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Windsichtmaschine. Zusatz zum Patent 261057. Durch das Patent 261057
ist ein Verfahren und eine Windsichtmaschine zum Sichten von gemahlenen Stoffen,
insbesondere von Kakaopulver, offenbart worden, wobei es im wesentlichen darauf
ankommt, daß (las Sichtgut durch Siebflächen hindurch in den Windsichtbehälter eingebraust
und .(las eingebrauste Genisch von feinem oder weniger feinem Pulver ;on einem sich
erneuernden Luftstrom mit-;enommen wird. Es war hierbei der Umstand )eriicksichtigt,
daß ein ständig kreisender, Llso wiederholt benutzter Luftstrom im nnern des Windsichters
.einen so hohen Värmegrad annimmt, (laß beim Sichten von ,akao der Schmelzpunkt
der im Kakao entaltenen Butter erreicht wird, wodurch ein :usammenballen des Kakaopulvers
erfolgen nd die Sichtwirkung herabgesetzt werden ,ürde. Man hatte daher den früher
üblichen 'mschließungsmantel des Windsichters wegaassen und nur mit von außen eintretender
rischluft gearbeitet. Offenbar wird aber dairch die Leistungsfähigkeit der Einrichtung
°.rabgesetzt. Auch war die Feinkörnigkeit :r erzielten pulverförmigen Erzeugnisse
bis einem gewissen Grade beschränkt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt .die Auf-.be zugrunde, ein gleichmäßig
feingradiges akaopulver zu erzielen, ohne die Leistungshigkeit der Einrichtung herabzusetzen.
@m Kakao wird häufig vorgeworfen, daß er -ht genügend verdaulich ist. Durch einhende
Versuche hat die Erfinderin festge-@Ilt, daß die Schwerverdaulichkeit des ikaos
in deni mangelnden Feinheitsgrade Kakaopulvers zu suchen ist. Durch den genstand
der vorliegenden Erfindung wird ernii*.glicht, Kakaopulver so feingradig zu hten,
daß ein Kakao von gleicher Feinheit j se leichtverdauliches Kakaopulver, Honig gewonnen
werden kann, wodurch Ergiebigkeit entsprechend erhöht wird. )ie Aufgabe wird in
.der Weise gelöst, daß rsorge getroffen wird, (las Sichtgut einer ügend langen Einwirkung
des Win.diters aussetzen zu können, uin ein feinniges, pulverförmiges Erzeugnis,
l:2ispielsschaftlich vorteilhaft zu gewinnen. Hierbei kommt ein Umschließungsniantel
in Anwendang, der einen wiederholten Kreislauf des finit dem Sichtgut geschwängerten
Luftstroms zuläßt, während zur Vermeidung der unerwünschten Temperaturerhöhung doch
ständig kalte Luft durch besondere Rohre zugeführt wird, die von außen bis in den
Sichtraum reichen. Durch die ständige Frischluftzufuhr ist man in der Lage, den
Luftstrom mit einer größeren Geschwindigkeit sich bewegen zu lassen, ohne befürchten
zu müssen, daß die Temperatur bis zum Schmelzpunkt von Kakaohutter steigt. Die beabsichtigte
Wirkung kann auch noch «-eiter dadurch gesteigert werden, (laß der Windsichter selbst
einen nach unten sich erstreckenden Anbau erhält, bestehend aus einem zweiten, nach
oben sich erweiternden Kegelmantel, der unten einen in der gleichen Weise ausgebildeten,
durchbrochenen Zuführungsring besitzt wie der Zuführungsring an dem oberen bekannten
Kegelmantel. Durch diese doppelte Anordnung von durchbrochenen Zuführungsringen
kann auch eine doppelte Sichtung des Gutes herbeigeführt «erden. Auch hierdurch
erzielt man einen stärkeren Luftstrom und eine genauere Trennung des allerfeinsten
Pulvers von dein gröberen. Zweckmäßig schließen sich die genannten Rolire:.an den
letztbesprochenen Ring an, dessen Durchgangsöffnungen, wie bei dein oberen bekannten
Ring, einstellbar gemacht sein ki;mien.
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Durch den oben besprochenen Windsichter wird erreicht, daß trotz des
ununterbrochenen Kreislaufs der Luft Frischluft' zugeführt wird und (laß .die Einrichtung
selbst ini Innern räumlich vergrößert wird, -wodurch gleichfalls die Temperatursteigerung
erschwert wird.
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Die Zeichnung zeigt einen Windsichter ini Höhenschnitt, an' dem die
neue Einrichtung angebracht ist.
