DE4020146A1 - Verfahren zur bestimmung des abriebverhaltens von festen stoffen, insbesondere kunststoffen und schraegstrahlverschleissgeraet - Google Patents
Verfahren zur bestimmung des abriebverhaltens von festen stoffen, insbesondere kunststoffen und schraegstrahlverschleissgeraetInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des
Abriebverhaltens von festen Stoffen, insbesondere
Kunststoffen, mit Hilfe eines Fallrohrs, wobei ein
Strahlmittel aus bestimmter Höhe durch das Fallrohr auf
eine gegenüber der Fallrohrmittellinie geneigte Prüf
platte aufschlägt, und ein Schrägstrahlverschleißgerät
zur Durchführung dieses Verfahrens.
Mit Hilfe eines solchen Verfahrens bzw. Gerätes sollen
verschiedene, unterschiedliche Beanspruchungen, denen
Oberflächen aus festen Stoffen, insbesondere von
Kunststoffoberflächen, in der Praxis ausgesetzt sind,
durch ein abstraktes Prüfverfahren simuliert werden.
Dazu muß eine Einwirkung auf die Oberflächen erfolgen,
die als Durchschnitt der praktisch auftretenden Ein
wirkungen aufgefaßt werden kann. Das Prüfverfahren muß
reproduzierbare und vergleichbare Werte liefern.
Bei einem bekannten Verfahren der oben genannten Art
wird das Strahlmittel, z. B. Sand oder Stahlkies, in
einen trichterförmigen Behälter eingefüllt, an den sich
das Fallrohr anschließt. Durch Herausziehen eines
Schiebers am oberen Ende des Fallrohrs wird das
Strahlmittel zum Ausfließen aus dem Behälter gebracht.
Unter dem Fallrohr trifft das Strahlmittel auf die im
Winkel von 45° zur Fallrohrmittellinie fest angeordnete
Prüfplatte.
Die Prüfplatte kann aus einem Beschichtungsträger, der
aus Metall, Kunststoff oder Glas hergestellt ist,
bestehen. Auf diesen Träger ist dann eine Beschichtung
des zu prüfenden Stoffes möglichst gleichmäßig und,
insbesondere bei Reihenversuchen, mit gleicher Schicht
dicke aufgetragen.
Die Bestrahlung der Prüfplatte wird solange durchge
führt, bis die Beschichtung bis zum Untergrund, das
heißt zur Trägerplatte, abgerieben ist. Das Prüfver
fahren wird dann durch Verschließen des Fallrohres mit
dem Schieber unterbrochen. Der Abrieb kann bei dieser
Methode ausgedrückt werden durch die Menge Strahlmittel
in Kilogramm, die erforderlich ist, um unter den
vorgegebenen Bedingungen die Beschichtung bis zum
Untergrund abzutragen. Als Prüfergebnis wird in der
Regel der arithmetische Mittelwert von mehreren Ergeb
nissen berechnet. Ohne Bezugnahme auf den Untergrund
kann die Abtragsfestigkeit als die Menge Strahlmittel
in Kilogramm bestimmt werden, die nötig ist, um unter
den vorgegebenen Bedingungen das Volumen von z. B. 1 cm3
Stoff abzutragen. Das Volumen des abgetragenen Stoffes
wird durch Vermessen der Prüfplatte nach der Bestrah
lung ermittelt. Die Menge des zur Bestrahlung verwen
deten Strahlmittels ist entweder vorgegeben oder wird
nach dem Versuch bestimmt. Daraus läßt sich dann die
Abtragsfestigkeit berechnen.
Die Bestrahlung der Prüfplatte nach dem bekannten
Verfahren hat einen ungleichmäßigen Abtrag der Be
schichtung zur Folge. Der Abtrag ist in der Umgebung
der Fallrohrmittellinie am stärksten. Er setzt sich
dann, immer schwächer werdend, in der nach unten
weisenden Richtung der Prüfplatte fort. Insgesamt
ergibt sich ein etwa ellipsenförmiger Abrieb der
Prüfplatte, wobei der Bereich stärkerer Krümmung der
Ellipse, die beim Bestrahlen nach oben hin angeordnet
war, eine relativ steile Vertiefung aufweist, die zur
Mitte und zur gegenüberliegenden Seite der Ellipse hin
stark abgeflacht ist.
