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Steifkappe für Schuhwerk. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage
vom 2. Juni igii die Priorität auf Grund der Anmeldung in Großbritannien vom 6.
November i922 beansprucht. Die vorliegende Erfindung betrifft Steifkappen für Schuhwerk
und .insbesondere, Spitzensteifkappen, die durch Anwendung von Hitze erweicht werden
können. Bisher hat man zur Herstellung von Steifkappen in der Regel Filzschrötlinge
verwendet, die beispielsweise mit einer Mischung von 75 Prozent Kolophonium und
25 Prozent Asphalt getränkt worden sind. Filz ist jedoch ziemlich kostspielig, und
.die bisher vorgeschlagenen, baumwollenen Schrötlinge haben keine zufriedenstellenden
Erfolge gezeigt.
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Gemäß der Erfindung wird zur Herstellung der Steifkappen beiderseitig
genopptes oder aufgekratztes Baumwollgewebe verwendet. Die Schußfäden des zur Herstellung
der Steifkappen dienenden Gewebes sind so verteilt,, daß ein heidrechter oder zweiseitiger
Köper entsteht, und zwar verlaufen die Schußfäden der in den Schuh eingefügten Steifkappe
in der Längsrichtung des letzteren.
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Abb. i erläutert diagrammafisch im Querschnitt ein zur Herstellung
der Stehkappen dienendes Gewebe vor dem Noppen oder Aufkratzen.
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Abb. 2 ist eine Draufsicht des in der Abb. i dargestellten Gewebes.
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Abb.3 ist ein Querschnitt des beiderseitig genoppten oder aufgelaatzten
Gewebes.
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Abb. q. ist der Grundriß einer fertiggemachten Steifkappe. Das baumwollene
Gewebe weist einen doppelten Schuß auf und beiderseits genoppt oder aufgekratzt.
Durch das Noppen oder Aufkratzen wird die Gesamtdicke des Gewebes um ungefähr die
Hälfte der ursprünglichen Dicke des Gewebes erhöht. Die Kette besteht aus feinen,
kräftigen Fäden, während der Schuß durch gröbere oder lose gewundene Fäden gebildet
wird.' Der beiderseitige Flaum des Gewebes. wird hauptsächlich durch Noppen oder
Aufkratzen des Schusses geschaffen.
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Ab'b. i und 2 zeigen die groben, lose gewundenen Schußfäden
a und b' und vier angrenzende, feinere Kettenfäden 1, 2, 3 und q. Es ist
zu ersehen, daß je eine Hälfte der Schußfäden an jeder Seite des Gewebes bloß-.
gelegt ist. Abb.2 zeigt die bloßgelegte Schußfäden a an der dem Beschauer der Zeichnung
zugekehrten Seite. Die Schußfäden b sind an der dem Beschauer abgekehrten Seite
bloßgelegt. Der Flaum' 5 ist hauptsächlich durch Aufkratzen oder Noppen der Schußfäden
u und b geschaffen worden. Die feineren und zäheren Kettenfäden liefern nur
eine verhältnismäßig geringe Flaummenge. Durch das Noppen oder Aufkratzen wird die
Festigkeit des Gewebes nur in ganz geringfügigem Maßstabe beeinträchtigt, so daß
das in noch zu beschreibender Weise mit einer Mischung getränkte Gewebe der während
der
He, @sgellung des Schuhes auftretenden Beanspti@uAg standhalten
kann.
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Das beschriebene Gewebe wird mit einer, geeigneten Mischung getränkt,
die bei normaler Temperatur erhärtet und durch Anwendung von Hitze erweicht werden
kann. Das mit dem sich noch mehr oder weniger in:, flüssigem Zustande befindlichen
Gemisch getränkte Gewebe wird zwischen Glättrollen o. dgl. hindurchgeführt, so daß
das Gemisch gleichmäßig auf das Gewebe verteilt wird. Der durch Noppen oder Aufkratzen
geschaffene Flaum kann eine verhältnismäßig. große Menge der Mischung aufsaugen,
so daß im Bedarfsfalle sehr steife Kappen hergestellt werden können, deren Dicke
derjenigen des genoppten und ungetränkten Gewebes, entspricht. Aus dem getränkten
und aus gekühlten Gewebe werden dann Steifkappen ausgestanzt, deren Kanten in üblicher
Weise abgeschärft werden. Die Kappen werden gemäß der Erfindung so aus dem Gewebe
ausgestanzt, daß die Kettenfäden der in den Schuh eingefügten Steifkappe in der
Querrichtung des Schuhes und die Schußfäden in der Längsrichtung des Schuhes verlaufen.
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Die auf die beschriebene Weise hergestellten Steifkappen sind verhältnismäßig
billig. und dennoch besitzen sie mehr oder weniger alle Vorteile der kostspieligen,
aus Wollfilz hergestellten Steifkappen. Beide Seiten der. neuartigen Steifkappen
haben die gleiche Menge der Versteifungsmischung aufgesaugt, so daß es gleichgültig
ist,, welche Seite des Gewebes in dem fertiggemachten Schuh nach oben weist. Anstatt
des beschriebenen Gewebes könnte auch »Swansdown« zur Herstellung der ,neuartigen
Steifkappen verwendet werden.