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Das zu sichtende pulverförmige Mahlgut wird in bekannter Weise durch
.(lie Öffnung a der Decke des Sichters und durch den die lotrechte Welle b umschließenden
Zylinder oder
Kegelmantel c dem an der Welle b unten sitzenden Streuteller
c zugeführt, der, in schnelle Drehung versetzt, das Gut gegen den ihn umschließenden
Siebmantel d treibt. Die mit dem Teller e verbundenen und somit sich gleichfalls
schnell drehenden Exhaustorflügel f üben eine saugende Wirkung an der Außenfläche
des Siebes d aus und bewirken den Kreislauf der Luft im Innern des Umgebungsmantels
oder Abfangtrichters g. Der Raum zwischen dem Sieb d und dem ihm gegenüberliegenden
Zylinder !r mit dein sich an diesen unten anschließenden Kegelmantel i bildet den
eigentlichen Sichtraum. Diesem fließt die Luft von unten durch den den Kegelmantel
i unten umgebenden, durchbrochenen, zu einem Gitterschieber ausgebildeten Ring k
zu. In dem hier aufwärtssteigenden Luftstrom erfolgt aus dem durch (las Siel) d
durchtretenden Gut eine Ausscheidung der in ihm enthaltenen feinen Staubteilchen,
die durch den Luftstrom mitgerissen werden. Soweit ist die Anordnung gleich derjenigen
des in .der Patentschrift 261057 beschriebenen Windsichters. Bei dem neuen Windsichter
ist wie bei den älteren Windsichtern noch ein besonderer Umgebungsmantel g vorgesehen,
so (laß ein Kreislauf der Luft innerhalb dieses 1lantels erzielt werden kann, in
der Weise, daß aus dem Sichtraum die mit den Staubteilchen geschwängerte Luft durch
die Exhaustor-.I f oben in den Raunt zwischen dem eigentlichen Sichter und dem Mantel
g getrieben wird. Die groben Teile des Gutes fallen in dem Sichtraum nach unten
und werden durch den unteren Trichter nt dem Auslaufrohr st zugeführt. Des weiteren
ist bei dem neuen Windsichter zwischen dem Sammeltrichter v-t und dem Windsichttrichter
i ein zweiter Windsichtkegelmantel p eingeschaltet, der oben sich an den Ring k
anschließt, mit seinem unteren Ende in den Sammeltrichter vit um ein geringes hineinragt
und mit diesem durch einen zweiten durchbrochenen Ring o verbunden ist, (leg gleichfalls
als Gitterschieber ausgebildet -ist. Durch den vom Mantel g umschlossenen Raum reichen
Frischluftzuführungurohre q, und zwar bei der dar-Cyestellten Ausführungsform bis
zu dem durchbrochenen Ring o, so (laß .die kalte Luft von unten in den vom Windsichtrnantel
p umschlossenen Raum eindringen kann. Die unter der Einwirkung der Exhaustorflügel
f durch den Ring o eingesaugte, mit Staubteilchen durchsetzte Luft erfährt auf dem
Wege zwischen den unteren Enden der beiden Kegelmäntel i und p eine zweite Sichtung.
Man ist hierbei in der Lage, die Luftzufuhr durch den Gitterschieber k so ztl regeln,
daß sie mit einer solchen Geschwindigkeit eintritt, daß sämtliche schwereren Teilchen
nach unten fallen können und daß sie auch leichtere Teilchen, soweit sie sich in
Abwärtsbewegung befinden, noch durchläßt, während die durch den Gitterschieber o
neu eintretende kalte Luft eine zweite Sichtung auf einte verhältnismäßig große
Strecke bewirkt, die auch die noch nicht aufwärts sich bewegenden Leichten Teilchen
zur Umkehr zwingt, während die schwereren Teilchen sämtlich ungehindert abwärts
gelangen. Die somit gewonnene doppelte Sichtung bewirkt .eine äußerst genaue Trennung
der feinen Teilchen aus denn Sichtcut. Durch Regelung der Gitterschieber k und o
kann jeder gewünschte Grad. der %usscheidung erzielt «=erden.
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Diese - Einstellmöglichkeit ist nicht nur für Kakaopulver, sondern
auch für anderes zu sichtendes Gut von großem Wert, beispielsweise insbesondere
zum Sichten von Bananenmehl, das bekanntlich noch schwerer zu sichten ist als Kakaopulver.
Aber auch für pulverförmige Stoffe anderer Industriegebiete kann der Windsichter
eine ausgedehnte vorteilhafte Verwendung finden.
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Anstatt nur dem unteren Windsichtkegelmantel, wie dargestellt, kann
auch beiden kalte Luft von unten mit Hilfe von Rohren q zuäeführt werden, die von
außen bis zu den Gitterschiebern vorragen. In jedem Falle wird dadurch einer zu
starken Erwärmung vor-