Aufgrund dieses ungleichmäßigen Abtrags läßt sich mit
dem bekannten Verfahren nur eine qualitative Prüfung
durchführen. Durch den starken Abtrag in einem relativ
eng begrenzten Bereich ist es schwierig, den genauen
Endpunkt festzustellen, bei dem die Beschichtung - in
diesem Bereich - bis zum Untergrund abgetragen ist.
Weiterhin ist ein Vermessen des abgetragenen Volumens
bei der stark ungleichmäßigen Abriebsfläche ebenfalls
schwer durchführbar. Daher sind die Versuchsergebnisse
mit einer großen Ungenauigkeit behaftet, so daß sich
auch statistisch nur ein qualitatives Prüfungsergebnis
gewinnen läßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Bestimmung des Abriebverhaltens von festen Stoffen
der oben genannten Art zu entwickeln, mit dem quanti
tativ zuverlässige Prüfergebnisse erzielbar sind.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
bei dem genannten Verfahren die Prüfplatte während der
Bestrahlung um eine senkrecht zur Prüfplatte angeordne
te, durch den Schnittpunkt der Fallrohrmittellinie mit
der Oberseite der Prüfplatte führende Achse gedreht
wird.
Aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein
gleichmäßiger, schichtweiser Abtrag erzielt. Die Ab
tragsfläche ist kreisförmig und rotationssymmetrisch
bezüglich des Kreismittelpunktes ausgebildet. Da die
Abtragsfläche eine an ihrem Rand relativ steile und
sich über die Kreisfläche nahezu konstante Vertiefung
aufweist, tritt der Endpunkt, bei dem unter Verwendung
eines Beschichtungsträgers der Untergrund erreicht
wird, zu einem bestimmten Zeitpunkt während der
Bestrahlung deutlich in Erscheinung. Das zu diesem
Zeitpunkt beendete Bestrahlungsverfahren liefert daher
einen zuverlässigen Wert für den Abrieb. Andererseits
kann aufgrund der kreissymmetrischen Abtragsfläche und
der nahezu gleichmäßigen Vertiefung das Abriebsvolumen
durch Messung längs einer durch den Kreismittelpunkt
verlaufenden Linie leicht bestimmt werden. Auf diese
Weise läßt sich die Abtragsfestigkeit der geprüften
Beschichtung quantitativ genau bestimmen.
In einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemä
ßen Verfahrens wird vor der Bestrahlung der Neigungs
winkel der Prüfplatte gegenüber der Fallrohrmittellinie
je nach der gewünschten Beanspruchung eingestellt.
Durch Variation des Strahlauftreffwinkels können ver
schiedene Verschleißmechanismen, die darüber hinaus von
der Strahlauftreffgeschwindigkeit und der Struktur des
Strahlmittels und des zu prüfenden festen Stoffes ab
hängen, zur Anwendung kommen. Das Prüfverfahren läßt
sich somit den in der Praxis vorwiegend auftretenden
Einwirkungen anpassen. Die Prüfergebnisse liefern daher
genauere, der Praxis entsprechende Werte.
In einer weiteren Ausbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das Strahlmittel nach Beaufschlagung
der Prüfplatte aufgefangen, vom Abrieb gereinigt und
anschließend zu einem Strahlmittelbehälter zur Be
schickung des Fallrohrs zurücktransportiert. Auf diese
Weise läßt sich eine kontinuierliche Bestrahlung, die
vom Volumen des Strahlmittelbehälters unabhängig ist,
erreichen.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
ein Schrägstrahlverschleißgerät mit einem Strahlmittel
behälter, einem daran angeschlossenen Fallrohr und
einer unterhalb des Fallrohrs angeordneten, gegenüber
der Fallrohrmittellinie geneigten Prüfplatte vorge
sehen, wobei die Prüplatte auf einer Drehscheibe
befestigbar ist, die um eine senkrecht zur Prüfplatte
angeordnete, durch den Schnittpunkt der Fallrohrmittel
linie mit der Oberseite der Prüfplatte führende Achse
durch einen Antrieb drehbar angeordnet ist.
Zur Befestigung der Prüfplatte kann die Drehscheibe
z. B. eine Schnellspannvorrichtung aufweisen, die eine
genaue Justierung der Prüfplatte erlaubt. Der motori
sche Drehzahlbereich ist vorzugsweise variabel und vom
Radius der bestrahlten Fläche abhängig.
