtung (3) in der Schieberkammerwand
eine Ausnehmung angeordnet ist,
die über einen Spülanschluß (42) mit einer Spülmittelquelle
in Verbindung steht.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hohldichtungen
(3) verstellbar sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohldichtungen (3) von außen verstellbar
sind.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 und 12,
dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Verstellung
der Hohldichtungen (3) von außen mehrere das Gehäuse
(4) durchsetzende, abgedichtete
Halteschrauben (1) vorgesehen sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die der Verstellung der Hohldichtungen
(3) dienenden verstellbaren Haltebolzen (1) auf Haltemittel
wirken, die mit der Hohldichtung (3) fest verbunden
sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltemittel durch einen Haltering (2) gebildet
sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schieber (29, 31)
an der Materialeintrittsstelle mit einer Verschleißplatte
(10) aus einem Werkstoff mit harter, verschleißfester,
nicht oxidierender Oberfläche versehen sind.
17. Vorrichtung nach Anspuch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschleißplatte (10) an der dem
Materialkanal zugewandten Schiebervorderseite
an der Materialeintrittsseite abgekantet ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 oder
17, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschleißplatte
(10) auswechselbar ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die auf Tragrollen (12) oder
Gleitleisten (16) abgestützten Schieber (29, 31) zusätzlich
durch seitlich angeordnete Führungsrollen (13) oder Führungsleisten
(17) geführt sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsrollen (13) im Schieber (29, 31) versenkt
gelagert sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schiebervorderseite abgeschrägt
ist, wobei die Abschrägung einen spitzen Winkel (α2)
mit der Achse des Materialkanals einschließt.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß der spitze Winkel gleich oder größer als 40° ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 oder 22,
dadurch gekennzeichnet, daß die abgeschrägte Schiebervorderseite
mit einer Deckplatte (9) ausgestattet ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Lagesicherung der zurückgefahrenen
Schieber (29, 31) je Schieber zumindest ein Sicherheitsbolzen
(18) seitlich in der Wand der Schieberkammer (15,
15′) lösbar und abgedichtet gelagert ist, der in eine Ausnehmung
(19) des Schiebers (29, 31) einrastbar ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet,
daß eine lösbare Befestigung der dichten Lagerung
des Sicherheitsbolzens (18) sowohl in Lagesicherungsstellung
als auch bei Freigabe des Schiebers (29, 31) dient.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 25, mit
durch Hydraulikzylinder (21, 21′) betätigten Schiebern (29,
31), dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb dieser Hydraulikzylinder
(21, 21′) Gleiteinrichtungen, nämlich Gleitrollen
(22) oder Gleitsteine (23) vorgesehen sind und daß diese
Zylinder nach Demontage des schieberseitigen Zylinderbolzens
auf diese Gleiteinrichtungen absenkbar und aus der Schieberkammer
(15, 15′) ausfahrbar sind, und umgekehrt.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 26,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Wand der Schleusenkammer
(8) ein Belüftungsrohr (25) vorgesehen ist.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 27,
dadurch gekennzeichnet, daß die aus elastischem Material bestehende
Hohldichtung (50, 59, 63-65) in Nuten (60, 66-68) des
Schiebers (49, 61) sitzt.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 28,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hohldichtung (63, 64, 65) aus
zwei oder mehr Teilen besteht, die gemeinsam eine im wesentlichen
in sich geschlossene Abdichtung ergeben.
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