In einer bevorzugten Ausführung des Schrägstrahlver
schleißgerätes ist die Drehscheibe um eine senkrecht
zur Fallrohrmittellinie und auf der Oberseite der
Prüfplatte verlaufenden Achse schwenkbar angeordnet.
Dadurch kann der Auftreffwinkel des Strahlmittels auf
der Prüfplatte verändert werden, so daß ein mehr oder
weniger stoßender oder gleitender Abrieb verursacht
wird. Vorzugsweise ist die Drehscheibe in einem
Winkelbereich zwischen 0° und 60° gegenüber der
Fallrohrmittellinie verschwenkbar.
In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist die
Drehscheibe von einer Prüfkammer, die klimatisiert sein
kann, umschlossen, in die das untere Ende des Fall
rohres hineinführt, wobei die Prüfkammer mit einer
Vorrichtung zur Staubabsaugung und mit einem Auffangbe
hälter für das Strahlmittel versehen ist. Die Prüfkam
mer dient als Schutzverkleidung der Drehscheibe und als
Auffangvorrichtung für das Strahlmittel. Zum Befestigen
und Entfernen der Prüfplatte besitzt die Prüfkammer
eine geeignet angebrachte Tür. Vorzugsweise weist sie
eine transparente Abdeckung zur Beobachtung des Be
strahlungsvorganges auf.
Durch die Staubabsaugung kann das Strahlmittel kon
tinuierlich vom Abrieb (Staub) gereinigt werden. Dazu
kann z. B. ein Industrie-Staubsauger mit Mikrofilter
dienen, der über eine Schlauchverbindung extern aufge
stellt ist.
Der Auffangbehälter für das Strahlmittel ist zweckmäßi
gerweise unterhalb einer für den Austritt des Strahl
mittel vorgehenen Öffnung angeordnet, so daß bei jeder
Einstellung des Strahlauftreffwinkels das gesammelte
Strahlmittel in den Behälter fällt. Die Staubabsaugung
ist zweckmäßigerweise oberhalb der Öffnung angeordnet.
In einer bevorzugten Ausführung weist das erfindungsge
mäße Schrägstrahlverschleißgerät eine Transportein
richtung auf, mit der das Strahlmittel aus dem
Auffangbehälter zum Strahlmittelbehälter zurück
transportierbar ist. Diese Einrichtung ermöglicht eine
kontinuierliche Bestrahlzeit.
Die Transporteinrichtung kann einen programmgesteuerten
Kettenförderer zur kontinuierlichen Beschickung des
Strahlmittelbehälters einschließen.
Der Strahlmittelbehälter weist in einer bevorzugten
Ausführung einen trichterförmigen Teil auf, der an
seinem unteren Ende in ein Rohrstück endet, das an
seinem unteren Ende mit einem konischen Teil versehen
ist. In den trichterförmigen Teil, das Rohrstück und
das konische Teil greift bei dieser Ausführung ein
axialer Bolzen ein, der an seinem unteren Ende konisch
ausgebildet ist und wegbegrenzt in axialer Richtung
verschiebbar ist. Diese Konstruktion ermöglicht eine
gleichmäßige und, durch axiale Einstellung des Bolzens,
dosierte Beschickung des Fallrohrs mit dem Strahlmit
tel.
Als Strahlmittel eignen sich alle bei der Strahlver
schleiß-Prüfung bisher verwendeten Partikel. Bei der
vorgenannten Ausführungsform des Schrägstrahlver
schleißgerätes wird vorzugsweise Stahlkies als energie
reiches Strahlmittel verwendet.
In einer anderen Ausführung weist der Strahlmittelbe
hälter einen trichterförmigen Teil auf, in dessen
unteren Bereich ein sich nach unten konisch verjüngen
der, ringförmiger Abbremsteller und darüber ein durch
einen Rüttler betätigbarer, sich nach oben konisch
verjüngender, ringförmiger Rüttelteller angeordnet
sind. In den trichterförmigen Teil greift ein sich
durch den Rüttelteller und den Abbremsteller hindurch
erstreckender Bolzen, der an seinem unteren Ende
konisch ausgebildet ist und wegbegrenzt in axialer
Richtung verschiebbar ist. Mit dieser Konstruktion kann
eine gleichmäßige Beschickung des Fallrohrs noch weiter
verbessert werden. Die Ausführung eignet sich insbeson
dere für größere Strahlpartikel, wie z. B. Stahlwalzen.
Bei beiden Ausführungen dient der Bolzen zum Öffnen und
Schließen des Fallrohrs gegen den Strahlmittelbehälter
und zur Steuerung der Menge des pro Zeiteinheit durch
das Fallrohr fallenden Strahlmittels.
Zur Bestimmung der Durchflußzeit des Strahlmittels
durch das Fallrohr kann eine geeignete Meßeinrichtung
am Fallrohr angeordnet sein.
Zwei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Schräg
strahlverschleißgerätes werden im folgenden anhand der
Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein erstes Aus
führungsbeispiel und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den oberen Teil
eines zweiten Ausführungsbeispiels.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, weist das Schrägstrahlver
schleißgerät einen Strahlmittelbehälter 1, ein daran
angeschlossenes Fallrohr 2 und eine unterhalb des
Fallrohrs 2 angeordnete, gegenüber der Fallrohrmittel
linie geneigte Prüfplatte 3 auf.
Die Prüfplatte 3 ist auf einer Drehscheibe 4 befestigt,
die um eine senkrecht zur Prüfplatte 3 angeordnete,
durch den Schnittpunkt der Fallrohrmittellinie mit der
Oberseite der Prüfplatte 3 führende Achse durch einen
Antrieb 5 drehbar angeordnet ist. Zur Befestigung und
Justierung der Prüfplatte 3 auf der Drehscheibe 4 dient
eine Schnellspannvorrichtung.
Die Drehscheibe 4 kann mit Hilfe einer Winkelverstell
einrichtung 6 um eine senkrecht zur Fallrohrmittellinie
und auf der Oberseite der Prüfplatte 3 verlaufende
Achse verschwenkt werden. Die Verschwenkung ist auf
einen Winkel zwischen 0° und 60° begrenzt.
Der Antrieb 5 ist drehzahlgeregelt, wobei der motori
sche Drehzahlbereich zwischen 10 und 2000 µpm liegt.
Die Drehscheibe 4 mit der darauf befestigten Prüfplatte
3 ist innerhalb einer Prüfkammer 7 angeordnet, die
zusammen mit der Drehscheibe 4 und dem Antrieb 5 zur
Winkeleinstellung verschwenkbar ist.
Die Prüfkammer 7 weist an ihrer Oberseite eine
zweitürige Acrylglasabdeckung 8 mit variabler Fallrohr
schlitz-Abdeckung auf. Die zweitürige Acrylglasab
deckung verschließt mit einem Sicherheitsschalter 9 die
Prüfkammer 7.
An dem bei Schrägstellung der Drehscheibe 4 nach unten
weisenden Ende hat die Prüfkammer 7 eine Öffnung 10 mit
einem sich an diese anschließenden, axialen Austritts
kanal 11 für das Strahlmittel. Das Strahlmittel wird
nach Beaufschlagung der Prüfplatte 3 in der Prüfkammer
7 aufgefangen und fällt durch den Austrittskanal 11 in
einen Auffangbehälter 12.
Zur Trennung des Strahlmittels vom Abrieb ist die
Prüfkammer 7 mit einer Vorrichtung zur Staubabsaugung
13 versehen. Diese weist einen oberhalb der Öffnung 10
angeordneten, zum Austrittskanal 11 hin geöffneten
Staubabsaugungskanal 14 auf. Der Staubabsaugungskanal
14 ist mit der Außenseite der Prüfkammer 7 durch einen
Anschlußstutzen 15 verbunden, an den über eine
Schlauchverbindung ein (in der Zeichnung nicht darge
stellter) Industrie-Staubsauger mit Mikrofilter an
schließbar ist.
Mit einer (in der Zeichnung ebenfalls nicht dargestell
ten) Transporteinrichtung wird das Strahlmittel aus dem
Auffangbehälter 12 zum Strahlmittelbehälter 1 zurück
transportiert. Die Transporteinrichtung weist einen
programmgesteuerten Kettenförderer zur kontinuierlichen
Beschickung des Strahlmittelbehälters 1 auf.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, hat der Strahlmittelbehälter
1 einen trichterförmigen Teil 16, in dessen unterem
Bereich ein sich nach unten konisch verjüngender,
ringförmiger Abbremsteller 17 und darüber ein durch
einen Rüttler 18 betätigbarer, sich nach oben konisch
verjüngender, ringförmiger Rüttelteller 19 angeordnet
sind. In den trichterförmigen Teil 16 greift ein sich
durch den Rüttelteller 19 und den Abbremsteller 17
hindurch erstreckender Bolzen 20 ein, der an seinem
unteren Ende konisch ausgebildet ist und durch einen
(in Fig. 1 nicht dargestellten) Antrieb wegbegrenzt in
axialer Richtung verschiebbar ist. Der Bolzen 20 ist so
ausgelegt, daß er in seiner unteren Position den
trichterförmigen Teil 16 verschließt. Durch Hochschie
ben des Bolzens 20 entsteht zwischen dem konischen Ende
des Bolzens 20 und dem Abbremsteller 17 ein ringförmi
ger Spalt, durch den das Strahlmittel in das Fallrohr 2
fällt. Durch axiale Verschiebung des Bolzens 20 kann
die Menge des durch das Fallrohr 2 fallenden Strahlmit
tels genau dosiert werden.
Um insbesondere bei grobem, größerem Strahlmittel eine
gleichmäßige Beschickung des Fallrohrs 2 zu erreichen,
wird das Strahlmittel über den Rüttelteller 19 durch
einen zwischen dem Rüttelteller 19 und dem trichterför
migen Teil 16 angeordneten Ringspalt dem zuvor erwähn
ten ringförmigen Spalt zugeführt.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Schrägstrahlverschleiß
gerät werden als Strahlmittel Stahlwalzen verwendet.
Das Fallrohr 2 mit dem darauf befestigten Strahlmittel
behälter 1, die Prüfkammer 7 mit der darin angeordneten
Drehscheibe 4 und dem außerhalb angeordneten Antrieb 5
und der Auffangbehälter 12 sind an einem Geräterahmen
21 angebracht. An diesem ist das Fallrohr 2 mit zwei
verstellbaren Halterungen 22 lotrecht justierbar. Zur
Prüfung der lotrechten Justierung dient eine an einer
Halterung 22 angeordnete Libelle 23. Das Fallrohr 2 ist
an den Halterungen 22 spannungsfrei und schwingungsge
dämpft befestigt. Der Geräterahmen 21 weist höhenein
stellbare Gerätefüße 24 zur horizontalen Justierung des
Gerätes auf. Am Geräterahmen 21 ist ferner eine
Steuereinrichtung 25 für den Antrieb 5 mit digitaler
Drehzahlanzeige befestigt.
Das in Fig. 2 gezeigte zweite Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich von dem zuvor beschriebenen durch
eine andere Strahlmittelbeschickung.
Der Strahlmittelbehälter 26 dieses Ausführungsbeispiels
weist einen trichterförmigen Teil 27 auf, der an seinem
unteren Ende in ein Rohrstück 28 endet, das an seinem
unteren Ende mit einem konischen Teil 29 versehen ist.
In den trichterförmigen Teil 27, das Rohrstück 28 und
das konische Teil 29 greift ein axialer Bolzen 30 ein,
der an seinem unteren Ende konisch ausgebildet ist und
wegbegrenzt in axialer Richtung verschiebbar ist. Die
axiale Verschiebung des Bolzens 30 wird durch einen
Antrieb 31 bewirkt.
Diese Ausbildung des Strahlmittelbehälters 26 eignet
sich insbesondere für feinkörniges Strahlmittel, wie
z. B. Stahlkies nach DIN 8201 (kantig GH-K 2.00-
2.80 mm).
Der Strahlmittelbehälter 26 ist so ausgelegt, daß er mit
20 kg Stahlkies gefüllt werden kann. Vor der Prüfung
ist der trichterförmige Teil 27 durch den Bolzen 30
verschlossen. Zur Durchführung des Prüfungsverfahrens
wird die Drehscheibe vorzugsweise mit einer Drehzahl
von 120 µpm angetrieben und der Bolzen 30 angehoben, so
daß ein ringförmiger Spalt entsteht, wodurch der
Stahlkies gleichmäßig in das Fallrohr 2 fällt. Der
ringförmige Spalt kann so eingestellt werden, daß die
Ausflußzeit 80 sec. ±3% beträgt. Die Ausflußzeit kann
durch ein Meßgerät 32 bestimmt und überprüft werden.
Mit den beschriebenen Schrägstrahlverschleißgeräten
wird die Prüfung an mindestens drei Prüfplatten bei
vereinbarter Temperatur durchgeführt. Als Prüfergebnis
wird der arithmetische Mittelwert der in den Versuchen
jeweils ermittelten Abtragsfestigkeit berechnet.
Bezugszeichenliste
1 Strahlmittelbehälter
2 Fallrohr
3 Prüfplatte
4 Drehscheibe
5 Antrieb
6 Winkelverstelleinrichtung
7 Prüfkammer
8 Acrylglasabdeckung
9 Sicherheitsschalter
10 Öffnung
11 Austrittskanal
12 Auffangbehälter
13 Vorrichtung zur Staubabsaugung
14 Staubabsaugungskanal
15 Anschlußstutzen
16 trichterförmiger Teil
17 Abbremsteller
18 Rüttler
19 Rüttelteller
20 Bolzen
21 Geräterahmen
22 Halterung
23 Libelle
24 Gerätefuß
25 Steuereinrichtung
26 Strahlmittelbehälter
27 trichterförmiger Teil
28 Rohrstück
29 konisches Teil
30 Bolzen
31 Antrieb
32 Meßgerät
2 Fallrohr
3 Prüfplatte
4 Drehscheibe
5 Antrieb
6 Winkelverstelleinrichtung
7 Prüfkammer
8 Acrylglasabdeckung
9 Sicherheitsschalter
10 Öffnung
11 Austrittskanal
12 Auffangbehälter
13 Vorrichtung zur Staubabsaugung
14 Staubabsaugungskanal
15 Anschlußstutzen
16 trichterförmiger Teil
17 Abbremsteller
18 Rüttler
19 Rüttelteller
20 Bolzen
21 Geräterahmen
22 Halterung
23 Libelle
24 Gerätefuß
25 Steuereinrichtung
26 Strahlmittelbehälter
27 trichterförmiger Teil
28 Rohrstück
29 konisches Teil
30 Bolzen
31 Antrieb
32 Meßgerät
Claims (11)
1. Verfahren zur Bestimmung des Abriebverhaltens von
festen Stoffen, insbesondere Kunststoffen, mit
Hilfe eines Fallrohrs (2), wobei ein Strahlmittel
aus bestimmter Höhe durch das Fallrohr (2) auf eine
gegenüber der Fallrohrmittellinie geneigte Prüf
platte (3) aufschlägt, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Prüfplatte (3) während der
Bestrahlung um eine senkrecht zur Prüfplatte (3)
angeordnete, durch den Schnittpunkt der Fallrohr
mittellinie mit der Oberseite der Prüfplatte (3)
führende Achse gedreht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß vor der Bestrahlung
der Neigungswinkel der Prüfplatte (3) gegenüber der
Fallrohrmittellinie je nach der gewünschten Bean
spruchung eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Strahlmittel
nach Beaufschlagung der Prüfplatte (3) aufgefangen,
vom Abrieb gereinigt und anschließend zu einem
Strahlmittelbehälter (1; 26) zur Beschickung des
Fallrohrs (2) zurücktransportiert wird.
4. Schrägstrahlverschleißgerät mit einem Strahlmittel
behälter (1; 26), einem daran angeschlossenen
Fallrohr (2) und einer unterhalb des Fallrohrs (2)
angeordneten, gegenüber der Fallrohrmittellinie
geneigten Prüfplatte (3) , dadurch ge
kennzeichnet, daß die Prüfplatte (3) auf
einer Drehscheibe (4) befestigbar ist, die um eine
senkrecht zur Prüfplatte (3) angeordnete, durch den
Schnittpunkt der Fallrohrmittellinie mit der Ober
seite der Prüfplatte (3) führende Achse durch einen
Antrieb (5) drehbar angeordnet ist.
5. Schrägstrahlverschleißgerät nach Anspruch 4, da
durch gekennzeichnet, daß die
Drehscheibe (4) um eine senkrecht zur Fallrohrmit
tellinie und auf der Oberseite der Prüfplatte (3)
verlaufende Achse verschwenkbar angeordnet ist.
6. Schrägstrahlverschleißgerät nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehscheibe (4) von einer Prüfkammer (7)
umschlossen ist, in die das untere Ende des
Fallrohrs (2) hineinführt, wobei die Prüfkammer (7)
mit einer Vorrichtung zur Staubabsaugung (13) und
mit einem Auffangbehälter (12) für das Strahlmittel
versehen ist.
7. Schrägstrahlverschleißgerät nach Anspruch 6, ge
kennzeichnet durch eine Transpor
teinrichtung, mit der das Strahlmittel aus dem
Auffangbehälter (12) zum Strahlmittelbehälter (1;
26) zurücktransportierbar ist.
8. Schrägstrahlverschleißgerät nach Anspruch 7, da
durch gekennzeichnet, daß die
Transporteinrichtung einen programmgesteuerten Ket
tenförderer zur kontinuierlichen Beschickung des
Strahlmittelbehälters (1; 26) aufweist.
9. Schrägstrahlverschleißgerät nach einem der Ansprü
che 4 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß der Strahlmittelbehälter (26) einen
trichterförmigen Teil (27) aufweist, der an seinem
unteren Ende in ein Rohrstück (28) endet, das an
seinem unteren Ende mit einem konischen Teil (29)
versehen ist, und das in den trichterförmigen Teil
(27), das Rohrstück (28) und das konische Teil (29)
ein axialer Bolzen (30) greift, der an seinem
unteren Ende konisch ausgebildet ist und wegbe
grenzt in axialer Richtung verschiebbar ist.
10. Schrägstrahlverschleißgerät nach einem der Ansprü
che 4 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß der Strahlmittelbehälter (1) einen
trichterförmigen Teil (16) aufweist, in dessen
unterem Bereich ein sich nach unten konisch
verjüngender, ringförmiger Abbremsteller (17) und
darüber ein durch einen Rüttler (18) betätigbarer,
sich nach oben konisch verjüngender, ringförmiger
Rüttelteller (19) angeordnet sind, und daß in den
trichterförmigen Teil (16) ein sich durch den
Rüttelteller (19) und den Abbremsteller (17)
hindurch erstreckender Bolzen (20) greift, der an
seinem unteren Ende konisch ausgebildet ist und
wegbegrenzt in axialer Richtung verschiebbar ist.
11. Schrägstrahlverschleißgerät nach einem der Ansprü
che 4 bis 10, gekennzeichnet
durch eine Vorrichtung (32) zur Bestimmung der
Durchflußzeit des Strahlmittels durch das Fallrohr
(2).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904020146 DE4020146A1 (de) | 1990-06-25 | 1990-06-25 | Verfahren zur bestimmung des abriebverhaltens von festen stoffen, insbesondere kunststoffen und schraegstrahlverschleissgeraet |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904020146 DE4020146A1 (de) | 1990-06-25 | 1990-06-25 | Verfahren zur bestimmung des abriebverhaltens von festen stoffen, insbesondere kunststoffen und schraegstrahlverschleissgeraet |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4020146A1 true DE4020146A1 (de) | 1992-01-02 |
Family
ID=6409005
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904020146 Withdrawn DE4020146A1 (de) | 1990-06-25 | 1990-06-25 | Verfahren zur bestimmung des abriebverhaltens von festen stoffen, insbesondere kunststoffen und schraegstrahlverschleissgeraet |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4020146A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19701980A1 (de) * | 1997-01-22 | 1998-07-23 | Alkor Gmbh | Vorrichtung und Verfahren zur Ermittlung der Abriebfestigkeit von flächenförmigen Kunststoffprüfkörpern |
US6230544B1 (en) * | 1998-04-08 | 2001-05-15 | Maocho Co., Ltd. | Frictional wear testing apparatus and frictional wear testing method |
DE102015016050A1 (de) * | 2015-12-10 | 2017-06-14 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Verfahren und Vorrichtung zur Prüfung der Staubdichtigkeit und/oder des Staubadsorptionsvermögens von Gegenständen |
CN110658059A (zh) * | 2019-11-05 | 2020-01-07 | 郑州大学 | 一种冲击位置稳定的落锤式多角度冲击夹具 |
-
1990
- 1990-06-25 DE DE19904020146 patent/DE4020146A1/de not_active Withdrawn
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DE19701980C2 (de) * | 1997-01-22 | 1999-06-10 | Alkor Gmbh | Vorrichtung und Verfahren zur Ermittlung der Abriebfestigkeit von flächenförmigen Kunststoffprüfkörpern |
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DE102015016050B4 (de) * | 2015-12-10 | 2017-09-21 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Verfahren und Vorrichtung zur Prüfung der Staubdichtigkeit und/oder des Staubadsorptionsvermögens von Gegenständen |
CN110658059A (zh) * | 2019-11-05 | 2020-01-07 | 郑州大学 | 一种冲击位置稳定的落锤式多角度冲击夹具 |
CN110658059B (zh) * | 2019-11-05 | 2022-08-19 | 郑州大学 | 一种冲击位置稳定的落锤式多角度冲击夹具 |
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---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |